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Die Besamungseberschauen 2005 – Beleg des Zuchtfortschrittes (27)

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Schweinezucht aktuell <strong>27</strong> - <strong>2005</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Besamungseberschauen</strong> <strong>2005</strong> <strong>–</strong> <strong>Beleg</strong> <strong>des</strong> <strong>Zuchtfortschrittes</strong><br />

Dipl. Agr. Ing. C. Oltmanns, Mitteldeutscher Schweinezuchtverband e.V.<br />

Zu den Eberschauen <strong>des</strong> Mitteldeutschen Schweinezuchtverban<strong>des</strong><br />

e.V. am 18. Mai in Grimma und am 31. August<br />

in Kamenz hatten sich wieder nahezu 400 Besucher auf den<br />

teilweise nicht gerade kurzen Weg gemacht. Neben Besuchern<br />

aus vielen Bun<strong>des</strong>ländern Deutschlands kamen wie<br />

schon oft Züchterkollegen aus Österreich und erstmals auch<br />

aus der Slowakischen Republik. Viele wollten die im Internetkatlog<br />

studierten Besamungseber nun auch in Natura in<br />

Augenschein nehmen.<br />

<strong>Die</strong> Teams der Besamungsstationen, unterstützt von unseren<br />

Fachberatern, hatten diese Höhepunkte der Präsentation<br />

züchterischer Arbeit akribisch vorbereitet. <strong>Die</strong> Vorführungen<br />

übernahm Frank Müller in gewohnt souveräner Manier.<br />

Immer wieder zeigt seine Vorführung, dass die Eber im<br />

Mittelpunkt seiner Arbeit stehen und die “Chemie” zwischen<br />

Mensch und Tier stimmt. Konzipiert sind die großen<br />

Eberschauen als Demonstration <strong>des</strong> Zuchtprogrammes im<br />

Mutterrassenbereich und als Darstellung der Leistungsfähigkeit<br />

der Vaterrasse Pietrain für die Erzeugung in Deutschland<br />

marktfähiger Mastschweine.<br />

<strong>Die</strong> “Chemie” zwischen Mensch und Tier stimmt<br />

Bewährte Besamungseber führten die Deutsche Landrasse<br />

an. Navelli, ein Spitzeneber im Zuchtwert Fruchtbarkeit,<br />

Franjo und Norden sind mit höchster Sicherheit auf deutlich<br />

messbare züchterisch positive Abweichungen hinsichtlich<br />

Mast- und Schlachtleistung als auch hinsichtlich Fruchtbarkeit<br />

geprüft.<br />

Large White heißt der Paarungspartner für die Mitteldeutsche<br />

Hybridsauenproduktion. Hier zeigten Livtyk, Quasti<br />

und Jilson die gelungene Synthese von Linien <strong>des</strong> europäischen<br />

Genpools dieser Rasse, aufbauend auf den stabilen<br />

Herkünften <strong>des</strong> Deutschen Edelschweines. Besonders haben<br />

sich optimal geprüfte Linien <strong>des</strong> ersten Imports aus der<br />

Bretagne vor reichlich 10 Jahren durchgesetzt.<br />

Dr. Hallfarth eröffnete die Veranstaltungen und Herr Oltmanns<br />

kommentierte die Eber<br />

100 Pietrain-Eber wurden auf beiden Schauen vorgeführt.<br />

Sie waren jeweils nach Blutlinien gruppiert und zeigten in<br />

der Breite einen ausgeglichenen Bestand dieser Population.<br />

Beeindruckend war die Präsentation unseres über sechs Jahre<br />

alten Pietrain-Ebers der Station Grimma: Rollon 500643.<br />

Der von Hans Meyer in Prebitz gezogene Eber war im Jahr<br />

2001 der erste NN-Pietrain, der in allen Kriterien TOP-<br />

Prüfungen brachte. Noch immer mit einem Kreuzungszuchtwert<br />

von 138 versehen, zeigte sich Rollon seinem Alter<br />

angemessen in sehr guter Verfassung. Inzwischen wurden<br />

seine ersten Enkel Rovalli und Rovist im Feldtest in TOP-<br />

Genetik-Qualität geprüft und die ersten Urenkel stehen zur<br />

Körung. Selten kann man eine derartige Vererbungssicherheit<br />

einer Linie so anschaulich demonstrieren.<br />

Auch die Linienführungen, die auf Riester, Poncho, Zambo,<br />

Spott oder Musk zurückgehen, konnten mit ihren Leistungsdaten<br />

und dem rassetypischen Exterieur überzeugen. Vor<br />

allem in Kamenz beeindruckten Canos-Söhne durch ihre<br />

plastische Bemuskelung und ihre Trockenheit im Bauch.<br />

Canos, der teuerste Eber, der je auf unserer Station stand, hat<br />

sich mehr als bezahlt gemacht. Vor allem die Mäster, oft an<br />

genetischen Kennzahlen nicht tiefgreifend interessiert, profi-


Schweinezucht aktuell <strong>27</strong> - <strong>2005</strong> 7<br />

tieren von dieser auch finanziell risikoreichen züchterischen<br />

Arbeit.<br />

Erstmals verfügte nahezu die Hälfte der präsentierten Pietrain-Eber<br />

über den reinerbig stressstabilen Status NN.<br />

<strong>Die</strong>ser Stand wurde ohne Zugeständnisse beim Zukauf der<br />

Jungeber erreicht. Oberstes Kriterium bei der Auswahl ist<br />

immer eine optimale Eignung der Jungeber für die Mastschweinproduktion.<br />

<strong>Die</strong>s zeigen die Eber bei den ausgewiesenen<br />

Leistungen als auch in der Ausprägung der fleischtragenden<br />

Teile. Es gibt damit überhaupt keinen Grund, Abstriche<br />

hinsichtlich der Stresssanierung in der Rasse Pietrain<br />

vorzunehmen.<br />

diese Beurteilung je<strong>des</strong> Mal ca. 65 Eber umfasst, ist dies immer<br />

wieder ein logistischer und konditioneller Kraftakt. Der<br />

Bestand von ca. 25 Ebern der Deutschen Landrasse, ca. 35<br />

Large White-Ebern und 3 Leicoma-Ebern in vielen verschiedenen<br />

väterlichen Blutführungen garantiert eine breite, dem<br />

Zuchtziel nahezu entsprechende genetische Basis. Einige<br />

Eber bieten aber auch den Vorzug, mit ihnen ausgleichend<br />

wirken zu können.<br />

Der Zuchtleiter, Herr Oltmanns, stellte alle Mutterassen-Eber der<br />

Stationen vor.<br />

Beide Eberschauen, hier Grimma, waren mit nahezu 400 Gästen<br />

wieder sehr gut besucht.<br />

Alle waren sich einig: Fleischfülle ist ihrem Verwendungszweck<br />

entsprechend in optimalem Maße vorhanden. Dabei<br />

sind die Pietrain rahmiger geworden und entsprechen im<br />

Typ den aktuellen Erfordernissen <strong>des</strong> deutschen Marktes.<br />

Für den Zuchtleiter sind die Diskussionen, kritischen Anmerkungen<br />

und fachlichen Hinweise je<strong>des</strong> Mal wieder eine<br />

Bereicherung, denn gerade das Miteinander der Züchterschaft<br />

unterscheidet unsere Organisation von Mitbewerbern,<br />

gibt ihr Innovation und Stabilität.<br />

Sicherlich sind Eberschauen für den Verband, aber auch für<br />

unsere Besucher aufwändige Veranstaltungen. Der Besucherzuspruch<br />

und die fachlichen Diskussionen im Rahmen<br />

dieser Präsentationen <strong>des</strong> <strong>Zuchtfortschrittes</strong> bringen die<br />

Mitteldeutsche Schweinezucht mit Sicherheit voran.<br />

Das Angebot von zwei Mutterrassen-Eberschauen, jeweils an einem<br />

Tag in Grimma und Kamenz, wurde von einer großen Anzahl von<br />

Züchtern wahrgenommen<br />

Zu den Mutterrassen-Eberschauen waren naturgemäß nur<br />

die Herdbuchzüchter dieser Rassen eingeladen. Zweimal,<br />

am 06. April und am 05. Oktober, wurden sämtliche Mutterrassen-Eber<br />

beider Stationen in Augenschein genommen<br />

und hinsichtlich ihres züchterischen Effektes bewertet. Da<br />

Jungeber sind oftmals sehr dynamisch<br />

Fotos: Wünsch

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