Sattelschweinezüchter im Eichsfeldkreis

Sattelschweinezüchter im Eichsfeldkreis
Aus den Abschlüssen 1955/1956 der Tierzuchtinspektion Erfurt und der Zusammenstellung
von Karl-Walter SCHEUER „Die männlichen und die wichtigsten weiblichen Blutlinien
des deutschen Sattelschweines im Thüringer Zuchtgebiet" (1965) gehen auch einige
Züchter dieser Rasse im Eichsfeldkreis hervor.
Name, Vorname Ort Informationen zu Sauen
Klingebiel,
Bischhagen Anni Th 893 9W: 11,3 (11,0) 74,9 SL(Z)
Heinrich (Vater)
Adele Th 1089 8W: 11,2 (11,0) 73,2 SL(Z)
Klingebiel, Walter
Alize E 61 6W: 11,0 (10,3) 67,1 SL(Z)
(Sohn)
Vera E 72 8W: 10,3 (9,8) 79,2 SL(Z)
Aschoff, Franz Bischhagen Ute E 416 4W: 10,5 (10,0) 72,8
Dietrich, Karl Bischhagen Ulrike Th 1777 12W: 11,0 ( 9,5) 72,0 SL(Z) DL
Gabel, Karl und Bischhagen Adele Th 1778 12W: 12,1 (10,6) 72,4 SLZ, DL
Gisela
H 74 7W: 12,0 (10,7) 74,8 ML
Oberthür, Hans Silberhausen Lonie _Agathe Th 1098 IOW: 12,3 (12,2) 80,1
Libelle E 77 5W: 10,2 (9,8) 68,5
Breitenstein, Kallmerode Lieschen Th 1096
Alfred.
Strecker, Karl Worbis Salome Th 143 7W: 12,0 (11,3) 78,7
LPG „9. Juli" Bischhagen Veilchen E 595
LPG „Thomas
Müntzer"
Bockelnhagen Schlaue E 411 5W: 11,4 (11,2) 74,7
Schlehe E 414 3W: 12,3 (12,0) 84,7
Schleife E 506 4W: 11,2 (10,5) 67,5
In der LPG „9. Juli" Bischhagen wurde eine DS-Herde gehalten. Ab 1961 gingen die
Zuchtsauen von Walter Klingebiel in den genossenschaftlichen Bestand mit ein.
Verantwortlich wurde die Schweinemeisterin Gisela Gabel geb. Dietrich. Die genannten.
Züchter aus Bischhagen waren auch auf den Absatzveranstaltungen in Erfurt vertreten.
Eingesetzte Eber: Sieger Th 1124, Astor E 42 (la-Preis bei der Stammeberschau 1961 in
Erfurt), Albert E 197 (Stammeberschau 1964 in Erfurt).
Die LPG „Thomas Müntzer" Bockelnhagen kaufte aus der Zucht Heinrich in Schmiedehausen
einen zuchtleistungsstarken Stamm der Schöne-Familie (Begründer Otto Schönherr,
Schmiedehausen).
Bei SCHEUER wird noch die LPG „Marktflecken" Niederorschel als Hb-Zucht genannt.
Mit der verordneten Schließung des Herdbuches für die Rasse Sattelschwein endeten auch
die genannten Zuchten in den Kreisen Worbis und Heiligenstadt, dem heutigen
Eichsfeldkreis. Die Schweineproduktion wurde auf der Grundlage der weißen Rassen
fortgesetzt.
Die AG Kalteneber betrieb in Heuthen von 1992 bis 1995 eine DS-Herde von bis zu 50
Sauen (Ankauf vom Gut Hirschfeld bei dessen Auflösung), gefördert durch das Land
Thüringen. Aus den vielen Reinzuchtanpaarungen waren (insbesondere die kastrierten)
Mastschweine in der eigenen Fleischerei nicht gut zu „verwursten", deswegen wurde diese
Zucht bereits nach drei Jahren geschlossen. Die Familie Gabel-Bischhagen hat sich nach
der Wende wieder mit der Zucht und Haltung von Sattelschweinen befasst.

Hartmut Boettcher, 99423 Weimar (2004)