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PERSPEKTIVE - Dr. Loew

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_FACHLICH<br />

FACHLICH_<br />

„Hock di hi Moidl“ - oder:<br />

Erste portugiesische Mitarbeiterin<br />

bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />

Am 01.07.13 hat Frau Aline Bernardo im Waidhaus angefangen zu<br />

arbeiten. Aline hat für die Stelle bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ihre Heimat, Familie und<br />

Freunde in Portugal zurück gelassen und sich mit ihrem kleinen Auto auf<br />

den weiten Weg in die Oberpfalz gemacht. Nach einem Monat entstand<br />

folgendes Interview. zwischen Aline und ihrem Gruppenleiter Norbert<br />

am 01.08.2013<br />

Norbert: Hallo Aline, viele haben ja auf<br />

unserer Facebookseite schon einiges über<br />

dich gelesen und mitverfolgt warum du<br />

in Portugal deine Zelte abgebrochen hast<br />

und jetzt bei uns in Deutschland einen<br />

Start in ein neues Leben beginnst. Mittlerweile<br />

ist schon ein Monat vergangen.<br />

Kannst du uns bitte verraten, wie deine<br />

ersten Eindrücke von Deutschland waren,<br />

als du auf deinem Weg nach Deutschland<br />

über die Grenze gefahren bist und Waidhaus<br />

immer näher kam?<br />

Aline: Ja, das erste, was mir aufgefallen ist,<br />

dass es auf deutschen Autobahnen kein<br />

Tempolimit gibt. Habe zwar schon davon<br />

gehört, konnte es aber nicht glauben!<br />

Norbert: Hast du dann gleich richtig Gas<br />

gegeben, um ans Ziel zu kommen?<br />

Ihre große Leidenschaft ist die Musik.<br />

Bei der Gesamtkonferenz von<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> gab sie einen kleine Kostprobe<br />

von in ihrem großartiges Können.<br />

Aline: Gibt mein Auto nicht her... (lacht)<br />

Auf dem Weg ist mir die Natur aufgefallen,<br />

so schön grün, viele Wälder und Seen.<br />

Norbert: Nach einer langen Reise bist du<br />

dann in Waidhaus angekommen – deine<br />

ersten Eindrücke?<br />

Aline: Ich habe ja schon über einen langen<br />

Zeitraum Deutsch gelernt, aber was<br />

dann in Form des oberpfälzer Dialekts<br />

für eine Sprache auf mich zukam, davon<br />

stand in keinem Wörterbuch etwas!<br />

Norbert: Oh je, dann ist es sicher sehr<br />

schwer, uns zu verstehen?<br />

Aline: Ja, es ist nicht einfach, aber ich bin<br />

hier auf sehr nette Menschen getroffen,<br />

seien es die Vermieter, meine neuen Arbeitskollegen,<br />

wie auch unsere Klienten.<br />

Und ein bisschen Oberpfälzisch hab ich<br />

schon gelernt...<br />

Norbert: Was denn?<br />

Aline: „Hock di hi Moidl!“ (lacht)<br />

Norbert: Kommen wir auf die Arbeit zu<br />

sprechen, da gibt es sicher auch viele<br />

Unterschiede festzustellen. Man spricht<br />

ja immer von der deutschen Bürokratie<br />

und Genauigkeit.<br />

Aline: Ja, das ist richtig. Die Bürokratie in<br />

Form der Dokumentation ist mir sofort<br />

aufgefallen. Es gibt sehr viele verschiedene<br />

Formulare.<br />

Norbert: Wie denkst du darüber?<br />

Aline: Es ist sicherlich viel zu schreiben<br />

und wenn man die Sprache nicht perfekt<br />

beherrscht auch sehr schwierig.<br />

Aber auch wenn es viel ist, hilft mir die<br />

Dokumentation insoweit, dass das Tagesgeschehen,<br />

positiv wie negativ, sobald es<br />

niedergeschrieben ist, ich wieder einen<br />

freien Kopf habe..<br />

Norbert: Momentan ist ja alles noch neu<br />

und du befindest dich in der Einarbeitungsphase.<br />

Wie siehst du die nähere<br />

Zukunft?<br />

Aline: Ich mache mir natürlich Sorgen<br />

bezüglich der Sprache, die korrekte<br />

Dokumentation in der Arbeit und gute<br />

Berichte zu schreiben. Wenn ich demnächst<br />

Fortbildungen besuche, möchte<br />

ich ja auch etwas verstehen und nicht<br />

nur dabei sein. Im Gegenzug weiß ich<br />

aber, dass mir für dies alle Zeit gegeben<br />

wird. Andererseits bin ich aber auch<br />

Perfektionistin und meine Ausbildung<br />

als klinische Psychologin verlangt viel<br />

Kommunikation und die Kommunikation<br />

passiert eben über die Sprache.<br />

Norbert: Da hast du sicher Recht, aber wie<br />

du schon sagst, die Zeit wird dir gegeben<br />

und wir sind uns sicher, dass du und wir<br />

gemeinsam ans Ziel gelangen.<br />

Ich hoffe, du kannst trotz all dieser Anstrengungen<br />

und Hindernisse Zeit für<br />

dich finden und das neue Leben bei uns<br />

in Waidhaus auch genießen?<br />

Aline: Ja, das kann ich sehr gut. Auch<br />

wenn ich momentan doch fast nur auf die<br />

Arbeit fokussiert bin, finde ich genügend<br />

Zeit für mich. Mit meinem Hund kann ich<br />

sehr gut an den Seen der Umgebung in<br />

dieser wunderschönen Natur abschalten.<br />

Norbert: Das ist gut, aber ich weiß nicht,<br />

ob es dir schon jemand gesagt hat, bei<br />

uns ist nicht das ganze Jahr Sommer!<br />

Aline: Ja, davon hab ich gehört. Doch<br />

was ich im Winter mache, weiß ich noch<br />

nicht, da ich damit überhaupt keine<br />

Erfahrung habe.<br />

Norbert: Das wird sicher spannend für<br />

dich! Wir wünschen dir auf jeden Fall alles<br />

erdenklich Gute für dein neues<br />

Leben und freuen uns dich auf<br />

diesem Weg begleiten zu dürfen!<br />

Aline: Vielen herzlichen Dank,<br />

ich bin froh hier sein zu dürfen<br />

Norbert Fischer<br />

Freute sich über eine kleine<br />

Aufmerksamkeit von Geschäftsführerin<br />

Sandra <strong>Loew</strong> und<br />

Direktor Joachim Rauscher:<br />

Aline Bernado und ihre Lebensgefährtin<br />

bei der Begrüßung in<br />

Wernberg-Köblitz.<br />

Mitarbeiterakquise<br />

im Ausland<br />

Mittlerweile ist der Engpass bei ausgebildeten<br />

Fachkräften nicht nur in der<br />

Altenpflege deutlich spürbar. Auch in der<br />

Behindertenarbeit sind erste Anzeichen<br />

von Personalnot feststellbar. Seriöse<br />

Prognosen renommierter Institute lassen<br />

erwarten, dass - ähnlich wie in Industrie<br />

und Handwerk - in der Wachstumsbranche<br />

„Gesundheit und sozialpflegerische<br />

Dienstleistungen“ in den nächsten Jahren<br />

ein deutlicher Mangel an Fachpersonal<br />

auftreten wird. In der Pflege ist das Problem<br />

bereits angekommen.<br />

Der bpa rechnet aktuell mit ca. 30.000<br />

nicht zu besetzenden Stellen. Die Altersentwicklung<br />

unserer Gesellschaft<br />

lässt in den nächsten Jahren eine dramatische<br />

Verschärfung erwarten. Selbst<br />

bei rechtzeitiger Gegensteuerung durch<br />

verstärkte Werbung und Ausbildung kann<br />

dem künftigen Bedarf an qualifizierten<br />

Arbeitskräften nicht allein durch deutsche<br />

Mitarbeiter entsprochen werden.<br />

Wir haben uns deshalb entschlossen,<br />

rechtzeitig aktiv zu werden, und Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen in EU-Ländern<br />

auf uns aufmerksam zu machen.<br />

Um uns fachlich auf diese Aufgabe vorzubereiten,<br />

wurde eine Bachelor-Arbeit<br />

vergeben, sowie ein Projekt mit Studenten<br />

der evangelischen Hochschule Nürnberg<br />

beauftragt.<br />

Insbesondere südeuropäische Länder leiden<br />

unter einer Wirtschaftskrise, und gut<br />

ausgebildetes Fachpersonal findet keine<br />

Anstellung im eigenen Land. So sind sie<br />

auf der Suche nach Arbeitsperspektiven<br />

in anderen Ländern.<br />

Besonders wichtig sind uns jedoch die<br />

praktischen Erfahrungen. In Portugal<br />

konnten wir eine ehemalige Mitarbeiterin<br />

gewinnen, die uns bei der dortigen<br />

Akquise hilft. Fr. Aline Bernardo ist die<br />

erste Mitarbeiterin, die wir willkommen<br />

heißen konnten.<br />

Wir sind überzeugt, dass sie sich Zugang<br />

zur deutschen Mentalität verschaffen<br />

und ihren Weg ins Arbeitsleben und ins<br />

gesellschaftliche Miteinander finden wird.<br />

Dafür wünschen wir ihr alles Gute!<br />

Siggi Friedl<br />

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<strong>PERSPEKTIVE</strong> 2013<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong><br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2013<br />

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