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Regisseur Bartlett Sher verhalf mit dieser Anordnung den hochkarätigen Sängern dazu, als Einheit aufzutreten. „Wenn es eine Ensembleoper gibt, dann ist das der Barbiere. Die fünf Hauptrollen und auch die beiden kleineren müssen einander gegenseitig tragen und von einem Holze sein. Das waren sie hier: ein Hallodri von Barbier (Franco Vasallo), ein leidenschaftlicher Almaviva (Lawrence Brownlee), der quintessenzielle ,alte Sack‘ Bartolo (Maurizio Muraro), der bräsige Don Basilio (Reinhard Dorn), nicht zu vergessen die in jeder Hinsicht attraktive Rosina (Anna Bonitatibus). Ein glänzendes Ensemble!“, schwärmte die Stuttgarter Zeitung. Und der 8 Chor? Für die Presse galt hier: „Die Herren des Balthasar- Neumann-Chores, einstudiert von Walther Zeh, sind als Opernchor einfach nur luxuriös“ (Badische Neueste Nachrichten). Ein besonderes Highlight der Inszenierung war Rob Besserer in der stummen Rolle des Ambrogio. Der vielseitige Tänzer, Choreograph und Schauspieler begeisterte mit ausdrucksstarker Mimik, Gestik und intelligentem Witz. Erfrischend unterhaltsam und bewusst doppelbödig erzählte der Regisseur Bartlett Sher seinen Barbier in einer Inszenierung aus dem Jahr 2006 der New Yorker Metropolitan Opera. „Den Clou dieser Aufführung aber lieferten Thomas Hengelbrock, sein Balthasar-Neumann-Ensemble und die Herren des Balthasar-Neumann-Chors. Hengelbrocks akribisches Quellenstudium, das Können der Musiker, vor allem aber die Neugier und Spielfreude aller Beteiligten machten aus dem Rossini ein Hörvergnügen der anderen Art“, schrieb das Badische Tagblatt, und die Badische Zeitung erklärte das Besondere daran: „So paradox es klingen mag, das historische Instrumentarium, und natürlich der virtuose Umgang damit, macht die Modernität dieser Musik evident, etwa wenn das Finale I (,Mir scheint mein Kopf in einer furchtbaren Schmiede‘) als grandiose Vorahnung des bevorstehenden Maschinenzeitalters erklingt. Hengelbrock und das vorzügliche, im Klang perfekt gestaffelte Balthasar-Neumann-Ensemble machen die Vielschichtigkeit dieser Opernmusik greifbar, die eben weit über ,Schelmerei und Schalkhaftigkeit‘ hinausgeht“. Nach Verdis „Rigoletto“, „Falstaff“ und Bellinis „Sonnambula“ führte Hengelbrock nun mit diesem Rossini erneut eine Oper des 19. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten zu einem Erfolg, den man dem Komponisten auch für die eigene Uraufführung gewünscht hätte – in Baden-Baden waren die Pfiffe und Rufe des Publikums am Ende rein euphorisch-enthusiastischer Natur.
Balthasar Neumann Akademie So ein Theater! Rossinis: Il barbiere di Siviglia Juli – Oktober 2008 mit Schülern der Abt-Columban-Schule, Münstertal Hauptschule Kollnau, Waldkirch in Kooperation mit der Musikschule Waldkirch gefördert durch die Thomas-Staebe-Stiftung, Freiburg mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau und des Freiburger Wochenberichts sowie dankenswerten Sachspenden und Engagement von: Sparkasse Staufen-Breisach Romantik-Hotel Spielweg, Münstertal Sutter Reisen, Münstertal Busunternehmen Rother, Waldkirch Bäckerei Ebner Begg, Münstertal und dem Festspielhaus Baden-Baden Rossini mit Biss – Schüler beißen an Keine Kunstform kann die menschliche Seele mit Liebe, Leid, Freude, Zorn, Mitleid, Furcht, Hoffen und Staunen mehr bewegen als die Musik. Was die barocke Affektenlehre bereits wusste, wird wieder modern und unmittelbar erfahrbar, wenn mit so kompromissloser Hingabe, mit Kenntnis und Charisma musiziert wird, wie es Thomas Hengelbrock und seine Musiker tun. Diese Leidenschaft für die Musik an nachfolgende Generationen weiterzugeben, ist Ziel und Aufgabe der Balthasar Neumann Akademie. Musik-Theater war das Thema der diesjährigen Balthasar Neumann Akademie. Rund um die Produktion von Rossinis Oper „Il Barbiere di Siviglia“, die Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble im Rahmen der Herbstfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden aufführten, hatten Schüler zweier Hauptschulen aus der Region Freiburg die Möglichkeit, sich von ganz verschiedenen Seiten her Musik- Theater im Allgemeinen und der Rossini-Oper im Besonderen zu nähern. Die Akademie befasste sich über drei Monate mit unterschiedlichen Schwerpunkten und endete mit dem Besuch einer Aufführung in Baden- Baden. Mit Schülern aus der 6. und 8. Klasse der beiden Hauptschulen versammelten sich zwei Gruppen, die bisher keine direkte 9
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