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Download als PDF - Büro für Internationale Kulturprojekte

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Kinderoper zu spielen, so wie ich es in<br />

Basel konnte. Ich musste <strong>für</strong> manche<br />

Rollen Tanzen lernen, was ich bisher<br />

nicht sonderlich mochte. Doch dort<br />

hatte ich eine wunderbare Tanzlehrerin.<br />

Sie arbeitet viel mit Laien und hat mich<br />

da abgeholt, wo ich stand. Die Bewegungen,<br />

die ich von selbst angeboten habe,<br />

hat sie dann verfeinert und zum Tanz<br />

ausgearbeitet.<br />

Da Du selbst Pädagogin bist, war dies<br />

sicherlich von besonderem Interesse <strong>für</strong><br />

Dich.<br />

Es ist unglaublich spannend, zu sehen,<br />

was man mit den wirklich sehr unterschiedlichen<br />

Schülern machen kann, wer<br />

sich auf was einlässt. Kinder sind da<br />

meist am flexibelsten, sie sind nicht so<br />

misstrauisch, sondern probieren einfach<br />

sorglos mal aus. Meine jüngste Schülerin<br />

war 7 und meine älteste 75. Bis ich nach<br />

Basel ging, habe ich regelmäßig unterrichtet.<br />

Ich hatte Privatschüler, gab<br />

Stimmbildung am Dom in Fulda mit<br />

bereits erfahrenen Sängern. Später hatte<br />

ich eine Stelle an der Musikschule, da<br />

brauchte man manchmal etwas mehr<br />

Geduld und kreative Ansätze.<br />

Wie gestaltete sich Deine eigene Musikerziehung?<br />

Ich habe zuerst Bratsche gelernt – direkt<br />

ohne Umweg über die Geige – dann kam<br />

Flöte und gesungen habe ich irgendwie<br />

immer schon. Mein Vater hat uns immer<br />

mit der Gitarre ins Bett gebracht. Er hat<br />

dann ein paar Lieder vorgesungen, und<br />

irgendwann habe ich angefangen, mitzusingen.<br />

Ich fand das schön, aber sein<br />

Einschlafplan hat natürlich nicht mehr<br />

geklappt. Und so durfte ich nur noch<br />

bei zwei Liedern mitsingen, dann hieß es<br />

still sein, lauschen und – hoffentlich –<br />

einschlafen. Später kamen Kinderchor,<br />

Musikschule, Schulchor. Die meisten<br />

dachten, ich hätte schon Gesangsunterricht,<br />

was aber nicht der Fall war.<br />

Eine so genannte Naturstimme <strong>als</strong>o?<br />

Möglich, meine Lehrerin sah das zumindest<br />

so. Wobei mir nie ganz klar war, was<br />

das eigentlich genau bedeutet. Ich hatte<br />

nicht die Riesenstimme, aber ich hatte<br />

zum Beispiel überhaupt keine Probleme<br />

mit der Höhe. Aber man muss auf jeden<br />

Fall ständig an und mit der Stimme<br />

arbeiten. Vielleicht kommt daher mein<br />

Interesse am Unterrichten…<br />

Soll denn Unterrichten Teil Deines<br />

Musiklebens bleiben?<br />

Theoretisch schon, aber praktisch ist<br />

das gerade nicht realisierbar. Es ist im<br />

Moment zu viel, ich bin ständig unterwegs.<br />

Wir haben jetzt Ende Oktober, ich<br />

war im Juli das letzte Mal zu Hause.<br />

Musikpädagogik, Lied, Oratorium und<br />

Oper ... Wie steht es mit Bereichen wie<br />

Pop und Jazz?<br />

Wenn Du wüsstest… Ich habe schon einmal<br />

einen Popsong aufgenommen. Zusammen<br />

mit dem Freiburger Schlagwerker<br />

Guillaume Chastell. Einen französischen<br />

Song. Man kann das Meisterwerk aber<br />

nicht käuflich erwerben, es war ein privates<br />

Weihnachtsgeschenk. Und im Fernsehen<br />

konnte man mich auch schon<br />

bewundern – <strong>als</strong> Backgroundgirl bei Anna<br />

Maria Kaufmann und den drei jungen<br />

Tenören. Die Veranstaltung hieß „Hessen<br />

lacht zur Fassenacht“! Mein wunderbarer<br />

Text war: „Wir legen Hamburg in den<br />

Süden, Berlin kommt an den schönen<br />

Rhein…“ Das war gleich im ersten<br />

Semester an der Hochschule in Frankfurt.<br />

Aber danach wurden wir nicht mehr<br />

angefragt. Komisch…<br />

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