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Frank Martin<br />

(1890 –1974)<br />

Polyptyque<br />

Six images de la passion du Christ<br />

und<br />

Johann Sebastian Bach<br />

(1685 –1750)<br />

Choräle<br />

W. A. Mozart<br />

(1756 –1791)<br />

Requiem d-Moll KV 626<br />

Chor und Solisten des<br />

Bayerischen Rundfunks<br />

Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks<br />

Leitung: Thomas Hengelbrock<br />

22.01.2009 München, Herkulessaal<br />

23.01.2009 München, Herkulessaal<br />

Live-Übertragung in Bayern 4 Klassik<br />

am 23.01.2009 um 20.05 Uhr<br />

Grenzgänge<br />

Thomas Hengelbrock, bekannt <strong>für</strong> Konzertprogramme<br />

mit dramaturgischem Tiefgang,<br />

hat bei seinem erneuten Gastauftritt mit dem<br />

BR-Symphonieorchester einen besonderen<br />

Abend zusammengestellt. Im Zentrum steht<br />

Frank Martins Werk „Polyptyque“, das sechs<br />

Bilder der Leidensgeschichte Christi nachzeichnet.<br />

Die Solovioline, <strong>für</strong> keinen geringeren<br />

<strong>als</strong> Yehudi Menuhin geschrieben, agiert hier<br />

<strong>als</strong> „primus inter pares“ mit zwei Streichorchestern<br />

und nicht im Sinn der klassischromantischen<br />

Konzertästhetik <strong>als</strong> dem<br />

Orchester gegenübergestellter Solist – <strong>als</strong>o<br />

so, „wie es noch bei Bach der Fall ist“, schrieb<br />

Martin an Menuhin. Martin fühlte sich der<br />

Tradition Bachs in vielerlei Hinsicht verpflichtet.<br />

Er beschrieb den Besuch einer Aufführung<br />

der Matthäuspassion <strong>als</strong> 13-jähriger Pfarrerssohn<br />

aus Genf später <strong>als</strong> „das größte musikalische<br />

Erlebnis meines Lebens“. Die Spannung<br />

zwischen innerlicher Christlichkeit und dem<br />

steten Interesse an der Moderne prägen das<br />

Schaffen Martins, in dem er um eine Synthese<br />

aus tonalem Komponieren und dodekaphonischen<br />

Prinzipien in der Nachfolge Arnold<br />

Schönbergs bemüht war. Diese Mischung aus<br />

Frömmigkeit und musikalischer Individualität<br />

verbindet Martin mit seinem 200 Jahre älteren<br />

Kollegen Bach. Und so erweist es sich <strong>als</strong><br />

sinnfällig, dass Hengelbrock Martins Klangbilder<br />

über einzelne Stationen des Passionsweges<br />

mit ausgewählten Choralvertonungen<br />

von Bach verwebt, die inhaltlich ebenfalls um<br />

das Thema Tod und Leiden kreisen. Martin<br />

schrieb „Polyptyque“ in seinem letzten<br />

Lebensjahr – das Konzert schließt mit einer<br />

nicht minder innigen und in ähnlicher<br />

Lebenslage entstandenen Komposition<br />

Mozarts, die den Blick weiter lenkt: sein<br />

Requiem. Auf eine gelungene Symbiose<br />

zwischen dem Dirigenten und den Musikern<br />

des BR darf man sich freuen, stellte der<br />

Donaukurier nach deren letztem Zusammentreffen<br />

begeistert fest: „Nur selten sind<br />

Konzerte in einer Intensität und Dichte zu<br />

erleben wie jenes: Was Hengelbrock vorgeführt<br />

hat, war gleichermaßen dramaturgisch<br />

und interpretatorisch ergreifend.“<br />

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