Norddeutscher Traber-Besitzer- und Züchter-Verein e.V. von 1912 ...

Norddeutscher Traber-Besitzer- und Züchter-Verein e.V. von 1912 ... Norddeutscher Traber-Besitzer- und Züchter-Verein e.V. von 1912 ...

23.12.2013 Aufrufe

Norddeutscher Traber-Besitzer- und Züchter-Verein e.V. von 1912 Hamburg Stellungnahme zum angekündigten Start der Deutschen Traber Liga als Zuchtverband Neu Wulmstorf, im Juli 2007 Mit der Pressemitteilung vom 17. Juli hat die deutsche Traberliga die Aufnahme ihrer praktischen Arbeit als Zuchtverband und Aufsichtsorganisation angekündigt. Bei tatsächlicher Umsetzung dieser Ankündigung wird es ab August zwei Zuchtverbände und Aufsichtsbehörden mit unterschiedlichen Bestimmungen geben. Der Norddeutsche Traber Besitzer und Züchter Verein e.V. sieht in dem geplanten Vorhaben keinerlei Nutzen für den Norddeutschen und den Deutschen Trabrennsport insgesamt. Zunächst ist für die Norddeutschen Züchter nicht nachvollziehbar, dass aufgrund vermeintlicher Benachteiligungen der Rennvereine Berlin-Karlshorst, Hamburg und Pfaffenhofen bei der Vergabe von Renn- und Fernsehterminen die Gründung eines zweiten Zuchtverbandes notwendig sein sollte. Denn mittlerweile ist es allgemeiner Kenntnisstand, dass die Verantwortlichkeit für Renn- und Fernsehtermine wie auch für die Vermarktung des Sports bei der TRS-AG, Win Race oder auch einer Traberliga verankert ist. Der HVT ist nach der Strukturreform des Sportes ausdrücklich und ausschließlich nur noch für die Erfüllung seines staatlichen Auftrages als Zuchtorganisation und Aufsichtsbehörde zuständig. Die Gründung eines zweiten Zuchtverbandes durch die Traberliga wird insofern eine vermeintliche Benachteiligung der Vereine in der Vermarktung durch den HVT nicht heilen. Der richtige Adressat für die betroffenen Rennvereine in dieser Angelegenheit ist ausschließlich die TRS-AG. Keinesfalls aber ist es der HVT, dem die Traberliga im Übrigen in ihrer Pressemitteilung korrektes Verhalten auch gegenüber benannten Vereinen bescheinigt. Die Traberliga sollte sich zunächst entscheiden, welche Funktion sie im Sport künftig zu erfüllen gedenkt: die eines Zuchtverbandes, einer Vermarktungsgesellschaft oder einer Mischgesellschaft für beide Zwecke. Die Traberliga hat sich bis zum heutigen Tag nicht festgelegt, welche Rolle sie künftig einzunehmen gedenkt. So bleibt unklar, wer sie ist und in welche Richtung sie zu arbeiten gedenkt. Sofern die Traberliga eine Mischform aus Zuchtverband und Vermarktungsgesellschaft anstrebt, verweist der Norddeutsche Traber Besitzer und Züchter Verein auf die schlechten Erfahrungen der Vergangenheit. Gerade auch durch die Vermischung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten zwischen HVT (Zucht) und Rennvereinen (Vermarktung) konnte in der Vergangenheit im deutschen Trabrennsport die Misswirtschaft gedeihen.

<strong>Norddeutscher</strong> <strong>Traber</strong>-<strong>Besitzer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. <strong>von</strong> <strong>1912</strong> Hamburg<br />

Stellungnahme zum angekündigten Start der Deutschen <strong>Traber</strong> Liga als<br />

Zuchtverband<br />

Neu Wulmstorf, im Juli 2007<br />

Mit der Pressemitteilung vom 17. Juli hat die deutsche <strong>Traber</strong>liga die Aufnahme ihrer praktischen<br />

Arbeit als Zuchtverband <strong>und</strong> Aufsichtsorganisation angekündigt. Bei tatsächlicher Umsetzung<br />

dieser Ankündigung wird es ab August zwei Zuchtverbände <strong>und</strong> Aufsichtsbehörden mit<br />

unterschiedlichen Bestimmungen geben.<br />

Der Norddeutsche <strong>Traber</strong> <strong>Besitzer</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong> <strong>Verein</strong> e.V. sieht in dem geplanten Vorhaben<br />

keinerlei Nutzen für den Norddeutschen <strong>und</strong> den Deutschen Trabrennsport insgesamt.<br />

Zunächst ist für die Norddeutschen <strong>Züchter</strong> nicht nachvollziehbar, dass aufgr<strong>und</strong> vermeintlicher<br />

Benachteiligungen der Rennvereine Berlin-Karlshorst, Hamburg <strong>und</strong> Pfaffenhofen bei der<br />

Vergabe <strong>von</strong> Renn- <strong>und</strong> Fernsehterminen die Gründung eines zweiten Zuchtverbandes notwendig<br />

sein sollte. Denn mittlerweile ist es allgemeiner Kenntnisstand, dass die Verantwortlichkeit für<br />

Renn- <strong>und</strong> Fernsehtermine wie auch für die Vermarktung des Sports bei der TRS-AG, Win Race<br />

oder auch einer <strong>Traber</strong>liga verankert ist. Der HVT ist nach der Strukturreform des Sportes<br />

ausdrücklich <strong>und</strong> ausschließlich nur noch für die Erfüllung seines staatlichen Auftrages als<br />

Zuchtorganisation <strong>und</strong> Aufsichtsbehörde zuständig.<br />

Die Gründung eines zweiten Zuchtverbandes durch die <strong>Traber</strong>liga wird insofern eine<br />

vermeintliche Benachteiligung der <strong>Verein</strong>e in der Vermarktung durch den HVT nicht heilen. Der<br />

richtige Adressat für die betroffenen Rennvereine in dieser Angelegenheit ist ausschließlich die<br />

TRS-AG. Keinesfalls aber ist es der HVT, dem die <strong>Traber</strong>liga im Übrigen in ihrer<br />

Pressemitteilung korrektes Verhalten auch gegenüber benannten <strong>Verein</strong>en bescheinigt.<br />

Die <strong>Traber</strong>liga sollte sich zunächst entscheiden, welche Funktion sie im Sport künftig zu erfüllen<br />

gedenkt: die eines Zuchtverbandes, einer Vermarktungsgesellschaft oder einer Mischgesellschaft<br />

für beide Zwecke. Die <strong>Traber</strong>liga hat sich bis zum heutigen Tag nicht festgelegt, welche Rolle sie<br />

künftig einzunehmen gedenkt. So bleibt unklar, wer sie ist <strong>und</strong> in welche Richtung sie zu arbeiten<br />

gedenkt.<br />

Sofern die <strong>Traber</strong>liga eine Mischform aus Zuchtverband <strong>und</strong> Vermarktungsgesellschaft anstrebt,<br />

verweist der Norddeutsche <strong>Traber</strong> <strong>Besitzer</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong> <strong>Verein</strong> auf die schlechten Erfahrungen der<br />

Vergangenheit. Gerade auch durch die Vermischung <strong>von</strong> Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />

zwischen HVT (Zucht) <strong>und</strong> Rennvereinen (Vermarktung) konnte in der Vergangenheit im<br />

deutschen Trabrennsport die Misswirtschaft gedeihen.


Eine Rolle der <strong>Traber</strong>liga als dritte Vermarktungsgesellschaft des Trabrennsports neben der TRS-<br />

AG <strong>und</strong> der Win Race GmbH kann <strong>und</strong> will der Norddeutsche <strong>Traber</strong> <strong>Besitzer</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong><br />

<strong>Verein</strong> nicht bewerten; solange die aus vielfältigen Gründen (z.B. Unabhängigkeit einer<br />

Aufsichtsorganisation) sinnvolle organisatorische Trennung zwischen Zucht <strong>und</strong> Vermarktung<br />

nicht wieder eingerissen wird.<br />

Keinerlei Nutzen sieht der Norddeutsche <strong>Traber</strong> <strong>Besitzer</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong> <strong>Verein</strong> allerdings in der<br />

Gründung eines zweiten Zuchtverbandes durch die <strong>Traber</strong>liga, zumal als der einzig objektivierbare<br />

Gr<strong>und</strong> seitens der <strong>Traber</strong>liga hierfür Änderungen in der Trabrennordnung angeführt werden<br />

können. An dieser Stelle stellt sich allerdings die Frage des Augenmaßes <strong>und</strong> der<br />

Verhältnismäßigkeit, wenn man sich die Konsequenzen für <strong>Besitzer</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong> gerade auch in<br />

Hamburg <strong>und</strong> Norddeutschland vor Augen führt.<br />

Nach unserer Beurteilung sind die negativen Konsequenzen einer Spaltung der deutschen<br />

<strong>Traber</strong>zucht weitaus klarer absehbar als die nur vage angedeuteten Vorteile.<br />

<strong>Züchter</strong>isch bedeutet die Gründung eines zweiten Zuchtverbandes zunächst die Spaltung der<br />

aktuell sehr kleinen deutschen Population <strong>von</strong> rd. 800 Zuchtstuten <strong>und</strong> damit eine Verminderung<br />

der Selektionsmöglichkeiten. Die Leistungsprüfungen (Rennen) werden fortan nach<br />

unterschiedlichen Reglements durchgeführt werden, was wiederum die Vergleichbarkeit der<br />

Rennergebnisse <strong>und</strong> damit auch die Beurteilung der Zuchtpferde anhand ihrer Rennleistungen<br />

erschwert.<br />

Gleichzeitig wird der Zuchtaustausch zwischen den <strong>Züchter</strong>vereinigungen aufgr<strong>und</strong> bürokratischer<br />

Hemmnisse deutlich schwieriger, was wiederum die Zucht mit den am besten geeigneten Pferden<br />

merklich erschwert.<br />

Als direkte Konsequenz wird damit der Zuchtfortschritt behindert. Letztlich ist aber vor allem<br />

wegen der zu kleinen Population auch die Anerkennung der Leistungszucht gefährdet – mit<br />

möglicherweise fatalen Folgen für die Privilegien des Sportes wie der Rennwettsteuer-<br />

Rückerstattung. Die Rennwettsteuer-Rückerstattung ist eine der wirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Zucht!<br />

Wirtschaftlich bedeuten zwei Zucht- <strong>und</strong> Aufsichtsorganisationen mit unterschiedlichen Satzungen<br />

<strong>und</strong> Ordnungen zwangsläufig mindestens den doppelten Kosten- <strong>und</strong> Verwaltungsaufwand. Alle<br />

Tätigkeiten müssten parallel <strong>von</strong> beiden Organisationen durchgeführt werden. Die Anzahl der<br />

Vorgänge (z.B. die Eintragung <strong>von</strong> Pferden, Anerkennung <strong>von</strong> Hengsten) wäre hierbei sogar noch<br />

zweitrangig.<br />

So müssten beispielsweise Rennteilnahmen im jeweils anderen Bereich vorher mitgeteilt werden<br />

(Ausfuhrscheine etc. wie für das Ausland) <strong>und</strong> alle Renndaten des jeweils anderen Bereiches nach<br />

einer Rennteilnahme gegenseitig getauscht werden. Denn die Erfassung, Übermittlung <strong>und</strong><br />

Anerkennung <strong>von</strong> Leistungsdaten ist gesetzlich vom Tierzuchtgesetz vorgegeben.<br />

Die Anzahl der Vorgänge wäre wie bereits ausgeführt beinahe zweitrangig. Wirtschaftlich relevant<br />

ist alleine schon der Aufwand, der sich aus der Organisation zweier in der Konsequenz<br />

vollkommen autonomer Verbände ergibt.


Gemäß bindenden internationalen <strong>Verein</strong>barungen zwischen den <strong>Traber</strong>nationen wird pro Land<br />

nur eine <strong>Züchter</strong>vereinigung anerkannt. Das bedeutet, dass Zuchtbescheinigungen für ins Ausland<br />

ausgeführte Pferde nur dann anerkannt werden, wenn sie <strong>von</strong> der bereits bestehenden <strong>und</strong><br />

international anerkannten <strong>Züchter</strong>vereinigung (HVT) ausgestellt sind. Dies bedeutet auch, dass<br />

Zuchtbescheinigungen (Ausfuhrscheine etc.) für nach Deutschland eingeführte Pferde nur<br />

ausgestellt werden, wenn sie in den Wirkungsbereich der bereits bestehenden <strong>und</strong> international<br />

anerkannten <strong>Züchter</strong>vereinigung (HVT) erfolgen.<br />

Deutsche <strong>Traber</strong> können im Ausland also weder am Renn- noch am Zuchtbetrieb teilnehmen,<br />

wenn ihre Ausfuhrdokumente nicht vom HVT ausgestellt sind. Umgekehrt können ausländische<br />

<strong>Traber</strong> in Deutschland nur dann am Renn- oder Zuchtbetrieb teilnehmen, wenn sie vom HVT in<br />

sein Zuchtbuch eingetragen werden.<br />

Der Norddeutsche <strong>Traber</strong> <strong>Besitzer</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchter</strong> <strong>Verein</strong> vermag aus der Summe der angeführten<br />

Sachverhalte für seine Mitglieder keinerlei Nutzen oder Perspektive aus der Errichtung eines<br />

zweiten Zuchtverbandes zu erkennen. Den Argumenten <strong>und</strong> Begründungen der deutschen<br />

<strong>Traber</strong>liga können wir nicht folgen <strong>und</strong> sie können uns nicht überzeugen. Wir distanzieren uns<br />

darum vom Weg der Spaltung der deutschen <strong>Traber</strong>zucht.<br />

Für den Vorstand<br />

Peter Heitmann, 1. Vorsitzender

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