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Allgemeiner Teil - BWT

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Konzernlagebericht<br />

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Jahr 2012 im Euroraum auf 11,5% (2011: 10,6%) weiter erhöht und die<br />

Situation ist in einigen Ländern angespannt. Griechenland und Spanien haben Raten von über 25% und<br />

auch Frankreich und Italien liegen nahe dem EU-Schnitt von fast 11% gegen Jahresende 2012. Der Anstieg<br />

der Verbraucherpreise hat sich 2012 dagegen für die EU-27 von 3,1% auf 2,7% abgeschwächt, im<br />

Euroraum wird die Inflation im Jahr 2012 nach vorläufigen Zahlen 2,5% betragen, nach 2,7% im Vorjahr.<br />

Die Kapitalmärkte standen im Zeichen der anhaltenden Staatsschuldenkrise in Europa. Die Notenbanken<br />

haben die Leitzinsen auf historisch niedrigem Niveau gehalten und die expansive Geldpolitik fortgesetzt:<br />

Der Leitzins der EZB wurde zur Jahresmitte von 1,0% auf 0,75% gesenkt, die FED hielt ihren Zinssatz bei<br />

0,25%. Darüber hinaus wurden Staatsanleihen von Krisenländern angekauft, um die Renditeaufschläge<br />

zu begrenzen und die Kreditmärkte zu stabilisieren.<br />

Der Höhepunkt der Staatschuldenkrise in Europa dürfte 2012 überschritten worden sein. Auf nationaler<br />

Ebene haben viele Länder enorme Anstrengungen unternommen, die Haushaltsdefizite zu senken. In Griechenland,<br />

Irland, Spanien und Italien gab es deutliche Fortschritte. Obwohl sich die Weltwirtschaft gegen<br />

Jahresende 2012 erholte, bleiben einige Unsicherheiten. So haben die USA, anders als der Euroraum,<br />

noch nicht begonnen, ihre öffentlichen Haushalte zu sanieren. Auch scheint die starke Entwicklung von<br />

Ländern wie China, Indien oder Brasilien heute labiler zu sein als noch vor einiger Zeit angenommen.<br />

Die Zuspitzung der Schuldenkrise in Europa hat den Wechselkurs des Euro zum US-Dollar bis zur Jahresmitte<br />

2012 fast auf die Marke von 1,20 gedrückt, nachdem er im Frühjahr noch um Werte von 1,32<br />

schwankte. Danach ging es wieder zurück auf das Niveau vom Jahresanfang. Für den Schweizer Franken,<br />

der im Zuge der hohen Risikoaversion Mitte August 2011 sogar auf 1,05 zum Euro gestiegen ist,<br />

wurde durch die SNB im September 2011 ein Euro-Mindestkurs von 1,20 festgesetzt, woran sich der<br />

Franken auch im Jahr 2012 mit Notierungen zwischen 1,20 und etwa 1,22 orientierte. Die osteuropäischen<br />

Währungen blieben gegenüber dem Euro weitgehend stabil.<br />

2012 war auch durch sehr volatile Rohstoffmärkte geprägt. Zwar bewegten sich die Preise zum <strong>Teil</strong><br />

unterhalb des Vorjahresniveaus, dafür gab es aber im Tagesgeschäft massive Preisschwankungen in<br />

beide Richtungen. Der Preis für das Brentöl stieg im März auf über 127 US-Dollar pro Barrel und näherte<br />

sich damit dem Höchststand vom Sommer 2008 (145 USD), schlechtere weltweite Konjunkturaussichten<br />

führten in der Folge zu Preisen unter 90 USD. Im Jahresdurchschnitt 2012 war Brentöl mit 112 US-Dollar<br />

pro Barrel damit gleich teuer wie 2011. Die Industriemetalle verbilligten sich 2012 gemessen an den<br />

extrem hohen Notierungen des Vorjahres, allerdings mit beachtlichen unterjährigen Schwankungen. So<br />

schwankte der Kupferpreis zwischen ungefähr 7.400 Euro und 8.600 EUR pro Tonne.<br />

BRANCHENUMFELD<br />

Die Konjunktur des Euroraums wurde durch negative Entwicklungen beim Haushaltskonsum sowie bei den<br />

Investitionen und Lagerbeständen gedämpft, wogegen sich der Export anhaltend positiv entwickelte. Der<br />

private Konsum war bis zum dritten Quartal 2012 rückläufig, zuletzt etwa 1,4% im Vergleich zum Jahr<br />

2011. Die Investitionen lagen im dritten Quartal 2012 4,2% unter dem Vorjahr. Für Deutschland wird hier<br />

für 2012 ein Rückgang von 2% zum Vorjahr erwartet, die Bauinvestitionen stagnierten vor allem aufgrund<br />

der äußerst schlechten Entwicklung im öffentlichen Bau. Während der Wirtschaftsbau 2012 aufgrund<br />

der geringeren gesamtwirtschaftlichen Dynamik nur noch kleine Wachstumsraten aufwies, stützte der<br />

Wohnungsbau die Gesamtentwicklung. Das europäische Bauvolumen - exemplarisch dargestellt an den<br />

Daten der 15 west- und 4 osteuropäischen Länder der Euroconstruct-Gruppe - wird 2012 voraussichtlich<br />

um rund 2% schrumpfen. Es dürfte lediglich noch einen Umfang von rund 1.320 Mrd. Euro erreichen -<br />

nach fast 1.600 Mrd. Euro (jeweils in Preisen von 2011) in 2007. In nur 5 Jahren werden sich damit die<br />

Bauaktivitäten um gut ein Sechstel verringert haben.<br />

Auf Basis von ifo-Schätzungen vom November 2012 stieg hingegen der Umsatz der deutschen Sanitärwirtschaft<br />

2012 nominal um über 2,4% auf 21,3 Mrd. Euro (2011: 20,8 Mrd. Euro). Während das<br />

Inlandsgeschäft um gut 1,7% auf 17,8 Mrd. Euro (nach 17,5 Mrd. Euro) wuchs, kletterten die Verkaufserlöse<br />

im Ausland um etwa 5,9% auf 3,5 Mrd. Euro (nach 3,3 Mrd. Euro). Der hohe prozentuale Anstieg<br />

im Auslandsgeschäft ist allerdings vorrangig auf die langsame Erholung der Auslandsmärkte zurückzuführen,<br />

wo es 2009 zu einem erheblichen Rückgang kam. Das Inlandsgeschäft hat die Krise weitgehend<br />

unbeschadet überstanden, seit Jahren wurden stetig Umsatzzuwächse erreicht, 2011 betrug der Zuwachs<br />

sogar 5,3%.<br />

<strong>BWT</strong> Geschäftsbericht 2012 27

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