Allgemeiner Teil - BWT

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23.12.2013 Aufrufe

Wasser und Energieeffizienz Wasser ist das Medium schlechthin in der Energieübertragung, z.B. in Heizungssystemen. Die Bedeutung einer guten Wasserqualität für die Energieeffizienz und den Schutz wertvoller Investitionen in Haushalten und im Gewerbe wird zunehmend erkannt, womit der Bedarf an Heizungswasseraufbereitung stark zunimmt. Wasserqualität als Wettbewerbsfaktor Wasser wird zunehmend als Differenzierungskriterium und Wettbewerbsfaktor z.B. in der Hotellerie und Wellness-Branche genutzt. Vom Trinkwasser, über Badewasser, der Wäscherei bis zum Aroma von Kaffee- und Tee in Bars und Restaurants entscheidet das richtige Wasser über den Erfolg beim Kunden. Die Ernährungsgewohnheiten ändern sich Mit steigendem Einkommen ändern sich die Ernährungsgewohnheiten. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln und Produkten benötigt einen beträchtlichen Wassereinsatz („virtuelles Wasser“); für eine Tasse Kaffee sind es zum Beispiel rund 148 Liter Wasser; für ein Kilogramm Rindfleisch etwa 15.000 Liter. In einem hochentwickelten Land wie Deutschland werden pro Kopf 148 Liter Kaffee, 107 Liter Bier und 83 Kilogramm Fleisch pro Jahr konsumiert. Der globale Kaffeeverbrauch ist im Zeitraum 2000 bis 2009 um 25% gestiegen. Der Verzehr von Fleisch wächst weltweit rasant. Immer mehr Menschen leben in Städten Die Anzahl der Millionenstädte ist von 86 im Jahr 1950 auf derzeit 430 gestiegen und wird sich weiter erhöhen. Waren 1950 noch 29% der Menschheit Stadtbewohner, so sind es mittlerweile über die Hälfte. 2050 werden es einer aktuellen Prognose zufolge 70% sein. Die Städte beziehen ihr Wasser größtenteils aus Grundwasserreserven. In vielen Fällen übersteigt die entnommene Menge die natürliche Regenerationsfähigkeit der Quellen, der Grundwasserspiegel sinkt. Wasserstress – die Ressourcen werden übernutzt Schon jetzt werden über 40% der Nahrungsmittel weltweit mit künstlicher Bewässerung erzeugt. Rund 20% des globalen Wasserbedarfs wird aus Grundwasser gedeckt und dieser Anteil steigt rasch an. Laut jüngsten Schätzungen leben 1,4 Mrd. Menschen in Flusseinzugsgebieten, die vor der Austrocknung stehen. Einige einst mächtige Flüsse führen nur noch einen Bruchteil der früheren Wassermenge, und in manchen Regionen sinken die Grundwasserspiegel ab. Überalterung der Infrastruktur In den Industriestaaten wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Versorgungsnetze aufgebaut. Trinkwasser- und Abwasserleitungen haben eine Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren und sind in vielen Fällen an das Ende ihrer Funktionstüchtigkeit angelangt. Auch in Gebäuden kann es mangels geeigneter Wasseraufbereitung zu Schäden an Leitungen, Armaturen und Geräten kommen (Korrosion, Kalk, etc.). Neue Schadstoffe im Wasser Untersuchungen in einigen europäischen Ländern haben gezeigt, dass trotz des Baus von Kläranlagen weiterhin problematische Chemikalien in die Gewässer gelangen. Toxische Stickstoffverbindungen wie Nitrit und Ammonium, Pestizide und Nitrate tauchen bei starken Regenfällen verstärkt in den Ausläufen der Kläranlagen auf. Ein weiteres Problem sind immer neue Stoffe und Verbindungen (z.B. Nanopartikel) und hormonaktive Substanzen. Strengere gesetzliche Regelungen für Wasser Die Verbesserung bzw. Erhöhung der Sicherheitsstandards für Wasser bzw. Wasserinstallationen bringt eine dynamische Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen mit sich. Dies drückt sich insbesondere in der Herabsetzung von Grenzwerten sowie in der Einführung neuer Grenzwerte aus. 20 BWT Geschäftsbericht 2012 BWT Geschäftsbericht 2012

Wasser Klimawandel In den nächsten Jahrzehnten wird sich der globale Wasserhaushalt in vielen Regionen spürbar ändern. Laut dem „Intergovernmental Panel on Climate Change“ werden sich Dürregebiete weiter ausbreiten, schwere Niederschlagsereignisse zunehmen und Gletscher und Schneegebiete abnehmen. Die Gebirge werden aufgrund des Klimawandels ihre Speicherfunktion weitgehend verlieren. Eine weitere Bedrohung für die Frischwasserressourcen stellt die globale Abnahme von Waldflächen dar. Wälder spielen eine essentielle Rolle in der Regulation von Frischwasserströmen und der Aufrechterhaltung der Wasserqualität. Wasser – der Markt Gemäß Global Water Intelligence und Studien der Deutschen Bank (2010) sowie Goldman Sachs (2008) hat die globale Wasserwirtschaft eine Größe zwischen 375 und 500 Milliarden USD mit einem langfristigen Wachstumstrend von 4-6%. Ein grundlegender Charakter des Marktes ist die Vielzahl von Subsektoren in bestimmten Teilmärkten, Technologien und Dienstleistungen. Einen Großteil davon machen davon die öffentliche Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung aus, ungefähr 50%. Pumpen und Ventile stehen für etwa 17% des Marktvolumens. Der Anteil der Wassertechnologien für die Aufbereitung inklusive der für BWT relevanten „residential“ und gewerblich-kommerziellen, aber auch nicht relevanten industriellen Endmärkte macht weltweit rund 40 Mrd. USD aus. Die Nachfrage nach effizienten Bewässerungstechnologien, Meerwasserentsalzungs- und Kläranlagen, technischen Ausrüstungen, Filteranlagen oder Desinfektionsverfahren dürfte besonders stark zulegen. Kleine, kompakte Wasseraufbereitungsprodukte werden laut World Business Council for Sustainable Development zur Norm. In den Industrieländern soll sich das Wachstum auf 3-5% (USA und Westeuropa) durch eine Verbesserung bestehender Wasser- und Abwasser-Infrastruktur und in Entwicklungsmärkten auf 10% und mehr (China und Indien) durch den Bau neuer Wasser- und Abwasser-Infrastruktur belaufen. Das größte Wachstum wird in den technologisch anspruchsvolleren Bereichen der Wasserbehandlung mit Filtration, Ultrafiltration, Entsalzung, Wiederverwendung und Wasserprüfung gesehen. Der Zielmarkt der BWT-Gruppe umfasst kleine, kompakte Wasseraufbereitungsprodukte für Haushalte, Gebäude und die Pharmaindustrie, ein Markt, der weltweit rund 11 Mrd. USD groß ist und ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 3-5% aufweisen sollte. Die Marktstruktur wird zumeist von lokalen Anbietern dominiert, die BWT zählt zu den international tätigen Unternehmen und ist in Europa Marktführer. BWT Geschäftsbericht 2012 21

Wasser und Energieeffizienz<br />

Wasser ist das Medium schlechthin in der Energieübertragung, z.B. in Heizungssystemen. Die Bedeutung<br />

einer guten Wasserqualität für die Energieeffizienz und den Schutz wertvoller Investitionen in<br />

Haushalten und im Gewerbe wird zunehmend erkannt, womit der Bedarf an Heizungswasseraufbereitung<br />

stark zunimmt.<br />

Wasserqualität als Wettbewerbsfaktor<br />

Wasser wird zunehmend als Differenzierungskriterium und Wettbewerbsfaktor z.B. in der Hotellerie<br />

und Wellness-Branche genutzt. Vom Trinkwasser, über Badewasser, der Wäscherei bis zum Aroma von<br />

Kaffee- und Tee in Bars und Restaurants entscheidet das richtige Wasser über den Erfolg beim Kunden.<br />

Die Ernährungsgewohnheiten ändern sich<br />

Mit steigendem Einkommen ändern sich die Ernährungsgewohnheiten. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln<br />

und Produkten benötigt einen beträchtlichen Wassereinsatz („virtuelles Wasser“); für eine Tasse<br />

Kaffee sind es zum Beispiel rund 148 Liter Wasser; für ein Kilogramm Rindfleisch etwa 15.000 Liter. In<br />

einem hochentwickelten Land wie Deutschland werden pro Kopf 148 Liter Kaffee, 107 Liter Bier und 83<br />

Kilogramm Fleisch pro Jahr konsumiert. Der globale Kaffeeverbrauch ist im Zeitraum 2000 bis 2009<br />

um 25% gestiegen. Der Verzehr von Fleisch wächst weltweit rasant.<br />

Immer mehr Menschen leben in Städten<br />

Die Anzahl der Millionenstädte ist von 86 im Jahr 1950 auf derzeit 430 gestiegen und wird sich weiter<br />

erhöhen. Waren 1950 noch 29% der Menschheit Stadtbewohner, so sind es mittlerweile über die<br />

Hälfte. 2050 werden es einer aktuellen Prognose zufolge 70% sein. Die Städte beziehen ihr Wasser<br />

größtenteils aus Grundwasserreserven. In vielen Fällen übersteigt die entnommene Menge die natürliche<br />

Regenerationsfähigkeit der Quellen, der Grundwasserspiegel sinkt.<br />

Wasserstress – die Ressourcen werden übernutzt<br />

Schon jetzt werden über 40% der Nahrungsmittel weltweit mit künstlicher Bewässerung erzeugt. Rund<br />

20% des globalen Wasserbedarfs wird aus Grundwasser gedeckt und dieser Anteil steigt rasch an.<br />

Laut jüngsten Schätzungen leben 1,4 Mrd. Menschen in Flusseinzugsgebieten, die vor der Austrocknung<br />

stehen. Einige einst mächtige Flüsse führen nur noch einen Bruchteil der früheren Wassermenge,<br />

und in manchen Regionen sinken die Grundwasserspiegel ab.<br />

Überalterung der Infrastruktur<br />

In den Industriestaaten wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Versorgungsnetze aufgebaut. Trinkwasser-<br />

und Abwasserleitungen haben eine Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren und sind in vielen Fällen<br />

an das Ende ihrer Funktionstüchtigkeit angelangt. Auch in Gebäuden kann es mangels geeigneter<br />

Wasseraufbereitung zu Schäden an Leitungen, Armaturen und Geräten kommen (Korrosion, Kalk, etc.).<br />

Neue Schadstoffe im Wasser<br />

Untersuchungen in einigen europäischen Ländern haben gezeigt, dass trotz des Baus von Kläranlagen<br />

weiterhin problematische Chemikalien in die Gewässer gelangen. Toxische Stickstoffverbindungen wie<br />

Nitrit und Ammonium, Pestizide und Nitrate tauchen bei starken Regenfällen verstärkt in den Ausläufen<br />

der Kläranlagen auf. Ein weiteres Problem sind immer neue Stoffe und Verbindungen (z.B. Nanopartikel)<br />

und hormonaktive Substanzen.<br />

Strengere gesetzliche Regelungen für Wasser<br />

Die Verbesserung bzw. Erhöhung der Sicherheitsstandards für Wasser bzw. Wasserinstallationen bringt<br />

eine dynamische Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen mit sich. Dies drückt sich insbesondere<br />

in der Herabsetzung von Grenzwerten sowie in der Einführung neuer Grenzwerte aus.<br />

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<strong>BWT</strong> Geschäftsbericht 2012<br />

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