Allgemeiner Teil - BWT
Allgemeiner Teil - BWT
Allgemeiner Teil - BWT
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wasser<br />
Im Mittelpunkt unserer Mission <strong>BWT</strong> – For You and Planet Blue steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen<br />
nach gesundem Trinkwasser, Gesundheit und Wohlbefinden. <strong>BWT</strong> bietet hierfür modernste Wasseraufbereitungssysteme<br />
und Dienstleistungen für Trinkwasser, Heißgetränke wie Kaffee und Tee, Wasser<br />
für Impfstoffe, Medikamente und Kosmetika sowie Prozesswasser für Spitäler Wasser zum Heizen und<br />
Kühlen, Wasser für Schwimmbäder, Thermen, Hotels und vieles mehr. 2.800 Mitarbeiter arbeiten für<br />
ein Höchstmaß an Sicherheit, Hygiene und Gesundheit im täglichen Kontakt mit dem Lebenselixier<br />
Wasser mit innovativen, ökonomischen und ökologischen Wassertechnologien. Ein wesentlicher Aspekt<br />
ist dabei die Einhaltung aller gesetzlichen Erfordernisse, denn Wasser ist in vielen Ländern das am<br />
strengsten kontrollierte Lebensmittel.<br />
Wasserqualität - gesetzliche Grundlagen<br />
Die Bedeutung von Wasser für den Menschen macht es zum Gegenstand umfangreicher Regelungen.<br />
Die Qualität des Trinkwassers wird grundsätzlich durch Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO, Guidelines for Drinking Water Quality), an der sich die Trinkwasserrichtlinie der EU (EG-<br />
Richtlinie 83/98) bzw. die nationalen Trinkwasserverordnungen orientieren, definiert. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) hat für 200 Stoffe Empfehlungen bzw. Prüfparameter festgelegt.<br />
Auf europäischer Ebene gibt es seit 1975 EU-Regelungen für Trinkwasser, wobei 1980 erstmals verbindliche<br />
Qualitätsziele für Trinkwasser gesetzt wurden. In einer zweiten Phase wurden 1991, 1996<br />
und 1998 strengere Richtlinien für kommunale und industrielle Abwässer gesetzt sowie strengere Trinkwasserlimits<br />
erlassen. Im Jahr 2000 trat die Wasserrahmenrichtlinie in Kraft. Sie legt die Umweltziele<br />
für alle europäischen Oberflächengewässer und das Grundwasser fest. Ziele der Richtlinie sind der<br />
Schutz der Gewässer, die Vermeidung einer Verschlechterung sowie der Schutz und die Verbesserung<br />
des Zustands der direkt von den Gewässern abhängenden Land- Ökosysteme und Feuchtgebiete im<br />
Hinblick auf deren Wasserhaushalt. Gemäß der EU-Trinkwasser-Richtlinie sind 48 mikrobiologische<br />
und chemische Parameter regelmäßig zu prüfen und die Mitgliedsländer dürfen keine niedrigeren<br />
Standards setzen.<br />
In der deutschen Trinkwasserverordnung („Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen<br />
Gebrauch“) werden drei Gruppen Parameter unterschieden: mikrobiologische Parameter, chemische<br />
Parameter und Indikatorparameter, die insgesamt 49 Parameter umfassen, die geprüft werden<br />
müssen. Neben den zu prüfenden Stoffen im Trinkwasser und die dazugehörigen zulässigen Grenzwerte<br />
(z.B. in mg/l) ist auch die Häufigkeit der durchzuführenden Messungen festgelegt. Die Anzahl<br />
der keimbildenden Einheiten (KBE) darf 100 pro Milliliter nicht erreichen und der pH-Wert muss<br />
zwischen 6,5 und 9,5 liegen. Das Wasser darf nicht korrosiv wirken (Leitfähigkeit 2.500µS/cm).<br />
Daneben gibt es nationale Normen und Zulassungen von Verfahren und Materialien im Bereich des<br />
Trinkwassers wie z.B. die DVGW.<br />
Die Weiterentwicklung der Sicherheitsstandards manifestiert sich auch an der neuen deutschen Trinkwasserverordnung,<br />
die im November 2011 in Kraft getreten ist. Neben neuen Grenzwerten für Cadmium,<br />
Uran und Blei (ab 2013) wurde eine Legionellen-Testpflicht für Warmwassertanks über 400 Liter<br />
Speichervolumen eingeführt.<br />
Wasser im Haushalt, Gewerbe und in der Industrie<br />
Der auf dem Wasserzähler im Haushalt abgelesene Verbrauch ist nur ein Bruchteil der tatsächlich in<br />
der Gesellschaft verbrauchten Wassermenge. Nahezu jedes Produkt benötigt bei der Herstellung, dem<br />
Transport, der Verpackung usw. bis zur Entsorgung indirekt Wasser. Leben wir heute im Glauben 130<br />
Liter pro Tag zu verbrauchen, könnte der echte Verbrauch das dreizigfache - nämlich bis zu 4.500<br />
(Europa) beziehunsweise 5.600 (USA) Liter pro Tag und Kopf betragen. Solche Berechnungen stammen<br />
vom britischen Professor John Anthony Allan, der den Begriff des "virtuellen Wassers" in den 90er<br />
Jahren entwickelt hat.<br />
<strong>BWT</strong> Geschäftsbericht 2012 17