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Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund, am 19 ...

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- Was sind sie eigentlich? Wie sind sie entstanden?<br />

- Wer beteiligt sich heute an ihnen?<br />

- Warum halten wir sie für notwendig?<br />

- Was sind die Perspektiven der Europäischen Aktionswochen?<br />

Ein Rückblick – wie sind sie entstanden?<br />

Aus Anlass <strong>des</strong> 25. Jahrestags von Tschernobyl haben wir die Ausstellung „Tschernobyl:<br />

Menschen – Orte – Solidarität“ entwickelt, die wir in 49 Städten zeigen konnten.<br />

Zwei Erfahrungen aus dieser Ausstellung sind für die jetzigen Aktionswochen zentral. Die<br />

erste Erfahrung:<br />

In allen Städten waren Zeitzeugen, also ehemalige Liquidatoren, mit dabei, die in der Zeit<br />

<strong>19</strong>86 bis 89 <strong>am</strong> Reaktor von Tschernobyl gearbeitet haben – sie berichteten von ihrem<br />

Leben. Diese Lebensberichte fanden bei Jugendlichen ein besonderes Interesse –<br />

Tschernobyl bek<strong>am</strong> so ein Gesicht und eine Lebensgeschichte.<br />

Und die zweite Erfahrung:<br />

Bei der Recherche zur Ausstellung stellte sich heraus, dass es die Solidaritätsbewegung auch<br />

in zahlreichen anderen europäischen Ländern gibt – über 1 Mio. Kinder aus Belarus und der<br />

Ukraine waren bei F<strong>am</strong>ilien in westeuropäischen Ländern. Akteure dieser Initiativen trafen<br />

sich im November 2010 zum 1. Mal - so entstand dann das Netzwerk „European Chernobyl<br />

Network“, in dem wir seit 2010 zus<strong>am</strong>men arbeiten.<br />

Wir waren mit unserer Ausstellung 2 Monate unterwegs, als sich Fukushima ereignete. Die<br />

Ausstellung und insbesondere die Zeitzeugen fanden von einem Tag auf den anderen ein<br />

völlig anderes Interesse; Zeitungen, Radiosender, Fernsehen suchten das direkte Gespräch<br />

mit den Zeitzeugen.<br />

Entscheidend war natürlich der Verlauf der Katastrophe in Fukushima selbst; heute wissen<br />

wir, dass sich der atomare Gau nur wenige Stunden nach dem Unfall ereignete. Wir konnten<br />

d<strong>am</strong>als nur Anteil nehmen auch mit dem Wissen, dass diese Katastrophe die japanische<br />

Gesellschaft für Jahrzehnte beschäftigen wird.<br />

Im politischen Berlin war sehr schnell klar, dass es in Deutschland einen generellen Wandel<br />

in der Energiepolitik geben wird:<br />

- 8 Atomkraftwerken wurden sofort abgeschaltet.<br />

- Es erfolgte eine Verständigung auf die Restlaufzeiten für die einzelnen Reaktoren bis<br />

zum Jahr 2022.<br />

- Und der Ausbau der erneuerbaren Energien sollte beschleunigt werden.<br />

Fukushima führte auch dazu, dass in Italien der Verzicht auf die Atomenergie erneut in<br />

einem Referendum bestätigt wurde und dass in der Schweiz und Belgien Ausstiegsszenarien<br />

beschlossen wurden.

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