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Thorsten Kessler Achern, Illenau, DE - Achern Projektbeschreibung

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<strong>Thorsten</strong> <strong>Kessler</strong><br />

Süd Baden - Württemberg<br />

<strong>Achern</strong>, <strong>Illenau</strong>, <strong>DE</strong> - <strong>Achern</strong><br />

<strong>Projektbeschreibung</strong><br />

Die <strong>Illenau</strong> an wurde ursprünglich als psychiatrische Heil- und Pflegeanstalt gebaut.<br />

Über die Wirren der Zeit wurde Sie auch als Schule und Kaserne benutzt.<br />

Seit 2008 ist neues Leben in die alten Gemäuer eingezogen. Die ersten Wohnungen der neuen<br />

Wohnanlage sind fertig gestellt und werden bezogen.<br />

Damit die neuen Bewohner nicht im Dunkeln sitzen, musste dem Gebäude entsprechend, ein<br />

neues Beleuchtungskonzept erstellt werden.<br />

Hier hat man sich für eine Moderne jedoch im Bezug zum Gebäude sehr schlichte und<br />

zurückhaltende Leuchte Residenza mit Sondermast entschieden.<br />

Der äußere Ring wird hierbei mit HST 50Watt (gelbes Licht) und Ringreflektor beleuchtet.<br />

Der Kern der <strong>Illenau</strong> hingegen hat hier sein neues Gesicht mit Residenza und 2 x TC-L 24 (weißes<br />

Licht ) bekommen, die ehemalige Hauptzufahrt wurde mit einer einfach abgehängten Residenza<br />

ausgestattet. Hier kommt das Licht von einem HIT 35 Watt Leuchtmittel, das Licht wird gesteuert<br />

über einen Ringreflektor.<br />

Hess GmbH Licht + Form > Vertreter > <strong>Kessler</strong> > Referenzen Seite 1<br />

http://www.hess.eu/de/Vertreter/<strong>Kessler</strong>/Referenzen_1/<br />

Seite zuletzt geändert am 27.02.2012 um 16:36 Uhr


Die Anlage ist in der Erscheinung sehr ausgewogen wenn auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht<br />

abgeschlossen.<br />

Die <strong>Illenau</strong><br />

Vollkommene Symmetrie<br />

Die 240 m lange Westfassade besticht durch ihre (fast) vollkommene Symmetrie. Der Vergleich<br />

mit einem Schloss liegt nahe, ist aber nicht zwingend, denn klassizistisch entworfene Straßen für<br />

Karlsruhe haben die gleichen Strukturmerkmale. Schematisch – nach der horizontalen Zahl der<br />

Fenster pro Abschnitt dargestellt – ergibt sich die ausgewogene Proportion:<br />

3 7 3 7 333 333 333 7 3 7 3<br />

Die einzige Abweichung sind die drei etwas größeren Fenster im Direktionsbereich links vom<br />

zentralen Hof. Spötter sprachen zwar von einem "Narren-Palast", doch die beträchtlichen<br />

Geldmittel wurden bewilligt, und 1842 konnte die badische "Heil- und Pflegeanstalt" bezogen<br />

werden. Der Großherzog gab ihr im Anklang an den vorbeifließenden Illenbach den Namen<br />

"<strong>Illenau</strong>", der lange Zeit als Bezeichnung eines selbständigen Gemeinwesens aufgefasst wurde:<br />

Man lebte "in <strong>Illenau</strong>".<br />

Der Gründungsdirektor Christian Friedrich Roller hatte auf einer einjährigen Reise die Fürsorge<br />

für Geisteskranke in Europa studiert, die zunehmend als staatliche Aufgabe begriffen wurde.<br />

Seine dabei gewonnenen Erkenntnisse fasste er 1831 in einer Denkschrift zusammen.<br />

Dafür wurde ihm die Ehrendoktorwürde zuteil, und nach seiner Konzeption plante der<br />

Weinbrenner-Schüler Hans Voß den bis heute erhaltenen Bau. Eines der grundlegenden<br />

Prinzipien war die Verbindung von Heil- und Pflegeanstalt in einer geschlossenen Anlage<br />

mit integrierter Kirche und Festsaal. Dieses Modell übernahmen zahlreiche Neubauten von<br />

psychiatrischen Kliniken im In- und Ausland.<br />

"Heilkraft der Isolierung" Nichts lag Roller ferner als die Errichtung eines Schlosses. Sein<br />

klassizistisch geschulter Architekt konstatierte nüchtern, dass für Gebäude dieses Ausmaßes<br />

– sei es Schloss oder Hospital – die gleichen Gliederungsprinzipien gelten. Energisch setzte<br />

sich Roller dafür ein, dass pompöse und einschüchternde Formen vermieden wurden.Der Patient<br />

sollte sich schon bei seiner Ankunft in einer "lieblichen" Atmosphäre wohlfühlen, und die Anlage<br />

sollte "zweckdienlich" sein, also der Therapie förderlich. So wurde das Vorfeld des Gebäudes<br />

nicht als Park gestaltet, sondern diente Patienten und Mitarbeitern als Gartengelände, das durch<br />

die Türen der Vorderfront leicht erreichbar war.<br />

Die Wahl des bei <strong>Achern</strong> gelegenen Standortes entsprach Rollers Vertrauen auf die „Heilkraft<br />

der Isolierung“ in einer reizvollen ländlichen Umgebung, und hier konnte er als medizinischer<br />

Direktor seine Vorstellungen einer humanen und religiös unterstützten Therapie und Pflege<br />

Hess GmbH Licht + Form > Vertreter > <strong>Kessler</strong> > Referenzen Seite 2<br />

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verwirklichen. Roller bildete zahlreiche Ärzte aus, und die <strong>Illenau</strong> erwarb sich eine Weltgeltung,<br />

die zahlreiche vermögende und hochgestellte Patienten anzog.<br />

Heinrich Schüle – Verfasser des Standardwerks „Klinische Psychiatrie“ (1886) – modernisierte<br />

um die Wende zum 20. Jahrhundert die Anstalt grundlegend. Dem neueren Konzept der<br />

zwangsfreien Behandlung folgend ließ er die Tobzellen- und Tobhöfe samt Außenmauern<br />

abreißen und brachte die unruhigen Patienten in zwei separaten Pavillons auf der Nord- und<br />

Südseite unter. Die beiden "offenen" Landhäuser dienten der Vorbereitung auf ein Leben nach<br />

der Entlassung.<br />

Die Nord- und Südflügel wurden zu Beobachtungsstationen erweitert, damit die <strong>Illenau</strong><br />

ihre Funktion als zentrale Aufnahmeklinik für das Großherzogtum Baden erfüllen konnte.<br />

Außerdem wurde die <strong>Illenau</strong> auf den Stand der Technik gebracht: sie erhielt eine moderne<br />

Wasserversorgung, elektrisches Licht und ein neues Kessel- und Maschinenhaus. Die Missstände<br />

in Küche und Waschküche wurden durch die Verlegung aus dem Hauptgebäude beseitigt. Die<br />

Reimann-Stiftung ermöglichte es, eine Dependance für gutsituierte Damen (heute das blaue<br />

Haus in der <strong>Illenau</strong>er Allee 2) zu errichten.<br />

Die <strong>Illenau</strong> nach der Auflösung 1940 Mit dem Ersten Weltkrieg hörte die Bautätigkeit auf. Alle<br />

Mittel wurden benötigt, um die <strong>Illenau</strong> in der Inflationszeit überhaupt weiterzuführen. Die<br />

Geringschätzung "lebensunwerten Lebens" durch die Nationalsozialisten führte 1940 zur<br />

Auflösung der Heil- und Pflegeanstalt.<br />

Im Verlauf der Aktion T 4 wurden etwa 260 Patienten zur Vergasung abtransportiert, etwa<br />

hundert Patienten konnten entlassen werden, und etwa vierhundert wurden in andere<br />

Anstalten verbracht. Noch im selben Jahr kamen Mädchen aus Südtiroler Familien, die für die<br />

deutsche Staatsbürgerschaft optiert hatten, in die Reichsschule für Volksdeutsche, die mit<br />

dem Jungeninternat im elsässischen Rufach verbunden war. In diese Schule verbrachte der<br />

Lebensborn 1943 zusätzlich etwa fünfzig polnische Mädchen, die hier "germanisiert" werden<br />

sollten. Für eine kurze Zeit gab es in <strong>Achern</strong> auch den Versuch, eine Eliteschule für Mädchen<br />

(Nationalpolitische Erziehungsanstalt) einzurichten, der aber aufgegeben und als Heimschule im<br />

ehemaligen Kloster Hegne am Bodensee fortgeführt wurde.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm das französische Militär die Gebäude, die<br />

verschiedene militärische Einrichtungen aufnahmen, unter anderem die Luftüberwachung<br />

und die Schulungsstätte für das "air land battle". Alle Offiziere der französischen Luft- und<br />

Bodenstreitkräfte hatten sich hier zu einem einwöchigen Kurs einzufinden. Vielen <strong>Achern</strong>ern<br />

ist das Restaurant des "Maison de France", das auch für Deutsche offen war, in freundlicher<br />

Erinnerung. Heute ist es Probelokal der Stadtkapelle.<br />

Nach dem Abzug der französischen Truppen Nach dem Abzug der Franzosen in den 90er<br />

Jahren fand der Vorschlag, die Tradition der psychiatrischen Landesklinik fortzusetzen, bei<br />

der Stuttgarter Regierung kein Gehör, und es begann die aufregende Suche nach einer neuen<br />

Nutzung. Nachdem viele Hoffnungen zerstoben waren, erwarb die Stadt <strong>Achern</strong> die <strong>Illenau</strong>, um<br />

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über ihre weitere Verwendung mitreden zu können. Inzwischen hat ein Investor im Nordteil 53<br />

Wohnungen geschaffen und verkauft.<br />

Der ehemalige Direktions- und Verwaltungstrakt auf der linken Seite des Hofes wird derzeit zum<br />

technischen Rathaus umgebaut, und im Mittelteil ist die erste Bauphase des "Forums <strong>Illenau</strong>"<br />

mit Räumlichkeiten für kulturelle und gesellige Veranstaltungen angelaufen. Die Gebäude im<br />

Vorfeld haben neue Nutzer gefunden, und im Bereich der ehemaligen Stallungen entstanden die<br />

"<strong>Illenau</strong>er Werkstätten".<br />

Copyright: Walther Stodtmeister<br />

Fakten<br />

Architekt:<br />

Partner:<br />

3L. LICHT-. LUX-LUMEN aus Bad Nauheim<br />

SÜWAG <strong>Achern</strong> / Frankfurt<br />

Realisierung: August 2009<br />

Autor:<br />

<strong>Thorsten</strong> <strong>Kessler</strong><br />

Produktinformationen<br />

• Systemleuchten RESI<strong>DE</strong>NZA D 150x<br />

<strong>DE</strong> - <strong>Achern</strong><br />

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