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Ausgabe 2/2013 - Deutsches Primatenzentrum

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Neue Maki-Arten<br />

entdeckt<br />

Primatengenetiker<br />

Christian Roos habilitiert<br />

6th Primate<br />

Neurobiology Meeting<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2013</strong>


Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

die neue <strong>Ausgabe</strong> von DPZ<br />

aktuell steht ganz im Zeichen<br />

von Entdeckungen.<br />

Die Soziobiologen und Verhaltensökologen<br />

um Peter<br />

Kappeler haben im Frühjahr<br />

gleich zwei neue Primatenarten auf Madagaskar entdeckt<br />

– weniger, indem sie an den undurchdringlichsten<br />

Stellen des madagassischen Dschungels gesucht<br />

haben, als mit Hilfe moderner genetischer Nachweise<br />

(Seite 3). Eine der beiden Arten, Microcebus marohita,<br />

sehen Sie auf dem Titelbild. Selbst am Deutschen<br />

<strong>Primatenzentrum</strong> ist so eine Neubeschreibung keine<br />

alltägliche Angelegenheit – herzlichen Glückwunsch<br />

an die Abteilung! Die Infektionsbiologen haben derweil<br />

Wirtszellfaktoren entdeckt, die das gefährliche<br />

menschliche Coronavirus EMC aktivieren – ein Virus,<br />

das erst vor kurzem zum ersten Mal aufgetaucht ist<br />

und tödlich krank machen kann (Seite 5).<br />

Inhalt<br />

Highlights aus der Forschung. .................. 3<br />

Aus dem Freiland ............................. 11<br />

Veranstaltungen. ............................. 15<br />

Kongresse und Workshops. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Im Porträt. ................................... 19<br />

DPZ intern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Preise und Auszeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Abschlüsse und Publikationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Aus der Leibnizgemeinschaft ...................31<br />

DPZ-Förderpreis <strong>2013</strong>. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Termine .......................................36<br />

Entdeckungen in einer ganz anderen Forschungsdisziplin<br />

haben im Februar Archäologen auf der Baustelle<br />

des künftigen Multifunktionsgebäudes des DPZ gemacht:<br />

Sie gruben dort Scherben bronze- oder eisenzeitlicher<br />

Tongefäße und Mahlsteine aus, die man in<br />

Göttingen nur sehr selten findet. So fördert das Deutsche<br />

<strong>Primatenzentrum</strong> sogar Forschung auf einem<br />

ganz anderen Gebiet (S. 22).<br />

Doktorand Tobias Kahland aus der Abteilung Stammzellbiologie<br />

entdeckt seit einigen Monaten, wie Primatenforschung<br />

im japanischen Kawasaki aussieht und<br />

lernt nebenher noch, dass man in Japan nicht ständig<br />

Karaokebars besucht oder ausschließlich von Sushi<br />

lebt (Seite 9). Spannende Entdeckungen müssen eben<br />

nicht immer hochwissenschaftlich sein.<br />

Hoffentlich entdecken Sie in der aktuellen <strong>Ausgabe</strong><br />

unseres Magazins noch viele weitere spannende<br />

Themen!<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre,<br />

Ihr Christian Kiel<br />

Titelbild: Ein Jungtier der neu entdeckten<br />

Mausmaki-Art Microcebus marohita.<br />

Foto: Bellarmin Ramahefasoa


Highlights aus der Forschung<br />

Der Mausmaki Microcebus marohita in den Wäldern Madagaskars. Foto: Bellarmin Ramahefasoa<br />

Verhaltensforscher entdecken zwei neue<br />

Primatenarten auf Madagaskar<br />

Peter Kappeler vom DPZ hat zwei neue Mausmaki-Arten beschrieben<br />

Wissenschaftler des Deutschen <strong>Primatenzentrum</strong>s<br />

(DPZ) in Göttingen, des Duke Lemur Centers, der University<br />

of Kentucky in den USA und der Université<br />

d’Antananarivo auf Madagaskar haben in einem Beitrag<br />

im „International Journal of Primatology“ zwei<br />

neue Arten von Mausmakis beschrieben: Die neuen<br />

Arten heißen „Microcebus tanosi“ und „Microcebus<br />

marohita“ und leben wie alle Lemurenarten ausschließlich<br />

auf Madagaskar.<br />

Damit steigt die Anzahl der bekannten Mausmaki-<br />

Arten auf 20. Die neuen Arten haben die Forscher<br />

erstmals in einem Beitrag des Fachmagazins „International<br />

Journal of Primatology“, der am 26. März <strong>2013</strong><br />

vorab online erschienen ist, beschrieben. Die kleinen<br />

Primaten wurden bereits 2003 und 2007 bei Feldforschungen<br />

in den Wäldern Madagaskars entdeckt, aber<br />

erst jetzt als jeweils neue Arten beschrieben.<br />

Microcebus tanosi ist im Vergleich zu den anderen, bekannten<br />

Mausmaki-Arten relativ groß und hat einen<br />

roten Kopf. Sein Fell ist auf dem Rücken dunkelbraun<br />

gemustert, mit einem dunklen Streifen auf der Mitte<br />

des Rückens. In der Bauchregion ist das Fell beige und<br />

grau gefärbt. Die Artbezeichnung leitet sich von der<br />

Region Anosy im Südosten Madagaskars ab, in der das<br />

Tier entdeckt wurde.<br />

Microcebus marohita hat einen langen, buschigen<br />

Schwanz und große Hinterfüße. Der Primat mit braunem<br />

Fell zeichnet sich durch kleine Ohren aus und ist<br />

der größte aller Mausmakis. Microcebus marohita haben<br />

die Entdecker nach dem Wald benannt, in dem die<br />

Art lebt. Der Begriff „marohita“ bedeutet auf Madagassisch<br />

„viele Blicke“.<br />

Mausmakis sind Lemuren, die nur auf Madagaskar<br />

vorkommen. Zu ihnen gehört auch der kleinste Primat<br />

der Welt. Bereits 2010 fanden dieselben Wissenschaftler<br />

mit Hilfe von Erbgut-Analysen heraus, dass es mehr<br />

Mausmaki-Arten geben muss, als die Lehrbücher beschreiben.<br />

Die Forscher hatten Gewebeproben von<br />

Mausmakis auf ihre mütterlichen Erbinformationen<br />

(mtDNA) und das Erbgut des Zellkerns (nDNA) hin un-<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

3


Highlights aus der Forschung<br />

Microcebus tanosi und Microcebus marohita zu den<br />

neuen Mausmaki-Arten gehören.<br />

Bei Feldforschungen im Jahr 2012 entdeckte die Forschergruppe<br />

um Peter Kappeler vom Deutschen <strong>Primatenzentrum</strong>,<br />

dass der Forêt de Marohita, in dem<br />

eine der beiden neuen Arten entdeckt wurde, stark beschädigt<br />

und zerstört wurde. Da Microcebus marohita<br />

bisher nur in diesem Gebiet bekannt ist, empfahl Peter<br />

Kappeler der International Union for Conservation of<br />

Nature Species Survival Commission (IUCN/SSC) die<br />

Aufnahme in die Rote Liste. Microcebus marohita wurde<br />

daher auf Anraten des Göttinger Verhaltensbiologen<br />

bereits vor seiner offiziellen Erstbeschreibung als<br />

eine der 100 am stärksten bedrohten Tierarten klassifiziert.<br />

Peter Kappeler vom DPZ. Foto: Claudia Fichtel<br />

tersucht. Dabei entdeckten sie mehrere neue Arten,<br />

die bis zur Veröffentlichung des aktuellen Beitrags im<br />

„International Journal of Primatology“ jedoch nur genetisch<br />

bekannt waren. Das Team um Peter Kappeler<br />

konnte zwei dieser „Phantom-Arten“ nun zuordnen.<br />

DNA-Vergleiche zwischen den neu beschriebenen Arten<br />

und den Daten von 2010 haben bestätigt, dass<br />

Laut IUCN sind madagassische Lemuren inzwischen<br />

die am stärksten vom Aussterben bedrohten Säugetiere.<br />

Brandrodung und Bejagung sind die Hauptursachen<br />

für die Bedrohung der Lemuren in einem der<br />

ärmsten Länder der Welt.<br />

Über den QR-Code gelangen Sie<br />

mit Hilfe Ihres Smartphones zur<br />

digitalen Mausmaki-Presseschau.<br />

http://www.dpz.eu/index.php?id=869<br />

Ein adultes Microcebus marohita Weibchen. Foto: Bellarmin Ramahefasoa<br />

4 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Highlights aus der Forschung<br />

Infektionsbiologin Stefanie Gierer und eine Kollegin bereiten Zellkulturzellen für die nachfolgende Infektion mit künstlichen Viruspartikeln<br />

vor. Foto: Adeline Heurich<br />

Dem tödlichen Coronavirus auf der Spur<br />

Infektionsbiologen des DPZ entwickeln Angriffspunkte für Therapien<br />

Seit im Sommer 2012 der erste Patient an dem neuen<br />

Betacoronavirus gestorben ist, sind Wissenschaftler<br />

auf der ganzen Welt auf der Suche nach einem Gegenmittel.<br />

Infektionsforscher des Deutschen <strong>Primatenzentrum</strong>s<br />

haben nun Enzyme identifiziert, die das<br />

Virus für die Infektion aktivieren. Die Forscher des DPZ<br />

hoffen, dass ihre Erkenntnisse dazu beitragen, die lebensbedrohliche<br />

Erkrankung behandelbar zu machen.<br />

Das Coronavirus 2c EMC/2012 verursacht schwere<br />

Atemwegserkrankungen und Nierenversagen, mehr als<br />

die Hälfte aller Patienten verstarb bisher an der Infektion.<br />

Seinen Ursprung hat das Coronavirus vermutlich auf<br />

der arabischen Halbinsel. Genetische Analysen ergaben<br />

eine enge Verwandtschaft zu Viren aus Fledermäusen;<br />

ob das neue Coronavirus aber von der Fledermaus<br />

auf den Menschen übertragen wurde, ist noch<br />

unklar.<br />

In ihrer am 6. März online erschienenen Studie im<br />

renommierten Journal of Virology beschreiben die<br />

Wissenschaftler des DPZ um Stefanie Gierer und Stephanie<br />

Bertram gemeinsam mit Kollegen aus Hannover,<br />

Essen, Bonn und San Francisco, wie dem Virus der<br />

Eintritt in die Wirtszellen gelingt: Das Oberflächenprotein<br />

(„Spike“) des Virus dockt dabei über DPP4, ein<br />

neu identifiziertes Rezeptormolekül (Raj et al. <strong>2013</strong>,<br />

Nature), an die Zellen an und dringt in sie ein. Eine<br />

wesentliche Voraussetzung dafür ist die Aktivierung<br />

des Spike-Proteins durch Wirtszellenzyme, Proteasen.<br />

Zwei aktivierende Proteasen wurden durch die Forscher<br />

des DPZ identifiziert; sie stellen mögliche Angriffspunkte<br />

für Gegenmittel dar.<br />

Außerdem konnte die Gruppe nachweisen, dass sich<br />

die Infektion durch ein Serum, das von einem bereits<br />

erkrankten EMC-Patienten gewonnen wurde, stoppen<br />

lässt. Das beweist, dass Menschen in der Lage sind,<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

5


Highlights aus der Forschung<br />

blockierende (sogenannte „neutralisierende“) Antikörper<br />

gegen das Virus auszubilden. Für ihre Untersuchungen<br />

arbeitete die Gruppe mit ungefährlichen,<br />

künstlich erzeugten Viruspartikeln („pseudotypes“),<br />

welche nun als diagnostisches Werkzeug zur raschen<br />

Identifizierung solcher neutralisierender Antikörper<br />

genutzt werden können.<br />

„Das Humane Coronavirus EMC ist eine potenzielle<br />

Gefahr für die öffentliche Gesundheit“, sagt Stefan<br />

Pöhlmann, Senior-Autor der Studie. „Aber unsere<br />

Ergebnisse und die Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen<br />

liefern erste, potenzielle Ansatzpunkte für Therapeutika<br />

und verbessern unsere diagnostischen<br />

Möglichkeiten.“<br />

Abteilungsleiter Stefan Pöhlmann vom DPZ. Foto: Margit Hampe<br />

Die durch künstliche Viruspartikel infizierten Zellen lassen sich leicht durch die Bildung eines unter UV-Licht grün fluoreszierenden Proteins<br />

identifizieren. Aufnahme: Heike Hofmann-Winkler<br />

6 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Highlights aus der Forschung<br />

Doktorandin Sabine Taubert zeigt die Arbeit am automatischen Hämatologie-Analyzer. Foto: Karin Tilch<br />

Hämatologie und Blutchemie<br />

Primatenhaltung und Infektionspathologie bieten neuen Service<br />

Das DPZ hat seit kurzem ein eigenes Labor für Blutuntersuchungen,<br />

das Mitarbeiter der Primatenhaltung<br />

und der Infektionspathologie gemeinsam betreiben.<br />

Zwei neu angeschaffte, moderne Analysegeräte decken<br />

das gesamte Gebiet der Hämatologie und der<br />

klinischen Chemie ab. Die Tierärzte Sascha Knauf und<br />

Tamara Becker leiten das Labor wissenschaftlich, die<br />

technischen Assistenten Andreas Kues und Corinna<br />

Boike behalten den Überblick im täglichen Routinebetrieb.<br />

Vor der Einrichtung des neuen Labors waren die<br />

Forscher des DPZ bei Blutuntersuchungen von Zuchtund<br />

Versuchstieren auf verschiedene Labore außerhalb<br />

des Deutschen <strong>Primatenzentrum</strong>s angewiesen,<br />

wenn es um die Erhebung von Daten zur Hämatologie<br />

und klinischen Chemie ging.<br />

„Das neue Labor ermöglicht eine schnelle Analyse, so<br />

sparen die Mitarbeiter Arbeitszeit“, sagt Sascha Knauf,<br />

der wissenschaftliche Leiter des Labors. Das Labor ist<br />

aber nicht nur für die Mitarbeiter der Infektionspathologie,<br />

sondern auch für viele andere Wissenschaftler<br />

des DPZ hilfreich, da die Geräte des Labors aus nahezu<br />

allen biologischen Flüssigkeiten validierte Zellbestimmungen<br />

ermöglichen.<br />

Der Advia 2120 ist ein automatischer Hämatologie-<br />

Analyzer der 2. Generation, der nicht nur kleine und<br />

große Blutbilder erstellt, sondern ebenso eine Liquorauswertung<br />

und eine Differenzierung von Retikulozyten<br />

ermöglicht. Bei diesen kann zusätzlich<br />

noch der Reifegrad ermittelt werden, ein wichtiger<br />

Parameter für die Diagnose und Verlaufskontrolle<br />

von Anämien.<br />

Beim Dimension Xpand handelt es sich um einen Analyzer<br />

für die klinische Chemie, dessen Programm nicht<br />

nur die Routineparameter umfasst, sondern auch<br />

Elektrolyte, Enzyme, Diabetes- und Kardiologiescans,<br />

Schilddrüsenparameter, Plasmaproteine und vieles<br />

mehr.<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

7


Highlights aus der Forschung<br />

Eine Multi-Spezies-Software für die Hämatologie ermöglicht<br />

Messungen mit passenden Einstellungen für<br />

Paviane, Rhesus- und Javaneraffen (neben den gängigen<br />

Haustierarten). Dadurch können die Mitarbeiter<br />

des DPZ in Zukunft darauf verzichten, Proben in externen<br />

tiermedizinischen oder humanmedizinischen<br />

Laboren analysieren zu lassen, die für diese Primatenarten<br />

nicht validiert sind und darin in der Regel wenig<br />

praktische Erfahrung haben.<br />

Tierärztin Sabine Taubert will mit ihrer Doktorarbeit<br />

dafür sorgen, dass hämatologische Analysen in Zukunft<br />

am DPZ noch präziser werden: In Zusammenarbeit<br />

mit dem erfahrenen Veterinärhämatologen<br />

Andreas Moritz von der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

und Mitarbeitern der Firma Siemens, die die Analysegeräte<br />

hergestellt hat, will Sabine Taubert DPZeigene<br />

Referenzwerte für die am Institut gehaltenen<br />

Primatenarten definieren. Sie konzentriert sich dazu<br />

zunächst auf Rhesus- und Weißbüschelaffen. Erste<br />

Ergebnisse hat sie schon gewonnen: Insbesondere bei<br />

Weißbüschelaffen zeigte sich, dass die bisher maschinell<br />

erstellten Blutbilder nur eingeschränkt auswertbar<br />

sind. Aufgrund hämatologischer Besonderheiten<br />

kommt es bei dieser Tierart häufig zu falschen Ergebnissen<br />

in der Granulozytendifferenzierung.<br />

Das DPZ-Hämatologielabor leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung der wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse des Institutes. Gleichzeitig ist es<br />

auch ein Gewinn für diagnostische Fragestellungen<br />

in der Primatenhaltung und ermöglicht eine bessere,<br />

schnellere und weiterreichende veterinärmedizinische<br />

Versorgung der Tiere des DPZ und trägt damit<br />

zum Tierschutz bei.<br />

Die Mitarbeiter des Labors führen interessierten Arbeitsgruppen<br />

aus dem DPZ gern die beiden Großgeräte<br />

vor und helfen bei der Suche nach möglichen Readoutparametern.<br />

<br />

Sabine Taubert<br />

Drittmittel<br />

Mehr als eine Million Euro eingeworben<br />

Stefan Pöhlmann, Leiter der Abteilung<br />

Infektionsbiologie, hat<br />

von der DFG eine Förderung in<br />

Höhe von rund 280.000 Euro für<br />

das Forschungsprojekt „Proteolytic<br />

activation of influenza viruses<br />

by type II transmembrane serine<br />

proteases“ bekommen.<br />

Franz-Josef Kaup, Leiter der Abteilung<br />

Infektionspathologie, hat<br />

von der TU München und dem<br />

Deutschen Zentrum für Infekti<br />

onsforschung eine Förderung von<br />

rund 58.000 Euro für das Folgeprojekt<br />

„Evaluierung eines Impfstoffes<br />

gegen Helicobacter pylori<br />

zur therapeutischen Vakzinierung<br />

– Erprobung im Primatenmodell“<br />

erhalten.<br />

Dirk Motzkus, Leitender Wissenschaftler<br />

in der Abteilung Infektionsmodelle,<br />

hat vom Alberta<br />

Prion Research Institute eine<br />

Förderung in Höhe von 840.000<br />

Euro für das Forschungsprojekt<br />

„CWD transmission to humans<br />

using non-human primates“<br />

bekommen. In dem Projekt erforscht<br />

er das „chronic wasting<br />

disease“.<br />

Peter Kappeler, Leiter der Abteilung<br />

Verhaltensökologie und Soziobiologie,<br />

hat vom Deutschen<br />

Akademischen Austauschdienst<br />

(DAAD) rund 4.200 Euro Förderung<br />

für das Projekt „Väterliche<br />

Fürsorge bei Mandrills“ erhalten.<br />

8 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Highlights aus der Forschung<br />

DPZ-Doktorand Tobias Kahland inmitten seiner japanischen Kollegen vom CIEA. Foto: Takashi Inoue<br />

Ein Jahr Sushi, Sake, Karaoke<br />

Tobias Kahland arbeitet derzeit für das DPZ im japanischen Kawasaki<br />

Ich hatte schon früh die Idee, während meiner Promotionsphase<br />

einen Auslandsaufenthalt einzubauen,<br />

um Erfahrungen in einem anderen Land sammeln zu<br />

können. Durch die enge Kooperation zwischen dem<br />

Leiter der Abteilung Stammzellbiologie des DPZ, Rüdiger<br />

Behr, in dessen Arbeitsgruppe ich meine Doktorarbeit<br />

anfertige, und der Abteilung von Erika Sasaki am<br />

Central Institute for Experimental Animals (CIEA) in<br />

Kawasaki (Metropolregion Tokyo) bot sich ein Aufenthalt<br />

in Japan an. Dieser ließ sich durch ein Stipendium<br />

der Japanese Society for Promotion of Science (JSPS) in<br />

Zusammenarbeit mit dem Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienst (DAAD) verwirklichen: Seit Anfang<br />

Februar bin ich nun für ein Jahr in Japan, um an meiner<br />

Promotion zu arbeiten und gleichzeitig Land und<br />

Leute kennenzulernen.<br />

Um gleich einmal mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen<br />

und einige zu bestätigen: Lohnfortzahlung im<br />

Krankheitsfall gibt es hier nicht, weshalb sich Japaner<br />

teilweise wirklich Urlaub nehmen um krank zu<br />

sein. Bahnen sind hier zwar sehr schnell, aber auch<br />

nicht immer pünktlich. Nicht jeder ernährt sich von<br />

morgens bis abends von Sushi; die japanische Küche<br />

hat sehr viel mehr zu bieten. Wenn man mit Japanern<br />

unterwegs ist, landet man nicht zwangsläufig<br />

in einer Karaoke Bar. Alte Traditionen sind hier noch<br />

überall präsent und wichtig, aber wenn man sich als<br />

Ausländer mal falsch verbeugt, nimmt einem das keiner<br />

übel.<br />

Mein Gastgeber-Labor ist weltweit führend im Bereich<br />

der Biotechnologie mit Weißbüschelaffen. Daher ist<br />

meine Zeit in diesem Labor eine große Chance, um in<br />

diesem Bereich viel zu lernen.<br />

Im Rahmen meines Projektes versuche ich, Weißbüschelaffen<br />

zu generieren, bei denen pluripotente<br />

Stammzellen („Alleskönner-Zellen“) mit fluoreszierenden,<br />

also sichtbaren Proteinen markiert sind. Solch ein<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

9


Highlights aus der Forschung<br />

Pluripotenz-Reporter-System, wie es schon seit Jahren<br />

bei Mäusen genutzt wird, würde die Stammzellforschung<br />

mit Affen extrem erleichtern und ganz neue<br />

Möglichkeiten eröffnen. So könnte man auf diese<br />

Weise lebende Stammzellen beobachten um herauszufinden,<br />

ob sie noch im embryonalen „Alleskönner-<br />

Zustand“ sind oder ob die entwicklungsbiologische<br />

Spezialisierung („Differenzierung“) schon begonnen<br />

hat. Auch bei sogenannten „induzierten pluripotenten<br />

Stammzellen“ (für deren Entwicklung dem Japaner<br />

Shinya Yamanaka im Jahr 2012 der Nobelpreis<br />

für Medizin und Physiologie verliehen wurde) kann<br />

die Wiedererlangung der Pluripotenz in vormals differenzierten,<br />

also nicht pluripotenten Zellen sichtbar<br />

gemacht werden. Solche Fragen sind für die Stammzellforschung<br />

allgemein, aber ganz besonders auch im<br />

Hinblick auf eine mögliche klinische Anwendung sehr<br />

wichtig.<br />

In meiner Freizeit konnte ich schon mehrere Erkundungstouren<br />

in die Innenstadt von Tokyo und in die Umgebung<br />

machen. Da war dann von „Schlendern durchs<br />

Tokyoter Hochhäusermeer“ über Ausflüge zu Tempeln<br />

in der Tokyoter Innenstadt bis hin zu Wanderung in der<br />

wunderschönen Umgebung von Tokyo einiges dabei.<br />

Auch auf die Gefahr hin, dass sich das Ganze jetzt wie<br />

aus dem „Lonely Planet“ anhört, muss ich schon sagen,<br />

dass der Kontrast zwischen der sich dem Westen annähernden<br />

modernen Metropole und dem noch häufig zu<br />

findenden alten, traditionellen Tokyo sehr reizvoll ist.<br />

Natürlich ist es auch nicht<br />

immer ganz leicht, sich<br />

hier zurecht zu finden. So<br />

ist es oft sehr schwierig,<br />

sich ohne Japanisch zu<br />

verständigen. Außerdem<br />

muss man auch immer<br />

aufpassen, dass man bei<br />

den zahlreichen Traditionen<br />

und Regeln hier nicht<br />

in jedes Fettnäpfchen tritt.<br />

Der Meiji Jingu Schrein in Tokyo. Foto: Tobias Kahland<br />

Die ersten zwei Monate waren<br />

schon sehr interessant<br />

und spannend. Ich freue<br />

mich jetzt noch auf meine<br />

weitere Zeit hier, in der<br />

ich sicherlich noch sehr viel<br />

lernen kann und auch noch<br />

den ein oder anderen Kulturschock<br />

erleben werde.<br />

<br />

Tobias Kahland<br />

Impressionen aus dem nächtlichen Tokyo. Hier zu sehen ist die Shibuya Station. Foto: Tobias Kahland<br />

10 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Aus dem Freiland<br />

Pascal Marty beobachtet einen Schopfmakaken. Foto: Ismail Agung<br />

BBC-Film über Schopfmakaken fertig<br />

Neues von der Feldstation in Tangkoko, Sulawesi, Indonesien<br />

Fotofallen in Tangkoko installiert<br />

Sulawesi ist bekannt für seine besondere Artenvielfalt.<br />

Der kanadische Biologe Jedediah Brodie installierte<br />

daher gemeinsam mit dem Forschungsteam des<br />

Macaca-Nigra-Project um Antje Engelhardt 16 Kamerafallen<br />

in unserem Forschungsgebiet Tangkoko. Mit<br />

Hilfe dieser Methode erhält man nicht-invasiv einen<br />

Überblick über die im Gebiet vorhandenen Säugetiere.<br />

Im Juni wird er die Fallen wieder einsammeln und die<br />

Bilder auswerten.<br />

Insgesamt konnte er 16 Migrationen in drei verschiedenen<br />

Gruppen über den Zeitraum von zwölf Monaten<br />

beobachten. Dies bestätigt unsere früheren Beob-<br />

Studie über Migration bei Schopfmakaken beendet<br />

Von November 2011 bis Dezember 2012 sammelte<br />

Pascal Marty Daten für seine Doktorarbeit im Naturreservat<br />

in Tangkoko. Gegenstand der Arbeit sind die<br />

Wanderungen der männlichen Makaken zwischen<br />

den verschiedenen Affengruppen. Die Datenaufnahme<br />

wurde nun erfolgreich beendet und Marty ist ins<br />

DPZ zurückgekehrt, um seine Daten zu analysieren.<br />

Jedediah Brodie installiert seine Kamerafallen. Foto: Giyarto<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

11


Aus dem Freiland<br />

achtungen, dass Schopfmakakenmännchen in einem<br />

äußerst dynamischen System leben. Mit Hilfe eines<br />

von der Arbeitsgruppe Sexuelle Selektion speziell für<br />

dynamische Systeme validierten Verfahrens, dem Elo-<br />

Rating, können solch häufige, durch Migrationen verursachte<br />

Veränderungen in der Männchenhierarchie<br />

analysiert werden.<br />

BBC Team in Tangkoko<br />

Die Filmaufnahmen des BBC Teams in Tangkoko sind<br />

beendet. Vier Teams unter der Leitung von Rob Sullivan<br />

hielten sich insgesamt vier Monate auf der Feldstation<br />

auf, um einen Film über die bedrohten Schopfmakaken<br />

in ihrem letzten natürlichen Habitat zu produzieren.<br />

In der letzten Phase des Filmprojektes wurden zwei<br />

Plattformen in 40 Metern Höhe unter maßgeblicher<br />

Unterstützung unseres klettererfahrenen Research<br />

Managers Benediktus Giyarto errichtet. Unklar war bis<br />

zuletzt, ob die Makaken diese Konstruktionen in ihren<br />

Schlafbäumen akzeptieren und diese überhaupt nutzen<br />

würden, denn eine Affengruppe hat bis zu 15 verschiedene<br />

Schlafbäume. Nach nur einem Fehlversuch<br />

kamen die Affen tatsächlich zu einem Schlafbaum mit<br />

Plattform, das Wetter spielte auch mit und so entstanden<br />

spektakuläre Nahaufnahmen der Affen hoch oben<br />

in den Bäumen. Ein weiterer Höhepunkt des Filmes<br />

werden die Aufnahmen des gesamten Naturschutzgebiets<br />

aus einem Helikopter sein.<br />

Auf Anregung unserer Gruppenleiterin Antje Engelhardt<br />

fertigte das BBC Team auch einen kleinen Lehrfilm für<br />

die lokale Bevölkerung an. Dieser soll den einheimischen<br />

Kindern den Naturschutzgedanken im Allgemeinen und<br />

die konkrete Bedrohung durch Fallen und Entwaldung<br />

des Gebietes im Besonderen nahebringen. Das BBC<br />

Team organisierte eine Filmvorführung in dem nahegelegenen<br />

Dorf Batu Putih. Ein Ereignis der besonderen<br />

Art, das mehr als 600 Menschen anlockte, und damit ein<br />

voller Erfolg war. Naturschutzorganisationen werden<br />

nun die weitere Verbreitung des Films organisieren.<br />

<br />

Jan-Boje Pfeifer<br />

Ein Kameramann des BBC-Team bei Filmaufnahmen in Tangkoko. Foto: Giyarto<br />

12 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Aus dem Freiland<br />

Guineapaviane im Senegal. Foto: Julia Fischer<br />

Auf der Spur der roten Paviane<br />

Neues aus der Feldforschung im Senegal<br />

Als Kurt Hammerschmidt und ich 2006 das erste Mal<br />

in den Senegal fuhren, um die Bedingungen für die<br />

Feldforschung an den dortigen Guineapavianen zu<br />

erkunden, hätten wir uns wohl nicht träumen lassen,<br />

dass nur wenige Jahre später eine kleine, aber feine<br />

DPZ Feldstation auf dem Gelände der Wildhüter neben<br />

dem Hotel Simenti stehen würde. Seit 2010 sind<br />

nun endlich auch systematische Beobachtungen der<br />

zuvor sehr scheuen Tiere möglich, so dass wir endlich<br />

Einblicke in ihr Sozialsystem erhalten – und je mehr<br />

wir erfahren, desto spannender wird die ganze Angelegenheit.<br />

Paviane sind nämlich nicht gleich Paviane.<br />

Das wusste man schon durch die Beobachtungen von<br />

Mantelpavianen und Savannenpavianen. Während<br />

Savannenpaviane in festen Gruppen leben, in denen<br />

die weiblichen Tiere in der Geburtsgruppe verbleiben,<br />

und Mantelpaviane Harems ausbilden, die sich mit<br />

anderen Harems zu immer größeren Einheiten zusammenfinden,<br />

war zu Beginn unserer Forschung im Senegal<br />

umstritten, wie es sich mit den Guineapavianen<br />

verhielt. Bislang hatte aber niemand die Nerven und<br />

die institutionelle Rückendeckung gehabt, die Beziehungen<br />

zwischen den Tieren, ihr Paarungsverhalten<br />

und auch ihre soziale Organisation aufzuklären. Entscheidend<br />

war, dass Mitarbeiter unserer Abteilung,<br />

allen voran Peter Maciej und Matthias Klapproth, die<br />

Tiere zusammen mit den Veterinären Marius Niaga<br />

und Ibrahim Ndao gefangen und mit Sendern versehen<br />

haben. Einige Tiere erhielten Funksender, die es<br />

ermöglichen, sie auch über weite Distanzen zu lokalisieren;<br />

andere wurden mit GPS-Sendern ausgestattet,<br />

die alle zwei Stunden den Aufenthaltsort der Affen abspeicherten.<br />

Guineapaviane spielen sozial in einer eigenen Liga<br />

Die Analysen des Verhaltens der Affen und der Aufzeichnungen<br />

darüber, wer sich in der Nähe von wem<br />

aufhält, legen den Schluss nahe, dass die Guineapaviane<br />

gewissermaßen in ihrer eigenen sozialen Liga<br />

spielen: Zwar gibt es auch bei dieser Art ein System<br />

mit mehreren Ebenen, aber dieses unterscheidet sich<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

13


Aus dem Freiland<br />

beträchtlich von dem der Mantelpaviane. Der Kern einer<br />

sozialen Einheit (die „Clique“) besteht nämlich aus<br />

einer kleinen Gruppe von Männchen – in der Regel zwischen<br />

drei und fünf Tiere. Diese schließen sich mit einer<br />

oder zwei anderen Cliquen zu so genannten Gangs<br />

zusammen. Und manchmal sieht man dann mehrere<br />

Gangs zusammen – dies nennen wir die „Gemeinde“.<br />

Besonders auffällig sind die freundschaftlichen Beziehungen<br />

unter den männlichen Tieren. Oft sieht man<br />

mehrere Männchen einträchtig nebeneinander sitzen<br />

und sich das Fell kraulen, oder sie ergehen sich in bizarren<br />

Begrüßungsritualen, deren Funktion noch nicht<br />

ganz geklärt ist.<br />

Wir können nun auch stolz den ersten Doktoranden<br />

vorweisen, der in Simenti seine Daten erhoben hat:<br />

Peter Maciej promovierte über die vokale Kommunikation<br />

der Tiere, die sich erstaunlicherweise nicht besonders<br />

von der anderer Pavianarten unterscheidet,<br />

obwohl sie doch so ein andersartiges Sozialverhalten<br />

an den Tag legen. Annika Patzelt, die sich mit der sozialen<br />

Organisation der Tiere und den Beziehungen<br />

zwischen den Männchen befasste, ist dabei, die entsprechenden<br />

Veröffentlichungen unter Dach und Fach<br />

zu bringen. Aber es gibt nicht nur Paviane in Simenti,<br />

sondern auch Grüne Meerkatzen, die Tabitha Price untersuchte.<br />

Auch hier sind die ersten Veröffentlichungen<br />

eingereicht.<br />

Mit der Renovierung des Camps kommt man kaum<br />

hinterher<br />

Tabitha Price sorgte neben ihrer Forschung auch dafür,<br />

dass wir nun ein vernünftiges Recyclingsystem im Park<br />

haben und gewann dafür den DAAD-Preis der Universität<br />

Göttingen (DPZ aktuell berichtete). Die aktuelle<br />

Crew, bestehend aus Matthias Klapproth, Adeelia Goffe<br />

und Ulrike Barnett, sammelt derzeit nicht nur wertvolle<br />

Daten zur Nahrungsökologie der Tiere und den<br />

Sozialbeziehungen der Weibchen, sondern musste<br />

auch feststellen, dass man mit den Renovierungen im<br />

Camp gar nicht hinterher kommt. Gerade erst mussten<br />

zwei Hütten neu mit Riedgras gedeckt und das Badezimmer<br />

erneuert werden. In den Tropen rottet eben<br />

alles etwas schneller... Das nächste große Projekt ist<br />

die Vertiefung des Trinkwasserbrunnens sowie die Beschaffung<br />

eines neuen Autos. Und dann warten auch<br />

schon der nächste Morgen und die nächste Verhaltensbeobachtung.<br />

Es gibt eben immer etwas zu tun.<br />

<br />

Julia Fischer<br />

Die Feldstation Centre de Recherche de Primatologie Simenti im Senegal. Foto: Peter Maciej<br />

14 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Veranstaltungen<br />

Das Chances for Nature Team: (von links) Anne Neurath, Christian Matauschek, Anna Schnöll, Dirk Meyer, Sabine Hutschenreuther, Roland<br />

Wirth (ZGAP), Susanne Schliehe-Diecks, Jan Vermeer (Zoo Apenheul), Matthias Markolf. Foto: Tanja Wolff<br />

Erstes Chances for Nature Symposium am DPZ<br />

Naturschützer trafen sich zu Vortragsrunde<br />

Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Chances<br />

for Nature hielten am 16. März ihr erstes öffentlichen<br />

Symposium „Natur- und Artenschutz in der Praxis“<br />

im DPZ ab. Die Geschäftsführung des Instituts stellte<br />

dem Verein, der aus aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern<br />

des DPZ besteht, dazu gerne die Räume. Neben<br />

geladenen Rednern präsentierte der Verein rund<br />

80 interessierten Gästen seine Projekte in Peru und<br />

Madagaskar.<br />

Ceperita dunt, tem fugia prem nonsed quos pratur, unt. Optus nimus, quidebitis evelitio. Ita non plignati omnis<br />

Die Vereinsmitglieder möchten künftige Naturschutzprojekte<br />

Hand in Hand mit den Menschen vor Ort entwickeln.<br />

Denn oft „haben sie die gleichen Ideen wie<br />

wir“, beschrieb Gründungsmitglied Christian Matauschek<br />

in seinem Vortrag die Zusammenarbeit im Projekt<br />

„Ein Schatz am Amazonas“. Er berichtete, wie er<br />

am Río Tapiche, etwa 120 km südöstlich von der peruanischen<br />

Regenwaldstadt Iquitos, die Gemeinde Villa<br />

Buen Jesus de Paz kennen lernte, die nach Unterstüt-<br />

zung für ihre Naturschutzpläne suchte. „Das war der<br />

Startschuss für die Gründung unseres Vereins“, sagte<br />

Matauschek. Das noch intakte Regenwaldgebiet dort<br />

ist sehr wertvoll, da es über eine hohe biologische Vielfalt<br />

verfügt. Das gemeinsame Ziel ist es, dass rund 690<br />

Quadratkilometer große Gebiet als kommunal verwaltetes<br />

Schutzgebiet auszuweisen. Aktuell evaluiert die<br />

peruanische Regierung das Gebiet. Weitere laufende<br />

Projekte sind die infrastrukturelle Anbindung der Dörfer<br />

an die Provinzhauptstadt Requena, in der eine zentrale<br />

Beratungsstelle für Naturschutz und Umweltbildung<br />

entsteht, und der Aufbau einer Feldstation. Dort<br />

sollen zum Beispiel Riesenotter und Seekühe erforscht<br />

werden.<br />

Auf Madagaskar laufen die Vorbereitungen für das<br />

zweite Projekt „Ein Film für Madagaskar“. Matthias<br />

Markolf stellte die Idee vor: Ein mobiles Kino soll der<br />

ländlichen Bevölkerung die Naturschätze der Insel,<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

15


Veranstaltungen<br />

aber auch den Verlust des Waldes durch Abholzung<br />

und Brandrodung veranschaulichen. Um auch abgelegene<br />

Dörfer zu erreichen, sorgt ein Fahrrad für Strom.<br />

Die Lehrvideos sollen auch konkrete Alternativen zu<br />

traditionellen Praktiken, wie zum Beispiel das Kochen<br />

mit Holzkohle thematisieren: Einige Regionen<br />

verwenden Lehmöfen, die mit getrocknetem Dung<br />

beheizt werden. Chances for Nature plant eine Videodokumentation<br />

mit Interviews von Madagassen, die<br />

diese ökologischere Variante verwenden, um sie auch<br />

andernorts zu etablieren.<br />

Außerdem berichteten namhafte Naturschützer von<br />

ihren Projekten: Jörg Adler, Direktor des Allwetter-<br />

zoo Münster, stellte das Cat Ba Languren Projekt in<br />

Vietnam vor und Paul Hotham, Regionaldirektor für<br />

Europa und Asien von Fauna Flora International (FFI),<br />

schilderte seine Projektarbeit zum Schutz der Schneeleoparden<br />

in Zentralasien. Roland Wirth, Beirat bei der<br />

Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz<br />

(ZGAP), referierte zum Thema „Gedanken und<br />

Hintergründe zum globalen Artensterben“.<br />

„Das Symposium war ein Erfolg und die Teilnehmerzahl<br />

hat unsere Erwartungen übertroffen“, urteilte<br />

Christian Matauschek am Ende. Der Verein baute seine<br />

Netzwerke aus: Paul Hotham wirbt bei FFI Südamerika<br />

für das Projekt am Río Tapiche und einige Studenten<br />

äußerten ihr Interesse,<br />

im Peru-Projekt forschen<br />

zu wollen. „Wir werden das<br />

Symposium nächstes Jahr<br />

sicherlich wiederholen und<br />

überlegen sogar, die Veranstaltung<br />

auszubauen“,<br />

erklärte Christian Roos,<br />

erster Vorsitzender von<br />

Chances for Nature.<br />

Mehr Informationen über<br />

Chances for Nature e.V. und<br />

die Projektentwicklung finden<br />

Sie unter www.chancesfornature.org.<br />

Juan Carlos und Betman Rider aus Villa Buen Jesus de Paz unterschreiben die Beantragung der Naturschutz-Konzession<br />

für das Gebiet am Río Tapiche. Foto: Christian Matauschek<br />

<br />

Andrea Schell<br />

Anna Schnöll von Chances for Nature e.V. im Gespräch mit einem Gast. Foto: Andrea Schell<br />

16 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Kongresse und Workshops<br />

6th Primate Neurobiology Meeting<br />

Vom 11. bis 13. März organsierte die Abteilung Kognitive Neurowissenschaften<br />

das 6. Primate Neurobiology Meeting in Göttingen<br />

Diese internationale, jährlich alternierend<br />

in Tübingen und Göttingen stattfindende<br />

Konferenz stellt eine Plattform<br />

für europäische Wissenschaftler,<br />

Primatenforscher und Doktoranden<br />

dar, die sich für die Elektrophysiologie<br />

des Zentralnervensystems von wachen<br />

Primaten interessieren. Das Treffen<br />

ermöglicht Diskussionen über neue<br />

Ergebnisse, etablierte oder neuartige<br />

Methoden, Fragen zu Tierhaltung und<br />

Tierwohl sowie zu ethischen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen der Forschung<br />

an nicht-humanen Primaten.<br />

Mit über 100 teilnehmenden Wissenschaftler/innen<br />

aus neun Ländern war<br />

die Konferenz gut besucht und musste<br />

wegen der Größe in den Hörsälen und<br />

Seminarräumen des Max-Planck-Instituts<br />

für biophysikalische Chemie stattfinden.<br />

Die Räumlichkeiten des Max-Planck-Instituts<br />

boten sowohl von der Großzügigkeit als auch von der<br />

Anordnung der Räume her optimale Möglichkeiten.<br />

Trotz eines dichten Programms mit 14 Vorträgen und<br />

über 30 Postern war das Format der Tagung bewusst<br />

ungezwungen gehalten, um den Informationsaustausch<br />

und das gegenseitige Kennenlernen zu begünstigen.<br />

Langfristig soll das Treffen auch dazu führen,<br />

in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein zu schaffen<br />

für diesen unverzichtbaren, aber oft missrepräsentierten<br />

Ansatz, das Gehirn zu erforschen. Vor diesem Hintergrund<br />

werden alle Teilnehmer dazu angeregt, die<br />

Aspekte ihrer Arbeit breiter vorzustellen, als das bei<br />

typischen wissenschaftlichen Tagungen der Fall ist –<br />

von der Präsentation von neuen methodischen Ansätzen<br />

bis zur allerersten Darstellung von Ergebnissen in<br />

der Anfangs-​phase. Besonders Doktoranden und Postdocs,<br />

die im Bereich der Neurophysiologie am wachen<br />

Affen forschen, wurden dazu ermutigt, ihre Projekte<br />

in Form von Vorträgen oder Postern vorzustellen. Ein<br />

Highlight der Konferenz war ein integriertes, halbtägiges<br />

Symposium, das zur Verabschiedung von Prof.<br />

Klaus-Peter Hoffmann von der Ruhr Universität Bochum, zu dessen Ehren das Abschluss-<br />

Symposium organisiert wurde. Foto: Ruhr Universität Bochum<br />

Klaus-Peter Hoffmann (Bochum) in den Ruhestand<br />

veranstaltet wurde.<br />

Im parallel durchgeführten Programm für Techniker<br />

und Tierpfleger gab es Vorträge zu den Themen „Environmental<br />

Enrichment” und „Training von Primaten“,<br />

aber auch über bakterielle und virale Erkrankungen wie<br />

Tuberkulose und Herpes B, deren Infektionswege und<br />

die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten. Das<br />

Programm endete mit einem Vortrag über die Grenzen<br />

der Erkenntnis in Feld- und Laboruntersuchungen der<br />

„Intelligenz“ von Affen und bot reichlich Gelegenheit<br />

zum Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden<br />

Tierärzten, Technikern und Tierpflegern.<br />

Insgesamt waren über 125 Teilnehmer aus Deutschland<br />

und dem angrenzenden Europa (Frankreich, Italien,<br />

Niederlande, Großbritannien und Belgien), sowie<br />

aus Kanada und den USA anwesend. Wir möchten uns<br />

ganz herzlich bei allen Helfern vor Ort (Hiwis und Praktikanten<br />

im Besonderen) und auch bei den Mitarbeitern<br />

des MPI (Hörsaalbetreuung) bedanken.<br />

<br />

Beatrix Glaser und Sina Plümer<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

17


Kongresse und Workshops<br />

Die Abteilung Kognitive Neurowissenschaften trotz Kälte gut gelaunt in Volpriehausen. Foto: Stefan Treue<br />

Auf nach Volpriehausen!<br />

Die Abteilung Kognitive Neurowissenschaften traf sich zu einem Arbeitsaufenthalt<br />

in Volpriehausen und diskutierte über visuelle Aufmerksamkeit<br />

“Auf nach Volpriehausen!” lautete dieses Jahr der<br />

Schlachtruf für das Retreat der Abteilung Kognitive<br />

Neurowissenschaften. Die Begeisterung für den kleinen<br />

Ort in der Nähe von Göttingen mag bei Außenstehenden<br />

auf Unverständnis stoßen. Mit dem Tagungshotel<br />

“Am Rothenberg” bietet Volpriehausen<br />

allerdings die besten Bedingungen für einen erfolgreichen<br />

Retreat, bei dem Arbeit, aber auch Team-Aktivitäten<br />

nicht zu kurz kommen.<br />

Neben den Vorträgen der Labormitglieder zum aktuellen<br />

Stand ihrer Projekte stand dieses Mal auch ein<br />

kleiner Workshop auf dem Programm. In Kleingruppen<br />

beschäftigten sich dabei die Teilnehmer mit zuvor<br />

ausgewählten Themen, wie zum Beispiel “Good Scientific<br />

Practice” oder “Die Darstellung von Tierversuchen<br />

auf Informationsseiten im Internet”. Über knapp<br />

zwei Stunden wurden dabei Beispiele, Probleme und<br />

Verbesserungen zusammengetragen, um sie später in<br />

großer Runde zu diskutieren. Dabei einigten sich die<br />

Wissenschaftler darauf, sich auch nach dem Retreat<br />

weiter mit diesen Themen in Arbeitsgruppen oder Vorträgen<br />

auseinander zu setzen.<br />

Nach einem langen Arbeitstag war die Sporthalle<br />

des Hotels ein gern besuchter Ort, um sich etwas<br />

Ausgleich von den anspruchsvollen wissenschaftlichen<br />

Diskussionen des Tages zu verschaffen. Badminton,<br />

Fußball, Bogenschießen waren ebenso im<br />

Programm wie Klettern oder – für die Wagemutigen<br />

– Bullriding. Eine interessante Abwechslung<br />

boten die teambildenden Aktivitäten, bei denen<br />

Aufgaben gestellt wurden, die nur durch die Zusammenarbeit<br />

aller gelöst werden können. Dies<br />

stellt vor allem für neue Mitglieder des Labors<br />

eine gute Möglichkeit dar, sich in die Gruppe einzufinden.<br />

Ein Nachmittag mit Wanderung und<br />

dem Abendessen in der zum Hotel gehörigen Köhlerhütte<br />

rundeten das vielseitige Programm des<br />

Retreats gelungen ab.<br />

<br />

Valeska Stephan<br />

18 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Im Portrait<br />

Ein Orang-Utan Baby auf Borneo. Foto: Pascal Marty<br />

Der Männchen-Versteher<br />

Der Schweizer Pascal Marty promoviert am DPZ über die Männchen-Migration<br />

bei Schopfmakaken in Indonesien<br />

Ob es ihm nichts ausmache, von Menschenaffen auf<br />

nicht-menschliche Primaten „abzusteigen“, fragte Abteilungsleiter<br />

Keith Hodges den Anthropologen Pascal<br />

Marty in seinem Bewerbungsgespräch am DPZ. Bevor<br />

sich der Schweizer auf eine Doktorandenstelle in der<br />

Emmy Noether Nachwuchsgruppe „Sexuelle Selektion<br />

bei Primaten“ bewarb, hatte er nämlich auf Borneo<br />

mit männlichen Orang-Utans gearbeitet. Das „Downgrade“<br />

auf Schopfmakaken empfand er aber eher als<br />

Bereicherung. „Die Orang-Utans sind natürlich toll“,<br />

erzählt der 30-Jährige, „aber ehrlich gesagt oft auch<br />

ziemlich langweilig.“ Vor allem die männlichen Tiere<br />

würden die meiste Zeit schlafen oder fressen, und<br />

da Orang-Utans sich hauptsächlich hoch oben in den<br />

Baumwipfeln aufhalten, sei es auch schwierig, die Tiere<br />

effektiv zu beobachten.<br />

Bei den Feldforschungen zu seiner Masterarbeit auf<br />

Borneo waren die seltenen Scheinangriffe der männlichen<br />

Orang-Utans auf die Forschertruppe daher echte<br />

Erlebnis-Höhepunkte. Und vor allem für die Indonesier<br />

auch große Schreckmomente. „Die sind immer alle sofort<br />

weggelaufen, weil sie große Angst vor den männlichen<br />

Orang-Utans haben. Die Tiere wissen das natürlich<br />

und machen deshalb diese Scheinangriffe. Ich bin<br />

oft als Einziger stehen geblieben, was kein besonders<br />

angenehmes Gefühl war.“ Um sich mit den dortigen<br />

Feldassistenten verständigen zu können, lernte der<br />

Eidgenosse in seinen acht Monaten auf Borneo Indonesisch,<br />

das er inzwischen fließend spricht.<br />

Den Schopfmakaken kann er wesentlich näher kommen<br />

als den Orang-Utans. Die Makaken zeigen kaum<br />

Scheu vor Menschen und die Wissenschaftler können<br />

sie daher hautnah beobachten. Die Tiere würden sogar<br />

öfter mal Sympathiesignale in Richtung der Forscher<br />

senden. „Aber wir müssen natürlich jede Interaktion<br />

vermeiden“, sagt Marty. Das fiele ihm bei den Schopf-<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

19


Im Portrait<br />

Pascal Marty am DPZ. Foto: Karin Tilch<br />

Pascal Marty beobachtet auf der Forschungsstation Tangkoko<br />

Schopfmakaken. Foto: Giyarto<br />

makaken wesentlich schwerer als bei den Tierarten,<br />

mit denen er vorher gearbeitet hat, erzählt der Reproduktionsbiologe.<br />

Im Gegensatz zu seinen weiblichen<br />

Kolleginnen habe er sowohl Orang-Utans als auch<br />

Delphin-Babys leicht ignorieren können, doch die jungen<br />

Schopfmakaken mit ihren großen Augen und ihrer<br />

zutraulichen Art würden auch ihn rühren. Für seine<br />

Promotion untersucht er nun das Migrationsverhalten<br />

von Schopfmakakenmännchen. Dabei hat er festgestellt,<br />

dass es zwei Sorten von Männchen gebe: die<br />

einen, die sofort das Alphamännchen herausforderten<br />

und die anderen, die sich lieber nicht auf einen Kampf<br />

einlassen und einen tiefen Rang in der neuen Gruppe<br />

bekleiden. Manchmal wären die kämpferischen Typen<br />

nur für einige Wochen die Nummer eins in der Gruppe,<br />

bevor sie wieder besiegt werden. „Das ist ein hartes<br />

Leben für die Männchen. Aber dafür kriegen sie<br />

fast alle Weibchen wenn sie gewinnen,“ lacht er.<br />

freundlich aufgenommen wurde. Göttingen gefällt<br />

ihm gut, auch wenn er als Schweizer das allgemeine<br />

Klagen über die vielen „Berge“ der Stadt nicht recht<br />

nachvollziehen kann. „Ich habe auch noch nie in so einer<br />

kleinen Stadt gewohnt, aber ich mag es wirklich<br />

sehr gerne hier“, sagt er. Wenn er seine Promotion abgeschlossen<br />

hat, würde Pascal Marty dennoch gerne<br />

in die Schweiz zurückkehren, auch weil die Perspektiven<br />

für Wissenschaftler dort sehr gut sind. Alternativ<br />

könnte er sich auch vorstellen für ein Post-Doc-Projekt<br />

in die USA zu gehen.<br />

Kleine Berge in Göttingen<br />

Gerade ist der Doktorand von einem fünfzehnmonatigen<br />

Aufenthalt auf der Feldstation Tangkoko zurückgekehrt,<br />

nun wertet er am DPZ Daten aus. Am<br />

<strong>Primatenzentrum</strong> fühlt sich der gebürtige Züricher<br />

sehr wohl, weil er schnell Anschluss gefunden hat und<br />

20 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


DPZ intern<br />

Neue Gleichstellungsbeauftragte<br />

Die Mitarbeiterinnen des Deutschen <strong>Primatenzentrum</strong>s wählten<br />

Simone Lüert und Daniela Klauenberg am 15. März ins Amt<br />

Simone Lüert (AG Fuchs/Stammzellbiologie) wurde im<br />

Amt bestätigt und Daniela Klauenberg (Verwaltung)<br />

neu zur Vertreterin gewählt. Amtsantritt war der 15.<br />

April. Gemeinsam haben die Beiden eine Unterstützungs-<br />

und Kontrollfunktion bei allen personellen,<br />

organisatorischen und sozialen Maßnahmen, die die<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern und die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie betreffen. Weiterhin<br />

sind sie Ansprechpartner für Frauen und Männer bei<br />

Konflikten oder Problemen am Arbeitsplatz sowie<br />

speziell bei beruflicher Weiterbildung von Frauen. Im<br />

Interview erzählen sie, was sie antreibt und motiviert.<br />

Was bedeutet für Sie persönlich Gleichstellung?<br />

Simone Lüert: Die Gleichbehandlung von Frauen und<br />

Männern, besonders beim Entgelt. Das ist am DPZ<br />

kein Problem, aber in der freien Wirtschaft werden<br />

Frauen leider häufig für die gleiche Tätigkeit schlechter<br />

bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Auch bei der<br />

Stellenvergabe muss darauf geachtet werden, dass bei<br />

gleicher Qualifikation genauso viele Frauen wie Männer<br />

zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden.<br />

Und im Gespräch selbst sollte das Auswahlgremium<br />

einen Frauenanteil haben. Es ist für eine Frau angenehmer,<br />

wenn sie nicht nur Männern beim Auswahlgespräch<br />

gegenüber sitzt.<br />

Daniela Klauenberg: Die Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie ist auch ein wichtiger Aspekt der Gleichstellung,<br />

besonders wenn es um Eltern- oder Pflegezeit<br />

geht. Wir unterstützen es sehr, wenn auch Männer Elternzeit<br />

nehmen möchten. Das gibt es am DPZ inzwischen<br />

immer häufiger.<br />

Simone Lüert (links) und Daniela Klauenberg. Foto: Karin Tilch<br />

Warum haben Sie sich entschieden zu kandidieren?<br />

Simone Lüert: Ich bin eigentlich eher durch Zufall darauf<br />

gekommen, mich vor vier Jahren zur Wahl zu stellen.<br />

Dazu wurde ich von einer Kollegin ermutigt. Es ist<br />

eine interessante Herausforderung. Aus diesem Grund<br />

habe ich mich erneut zur Wahl aufstellen lassen.<br />

Daniela Klauenberg: Da die Gleichstellungsbeauftragten<br />

viel mit der Verwaltung zu tun haben, bekam<br />

ich dadurch schon einen ungefähren Eindruck, wie<br />

das Betätigungsfeld der Gleichstellungsbeauftragten<br />

aussieht und empfand das als sehr interessant und<br />

vielfältig.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach wichtig um die Gleichstellung<br />

an einem Institut wie dem DPZ zu fördern?<br />

Simone Lüert: Eine besondere Herausforderung ist es,<br />

Wissenschaftlerinnen dabei zu unterstützen, Beruf<br />

und Familie zu vereinbaren. In der Forschung erleben<br />

Frauen oft einen Karriereknick wenn sie für ihre Kinder<br />

pausieren. Sie sind darauf angewiesen, möglichst<br />

schnell wieder in den Beruf einzusteigen. Deshalb<br />

ist es wichtig, dass genügend Krippenplätze für die<br />

jüngsten Altersstufen vorhanden sind.<br />

Am DPZ sind ja nun die Männer in der Minderheit. Können<br />

auch männliche Kollegen sich bei Ihnen Hilfe holen?<br />

Simone Lüert: Ja, aber nur, wenn es um die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie und Konflikte am Arbeitsplatz<br />

geht. Dies ist so gesetzlich verankert im § 1 der Ausführungsvereinbarung<br />

Gleichstellung (AV-Glei). Es geht bei<br />

der Gleichstellung vor allem darum, Nachteile für Frauen<br />

auszugleichen, weil diese häufig aufgrund ihres Geschlechtes<br />

diskriminiert werden. Wir möchten uns an<br />

dieser Stelle für die rege Wahlbeteiligung und das entgegengebrachte<br />

Vertrauen herzlich bedanken und hoffen<br />

auf eine sehr angenehme Zusammenarbeit.<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

21


DPZ intern<br />

Michael Lankeit, Geschäftsführer des DPZ (links) sieht sich mit dem Archäologen Frank Wedekind die Funde auf der Baustelle an.<br />

Foto: Karin Tilch<br />

Jahrtausende alte Keramik in DPZ-Baustelle<br />

Archäologen fanden bronze- oder eisenzeitliche Scherben in der Baugrube<br />

Die Archäologen Frank Wedekind und Olaf Oliefka<br />

haben in der Baugrube des künftigen Multifunktionsgebäudes<br />

des Deutschen <strong>Primatenzentrum</strong>s Keramikscherben<br />

und Reste von Mahlsteinen aus der<br />

Bronze- oder Eisenzeit entdeckt. Eigentlich hatten die<br />

Archäologen nach Überresten einer mittelalterlichen<br />

Mühle gesucht, die die Stadtarchäologie Göttingen in<br />

der Umgebung des DPZ vermutet. Die Mahlsteinreste<br />

und Scherben von Tongefäßen, die in der Baugrube<br />

auftauchten, waren aber deutlich älter.<br />

„Die Funde stammen aus der Zeit zwischen 1000 und<br />

300 vor Christus“, urteilte Frank Wedekind, „sie sind<br />

ein indirekter Beweis für eine Siedlung aus dieser<br />

Zeit.“ Indirekt deshalb, weil die Scherben ursprünglich<br />

von einer etwas höher gelegenen Stelle am Hügel<br />

über dem Kellnerweg stammen und im Lauf der Zeit<br />

den Abhang hinabgeschwemmt wurden. Es wäre erst<br />

die zweite bekannte bronzezeitliche Siedlung im Göttinger<br />

Stadtgebiet, die andere lag im Gebiet der heu-<br />

tigen Walkemühle am Freibad. „Mit diesem Auftrag“,<br />

sagte Frank Wedekind amüsiert, „unterstützt das<br />

Deutsche <strong>Primatenzentrum</strong> mal einen ganz anderen<br />

Forschungszweig als die eigenen.“<br />

Reste von Alltagsgefäßen<br />

Die Scherben messen höchstens fünf Zentimeter im<br />

Durchmesser, „und weil es sich um die Reste von Alltagsgefäßen<br />

handelt, sind sie kaum verziert“, erklärte Wedekind.<br />

An den schlichten Verzierungen, die überhaupt<br />

auftauchen, erkennen die Experten unter anderem die<br />

Epoche, aus der die Scherben stammen. Einmal ist ein<br />

Fingertupfenrand zu erkennen, eine andere Scherbe<br />

zeigt ein regelmäßiges Muster, das die Göttinger der<br />

Bronzezeit wohl mit einem Knochen- oder Holzkamm<br />

gezogen haben. Die Scherben sind winzig, meist nicht<br />

viel mehr als unförmige Stücke mit einer roten oder beigen<br />

Außenseite und einer schwarzen Innenseite, dennoch<br />

können die Archäologen in einigen Fällen daraus<br />

22 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


DPZ intern<br />

präzise die Form der Gefäße (doppelkonisch) oder die<br />

Art der Herstellung (offener Feldbrand) ableiten.<br />

Außer den Tonscherben tauchten Feuersteinscherben<br />

und ein zerbrochener Mahlstein aus Sandstein<br />

auf. „Feuerstein kommt nur nördlich von Hildesheim<br />

natürlich vor und hier liegt Kalkstein an“, berichtete<br />

Grabungstechniker Olaf Oliefka. Die gefundenen<br />

Steine müssen also von den Bronzezeitmenschen<br />

hergebracht worden sein. Wie man die kleinen, lehmverklumpten<br />

Scherben in einer riesigen Baugrube entdeckt?<br />

„Erfahrungswerte und Augenmaß im Dreck“,<br />

sagte Oliefka unaufgeregt.<br />

Auch die Bauplaner des DPZ können wegen der Bronzezeit-Funde<br />

unaufgeregt bleiben: Die Arbeit der<br />

Archäologen ist schon abgeschlossen und wird keine<br />

Verzögerung der Bauarbeiten nötig machen. Die<br />

Scherben aus der Bronzezeit wandern zunächst ins<br />

Archiv der städtischen Archäologie.<br />

Anhand von Form und Art der Herstellung datieren die Archäologen<br />

die Scherben auf die Bronze- oder Eisenzeit. Foto: Karin Tilch<br />

DVD Tipp<br />

Auf der Suche nach dem Gedächtnis<br />

Eric Kandel ist wohl der bekannteste<br />

Neurobiologe unserer Zeit.<br />

Im Jahr 2000 bekam er für seine<br />

Forschung über die Prozesse im<br />

Gehirn, die für das Gedächtnis<br />

entscheidend sind, den Nobelpreis<br />

verliehen. Der dokumentarische<br />

Biopic „Auf der Suche nach dem<br />

Gedächtnis“ entstand in Anlehnung<br />

an die gleichnamigen Autobiographie,<br />

in der Kandel nicht nur<br />

Einblick in seinen wissenschaftlichen<br />

Werdegang, sondern auch in<br />

seine persönliche Lebensgeschichte<br />

gibt. 1929 als Jude in Wien geboren,<br />

musste er als Neunjähriger<br />

mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten<br />

in die USA fliehen.<br />

Dieses Erlebnis hat ihn nachhaltig<br />

geprägt. „Niemals vergessen“<br />

sollte man den Holocaust, sagt er,<br />

und Kandel widmete sein Leben<br />

der Erforschung der biologischen<br />

Grundlagen des Erinnerns. Die Filmemacherin<br />

Petra Seegers begleitete<br />

Kandel in verschiedenen Situationen:<br />

in seinem Labor in der<br />

Columbia Universität New York,<br />

im Gespräch mit jungen Kollegen<br />

und älteren Wegbegleitern, zu<br />

Hause im Kreis seiner Familie. Besonders<br />

beeindruckend: die Reise<br />

Kandels und seiner Frau nach Österreich,<br />

um dort nach Spuren ihrer<br />

Erinnerungen zu suchen. Nach<br />

70 Jahren die Orte seiner Kindheit<br />

wieder zu finden, fällt auch einem<br />

Gedächtnisforscher nicht leicht.<br />

Wer sich von der Dokumentation<br />

detaillierte Informationen über<br />

die Forschung Kandels erhofft hat,<br />

mag vielleicht enttäuscht sein,<br />

dafür erhält man interessante Einblicke<br />

in die Gedanken Kandels zu<br />

Themen wie Kunst, Religion, Psychologie.<br />

Die DVD, wie auch die<br />

Autobiographie und das neueste<br />

Buch Eric Kandels „Das Zeitalter<br />

der Erkenntnis: die Erforschung<br />

des Unbewussten in Kunst, Geist<br />

und Gehirn von der Wiener Moderne<br />

bis heute“ befinden sich in<br />

der DPZ-Bibliothek – und natürlich<br />

ebenso seine wissenschaftlichen<br />

Standardwerke!<br />

<br />

Stefanie Heiduck<br />

Seeger, Petra: Auf der Suche nach<br />

dem Gedächtnis – Der Hirnforscher<br />

Eric Kandel. Absolut Medien,<br />

2008. ISBN 978-3-89848-520-<br />

3. DVD 95min + 25min Extras.<br />

© absolut MEDIEN<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

23


DPZ intern<br />

Hier entsteht das neue MRT-Zentrum. Im Hintergrund sind die Gebäude der Tierhaltung zu sehen. Foto: Karin Tilch<br />

Bauarbeiten für das neue Bildgebungszentrum<br />

haben begonnen<br />

Am 18. März haben die Baggerfahrer mit den Tiefbauarbeiten<br />

angefangen<br />

Seit Mitte März leisten Bagger die ersten Vorarbeiten<br />

für das künftige Bildgebungszentrum des DPZ.<br />

Bis Ende Mai sollen die Tiefbauarbeiten abgeschlossen<br />

sein, so dass ab Juni die Arbeiten für den Rohbau<br />

begonnen werden können. Das Gebäude entsteht<br />

neben den Ausweichgebäuden des DPZ am Hans-<br />

Adolf-Krebs-Weg. Der Neubau wird zukünftig zwei Magnetresonanztomographen<br />

(MRT) beherbergen, die<br />

die schmerz- und berührungsfreien Untersuchungen<br />

von Organen und Prozessen im Körper ermöglichen. In<br />

der obersten Etage des neuen Zentrums wird die Tierhaltung<br />

mit Außenbereich untergebracht. Die Kosten<br />

für den Bau sollen sich auf rund 12 Millionen Euro belaufen,<br />

die je zur Hälfte vom Land Niedersachsen und<br />

dem Bund getragen werden. Das Bildgebungszentrum<br />

wird von der Abteilung „Funktionelle Bildgebung“ betrieben,<br />

die im Zuge der Erweiterung neu gegründet<br />

wird. Zwei gemeinsame Professuren mit dem Zentrum<br />

für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem<br />

Herzforschungszentrum (DZHK) unterrichten ab dem<br />

Jahr 2015 bildgebenden Techniken und werden die<br />

Kooperationen am Standort Göttingen weiter fördern.<br />

Das Bildgebungszentrum soll bis Ende des Jahres 2014<br />

fertig gestellt werden.<br />

Christian Roos habilitiert<br />

Der Genetiker ist seit April Privatdozent<br />

Christian Roos von der Abteilung Primatengenetik<br />

des DPZ hat am 14. März an der Universität Göttingen<br />

habilitiert. Seitdem darf er damit den Titel „Privatdozent<br />

(P.D.)“ tragen. Seine kumulative Arbeit zum<br />

Thema „Molecular Phylogeny of Living Primates“<br />

wurde von der Fakultät für Biologie und Psychologie<br />

angenommen. Die Habilitation besteht aus zehn<br />

Fachbeiträgen, die Roos zusammen mit Kollegen in<br />

wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht hat.<br />

Insgesamt hat Roos in den letzten dreizehn Jahren<br />

über 100 wissenschaftliche Artikel publiziert.<br />

24 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


DPZ intern<br />

Christian Roos forscht am DPZ über die molekulare<br />

Evolution nicht-menschlicher Primaten. Er arbeitet<br />

seit dreizehn Jahren am DPZ und hat hier auch promoviert.<br />

Durch seine Arbeit konnte er mehrere neue Primatenarten<br />

beschreiben, darunter den Nördlichen<br />

Gelbwangen-Gibbon. Sein Spezialgebiet sind die<br />

stammesgeschichtliche Entwicklung und die Verwandtschaftsbeziehungen<br />

der Primatenarten in<br />

Asien. Er ist Mitglied des Aufsichtsrates des DPZ und<br />

engagiert sich als Vorsitzender des Vereines „Chances<br />

for Nature e.V.“, der von Mitarbeitern des <strong>Primatenzentrum</strong>s<br />

gegründet wurde, stark für den Artenschutz.<br />

Der Genetiker ist außerdem Vice Chair der<br />

IUCN/SSC.<br />

Der frisch habilitierte PD Dr. Christian Roos. Foto: Christian Kiel<br />

DPZ organisiert Natur- und Sporterlebnisse<br />

für Kinder<br />

Das DPZ bietet im Sommer wieder ein Ferienprogramm<br />

für Mitarbeiterkinder an<br />

Auch in diesem Jahr organisiert das <strong>Primatenzentrum</strong><br />

wieder ein Betreuungsangebot für Mitarbeiterkinder<br />

in den Sommerferien. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Hochschulsport der Universität Göttingen<br />

drei Sportwochen in der Zeit vom 1. bis 19. Juli angeboten.<br />

Die erste Ferienwoche<br />

ist bereits ausgebucht.<br />

In der fünften<br />

Ferienwoche findet unter<br />

dem Motto „Spannendes<br />

Göttingen“ ein Programm<br />

für junge Naturforscher<br />

statt. Die Kosten<br />

für die Ferienbetreuung<br />

von Schulkindern belaufen<br />

sich auf 50 Euro pro<br />

Woche, der restliche Betrag<br />

wird bei bis zu zwei<br />

Betreuungswochen durch<br />

das DPZ bezuschusst.<br />

Ansprechpartner für die<br />

Ferienbetreuung sind Simone<br />

Lüert und Daniela<br />

Klauenberg.<br />

Im vergangenen Jahr erlebten die Kinder während der Naturwoche spannende Abenteuer am<br />

Wasser. Foto: Simone Lüert<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

25


DPZ intern<br />

Hodges: “I wanted to use science<br />

to support conservation”<br />

Keith Hodges has stepped down and the Reproductive Biology Unit will be closed<br />

Keith Hodges (61), Head of the Reproductive<br />

Biology Unit at the DPZ for 23 years,<br />

has stepped down in May for healthrelated<br />

reasons and the unit itself (one<br />

of the original four main research “Abteilungen”<br />

in the DPZ) will be officially<br />

closed. With retirement planned in 2<br />

years time and the institute’s impending<br />

evaluation, the decision to “bow out gracefully”<br />

made sense, he says. In the following<br />

interview he talks about his beginnings<br />

at the DPZ, the unit’s work and<br />

the Siberut Conservation Programme he<br />

established in Indonesia.<br />

What was it like when you first started<br />

working at DPZ?<br />

It was February 1990, four months after<br />

the German unification and everything<br />

here was very different for me – exciting,<br />

but also strange. The DPZ was very<br />

“German” at that time actually, it was<br />

quite insular. I was more or less the only<br />

foreigner and for a lot of people I was<br />

probably something of a curiosity. Learning<br />

the language was quite a challenge,<br />

and of course, all these ***** regulations!<br />

But, many people helped me – Hans-<br />

Jürg Kuhn and Michael Lankeit in particular,<br />

were very patient and guided me<br />

through much of the paperwork and<br />

form-filling. But it was an exciting time, not just in<br />

terms of building my own Unit but also for DPZ´s expanding<br />

horizons and for Germany itself. I was British<br />

and learning to become a European!<br />

What was the biggest challenge in taking on the job?<br />

Well, not the science – that was the easy part. I think<br />

dealing with the language and bureaucracy were the<br />

most difficult. There were rules for just about everything!<br />

There is a saying that “rules are made to be<br />

broken”. Well in the first few years I was definitely<br />

26 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

Keith Hodges was head of the Reproductive Biology Unit for 23 years, now he’s<br />

stepping down. Foto: Karin Tilch<br />

doing a lot of breaking – usually unintentional and<br />

nothing really serious, but it made life a bit frustrating<br />

at times. Scientifically, I had a free-run on what the<br />

unit should do, which was great. There was basically<br />

no staff, no equipment and no animals – so everything<br />

could be started from new, an opportunity that one<br />

rarely gets in the UK or the States. Setting up the marmoset<br />

colony was certainly a big challenge. Starting<br />

with about six pairs from the Pettenkofer Institute in<br />

Munich, we built up the colony to over 300 animals in<br />

the first five years – then handed over responsibility to


DPZ intern<br />

Primate Keeping in around 2001. In those early days, I<br />

(we all) spent much of the time (weekdays and weekends<br />

alike) with the animals. Looking back, it was a lot<br />

of fun.<br />

What was the most satisfactory experience of your<br />

work as head of the unit?<br />

Choosing one is difficult. In the early days, the first<br />

birth in our marmoset colony and the first publication<br />

based exclusively from work carried out here, were<br />

clearly very important milestones for us. Later, I gained<br />

a great deal of satisfaction from organizing a small but<br />

very successful international conference (the biology<br />

and conservation of the Barbary macaque) held in Gibraltar<br />

in 2003 and the subsequent publication of a<br />

conference based book. This marked the beginning of<br />

a very clear shift in the units research emphasis, from<br />

a mainly laboratory-based to an almost exclusively<br />

field-based program of research. And particularly gratifying<br />

was the very positive endorsement of this new<br />

direction which the unit received following its 2008<br />

external evaluation.<br />

When did you know you would need a field station for<br />

your research?<br />

As one of the pioneering groups of the emerging discipline<br />

“field endocrinology”, we were becoming more<br />

and more active in field-based studies. The step from<br />

this towards setting up our own field station was quite<br />

logical. So when Christophe Abegg, a former DPZ<br />

student, approached me with the idea of setting up a<br />

site for field work on Siberut, I was immediately interested<br />

and together with the University of Bogor, we<br />

built the field station and initiated SCP in 2002.<br />

What were the challenges in building the field station<br />

in Indonesia?<br />

There were many – but one of the main ones was<br />

dealing with the logistical difficulties in operating on<br />

Siberut. The area is extremely remote, even for Indonesia.<br />

There are no roads, and very little infrastructure<br />

at all. Getting to the field station from the departure<br />

point on Sumatra (Padang) involves an overnight ferry<br />

crossing, boat trips offshore and up-river and a moderately<br />

strenuous hike – in total about one to one<br />

and a half days... if everything goes smoothly that is!<br />

Food, fuel, transport, in fact everything, is very expensive.<br />

In addition, the land around our field station is<br />

owned by six different local tribes, which has meant a<br />

lot of negotiation of land rental agreements and this<br />

is further complicated by the fact that almost half of<br />

the area now lies within a logging concession! While<br />

this all makes for a very interesting life, it doesn’t help<br />

long-term planning for the project. But despite these<br />

challenges, both the field station and our community<br />

conservation program in the neighboring village of ​<br />

Politcioman run well and have achieved a great deal<br />

over the last eight to ten years.<br />

What are your plans and hopes for the future of the<br />

field station and your fellow scientists?<br />

Well, since SCP is a joint venture with our Indonesian<br />

counterparts, much depends on how Bogor University<br />

wants to go forward. Whilst they have clearly indicated<br />

they want to continue, they simply do not have<br />

the financial means (the field program costs about<br />

90.000 Euros a year). Since the DPZ has indicated that<br />

it doesn’t intend to continue after I leave, I am trying<br />

to find alternative financial support now, but it is difficult.<br />

Everyone is very positive about the work of SCP,<br />

but no-one seems to want to take over the running of<br />

the field station. They know that it is expensive and<br />

that Siberut is a difficult place to work – I don’t think<br />

it’s a coincidence that SCP is the only field-based research<br />

and conservation program in the entire Mentawai<br />

archipelago. Given the work we’ve all put in so far<br />

and the extreme importance of the region in terms of<br />

biodiversity conservation, it would be a great shame if<br />

the program were to stop now. I’ll do what I can in the<br />

remaining time, but we’ll just have to see.<br />

In terms of Unit members, well there’s actually not<br />

many of us left now, many have already moved on.<br />

Antje Engelhardt will continue to run her Emmy Noether<br />

Group at the DPZ for the next couple of years<br />

– she is a very capable scientist and deserves success<br />

and I wish her all the best for the future. Michael Heistermann<br />

has been as solid as a rock and my right hand<br />

for many years. Together, we set up and ran one of the<br />

best labs for non-invasive endocrinology anywhere<br />

and this will now continue to be of great service for<br />

the DPZ as an independent unit. To Antje and Michael<br />

(not forgetting Marcel and Ellen) and all others who<br />

have worked with me and contributed to the success<br />

of the Unit over the last 20 years...thanks!!<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

27


Preise und Auszeichnungen<br />

Preisgekrönte Poster<br />

Mitglieder zweier Abteilungen ausgezeichnet<br />

In der Abteilung Verhaltensökologie und Soziobiologie<br />

haben Iris Dröscher und Matthias Markolf auf der Konferenz<br />

der Gesellschaft für Primatologie in Hamburg<br />

vom 6. bis 8. Februar jeweils den zweiten und dritten<br />

Platz mit ihren Postern „Shedding light on the social<br />

organisation of the nocturnal white-footed sportive<br />

lemur (Lepilemur leucopus)“ und „Species delimitation<br />

needs multiple data sources – An example from the<br />

brown lemur complex of Madagascar“ (Markolf, Fichtel<br />

and Kappeler) gewonnen.<br />

Jakob Kolleck, Rasmus Liedgk und Christian Roos von<br />

der Abteilung Primatengenetik haben auf der „2. International<br />

Conference on Southeast Asian Gateway Evolution“<br />

in Berlin vom 11. bis 15. März den Preis für das<br />

beste Poster zum Thema „The complex evolutionary<br />

history of macaques“ erhalten.<br />

Erinnerung: DPZ-Fotopreis <strong>2013</strong><br />

Auch <strong>2013</strong> schreibt das DPZ wieder<br />

einen Fotopreis aus.<br />

Senden Sie Ihre Fotos bis zum 15.<br />

September an fotopreis@dpz.eu!<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

• Die Auflösung der Bilder muss<br />

hoch genug sein, um sie auf DIN<br />

A3 zu vergrößern.<br />

• Wir benötigen zu jedem Bild<br />

die folgenden Informationen:<br />

Name des Fotografen, Ort und<br />

Datum der Aufnahme, Bildunterschrift<br />

in deutscher und/oder<br />

englischer Sprache.<br />

• Es dürfen nur Bilder eingereicht<br />

werden, die noch nicht<br />

im DPZ-Kalender veröffentlicht<br />

wurden.<br />

• Pro Personen sind maximal<br />

sechs Bildeinsendungen erlaubt.<br />

• Kollegen und Gäste des DPZ<br />

stimmen am Ende des Wettbewerbes<br />

über das beste Bild ab.<br />

Jeder Mitarbeiter kann für bis zu<br />

drei Bilder stimmen.<br />

• Mit der Einsendung ist die<br />

Genehmigung verbunden, dass<br />

das Deutsche <strong>Primatenzentrum</strong><br />

die Bilder unwiderruflich, nichtexklusiv,<br />

zeitlich unbeschränkt<br />

und kostenfrei für die Zwecke der<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

nutzen darf. Der Fotograf bestä<br />

tigt, dass alle erkennbar abgebildeten<br />

Personen mit der Nutzung<br />

im oben genannten Sinne einverstanden<br />

sind.<br />

Die besten Bilder werden mit<br />

Geldpreisen und hochwertigen<br />

Drucken der Motive prämiert.<br />

Die Aufnahme aus dem Fotopreis 2012 zeigt Japanmakaken beim Baden in warmen<br />

Quellen in Japan. Foto: Sebastian Lehmann<br />

28 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Abschlüsse und Publikationen<br />

Abschlüsse<br />

Wir gratulieren unseren Absolventen<br />

zu ihren erfolgreich abgeschlossenen<br />

Arbeiten!<br />

Primatengenetik<br />

*Haus T (<strong>2013</strong>): Phylogeography<br />

and impact of hybridization on the<br />

evolution of African green monkeys<br />

(Chlorocebus Gray, 1870). Georg-<br />

August-Universität, Göttingen.<br />

Mathematisch-Naturwissenschaftliche<br />

Fakultäten, Dissertation.<br />

Roos C (<strong>2013</strong>): Molecular phylogeny<br />

of living primates. Georg-August-Universität,<br />

Göttingen. Fakultät für Biologie<br />

und Psychologie, Habilitation.<br />

Kognitive Ethologie<br />

*Haus T (<strong>2013</strong>): Phylogeography<br />

and impact of hybridization on the<br />

evolution of African green monkeys<br />

(Chlorocebus Gray, 1870). Georg-<br />

August-Universität, Göttingen.<br />

Mathematisch-Naturwissenschaftliche<br />

Fakultäten, Dissertation.<br />

Maciej P (<strong>2013</strong>): Vocal communication<br />

in a tolerant, multi-level society:<br />

insights from signalers and<br />

receivers in Guinea baboons. Georg-August-Universität,<br />

Göttingen.<br />

Mathematisch-Naturwissenschaftliche<br />

Fakultäten, Dissertation.<br />

Neurobiologie<br />

Lehmann S (<strong>2013</strong>): Reach and gaze<br />

representations in the anterior intraparietal<br />

area and the ventral premotor<br />

cortex of macaques. Eidgenössische<br />

Technische Hochschule<br />

Zürich, Zürich. Departement Biologie,<br />

Dissertation.<br />

* Gemeinsam betreute Dissertation der Abteilungen<br />

Kognitive Ethologie und Primatengenetik.<br />

Publikationen<br />

Sektion Infektionsforschung<br />

Hofmann H, Xingxing L, Zhang X,<br />

Liu W, Kühl A, Kaup F, Soldan S S,<br />

González-Scarano F, Weber F, He Y,<br />

Pöhlmann S (<strong>2013</strong>): The severe fever<br />

with thrombocytopenia virus<br />

glycoproteins are targeted by neutralizing<br />

antibodies and can use DC-<br />

SIGN as receptor for pH-dependent<br />

entry into human and animal cell<br />

lines. J. Virol. 87(8): 4384-94.<br />

Ruffin N, Borggren M, Euler Z, Fiorino<br />

F, Grupping K, Hallengärd D,<br />

Javed A, Mendonca K, Pollard C,<br />

Reinhart D, Saba E, Sheik-Khalil E,<br />

Sköld A, Ziglio S, Scarlatti G, Gotch F,<br />

Wahren B, Shattock R (2012): Rational<br />

design of HIV vaccines and microbicides:<br />

report of the EUROPRISE<br />

annual conference 2011. J Transl<br />

Med 9: 40.<br />

Schultz A, Sopper S, Sauermann U,<br />

Meyerhans A, Suspène R (2012):<br />

Stable multi-infection of splenocytes<br />

during SIV infection – the basis<br />

for continuous recombination. Retrovirology<br />

9: 31.<br />

Sektion Organismische Primatenbiologie<br />

Anandam M V, Bennett E L, Davenport<br />

T R B, Davies N J, Detwiler K M,<br />

Engelhardt A, Eudy A A, Gadsby E<br />

L, Groves C P, Healy A, Karanth K P,<br />

Molur S, Nadler T, Richardson M C,<br />

Riley E P, Roos C, Rylands A B, Sheeran<br />

L K, Ting N, Wallis J, Waters S<br />

S, Whittaker D J, Zinner D (<strong>2013</strong>):<br />

Species accounts of Cercopithecidae.<br />

In: Handbook of the Mammals<br />

of the World. Vol. 3. Primates Lynx<br />

Edicions.<br />

Bicca-Marques J C & Heymann E W<br />

(<strong>2013</strong>): Ecology and behavior of titi<br />

monkeys (genus Callicebus). In: Evolutionary<br />

Biology and Conservation<br />

of Titis, Sakis and Uacaris. Cambridge<br />

Studies in Biological and<br />

Evolutionary Anthropology.<br />

Chan, Y C; Roos, C; Inoue-Murayama,<br />

M; Inoue, E; Shih, C C; Pei, K. J.<br />

C.; Vigilant, L (<strong>2013</strong>): Inferring the<br />

evolutionary histories of divergences<br />

in Hylobates and Nomascus gibbons<br />

through multilocus sequence<br />

data. BMC Evol Biol 13: 82.<br />

Duboscq J, Micheletta J, Agil M, Hodges,<br />

J K, Thierry B, Engelhardt A<br />

(<strong>2013</strong>): Social tolerance in wild female<br />

crested macaques (Macaca nigra)<br />

in Tangkoko-Batuangus Nature<br />

Reserve, Sulawesi, Indonesia. Am J<br />

Primatol 75 (4): 361–375.<br />

Haus T, Akom E, Agwanda B, Hofreiter<br />

M, Roos C, Zinner D (<strong>2013</strong>):<br />

Mitochondrial Diversity and Distribution<br />

of African Green Monkeys<br />

(Chlorocebus Gray, 1870). Am J Primatol<br />

75 (4): 350–360.<br />

Gillespie T R, Barelli C, Heistermann<br />

M (<strong>2013</strong>): Effects of social<br />

status and stress on patterns of<br />

gastrointestinal parasitism in wild<br />

white-handed gibbons (Hylobates<br />

lar). Am. J. Phys. Anthropol 150 (4):<br />

602–608.<br />

Heymann E W & Nadjafzadeh M J<br />

(<strong>2013</strong>): Insectivory and prey foraging<br />

techniques in Callicebus – a<br />

case study of Callicebus cupreus and<br />

a comparison to other pitheciids.<br />

In: Evolutionary Biology and Conservation<br />

of Titis, Sakis and Uacaris.<br />

Cambridge Studies in Biological<br />

and Evolutionary Anthropology.<br />

Higham J P, Heistermann M, Maestripieri<br />

D (<strong>2013</strong>): The endocrinology<br />

of male rhesus macaque social and<br />

reproductive status: a test of the<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

29


Abschlüsse und Publikationen<br />

challenge and social stress hypotheses.<br />

Behav. Ecol. Sociobiol. 67:<br />

19–30.<br />

Höing A, Quinten M C, Indrawati Y<br />

M, Cheyne S M, Waltert M (<strong>2013</strong>):<br />

Line transect and triangulation surveys<br />

provide reliable estimates of<br />

the density of Kloss’ gibbons (Hylobates<br />

klossii) on Siberut Island,<br />

Indonesia. Int J Primatol 34 (1):<br />

148–156.<br />

Jürgens R, Drolet M, Pirow R, Scheiner<br />

E, Fischer J (<strong>2013</strong>): Encoding<br />

conditions affect recognition of<br />

vocally expressed emotions across<br />

cultures. Frontiers in Psychology 4:<br />

1–10.<br />

Kappeler P M, Barrett L, Blumstein<br />

D T, Clutton-Brock T H (<strong>2013</strong>): Constraints<br />

and flexibility in mammalian<br />

social behavior: introduction<br />

and synthesis. Phil. Trans. R. Soc. B<br />

368 (1618).<br />

Koenig A, Scarry C J, Wheeler BC,<br />

Borries C (<strong>2013</strong>): Variation in grouping<br />

patterns, mating systems and<br />

social structure: what socio-ecological<br />

models attempt to explain.<br />

Philosophical Transactions of the<br />

Royal Society B: Biological Sciences<br />

368: 1-10.<br />

Liu Z, Wang B, Nadler T, Liu G, Sun<br />

T, Huang C, Zhou Q, Zhou J, Que T,<br />

Wang Z, Roos C, Li M (<strong>2013</strong>): Relatively<br />

Recent Evolution of Pelage<br />

Coloration in Colobinae: Phylogeny<br />

and Phylogeography of Three<br />

Closely Related Langur Species.<br />

PLoS ONE 8(4): e61659.<br />

Rasoloarison R M, Weisrock D W,<br />

Yoder A D, Rakotondravony D, Kappeler<br />

P M (<strong>2013</strong>): Two New Species<br />

of Mouse Lemurs (Cheirogaleidae:<br />

Microcebus) from Eastern Madagascar.<br />

Int J Primatol. doi 10.1007/<br />

s10764-013-9672-1.<br />

Vuarin P, Dammhahn M, Henry P-Y<br />

(<strong>2013</strong>): Individual flexibility in energy<br />

saving: body size and condition<br />

constrain torpor use. Functional<br />

Ecology 27 (1): doi 10.1111/1365-<br />

2435.12069.<br />

Wrede C, Walbaum U, Ducki A,<br />

Heieren I, Hoppert M (<strong>2013</strong>): Localization<br />

of methyl-coenzyme M reductase<br />

as metabolica marker for<br />

diverse methanogenic Archaea. Archaea:<br />

doi:10.1155/<strong>2013</strong>/920241.<br />

Young C, Majolo B, Heistermann M,<br />

Schülke O, Ostner J (<strong>2013</strong>): Male<br />

mating behaviour in relation to female<br />

sexual swellings, socio-sexual<br />

behaviour and hormonal changes<br />

in wild Barbary macaques. Horm<br />

Behav 63: 32–39.<br />

Zinner D (<strong>2013</strong>): Gewalt unter unseren<br />

nächsten Verwandten - Ein<br />

evolutionsbiologischer Blick auf<br />

Aggression bei Primaten. Die Kunde<br />

N.F. - Zeitschrift für niedersächsische<br />

Archäologie (62): 131–158.<br />

Zinner D, Fickenscher G, Roos C<br />

(<strong>2013</strong>): Family Cercopithecidae (Old<br />

World Monkeys). In: Handbook of<br />

the Mammals of the World. Vol. 3.<br />

Primates Lynx Edicions.<br />

Sektion Neurowissenschaften<br />

of Neuroscience Methods 215 (1):<br />

121–131.<br />

Keitel C, Andersen S K, Quigley C,<br />

Müller M M (<strong>2013</strong>): Independent<br />

effects of attentional gain control<br />

and competitive interactions on<br />

visual stimulus processing. Cereb.<br />

Cortex 23 (4): 940–946.<br />

Richter C, Taufiq A, Hodges, J K,<br />

Ostner J, Schülke O (<strong>2013</strong>): Ecology<br />

of an endemic primate species<br />

(Macaca siberu) on Siberut<br />

Island, Indonesia. Springer Plus<br />

2: 137.<br />

Helms G, Garea-Rodriguez E,<br />

Schlumbohm C, König J, Dechent P,<br />

Fuchs E, Wilke M (<strong>2013</strong>): Structural<br />

and quantitative neuroimaging of<br />

the common marmoset monkey<br />

using a clinical MRI system. Journal<br />

30 DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong>


Aus der Leibniz-Gemeinschaft<br />

Die Zentrale der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin. Foto: Jan Zappner / Leibniz-Gemeinschaft<br />

Leibniz-Institute in Berlin, Borstel und<br />

Müncheberg positiv evaluiert<br />

Senat empfiehlt Förderung<br />

Der Senat der Leibniz Gemeinschaft hat nach Abschluss<br />

der wissenschaftlichen Evaluierung dreier Einrichtungen<br />

der Leibniz Gemeinschaft Bund und Ländern empfohlen,<br />

diese Einrichtungen weiterhin gemeinsam zu<br />

fördern. Das Max Born Institut für Nichtlineare Optik<br />

und Kurzzeitspektroskopie in Berlin (MBI) sowie das<br />

Forschungszentrum Borstel – Leibniz Zentrum für<br />

Medizin und Biowissenschaften (FZB) werden gemäß<br />

dem Regelturnus in sieben Jahren erneut beurteilt.<br />

Das Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung<br />

in Müncheberg (ZALF) soll bereits in vier Jahren erneut<br />

evaluiert werden.<br />

Schubkraft für Gründer durch<br />

Manager-Know-How<br />

Weniger Fehlstarts durch Hilfe<br />

Die Leibniz-Gemeinschaft treibt Unternehmensgründungen<br />

aus der Forschung aktiv voran. An der Erprobung<br />

eines neuartigen Ansatzes beteiligten sich im<br />

Rahmen des fünfjährigen BMBF-Förderprojekts „Externe<br />

Managementunterstützung“ 14 Leibniz-Institute<br />

mit Gründungsvorhaben. Leibniz-Forscher gehören<br />

zu den Besten ihrer Fachgebiete. Sie entwickeln innovative<br />

Lösungen für neue Produkte und Anwendungen.<br />

Oft fehlen den Wissenschaftlern aber die notwendigen<br />

betriebswirtschaftlichen Kenntnisse, um<br />

ein Unternehmen zu gründen und diese Produkte zu<br />

vermarkten.<br />

An diesem Punkt setzte das Projekt „Externe Managementunterstützung“<br />

der Leibniz-Gemeinschaft an.<br />

Vor und während der Gründung des neuen Unternehmens<br />

konnten die Leibniz-Forscher auf erfahrene<br />

Branchenexperten und Manager zurückgreifen, die<br />

ihnen über mehrere Monate bei konkreten Fragen des<br />

Marktzugangs, des Unternehmensaufbaus oder der<br />

Finanzierung halfen. Die neuen Technologien wurden<br />

so deutlich schneller in tragfähige Produkte und Geschäftsmodelle<br />

transformiert. Das Risiko eines vorzeitigen<br />

Scheiterns durch Managementfehler schon in<br />

der Gründungsphase verringerte sich.<br />

DPZ aktuell, Mai <strong>2013</strong><br />

31


Impressum<br />

„DPZ aktuell“ wird herausgegeben von der <strong>Deutsches</strong> <strong>Primatenzentrum</strong><br />

GmbH – Leibniz-Institut für Primatenforschung.<br />

Stabsstelle Kommunikation<br />

Kellnerweg 4<br />

37077 Göttingen<br />

Telefon: 0551 3851-424<br />

E-Mail: presse@dpz.eu<br />

www.dpz.eu<br />

Gestaltung: Heike Klensang<br />

Druck: Goltze Druck<br />

Auflage: 600 Stück<br />

Redaktion: Christian Kiel (ViSdP), Astrid Slizewski, Karin Tilch<br />

An dieser <strong>Ausgabe</strong> haben mitgewirkt: Dr. Manfred<br />

Eberle, Prof. Julia Fischer, Beatrix Glaser, Dr. Stefanie<br />

Heiduck, Dr. Gerrit Hennecke, Tobias Kahland, Jan-<br />

Boje Pfeiffer, Sina Plümer, Dr. Katrin Prinz, Marcel Quinten,<br />

Andrea Schell, Sabine Taubert, Dr. Robert Teepe<br />

DPZ aktuell erscheint vier Mal im Jahr und kann kostenfrei abonniert<br />

werden. Bitte senden Sie dazu eine E-Mail mit Ihrer Postadresse<br />

an presse@dpz.eu. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>: 10. April <strong>2013</strong>.<br />

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit verwenden wir in unseren<br />

Texten oft nur die männliche Form, meinen jedoch ausdrücklich<br />

beide Geschlechter.


Termine<br />

15. Mai <strong>2013</strong><br />

CSN Ringvorlesungsvortrag von Stefan Treue:<br />

„Attentional modulation of information processing in<br />

primate visual cortex“ im Max-Planck-Institut für<br />

experimentelle Medizin, Göttingen<br />

16. Mai <strong>2013</strong><br />

DPZ-Kolloquium mit Dr. David T. Evans<br />

12. Juni <strong>2013</strong><br />

Mitarbeiterführungen auf Deutsch und Englisch<br />

3. bis 4. Juni <strong>2013</strong><br />

Kommunikationstraining „Sag‘s klar“ für Wissenschaftler<br />

17. bis 21. Juni <strong>2013</strong><br />

Göttinger Woche mit Führungen für Schülergruppen<br />

durch das DPZ<br />

18. Juni <strong>2013</strong><br />

Workshop „Scientific integrity and the responsible<br />

conduct of research“ für Promovierende des DPZ<br />

und des Courant Forschungszentrums „Evolution des<br />

Sozialverhaltens“<br />

18. bis 21. November <strong>2013</strong><br />

EUPRIM-NET Kurs für Wissenschaftler, Veterinärmediziner<br />

und Studenten: „Course on General Primate<br />

Biology and Behaviour of Laboratory Primates“<br />

3. bis 6. Dezember <strong>2013</strong><br />

Konferenz „IX. Göttinger Freilandtage“, Verhaltensökologie<br />

und Soziobiologie<br />

Mehr Informationen zu unseren Veranstaltungen<br />

finden Sie unter: www.dpz.eu<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Primatenzentrum</strong> GmbH<br />

Leibniz-Institut für Primatenforschung<br />

Kellnerweg 4 37077 Göttingen<br />

Tel: +49 551 3851-0<br />

E-Mail: info@dpz.eu<br />

www.dpz.eu

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