23.12.2013 Aufrufe

Panorama 1/2013: Orange leben - Die Pilgermission St. Chrischona

Panorama 1/2013: Orange leben - Die Pilgermission St. Chrischona

Panorama 1/2013: Orange leben - Die Pilgermission St. Chrischona

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dabei, sich langsam von zuhause zu lösen. Wir als Eltern<br />

haben keine Garantie dafür, dass unsere Bemühungen,<br />

unseren Kindern den Glauben lieb zu machen,<br />

auch dauerhaft Früchte tragen.<br />

Thomas Eggimann: Wir sind nicht dafür verantwortlich,<br />

was unsere Kinder im Glauben machen. Irgendwann<br />

müssen wir sie ziehen und sie selbst entscheiden<br />

lassen. Wir können das Möglichste tun, damit sie sich<br />

für einen Weg mit Jesus Christus entscheiden. Aber wir<br />

können es nicht «machen». Ohne Gott geht es nicht. Es<br />

ist nicht immer einfach, Gott zu vertrauen. Aber ich<br />

habe auch Ermutigendes erlebt, gerade in Momenten,<br />

in denen ich mir Sorgen mache, ob meine Kinder auf<br />

dem Weg des Glaubens bleiben. Vergangenen Sonntag<br />

erzählte jemand in der Gemeinde, er sei lange weggewesen<br />

vom Glauben, jetzt sei er wieder zuhause. Das ist<br />

genial – und ermutigt mich, Gott mehr zu vertrauen.<br />

Hans Forrer: Betrachtet man die Zeit, die uns mit<br />

den Kindern zur Verfügung steht, dann haben Eltern<br />

das grösste Potential, ein junges Leben zu beeinflussen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>St</strong>atistik sagt: 3000 <strong>St</strong>unden im Jahr<br />

verbringen Kinder mit ihren Eltern, nur 40 bis 180<br />

<strong>St</strong>unden in der Gemeinde. <strong>St</strong>immt es aus Ihrer<br />

Erfahrung, dass niemand als die Eltern mehr Potenzial<br />

hat, die Gottesbeziehung ihrer Kinder zu<br />

prägen?<br />

Thomas Kunz: Für unsere ältere Tochter sind jetzt<br />

gerade auch andere Leute wichtig. Meinen Glauben<br />

kennen meine Kinder, sie wollen aber auch wissen,<br />

wie andere den Glauben <strong>leben</strong>.<br />

Judith Schediwy: Auch meine Kinder wollen natürlich<br />

wissen und sehen, wie es bei anderen ist.<br />

erwachsen werden. Durch das Gebet kann ich dann doch noch Einfluss<br />

nehmen.<br />

Thomas Eggimann: Ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist zu<br />

schweigen, als jeden Witz am Tisch zu erzählen. Denn die Kinder erzählen<br />

es gnadenlos weiter. Ich bin sehr spontan und manchmal auch unüberlegt.<br />

Das kommt knallhart zurück. Das Gebet für meine Kinder ist mir ebenfalls<br />

wichtig. Für sie beten kann ich zum Beispiel auch wenn sie schlafen. Das<br />

mache ich manchmal heute noch, wenn sie schlafen, gehe ich zu ihnen und<br />

segne sie ganz bewusst.<br />

Thomas Kunz: Zu den 3000 <strong>St</strong>unden im Jahr, die Eltern haben, um ihre<br />

Kinder zu prägen, möchte ich noch etwas sagen. Ich habe gemerkt, dass<br />

ich aufpassen muss, dass ich die 3000 <strong>St</strong>unden nicht überlagere. Manchmal<br />

fliegt ein Satz von einem meiner Kinder über den Tisch: «Hey Papi,<br />

amen!» Dann weiss ich, jetzt ist genug. Vielleicht denke ich manchmal:<br />

Meine Kinder müssen das doch jetzt auch noch mitbekommen, und jenen<br />

Gedanken von mir muss ich ihnen auch noch einbrennen. Man kann es<br />

nicht «machen» oder erzwingen. Und manchmal muss man sich sagen: Es<br />

ist genug, reden wir doch über die Hitparade oder sonst etwas. Ich habe<br />

lernen müssen, meinen Kindern nicht krampfhaft den Glauben beizubringen.<br />

Daran erinnern mich meine Kinder dann schon rechtzeitig – einfach:<br />

Amen. //<br />

Hans Forrer: Haben Sie ein gutes Gefühl bei den<br />

Leuten, bei denen sie sich jetzt Rat suchen?<br />

Judith Schediwy: In unserer Gemeinde habe<br />

ich da keine Bedenken. Man kennt sich. Ich habe<br />

immer das Gefühl gehabt, dass meine Kinder in<br />

guten Händen sind bei den Leuten aus der Gemeinde,<br />

denen sie vertrauen.<br />

Hans Forrer: Eltern haben Einfluss auf ihre<br />

Kinder. Wie steht es um den Einfluss der<br />

Kinder auf die Eltern? Wie prägen Ihre Kinder<br />

Sie – gerade in der Auseinandersetzung<br />

mit dem Glauben?<br />

Judith Schediwy: Ich habe gelernt, für<br />

meine Kinder zu beten. Gerade dann, wenn<br />

sie sich eher zurückziehen und nicht viel<br />

reden.<br />

Marlies Neeser: Auch mich haben meine<br />

Kinder viel beten gelernt. Mir ist wichtig<br />

geworden, dass das Gebet etwas ist, das<br />

wir unseren Kindern zuliebe tun können.<br />

Gerade, wenn wir die Verantwortung für<br />

sie einmal abgeben müssen, weil sie<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!