23.12.2013 Aufrufe

Panorama 1/2013: Orange leben - Die Pilgermission St. Chrischona

Panorama 1/2013: Orange leben - Die Pilgermission St. Chrischona

Panorama 1/2013: Orange leben - Die Pilgermission St. Chrischona

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>St</strong>. <strong>Chrischona</strong><br />

Zum Tode von Theophil Rüdiger<br />

Weicher Kern unter harter Schale<br />

Theophil Rüdiger prägte Generationen von <strong>St</strong>udenten<br />

und Hauptamtlichen auf <strong>St</strong>. <strong>Chrischona</strong>. Von<br />

1961 bis 1992 war er Verwalter der <strong>Pilgermission</strong>.<br />

Am 30. November 2012 ist er im Alter von 84 Jahren<br />

in Rämismühle gestorben.<br />

René Winkler<br />

Theo ist jedem Chrischonesen<br />

ein Begriff. Wenn jemand von<br />

Theo sprach, wusste jeder, wer<br />

gemeint war. Ich habe viele Erinnerungen<br />

an Theo aus meiner<br />

<strong>St</strong>udienzeit in den 1980er Jahren<br />

auf <strong>St</strong>. <strong>Chrischona</strong>. Was er tat, tat<br />

er nicht für sich selbst. Er hat sich<br />

eingeordnet und sich nicht geschont.<br />

Dabei blieb er sich treu.<br />

Und: Er war verfügbar für Gottes<br />

Wege.<br />

Seine Eltern waren Missionare<br />

der <strong>Pilgermission</strong> in Wissembourg<br />

im Unter-Elsass. Er wuchs<br />

mit fünf Geschwistern auf. Als<br />

Auslandsschweizer erlebte er mit seiner Familie die<br />

Kämpfe des Zweiten Weltkriegs mit. 1947 kehrte seine<br />

Familie in die Schweiz zurück. Mit Mitte zwanzig<br />

vollzog er eine gründliche Kehrtwende. Er wurde<br />

Zeuge eines Verkehrsunfalls, bei dem ein Mensch<br />

ums Leben kam. Er fragte sich, was aus ihm geworden<br />

wäre, wenn er tödlich<br />

verunglückt wäre. Dabei erkannte<br />

er, dass er sein ganzes<br />

Leben dem Herrn Jesus<br />

anvertrauen sollte. Zu der<br />

Zeit arbeitete Theo in der<br />

Hauptbuchhaltung eines<br />

grösseren Konzerns und absolvierte<br />

in Abendkursen<br />

eine Ausbildung zum «Eidgenössisch<br />

diplomierten<br />

Buchhalter». Kurz vor Prüfungstermin<br />

berief ihn Gott<br />

in den vollzeitlichen <strong>Die</strong>nst.<br />

Theo strich seine Zukunftspläne<br />

und meldete sich 1955<br />

zur Ausbildung als Prediger<br />

auf <strong>St</strong>. <strong>Chrischona</strong> an. <strong>Die</strong>se sollte er nach drei Jahren<br />

jedoch wieder unterbrechen. In Brumath, im Elsass,<br />

fehlte der <strong>Chrischona</strong>-Gemeinde ein Seelsorger.<br />

Das Komitee der <strong>Pilgermission</strong> entschied, den<br />

noch nicht voll fertig ausgebildeten aber Französisch<br />

sprechenden Theo Rüdiger dorthin zu entsenden.<br />

Vier Jahre später suchte die <strong>Pilgermission</strong> auf <strong>St</strong>.<br />

<strong>Chrischona</strong> einen Verwalter.<br />

Man erinnerte sich an Theos<br />

Fähigkeiten und berief ihn 1961<br />

auf diesen Posten. Verwalter<br />

blieb er dann 31 Jahre, bis es<br />

gesundheitlich nicht mehr ging<br />

und der Ruhestand dran war.<br />

Theo hatte eine harte Schale.<br />

Konflikten ging er nicht aus dem<br />

Weg. Er war konsequent und<br />

korrekt, hatte einen ausgeprägten<br />

Gerechtigkeitssinn und war<br />

nicht auf Applaus oder gute<br />

<strong>St</strong>immung aus. Unter der harten<br />

Schale verbarg sich aber ein<br />

weicher Kern. Theo war aufmerksam,<br />

sensibel und konnte<br />

gut zwischen echtem und gespieltem Leiden unterscheiden.<br />

Er half gerne mit Rat und Tat den Menschen<br />

in seinem Umfeld – das hörte nach seinem<br />

<strong>Die</strong>nst bei der <strong>Pilgermission</strong> nicht auf. Einem fremdsprachigen<br />

Jungen, der mit seiner Familie im selben<br />

Haus wohnte wie er, durfte er bei den Hausaufgaben<br />

helfen. Der Kleine verstand<br />

die deutsche Sprache kaum.<br />

<strong>Die</strong> Familie des Jungen<br />

fasste Vertrauen zu Theo, so<br />

konnte dieser den Jungen<br />

fördern.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Pilgermission</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Chrischona</strong> hat Theophil<br />

Rüdiger viel zu verdanken.<br />

An Menschen wie ihn muss<br />

Paulus gedacht haben, als<br />

er im Hebräerbrief Kapitel<br />

13, Vers 7 schrieb: «Gedenkt<br />

an eure Lehrer, die euch das<br />

Wort Gottes gesagt haben;<br />

ihr Ende schaut an und folgt<br />

ihrem Glauben nach.» //<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!