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inbrief 28 - Berufsverband Deutscher Markt

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<strong>inbrief</strong><br />

Organ des <strong>Berufsverband</strong>es <strong>Deutscher</strong> <strong>Markt</strong>- und Sozialforscher e.V. März 2010<br />

45. Kongress<br />

der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

Mehr Macht<br />

den Konsumenten<br />

Fokus 2010 22<br />

Open Innovation und Co-Creation<br />

und das neue Rollenverständnis der<br />

<strong>Markt</strong>forschung<br />

Kongress 2010 12<br />

Ausführliche Informationen zum<br />

Fachprogramm und den Spezial -<br />

veranstaltungen<br />

People 2010 46, 40<br />

Gunilla Broadbent, ESOMAR, und<br />

Florian Bauer, Fachbeiratssprecher,<br />

im Interview


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BLZ: 20080000<br />

KTO: 0422736000<br />

BIC/ SWIFT: DRESDEFF200<br />

IBAN: DE67200800000422736000


Inhalt<br />

Editorial<br />

Branche: Facts & News 4<br />

BVM-Kongress 2010<br />

Das Original – Unter dem Thema „Mehr Macht<br />

den Konsumenten“ beschäftigt sich der Kongress<br />

der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung vom 17. bis<br />

18. Juni in Bonn thematisch mit den aktuellen<br />

Themen der Open Innovation, Co-Creation und<br />

Crowdsourcing 8<br />

Der Tag davor 11<br />

Das Programm 12<br />

Preis der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung 20<br />

Partner, Sponsoren und Aussteller 21<br />

Fokus: Open Innovation<br />

Die <strong>Markt</strong>forschung ist tot, lang lebe die <strong>Markt</strong> -<br />

forschung (Alex Gofman) 22<br />

Wie Co-Creation und Open Innovation die <strong>Markt</strong> -<br />

forschung verändern (Michael Bartl) 24<br />

Die Kraft des Wir – „We Research“ und<br />

Co-Creation (Jonathan Gable) <strong>28</strong><br />

BVM-Services<br />

Vom Nutzen der BVM-Mitgliedschaft – BVM-Seminare im Frühjahr<br />

2010 – BVM Handbuch und BVM NET – BVM-Fachtagung 32<br />

Verbandsarbeit<br />

BVM-Geschäftsstelle – Herzstück des<br />

<strong>Berufsverband</strong>s 34<br />

Neu gewählt: Fachbeiratssprecher und<br />

Fachgremien 38<br />

Leben mit Gremien oder lebendiges Gremium?<br />

(Frank Vogel) 39<br />

Interview mit Florian Bauer, Sprecher des Fachbeirats: In Zeiten<br />

intensiven Wettbewerbs ist Kooperation überlebenswichtig 40<br />

Neu gewählt: Sprecher des BVM-Regionalrats 43<br />

Regionalgruppen<br />

Bericht aus der Gruppe Rhein-Neckar – Regionalgruppenveran -<br />

staltungen 2010 – Regionalveranstaltungen: Einladungen zukünftig<br />

elektronisch 44<br />

<strong>Markt</strong>forschungsbranche international<br />

Schritt halten mit dem, was in der Branche passiert.<br />

Interview mit Gunilla Broadbent, ESOMAR-Präsidentin 46<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

wie steht es um die Zukunft der<br />

fragebogenbasierten <strong>Markt</strong>forschung?<br />

In diesen Tagen ist viel<br />

davon die Rede, dass das Ende<br />

traditioneller Erhebungsinstrumente<br />

naht und die Zukunft für<br />

uns alle darin liegt, wie weit es der <strong>Markt</strong>forschung<br />

gelingt, sich in Zeiten von Web 2.0, weltweiter Vernetzung<br />

und Social Media gegenüber der wachsenden<br />

Zahl fachfremder Konkurrenten um <strong>Markt</strong>forschungsaufträge<br />

zu behaupten.<br />

Open Innovation, Co-Creation und Crowdsourcing<br />

sind nur einige der neuen Buzz Words aus der Neuen<br />

Welt des Internets, die immer mehr Konsumgüterhersteller<br />

und auch Unternehmen aus dem B-to-B-Geschäft<br />

in ihren Bann zieht. Netnographie, Community<br />

Panels und die Rückbesinnung auf beobachtende, interagierende<br />

und inhaltsanalytische Ansätze und Instrumente<br />

– ihre steigende Nutzung deutet darauf hin,<br />

dass die Branche in Bewegung geraten ist.<br />

Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

vom 17. bis 18. Juni in Bonn werden sich<br />

hochkarätige Experten aus Unternehmen und Instituten<br />

mit diesen Themen beschäftigen und über die Zukunft<br />

der Branche diskutieren. Es wird ein spannender<br />

Kongress, der sich mit hochaktuellen und allerneuesten<br />

Perspektiven und Instrumenten, die die Branche<br />

zu bieten hat, beschäftigt.<br />

Einen Vorgeschmack auf die Inhalte und Themen des<br />

Kongresses bekommen Sie nicht nur in dem ausführlichen<br />

Bericht zu diesem Highlight der Branche, sondern<br />

auch im Fokus dieser Ausgabe des BVM <strong>inbrief</strong>,<br />

in dem sich drei international anerkannte Experten zu<br />

Wort melden: Und natürlich enthält das Heft jede<br />

Menge Informationen zur Verbandsarbeit und wichtigen<br />

Entwicklungen der Branche im In- und Ausland.<br />

Merken Sie sich den Kongresstermin 17. bis 18. Juni<br />

vor. Es wird ein spannendes Event.<br />

Viel Spaß beim Lesen des Hefts wünscht Ihnen<br />

Ihre<br />

Ulrike Schöneberg<br />

Branchennews international 50<br />

Impressum 51<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 3


4Branche aktuell<br />

DEUTSCHLAND<br />

<strong>Markt</strong>forschungsbranche schrumpft nominal<br />

um 5 Prozent<br />

Laut jährlicher Erhebung des Context<br />

haben <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen<br />

in Deutschland (151 erfasste<br />

Unternehmen im Vergleich zu 166 im<br />

letzten Jahr) im Jahr 2009 mit einem<br />

Umsatz von 2.079 Millionen Euro ein<br />

Minus von 5,0 Prozent gegenüber<br />

dem Jahr 2008 erwirtschaftet.<br />

Top 10 der deutschen <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />

Unternehmen<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010<br />

Das ist eine herbe Enttäuschung, nachdem<br />

das Wachstum 2008 gegenüber<br />

dem Vorjahr noch 5 Prozent betrug.<br />

Die Erhebung des Brancheninformationsdienstes<br />

zeigt, dass die 10 größten<br />

Unternehmen 79,8 Prozent (Vorjahr:<br />

78,5 Prozent) des gesamten Branchenumsatzes<br />

erzielen. Die Top 50 haben inzwischen<br />

einen <strong>Markt</strong>anteil von 93 Prozent<br />

(Vorjahr 89,6 Prozent) erreicht. Wie<br />

die USA und Großbritannien ist also<br />

auch Deutschland hart von der Rezession<br />

betroffen.<br />

Überdurchschnittlich hat es unter den<br />

Top 10 TNS Infratest, Synovate und Maritz<br />

getroffen, während The Nielsen<br />

Company und Kleffmann deutlich zulegten.<br />

Newcomer unter den Top 10 sind<br />

YouGov Psychonomics und GIM. Research<br />

International, im Vorjahr noch die<br />

Nr. 4, firmiert inzwischen unter TNS, die<br />

Leyhausen Gruppe fiel aus dem Ranking<br />

der Top 10 heraus. .■<br />

Weitere Informationen:<br />

Context, Januar 2010<br />

Gesamtumsatz Wachstum in %<br />

in Mio. Euro 1) gegenüber 2008<br />

Wachstum<br />

2008 in %<br />

gegenüber<br />

2007<br />

Umsatz in<br />

Deutschland<br />

GfK Gruppe 2) 1.164,0 -4,6 +6,7 301,0<br />

TNS Infratest 3) 195,0 -9,3 +7,5 195,0<br />

The Nielsen Company 92,5 +11,4 +2,3 81,0<br />

Ipsos Gruppe Deutschland 42,2 -0,7 +10,7 42,2<br />

Psyma Gruppe 25,8 -2,2 +2,3 NA<br />

Synovate Deutschland 24,2 -25,5 +6,6 32,5<br />

Kleffmann Group 19,5 +5,4 +19,4 NA<br />

Maritz Research Gruppe 18,5 -16,7 +2,8 18,5<br />

YouGov Psychonomics 17,0 -7,1 +26,2 14,5<br />

GIM Heidelberg 16,1 -2,4 +13,8 13,7<br />

Insgesamt 151 Institute 2.079,5 -5,0 +5,3 NA<br />

Top 50 1.944,2 -3.7 +6,4 NA<br />

Top 10 1.659,7 -2,4 +13,8 NA<br />

1) Der Gesamtumsatz umfasst bei Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland auch die Auslandsumsätze.<br />

Bei deutschen Niederlassungen ausländischer Unternehmen wird nur der in Deutschland erzielte<br />

Umsatz ausgewiesen.<br />

2) Die Zahlen stammen aus der GfK-Meldung zum vorläufigen Jahresabschluss vom 25. Februar 2010.<br />

3) Schätzung des Context<br />

Quelle: Context, Januar 2010<br />

Termin vormerken:<br />

17. bis 18. Juni 2010<br />

45. Kongress der Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung in Bonn<br />

PR-INITIATIVE<br />

Tag der <strong>Markt</strong>forschung<br />

am 12. Juni 2010<br />

Die Arbeitsgruppe im Rahmen der<br />

von den Verbänden ADM, ASI, BVM<br />

und DGOF organisierten PR-Initiative<br />

hat beschlossen, am Samstag, den<br />

12. Juni 2010, einen Tag der <strong>Markt</strong>forschung<br />

durchzuführen. Der ADM<br />

ist dabei federführend in der Organisation<br />

der Veranstaltung. ADM und<br />

BVM richten sich an alle Institute<br />

und Studios mit der Bitte, sich an<br />

diesem Tag zu beteiligen.<br />

Das Ziel der Organisation eines Tages<br />

der <strong>Markt</strong>forschung besteht darin, möglichst<br />

viele <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen<br />

zu motivieren, sich an der gemeinsamen<br />

Veranstaltung zu beteiligen und<br />

in der Bevölkerung für eine aktivere Beteiligung<br />

an Befragungen zu werben.<br />

Die Arbeitsgruppe hat Unterlagen zusammengestellt,<br />

die den Instituten als<br />

Entscheidungsgrundlage und Leitfaden<br />

zu ihrem Projekt am Tag der <strong>Markt</strong>forschung<br />

dienen soll. Sie enthalten Vorschläge<br />

zum Ablauf und zur Gestaltung<br />

der Veranstaltung. Außerdem geben die<br />

Unterlagen eine Zeitachse vor, entlang<br />

der einzelne Aufgaben in chronologischer<br />

Reihenfolge organisiert werden<br />

können. Im April folgen noch ausführliche<br />

To-Do-Listen für die Vorbereitung.<br />

Institute und Studios können der BVM-<br />

Geschäftsstelle mitteilen, ob sie am Tag<br />

der <strong>Markt</strong>forschung teilnehmen. Darüber<br />

hinaus sollten sie melden, ob und in welchen<br />

Mengen Sie Streuartikel bestellen<br />

wollen. Angebote werden in den Informationsunterlagen<br />

gemacht.<br />

Um die reibungslose Planung und<br />

eine rechtzeitige Lieferung der Streuartikel<br />

zu ermöglichen, werden die<br />

Institute gebeten, sich bis Ende März<br />

2010 zu entscheiden. ■<br />

Kontakt:<br />

Ellen Didszus, BVM Geschäftsführerin<br />

030-49 90 74 22<br />

e.didszus@bvm.org<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bvm.org


ONLINE-MARKTFORSCHUNG IN EUROPA<br />

Ausgaben im Jahr 2009 leicht gesunken<br />

Der in diesem Jahr zum 13. Mal von<br />

Inside Research veröffentlichte<br />

Online MR Research Report zur<br />

Online-<strong>Markt</strong>forschung in Europa<br />

ergibt für das Jahr 2009 erstmals<br />

einen Rückgang des Geschäftsvolumens<br />

gegenüber 2008 in Höhe von<br />

2 Prozent.<br />

Die Bereiche, in denen besonders häufig<br />

Onlineforschung betrieben wird, sind<br />

Konzept- und Produkttests, Kundenzufriedenheits-<br />

und Mitarbeiterbefragungen,<br />

Werbe- und Markentracking sowie<br />

Usage&Attitude-Studien. .■<br />

Quelle: Inside Research, Februar 2010<br />

Branche aktuell<br />

Anteil der Onlineforschung in Europa und den USA am Gesamtumsatz für Befragungen 1)<br />

Jahr<br />

Online-Umsatz<br />

in Mio. Euro<br />

Anteil am<br />

Gesamtumsatz<br />

in %<br />

Wachstum<br />

gegenüber<br />

Vorjahr in %<br />

Jahr<br />

Insgesamt stammten rund 584 Millionen<br />

Euro aus dem Online-Geschäft. Das entspricht<br />

– ohne Handelstracking und<br />

qualitative Forschung – in etwa 11 Prozent<br />

des <strong>Markt</strong>forschungsumsatzes insgesamt.<br />

In den USA wurden bereits fast<br />

45 Prozent aller Studien online durchgeführt.<br />

Online-<br />

Umsatz in<br />

Mio. US-$<br />

Anteil am<br />

Gesamtumsatz<br />

in %<br />

Wachstum<br />

gegenüber<br />

Vorjahr in %<br />

2010 2) 558 11,8 6 2010 1.479 45,3 10<br />

2009 526 11,1 -2 2009 1.375 44,5 3<br />

2008 548 10,2 25 2008 1.330 38,6 2<br />

2007 434 8,9 25 2007 1.381 40,6 18<br />

2006 352 7,5 53 2006 1.222 37,3 21<br />

2005 218 4,8 47 2005 1.002 32,8 14<br />

2004 141 3,3 36 2004 884 30,1 24<br />

1) Ohne Umsätze in den Bereichen qualitative Erhebung und Sales Tracking<br />

2) Prognose<br />

ONLINE-FORSCHUNG<br />

Zahl proprietärer Panels wächst<br />

Im Jahr 2010 wird es in den USA bereits<br />

über 1.000 Online-Panels<br />

geben, die von Institutsseite betreut<br />

werden, jedoch im Besitz der Kunden<br />

der Institute sind – so der Brancheninformationsdienst<br />

Inside Research,<br />

der seit 2006 Informationen<br />

zu proprietären, von Kunden in Auftrag<br />

gegebenen Panels erhebt.<br />

In Europa gibt es nach Schätzung von<br />

Inside Research bisher erst rund 175<br />

solcher Panels, in Kanada knapp 140.<br />

Es lassen sich zwei unterschiedliche<br />

Arten von Panels unterscheiden: In den<br />

sogenannten Community-Panels ist es<br />

den Teilnehmern möglich, einander kennenzulernen<br />

und miteinander zu kommunizieren<br />

und zu interagieren. In den<br />

sogenannten Non-Community-Panels<br />

Von Kunden in Auftrag gegebene Panels<br />

kommunizieren die Teilnehmer lediglich<br />

mit dem Panel-Manager. Das Umsatzvolumen<br />

wird sich nach Ansicht von Inside<br />

Research auf rund 111 Millionen US-<br />

Dollar in den USA, 18 Millionen US-Dollar<br />

in Europa und 11 Millionen US-Dollar<br />

in Kanada belaufen.<br />

Non-Community-Panels umfassen überwiegend<br />

1.000 und mehr Teilnehmer.<br />

Dies trifft auch für Community-Panels in<br />

Deutschland und Kanada zu, während in<br />

den USA nur etwa jedem fünften Panel<br />

1.000 und mehr Personen angehören<br />

und rund 70 Prozent einen Umfang von<br />

300 bis 599 Personen haben. .■<br />

Quelle: Inside Research, November<br />

2009<br />

Europa Kanada USA<br />

Anzahl<br />

Panels<br />

Anteil<br />

Community-Panels<br />

Anzahl<br />

Panels<br />

Anteil<br />

Community-Panels<br />

Anzahl<br />

Panels<br />

Anteil<br />

Community-Panels<br />

2010 1) 176 77 137 57 1.111 475<br />

2009 72 51 101 38 939 351<br />

2008 36 23 81 26 788 3<strong>28</strong><br />

2007 19 16 54 11 654 194<br />

2006 8 7 31 3 538 143<br />

Anteil an Panels<br />

mit 1.000 und<br />

mehr Teilnehmern<br />

86 89 82<br />

WEINHEIMER GESPRÄCHE 2009<br />

BDSG und PR-Initiative<br />

sind Hot Topics<br />

Kurz vor Jahresende<br />

am 1. und 2.<br />

Dezember 2009<br />

trafen sich die<br />

Branchenverbände<br />

ADM, BVM, DGOF<br />

und ASI zu den<br />

Weinheimer Gesprächen<br />

in Frankfurt<br />

am Main.<br />

Die Novellierung des BDSG (Bundesdatenschutzgesetz),<br />

die Ausbildung zum<br />

Fachangestellten für <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />

und die weiteren gemeinsamen<br />

Schritte bei der Initiative <strong>Markt</strong>- und<br />

Sozialforschung standen im Mittelpunkt<br />

der Diskussionen.<br />

Das finale Konzept der Kampagne Initiative<br />

<strong>Markt</strong>-und Sozialforschung und dazugehörige<br />

Below-the-Line-Maßnahmen<br />

wurden von den zwölf Verbandsvertretern<br />

verabschiedet. So wird am 12. Juni<br />

bundesweit ein Tag der <strong>Markt</strong>forschung<br />

durchgeführt (siehe dazu S. 4).<br />

Die nächsten Weinheimer Gespräche<br />

werden im Januar 2011 stattfinden. .■<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bvm.org<br />

1) Prognose<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 5


6Branche aktuell<br />

MEDIA 2015<br />

Medienkonsum in einer fragmentierten Welt<br />

Bis zum Jahr 2015 werden es Konsumenten<br />

mit einer Medienlandschaft<br />

zu tun haben, die weit mehr fragmentiert<br />

ist als die von heute.<br />

Entsprechend werden die Konsumenten<br />

ihr Medienverhalten ihren persönlichen<br />

Präferenzen und Interessen sowie ihrem<br />

technischen Know-how anpassen – so<br />

eine Studie, die Unilever, die Mediaagentur<br />

Mindshare und der Sport-Entertainment-Anbieter<br />

ESPN kürzlich publiziert<br />

haben.<br />

Die Studie „Media 2015“ identifiziert vier<br />

mögliche Szenarien, die daraus abgeleitet<br />

sind, wie intensiv und zu welchen<br />

Zwecken Konsumenten Medien nutzen.<br />

Es sind:<br />

Tons of Twitter:<br />

Dieses Szenario ist durch grenzen- und<br />

zeitlosen Medienzugriff von Seiten der<br />

Konsumenten charakterisiert. Die in diesem<br />

„Allways-on-media“-Szenario aktiven<br />

Konsumenten nehmen häufig sowohl<br />

Informations- als auch Entertainment-Angebote<br />

wahr, sie kommunizieren<br />

stetig und haben ein hohes Maß an<br />

Selbstdarstellung auf einer Vielzahl von<br />

Plattformen.<br />

Portal of Me:<br />

Auch hier sind die Medien allgegenwärtig.<br />

Sie werden jedoch von den Konsumenten<br />

sehr themenspezifisch genutzt.<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010<br />

In der Regel sind es sogenannte Dritte,<br />

die Informations- und Unterhaltungsangebote<br />

entsprechend den Wünschen<br />

der Konsumenten filtern und maßgeschneidert<br />

für sie aufbereiten. Die Nutzer<br />

in diesem Szenario sind in Bezug auf die<br />

Bedeutung persönlicher Daten, den<br />

Schutz der Privatsphäre und den Umgang<br />

mit personenbezogenen Informationen<br />

sehr sensibel.<br />

EUROPA<br />

EU-Telekommunikationsminister fordern<br />

mehr Netz- und Informationssicherheit<br />

In ihrer Entschließung vom 18. Dezember<br />

2009 unterstützen die EU-Telekommunikationsminister<br />

den Vorschlag<br />

der Kommission für einen<br />

besseren Schutz kritischer Informationsinfrastrukturen.<br />

Media Buffet:<br />

Bei diesem Szenario weisen die Interessen<br />

der Konsumenten ein hoch fragmentiertes<br />

Muster auf, das jedoch mit<br />

einer eingeschränkten Nutzung der Medien<br />

einhergeht. In dieser Gruppe<br />

herrscht ein gewisses Misstrauen gegenüber<br />

Medien- und Marketingaktivitäten<br />

vor.<br />

Traditional New Media:<br />

In diesem Szenario sind die Konsumenten<br />

in Bezug auf Medien besonders passiv.<br />

Ihre Nutzung beschränkt sich auf<br />

eine begrenzte Zahl von Medien sowie<br />

auf begrenzte Nutzungszeiträume und<br />

-umfelder. Die Nützlichkeit und der Grad<br />

der Unterhaltung sind deutlich wichtiger<br />

als soziale Aktivitäten und Vernetzung.<br />

.■<br />

Quelle: Business Wire, Februar 2010<br />

Die verschärfte Bedrohung der Privatsphäre<br />

erfordere eine ganzheitliche europäische<br />

Strategie, bei deren Entwicklung<br />

der Europäischen Agentur für Netz- und<br />

Informationssicherheit (ENISA) eine tragende<br />

Rolle zukommen müsse. Sicherheitszwischenfälle<br />

könnten das Vertrauen<br />

der Nutzer untergraben und erhebliche<br />

wirtschaftliche und soziale Auswirkungen<br />

haben. Durch neue Nutzungsstrukturen<br />

wie „Cloud Computing“ oder<br />

„Software as a Service“ nimmt die Wichtigkeit<br />

von Netz- und Informationssicherheit<br />

zu. Die Nutzer müssten über die mit<br />

dem Angebot von Produkten und Diensten<br />

verbundenen Sicherheitsrisiken informiert<br />

und darüber aufgeklärt werden,<br />

wie sie sich selbst schützen können. .■<br />

Weitere Information:<br />

www.eur-lex.europa.eu


WERBEMARKT<br />

Verhaltene Erholung in Sicht<br />

Im Jahr 2010 erwartet die Media -<br />

agentur ZenithOptimedia, dass das<br />

Anzeigenaufkommen, das in den<br />

vergangenen zwei Jahren erheblich<br />

geschrumpft war, erstmals wieder<br />

um bescheidene 0,9 Prozent wachsen<br />

wird.<br />

Im Jahr 2009 hatte die Medienbranche<br />

weltweit mit einem Minus von 10,2 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr den in den<br />

letzten Jahrzehnten wohl schwersten<br />

Rückschlag erlitten. Insbesondere die<br />

hoch entwickelten Werbemärkte, d.h.<br />

Nordamerika, Westeuropa und Japan<br />

waren die Leidtragenden der Rezession<br />

und werden laut ZenithOptimedia auch<br />

im Jahr 2010 weiterhin leicht schrumpfen,<br />

um dann ab 2011 wieder allmählich<br />

zu wachsen.<br />

Die mit einem Minus von über 20 Prozent<br />

besonders starken Schrumpfungen<br />

der Werbevolumina in den Ländern Zentral-<br />

und Osteuropas interpretiert die<br />

Mediaagentur eher als Anzeichen einer<br />

einmaligen Anpassung an die tatsächlichen<br />

<strong>Markt</strong>verhältnisse denn als Zeichen<br />

einer strukturellen Krise. Neben Asien<br />

(außer Japan) und Südamerika wird<br />

diese Region ebenso wie der Rest der<br />

Welt im Jahr 2010 wieder auf Wachstumskurs<br />

schwenken.<br />

Internet, aber auch TV bleiben<br />

Wachstumsmärkte<br />

Das Internet war in den vergangenen<br />

beiden Jahren das einzige Medium gewesen,<br />

in dem das Werbevolumen weiter<br />

gewachsen ist – im Jahr 2009 immer<br />

noch um stattliche 9,5 Prozent. Zenith-<br />

Optimedia erwartet, dass das Internet<br />

auch in den nächsten Jahren gegenüber<br />

anderen Mediengattungen an <strong>Markt</strong>anteil<br />

gewinnen wird.<br />

Jedoch wird auch – in weit geringerem<br />

Maß als das Internet – der TV-Sektor<br />

weiter wachsen, denn das Fernsehen ist<br />

nach wie vor das wichtigste Medium für<br />

die Entwicklung von Marken und spielt<br />

eine komplementäre Rolle zum Internet,<br />

dessen Stärke vor allem im kurzfristigen<br />

Response und Verkauf liegt. .■<br />

Weitere Informationen:<br />

www.zenithoptimedia.com<br />

Branche aktuell<br />

Werbeausgaben nach Regionen in Millionen US-Dollar 1)<br />

2009 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

2010 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

2011 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

1) Erfasste Medien: Zeitungen, Magazine, Fernsehen, Radio, Film, Außenwerbung, Internet. Währungsumrechnung: Durchschnittskurse 2008<br />

2) 8,1 Prozent ohne Japan<br />

2012 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

Nordamerika 156,973 -12,7 153,277 -2,4 155,814 1,7 160,383 2,9<br />

Westeuropa 106,774 -11,8 106,193 -0,5 109,117 2,8 112,748 3,3<br />

Asien/Pazifik 103,956 -3,1 107,897 3,8 2) 113,644 5,3 120,543 6,1<br />

Zentral- und Osteuropa 27,5<strong>28</strong> -21,7 <strong>28</strong>,158 2,3 30,393 7,9 33,267 9,5<br />

Lateinamerika 30,485 0,3 32,968 8,1 35,081 6,4 37,597 7,2<br />

Afrika/Mittlerer<br />

17,988 -11,3 19,240 7,0 21,003 9,2 22,822 8,7<br />

Osten/Restliche Welt<br />

Welt 443,704 -10,2 447,734 0,9 465,052 3,9 487,360 4,8<br />

Werbeausgaben nach Medium in Millionen US-Dollar 1)<br />

2009 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

1) Währungsumrechnung: Durchschnittskurse 2008<br />

2010 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

2011 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

2012 % Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

Zeitungen 101,994 -17,7 97,854 -4,1 96,710 -1,2 95,847 -0,9<br />

Zeitschriften 45,116 -20,3 43,101 -4,5 42,635 -1,1 42,711 –<br />

Fernsehen 171,546 -7,7 174,942 1,9 182,981 4,6 192,925 5,4<br />

Radio 33,615 -10,7 33,101 – 33,856 2,2 35,503 4,9<br />

Film 2,178 -8,5 2,230 2,4 2,358 5,7 2,493 5,7<br />

Außenwerbung <strong>28</strong>,994 -6,8 29,611 2,1 31,037 4,8 32,458 4,6<br />

Internet 54,070 9,5 60,350 11,6 68,405 13,3 77,511 13,3<br />

Total 437,512 -10,2 441,188 0,9 457,982 3,9 479,449 4,8<br />

Anteil der Werbeausgaben nach Medien in Prozent<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Zeitungen 25,3 23,3 22,2 21,1 20,0<br />

Zeitschriften 11,6 10,3 9,8 9,3 8,9<br />

Fernsehen 38,2 39,2 39,7 40,0 40,2<br />

Radio 7,7 7,7 7,5 7,4 7,4<br />

Film 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5<br />

Außenwerbung 6,6 6,6 6,7 6,8 6,8<br />

Internet 10,1 12,4 13,7 14,9 16,2<br />

Quelle: zenithoptimedia, Januar 2010<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 7


8 BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


KONGRESS DER DEUTSCHEN MARKTFORSCHUNG 2010<br />

Mehr Macht<br />

den Konsumenten<br />

Open Innovation und Co-Creation, Crowdsourcing und Mass Customization – das sind nur einige<br />

der Konzepte, die aktuell unter Marken-, Marketing- und <strong>Markt</strong>forschungsmachern heiß diskutiert<br />

werden. Der BVM-Kongress 2010 setzt sich mit den neuartigen Ansätzen, ihren Potenzialen für<br />

Markenartikler und <strong>Markt</strong>forschung sowie ihren Grenzen auseinander und präsentiert dazu Fallstudien<br />

und methodenkritische Beiträge.<br />

Kern dieser neuen Konzepte ist eine neue Form von Souveränität der Konsumenten – insbesondere<br />

deren Lust, sich in den rasant sprießenden Kommunikationsplattformen von Web 2.0 und Social<br />

Networks spontan und für jedermann sichtbar zu artikulieren. Die Bedeutung von „Consumer Insight“ –<br />

ein heute in Markenmanagement, Marketing und <strong>Markt</strong>forschung schon überaus wichtiger Terminus –<br />

gewinnt durch diese Entwicklung eine ganz neue, weit umfassendere Bedeutung.<br />

Der Kongress möchte Entscheidern und Professionals in Marketing und Kommunikation, in Forschung<br />

und Entwicklung sowie in Business Intelligence und <strong>Markt</strong>forschung eine Reihe besonders interessanter<br />

innovativer Studien und Methoden von Unternehmen präsentieren, die solche Forschungs -<br />

ansätze nutzen. Darüber hinaus will der Kongress den Besuchern die Möglichkeit geben, sich mit<br />

grundsätzlichen Fragen, die sich mit diesen neuartigen Ansätzen verbinden, zu beschäftigen.<br />

Unter dem Thema:<br />

Mehr Macht den Konsumenten – Wie Unternehmen Wissen und Wünsche ihrer Kunden<br />

und Mitarbeiter für Innovationen nutzen und wie wichtig <strong>Markt</strong>forschung dabei ist<br />

präsentieren hochklassige Experten innovative Konzepte und Fallstudien und diskutieren mit Ihnen<br />

über praktische Erfahrungen und Erkenntnisse zu diesem hochaktuellen Thema.<br />

Wir freuen uns auf einen spannenden Kongress am 17. und 18. Juni in Bonn und laden Sie<br />

herzlich dazu ein.<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 9


BVM-Kongress 2010<br />

10<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


45. Kongress der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

17. bis 18. Juni 2010 in Bonn<br />

Mittwoch, 16. Juni 2010, der Tag davor –<br />

erst Verbandsarbeit, dann Party<br />

10.00 – 22.00 Uhr<br />

Aufbau der Ausstellung<br />

BVM-Kongress 2010<br />

13.00 Uhr<br />

Anmeldung der Kongressteilnehmer<br />

13.00 Uhr<br />

Parallelsitzungen<br />

BVM-Vorstand, BVM-Fachbeirat, BVM-Regionalrat<br />

16.00 Uhr<br />

Mitgliederversammlung<br />

19.00 Uhr<br />

IN THE SUMMERTIME<br />

Get-together in einem Biergarten mit Blick auf den Rhein<br />

Lassen Sie sich überraschen!<br />

Der Kongressort Bonn:<br />

Forschungs- und Technologielandschaft<br />

Eingebettet in das von den Städten Aachen, Bonn und Köln (Cologne)<br />

gespannte Dreieck der „ABC-Region“, die als die dichteste Forschungsund<br />

Technologielandschaft in Europa gilt, hat Bonn sich einen internationalen<br />

Ruf als Wissenschaftsstandort erarbeitet. In den letzten Jahren<br />

haben sich viele neue Institute, Forschungseinrichtungen und Fachhochschulen<br />

entwickelt, so beispielsweise die Stiftung CAESAR (Center of<br />

Advanced European Studies and Research), die interdisziplinär Zukunftsthemen<br />

mit <strong>Markt</strong>bezug erforscht. Als Zentrum internationaler Zusammenarbeit<br />

haben sich in Bonn 19 Einrichtungen der Vereinten Nationen,<br />

darunter das Weltklimasekretariat (UNFCCC) und rund 150 Nichtregierungsorganisationen<br />

zu einem starken Netzwerk vereint.<br />

Die Kongresslocation: Maritim Hotel Bonn<br />

Kongress und Ausstellung finden in dem am Rheinufer gelegenen Maritim<br />

Hotel Bonn statt. In Nähe zum Regierungsviertel der ehemaligen Hauptstadt<br />

und am Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau gelegen, bietet<br />

es großzügige Räumlichkeiten stilvoller Eleganz und herzlicher Gastlichkeit.<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 11


BVM-Kongress 2010<br />

45. Kongress der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

17. bis 18. Juni 2010 in Bonn<br />

Donnerstag, 17. Juni 2010 – vormittags<br />

Jan Hofer<br />

Chefsprecher Tagesschau, ARD<br />

Der studierte Betriebswirtschaftler ist seit Mitte der<br />

1970er als Moderator und Sprecher für die deutschen<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten tätig und arbeitet<br />

seit 1986 auch als Nachrichtensprecher bei der<br />

„Tagesschau“. 2004 wurde er nach Karl-Heinz Köpcke,<br />

Werner Veigel, Dagmar Berghoff und Jo Brauner zum<br />

fünften Chefsprecher der Tagesschau ernannt.<br />

Dr. Christian P. Illek<br />

Bereichsvorstand Marketing T-Home Deutschland.<br />

Geschäftsführer Marketing T-Mobile<br />

Illek verantwortet die Marketingaktivitäten für den Retailmarkt<br />

(Consumer/VSE) im Breitband- und Festnetzbereich,<br />

den Bereich Mehrwertdienste der T-Home sowie<br />

die internationale Produktentwicklung für die Bereiche<br />

Breitband, Services und Sprache der Deutschen Telekom<br />

AG. Vor seiner Berufung zur Telekom arbeitete er<br />

bei den Firmen Bain & Company und Dell. Christian P.<br />

Illek studierte Chemie und Betriebswirtschaftslehre in<br />

Düsseldorf und München und begann seine Laufbahn<br />

1989 an der Münchner Universität.<br />

Professor Dr. Hans-Willi Schroiff<br />

Corporate Vice President Market Research, Henkel AG &<br />

Co. KGaA, Düsseldorf<br />

Sein Berufsleben startete der promovierte Diplom-Psychologe<br />

1978 als Hochschul-Assistent am Psychologischen<br />

Institut der RWTH Aachen. Seit 1987 arbeitet er<br />

bei Henkel und ist seit 1998 bei Henkel global für die<br />

<strong>Markt</strong>forschung aller Unternehmensbereiche verantwortlich.<br />

Schroiff ist unter vielem anderen Honorarprofessor<br />

an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der RWTH<br />

Aachen.<br />

8:00 Uhr Anmeldung der Kongressteilnehmer<br />

8:15 Uhr Eröffnung der Ausstellung mit Frühstücksimbiss und<br />

Networking<br />

9:00 Uhr Begrüßung und Kongresseröffnung<br />

Martina Winicker und Dr. Ulrike Schöneberg,<br />

Kongressleitung, BVM-Vorstand<br />

Wolfgang Dittrich,<br />

Vorsitzender, BVM-Vorstand<br />

Zunft mit Zukunft?!<br />

<strong>Markt</strong>forscher: Treiber oder Getriebene in Innovations-,<br />

Marketing- und Markenmanagement<br />

9:20 Uhr Grußwort<br />

Dr. Christian P. Illek,<br />

Bereichsvorstand Marketing T-Home und Geschäftsführer Marketing<br />

T-Mobile Deutschland<br />

9:30 Uhr Themenschwerpunkt 1<br />

Open Innovation, Co-Creation und Crowdsourcing<br />

Facetten eines neuen Paradigmas oder nur Mode -<br />

erscheinungen?<br />

Moderation<br />

Jan Hofer, ARD<br />

9:35 Uhr Kongressouvertüre<br />

Professor Dr. Hans-Willi Schroiff, Henkel<br />

Mehr Macht den Konsumenten<br />

Die Bedeutung der neuen Lust des Volks, in der Arbeit von<br />

R&D, Marketing und <strong>Markt</strong>forschung mitzumischen<br />

R. Michael Bartl<br />

CEO, HYVE AG<br />

Nach einem Arbeitsaufenthalt in New York bei der AXA<br />

Colonia Insurance Group studierte Michael Bartl Business<br />

Administration in London sowie Wirtschaftswissenschaften<br />

in München. Er promovierte an der Wissenschaftlichen<br />

Hochschule für Unternehmensführung<br />

(WHU). Von 2000 bis 2004 arbeitete Bartl bei Audi im<br />

Bereich Entwicklung Elektrik/Elek tronik.<br />

10:05 Uhr Dr. Michael Bartl, Hyve<br />

Freiheit, Gleichheit, Partnerschaft – Digitale Vernetzung und<br />

Web 2.0 als Motor und Muse von <strong>Markt</strong>forschung und Methoden<br />

der Zukunft<br />

10:30 Uhr N.N.<br />

10:55 Uhr Kaffee und Networking in der Ausstellung<br />

12<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


11:25 Uhr Themenschwerpunkt 2<br />

„Ich“, „Wir“ und „die Anderen“: Auf der Suche nach neuen<br />

Perspektiven<br />

Moderation<br />

Jan Hofer, ARD<br />

11:30 Uhr Dr. Christiane Quaas, Boehringer Ingelheim Pharma, und Jonathan<br />

Gable, BrainJuicer<br />

„Me“-to-„We“-Research – Wie ein frischer Ansatz zur Erneuerung<br />

einer reifen Multi-Vitamin-Marke beitragen kann<br />

Der Beitrag beschreibt anhand eines Fallbeispiels einen Ansatz, den<br />

die Referenten als „We-Research“ benennen. Es geht um die Positionierung<br />

eines pharmazeutischen Produkts. Der Forschungsansatz<br />

verzichtet gänzlich darauf, Verbraucher nach ihren persönlichen Einstellungen<br />

zu dem Produkt zu fragen. Vielmehr konzentriert er sich<br />

darauf, bereits vorhandene Studien und andere sekundärstatistische<br />

Materialien zu sichten und dann Verbraucher zu fragen, wie sich ihrer<br />

Meinung nach die Masse der Verbraucher zu dem untersuchten Produkt<br />

verhalten wird.<br />

11:55 Uhr Christine Henkelmann, Mediaforschung, Gruner + Jahr, und Nicolas<br />

Loose, STURM und DRANG<br />

Digitale Forschung 2.0 – das neue Selbstverständnis von<br />

Forschern und Erforschten<br />

Die neue digitale „Forschung 2.0“, die kollaborative Onlineforschung<br />

mit Lead Usern, ist das Ergebnis technologischen, kulturellen und<br />

wirtschaftlichen Wandels. Mit dieser Revolution der qualitativen Onlineforschung<br />

gehen ein Paradigmenwechsel und Konsequenzen für<br />

die <strong>Markt</strong>forschungspraxis einher. Anhand von Erfahrungen mit der<br />

digitalen Forschungsplattform www.dieneonauten.de versuchen die<br />

Referenten eine Positionsbestimmung.<br />

12:20 Uhr Keynote<br />

Mark Earls, Unternehmensberater und Autor<br />

The Herd – die verborgene Wahrheit darüber, wie Konsumenten<br />

denken und handeln<br />

Earls These ist, dass Menschen, die glauben, dass sie ihre Entscheidungen<br />

allein treffen, sehr oft gar nicht merken, wie sehr diese Entscheidungen<br />

von den Meinungen anderer beeinflusst ist. Menschen<br />

sind soziale Wesen. Diese Sichtweise, die Earls mit zahlreichen<br />

Erkenntnissen der Psychlogie belegt, hat fundamentale Auswirkungen<br />

auf das Instrumentarium des Marketings und als auch auf die<br />

Perspektive, mit der <strong>Markt</strong>forschung Konsumentenwünsche und<br />

-verhaltensweisen zu untersuchen hat. Aus seiner Sicht sind<br />

Phänomene wie Social Media, Blogging und Twittering beste Beispiele,<br />

dass Menschen nicht als Individuen, sondern als Gruppen<br />

agieren.<br />

Dr. Christiane Quaas<br />

Brand Research Manager, Boehringer Ingelheim Pharma<br />

GmbH und Co. KG<br />

Christiane Quaas startete ihre Berufskarriere bei Masterfoods<br />

Österreich und wechselte dann zu Masterfoods<br />

Europe. Seit Anfang 2007 ist sie für Boehringer Ingelheim<br />

zuständig für das Vitamin präparat Pharmaton. Die<br />

promovierte Referentin studierte Lebensmitteltechnologie<br />

und Industrial Engineering in Berlin.<br />

Jonathan Gable<br />

Managing Director, BrainJuicer GmbH, Hamburg<br />

Der Diplom-Kaufmann arbeitete 16 Jahre lang auf Kundenseite<br />

im Marketing von Colgate-Palmolive, General<br />

Mills und Dunkin’ Brands. In der <strong>Markt</strong>forschung arbeitete<br />

Gable in den letzten vier Jahren für die Unternehmen<br />

ACNielsen BASES, Evo Research & Consulting und seit<br />

2009 für BrainJuicer.<br />

Christine Henkelmann<br />

Mediaforschung, Gruner + Jahr AG & Co. KG, Hamburg<br />

Christine Henkelmann ist verantwortlich für die gesamte<br />

qualitative und quantitative <strong>Markt</strong>forschung der Verlagsgruppen<br />

stern, GEO und art. Zu ihren Aufgaben gehören<br />

unter anderem Panel Management und -Administration<br />

der digitalen Plattform www.dieneonauten.de. Zuvor war<br />

sie bei Kellogg Deutschland tätig.<br />

Nicolas Loose<br />

Senior Insight Strategist, STURM und DRANG GmbH,<br />

Hamburg<br />

Zu Nicolas Looses Aufgaben gehört die Entwicklung und<br />

Betreuung digitaler Insight Tools wie www.dieneonauten.<br />

de, einer digitalen Plattform für Trends, Konsumkultur<br />

und Markenexperimente, die STURM und DRANG in<br />

Zusammenarbeit mit Gruner+Jahr entwickelt hat. Er studierte<br />

Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und<br />

Sozialwissenschaften.<br />

Mark Earls<br />

Autor und Berater, London, Großbritannien<br />

Earls ist einer der weltweit einflussreichsten Experten in<br />

Fragen der Psychologie des Konsumentenverhaltens<br />

und Massenpsychologie. Seine Publikationen „Welcome<br />

to the Creative Age“ und „Herd“ wurden vielfach ausgezeichnet.<br />

Der Autor war lange Jahre als strategischer<br />

Planer in verschiedenen Kreativagenturen tätig, unter<br />

anderem in St. Luke’s Communications, London. Zuletzt<br />

war er Vorsitzender des Planning Board bei Ogilvy.<br />

BVM-Kongress 2010<br />

12:50 Uhr Lunch und Networking in der Ausstellung<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 13


BVM-Kongress 2010<br />

45. Kongress der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

17. bis 18. Juni 2010 in Bonn<br />

Donnerstag, 17. Juni 2010 – nachmittags<br />

Dr. Anne Grünhagen<br />

Marketing Director EAME, Strategic Unit Sweet, Flavor &<br />

Nutrition, Symrise GmbH & Co KG, Holzminden<br />

Nach ihrer Promotion an der Georg-August-Universität<br />

Göttingen startete Anne Grünhagen ihre Karriere bei Unilever<br />

in der R&D-Abteilung. 13 Jahre verantwortete sie<br />

unterschiedliche Positionen im Marketing und im Innovationsmanagement<br />

bei Bahlsen, Wiberg und der Molkerei<br />

Müller. Seit 2008 ist sie für Symrise tätig.<br />

Wolfgang Frost<br />

Insight & Innovation Research Global Categories, Head<br />

of Market Research Germany, Sara Lee H&BC<br />

Der Diplom-Psychologe verfügt über 22 Jahre Erfahrung<br />

in der Markforschung, davon drei Jahre in Instituten und<br />

19 Jahre in der betrieblichen <strong>Markt</strong>forschung. Frost studierte<br />

in Köln Psychologie und absolvierte eine Ausbildung<br />

in analytischer Intensivberatung.<br />

Karin Gebhardt<br />

Managing Director und Mitglied des Executive Board von<br />

Icon Added Value<br />

Karin Gebhardt blickt auf 15 Jahre Markenverantwortung<br />

bei Procter & Gamble, Milupa Baby-Nahrung und Schöller<br />

Eiskrem und auf mittlerweile zehn Jahre Management-Beratung<br />

zurück.<br />

14:15 Uhr Themenschwerpunkt 3<br />

Erfolgsgeschichten 1: Produkte und Services, wie Konsumenten<br />

sie sich wünschen<br />

Moderation<br />

Jan Hofer, ARD<br />

14:20 Uhr Dr. Anne Grünhagen, Symrise<br />

Süße neue Welt – Online Communities als Innovationsquelle<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

Der Beitrag soll anhand einer Fallstudie insbesondere aufzeigen, wie<br />

Open Innovation und Co-Creation im B2B-Bereich einen enormen<br />

Nutzen zur Identifikation und Erschließung neuer Innovationsfelder<br />

leisten kann.<br />

14:55 Uhr Wolfgang Frost, Sara Lee H&BC<br />

Co-Creation – i-Tüpfelchen in der <strong>Markt</strong>forschung zu<br />

Innovations prozessen<br />

Die Welt hat sich verändert. Netzwerke durchdringen das private und<br />

berufliche Leben. Was liegt also näher, als sich diese Entwicklung in<br />

der <strong>Markt</strong>forschung zunutze zu machen? Sara Lee hat mit verschiedenen<br />

innovativen Methoden experimentiert: Insights, Co-Creation<br />

online, kreative Techniken und iterative Prozesse sind hier die Stichworte.<br />

Andreas Ebeling<br />

Director, Icon Added Value<br />

Ebeling hat über 15 Jahre Erfahrung im Bereich internationale<br />

Markenführung, Kommunikation und Innovation<br />

auf Beratungs-, Agentur- und Industrieseite. Er studierte<br />

Wirtschaftswissenschaften und Soziologie an den Universitäten<br />

Hamburg und Wien.<br />

Dr. Fee Steinhoff<br />

Leitung des Projektfelds User Driven Innovation im Innovation<br />

Development, Deutsche Telekom Laboratories.<br />

Die Referentin verantwortet die Entwicklung und Implementierung<br />

innovativer Methoden der Kundenorientierung<br />

in Innovationsprojekten. Im Anschluss an ihr Studium<br />

promovierte die Betriebswirtin an der Technischen<br />

Universität Berlin.<br />

Catherin A. Hiller<br />

Ipsos MediaCT<br />

Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften war<br />

Catherin Hiller seit 1997 im Bereich mobiler Kommunikationstechnologien<br />

und Medien beschäftigt: zunächst für<br />

die Deutsche Telekom, später als Marketing Research<br />

Consultant in der Beratung von Unternehmen. Seit<br />

Anfang 2010 ist sie bei Ipsos beschäftigt.<br />

15:20 Uhr Karin Gebhardt und Andreas Ebeling, Icon Added Value<br />

Möglichkeiten der Co-Creation über Online-Communities<br />

Anhand praktischer Fallbeispiele zeigt der Beitrag, welche Möglichkeiten<br />

temporäre Online-Communities für Co-Creation-Prozesse bieten,<br />

worauf es bei deren Konzeption und Durchführung ankommt<br />

und wie sich diese in den Innovationsprozess integrieren lassen.<br />

15:45 Uhr Dr. Fee Steinhoff, Deutsche Telekom, und Catherin A. Hiller, Ipsos<br />

MediaCT:<br />

<strong>Markt</strong>forschung in der Infosphäre. Von Collaboration Jam bis<br />

Virtual Prediction Markets<br />

Dieser Beitrag thematisiert die Hintergründe und den Einfluss von<br />

Informatisierung und Open Source Intelligence auf das Produktmanagement<br />

und die <strong>Markt</strong>forschung. Es wird ein Überblick im Dschungel<br />

der Begrifflichkeiten und Methoden geschaffen. Eine Auswahl verschiedener<br />

Methoden wird in Form von kurzen Fallbeispielen dem<br />

Praxistest unterzogen.<br />

16:10 Uhr Kaffee und Networking in der Ausstellung<br />

14<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


16:45 Uhr Themenschwerpunkt 4<br />

Erfolgsgeschichten 2: Potenziale in<br />

Business-to-Business-Märkten aktivieren<br />

Moderation<br />

Jan Hofer, ARD<br />

16:50 Uhr Dr. Edgar Bazing, T-Systems International, und<br />

Michael Dorsch, TNS Infratest<br />

Erleben, was verbindet – Umsetzung einer Markenpositionierung<br />

in B-to-B<br />

Funktioniert Co-Creation auch im B2B? Und im Bereich Marketing<br />

und Kommunikation? Wie man B2B-Zielgruppen aktiv in den Kreationsprozess<br />

von Marketingaktivitäten einbinden kann, zeigt die Studie<br />

„Erleben, was verbindet“. Darin wurden in Co-Creation zwischen<br />

<strong>Markt</strong>forscher, Zielgruppe, Werbeagentur und Kunde Ansatzpunkte<br />

und Leitplanken entwickelt, um das Markenleitbild der Deutschen<br />

Telekom „Erleben, was verbindet“ auf den B2B-Bereich zu übertragen.<br />

17:15 Uhr Bernd Blumoser, Siemens<br />

Open Innovation Networks – Crowdsourcing und interne<br />

Expertenvernetzung bei Siemens<br />

Schnelle Reaktionsfähigkeit bei gleichzeitig zunehmender Komplexität<br />

forciert die Öffnung des Innovationsprozesses und das aktive Einbeziehen<br />

aller Beteiligten. Open Innovation bedeutet dabei die strategische<br />

Öffnung eines Unternehmens unter Einbeziehung des<br />

Wissens vieler Experten aus unterschiedlichen Disziplinen weltweit.<br />

Siemens hat verschiedene Ansätze aus Open Innovation evaluiert<br />

und anhand von Pilotierungen erprobt.<br />

17:40 Uhr Keynote<br />

Dr. Alexander Urban, AUDI<br />

Co-Creation bei Audi<br />

Dr. Edgar Bazing<br />

Senior Project Manager Marketing, Brand Strategy &<br />

Monitoring, T-Systems International GmbH<br />

Edgar Bazing startete seine berufliche Laufbahn in Stuttgart<br />

bei der Heiler Software AG im Bereich Marketing.<br />

2001 wechselte er zu T-Systems, der Geschäftskundensparte<br />

der Deutschen Telekom AG, nach Frankfurt.<br />

Michael Dorsch<br />

Senior Consultant, TNS Infratest GmbH<br />

Nach Studien in Darmstadt, Gießen und Göttingen<br />

absolvierte Michael Dorsch einen Abschluss in den<br />

Fächern Theologie sowie Politik, Soziologie und Kommunikationswissenschaften.<br />

Nach verschiedenen Tätigkeiten<br />

in <strong>Markt</strong>forschungsinstituten arbeitet er seit 2006 bei<br />

TNS Infratest in Frankfurt. Dort ist er für die qualitative<br />

Forschung im Non-FMCG-Bereich verantwortlich.<br />

Bernd Blumoser<br />

Senior Consultant, Open Innovation Program, Chief<br />

Technology Office, Siemens AG<br />

Seit 2006 arbeitet Bernd Blumoser bei Siemens<br />

Management Consulting (SMC). Derzeit ist er im Open<br />

Innovation Program tätig und leitet unter anderem einige<br />

Open-Innovation-Pilotprojekte. Blumoser absolvierte den<br />

Studiengang „Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien“<br />

(Diplom-Kulturwirt) in Passau und Barcelona.<br />

Dr. Alexander Urban<br />

Leiter CRM und Online Marketing, AUDI AG.<br />

Nach einem Studium der BWL an den Universitäten<br />

Regensburg und Bordeaux arbeitete Urban als Marketing-<br />

Experte bei BMW Group. 2001 wechselte er zur AUDI<br />

AG, wo er seit 2004 in der jetzigen Position tätig ist.<br />

BVM-Kongress 2010<br />

Die Marke Audi hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt und<br />

ist zu einer der bedeutendsten Marken der Welt geworden. Nur<br />

durch ein entsprechendes „Wissen“ über die Bedürfnisse und Wünsche<br />

der Kunden oder Interessenten können die richtigen Produkte<br />

entwickelt und zur richtigen Zeit über den richtigen Kanal kommuniziert<br />

und angeboten werden. Dies soll am Beispiel eines Co-Creation-Projekts<br />

erläutert werden.<br />

18:10 Uhr Ende des Fachprogramms des 1. Kongresstages<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 15


BVM-Kongress 2010<br />

Mittsommernacht – Gala der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung 2010<br />

17. Juni 2010<br />

Das elegante Ambiente des Festsaals im Kongresshotel Maritim, direkt<br />

am Ufer des Rheins gelegen, bietet den idealen Ort für die festliche<br />

Gala der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung 2010. Gefeiert wird anlässlich<br />

des Top-Events der Branche, auf der die Sieger im Wettbewerb um<br />

die Beste Studie und den Innovationspreis sowie den BVM/VMÖ<br />

Nachwuchsforscher 2010 bekannt gegeben werden. Höhepunkt<br />

ist dann die Ehrung der <strong>Markt</strong>forscherpersönlichkeit 2010.<br />

19:00 Uhr Cocktailempfang<br />

Cocktailempfang im Foyer und Garten des Hotels<br />

19:45 Uhr Galadiner und Ehrung der Sieger<br />

Preis der Deutschen <strong>Markt</strong> forschung 2010<br />

Keynote:<br />

Frank Lehmann<br />

Initiator und Moderator der Sendung „Börse im Ersten“<br />

in der ARD<br />

Moderation der Preisverleihung:<br />

Frank Lehmann, ARD, und Sabine Menzel,<br />

BVM-Vorstand<br />

Ab<br />

22:00 Uhr Galaparty mit Musik, Tanz und Networking<br />

16<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Kongress-Specials<br />

Parallelsitzungen am Freitag, den 18. Juni 2010 von 9.00 bis 10.30 Uhr<br />

BVM-Kongress 2010<br />

Special 1<br />

Co-Creation und Co.<br />

Kurzpräsentationen und Diskussion innovativer Methoden und Fallbeispiele<br />

Detlef Schultze, Melitta Haushaltsprodukte, und<br />

Andera Gadeib, Dialego:<br />

Der Melitta-Case „Dirty Dogs“ – Co-Creation in der<br />

Innovation Lounge<br />

Christian Stahl, MetrixLab:<br />

Online-Co-Creation – Fallbeispiel zu Produkten und<br />

Services für die Generation 50+<br />

Dr. Annette Bruce und Christoph Jeromin,<br />

Creative Advantage:<br />

Tweeting – Web 2.0 in der qualitativen <strong>Markt</strong>forschung<br />

Boris von Heesen und Radu Immenroth, Globalpark<br />

Die Fan-Community des VfL Gummersbach – Open<br />

Innovation und Co-Creation im Einsatz<br />

Special 2<br />

forUM<br />

Unternehmensmarktforschung<br />

Erfahrungsaustausch zur praktischen<br />

Arbeit mit Open-Innovation- und<br />

Co-Creation-Ansätzen<br />

Special 3<br />

Nominierte und Gewinner im<br />

Wettbewerb zum Preis der Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung 2010 präsentieren<br />

ihre Arbeiten<br />

excellence<br />

Moderation<br />

Professor Dr. Hans-Willi Schroiff, Henkel<br />

Professor Dr. Frank Piller, RWTH Aachen<br />

Moderation<br />

Dr. Raimund Wildner,<br />

GfK-Nürnberg e.V.<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 17


BVM-Kongress 2010<br />

45. Kongress der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

17. bis 18. Juni 2010 in Bonn<br />

Freitag, 18. Juni 2010 – vormittags<br />

Christian Stahl<br />

Director Product Development & Innovation, MetrixLab<br />

GmbH<br />

8:00 Uhr Frühstücksimbiss und Networking in der Ausstellung<br />

9:00 Uhr Kongress Specials:<br />

Parallelveranstaltungen<br />

Detlef Schultze<br />

Marketing Management, Neue Produkte Europa<br />

Praktische Sauberkeit, Melitta Haushaltsprodukte<br />

GmbH & Co. KG<br />

Andera Gadeib<br />

Vorstand, Dialego AG<br />

Dr. Annette Bruce<br />

Geschäftsführerin, Creative Advantage GmbH<br />

Christoph Jeromin<br />

Consultant, Creative Advantage GmbH<br />

9:00 Uhr Special 1<br />

Co-Creation und Co.<br />

Kurzpräsentationen und Diskussion innovativer Methoden und<br />

Fallbeispiele<br />

Christian Stahl, MetrixLab:<br />

Online-Co-Creation – Fallbeispiel zu Produkten und Services für<br />

die Generation 50+<br />

Anhand einer Fallstudie „Produkt- und Service-Ideen für die Generation<br />

50+“ demonstriert der Referent, wie heute bereits eine Online-Co-<br />

Creation-Plattform funktioniert und welche Ergebnisse sie liefert. Am<br />

gezeigten Beispiel wird deutlich, wie die technischen Möglichkeiten<br />

des Internets zur Interaktion genutzt und wie Kreativitätstechniken in<br />

der Online-Welt vorteilhaft eingesetzt werden können.<br />

Detlef Schultze, Melitta Haushaltsprodukte, und Andera Gadeib,<br />

Dialego:<br />

Der Melitta-Case „Dirty Dogs“ – Co-Creation in der Innovation<br />

Lounge<br />

Innovationen sind essenziell für das Wachstum von Unternehmen.<br />

Dabei gibt es in Unternehmen meist einen klar beschriebenen Prozess<br />

für die Umsetzung, jedoch nur selten für die Ideengenerierung neuer<br />

Produkte. Der Prozess der Innovation Lounge bildet am Beispiel des<br />

Melitta-Projekts Dirty Dogs eine Online-Plattform für Co-Creation.<br />

Boris von Heesen<br />

Managing Director Enterprise Feedback Solutions,<br />

Globalpark AG<br />

Radu Immenroth<br />

Business Development Manager qualitative Online-<br />

<strong>Markt</strong>forschung, Globalpark AG<br />

Dr. Annette Bruce und Christoph Jeromin, Creative Advantage:<br />

Tweeting – Web 2.0 in der qualitativen <strong>Markt</strong>forschung<br />

Der Beitrag stellt die Nutzung des Microblogging-Dienstes Twitter als<br />

Instrument der qualitativen <strong>Markt</strong>forschung in einem integrativen<br />

Design dar. Über den Aufbau geschlossener Twitter-Communities<br />

erstellen die teilnehmenden Verbraucher unter Verwendung des<br />

mobilen Internets produktbezogene Tagebücher. Aufgezeigt werden<br />

die dazu nötigen Voraussetzungen, geeignete Themenschwerpunkte<br />

für die Analyse sowie Vor- und Nachteile der neuen Methode.<br />

Boris von Heesen und Radu Immenroth, Globalpark<br />

Open-Innovation- und Co-Creation-Prozesse am Beispiel der<br />

Fan-Community des Handball Bundesligisten VfL Gummersbach<br />

Das sogenannte Social Web hat nicht nur das Internet insgesamt<br />

stark verändert, es stellt auch die <strong>Markt</strong>forschung vor neue Herausforderungen.<br />

Globalpark stellt ein Projekt zur Fan Community<br />

MY-VFL.<br />

18<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


9:00 Uhr Special 2<br />

forUM Unternehmensmarktforschung<br />

Erfahrungsaustausch zur praktischen Arbeit mit<br />

Open-Innnovation- und Co-Creation-Ansätzen<br />

Moderation<br />

Professor Dr. Hans-Willi Schroiff und Professor Dr. Frank Piller<br />

9:00 Uhr Special 3<br />

Excellence:<br />

Nominierte und Gewinner im Wettbewerb zum Preis der Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung 2010 präsentieren ihre Arbeiten<br />

Moderation<br />

Dr. Raimund Wildner, Geschäftsführer, GfK-Nürnberg e.V.<br />

10:30 Uhr Kaffee und Networking in der Ausstellung<br />

Professor Dr. Frank T. Piller<br />

Professor of Management, RWTH Aachen,<br />

Technology & Innvovation Management Group<br />

Dr. Raimund Wildner<br />

Vizepräsident und Geschäftsführer, GfK-Nürnberg e.V.<br />

Helmut van Rinsum<br />

Redaktionsleiter Magazin,<br />

werben & verkaufen (angefragt)<br />

BVM-Kongress 2010<br />

11:00 Uhr Kongressfinale<br />

Zunft mit Zukunft?!<br />

Streitgespräch zu Zukunftspotenzialen von <strong>Markt</strong>forschung und<br />

<strong>Markt</strong>forschern<br />

Moderation<br />

Helmut van Rinsum, werben & verkaufen (angefragt)<br />

11:05 Uhr Entrée<br />

Dr. Jörg Blumtritt, Tremor Media GmbH, und Dr. Benedikt Köhler,<br />

Ethority GmbH und Co. KG<br />

10 Thesen zur Frage, warum Marketing und <strong>Markt</strong>forschung<br />

sich in einer Phase radikalen Umbruchs befinden<br />

11:30 Uhr Teilnehmer des sich anschließenden Streitgesprächs<br />

Dr. Raimund Wildner, GfK-Nürnberg e.V., Matthias Fargel, Psyma<br />

Group, Professor Dr. Hans-Willi Schroiff, Henkel, Professor Dr.<br />

Frank Piller, RWTH Aachen, und Dieter K. Müller, ARD-Werbung<br />

(angefragt)<br />

Dr. Jörg Blumtritt<br />

Operations Officer von Tremor Media<br />

Dr. Benedikt Köhler<br />

Director Digital Strategy & Research,<br />

Ethority<br />

Matthias Fargel<br />

Vorstandsvorsitzender der PSYMA GROUP AG,<br />

Strategie & Geschäftsentwicklung<br />

12:40 Uhr Das Allerletzte<br />

NN<br />

Der Ball ist rund und <strong>Markt</strong>forschung ist Zukunft<br />

Dieter K. Müller<br />

Direktor Forschung & Service, ARD-Werbung<br />

13:00 Uhr Brot und Spiele<br />

Lunch und Public Viewing mit Ausstellern und Sponsoren<br />

WM-Spiel Deutschland gegen Serbien in der Nelson Mandela Bay,<br />

Port Elizabeth, Südafrika<br />

16:30 Uhr Ende des 45. Kongresses der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 19


BVM-Kongress 2010<br />

PREIS DER DEUTSCHEN MARKTFORSCHUNG 2010<br />

Zahl der Bewerbungen hat sich verdoppelt<br />

Wie begehrt eine Auszeichnung mit dem Preis der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung ist, beweist die<br />

hohe Zahl der diesjährigen Einreichungen. Insgesamt 32 Arbeiten wurden der Jury zur Wahl<br />

gestellt.<br />

Dies sind deutlich mehr als in den letzten beiden Jahren. Die<br />

Mitglieder der sechsköpfigen Jury, Ansgar Hölscher, McKinsey<br />

& Company, Prof. Dr. Renate Köchter, IfD Allensbach, Sabine<br />

Menzel, Henkel AG & Co. KGaA, Dorothea Nowak, Sinus Sociovision<br />

GmbH, Rainer Valentin, JT International S.A., und<br />

Prof. Dr. Markus Voeth, Universität Hohenheim, küren die<br />

Preisträger anhand eines zweistufigen, anonymisierten Auswahlverfahrens.<br />

Dabei werden die Entscheidungen für eine der<br />

16 Einreichungen im Wettbewerb um den Innovationspreis<br />

und für eine der 16 Arbeiten, die sich für die Auszeichnung<br />

„Beste Studie“ beworben haben, sicher nicht einfach sein.<br />

Im April werden die für die beiden Preise nominierten Einreichungen<br />

bekannt gegeben. Auf der Gala der Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung am Abend des 17. Juni in Bonn wird dann<br />

das finale Juryergebnis gelüftet.<br />

Darüber hinaus werden auch die Nachwuchsforscher auf der<br />

Gala gefeiert. Für den seit 1994 jährlich ausgeschriebenen<br />

BVM/VMÖ Nachwuchsforscherpreis wurden in diesem Jahr<br />

18 Arbeiten eingereicht. Dieser Preis wird an jüngere Wissenschaftler<br />

verliehen, die herausragende Dissertationen, Diplomoder<br />

Masterarbeiten verfasst haben. Der Jury gehören seit vielen<br />

Jahren Dr. Gerhard Breunig, <strong>Markt</strong>forschung und Marketingberatung,<br />

Dr. Werner Paul, <strong>Markt</strong>forschung und Marketingberatung,<br />

Prof. Dr. Hans-Willi Schroiff, Henkel AG & Co. KGaA,<br />

Mag. Emanuel Maxl, Evolaris Next Level und VMÖ-Präsident,<br />

Walter Tacke, Unternehmens-, Kommunikations- und Politikberater,<br />

sowie Dr. Raimund Wildner, GfK-Nürnberg e.V., an.<br />

Die Forscherpersönlichkeit 2010<br />

Höhepunkt der alljährlichen Preisverleihung auf der Gala der<br />

Deutschen <strong>Markt</strong>forschung ist die Ehrung der Forscherpersönlichkeit<br />

des Jahres. Um diese Auszeichnung zu erhalten,<br />

kann man sich nicht selbst bewerben. Vielmehr muss die Person<br />

aus dem Kreis der <strong>Markt</strong>forscher vorgeschlagen werden.<br />

Beteiligen Sie sich an der Auswahl der Forscherpersönlichkeit<br />

und empfehlen Sie jemanden, der Heraus -<br />

ragendes für die Branche geleistet und der sich besonders<br />

für die Branche engagiert und eingesetzt hat!<br />

Reichen Sie Ihren Nominierungsvorschlag für die<br />

<strong>Markt</strong>forscherpersönlichkeit des Jahres bis zum<br />

24. März 2010 ein unter:<br />

www.bvm.org/forscherpersoenlichkeit2010 .■<br />

20<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Wir danken unseren Partnern, den Sponsoren und Ausstellern<br />

Partner:<br />

Wir freuen uns auf unsere Aussteller:<br />

BVM-Kongress 2010<br />

Goldsponsoren:<br />

Sponsoren:<br />

Unterstützung:<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 21


Fokus 2010<br />

KONTROVERSE<br />

Die <strong>Markt</strong>forschung ist tot, lang lebe die<br />

<strong>Markt</strong>forschung<br />

Der Bedeutungsschwund fragebogenbasierter <strong>Markt</strong>forschung hat bereits begonnen,<br />

aber <strong>Markt</strong>forscher können die Schlacht noch gewinnen. Im Folgenden einige provo -<br />

kante Thesen zu einem brandaktuellen Thema von Alex Gofman, Vice President<br />

Moskowitz Jacobs.<br />

In den alten Zeiten vor der großen Rezession – so um das Jahr<br />

2006 – verfolgte ich bei einer Konferenz einen Vortrag über<br />

eine faszinierende ethnografische Studie. Ein Bierproduzent<br />

hatte einige Fachleute angeheuert. Sie sollten abends verschiedene<br />

Bars aufsuchen und nach gelungenen Bildern von<br />

Bier trinkenden Menschen Ausschau halten, die das Unternehmen<br />

für seine zukünftige Werbekampagne nutzen wollte.<br />

Die Ethnografen hatten den Barbesuchern offensichtlich das<br />

Bier spendiert, um im Gegenzug Videos von ihnen aufnehmen<br />

zu dürfen. Nachdem eine Unmenge Bier und Geld geflossen<br />

war, konnten sie schließlich erfolgreich Geschichten und Bilder<br />

auswählen, die später für die Produktion der Commercials als<br />

Vorlage dienen sollten.<br />

Die Welt hat sich seit der Zeit, als die Ausgaben für Verbraucherforschung<br />

noch kontinuierlich wuchsen, dramatisch verändert.<br />

Heute lassen Banken bei Konto-Unterdeckung<br />

Schecks platzen und die Aktie eines Spielzeugautoherstellers<br />

hat einen höheren Kurs als die eines Automobilherstellers wie<br />

General Motors. Da ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Unternehmen<br />

in ein solch kostspieliges Forschungsprojekt investiert<br />

– dafür ist einfach kein Budget da. Das heißt keineswegs,<br />

dass Unternehmen ganz auf <strong>Markt</strong>forschung verzichten.<br />

Welche Gefahren drohen der <strong>Markt</strong>forschung?<br />

Und welche Chancen erwachsen<br />

ihr? Das sind zwei sehr schwierige und auf<br />

den ersten Blick auch sehr unterschiedliche<br />

Fragen. Doch die Antworten auf diese Fragen<br />

hängen eng miteinander zusammen und<br />

sind möglicherweise sogar meist dieselben.<br />

Im Gegenteil! Die Verknappung des verfügbaren Einkommens<br />

der Konsumenten intensiviert den Wetteifer der Anbieter von<br />

Waren und Dienstleistungen um die Aufmerksamkeit der Kunden.<br />

Nützliche Erkenntnisse zur Verbraucherseele sind heute<br />

so wertvoll wie nie zuvor. Unternehmen suchen verzweifelt<br />

nach Möglichkeiten, mehr Aufmerksamkeit für weniger Geld<br />

zu erhalten. Im oben beschriebenen Beispiel könnte ein<br />

scharfsinniger Student möglicherweise vergleichbare Erkenntnisse<br />

liefern, ohne je sein Wohnheim verlassen und Spesen<br />

verbraten zu haben. Vielleicht ist das mit dem Studenten<br />

etwas zu dick aufgetragen. Darum sei stattdessen von einem<br />

aufgeweckten <strong>Markt</strong>forscher die Rede, der über einen Internetzugang<br />

und anstelle eines dicken Budgets über einen großen<br />

Vorrat an Kaffee verfügt.<br />

Der Titel dieses Beitrags mit seiner Epanalepse – also der Wiederholung<br />

des Anfangsworts am Ende desselben Satzes –<br />

wirft zwei Fragen auf: Welche Gefahren drohen der <strong>Markt</strong>forschung?<br />

Und welche Chancen erwachsen ihr? Das sind zwei<br />

sehr schwierige und auf den ersten Blick auch sehr unterschiedliche<br />

Fragen. Doch die Antworten auf diese Fragen hängen<br />

eng miteinander zusammen und sind möglicherweise<br />

sogar meist dieselben.<br />

Bei so groß angelegten Studien wie der eingangs beschriebenen<br />

wäre es einem umsichtigen <strong>Markt</strong>forscher sicherlich möglich,<br />

die überbordenden Mengen von Fotos und Videos auf<br />

Medienplattformen wie Flickr und YouTube zu analysieren.<br />

Dabei könnte er gänzlich auf Nebenkosten oder Ähnliches verzichten.<br />

Zweifellos würde ein solcher Ansatz eine Unmenge<br />

berechtigter, aber auch verzweifelter Fragen von Seiten klassischer<br />

<strong>Markt</strong>forscher auslösen in Bezug auf die Validität der<br />

Methode, die Repräsentativität der Stichproben, die Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

des Ergebnisses etc.<br />

Neue Kandidaten<br />

Im Verlauf der vergangenen Jahre ist die direkte Befragung<br />

von Konsumenten ein wenig aus der Mode gekommen. Stattdessen<br />

gerieten allerlei Arten von Real-Time-Experimenten<br />

und beobachtenden Forschungsmethoden in den Fokus, insbesondere<br />

im Bereich der Online-Forschung. Jenseits von<br />

passiv vorgehenden, sehr selektiven Beobachtungsmethoden,<br />

etwa bei der In-Home-Forschung von Sanitärprodukten, hat<br />

sich Twitter als Kandidat eines lebendigen und explorativen Informationsreservoirs<br />

gemausert, der viel mehr kann, als die<br />

Methoden der teilnehmenden Beobachtung je ermöglichten.<br />

Anders als bei Facebook gibt es bei Twitter zwischen den Teilnehmern<br />

keine künstlichen Grenzen – in den meisten Fällen<br />

kann jedermann jeden nachverfolgen, ohne durch Restriktionen<br />

behindert zu werden. Twitter ist ein Medium, das uns mit<br />

höchst validen und wertvollen Informationen über die Gefühle<br />

von Konsumenten informiert, ohne dass wir langwierige und<br />

kostspielige Befragungen durchführen müssen. Der Wert dieser<br />

Informationen wird jedoch erst in der gekonnten Analyse<br />

dieser Informationsfülle evident.<br />

22<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Fokus 2010<br />

Vor kurzem hat Microsoft – ein Unternehmen,<br />

das sich bekanntlich nicht unbedingt<br />

für Märkte mit einem Umsatzvolumen unter<br />

einer Milliarde US-Dollar interessiert – ein<br />

eigenes Social-Media-Instrument mit dem<br />

Namen Looking Glass vorgestellt. Es erlaubt<br />

Unternehmen, den Inhalt Sozialer Medien<br />

zu überwachen und zu analysieren.<br />

Das Instrument ermöglicht es beispielsweise,<br />

in den Netzwerk-Gesprächen Aussagen<br />

über Marken zu finden und zu analysieren,<br />

ob diese negativ oder positiv war.<br />

Unternehmen haben so die Möglichkeit, zu<br />

ihren Stakeholdern mit gezielten Botschaften<br />

direkt Kontakt aufzunehmen.<br />

Alex Gofman<br />

Vice President Moskowitz<br />

Jacobs<br />

Aus meiner Sicht kann man den Fortschritt nicht dadurch aufhalten,<br />

indem man ihn beiseite schiebt, angreift oder ignoriert.<br />

Polaroid hatte einst entschieden, die digitale Revolution zu<br />

ignorieren, aus Angst, sein Kerngeschäft im Bereich der Sofortfotografie<br />

zu verlieren. Statt seinen großen<br />

<strong>Markt</strong>anteil und seine Markenstärke<br />

geltend zu machen, verschlief das Unternehmen<br />

die Entwicklung des Geschäfts mit<br />

der digitalen Fotografie. Es klammerte sich<br />

an seine Polaroid-Schachteln und scheiterte<br />

letztendlich, weil es mit den Newcomern<br />

aus der digitalen Welt, von denen einige<br />

null <strong>Markt</strong>anteil hatten, nicht mehr konkurrieren<br />

konnte. Mit anderen Worten: Der<br />

Versuch, gegen die gut gerüstete moderne<br />

Konkurrenz gewinnen zu wollen, indem<br />

man sie ignoriert oder mit leichtem Geschütz<br />

angreift, wird nicht von Erfolg gekrönt<br />

sein.<br />

Der Fachmann für Marken-Tracking hat nun die Wahl, dies erschreckt<br />

abzulehnen oder sich von den neu entdeckten Möglichkeiten<br />

anregen zu lassen. Es gibt eine Menge kostenloser<br />

Instrumente wie beispielsweise Google Trends, Insight and<br />

Alerts, Twitterturly, Twittersurf, Twitscoop oder Scoopler. All<br />

diese Plattformen sind Goldminen an Information, die öffentlich<br />

und für jedermann zugänglich sind. Mit dem Ziel von Twitter,<br />

innerhalb eines Jahres eine Milliarde Menschen zu erreichen,<br />

eröffnet sich der <strong>Markt</strong>forschung eine nie dagewesene Fülle<br />

von Real-Time-Erkenntnissen zum Denken einer riesigen Anzahl<br />

von Verbrauchern – und das alles kostenlos.<br />

Kein neues Spielzeug<br />

Jedoch springen viele <strong>Markt</strong>forscher auf diesen fahrenden Zug<br />

nicht auf, trotz mahnender Stimmen, dass der Weg dorthin<br />

bereitet ist, denn die Instrumente stehen jedem – auch dem<br />

<strong>Markt</strong>forscher, der sie nutzen möchte – zur Verfügung. Mir<br />

scheint, als wolle die Branche diesen Trend ignorieren oder ihn<br />

bloß als ein neues Spielzeug abtun. Stattdessen investieren<br />

wir unendlich viel Mühe in die Suche nach Heilung der kränklichen<br />

Branche und diskutieren eifrig darüber, wie repräsentativ<br />

die Probanden sind, wie der Schrifttyp oder die Farbe eines<br />

Fragebogens die Antwortquote beeinflusst und so weiter und<br />

so fort. Ganz unauffällig ergreifen Outsider, die sehr oft nur ein<br />

geringes oder gar kein <strong>Markt</strong>forschungs-Knowhow besitzen,<br />

ihre Chance und verdrängen langsam aber sicher die <strong>Markt</strong>forschung<br />

an die Peripherie. Mein letzter Check von Handbüchern<br />

aus dem <strong>Markt</strong>forschungsbereich ergab, dass in diesen<br />

Fachpublikationen Unternehmen wie ComScore, Twitter, Facebook,<br />

Alexa oder andere, auch milliardenschwere Anbieter von<br />

Dienstleistungen im Segment Consumer Insights nicht einmal<br />

genannt sind.<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

Im Blog der American Marketing Society wurde kürzlich ein<br />

Beitrag gepostet, der mahnte: „Der <strong>Markt</strong>forscher, der sich auf<br />

konventionelle Befragungen und Gruppendiskussionen versteift,<br />

wird in turbulenter See Schiffbruch erleiden.“ Nur gut,<br />

dass der wichtigste Teil der Arbeit der <strong>Markt</strong>forschung erst<br />

nach Abschluss der Sammlung von Informationen oder Daten<br />

beginnt, denn nur die besten Analyseinstrumente transformieren<br />

diese in Wissen und Erkenntnisse.<br />

Nur gut, dass der wichtigste Teil der Arbeit<br />

der <strong>Markt</strong>forschung erst nach Abschluss der<br />

Sammlung von Informationen oder Daten<br />

beginnt, denn nur die besten Analyseinstrumente<br />

transformieren diese in Wissen und<br />

Erkenntnisse.<br />

Es ist immer noch Zeit, die Führungsposition, die die <strong>Markt</strong>forschung<br />

innehat, zu halten – mit preiswerten, auf der Analyse<br />

von Social Media basierenden Alternativen zur traditionellen<br />

Umfrageforschung. Unsere Erfahrung, unser Wissen und<br />

unser profundes Verständnis dessen, was unsere Kunden von<br />

uns erwarten, verschaffen uns einen wertvollen Wettbewerbsvorteil,<br />

der gegenwärtig jedoch leider schwindet. Wenn es uns<br />

gelingt, mit dem Fortschritt Schritt zu halten, und wir dabei<br />

nicht den Fehler begehen, uns in unserem Kerngeschäft gegenseitig<br />

zu kannibalisieren, wenn wir unsere Furcht vor dem<br />

Internet mitsamt all dem Schrott und den vielen sonderbaren<br />

Spielarten, die es enthält, überwinden können, werden wir<br />

nicht das Schicksal von Polaroid erleiden. Lang lebe die<br />

<strong>Markt</strong>forschung. .■<br />

Dieser Artikel wurde zuvor in der Financial Times und der<br />

Research World von ESOMAR publiziert.<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 23


Fokus 2010<br />

FOKUS KONGRESS 2010<br />

Wie Co-Creation und Open Innovation<br />

die <strong>Markt</strong>forschung verändern<br />

Michael Bartl, Hyve AG<br />

Endlich kommt Bewegung in die Innovationsforschung. Die starren Modellgedanken bestehender<br />

Innovationsprozesse werden infrage gestellt. Open Innovation heißt das Zauberwort. Allzu<br />

häufig wird dieser Trend jedoch missverstanden: Es handelt sich dabei keineswegs bloß um<br />

ein Management-Programm multinationaler Großunternehmen, die Forschungsausgaben senken<br />

wollen, indem sie unternehmensexterne Ressourcen anzapfen.<br />

Hinter Open Innovation verbirgt sich ein Einstellungswandel.<br />

„Offen für das Wissen anderer zu sein“, „Wissen gemeinschaftlich<br />

zu erzeugen“ und „Wissen mit anderen zu teilen“ –<br />

das sind seine zentralen Leitsätze. So selbstverständlich dies<br />

klingen mag, so schwer fällt es Unternehmen immer noch,<br />

diese Offenheit an den Tag zu legen. Neue Produkte entstehen<br />

nach wie vor allzu oft am Reißbrett hinter den verschlossenen<br />

Türen der Entwicklungslabors. Was zu Produkten und Services<br />

führt, die bestehende Kundenbedürfnisse nicht befriedigen<br />

und am <strong>Markt</strong> floppen. Ernüchternde Misserfolgsraten<br />

neuer Produkte in Konsumgütermärkten von bis zu 70 Prozent<br />

unterstreichen dies.<br />

Es gilt, das Rollenbild der Kunden neu zu<br />

definieren: Sie sind nicht länger passive Leis -<br />

tungsempfänger oder Objekt der Begierde<br />

traditioneller <strong>Markt</strong>forschungstests, sondern<br />

werden zu Partnern in der Innovationsforschung.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, gemeinsam mit den Verbrauchern<br />

die Lücke zwischen <strong>Markt</strong> und Technologie zu<br />

schließen. Es gilt daher, das Rollenbild der Kunden neu zu definieren:<br />

Sie sind nicht länger passive Leistungsempfänger<br />

oder Objekt der Begierde traditioneller <strong>Markt</strong>forschungstests,<br />

sondern werden zu Partnern in der Innovationsforschung. Die<br />

aktive Einbindung des Wissens, der Ideen und der Kreativität<br />

der Konsumenten ist der gegenwärtigen medialen Umgebung,<br />

wo soziale Netzwerke und das Mitmach-Internet bedeutende<br />

Aspekte des Lebens geworden sind, viel eher angemessen.<br />

Verbraucher sind heute informiert, vernetzt, aktiv und global.<br />

Wie moderne Innovationsforschung aussehen kann, verdeutlichen<br />

die drei folgenden Ansätze und Vorgehensweisen.<br />

Abbildung 1: Online-Foren zum Thema Selbstbräunung<br />

Netnography: Tauchen Sie ein in die Welt und in die<br />

Sprache der Verbraucher<br />

Aktive Konsumenten treffen sich zu Tausenden in Online Communities,<br />

um über ihr gemeinsames Hobby, ihre Lebenssituation<br />

oder ihre Lieblingsmarke zu diskutieren. Dabei tauschen sie<br />

ihre Erlebnisse und Sichtweisen aus, schildern ihre Erfahrungen<br />

im Umgang mit Produkten, erörtern Möglichkeiten zur Lösung<br />

erlebter Probleme und arbeiten gemeinsam an Produktideen.<br />

Online Communities stellen somit für Unternehmen eine<br />

einzigartige Wissens- und Innovationsquelle dar, die es in dieser<br />

konzentrierten und geballten Form vor dem Internetzeitalter<br />

nicht gab. Netnography [interNET & ethNOGRAPHY] hat<br />

sich als die geeignete Methode herausgestellt, um die Innovationskraft<br />

von Online Communities nutzbar zu machen.<br />

So greift beispielsweise Nivea im Bereich Selbstbräunung auf<br />

die lebhafte Diskussion in Bräunungsforen zurück, um Consu-<br />

24<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Fokus 2010<br />

mer Insights und Innovationsfelder für diese Produktkategorie<br />

zu identifizieren. Es ist überwältigend, wie viele spezialisierte<br />

Bräunungsforen mit jeweils mehreren 10.000 Usern existieren.<br />

www.abtan.com, www.tantalk.com, www.tanfx.com,<br />

www.tantoday.com, www.tanningbeauty.com, www.sunless.<br />

com, www.thetanforum.com, www.iamtan.com sind nur einige<br />

davon. So haben sich insbesondere Bodybuilder (z.B.<br />

www.bodybuilding-magazin.de) als die wohl fortschrittlichste<br />

Anwendergruppe – sogenannte Lead User – herausgestellt.<br />

Sie müssen für ihre Wettkämpfe die ideale Bräune präsentieren<br />

und greifen zu eigenen Bräunungsmischungen und Autolackierpistolen,<br />

um den perfekten Teint zu erreichen. Abbildung<br />

1 zeigt zwei Online-Foren, die sich ausführlich dem Thema<br />

Selbstbräunung widmen. Die Analyse verwendeter Profilbilder<br />

und Avatare der User erlaubt es, sogenannte „Consumer<br />

Tribes“ oder „Konsumvölkchen“ abzugrenzen, die für jede<br />

Community charakteristisch und zumeist auch einzigartig sind.<br />

Die Netnography erlaubt ungefilterte und unverfälschte Einblicke<br />

in die Anwendungswelten der Kunden. Als Ergebnis werden<br />

die gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit Produktentwicklern<br />

und Designern in völlig neue Produkt- und Kommunikationslösungen<br />

übersetzt. Produktverbesserungen,<br />

neue anwendungsorientierte Nutzertypologien und die Markenwahrnehmung<br />

sind weitere Lösungsdimensionen, die<br />

durch den Einbezug des Kundendialogs in Bräunungscommunities<br />

neue Qualität erfahren.<br />

Abbildung 3: Auszug der eingereichten LED-Ideen<br />

Crowdsourcing: Aktivieren Sie die Innovationskraft<br />

der kreativen Masse<br />

Ein weiterer Baustein der neuen Innovationsforschung ist das<br />

Crowdsourcing. Mit Crowd wird die Masse von Internetnutzern<br />

bezeichnet, die auf einer für jedermann zugänglichen<br />

Plattform an einer definierten Aufgabenstellung arbeiten. Diese<br />

zunächst noch unbestimmbare Masse festigt sich mit der Zeit,<br />

die Menschen lernen sich näher kennen, sie arbeiten kollaborativ<br />

zusammen und inspirieren sich gegenseitig. Der Leuchtmittelhersteller<br />

OSRAM hat die kreative Masse auf die Entwicklung<br />

neuer Ideen für emotionale Lichtlösungen mit LED-<br />

Technologie angesetzt. Abbildung 2 zeigt die OSRAM-<br />

Crowdsourcing-Plattform.<br />

Die Netnography erlaubt ungefilterte und<br />

unverfälschte Einblicke in die Anwendungswelten<br />

der Kunden. Als Ergebnis werden die<br />

gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit<br />

Produktentwicklern und Designern in völlig<br />

neue Produkt- und Kommunikationslösungen<br />

übersetzt.<br />

Abbildung 2: OSRAM-Crowdsourcing-Plattform<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 25


Fokus 2010<br />

Die Teilnehmer präsentierten ihre Ideen mit Hilfe von grafischen<br />

Designs und technischen Ausführungen. Die Vorschläge wurden<br />

daraufhin von den Community-Mitgliedern kommentiert,<br />

diskutiert, evaluiert und weiterentwickelt. Erreicht hat man die<br />

Besucher über gezielte Bekanntmachung bei Design- und<br />

Technikhochschulen, Betreibern von Blogs und Foren und<br />

durch die Nutzung von Web2.0-Plattformen wie Facebook,<br />

studiVZ oder Twitter. Über diese viralen Effekte wurde in mehr<br />

als 200 Communities, Blogs und Webseiten auf den Ideen-<br />

Challenge „LED – Emotionalize Your Light“ aufmerksam gemacht.<br />

Innerhalb von nur 11 Wochen schlossen sich 910 Mitglieder<br />

aus nahezu 100 Ländern der innovativen Licht-Community an.<br />

572 LED-Lösungen wurden entwickelt und die Vorschläge mit<br />

über 3.000 Kommentaren angereichert. Mehr als 10.000 Bewertungen<br />

erleichterten das Vorgehen bei der Auswahl der<br />

besten Ideen.<br />

Insgesamt betrug die Verweildauer der Mitglieder auf der von<br />

OSRAM gebrandeten Plattform mehrere tausend Stunden.<br />

Diese Ergebnisse sind beeindruckend und zeigen, wie man<br />

Anwender bereits in der frühen Phase der Ideenentwicklung<br />

aktiv einbinden kann. Durch den Beitrag der kreativen Masse<br />

werden Innovationsimpulse in einer Vielfältigkeit ausgelöst, wie<br />

sie ein Unternehmen wohl kaum intern generieren könnte. Ab-<br />

Abbildung 4: Das Audi Virtual Lab<br />

bildung 3 zeigt zwar nur einen winzigen Ausschnitt der eingereichten<br />

Ideen, vermittelt aber dennoch einen ersten Eindruck<br />

zur hohen Qualität der Vorschläge.<br />

Co-Creation: Stellen Sie Werkzeuge zur Verfügung,<br />

damit Kunden ihre Produktanforderungen und Wünsche<br />

selbst zum Ausdruck bringen können<br />

Neben Ansätzen zur Entwicklung von Innovationsfeldern und<br />

Ideen sollte die Innovationsforschung auch Werkzeuge bieten,<br />

die es den Kunden erlauben, an der eigentlichen Produktgestaltung<br />

konkret und unmittelbar teilzunehmen. Als das Audi<br />

MMI (Multi Media Interface) sein Debüt feierte, etablierte sich<br />

das Konzept auf Anhieb als beste Lösung auf dem <strong>Markt</strong>.<br />

Der zentrale Bedienknopf auf der Mittelkonsole und die großen<br />

Funktionstasten, die zur Wahl der Hauptbereiche dienten, ließen<br />

sich mühelos bedienen, ihre Logik erschloss sich von<br />

selbst. Radio, Audio, TV, Information, Telefon und Navigation –<br />

nie zuvor lag die Kontrolle über diese Bereiche so intuitiv in der<br />

Hand des Fahrers. Im Rahmen der Systementwicklung für die<br />

Baureihen A3 und A4 wurde das Audi Virtual Lab der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. In diesem webbasierten Entwicklungslabor<br />

beteiligten sich über 6.200 Autobegeisterte in Deutschland,<br />

USA und Japan, um das in Entwicklung befindliche Multimediasystem<br />

aktiv mitzugestalten und die eigenen Vorstellungen<br />

und Bedürfnisse einfließen zu lassen.<br />

R. Michael Bartl<br />

CEO, HYVE AG<br />

Nach einem Arbeitsaufenthalt in New York bei<br />

der AXA Colonia Insurance Group studierte<br />

Michael Bartl Business Administration in<br />

London sowie Wirtschaftswissenschaften in<br />

München. Seine Promotion schloss er an der<br />

Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung<br />

(WHU) zu den Themen „Kundeneinbindung<br />

in den Innovationsprozess“ und<br />

„Neue Medien“ ab. Von 2000 bis 2004 arbeitete<br />

Bartl bei Audi im Bereich Entwicklung Elektrik/Elektronik.<br />

Innovationsforschung muss interdisziplinär<br />

betrieben werden, sie kann keine Unterkategorie<br />

technologiegetriebener Entwicklung<br />

oder rein testender Konsumforschung sein.<br />

Die gewählten Design- und Featureoptionen, technische<br />

Zwänge und Verbote sowie Preisänderungen wurden unmittelbar<br />

mit Hilfe einer virtuellen Prototypensimulation am Bildschirm<br />

angezeigt. Auf diese Weise hatten die Kunden die<br />

Möglichkeit, zukünftige Featurealternativen virtuell zu erleben<br />

und zu gestalten. Bis zu 45 Minuten investierten die Teilnehmer,<br />

um das ideale Gerät der Zukunft zusammenzustellen.<br />

26<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Durch dieses Co-Creation-Werkzeug konnte man den Innovationsdrang<br />

der Audi-Entwickler mit den Bedürfnisstrukturen<br />

der Anwender paaren – viel früher als es mit den bestehenden<br />

<strong>Markt</strong>forschungsstrukturen möglich war. Bis heute bestätigt<br />

die Weiterführung der MMI-Generationen über alle Baureihen<br />

hinweg das kundenzentrierte Bedienkonzept. Abbildung 4<br />

zeigt einen Auszug des Virtual Lab.<br />

Resümee<br />

Die soziale Vernetzung im Web hat den Weg für einen Entwicklungssprung<br />

neuer Forschungsmethoden bereitet. Moderne<br />

Ansätze wie Netnography, Crowdsourcing, Co-Creation<br />

oder Lead User verleihen der Innovationsforschung deutlichere<br />

Konturen und sorgen für Aufbruchstimmung insbesondere<br />

bei der jüngeren Forschergeneration. F&E-Abteilungen sowie<br />

die <strong>Markt</strong>forschung haben sich diesen Entwicklungen lange<br />

verschlossen.<br />

Leider beschränken sich im Moment noch viele Aktivitäten darauf,<br />

die neuen Buzzwords bestehenden und häufig angestaubten<br />

<strong>Markt</strong>forschungsmethoden überzustülpen. Kommunikation<br />

auf Augenhöhe statt Frontalansprache – das fällt Entwicklern<br />

und auch <strong>Markt</strong>forschungsabteilungen im Umgang<br />

mit Konsumenten nach wie vor häufig schwer und macht<br />

ihnen Angst.<br />

Hier wird die Selbstfindung der Innovationsforscher ansetzen.<br />

Ihre Aufgabe besteht darin, die Wertschöpfung interner Abteilungen<br />

und externer Kundengruppen zu vernetzen und damit<br />

die Innovationskraft zu verbessern. Eintauchen in die Welt der<br />

Kunden, die kreative Masse aktivieren und im interaktiven Austausch<br />

mit den Kunden Produkte gestalten – dies sind die<br />

neuen Herausforderungen der Innovationsforschung. Für das<br />

Unternehmen im Innenverhältnis bedeutet dies, die traditionell<br />

bestehende Schnittstellenproblematik zwischen Marketingforschung<br />

und F&E erneut auf den Prüfstand zu stellen. Innovationsforschung<br />

muss interdisziplinär betrieben werden, sie kann<br />

keine Unterkategorie technologiegetriebener Entwicklung oder<br />

rein testender Konsumforschung sein. .■<br />

Anmerkungen<br />

1) Zu den Leitgedanken von Open Innovation und der Integration von<br />

Kundenwissen in die Innovationsentwicklung vgl. Chesbrough<br />

(2003), Bartl (2006), Bartl (2009) und von Hippel (2005).<br />

2) Vgl Füller et al. (2006).<br />

3) Zur Methodik Netnography vgl. Kozinets (2002) sowie Bartl (2007)<br />

und Bartl et al. (2009).<br />

4) Unter Consumer Insight wird grundsätzlich ein „frischer“ oder „unerwarteter“<br />

Einblick in die Bedürfnisse, Wünsche, Probleme, Nöte,<br />

Verhaltensweisen etc. von Kunden verstanden. Veröffentlichungen<br />

zum Thema stammen in der Regel von Praktikern aus der Werbung,<br />

dem Marketing oder der <strong>Markt</strong>forschung. Eine erste wissenschaftliche<br />

Auseinandersetzung zu Consumer Insights unternimmt Föll<br />

(2007) im Bereich der Konsumgüterforschung.<br />

5) Für Ausführungen zu Consumer Tribes vgl. Cova et al. (2007).<br />

6) Die Plattform ist zugänglich unter www.led-emotionalize.com/.<br />

7) Für Ausführungen zum Audi User Design vgl. Bartl/Füller (2007).<br />

Literatur<br />

Chesbrough, H. (2003): The Era of Open Innovation, in: MIT Sloan<br />

Management Review 44, Spring 2003, p. 35–41.<br />

Cova, B., Kozinets, R., Shankar, A. (2007): Consumer Tribes,<br />

Amsterdam Butterworth-Heinemann, Oxford 2007.<br />

Bartl, M. (2006): Virtuelle Kundenintegration in die Neuprodukt -<br />

entwicklung Gabler Verlag, Wiesbaden.<br />

Bartl, M. (2007): Netnography – Einblicke in die Welt der Kunden, in:<br />

Planung und Analyse, 5/2007, S. 83 ff.<br />

Bartl, M. (2009): Open Innovation! in: Yearbook of Marketing 2009,<br />

St. Gallen.<br />

Bartl M. and Füller J (2007): User Design in Practice – The Audi Virtual<br />

Lab, in: The 2007 World Conference on Mass Customization & Personalization<br />

(MCP), MIT, Cambridge, MA.<br />

Bartl M., Hück S., Ruppert S. (2009): Netnography for Innovation.<br />

Creating Insights with User Communities, in: Research World, Issue 12,<br />

September 2009.<br />

Föll, K. (2007): Consumer Insight, DUV Verlag, Wiesbaden 2007.<br />

Füller J., Bartl M., Ernst H. and Mühlbacher M. (2006): Community<br />

Based Innovation: How to Integrate Members of Virtual Communities<br />

into New Product Development. In: Electronic Commerce Research<br />

Journal 2006, 6 (1), p. 57–73.<br />

Kozinets, R., The Field Behind the Screen: Using Netnography for<br />

Marketing Research in Online Communications. In: Journal of Marketing<br />

Research 2002, 39 (1), 61–72.<br />

von Hippel, E. (2005): Democratizing Innovation, MIT Press, Cambridge,<br />

MA 2005.<br />

Fokus 2010<br />

ALLES<br />

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BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 27


Fokus 2010<br />

FOKUS KONGRESS 2010<br />

Die Kraft des Wir – „We Research“<br />

und Co-Creation<br />

Jonathan Gable, Geschäftsführer von BrainJuicer, Hamburg, zu einem neuen Paradigma<br />

menschlichen Verhaltens und dessen Folgen für die Arbeit der <strong>Markt</strong>forschung<br />

Schon 2007 beschrieb der Autor Mark Earls das Paradigma der „Herde“, dessen Kern die<br />

Vorstellung ist, dass Menschen primär soziale Wesen sind und in dieser Weise denken und<br />

handeln. 1 Seit dieser Zeit haben sich viele Fachleute mit Phänomenen der Massen-Kollaboration<br />

beschäftigt und darüber geschrieben, beispielsweise Clay Shirky 2 und Don Tapscott 3 . Die<br />

rasche Ausbreitung von „Social Media“ wie Facebook, Twitter oder YouTube ist ebenfalls ein<br />

deutliches Zeichen, wie sehr Menschen in der heutigen Zeit danach streben, etwas gemeinsam<br />

zu tun und sich auszutauschen.<br />

Es zeigt sich deutlich, dass gegenüber dem in der Ökonomie<br />

geltenden Modell des individuellen, überwiegend rational handelnden<br />

Homo Oeconomicus die Wir-Perspektive vom „Me“<br />

hin zum „We“ stark an Bedeutung gewonnen hat.<br />

In der Geschäftswelt sind die Meinungen zu diesem neuen Paradigma<br />

allerdings noch uneinheitlich. So gibt es in der Musikindustrie<br />

Start-ups wie Spotify, die auf Basis dieser neuen Perspektive<br />

innovative Geschäftsmodelle verfolgen. Andere Unternehmen<br />

wollen jedoch ihr altes Geschäftsmodell lediglich<br />

auf eine neue Plattform stellen. Ihnen ist die Idee nicht geheuer,<br />

dass ihre Kunden soziale Wesen sind, die gern Musik hören<br />

und ihre Vorliebe mit ihren Freunden teilen möchten. Stattdessen<br />

ertönt von Seiten dieser Unternehmen der sehr wahrscheinlich<br />

wirkungslose Ruf danach, rigoros gegen Jugendliche<br />

vorzugehen, die sich so verhalten.<br />

In der <strong>Markt</strong>forschung findet man bisher nur selten Ansätze, die<br />

sich mit den Konsequenzen dieses neuen Paradigmas beschäftigen.<br />

Einige Unternehmen haben Verfahren kollaborativer Panelforschung<br />

oder kollektiver Vorhersagen entwickelt, so beispielsweise<br />

Iowa Electronic Markets, Hollywood Xchange und auch<br />

BrainJuicer ®4 . Solche Versuche sind aber nach wie vor selten.<br />

Dabei sind die Zeichen der Zeit deutlich erkennbar. Und entsprechend<br />

steigt die Notwendigkeit, dass die <strong>Markt</strong>forschung<br />

Antworten und praktische Lösungen dafür finden muss, der<br />

Verschiebung der Perspektiven der Konsumenten vom „Me“<br />

hin zum „We“ gerecht zu werden. In dieser Situation ist entscheidend,<br />

dass wir <strong>Markt</strong>forscher die Folgen des neuen Paradigmas<br />

nicht bloß beschreiben, sondern unser Verhalten<br />

verändern müssen.<br />

Gegenüber dem in der Ökonomie geltenden<br />

Modell des individuellen, überwiegend rational<br />

handelnden Homo Oeconomicus hat die<br />

Wir-Perspektive vom „Me“ hin zum „We“<br />

stark an Bedeutung gewonnen.<br />

Verbraucher sind unglaubwürdige Zeugen der eigenen Motive.<br />

Das bisherige Dogma des „Me Research“ behauptet, ein<br />

<strong>Markt</strong>forscher darf nur mich selbst über meine Person befragen:<br />

meine Motivationen, Kaufpräferenzen usw. Auf keinen Fall<br />

sollte er mich fragen, was ich über das tatsächliche oder vermutete<br />

Verhalten anderer Leute denke.<br />

<strong>28</strong><br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Fokus 2010<br />

Dagegen sprechen zwei Beobachtungen:<br />

1. „Me Research“ ist viel ungenauer, als wir denken.<br />

Wir alle sind leider unglaubwürdige Zeugen der eigenen<br />

Handlungsmotive und ungewollte Meister der Selbsttäuschung.<br />

Ein Beispiel: 50 Prozent der Männer in Schweden<br />

meinen, sie gehörten zu den besten 10 Prozent der<br />

Autofahrer! 5 Wir vermuten, dass nicht nur die schwedischen<br />

Männer, sondern die meisten Leute sich selbst so<br />

offensichtlich falsch einschätzen.<br />

2. Wir besitzen eine natürliche Fähigkeit zum „We<br />

Research“. Die gute Nachricht: Wir Menschen sind<br />

soziale Wesen, eine „Wir“-Spezies. Aufgrund unserer<br />

menschlichen Natur sind wir hervorragend in der Lage,<br />

andere Leute zu beobachten, ihr Verhalten zu interpretieren<br />

und es sogar vorherzusagen 6 .<br />

Es stellt sich die Frage, warum wir nicht unsere Methoden so<br />

verändern, dass wir uns die erstaunliche Begabung unserer<br />

Befragten, andere zu beobachten, zunutze machen, anstatt<br />

We-Methoden<br />

Co-creation<br />

und Kooperation<br />

Soziale<br />

Beobachtungsgabe<br />

Vorausschauende<br />

Weisheit der Massen<br />

Intelligentes Sammeln<br />

vorhandener Daten zum Massenverhalten<br />

Abbildung 1: das Zusammenspiel verschiedener Methoden des<br />

Repertoires der „We Research“.<br />

uns mit den notorisch fehlerhaften Selbsteinschätzungen der<br />

Befragten zufriedenzugeben.<br />

Ein neues Bild der <strong>Markt</strong>forschung<br />

Die Abbildung 1 zeigt das Zusammenspiel verschiedener Methoden<br />

des Repertoires des „We Research“. Einige haben sich<br />

in der Praxis schon lange bewährt, andere sind neu. Jede<br />

Komponente zeigt, wie wir auf die entsprechenden „We-Insights“<br />

antworten.<br />

Am breitesten angelegt ist die Perspektive der Mass Anthropology,<br />

die auf intelligente Weise Beobachtungen über<br />

das Massenverhalten der Menschen aus der weltweiten<br />

Datenflut zieht und diese statistisch untersucht, um zu Insights<br />

zu kommen, wie Steven D. Levitt im Bestseller<br />

„Freakonomics“ zeigt 7 .<br />

Die nächste Ebene beinhaltet Instrumente der Mass Prediction:<br />

James Surowiecki beschreibt in „Die Weisheit der<br />

Massen“ 8 die Kraft des kollektiven Denkens, die sich unter<br />

bestimmten Bedingungen entfaltet. Auf dieser Grundlage<br />

entstand die erprobte Konzeptscreening-Methode Predictive<br />

Markets.<br />

Weiter oben in der Pyramide ist der Ansatz der Mass Ethnography<br />

angesiedelt, bei der wir die natürliche menschliche<br />

Beobachtungsgabe in Bezug auf die Mitmenschen<br />

und die Umgebung nutzen.<br />

Auf der oberste Ebene befinden sich Methoden der Co-<br />

Creation, die auf der gezielten Identifizierung von hochkreativen<br />

Menschen und aus Techniken der kreativen Zusammenarbeit<br />

basieren.<br />

Im Folgenden befassen wir uns mit der Methode der Co-<br />

Creation.<br />

Massenkreativität: Co-Creation und Kollaboration<br />

Der Aufstieg der Co-Creation beweist eindrucksvoll die kollektive<br />

Ideenkraft, die das Internet ermöglicht. Ein Beispiel: In<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 29


Fokus 2010<br />

jeder Minute werden Videos in einer Dauer von 10 und mehr<br />

Minuten auf YouTube hochgeladen. Eine steigende Zahl von<br />

Menschen verbringt immer mehr Zeit in sozialen Netzwerken,<br />

die von der Vielfalt der Einzelbeiträge leben.<br />

Es gibt Websites wie Innocentive, die Aufgaben von Unternehmen<br />

an kreative Köpfe vermitteln. Näher bei der <strong>Markt</strong>forschung<br />

positionieren sich Online-Communities wie z.B. Communispace,<br />

Toluna oder die BrainJuicer-eigene JuicyBrains ®<br />

Innovation Community, in denen Verbraucher Ideen und Insights<br />

für Markenartikler entwickeln.<br />

Co-Creation ist aber mehr als fröhliches Massen-Brainstorming.<br />

Meist hat ein sehr kreativer Mensch die ursprüngliche<br />

Idee, die andere dann ausgestalten. Diese anderen Beteiligten<br />

sind für Co-Creation auch wichtig, müssen aber nicht alle<br />

selbst kreativ sein. Bei Wikipedia war der Antreiber Jimmy<br />

Wales, aber groß geworden ist die Idee erst durch die massenhafte<br />

Zusammenarbeit von informellen Mitarbeitern. Vermutlich<br />

besteht Co-Creation aus der Kombination des kreativen<br />

Talents und der Weiterentwicklung hin zum konkreten<br />

Konzept.<br />

Wir sagen deshalb: „Let the Creatives Create, and let the<br />

Team Harvest and Shape“.<br />

Wir alle sind leider unglaubwürdige Zeugen<br />

der eigenen Handlungsmotive und ungewollte<br />

Meister der Selbsttäuschung. Ein Beispiel:<br />

50 Prozent der Männer in Schweden meinen,<br />

sie gehörten zu den besten 10 Prozent der<br />

Autofahrer!<br />

Bei einem Online-Projekt der Ideengenerierung für einen Kunden<br />

der Körperpflegebranche im Jahr 2009 rekrutierten wir<br />

rund 50 Kreative aus Großbritannien und Spanien. Sie wurden<br />

auf Basis von sieben quantitativ validierten Insights und anhand<br />

beispielhafter Ideen, die als Anregung dienen sollten, gebrieft.<br />

Die Teilnehmer bekamen vier Tage Zeit, in der jeder von<br />

ihnen mindestens acht eigene Ideen entwickeln sollte.<br />

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Vorgehensweise<br />

nachweislich zu einer besseren Qualität der Ideen führen.<br />

Dieses Projekt erbrachte mehr als 200 Ideen, die wir dann<br />

prüften und analysierten. Die 90 unserer Meinung nach kreativsten<br />

Ideen bearbeiteten wir gemeinsam mit dem multidisziplinären<br />

Team des Kunden in einem Workshop und verdichteten<br />

sie zu 19 verbrauchernahen Konzepten.<br />

Ein Fallbeispiel: Co-Creation in der Praxis<br />

Wir haben Indikatoren für hohe Kreativität identifiziert und daraus<br />

einen Online-Kreativitätstest entwickelt. 9 Hochkreative bilden<br />

durchschnittlich nur 6 Prozent der jeweiligen Bevölkerung<br />

und werden deshalb Creative 6ers ® genannt. Der von uns geführte<br />

internationale Pool an Kreativen hat regelmäßig Aufgaben,<br />

z.B. in der Ideen- oder Namensgenerierung, zu erledigen.<br />

Wir testeten diese Konzepte anschließend quantitativ in einem<br />

Predictive Market und identifizierten auf diese Weise sechs besonders<br />

vielversprechende Möglichkeiten, die der Kunde weiterverfolgen<br />

sollte.<br />

Ausblick<br />

Da wir bei BrainJuicer als soziale Wesen unsere Erfahrungen<br />

gern mitteilen, hoffen wir, dass künftig immer mehr <strong>Markt</strong>forscher<br />

sich auch als Teil eines „We“ verstehen, gemeinsam mit<br />

ihren Kunden, den Verbrauchern und nicht zuletzt mit anderen<br />

Instituten. .■<br />

Jonathan Gable<br />

Managing Director, BrainJuicer GmbH, Hamburg<br />

Der Diplom-Kaufmann arbeitete 16 Jahre lang auf<br />

Kundenseite im Marketing von Colgate-Palmolive,<br />

General Mills und Dunkin’ Brands. In der <strong>Markt</strong>forschung<br />

arbeitete Gable in den letzten vier Jahren für<br />

die Unternehmen ACNielsen BASES, Evo Research<br />

& Consulting und seit 2009 für BrainJuicer.<br />

Fußnoten:<br />

1) M. Earls (2007): Herd: how to change mass behaviour by<br />

harnessing our true nature, J Wiley & Sons.<br />

2) C. Shirky (2008): Here Comes Everybody: The Power of<br />

Organizing Without Organizations, Penguin Press.<br />

3) D. Tapscott and A.D. Williams (2006): Wikinomics: How Mass<br />

Collaboration Changes Everything, Portfolio Hardcover.<br />

4) J. Kearon (2007): Predictive Markets: Is The Crowd Consistently<br />

Wise? ESOMAR Congress Papers 2007.<br />

5) S. Mynttinen et al (2008): Are novice drivers overconfident? A<br />

comparison of self-assessed and examiner-assessed driver competences<br />

in a Finnish and Swedish sample. Transportation Research<br />

Part F: Traffic Psychology and Behaviour Band 12, Nr. 2,<br />

März 2009, S. 120–130.<br />

6) N. Humphrey (2003): The Inner Eye: Social Intelligence in<br />

Evolution, Oxford University Press.<br />

7) Steven D. Levitt and Stephen J. Dubner (2005): Freakonomics: A<br />

Rogue Economist Explores the Hidden Side of Everything, William<br />

Morrow.<br />

8) J. Surowiecki (2004): The Wisdom of Crowds, Abacus (dt. Die<br />

Weisheit der Vielen).<br />

9) J. Kearon (2006): Creative Consumers: Adding Inspiration to<br />

Innovation. ESOMAR Innovate Conference 2006.<br />

30<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


45. Kongress der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

17. bis 18. Juni 2010 in Bonn<br />

Mehr Macht<br />

den Konsumenten<br />

Wie immer mehr Konsumenten aktiv<br />

eigene Ideen und Wünsche in Marketing,<br />

Innovationsmanagement und <strong>Markt</strong> -<br />

forschung einbringen.<br />

Hochklassige Experten präsentieren<br />

innovative Konzepte und Fallstudien.<br />

Wir freuen uns auf einen spannenden<br />

Kongress und laden Sie dazu herzlich ein.


BVM-Services<br />

BVM Mitgliedschaft:<br />

Wie Sie persönlich davon profitieren<br />

Qualitätsstandards, fachliches Know-how, Erfahrungsaustausch,<br />

Qualifikation und geschäftliche Kontakte<br />

bilden heutzutage das Fundament des beruflichen<br />

Erfolgs. Der BVM und seine mehr als 1450 Mitglieder<br />

sind die optimale Plattform, um die Vorteile eines <strong>Berufsverband</strong>es<br />

im Sinne der eigenen Qualifizierung nutzen zu<br />

können. Die überzeugenden Argumente für eine persönliche<br />

Mitgliedschaft im BVM liegen daher auf der Hand:<br />

Mitgestaltung der eigenen Branche<br />

Kreis von <strong>Markt</strong>forschern mit Qualitätsstandards<br />

Wissensvertiefung, Fortbildung und Karriereförderung<br />

Netzwerkpflege und Kundenakquisition<br />

Wir vergeben das Qualitätssiegel „<strong>Markt</strong>forscher<br />

BVM“ an persönliche Mitglieder.<br />

Unsere Leistungen<br />

Wir informieren umfassend, unabhängig und<br />

neutral zu Branche und Profession<br />

www.bvm.org: hier erfahren Sie neutral und ohne<br />

kommerzielle Interessen, was läuft<br />

BVM <strong>inbrief</strong>: die Mitgliederzeitschrift zu Themen,<br />

die Verbände und Branche bewegen<br />

BVM newsletter: die schnelle Mitgliederinformation<br />

per E-Mail<br />

BVM NET www.bvm-net.de: die Suchmaschine,<br />

die schnell zu Instituten und Dienstleistern führt<br />

BVM Handbuch: das Nachschlagewerk für Ihre<br />

<strong>Markt</strong>recherche<br />

BVM ExpertenServiceLine: Expertenwissen zu<br />

Richt linien, Datenschutz und Ausbildung<br />

BVMwiki www.bvmwiki.de: der Wissenspool der<br />

Branche, zu dem Sie selbst beitragen können<br />

Wir bieten das breiteste Bildungsprogramm für<br />

<strong>Markt</strong>forschung, weil wir wissen, was einen<br />

<strong>Markt</strong>forscher ausmacht<br />

BVM-Seminare: umfassendes Aus- und Fortbildungs -<br />

angebot in Theorie und Praxis<br />

BVM-Fachtagungen: Veranstaltungsreihe zu aktuellen<br />

Themen<br />

BVM-Edition: Fachpublikationen rund um das Thema<br />

<strong>Markt</strong>forschung<br />

Wir schaffen den neutralen Raum für Fach -<br />

kommunikation und Networking<br />

BVM-Kongress: das jährliche Branchen-Highlight der<br />

<strong>Markt</strong>forschung<br />

BVM-Fachtagungen: die Foren für die qualifizierte<br />

Diskussion aktueller Fachfragen<br />

BVM-Regionalgruppen: die Plattform für Kontakte<br />

zu <strong>Markt</strong>forschern in Ihrer Nähe<br />

BVM-Arbeitskreise: die Möglichkeit, Wissen aus<br />

Berufspraxis und Fachgebiet auszutauschen<br />

BVM-Gremien: mitreden und mitgestalten!<br />

Wir setzen uns ein für Forschungsstandards und<br />

Verbraucherschutz<br />

BVM-Mitwirkung: bei der Aktualisierung des<br />

ESOMAR/ICC-Kodex<br />

BVM-Kooperation: mit Verbänden im In- und Ausland<br />

BVM-Präsenz: im Rat der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung<br />

BVM-Beteiligung: an PR-Aktivitäten wie der Initiative<br />

<strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />

Sie stehen im juristischen Notfall nicht allein da<br />

Rechtsberatung zum Sondertarif<br />

Unseren korporativen Mitgliedern bieten wir<br />

unser Logo in verschiedenen Varianten zur<br />

gegen seitigen Verlinkung.<br />

Fragen Sie dazu bitte die Geschäftstelle.<br />

32<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


BVM HANDBUCH/BVM NET 2010/2011<br />

Institute, Berater, Studios und Dienstleister<br />

präsentieren sich in nahezu 500 Einträgen<br />

Die Produktion des BVM Handbuchs 2010/2011 läuft auf<br />

Hochtouren. Wieder präsentieren sich Institute und Dienstleister<br />

in dem umfassendsten Nachschlagewerk der Branche<br />

im deutschprachigen Raum in nahezu 500 Einträgen.<br />

Das Handbuch erscheint im Mai dieses Jahres.<br />

Die Buchung des Eintrags im gedruckten BVM Handbuch schließt<br />

einen kostenlosen Basiseintrag im BVM NET ein. Die elektronische<br />

Version des Branchenverzeichnisses wurde erneut überarbeitet<br />

und effizienter gestaltet. Darüber hinaus präsentiert es sich in<br />

neuem Gewand: Eine verbesserte Navigation erleichtert dem Nutzer<br />

die Orientierung – Einträge und Services werden nun schneller<br />

gefunden. Die Suchmaske steht an zentraler Stelle, Top-Einträge,<br />

Pressemitteilungen und Termine werden hervorgehoben.<br />

Seine volle Leistungsfähigkeit zeigt das BVM NET erst bei den Unternehmen,<br />

die einen Premiumeintrag gebucht haben. Die Basisinformationen<br />

zum Unternehmen und dessen Leistungsprofil sind<br />

identisch mit den ausführlichen Angaben im BVM Handbuch. Ein<br />

direkter Link führt darüber hinaus auf die Homepage des Unternehmens.<br />

Neu ist auch, dass jeder Eintragende ab sofort Pressemitteilungen,<br />

Termine und weitere Spezifikationen zum Unternehmensprofil,<br />

Informationen zu Personen mit Bild sowie Firmen -<br />

videos einbinden kann.<br />

Eine weitere Besonderheit des Premiumeintrags besteht darin,<br />

dass Top-Einträge auf der Startseite durch Banner hervorgehoben<br />

werden und auf den Suchergebnisseiten immer an erster<br />

Stelle erscheinen. Wer den Buchungsschluss für die Handbucheinträge<br />

verpasst hat, kann jederzeit einen reinen NET-Premiumeintrag<br />

buchen. Und auch ein bereits gebuchter Handbucheintrag<br />

mit NET-Basis kann jederzeit in einen Premiumeintrag umgewandelt<br />

werden. .■<br />

Weitere Informationen: BVM Handbuch-/NET-Redaktion<br />

Sabine Steig, Tel. 030-49 90 74 27<br />

handbuch@bvm.org, Online-Buchung: www.bvm-net<br />

FACHTAGUNG<br />

Kundenzufriedenheit in der Krise –<br />

reicht es, Kunden zufriedenzustellen?<br />

21. April 2010, Frankfurt/Main, Sheraton, 9:00 – 16:30 Uhr<br />

BVM-Seminare im Frühling 2010<br />

24. – 25. März 2010, Berlin<br />

Online-<strong>Markt</strong>forschung<br />

26. März 2010, Berlin<br />

Grundlagen zu Aufbau und Betrieb von Online-Panels<br />

29. – 30. März 2010, Berlin<br />

Einführung in die ethnographische <strong>Markt</strong>forschung<br />

12. – 13. April 2010, Berlin<br />

Market research English – English for market researchers<br />

12. April 2010 – 7. Mai 2010, online<br />

Die eModeration von virtuellen Gruppendiskussionen<br />

in Foren<br />

14. – 15. April 2010, Berlin<br />

International market research: international project<br />

management<br />

16. April 2010, Berlin<br />

Image und Markenwert<br />

19. – 20. April 2010, Berlin<br />

Grundlagen der Werbewirkungsforschung<br />

21. – 22. April 2010, Berlin<br />

Praxisseminar: Conjoint Analyse – Grundlagen und<br />

praktische Anwendung<br />

26. – 27. April 2010, Berlin<br />

Effektive Frage- und Explorationstechniken<br />

<strong>28</strong>. – 30. April 2010, Berlin<br />

Grundlagen der quantitativen <strong>Markt</strong>forschung<br />

3. – 4. Mai 2010, Berlin<br />

Systematische und erfolgreiche Akquisition für<br />

<strong>Markt</strong>forscher<br />

11. – 12. Mai 2010, Berlin<br />

NLP für die <strong>Markt</strong>forschungspraxis<br />

17. – 18. Mai 2010, Berlin<br />

Betriebliche <strong>Markt</strong>forschung<br />

BVM-Services<br />

Die Wirtschaftskrise als Chance für ihr Geschäft zu begreifen<br />

ist 2010 ein Credo fast aller Unternehmen, die hiervon<br />

betroffen sind.<br />

Im Mittelpunkt steht für viele die erfolgreiche Kundenbeziehung,<br />

das heißt deren Festigung beziehungsweise Ausbau. Ob Markenartikler<br />

oder Discounter, ob Premium- oder Massenmarkt: die<br />

Wertigkeit dieser Beziehung zu bestimmen und erhöhen zu können,<br />

erfordert valide und aussagekräftige Forschungsinstrumente.<br />

Gerade hierbei gibt es teilweise sehr unterschiedliche Ansätze,<br />

wobei nicht jeder davon auch jeder Fragestellung gleichermaßen<br />

gerecht werden kann. Namhafte Referenten beleuchten verschiedene<br />

Facetten des Themas und bieten Ihnen einen profunden Einund<br />

Überblick zum neuesten Stand der Kundenzufriedenheitsforschung.<br />

.■<br />

Weitere Informationen: www.bvm.org/fachtagung<br />

Anmeldung und nähere Informationen: Jeannette Bongé<br />

Tel. 030-49 90 74 25, seminar-anmeldung@bvm.org<br />

www.bvm.org/seminare<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 33


BVM-Verbandsarbeit<br />

BVM-GESCHÄFTSSTELLE<br />

Herzstück des <strong>Berufsverband</strong>s<br />

Das Team der in Berlin-Pankow angesiedelten Geschäftsstelle zu seiner Arbeit für den BVM<br />

38 Jahre alt wird sie in diesem Jahr, die<br />

Geschäftsstelle des BVM. Ohne den tagein,<br />

tagaus hochmotivierten Einsatz und die<br />

unermüdliche Leistung der in der<br />

Geschäftsstelle arbeitenden Mitarbeiterinnen<br />

würden nicht nur die ehrenamtlich<br />

arbeitenden Organe des BVM ärmer dastehen,<br />

sondern der ganze BVM ihre wichtigste<br />

Stütze verlieren.<br />

Aus dem jahrzehntelang als Ein-Mann- oder Ein-Frau-<br />

Unternehmen geführten Büro ist inzwischen eine hoch -<br />

professionelle Institution geworden. Tagtäglich erledigt das<br />

Geschäftsstellen-Team eine Vielzahl verschiedenster Aufgaben<br />

– Tendenz steigend, so wie die Aktivitäten des BVM<br />

enorm an Umfang und Vielfalt zugenommen haben. Da<br />

müssen Berge von Post und nie leer werdender E-Mail-<br />

Accounts gezähmt werden. Die Organisation, Betreuung<br />

von Mitgliedern, Referenten, der Eingang von Anmeldungen<br />

und Anfragen zu Seminaren, Fachtagungen, Handbuch<br />

und Kongress, das alles bringt stete Abwechslung in<br />

den Alltag der Geschäftsstelle.<br />

Und das ist noch nicht alles. Ein Verband muss gemanagt<br />

und verwaltet sein, und das gilt auch für seine Organe: der<br />

Vorstand, der Fachbeirat und seine Fachgremien, der Regionalrat<br />

und die Regionalgruppen und last, but not least<br />

Arbeitsgruppen wie NEON, AKQua oder ForUM. Sie alle<br />

wissen und erwarten, dass die Geschäftsstelle ihnen zuarbeitet<br />

und bei alltäglichen wie besonderen Anliegen hilft. All<br />

dies muss dann natürlich auch ordnungsgemäß dokumentiert<br />

und verbucht werden. Und dazu kommen noch jede<br />

Menge sach- und fachliche Aufgaben eines <strong>Berufsverband</strong>es,<br />

wie Satzungsfragen, Nachwuchsförderung, Kontakt<br />

zu anderen Verbänden, Standesregeln, Datenschutz, Lobbying<br />

usw. usf. .■<br />

Zeit der Neupositionierung<br />

und Reorganisation<br />

Ellen Didszus<br />

Geschäftsführerin<br />

Vor knapp zweieinhalb Jahren<br />

hat die Dipl.-Soz. Ellen<br />

Didszus die Geschäftsführung<br />

der seit dem Jahr 2002<br />

in Berlin-Pankow, Breite<br />

Straße 24, direkt gegenüber<br />

dem Pankower Rathaus angesiedelten<br />

Geschäftsstelle<br />

des BVM übernommen. Mit<br />

ihrer Präsenz hat eine neue<br />

Ära begonnen, denn erstmals<br />

nach 30 Jahren übernahm ein <strong>Markt</strong>forschungsprofessional<br />

die Geschäftsführung mit Vertretungsrecht nach<br />

außen wie nach innen. Auf die Frage, wie der Anfang des<br />

anspruchsvollen Jobs war, meint Ellen Didszus: „Die erste<br />

Phase war eine Periode des Sichtens und Begreifens. Ich<br />

war selbst überrascht, wie viele Dinge die Geschäftsstelle<br />

zu erledigen hatte.“<br />

Die größte Herausforderung, die Ellen Didszus nach ihrem<br />

Start beim BVM zu meistern hatte, war die Implementierung<br />

des IT-Projekts. Dessen Vorbereitungen wurden zwei Jahre<br />

zuvor eingeleitet und hatten bereits viel Zeit und Investitionen<br />

verschlungen. Für die Geschäftsführerin sah es anfangs<br />

nicht so aus, als ob das aufwändige Projekt schon bald beendet<br />

sein würde: „Es gab Pflichtenhefte, die noch unvollständig<br />

waren, und etliche weitere Hürden, die aber dann<br />

doch schnell überwunden werden konnten.“ Strategisch<br />

gesehen war es nach Ansicht der Geschäftsführerin eine<br />

höchst notwendige Entscheidung des Vorstands, ein neues<br />

IT-System einzuführen, das effizienteres Arbeiten erlaubt<br />

und die Verwaltung der Mitglieder erleichtert, um Energien<br />

an den Stellen einzusetzen, wo es um die Realisierung<br />

neuer Projekte und neue Angebote für die Mitglieder geht.<br />

Der BVM muss sich wie viele Verbände auch als effizient<br />

wirtschaftende Organisation begreifen. Wenn die wirtschaftlichen<br />

Bereiche eines Verbandes zur Basis der Services für<br />

die Mitglieder und zur Verbandsentwicklung notwendige<br />

Projekte werden, dann ist dieser gezwungen, vergleichbaren<br />

Anforderungen wie ein Wirtschaftsunternehmen zu genügen.<br />

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so häufig mit<br />

Fragen wirtschaftlicher Effizienz beschäftigen muss. Mit<br />

der Unterstützung der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle ist<br />

es gelungen, hier einen großen Schritt nach vorn zu tun.“<br />

Didszus ist überzeugt, dass dies nur möglich ist, weil sich<br />

alle als Team verstehen und verhalten.<br />

34<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


In der Neuzeit angekommen<br />

Inzwischen befindet sich die Geschäftsstelle in einer ganz<br />

anderen Phase. Ellen Didszus pflegt weit mehr Außenkontakte<br />

als zu Beginn ihrer Tätigkeit und nimmt die Möglichkeit<br />

wahr, den Vorstand in seinen vielen Aufgaben und Ressorts<br />

zu unterstützen und Teile davon zu übernehmen. Sie reist<br />

sehr viel mehr und arbeitet mit ihrem Team auf Zuruf. Jeden<br />

Montag ist Teamsitzung, egal wo sie sich befindet. Im Vergleich<br />

zu privatwirtschaftlichen Unternehmen hat der BVM,<br />

ebenso wie viele andere Verbände, nach Ansicht von<br />

Didszus eine eher geringe Personaldecke. „Der BVM mutet<br />

den Mitarbeitern der Geschäftsstelle nicht wenig zu. Alle<br />

arbeiten zur gleichen Zeit an mehreren Projekten.“<br />

„Wenn die wirtschaftlichen Bereiche eines<br />

Verbandes zur Basis der Services für die<br />

Mitglieder und zur Verbandsentwicklung<br />

notwendige Projekte werden, dann ist<br />

dieser gezwungen, vergleichbaren Anforderungen<br />

wie ein Wirtschaftsunternehmen zu<br />

genügen.“<br />

Zehn wichtige Dinge zur<br />

gleichen Zeit tun<br />

Ulrike Großmann<br />

Referentin der<br />

Geschäftsführung<br />

Dass Ulrike Großmann<br />

beim BVM arbeitet, ist<br />

wohl das Ergebnis einer<br />

glücklichen Fügung. Nach<br />

dreieinhalb Jahren Arbeit<br />

als <strong>Markt</strong>- und Mediaforscherin<br />

in einer Media -<br />

agentur stand ihr der Sinn<br />

nach einem Ortswechsel –<br />

und zwar sollte es möglichst<br />

Berlin sein. „Da begegnete ich durch Zufall Ellen<br />

Didszus, mit der ich früher schon zusammenarbeitete und<br />

die inzwischen für den BVM in Berlin tätig war. “Ein Vorstellungsgespräch<br />

mit Wolfgang Dittrich am Frankfurter Flughafen<br />

machte dann den Weg frei. Inzwischen lebt Ulrike<br />

Großmann seit fast zwei Jahren in Berlin und hat sich sehr<br />

mit dem Leben in Deutschlands Metropole angefreundet.<br />

Ihr neuer Arbeitsplatz als Referentin der BVM-Geschäftsführung<br />

bescherte ihr eine im Vergleich zu ihrer Arbeit als<br />

<strong>Markt</strong>forscherin andersartige Tätigkeit. Ihre Hauptbeschäftigung<br />

besteht vor allem aus der Organisation und Koordination<br />

verschiedenster Projekte: „Manchmal muss ich<br />

mich zur gleichen Zeit mit zehn verschiedenen Dingen beschäftigen,<br />

die alle gleich wichtig sind.“ In der Tat ist es ein<br />

weites, interessantes und verantwortungsvolles Aufgabenfeld,<br />

das Ulrike Großmann betreut: Veranstaltungen der<br />

Regionalgruppen, Arbeitsgruppen, Vorstand und Fachbeirat,<br />

Preis der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung, BVM <strong>inbrief</strong>, Geschäftsbericht<br />

und Verbandspräsentation, Protokolle – um<br />

nur das Wichtigste zu nennen. Und vor allem ist sie Ellen<br />

Didszus’ rechte Hand und Ansprechpartnerin.<br />

BVM-Verbandsarbeit<br />

Auf die Frage, was sie für die Zukunft als sehr wichtig für die<br />

Weiterentwicklung der Geschäftsstelle sieht, meint Ellen<br />

Didszus: „Ein Umzug in ein Büro, in dem wir uns mit mehr<br />

Raum wohlfühlen und das der Bedeutung, die der BVM<br />

heute für unsere Branche und deren Stellung in Wirtschaft,<br />

Politik und Gesellschaft hat, entspricht. Und das Mitarbeiterteam<br />

wird weiter engagiert daran arbeiten, die vielen zukunftsorientierten<br />

Projekte des Verbandes zu unterstützen,<br />

um den Herausforderungen an den Berufsstand und der<br />

Branche gerecht werden zu können. Persönliche Betreuung<br />

und Belange der Mitglieder haben jedoch auch weiterhin<br />

Vorrang.<br />

Und dabei wird das Team der Geschäftsstelle wie schon so<br />

oft eine wichtige Rolle spielen, denn sie ist das Herzstück<br />

unseres <strong>Berufsverband</strong>es.“<br />

Ellen Didszus hat Soziologie und Erwachsenenbildung<br />

studiert und war – bevor sie die Geschäftsführung des BVM<br />

übernahm – in Leitungsfunktionen in der betrieblichen sowie<br />

in der Institutsmarktforschung tätig. Sie gehört dem<br />

Verband seit 1999 an. Sie leitete acht Jahre die BVM-<br />

Regionalgruppe Rhein-Ruhr und war Mitglied des BVM-<br />

Fachbeirates. .■<br />

„Auf jeden Fall wird es uns nie langweilig.<br />

Es ist vor allem die Arbeit für die Zukunft<br />

der Branche und die vielfältigen Angebote,<br />

die der BVM seinen Mitgliedern bietet,<br />

die das Arbeiten in der Geschäftsstelle<br />

interessant macht.“<br />

An der Arbeit für den BVM gefällt Ulrike Großmann besonders,<br />

zu spüren, dass sich etwas bewegt und dass<br />

tagtäglich enorm viel geleistet wird: „Auf jeden Fall wird<br />

es uns nie langweilig. Als jemand, der aus der <strong>Markt</strong>forschung<br />

in den Verband gewechselt ist, weiß ich heute<br />

viel besser einzuschätzen, was der BVM leistet. Es ist vor<br />

allem die Arbeit für die Zukunft der Branche und die vielfältigen<br />

Angebote, die er seinen Mitgliedern bietet, die<br />

das Arbeiten in der Geschäftsstelle interessant macht.“<br />

Ulrike Großmann studierte Soziologie an der Universität<br />

Duisburg. Beruflich stieg sie zunächst in die Kinomarktforschung<br />

ein und wechselte dann in die <strong>Markt</strong>-/Mediaforschung<br />

zu einer Agentur. Seit April 2002 ist sie persönliches<br />

Mitglied im BVM. .■<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 35


BVM-Verbandsarbeit<br />

Das neue IT-System ist ein<br />

wunderbarer Forschritt<br />

Diana Rosenau<br />

Verantwortlich für Buchhaltung<br />

und Bilanzierung<br />

sowie für Posteingang,<br />

Materialbestellung und<br />

eine Menge Kleinkram.<br />

Seit einem Jahr arbeitet<br />

die Geschäftsstelle mit<br />

dem neuen IT-System und<br />

ist direkt über eine Datenbank<br />

mit Datev verknüpft.<br />

Größte Nutznießerin ist<br />

Diana Rosenau, die, weil<br />

sie für die Buchhaltung und Bilanzierung zuständig ist,<br />

tagtäglich in ihrer Arbeit mit dem Datenbanksystem im<br />

BVM und bei Datev konfrontiert ist. Dazu sie selbst: „Das<br />

war ein wunderbarer Fortschritt. Das neue System<br />

verschafft uns Transparenz, und die Arbeit ist wesentlich<br />

einfacher geworden. Ich habe heute die Möglichkeit,<br />

auch andere Aufgaben zu erledigen. Das war im alten,<br />

umständlichen System nicht möglich.“<br />

Auf die Frage, warum das früher nicht möglich war, erzählt<br />

sie, dass früher neben einer Datenbank eine Reihe<br />

von Excel-Dateien existierten, die jeweils parallel aktualisiert<br />

werden mussten. „Um einen Vorgang zu erledigen,<br />

war es nötig, immer alles doppelt zu machen. Die neue<br />

Datenbank hat die Bearbeitung buchhalterischer Vorgänge<br />

enorm vereinfacht – dies insbesondere wegen der<br />

Schnittstelle zwischen der BVM-Datenbank und dem<br />

Datev-System. Wenn ich beispielsweise bei Datev einen<br />

Zahlungseingang buche, wird das automatisch in die<br />

BVM-Datenbank eingespielt.“<br />

„Die neue Datenbank hat die Bearbeitung<br />

buchhalterischer Vorgänge enorm vereinfacht<br />

– dies insbesondere wegen der<br />

Schnittstelle zwischen der BVM-Datenbank<br />

und dem Datev-System.“<br />

Es ist gut, das Ergebnis der<br />

eigenen Arbeit zu sehen<br />

Jeannette Bongé<br />

Verantwortlich für die Organisation<br />

von Seminaren,<br />

Fachtagungen, für den<br />

BVM-Kongress und den<br />

Preis der Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung.<br />

Jeannette Bongé arbeitet<br />

seit Mai 2005 für den BVM.<br />

Auf die Frage, warum sie<br />

sich beim BVM beworben<br />

hat, antwortet sie: „Ich habe<br />

nach einer neuen Herausforderung<br />

gesucht und sie beim BVM gefunden.“ Zuvor war<br />

sie mehrere Jahre bei einem anderen Bundesverband für<br />

die Organisation der Bundesfachbereiche zuständig und<br />

hat mehrere Kongresse und Tagungen im Jahr organisiert.<br />

Jeannette Bongé ist als Projektleiterin für Veranstaltungen<br />

und für die Planung und Organisation der Seminare und<br />

Fachtagungen sowie des BVM-Kongresses zuständig. Seit<br />

zwei Jahren ist sie auch für die neue Datenbank verantwortlich,<br />

das heißt, sie erstellt die Abfragen und Berichte,<br />

die sie für den eigenen Verantwortungsbereich benötigt und<br />

die ihre Kolleginnen für ihre Arbeitsbereiche anfordern. „Wir<br />

haben im Jahr 2008 die neue Datenbank bekommen. Im<br />

Hinblick auf die einzelnen in ihr eingerichteten Arbeitsbereiche<br />

und Fachgruppen habe ich überprüft, ob sie richtig angelegt<br />

sind.“ Darüber hinaus begleitet Jeannette Bongé den<br />

Prozess der Ausschreibung und Durchführung des Preises<br />

der Deutschen <strong>Markt</strong>forschung organisatorisch.<br />

Wir ihre Kollegin Diana Rosenau empfindet Jeannette<br />

Bongé die Arbeit im neuen IT-System als einen wirklich großen<br />

Schritt nach vorn. Sie meint, dass jetzt alles schneller<br />

zu erfassen und alles sehr transparent ist. Zum Beispiel ist<br />

es in kurzer Zeit möglich, sich zum Stand der Seminaroder<br />

Kongressanmeldungen zu informieren. Die Berichte,<br />

die der Vorstand und die Geschäftsführung benötigt, lassen<br />

sich sehr viel einfacher und schneller abrufen. Was ihr<br />

besonders liegt, sind alle Tätigkeiten, die mit der Erstellung<br />

des Budgets zu tun haben sowie die Arbeit mit Statistiken.<br />

Diana Rosenau ist deshalb höchst zufrieden mit ihrer<br />

Arbeit, meint aber, dass das System noch an einigen<br />

Stellen zu optimieren wäre. „Das Beste ist aber, dass wir<br />

Mitarbeiter im BVM uns gut verstehen. Früher war das<br />

Betriebsklima nicht immer einfach. Jetzt ist es viel angenehmer,<br />

weil wir im Team arbeiten.“<br />

Diana Rosenau ist gelernte Kauffrau für Bürokommunikation.<br />

Zehn Jahre lang arbeitete sie als Buchhalterin in kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen. Seit 2007 ist<br />

Diana Rosenau für den BVM tätig. .■<br />

„Das Besondere an der Arbeit beim BVM ist, dass kein<br />

Tag dem anderen gleicht. Meist weiß man nicht ganz<br />

genau, was an Anfragen und Anforderungen auf einen zukommt.<br />

Das sehe ich als Herausforderung. Ganz besonders<br />

schätze ich es, dass jeder hier seine eigenen Projekte<br />

ganzheitlich und alleinverantwortlich betreut.“ Doch auch<br />

Jeannette Bonge ist ein guter Teamplayer: „Zwar leistet<br />

jede von uns in ihrem Bereich sehr gute Arbeit, aber nur<br />

weil wir Hand in Hand arbeiten, können wir die täglichen<br />

Herausforderungen so gut meistern.“<br />

Jeannette Bongé ist staatlich geprüfte Betriebswirtin und<br />

Diplom-Kauffrau für Finanzierung und Investition sowie für<br />

klein- und mittelständische Unternehmen. .■<br />

36<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Ich mag besonders die Hochphasen vor Ende eines Projekts<br />

Sabine Steig<br />

Projektleiterin Marketing<br />

und Kommunikation<br />

Zum BVM kam Sabine Steig,<br />

als jemand gesucht wurde,<br />

der das Handbuch betreuen<br />

sollte, die Vorgängerin be -<br />

kam ein Baby und gab diesen<br />

Job deshalb auf. Zunächst<br />

war Sabine Steig für<br />

das BVM Handbuch und<br />

das NET-Projekt freiberuflich<br />

verantwortlich. Sie arbeitete<br />

sich mehr und mehr in die Materie ein und managt seit<br />

2007 dieses für den BVM und die Branche so wichtige<br />

Projekt.<br />

„Was ich am BVM und der Geschäftsstelle<br />

gut finde, ist die Tatsache, dass alle sehr<br />

aufgeschlossen für Neues sind und sich<br />

große Mühe geben, die Dinge weiterzuentwickeln.<br />

Man spürt, dass die Verantwortlichen<br />

den Verband modern gestalten und<br />

für die Zukunft fit machen möchten.“<br />

Seit April 2009, als die Geschäftsstelle umstrukturiert<br />

wurde, gehört Sabine Steig zum festen Mitarbeiterstab der<br />

Geschäftsstelle. Als „Projektleiterin Marketing und Kommunikation“<br />

ist sie über die Organisation von Handbuch und<br />

NET hinaus auch zuständig für die Mitgliederbetreuung, für<br />

die Akquisition neuer Mitglieder und den Kontakt zu möglichen<br />

Anzeigenkunden für den BVM <strong>inbrief</strong>. Neuerdings begleitet<br />

sie auch die Anwerbung von Ausstellern und Sponsoren<br />

für den Kongress und betreut diese auch vor Ort. „Im<br />

Prinzip kümmere ich mich um alles, was mit Kommunikation<br />

zu tun hat.“<br />

Ursprünglich ist Sabine Steig Übersetzerin. Sie hat jedoch<br />

ein Leben lang in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Marketing<br />

und Presse gearbeitet – die meiste Zeit davon war<br />

sie selbstständig: „Ich bin es gewohnt, ein Projekt nach<br />

dem anderen selbstständig abzuwickeln. Und das mache<br />

ich beim BVM genauso. Wenn ein Projekt fertig ist, schließt<br />

sich das nächste an. Ich mag eigentlich besonders die<br />

Hochphasen kurz vor Ende eines Projekts.“<br />

Zu Ihrer Arbeit sagt Sabine Steig: „Was ich am BVM und<br />

der Geschäftsstelle gut finde, ist die Tatsache, dass alle<br />

sehr aufgeschlossen für Neues sind und sich große Mühe<br />

geben, die Dinge weiterzuentwickeln. Man spürt, dass die<br />

Verantwortlichen den Verband modern gestalten und für die<br />

Zukunft fit machen möchten.“<br />

BVM-Verbandsarbeit<br />

„Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass sich die Buchung<br />

auf einen ganz kurzen Zeitraum beschränkt. Über 500 Einträge<br />

müssen in zweieinhalb Monaten bearbeitet werden,“<br />

erläutert Sabine Steig. Dem schließt sich die Endredaktion<br />

im Satz an. Das bedeutet, dass sie das gesamte Handbuch<br />

ein- bis zweimal Wort für Wort durchlesen muss, inklusive<br />

Schlagwörter immerhin 650 Seiten.<br />

Sabine Steig hat sich nach ihrem Abitur zur staatlich geprüften<br />

und allgemein beeidigten Übersetzerin für Französisch<br />

ausbilden lassen. Seit 1987 war sie hauptsächlich in den<br />

Bereichen PR, Marketing und Kommunikation tätig. Von<br />

1991 bis 2005 war sie Mitinhaberin einer Fullservice-Agentur<br />

mit Schwerpunkt auf Kulturmarketing und betreute danach<br />

freiberuflich deutsch-französische Projekte. Seit April<br />

2009 ist sie festangestellt beim BVM. .■<br />

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BVM-Verbandsarbeit<br />

NEU KONSTITUIERTER BVM-FACHBEIRAT<br />

Dr. Florian Bauer wird Sprecher und Frank Vogel sein<br />

Stellvertreter<br />

Ende November fand die konstituierende Sitzung des<br />

BVM-Fachbeirats in Frankfurt statt. Eingeladen waren<br />

hierzu die Mitglieder des achten sowie die jetzt neu gewählten<br />

Mitglieder des neunten Fachbeirats. Die Fachbeiratsmitglieder<br />

wählten Florian Bauer, Vocatus, München,<br />

zu ihrem Sprecher und Frank Vogel, Gruner+Jahr,<br />

Hamburg, zu dessen Stellvertreter.<br />

Der Fachbeirat versteht sich als fachliches Sprachrohr der Mitglieder<br />

des <strong>Berufsverband</strong>s. Die jetzt frisch gewählten 15 Delegierten<br />

wurden für vier Jahre gewählt. Zu den Aufgaben des<br />

Fachbeirats gehört wesentlich die Beratung von Bundesvorstand<br />

und Aufnahmekollegium. Die inhaltliche Arbeit findet in<br />

erster Linie in vier Fachgremien zu den Themen „Mitglieder“,<br />

„Aus- und Weiterbildung“, „Standesregeln und Qualitätsnormen“<br />

sowie „Betriebliche <strong>Markt</strong>forscher“ statt. Dazu Florian<br />

Bauer: „Die <strong>Markt</strong>forschung erlebt eine Phase des intensiven<br />

Umbruchs. Der Fachbeirat unterstützt in dieser Phase den<br />

Vorstand in vielen zentralen Fragen. Wir Mitglieder des Fachbeirats<br />

freuen uns darauf, diese Arbeit in Zukunft noch aktiver<br />

mitgestalten zu können.“<br />

Dr. Florian Bauer studierte Psychologie und Wirtschaftswissenschaften<br />

an der TU Darmstadt, am MIT und an der Harvard<br />

University. Danach arbeitete er als Strategieberater bei<br />

Booz, Allen & Hamilton. 1999 gründete er zusammen mit zwei<br />

Kollegen die Vocatus AG in München, wo er heute als Vorstand<br />

tätig ist.<br />

Frank Vogel, der Psychologie an der Universität Hamburg studierte,<br />

ist stellvertretender Leiter der G+J Mediaforschung.<br />

Zuvor war er bei CARAT, Warner Music Germany und Bauer<br />

Media tätig.<br />

Am 26. und 27. Februar tagte der Fachbeirat in seiner neuen<br />

Besetzung erneut in Frankfurt am Main. Die Mehrheit des<br />

BVM-Vorstands nahm an der eineinhalbtägigen Sitzung teil.<br />

Themen waren unter anderem das Selbstverständnis des<br />

Fachbeirats, die Funktion seiner Arbeit und das Verhältnis von<br />

Fachbeirat und Vorstand. Darüber hinaus wurde die strategische<br />

Ausrichtung zentraler Aktivitäten des BVM für seine Mitglieder<br />

und die Branche diskutiert. Dies betraf insbesondere<br />

das Handbuch, die Seminare, die Fachtagungen und den Jahreskongress.<br />

.■<br />

Siehe dazu auch das Interview mit Florian Bauer in dieser<br />

Ausgabe des BVM-<strong>inbrief</strong>s, Seite 40.<br />

Fachgremien im BVM-Fachbeirat<br />

FG Betriebliche <strong>Markt</strong>forscher<br />

Dr. Kai Bruns<br />

Wolfgang Frost<br />

Gabriele Lehmann<br />

Thomas Wüstenfeld (Ersatzdelegierter)<br />

FG Mitglieder<br />

Florian Bauer<br />

Dr. Kai Bruns<br />

Thomas Helmreich<br />

Klaus-Peter Schulze-Holz<br />

Jörg Kohlbacher (Ersatzdelegierter)<br />

Joachim Odendahl (Ersatzdelegierter)<br />

Dirk J. Schmücker (Ersatzdelegierter)<br />

FG Standesregeln und Qualitätsnormen<br />

Andreas Bruckert<br />

Dr. Kai Bruns<br />

Thomas Helmreich<br />

Frank Lüttschwager<br />

Iris Schuster<br />

Christoph Irmer (Ersatzdelegierter)<br />

Dr. Thomas Rodenhausen (Ersatzdelegierter)<br />

Stefan Ströhle (Ersatzdelegierter)<br />

FG Aus- und Weiterbildung<br />

Axel Baumann<br />

Tobias Kauer<br />

Ilka Kuhagen<br />

Frank Lüttschwager<br />

Dr. Jörg Maas<br />

Michael Pusler<br />

Frank Vogel<br />

Norbert Dube (Ersatzdelegierter)<br />

Dr. Walter Reimund (Ersatzdelegierter)<br />

Dr. Thomas Rodenhausen (Ersatzdelegierter)<br />

Dirk J. Schmücker (Ersatzdelegierter)<br />

FG Kongress<br />

Axel Baumann<br />

Frank Lüttschwager<br />

Dr. Jörg Maas<br />

Michael Pusler<br />

Iris Schuster<br />

Frank Vogel<br />

38<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


BVM-FACHBEIRAT<br />

Leben mit Gremien oder lebendiges Gremium?<br />

Fast jeder kennt Gremienarbeit aus seiner eigenen Berufspraxis und hat je nach eigener Erfahrung<br />

eine unterschiedliche Position dazu. Dazu die Meinung von Frank Vogel, stellvertretender<br />

Sprecher des Fachbeirats.<br />

BVM-Verbandsarbeit<br />

Der eine engagiert sich möglicherweise mit voller Begeisterung<br />

für die Gremienarbeit, um Dinge zu bewegen und zu verändern,<br />

der andere bleibt mit Skepsis davor stehen und befürchtet,<br />

dass das Gremium sich vor allem um sich selbst dreht und<br />

den eigentlichen Auftrag im Dschungel von Regelwerken und<br />

Selbstverwaltungsprozessen aus den Augen verliert.<br />

Mir als Neuankömmling im Fachbeirat sind beide Perspektiven<br />

zur Gremienarbeit im Kopf herumgespukt, als ich mich auf das<br />

Abenteuer „BVM-Fachbeirat“ einließ und mich für die Wahl des<br />

BVM-Fachbeirats aufstellen ließ.<br />

Grundsätzlich ist das Selbstverständnis des Fachbeirates auf<br />

der Website des BVM mit folgenden Worten zusammengefasst:<br />

Der Fachbeirat hat empfehlende und beratende Funktion<br />

innerhalb des BVM<br />

Der Fachbeirat wird für eine Amtsperiode von vier Jahren<br />

gewählt<br />

Dem Fachbeirat gehören 15 stimmberechtigte persönliche<br />

BVM-Mitglieder an<br />

Die wenigen Sätzen bringen es auf den Punkt und lassen<br />

dennoch einen großen Interpretationsspielraum. Was genau<br />

meint Empfehlung und Beratung innerhalb des BVM? Diese<br />

Frage mag sich der eine oder andere stellen und genau diese<br />

Frage stellt man sich auch als Neuankömmling in solch einem<br />

Gremium.<br />

Nach etwa drei Monaten ist der Nebel ersten positiven Erkenntnissen<br />

gewichen. Der BVM-Fachbeirat zeichnet sich vor<br />

allem durch aktive Projektarbeit und weniger durch passive<br />

Gremiumssitzungen aus. Die Aktivität findet vor allem in den<br />

Fachgremien zu unterschiedlichen Themengebieten statt.<br />

Dabei gibt es beispielsweise ein Fachgremium, das den<br />

Aus- und Weiterbildungsbereich des BVM plant. Dahinter steht<br />

zum einen die Planung der zweimal jährlich stattfindenden<br />

Fachtagungen zu einem bestimmten Themengebiet. Am 24.<br />

April 2010 findet übrigens in Frankfurt am Main die nächste<br />

Fachtagung zum Thema: „Kundenzufriedenheit in der Krise –<br />

reicht es, Kunden zufriedenzustellen?“ statt. Zum anderen wird<br />

in dieser Gruppe das Seminarprogramm des BVM geplant.<br />

Andere Fachgremien beschäftigen sich mit Standesregeln und<br />

Qualitätsnormen innerhalb der <strong>Markt</strong>forschung, der Neugewinnung<br />

von neuen Mitgliedern oder auch mit Fragestellungen,<br />

die vor allem betriebliche <strong>Markt</strong>forscher betreffen.<br />

Grundsätzlich bündeln der Fachbeirat und die dazugehörigen<br />

Fachgremien relevante Fragestellungen rund um alle Interessenbereiche<br />

von <strong>Markt</strong>forschern. Dabei ist der Fachbeirat<br />

offen für Impulse von außen. Das ist auch der Grund, warum<br />

jedes Fachbeiratsmitglied auf www.bvm.org unter dem Punkt<br />

Fachbeirat sichtbar ist, um für Anmerkungen, Vorschläge und<br />

Fragen per Mail erreichbar zu sein. .■<br />

Frank Vogel, stellvertretender Sprecher des Fachbeirats


BVM-Verbandsarbeit<br />

INTERVIEW<br />

In Zeiten intensiven Wettbewerbs ist<br />

Kooperation überlebenswichtig<br />

Dr. Florian Bauer, Sprecher des BVM-Fachbeirats, zur Arbeit des Beirats und zu aktuellen<br />

Herausforderungen der Branche<br />

Florian Bauer kennt Verbandsarbeit bereits aus seiner Zeit als Delegierter des <strong>Berufsverband</strong>es<br />

<strong>Deutscher</strong> Psychologinnen und Psychologen (BDP). Seit mehr als zehn Jahren engagiert er sich<br />

nun im BVM-Fachbeirat und ist der Sprecher des nach den Wahlen im Herbst letzten Jahres<br />

neu konstituierten Organs.<br />

Vor acht Jahren wurde er gefragt, ob er für den Fachbeirat<br />

kandidieren wolle. „Das war zu einer Zeit, als Vocatus gerade<br />

erst zwei Jahre jung war. Ich dachte mir, ich kann es ja mal<br />

probieren. Mich kannte zwar niemand, aber aus irgendeinem<br />

Grund wurde ich gewählt.“<br />

Florian Bauer, der gerade zum dritten Mal in den Fachbeirat<br />

gewählt wurde, ist überzeugt, dass vom BVM-Fachbeirat<br />

wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung des Verbandes<br />

ausgehen werden.<br />

Seminare und Fachtagungen haben höchste<br />

Priorität. Hier bietet der BVM ein Programm,<br />

das an Innovativität und Qualität kaum zu<br />

überbieten ist. Hier nehmen wir auch in<br />

besonderer Weise unsere Verbandsaufgabe<br />

wahr, der Branche voranzugehen.<br />

Lassen Sie uns darüber detaillierter sprechen, was Sie<br />

meinen, wenn Sie sagen, dass der Fachbeirat etwas bewegen<br />

kann.<br />

Der Fachbeirat des BVM ist ein sehr aktives Gremium und<br />

wegen seiner „überschaubaren“ Größe von nur 15 Mitgliedern<br />

auch sehr viel handlungsfähiger als vergleichbare Mitgliedervertretungen<br />

anderer Verbände. Ein schneller Taktschlag, produktive<br />

Gremien und viele interessante Leute – vom „alten<br />

Hasen“ bis zum „Newcomer“ – machen diese Gruppe zu<br />

einer wichtigen Säule des Verbandes. Man denke nur an die<br />

Fachtagungen, die vom Fachbeirat entwickelt und organisiert<br />

werden, an die Konzeption der Studentenmitgliedschaft oder<br />

an die aktive Arbeit an Standesregeln und Richtlinien. Auch<br />

für mich persönlich war das in den ersten Jahren sehr hilfreich,<br />

um die <strong>Markt</strong>forschung als Branche umfassend und<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Man kann<br />

im Fachbeirat sehr viel bewegen, was nachhaltige Auswirkungen<br />

auf die gesamte Branche hat. Das war eine großartige Erfahrung.<br />

Nach meiner zweiten Amtsperiode im Fachbeirat habe ich<br />

mich gefragt, wie es weitergehen soll. Der BVM befindet sich<br />

gerade in einer Phase, in der extrem viel passiert. Es ist meines<br />

Erachtens die größte Umbruchzeit in der Geschichte unseres<br />

Verbands überhaupt. Das hat mich gereizt, wieder zu<br />

kandidieren. Der BVM hat sich inzwischen aus einem reinen,<br />

überwiegend nach innen gerichteten <strong>Berufsverband</strong> hin zu<br />

einem Interessensverband mit professioneller und politischer<br />

Durchschlagskraft entwickelt – das zeigen auch die Verhandlungserfolge<br />

im Zusammenhang mit dem neuen BDSG. Insbesondere<br />

im wirtschaftlichen Bereich, in dem der BVM sehr erfolgreich<br />

war, wird die Konkurrenz von Seiten kommerzieller<br />

Unternehmen aber zunehmend stärker. Der BVM muss heute<br />

viel unternehmerischer denken als vor einem Jahrzehnt und<br />

auch andere strategische Fragestellungen beantworten als zu<br />

dieser Zeit. Daran möchte ich mich gerne beteiligen.<br />

Dr. Florian Bauer<br />

Vorstand der Vocatus AG, München<br />

1996 Unternehmensberater bei Booz, Allen & Hamilton in Frankfurt, 2000 Gründung von<br />

Vocatus. Regelmäßige Lehraufträge an der TU München, TU Darmstadt, BAW München.<br />

Leiter verschiedener Seminare beim BVM und bei ESOMAR.<br />

Seit 2000 persönliches Mitglied im BVM, seit 2001 Mitglied im BVM-Fachbeirat, Mitgliedschaften<br />

bei ESOMAR, IAREP und GWPs.<br />

Studium der Psychologie und Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität<br />

Darmstadt, an der Harvard University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT),<br />

Promotion in Psychologie an der Technischen Universität Darmstadt.<br />

40<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


BVM-Verbandsarbeit<br />

Worin könnte der Schwerpunkt der Arbeit des Fachbeirats<br />

liegen?<br />

Aus meiner Sicht sollte sich der Fachbeirat Gedanken über<br />

eine strategische Neuausrichtung des Verbands machen –<br />

welche Rolle soll der wirtschaftliche Bereich in Relation zum<br />

ideellen Bereich haben? Soll der BVM als Unternehmen verstanden<br />

werden? Wie kann die Basis zur Finanzierung der ideellen<br />

Aufgaben erwirtschaftet werden, ohne dass man sich als<br />

Verband, der vorwiegend von ehrenamtlicher Mitarbeit lebt, im<br />

Wettbewerb mit kommerziellen Anbietern „übernimmt“. Dazu<br />

gehören auch Überlegungen, welche „Produkte“ es zukünftig<br />

geben soll und an welche „Zielgruppen“ sie sich richten. Ich<br />

glaube, dass der Fachbeirat sehr geeignet ist, als eine Art Projektorganisation<br />

bei diesen Fragen mitzuwirken.<br />

Das sieht man am aktivsten Projekt im Fachbeirat, das zugleich<br />

das erfolgreichste ist: das Fachgremium Aus- und Weiterbildung.<br />

Diese Gruppe erarbeitet für den Verband kontinuierlich<br />

ein Projekt, d.h. eine Fachtagung oder ein Seminar nach<br />

dem anderen. Das ist eine Form der Arbeit, die ich weiter ausbauen<br />

möchte.<br />

Ich sehe uns dagegen ganz und gar nicht als Aufsichtsrat, der<br />

den Vorstand primär zu kontrollieren hat. Deswegen habe ich<br />

auch den Tagesordnungspunkt „Selbstbild“ in die Tagesordnung<br />

der letzten Fachbeiratssitzung aufgenommen. In der Diskussion<br />

wurde sehr deutlich, dass wir uns eher als „Think<br />

Tank“ verstehen, der im Rahmen konkreter Projekte den Vorstand<br />

unterstützen und den Verband voranbringen will.<br />

Was sehen Sie als besonders dringlich an?<br />

Momentan setzt man dem BVM von mehreren Seiten zu. In<br />

den Bereichen Seminarveranstaltungen und beim Kongress<br />

haben wir deutlich stärkeren Wettbewerb bekommen. Das<br />

Gleiche gilt für das Handbuch und das BVM NET. Und es sieht<br />

so aus, als würde die Konkurrenz eher noch zunehmen. Wir<br />

sind derzeit in einer Verteidigungsposition, in der wir uns überlegen<br />

müssen, wo unsere Zukunftspotenziale liegen.<br />

Gegenwärtig geht es aus meiner Sicht vor allem darum, mit<br />

den uns verfügbaren Ressourcen wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Da haben sicherlich die Seminare und die Fachtagungen<br />

höchste Priorität. Hier bietet der BVM ein Programm, das an<br />

Innovativität und Qualität kaum zu überbieten ist. Hier nehmen<br />

wir auch in besonderer Weise unsere Verbandsaufgabe wahr,<br />

der Branche voranzugehen.<br />

Für mich ist die Frage, welcher Anbieter<br />

gerade „in“ ist und ob „Twitter“ die Zukunft<br />

oder eine Modeerscheinung ist, weniger<br />

relevant. Ich denke, dass dahinter ein Trend<br />

liegt, der für die <strong>Markt</strong>forschung außerordentlich<br />

entscheidend ist.<br />

Lassen Sie uns allgemein über die Branche sprechen.<br />

Was ist Ihre aktuelle Einschätzung darüber, wie es der<br />

Branche geht, was sie besonders bewegt?<br />

Ich meine, in der Branche und bei Anbietern von <strong>Markt</strong>forschungsservices<br />

gerade einen Paradigmenwechsel in den Geschäftsmodellen<br />

zu erkennen. In den letzten Jahren wurde unsere<br />

Branche und das Institutsmanagement oft stärker von<br />

den Interessen des Finanzmarktes als von denen der eigentlichen<br />

Auftraggeber getrieben: immer größer, immer effizienter,<br />

aber damit auch immer standardisierter – das war scheinbar<br />

gefragt. Um Größe zu stabilisieren, ist man gezwungen zu<br />

standardisieren. Wachstumsziele hatten oberste Priorität.<br />

Aber immer mehr Auftraggeber haben festgestellt, dass die für<br />

ihr Geschäft wichtigen Fragestellungen zu oft einfach über<br />

einen Kamm geschert wurden und sie nicht die Antworten bekamen,<br />

die sie benötigten. Hier sind Angebot und Nachfrage<br />

in vielen Fällen auseinandergedriftet: Immer standardisierteren<br />

Instrumenten standen zunehmend individuellere Fragen gegenüber.<br />

Es zeigt sich nun, dass dieses Geschäftsmodell nicht<br />

allgemein, sondern bestenfalls in ganz bestimmten Themenbereichen<br />

funktioniert, weil die Auftraggeber sich sagen:<br />

„Standardisierte Produkte schön und gut, aber an erster Stelle<br />

steht meine Fragestellung, nicht ein irgendwie standardisiertes<br />

und ‚gebrandetes’ <strong>Markt</strong>forschungstool“. Zudem sind Standardverfahren<br />

immer auch stärker der Gefahr von Substituten<br />

ausgesetzt – man denke nur an die Möglichkeiten der Datenanalyse<br />

über Anbieter wie „Google“.<br />

Könnte es nicht sein, dass die Entwicklung in Richtung<br />

eines Nebeneinanders von standardisierten und maßgeschneiderten<br />

Angeboten gehen wird?<br />

Das wird so sein. Zwischen den großen Globals und kleineren,<br />

stärker beratungsorientierten und individuell arbeitenden Instituten<br />

wird es immer weniger Platz für tragfähige Geschäftsmo-<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 41


BVM-Verbandsarbeit<br />

delle geben. Da hilft es auch nichts, möglichst vielen Tools ein<br />

„®“ aufzudrücken. Das wirkt oft eher unglaubwürdig als vertrauensbildend,<br />

aber das ist meine ganz persönliche Meinung.<br />

Für mein Unternehmen jedenfalls sehe ich nur die Strategie<br />

eines beratungsorientierten, konzeptionell und qualitativ sehr<br />

anspruchsvoll arbeitenden Institutes – wir werden sicher nicht<br />

versuchen, gleichzeitig über Masse und völlig standardisierte<br />

Tools zu punkten.<br />

Für mich gilt für alle Methoden – seien es<br />

qualitative oder quantitative –, dass sie uns<br />

die Kundenperspektive unverfälscht liefern<br />

müssen. Wir müssen den <strong>Markt</strong> der Auftraggeber<br />

mit den Augen des Kunden verstehen,<br />

nicht den Kunden aus den Augen der Auftraggebers<br />

beschreiben.<br />

Wir werden auf dem diesjährigen Kongress überwiegend<br />

qualitative Studien präsentieren, die sich stark mit Online-<br />

und Social-Media-Instrumenten beschäftigen. Sind<br />

das aus Ihrer Sicht zwei Bereiche, die künftig die <strong>Markt</strong>forschung<br />

dominieren werden, oder handelt es sich um<br />

einen Hype?<br />

Ich glaube, dass die Social Media ein wirklich relevanter Faktor<br />

sein werden. Und das zeigt sich bereits heute stärker als wir<br />

vielleicht vermuten: Die Entscheidungsprozesse vieler Konsumenten<br />

haben sich drastisch verändert. Wenn früher oft noch<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda der heimliche Erfolgsfaktor war,<br />

hat sich diese Peergroup zunehmend ins Internet verlagert.<br />

Das alles findet aber nicht nur statt, seit es „Facebook“ gibt.<br />

Das betrifft auch die Entscheidungsprozesse älterer Kundensegmente.<br />

Für mich ist deshalb die Frage, welcher Anbieter gerade „in“ ist<br />

und ob „Twitter“ die Zukunft oder eine Modeerscheinung ist,<br />

weniger relevant. Ich denke, dass dahinter ein Trend liegt, der<br />

Termin vormerken:<br />

17. bis 18. Juni 2010<br />

45. Kongress der<br />

Deutschen <strong>Markt</strong> -<br />

forschung in Bonn<br />

für die <strong>Markt</strong>forschung außerordentlich entscheidend ist. Wir<br />

wollen Kaufentscheidungen erklären und vorhersagen, allein<br />

aus diesem Grund sind die neuen Wege, die Konsumenten<br />

gehen, für uns relevant.<br />

Der zweite Teil meiner Frage lautet: Viel von dem, was<br />

heute in der Branche angeboten wird, ist qualitative<br />

<strong>Markt</strong>forschung. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?<br />

Ich glaube, dass die qualitative <strong>Markt</strong>forschung aktuell ein<br />

„Hoch“ hat – vor allem weil sie lange Zeit unterschätzt wurde<br />

und für viele Auftraggeber eine Randexistenz führte.<br />

Qualitativ ist auch deshalb „en vogue“, weil die heutige quantitative<br />

Forschung dazu tendiert, den Kunden viel zu stark zu<br />

fragmentieren. In der quantitativen Forschung werden Aggregate<br />

interpretiert. In der qualitativen werden dagegen Interpretationen<br />

aggregiert. Das ist der zentrale Vorteil des qualitativen<br />

Ansatzes. Dieser Vorteil gründet aber ebenso auf der Schwäche<br />

der typischen quantitativen Methoden wie auf der Stärke<br />

der qualitativen Ansätze.<br />

Was ich damit sagen will ist, dass der aktuelle Hype nur<br />

anzeigt, dass viele klassische, quantitative Methoden der<br />

Komplexität und Dynamik von Kundenverhalten nicht gerecht<br />

werden. Quantitative Forschung wird allzu oft zu einer Art „Fragendelegationssystem“<br />

degradiert, in dem der Befragte darum<br />

gebeten wird, die Briefingfrage des Auftraggebers zu beantworten.<br />

Diese Art quantitativer Forschung ist nicht theoriegeleitet,<br />

sie ist statisch und geht oft von falschen Annahmen über<br />

Entscheidungsverhalten aus. Aber das muss nicht so sein,<br />

auch wenn es häufig noch so ist.<br />

Es werden zunehmend quantitative Methoden entwickelt, die<br />

die Individualität von Kundenverhalten angemessen, d.h. zum<br />

Beispiel im Längsschnitt und entlang kritischer Kontaktpunkte,<br />

abbilden können. Wir arbeiten selbst genau an diesem Punkt,<br />

an dieser Schnittstelle zwischen qualitativen und quantitativen<br />

Methoden seit nunmehr zehn Jahren äußerst erfolgreich.<br />

Ich denke, dass dadurch die rein methodenorientierte und aus<br />

meiner Sicht künstliche Trennung der <strong>Markt</strong>forschungsbranche<br />

in „qual“ und „quant“ überwunden werden kann. Auftraggeber<br />

wollen eigentlich keine „qualitativen“ oder „quantitativen“<br />

Methoden, sie wollen Antworten auf ihre Fragen. Und wir<br />

müssen sehen, dass diese Trennung eine ist, die vielleicht uns<br />

als <strong>Markt</strong>forscher beschäftigt, aber die eigentlichen Auftraggeber<br />

wenig interessiert.<br />

Wir verkaufen keine Methoden, sondern Antworten. Die methodenorientierte<br />

Nabelschau zeigt eigentlich nur, dass das in<br />

der Breite der Branche noch nicht angekommen ist. Für mich<br />

gilt für alle Methoden – seien es qualitative oder quantitative –,<br />

dass sie uns die Kundenperspektive unverfälscht liefern müssen.<br />

Wir müssen den <strong>Markt</strong> der Auftraggeber mit den Augen<br />

des Kunden verstehen, nicht den Kunden aus den Augen der<br />

Auftraggebers beschreiben.<br />

Vielen Dank und viel Erfolg .■<br />

Interview: Dr. Ulrike Schöneberg<br />

42<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


BVM-REGIONALRAT<br />

Dr. Sven Dierks bleibt Sprecher, Stellvertreter wird Franz Liebel<br />

Bereits im Oktober hatten sich die in der zweiten Jahreshälfte<br />

von den BVM-Mitgliedern neu gewählten Regionalleiter<br />

zu ihrer konstituierenden Sitzung getroffen.<br />

Sven Dierks von der Regionalgruppe Nord wurde als<br />

Sprecher des Regionalrats wiedergewählt.<br />

Dierks nimmt als kooptiertes Mitglied an den Sitzungen des<br />

BVM-Vorstands teil. Sein Stellvertreter ist Franz Liebel von der<br />

Regionalgruppe Baden-Württemberg.<br />

Dem Regionalrat gehören die Regionalleiter der 12 deutschen<br />

Wirtschaftsstandorte und deren Stellvertreter an. Sie pflegen<br />

den direkten Kontakt mit den Mitgliedern des <strong>Berufsverband</strong>s<br />

und repräsentieren den BVM auf regionaler Ebene. Dazu Sven<br />

Dierks: „Das Leben von Verbänden findet im wahrsten Wortsinne<br />

vor Ort statt. Auch der BVM lebt in seinen Regionen, in<br />

denen er nahe am <strong>Markt</strong>forschungsalltag agieren kann.“<br />

In der konstituierenden Sitzung diskutierten die frisch gewählten<br />

Regionalvertreter und ihre Stellvertreter über neue Veranstaltungs-<br />

und Organisationsformen. Einigkeit herrschte darüber,<br />

in jeder Region jährlich weiterhin mindestens vier Veranstaltungen<br />

zu organisieren. Diese sollen vor allem der Fortbildung<br />

und dem Networking der Mitglieder dienen und darauf<br />

zielen, neue Mitglieder zu gewinnen<br />

und in das Verbandsleben<br />

einzubinden.<br />

Dr. Sven Dierks, der Soziologie,<br />

Psychologie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte<br />

und Statistik<br />

studierte und an der Universität<br />

Hamburg promovierte, ist seit<br />

2006 Geschäftsführer der<br />

IFCom, Hamburg. Zuvor war er<br />

Leiter der <strong>Markt</strong>forschung beim<br />

SPIEGEL-Verlag. Dierks ist seit 1995 Mitglied im BVM und seit<br />

2002 kooptiertes Mitglied des BVM-Vorstands.<br />

Franz Liebel, der Psychologie und Soziologie an der Universität<br />

Konstanz studierte, ist Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Compagnon <strong>Markt</strong>forschung, Stuttgart. Er trat 1991 dem<br />

BVM bei und ist seit 1996 Leiter der BVM-Regionalgruppe<br />

Baden-Württemberg .■<br />

Weitere Informationen zu den Regionalgruppen:<br />

www.bvm.org und ab Seite 44 dieser Ausgabe des<br />

BVM-<strong>inbrief</strong>s.<br />

BVM-Verbandsarbeit<br />

AKTUELL: Erste internationale<br />

Studie zur Wertewelt der Deutschen,<br />

Deutsch-Türken und Türken<br />

(weitere Informationen auf unserer Website)<br />

Internationale Full-Service <strong>Markt</strong>- und Meinungsforschung<br />

mit Fokus auf Deutschland und die Türkei<br />

LILJEBERG Research International ist Teil der<br />

INFO-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Berlin<br />

150 CATI-Plätze in Berlin und Antalya<br />

deutscher, deutsch-türkischer und türkischer Interviewerstab<br />

<strong>Markt</strong>forschung in Deutschland (deutschsprachige Wohnbevölkerung)<br />

– z.B. CATI PhoneBus D<br />

Ethno-<strong>Markt</strong>forschung unter Deutschtürken in Deutschland –<br />

z.B. CATI-Phonebus DTR<br />

<strong>Markt</strong>forschung in der Türkei – z.B. CATI-PhoneBus TR<br />

Internationale <strong>Markt</strong>forschung<br />

LILJEBERG Research International, Turkey:<br />

Etiler Mah. Adnan Menderes Bvl. 65/4<br />

Yükselis Apt. B Blok<br />

TR-07010 Antalya<br />

Tel. +90-242-310 10 10<br />

Fax +90-242-310 10 99<br />

LILJEBERG Research International, Germany:<br />

Schönholzer Straße 1a<br />

D-13187 Berlin<br />

Tel. +49-30-49001-0 / ext. -100<br />

Fax +49-30-49001-150<br />

mail@liljeberg.net<br />

www.liljeberg.net<br />

Geschäftsführer: Dr. Holger Liljeberg


BVM-Regionalgruppen<br />

REGIONALGRUPPE RHEIN-NECKAR<br />

Sportsponsoring messbar machen<br />

Alexander Fetzer und Markus Lichti von IFM zur Relevanz des Sportsponsoring für Marken<br />

Wie erfolgreich ist Sportsponsoring und wie kann dies<br />

gemessen werden? Ein Vortrag in der Regionalgruppe<br />

Rhein-Neckar gab viele interessante Antworten auf diese<br />

Frage.<br />

Alexander Fetzer und Markus Lichti von IFM-Medienanalysen<br />

skizzierten zunächst die im Laufe der Zeit gewandelten<br />

Möglichkeiten der Kommunikation, Marken bekannt und begehrenswert<br />

zu machen. War früher die Zahl der Produkte<br />

und Kommunikationswege im <strong>Markt</strong> überschaubar, so sei<br />

heute eine unübersichtliche Zahl an Marken und Medien -<br />

kanälen zu konstatieren. Die Folge: Der Zugang zum Verbraucher<br />

werde zunehmend schwieriger. Markenwert und<br />

Markenpräferenz über die verschiedenen Kommunikationswege<br />

zu generieren sei eine komplexe Herausforderung für<br />

die Unternehmen.<br />

Kein Wunder, so die Referenten, dass ein immer größerer Anteil<br />

an Kommunikationsetats in nicht klassische Kommunikationskanäle<br />

laufe. An genau an dieser Stelle platziere sich das<br />

Sportsponsoring: Es sei effizientes Werben für Marken, um<br />

deren Image und Bekanntheit aufzubauen, mit dem Ziel, den<br />

Abverkauf zu erhöhen.<br />

Die Vorteile des Sportsponsoring beim Markenaufbau liegen<br />

nach Fetzer und Lichti in den folgenden Punkten:<br />

Wahrnehmung im Unterbewusstsein<br />

Höhere Emotionalität des Umfeldes<br />

Hervorragende Plattform für vernetzte Maßnahmen<br />

Gutes Preis-/Leistungsverhältnis<br />

Diese vier Punkte ergeben, so Fetzer und Lichti, eine höhere<br />

Akzeptanz und Wirkung im Vergleich zur klassischen Werbung.<br />

Und genau hier werde es interessant für die <strong>Markt</strong>forschung:<br />

Denn ihre Aufgabe sei es, die Wirkung von Sportsponsoring<br />

messbar zu machen und den Nachweis zu erbringen,<br />

dass Sportsponsoring wirke. Dabei sei zu unterscheiden<br />

zwischen der Messung aufseiten der Medien – die Erhebung<br />

der medial vermittelten Sponsoringmaßnahmen wie z.B. Bandenwerbung<br />

in Stadien, auf Trikots oder auf Rennhelmen –<br />

und der Messung aufseiten des <strong>Markt</strong>es, also die Wirkung in<br />

der Bevölkerung bzw. in der entsprechenden Zielgruppe.<br />

Auf der Seite des Medieninputs/der Medienforschung seien<br />

die Forschungsverhältnisse noch übersichtlich, wenn auch<br />

durchaus aufwändig, so Fetzer und Lichti. Idealerweise werde<br />

die gesamte Sportberichterstattung eines Landes aufgezeichnet<br />

(TV, Print, Online) und der Anteil der medialen Sichtbarkeit<br />

der gesponserten Marke quantitativ erfasst. Hieraus lasse sich<br />

ein Werbeäquivalentwert errechnen, der sich in Verhältnis zum<br />

Nord<br />

(Hamburg)<br />

Messbar ist in einer allgemeinen Abfrage, an<br />

welche Sponsoren sich die Befragten erinnern<br />

können. Kaum mehr messbar sei hingegen<br />

die direkte Verbindung zwischen den<br />

einzelnen Sponsoringmaßnahmen sowie der<br />

Wahrnehmung und der Wirkung dieser Maßnahme.<br />

Regionalgruppenveranstaltungen<br />

im Frühjahr 2010<br />

Niedersachsen<br />

(Hannover)<br />

Berlin<br />

Bielefeld-Osnabrück-Münster<br />

(Bielefeld)<br />

Rhein-Ruhr<br />

(Düsseldorf)<br />

Köln-Bonn<br />

(Köln)<br />

Rhein-Main<br />

(Frankfurt)<br />

Leipzig<br />

(Leipzig/Magdeburg)<br />

Bayern<br />

22. April 2010, 16:00 Uhr, Messe München<br />

Einblicke in die Messemarktforschung und Besuch<br />

der internationalen Baumaschinenmesse (bauma)<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl von 35 Personen<br />

Kontakt: Mona Bellér<br />

Rhein-Neckar<br />

(Mannheim)<br />

Baden-Württemberg<br />

(Stuttgart)<br />

Franken<br />

(Nürnberg)<br />

Bayern<br />

(München)<br />

Bayern<br />

6. Mai 2010, 19:00 Uhr, Literaturhaus München<br />

Chancen und Akzeptanz von E-Mobilität<br />

Zsolt Krémer, Technomar<br />

Kontakt: Gudrun Kneißl<br />

44<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


BVM-Regionalgruppen<br />

investierten Geld setzen lasse. Dies sei<br />

zwar ein guter Wert, um Sponsoringmaßnahmen<br />

in Hinsicht auf deren Mediensichtbarkeit<br />

auszusteuern, er mache<br />

jedoch keine Aussage darüber, was sich<br />

wirklich in den Köpfen der Bevölkerung<br />

festsetzt.<br />

4,5 Mrd.¤<br />

4 Mrd.¤<br />

3,5 Mrd.¤<br />

3 Mrd.¤<br />

2,5 Mrd. Euro<br />

Sponsoring-Volumen 2000-2009*<br />

Die Messung dessen, was in den Köpfen<br />

ankommt, sei Aufgabe des zweiten<br />

Ansatzes, von Fetzer und Lichti als typische<br />

„Sponsoring-<strong>Markt</strong>forschung“ bezeichnet.<br />

Und hier wird es in der Tat<br />

komplex. Messbar sei zum Beispiel in<br />

einer allgemeinen Abfrage, an welche<br />

Sponsoren sich die Befragten erinnern<br />

können. Kaum mehr messbar sei hingegen die direkte Verbindung<br />

zwischen den einzelnen Sponsoringmaßnahmen, die<br />

medial auf der Seite der Medienforschung erfasst werden, und<br />

der Wahrnehmung und Wirkung dieser Maßnahme. Zu indirekt<br />

und unbewusst sei hier die Verbindung zwischen dem Stimulus<br />

– der Sponsoring-Maßnahme im Hintergrund der Berichterstattung<br />

– und dem Response, also dem Ankommen dieser<br />

Maßnahme im Kopf des Verbrauchers, als dass eine direkt<br />

messbare Verbindung hergestellt werden könne.<br />

Gesamtvolumen 2,4 2,6 2,7 3,0 3,4 3,6 4,3 4,0 4,3 4,4<br />

Sport-Sponsoring 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,1 2,7 2,5 2,7 2,7<br />

Medien-Sponsoring 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 0,9 1,0 1,0<br />

Kultur-Sponsoring 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3<br />

Public-Sponsoring 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4<br />

Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

*Gerundete Durchschnittswerte in Mrd. Euro Befragte: Top-Entscheider Werbungstreibende/Agenturen, Basis: 218 Quelle: Sponsor Visions 2009 2007<br />

Fetzer und Lichti machten klar, dass genau hier IFM-Medienanalysen<br />

ansetzt: über implizite Messmethoden und die Korrelation<br />

zwischen Medienanalyse und <strong>Markt</strong>forschung Erkenntnisse<br />

zu gewinnen, wie zum Beispiel die Messung der Erinnerung<br />

an Unternehmen, die Sportsponsoring betreiben.<br />

Auch hier gab es einen durchaus optimistischen Ausblick am<br />

Ende eines interessanten Vortrags: Viel sei bereits erreicht und<br />

allein der Ansatz, Sportsponsoring messbar zu machen, sei<br />

schon ein großer Fortschritt. Effizienzmessung von Sportsponsoring<br />

ist Work in Progress, und hier hat <strong>Markt</strong>forschung bereits<br />

einen guten Beitrag geleistet (und noch zu leisten). Ein<br />

Glück, dass es <strong>Markt</strong>forschung gibt! .■<br />

Helmut Faulstich und Dr. Rolf Hackenbroch<br />

Regionalleitung<br />

EINLADUNGEN ZU REGIONALVERANSTALTUNGEN<br />

Brief und Faxformular sind passé<br />

Auf Beschluss des Regionalrats werden die Einladungen<br />

zu Regionalveranstaltungen nicht mehr per Brief, sondern<br />

nur noch per E-Mail verschickt.<br />

Dahinter verbirgt sich ein neues, vereinfachtes datenbankbasiertes<br />

Online-Anmeldeverfahren, das die Anmeldung per Faxformular<br />

endgültig ablöst. Ebenfalls neu ist, dass die Regionalleiterinnen<br />

und Regionalleiter jederzeit die Möglichkeit haben,<br />

sich online über den Anmeldestand ihrer Veranstaltung zu informieren.<br />

Die Online-Anmeldung erfolgt über einen personalisierten Link<br />

in der elektronischen Einladung und ist sehr komfortabel, weil<br />

keine Daten mehr eingegeben werden müssen. Darüber hinaus<br />

ist es auch möglich, Kollegen und andere interessierte<br />

Personen über einen extra Link direkt von der Einladungsmail<br />

aus zu einer Regionalveranstaltung anzumelden. Das Ganze<br />

basiert auf einem Anmeldeverfahren, in dem nach einem Datenbankabgleich<br />

nur für die Personen, die nicht im BVM-Verteiler<br />

sind, Kontaktdaten eingegeben werden müssen. Für diejenigen,<br />

die keine Einladungsmail erhalten, besteht natürlich<br />

die Möglichkeit, sich über die Regionalgruppenseite auf der<br />

BVM-Homepage über Veranstaltungen zu informieren und sich<br />

von da aus online zu einer Regionalveranstaltung anzumelden.<br />

Jeder, der sich anmeldet, erhält dafür eine Bestätigung.<br />

Mit mehr als 40 Veranstaltungen im Jahr bietet der BVM in den<br />

12 BVM-Regionalgruppen viele Gelegenheiten der Information,<br />

des Networkings und Erfahrungsaustauschs.<br />

Besuchen Sie doch mal wieder Ihre Regionalgruppe vor Ort!<br />

.■<br />

Mehr dazu: www.bvm.org<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 45


Branche international<br />

GLOBALE PERSPEKTIVE<br />

Schritt halten mit dem, was in der Branche passiert<br />

Interview mit Gunilla Broadbent, ESOMAR-Präsidentin, zu wichtigen Projekten des weltweit<br />

aktiven <strong>Markt</strong>forscherverbands<br />

Gunilla Broadbent ist seit rund einem Jahr Präsidentin von ESOMAR. Mit der gebürtigen<br />

Schwedin mit US-amerikanischem Pass hat ESOMAR erstmals eine Führung, die nicht in<br />

Europa, sondern in Übersee lebt. Im Interview erläutert Broadbent, welche Aufgaben und<br />

Arbeitsschwerpunkte für den Verband aktuell und zukünftig wichtig sind.<br />

ESOMAR engagiert sich besonders in der Arbeit mit jungen<br />

<strong>Markt</strong>forschern. Welche Aktivitäten gibt es da?<br />

Wir halten die Förderung und Ausbildung junger Leute für<br />

überaus wichtig. Deshalb wollen wir auch zukünftig die begabtesten<br />

Akademiker dazu motivieren, als <strong>Markt</strong>forscher zu arbeiten.<br />

Wir möchten verhindern, dass diese – wie insbesondere<br />

in den 90ern geschehen – in andere Branchen abwandern.<br />

Deshalb arbeiten wir mit Universitäten und Business Schools<br />

zusammen und sorgen dafür, dass Studenten die Möglichkeit<br />

bekommen zu sehen, was wir – als <strong>Markt</strong>forscher – heute tun.<br />

Alljährlich laden wir immer auch Studenten zu unseren Kongressen<br />

und zu anderen Veranstaltungen ein. Sie werden uns<br />

von den Hochschulen empfohlen.<br />

Nicht selten unterrichten Hochschulen und Universitäten das<br />

Fach <strong>Markt</strong>forschung auf eine sehr theoretische Weise. Uns ist<br />

es wichtig, Studenten die Möglichkeit zu geben, sich auch mit<br />

praktischen Fragen zu beschäftigen. Anhand von Beispielen<br />

aus der Arbeit international anerkannter und kreativer <strong>Markt</strong>forscher<br />

erfahren sie, wie spannend unser Beruf sein kann und<br />

wie die praktische <strong>Markt</strong>forschungsarbeit aussieht. Dieses<br />

Projekt ist ein wirklicher Erfolg. Am Kongress in Montreux nahmen<br />

15 Studenten aus 11 Ländern teil.<br />

Sie haben in diesem Jahr erstmals auch einen Nachwuchsforscherpreis<br />

ausgeschrieben.<br />

Ja, wir hatten Forscher unter 30 Jahren aufgefordert, uns<br />

Kurzporträts von Projekten zu schicken, die sich mit aktuell<br />

brennenden Themen wie „Alterung“, „globaler Erwärmung“<br />

oder „weltweiter Armut“ beschäftigen. Aus über 80 Bewerbungen<br />

wählten wir 23 Arbeiten aus und baten die Bewerber, uns<br />

Präsentationen zu schicken, die genauer auf Fragestellung<br />

und Ergebnisse ihrer Arbeiten eingingen. Die Auswahl der besten<br />

drei fiel uns dann sehr schwer, denn all diese Arbeiten<br />

waren ausgezeichnet. Auch mit diesem Projekt möchten wir<br />

junge Leute motivieren, sich mit unserer Branche zu beschäftigen,<br />

und zeigen, welch wichtige Rolle die <strong>Markt</strong>forschung im<br />

Prozess des sozialen Wandels spielt.<br />

Welchen Stellenwert haben die Bereiche Mitgliederservices<br />

und Mitgliederwerbung?<br />

Das Thema Mitgliederservices hat für ESOMAR höchste Priorität.<br />

Anfang 2009 hatten wir eine erste Befragung von Mitgliedern<br />

zum Thema Mitgliederzufriedenheit durchgeführt. Im<br />

Herbst folgte eine weitere Studie, in der wir danach fragen,<br />

welche Services die Mitglieder besonders schätzen und was<br />

sie darüber hinaus noch an Leistungen erwarten. Für uns sind<br />

diese Befragungen sehr wichtig, denn wir möchten wissen, ob<br />

und wie wir unseren Mitgliedern wirklich relevante und werthaltige<br />

Services liefern. Darüber hinaus haben wir 2009 ein neues<br />

Customer-Relations-System eingeführt, über das wir die Wünsche<br />

unserer Mitglieder besser als bisher erfassen und auch<br />

schneller auf diese eingehen können.<br />

Nicht selten unterrichten Hochschulen und<br />

Universitäten das Fach <strong>Markt</strong>forschung auf<br />

eine sehr theoretische Weise. Uns ist es<br />

wichtig, Studenten die Möglichkeit zu geben,<br />

sich auch mit praktischen Fragen zu<br />

beschäftigen.<br />

Denken Sie auch daran, eine Art Junior-Mitgliedschaft zu<br />

schaffen?<br />

Wir haben das Thema niedrigerer Mitgliedsbeiträge für jüngere<br />

<strong>Markt</strong>forscher lange diskutiert und planen eine besondere Mitgliedschaft<br />

für Nachwuchsmarktforscher in diesem Frühjahr<br />

einzuführen. Wir wollen jungen <strong>Markt</strong>forschern die Möglichkeit<br />

geben, eine Auswahl an Services anzubieten und dafür<br />

das globale Netzwerk von ESOMAR zu nutzen. Bereits im Jahr<br />

2009 hatten wir jungen <strong>Markt</strong>forschern ermöglicht, am Kongress<br />

und an einigen Seminaren zu einem günstigeren Preis<br />

teilzunehmen. Dieses Angebot wollen wir in Zukunft auf weitere<br />

Veranstaltungsangebote ausdehnen.<br />

Darüber hinaus haben wir auch für <strong>Markt</strong>forscher aus Unternehmen<br />

spezielle Angebote geschaffen – sowohl für den Kongress<br />

als auch für die Veranstaltungen zur Onlineforschung in<br />

Chicago und zur Qualitativen Forschung in Marrakesch. Betriebsmarktforscher,<br />

die sich für diese Veranstaltungen interessierten,<br />

hatten die Möglichkeit, einen ihrer Kollegen mitzunehmen.<br />

Damit konnten wir Forscher auf Seiten der Auftraggeber<br />

von <strong>Markt</strong>forschung zur Teilnahme motivieren und sie bewe-<br />

46<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Branche international<br />

gen, Nachwuchsforscher aus ihren Unternehmen zu ESO-<br />

MAR-Veranstaltungen mitzunehmen.<br />

Themenwechsel: Die Frage, wie das Volumen des <strong>Markt</strong>forschungsgeschäfts<br />

gemessen werden kann, war eine<br />

der zentralen Fragen der WIN-Konferenz 2009 in Amsterdam.<br />

Worauf konzentrierte sich die Diskussion?<br />

Wie man das Volumen des <strong>Markt</strong>forschungsgeschäfts genauer<br />

messen kann, beschäftigt uns seit eh und je. Noch immer<br />

gibt es weltweit <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen, die den nationalen<br />

<strong>Markt</strong>forschungsverbänden nicht angehören und deren<br />

Umsatz deshalb möglicherweise gar nicht erfasst wird. Diese<br />

Umsätze in die Messung mit einzubeziehen und so ein umfassenderes<br />

Bild des tatsächlichen <strong>Markt</strong>forschungsumsatzes<br />

weltweit zu gewinnen, ist eine der beiden Aufgaben, die wir zu<br />

erledigen haben. Die zweite Aufgabe betrifft die Genauigkeit<br />

der Messung. Wir haben dazu eine Arbeitsgruppe gebildet, an<br />

der Experten und Vertreter der Verbände teilnehmen, die ihre<br />

Vorstellungen dazu beitragen sollen. Gemeinsam mit den Verbänden<br />

wollen wir eine operationale Definition von <strong>Markt</strong>forschung<br />

erarbeiten und über ein präziseres Messinstrumentarium<br />

diskutieren.<br />

Wie das Volumen des <strong>Markt</strong>forschungsgeschäfts<br />

genau zu messen ist, beschäftigt uns<br />

seit eh und je. Noch immer gibt es weltweit<br />

<strong>Markt</strong>forschungsunternehmen, die den nationalen<br />

Verbänden nicht angehören und deren<br />

Umsatz gar nicht erfasst wird.<br />

Großbritannien hat in diesem Jahr ein neues Verfahren<br />

zur Ermittlung des britischen <strong>Markt</strong>forschungsumsatzes<br />

eingesetzt. Will ESOMAR einen ähnlichen Ansatz wählen?<br />

Bislang fehlen uns detaillierte Informationen, wie man den<br />

<strong>Markt</strong>forschungsumsatz in Großbritannien genau erfasst hat.<br />

Wir sind allerdings überzeugt, dass wir ein Messinstrument<br />

brauchen, das auf der ganzen Welt in identischer Form genutzt<br />

wird. Es ist nicht sinnvoll, wenn die einzelnen Länder jeweils<br />

eigene Messverfahren benutzen. Wir benötigen ein einheitliches,<br />

valides und präzises Messsystem. Dieses Projekt<br />

hat höchste Priorität und sollte in einer sehr transparenten<br />

Form entwickelt und kommuniziert werden. Wir sind sicher,<br />

dass Großbritannien als wichtiger Partner an dieser Arbeit teilnehmen<br />

wird und wir eine Lösung finden, die weltweit Konsens<br />

genießt.<br />

In Deutschland führen der BVM und der ADM eine Studie<br />

durch, um herauszufinden, wie viele <strong>Markt</strong>forscher es<br />

gibt, und zu erfahren, wie viele Erwerbstätige regelmäßig<br />

mit <strong>Markt</strong>forschung zu tun haben. Arbeitet ESOMAR<br />

ebenfalls an einer solchen Studie?<br />

Auch das ist eine sehr wichtige Arbeit, die wir anzugehen<br />

haben. Denn wir werden häufig gefragt, warum wir nicht ausweisen,<br />

wie viele Menschen in der <strong>Markt</strong>forschung arbeiten.<br />

Diese Aufgabe ist jedoch so komplex, dass wir sie bis zum Erscheinen<br />

des Industry Report, in dem wir Zahlen zur Entwicklung<br />

der <strong>Markt</strong>forschungsbranche weltweit publizieren, wohl<br />

nicht werden lösen können.<br />

Gunilla Broadbent<br />

President GB Global Positioning und amtierende ESOMAR-Präsidentin<br />

Die gebürtige Schwedin mit US-Staatsbürgerschaft hat mehr als 30 Jahre<br />

Erfahrung in der internationalen <strong>Markt</strong>forschung. Nach ihrer Tätigkeit als Senior<br />

Vice-President bei Roper-ASW (jetzt GfK-NOP) in New York gründete Broadbent<br />

das Unternehmen Worldwide Services bei BAIGlobal in New York, das<br />

1999 von Synovate übernommen wurde. Bei Synovate arbeitete sie dann als<br />

Senior Vice-President, bevor sie zu GB Global Positioning ging.<br />

Gunilla Broadbent, die seit 1991 Mitglied von ESOMAR ist, engagiert sich seit<br />

1995 für den Verband. Bis 2002 war sie Repräsentantin von ESOMAR in den<br />

USA. Seit 2003 gehört sie dem Vorstand an und fungierte von 2005 bis 2008<br />

als Schatzmeister.<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 47


Branche international<br />

Ein weiteres wichtiges Thema war die Entwicklung eines<br />

Bewertungsinstruments, mit dem Kunden die Leistungen<br />

von <strong>Markt</strong>forschungsinstituten einstufen können.<br />

Das mit dieser Arbeit betraute Projektteam hat eine Pilotstudie<br />

angelegt, die in diesen Tagen gestartet werden soll. Diese Pilotstudie,<br />

die einen quantitativen und einen qualitativen Teil<br />

hat, wird die Entscheidungsgrundlage dafür liefern, ob das<br />

Projekt fortgesetzt werden soll. Die Ergebnisse der Pilotstudie<br />

werden auf dem Kongress im September nächsten Jahres in<br />

Athen präsentiert. Wie die weitere Arbeit an dem Bewertungsinstrument<br />

aussieht, hängt also stark von den Studienergebnissen<br />

ab.<br />

Wir brauchen ein Messinstrument, das auf<br />

der ganzen Welt in identischer Form genutzt<br />

wird. Es ist nicht sinnvoll, wenn die einzelnen<br />

Länder jeweils eigene Messverfahren für den<br />

Branchenumsatz benutzen. Wir benötigen<br />

ein einheitliches, valides und präzises Messsystem.<br />

Zunächst haben die Forschungsinstitute nicht besonders<br />

begeistert auf das Projekt reagiert. Ist das immer<br />

noch so?<br />

Das hat sich längst gelegt. Inzwischen arbeiten alle großen Institute<br />

mit. Es ist unbedingt notwendig, dass die Institute bei<br />

dieser Aufgabe mitarbeiten. Anders würde das Vorhaben<br />

überhaupt nicht funktionieren. Beide Seiten, Institute und Kunden,<br />

müssen sich mit allen Teilen des Projekts einverstanden<br />

erklären. Es ist vor allem wichtig, dass jeder Schritt, jede Forderung<br />

in diesem Prozess absolut transparent ist und dass<br />

das Prozedere generell in allen Märkten und Regionen angewandt<br />

werden kann. Alle Schritte müssen objektiv nachvollziehbar<br />

sein und für jedermann Nutzen bringen. Und die Ergebnisse<br />

solcher Bewertungen müssen für jeden zugänglich<br />

sein. Natürlich haben die großen Institute längst eigene standardisierte<br />

Instrumente entwickelt, mit denen sie die Zufriedenheit<br />

der Kunden nach einem fertiggestellten Projekt ermitteln.<br />

Kleinere Institute prüfen wohl auf eher informelle Weise,<br />

wie zufrieden ihre Kunden sind. Es gibt also schon Instrumente.<br />

Wir haben die Aufgabe, etwas zu entwickeln, das sich<br />

durch allseitige Transparenz auszeichnet und mit dem sich alle<br />

Beteiligten einverstanden erklären. Das ist eine ziemlich komplexe<br />

Aufgabe und nicht mit der Entwicklung eines Fragebogens<br />

zu vergleichen, mit dem man sein Hotelzimmer bewertet.<br />

Was sind wichtige Zukunftsprojekte von ESOMAR?<br />

Wir gehören einer Branche an, die sich in einer Phase rapiden<br />

Wandels befindet. Ich glaube, dass die weltweite Krise der Finanzmärkte<br />

diesen Wandel sogar mehr beschleunigt hat, als<br />

dies einige Leute wahrhaben wollten. Ich glaube auch, dass<br />

die Krise ein deutliches Signal für unsere Branche war und wir<br />

darüber nachdenken sollten, was wir tun und wie wir etwas<br />

tun. Die Relevanz von Berufsverbänden hat sich generell verändert<br />

und wird sich auch weiterhin im Wandel befinden. Die<br />

größte Herausforderung für ESOMAR besteht darin, mit dem<br />

Schritt zu halten, was in der Branche passiert, und Services<br />

anzubieten, die sich unsere Mitglieder wünschen und die sie<br />

benötigen.<br />

Vielen Dank für das Interview. .■<br />

Interview: Dr. Ulrike Schöneberg<br />

Termin vormerken:<br />

17. bis 18. Juni 2010<br />

45. Kongress der<br />

Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung in Bonn<br />

48<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Branche international<br />

Ein weiteres wichtiges Thema war die Entwicklung eines<br />

Bewertungsinstruments, mit dem Kunden die Leistungen<br />

von <strong>Markt</strong>forschungsinstituten einstufen können.<br />

Das mit dieser Arbeit betraute Projektteam hat eine Pilotstudie<br />

angelegt, die in diesen Tagen gestartet werden soll. Diese Pilotstudie,<br />

die einen quantitativen und einen qualitativen Teil<br />

hat, wird die Entscheidungsgrundlage dafür liefern, ob das<br />

Projekt fortgesetzt werden soll. Die Ergebnisse der Pilotstudie<br />

werden auf dem Kongress im September nächsten Jahres in<br />

Athen präsentiert. Wie die weitere Arbeit an dem Bewertungsinstrument<br />

aussieht, hängt also stark von den Studienergebnissen<br />

ab.<br />

Wir brauchen ein Messinstrument, das auf<br />

der ganzen Welt in identischer Form genutzt<br />

wird. Es ist nicht sinnvoll, wenn die einzelnen<br />

Länder jeweils eigene Messverfahren für den<br />

Branchenumsatz benutzen. Wir benötigen<br />

ein einheitliches, valides und präzises Messsystem.<br />

Zunächst haben die Forschungsinstitute nicht besonders<br />

begeistert auf das Projekt reagiert. Ist das immer<br />

noch so?<br />

Das hat sich längst gelegt. Inzwischen arbeiten alle großen Institute<br />

mit. Es ist unbedingt notwendig, dass die Institute bei<br />

dieser Aufgabe mitarbeiten. Anders würde das Vorhaben<br />

überhaupt nicht funktionieren. Beide Seiten, Institute und Kunden,<br />

müssen sich mit allen Teilen des Projekts einverstanden<br />

erklären. Es ist vor allem wichtig, dass jeder Schritt, jede Forderung<br />

in diesem Prozess absolut transparent ist und dass<br />

das Prozedere generell in allen Märkten und Regionen angewandt<br />

werden kann. Alle Schritte müssen objektiv nachvollziehbar<br />

sein und für jedermann Nutzen bringen. Und die Ergebnisse<br />

solcher Bewertungen müssen für jeden zugänglich<br />

sein. Natürlich haben die großen Institute längst eigene standardisierte<br />

Instrumente entwickelt, mit denen sie die Zufriedenheit<br />

der Kunden nach einem fertiggestellten Projekt ermitteln.<br />

Kleinere Institute prüfen wohl auf eher informelle Weise,<br />

wie zufrieden ihre Kunden sind. Es gibt also schon Instrumente.<br />

Wir haben die Aufgabe, etwas zu entwickeln, das sich<br />

durch allseitige Transparenz auszeichnet und mit dem sich alle<br />

Beteiligten einverstanden erklären. Das ist eine ziemlich komplexe<br />

Aufgabe und nicht mit der Entwicklung eines Fragebogens<br />

zu vergleichen, mit dem man sein Hotelzimmer bewertet.<br />

Was sind wichtige Zukunftsprojekte von ESOMAR?<br />

Wir gehören einer Branche an, die sich in einer Phase rapiden<br />

Wandels befindet. Ich glaube, dass die weltweite Krise der Finanzmärkte<br />

diesen Wandel sogar mehr beschleunigt hat, als<br />

dies einige Leute wahrhaben wollten. Ich glaube auch, dass<br />

die Krise ein deutliches Signal für unsere Branche war und wir<br />

darüber nachdenken sollten, was wir tun und wie wir etwas<br />

tun. Die Relevanz von Berufsverbänden hat sich generell verändert<br />

und wird sich auch weiterhin im Wandel befinden. Die<br />

größte Herausforderung für ESOMAR besteht darin, mit dem<br />

Schritt zu halten, was in der Branche passiert, und Services<br />

anzubieten, die sich unsere Mitglieder wünschen und die sie<br />

benötigen.<br />

Vielen Dank für das Interview. .■<br />

Interview: Dr. Ulrike Schöneberg<br />

Termin vormerken:<br />

17. bis 18. Juni 2010<br />

45. Kongress der<br />

Deutschen<br />

<strong>Markt</strong>forschung in Bonn<br />

48<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


Branche international<br />

GROßBRITANNIEN<br />

Branchenreport mit Lücken<br />

Die größten 100 <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen<br />

in Großbritannien erwirtschafteten<br />

im Jahr 2009 einen Umsatz<br />

in Höhe von knapp 1,75 Milliarden<br />

britische Pfund. Ob und wie viel<br />

die Branche gewachsen oder geschrumpft<br />

ist, dazu fehlen jegliche<br />

Angaben.<br />

In der unten stehenden Liste fehlen Angaben<br />

zu AC Nielsen, IMS Health und<br />

einige Unternehmen von Kantar. Im Verzeichnis<br />

der Top 100 gibt es weitere 29<br />

Unternehmen, die keine Angaben zum<br />

Jahr 2008 gemacht haben.<br />

Das ist insofern interessant, als es der<br />

britischen <strong>Markt</strong>forschung mit einem<br />

Trick gelungen war, sich im ESOMAR Industry<br />

Report 2009 als Nummer 1 der<br />

nationalen <strong>Markt</strong>forschungsmärkte in<br />

Europa zu platzieren. Wie das funktionierte?<br />

Für die Erhebung des ESOMAR<br />

Industry Report 2009 erweiterte der britische<br />

<strong>Markt</strong>forschungsverband MRS<br />

kurzerhand die Definition, was als <strong>Markt</strong>forschung<br />

zu gelten hat.<br />

Die Erklärung steckt in einer recht ausführlichen<br />

Fußnote des ESOMAR Industry<br />

Report. Darin steht, dass der britische<br />

<strong>Markt</strong>forschungsverband MRS<br />

sich über die bisherige Begriffsdefinition<br />

von <strong>Markt</strong>forschung hinwegsetzte, um<br />

eine adäquatere und sorgfältiger erhobene<br />

Schätzung des „wahren“ britischen<br />

<strong>Markt</strong>forschungsvolumens zu erarbeiten.<br />

Die von der MRS neu formulierte Definition<br />

für <strong>Markt</strong>forschung umfasst demnach<br />

alle Unternehmen, die sich mit der<br />

Sammlung und Aufbereitung von Daten<br />

einerseits und mit der Interpretation von<br />

Daten beschäftigen. Dazu gehören demnach<br />

auch Unternehmen wie Dunnhumby,<br />

Datamonitor, Mintel oder Euromonitor,<br />

also Unternehmen, die klassischerweise<br />

dem Bereich der Marketing- und<br />

<strong>Markt</strong>forschungsdienstleister zugerechnet<br />

werden, selbst aber nicht wirklich<br />

<strong>Markt</strong>forschung betreiben.<br />

■<br />

Quelle: Inside Research, Januar 2010,<br />

und ESOMAR, September 2009<br />

Die 10 größten <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen in Großbritannien<br />

Rang Unternehmen Umsatz 2008<br />

in Mio. brit. Pfund<br />

Prozent Wachstum<br />

zum Vorjahr<br />

1 TNS 150,0 1) 0<br />

2 Ipsos MORI 1<strong>28</strong>, 1 +12,7<br />

3 Millward Brown 115,1 +1,3<br />

4 GfK NOP 95.4 +1,9<br />

5 Dunnhumby 79,7 +44,5<br />

6 AC Nielsen NA NA<br />

7 Synovate 71,8 +9,9<br />

8 IMS Health NA NA<br />

9 Cello Research 52,9 +32,1<br />

10 Datamonitor 51,1 +11,6<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

Mehrheit der Internetnutzer sind ahnungslos<br />

REZESSION 2009<br />

Wirtschaftskrise beschert<br />

Branche 6 Prozent Minus<br />

Der Informationsdienst Market Intelligence<br />

berichtet, dass die <strong>Markt</strong>forschungsbranche<br />

im Jahr 2009 um<br />

6,2 Prozent geschrumpft ist und sich<br />

danach nur langsam erholen wird.<br />

Die Prognose bis zum Jahr 2012 sagt<br />

ein durchschnittliches Wachstum von<br />

3,2 Prozent in den nächsten vier Jahren<br />

voraus. Das voraussichtliche Geschäftsvolumen<br />

der <strong>Markt</strong>forschung im Jahr<br />

2012 wird 34,1 Milliarden US-Dollar betragen.<br />

Das Unternehmen prognostiziert<br />

eine Zunahme der Globalisierung und<br />

eine dramatische Verschiebung zu Online-Datenerhebungsverfahren.<br />

■<br />

Quelle: www.outsellinc.com<br />

DÄNEMARK<br />

Institutsverband FMD löst<br />

sich auf<br />

Der Verband der dänischen <strong>Markt</strong>forschungsinstitute,<br />

der zuletzt eine<br />

Welle von Institutsaustritten hinnehmen<br />

musste, beendet nach 41 Jahren<br />

seine Arbeit.<br />

Zwei Jahre zuvor hatte der FMD von seinen<br />

Mitglieder gefordert, sich nach ISO<br />

20252 zertifizieren zu lassen. FMD wurde<br />

Mitglied des Unternehmerverbands<br />

Dansk Industri. Darüber hinaus führte der<br />

Verbandsvorsitzende Asger Nielsen Gespräche<br />

über die Rückkehr des FMD<br />

in den europäischen Institutsverband<br />

EFAMRO. Die Entwicklung der letzten<br />

zwei Jahre veranlasste den Vorstand des<br />

FMD nun, den Verband aufzulösen. .■<br />

Quelle: Daily Research News Online,<br />

November 2009<br />

Drei von vier Briten ist nicht bewusst,<br />

dass die Industrie bei ihrer<br />

Werbung Instrumente des Bahavioural<br />

Targeting nutzt – so der Befund<br />

einer Studie des Interactive Advertis -<br />

ing Bureau.<br />

Ebenso viele Briten sind jedoch einverstanden,<br />

dass man sie gezielt bewirbt,<br />

vorausgesetzt, dass man sie darüber informiert,<br />

welche Art von Informationen<br />

im Internet gesammelt wird und wie sie<br />

diese kontrollieren können. Und die<br />

meisten Briten wissen nicht, dass sie die<br />

Möglichkeit haben, die an sie gerichtete<br />

persönliche Werbung mit einer Opt-out-<br />

Funktion zu unterbinden.<br />

Im Herbst letzten Jahres hatte die Europäische<br />

Kommission bereits ein Verfahren<br />

wegen Regelverstoß gegen die britische<br />

Regierung eröffnet. Es ging um<br />

eine Software, die die britische Telecom<br />

für das Tracking von Webseiten und<br />

ihrer Benutzer anwendet. Die britische<br />

Regierung hat Software dieser Art nach<br />

Protesten von Verbraucher- und Datenschützern<br />

als legal erklärt. Die Europäische<br />

Union ist bei all dem der Ansicht,<br />

dass die in Großbritannien geltenden<br />

Regeln zur systematischen Sammlung<br />

persönlicher Daten nicht mit den EU-Bestimmungen<br />

konform sind. .■<br />

Quellen: www.iabuk.net,<br />

www.warc.com<br />

50<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010


USA<br />

Smartphones stärken den M-Commerce<br />

Eine vom Institut eMarketer durchgeführte<br />

Studie zeigt, dass immer<br />

mehr US-Amerikaner ihre Iphones,<br />

Blackberrys und Androidphones<br />

dafür nutzen, vor Ort in den Geschäften<br />

Preisvergleiche anzustellen und<br />

via Mobiltelefon einzukaufen.<br />

Jeder zweite Amerikaner nutzt das<br />

Smartphone beim Einkauf, um Produktinformationen<br />

zu überprüfen und sich<br />

über Preise bei Konkurrenzhändlern zu<br />

informieren. Jeder Dritte nutzt inzwischen<br />

die Möglichkeit des M-Commerce<br />

und kauft über sein Smartphone ein. .■<br />

Quelle: Warc, Januar 2010<br />

USA<br />

Hohe Strafe wegen Kinderarbeit<br />

Western Wats, einer der weltweit<br />

größten Betreiber von Telefonstudios,<br />

wurde aufgrund einer Untersuchung<br />

des US-amerikanischen Department<br />

of Labor zu einer Geldstrafe<br />

von fast 553 Tausend US-Dollar<br />

verurteilt, weil das Unternehmen in<br />

seinen Studios Minderjährige als Interviewer<br />

beschäftigt hatte.<br />

Das in Utah angesiedelte Unternehmen<br />

hatte in den Jahren 2007 und 2008 fast<br />

1.500 Jugendliche, die noch nicht 16<br />

Jahre alt waren, in insgesamt zehn Telefonstudios<br />

in sieben US-Bundesstaaten<br />

als reguläre Interviewer beschäftigt. Es<br />

handelt sich um einen der schwersten<br />

Verstöße gegen den Fair Labor Standards<br />

Act, der je geahndet wurde.<br />

Das 1987 gegründete Unternehmen<br />

Western Wats beschäftigte im Jahr<br />

2009 insgesamt 11.000 Interviewer. .■<br />

Quelle: Inside Research, November<br />

2009<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

Internetwerbung überflügelt<br />

erstmals TV-Werbung<br />

Im ersten Halbjahr 2009 haben die<br />

Ausgaben für Werbung im Internet<br />

mit 1,75 Mrd. britischen Pfund und<br />

einem <strong>Markt</strong>anteil von 23,5 Prozent<br />

am Gesamtwerbeaufkommen erstmals<br />

die Ausgaben für TV-Werbung<br />

übertroffen.<br />

Das ergeben die neuesten Zahlen, die<br />

das Internet Advertising Bureau und<br />

PricewaterhouseCoopers regelmäßig erheben<br />

und veröffentlichen. Das Internetsegment<br />

war gegenüber der vergleichbaren<br />

Vorjahresperiode um 4,6 Prozent<br />

gewachsen. Die Ausgaben für TV-Werbung<br />

dagegen sanken um 17 Prozent<br />

auf ein Gesamtvolumen von 1,6 Millionen<br />

Pfund. Das entspricht einem <strong>Markt</strong>anteil<br />

von lediglich 21,9 Prozent.<br />

In Deutschland, wo Internetwerbung<br />

nicht annähernd die Rolle spielt wie in<br />

Großbritannien, sind allerdings ähnliche<br />

Tendenzen in Bezug auf das Wachstum<br />

der beiden Werbesegmente zu beobachten:<br />

Während die Internetwerbung<br />

im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent zulegte,<br />

fuhr die klassische Werbung ein<br />

sattes Minus von 13 Prozent ein.<br />

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis<br />

von Internet- zu TV-Werbung entwickelt,<br />

wenn es zu einem konjunkturellen<br />

Aufschwung kommt.<br />

■<br />

Weitere Informationen:<br />

www. iab.co.uk<br />

Branche international<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

BVM <strong>Berufsverband</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Markt</strong>- und<br />

Sozialforscher e.V.<br />

Breite Straße 24<br />

13187 Berlin<br />

Tel.: 030-49 90 74 20<br />

Fax: 030-49 90 74 21<br />

info@bvm.org<br />

www.bvm.org<br />

Bildmaterial:<br />

Diverse Bildarchive<br />

V.i.S.d.P.:<br />

BVM-Bundesvorstand<br />

Chefredaktion:<br />

Dr. Ulrike Schöneberg<br />

Assistenz und<br />

Koordination:<br />

Ulrike Großmann<br />

Sabine Steig<br />

Lektorat<br />

Dr. Gisela Hack-Molitor<br />

Gestaltung:<br />

Stephan Hasselbauer<br />

Design Büro, Fürth<br />

Druck:<br />

Druckerei Seubert,<br />

Nürnberg<br />

Anzeigen in dieser<br />

Ausgabe:<br />

Consumerfieldwork<br />

Foerster & Thelen<br />

GfK<br />

GfK Omnibussystem<br />

IFAK<br />

LILJEBERG Research International<br />

net-request<br />

Titelbild:<br />

Lichttürme der Kunstund<br />

Ausstellungshalle der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

in Bonn<br />

BVM <strong>inbrief</strong> März 2010 51

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