23.12.2013 Aufrufe

www. 3-loewen-takt.de - Bodo

www. 3-loewen-takt.de - Bodo

www. 3-loewen-takt.de - Bodo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Kun<strong>de</strong>nmagazin – Frühjahr 2013<br />

<strong>www</strong>. 3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>


2 Editorial<br />

Seite 4<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

sicherlich ist Ihnen das auch schon häufiger passiert:<br />

Sie stehen an <strong>de</strong>r Haltestelle o<strong>de</strong>r am Bahnsteig und<br />

müssen warten. Sie warten auf <strong>de</strong>n Bus o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Zug, warten darauf, mitgenommen zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auf<br />

die Ankunft Ihrer Liebsten. Die wenigsten warten gern.<br />

Damit Sie so wenig wie möglich warten müssen,<br />

fahren Busse und Bahnen in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

im sogenannten Integralen Taktfahrplan. Der Vorteil<br />

dieses Fahrplans ist, dass sich die festgelegten<br />

Anschluss- und Umsteigezeiten leicht merken lassen.<br />

Bei Abweichungen regelt die Wartezeitvorschrift <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Bahn die Übergänge <strong>de</strong>r Züge. Welche<br />

Rolle dabei die Transportleitung und die Nahverkehrsgesellschaft<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (NVBW) spielen,<br />

lesen Sie auf <strong>de</strong>n Seiten 14 /15.<br />

Aber nicht nur beim Warten, son<strong>de</strong>rn auch während<br />

<strong>de</strong>r Fahrt können unerwartete Dinge passieren. Wir<br />

haben mit <strong>de</strong>m Leiter <strong>de</strong>r zentralen Servicestelle „Fahrgastrechte“<br />

in Frankfurt gesprochen. Im Gespräch auf<br />

<strong>de</strong>n Seiten 22/23 erläutert er, welche Möglichkeiten es<br />

für Sie als Fahrgast gibt, zu Ihrem Recht zu kommen.<br />

Der Kalen<strong>de</strong>r hat ihn zwar angekündigt, aber pünktlich<br />

erschienen ist <strong>de</strong>r Frühling nicht. Auch auf ihn mussten<br />

wir recht lange warten. Jetzt, wo er da ist und die<br />

wärmen<strong>de</strong>n Sonnenstrahlen die Natur zum Blühen<br />

bringt, zieht es uns nach draußen.<br />

In <strong>de</strong>r Rubrik „Unterwegs im 3-Löwen-Takt“ haben<br />

wir wie<strong>de</strong>r abwechslungsreiche Freizeittipps für<br />

Sie zusammengestellt. Die Ra<strong>de</strong>xpresszüge <strong>de</strong>s<br />

3-Löwen-Takts fahren auch in diesem Jahr in die<br />

schönsten Regionen Ba<strong>de</strong>n-Württembergs. Bei einer<br />

Fahrt mit <strong>de</strong>r Achertalbahn können Sie <strong>de</strong>n Frühling<br />

so richtig genießen. Tausen<strong>de</strong> Obstbäume verwan<strong>de</strong>ln<br />

das Achertal in ein Meer aus weißen und zartrosa<br />

Blüten.<br />

Wie immer Sie sich entschei<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Frühling zu<br />

begrüßen, wir wünschen Ihnen viel Freu<strong>de</strong> und<br />

allzeit eine gute Reise im 3-Löwen-Takt.<br />

Sonja Haas-Andreas<br />

Leiterin Marketing und Pressesprecherin 3-Löwen-Takt<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Nahverkehrsgesellschaft Ba<strong>de</strong>n-Württemberg mbH (NVBW), Wilhelmsplatz 11, 70182 Stuttgart,<br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong><br />

Verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt: Sonja Haas-Andreas<br />

Konzept: NVBW<br />

Redaktion: Andrea Toll, Heiko Focken, Korbinian Fleischer, Saskia Klima, Sonja Haas-Andreas, Thomas Vogel,<br />

Thomas Zehen<strong>de</strong>r, Uwe Neumann<br />

Repro, Druck und Gestaltung: Süd<strong>de</strong>utsche Verlagsgesellschaft Ulm<br />

Bildnachweis: Titel- und Rückseite: Südba<strong>de</strong>nbus GmbH, Andrea Toll (S. 6, 7, 11, 14, 15, 22, 23), Europapark (S. 4),<br />

fotolia (S. 8, 10, 12), Korbinian Fleischer (S. 16, 17), Heiko Focken (S. 18, 19), Peter Jülg und Tourist-Information<br />

Kappelro<strong>de</strong>ck (S. 20, 21), Thomas Vogel (S. 8), Thomas Zehen<strong>de</strong>r (S. 13)


Inhalt<br />

3<br />

Seite 8<br />

Neues aus <strong>de</strong>m Nahverkehr<br />

Der ÖPNV macht mobil<br />

Gewinnspiel<br />

Die Zukunft erfahren<br />

Fahrradland<br />

Teststreifen fürs Ra<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>r City<br />

Frühling im 3-Löwen-Takt<br />

Pe<strong>de</strong>lecs für die erste und letzte Meile<br />

Mit <strong>de</strong>n Ra<strong>de</strong>xpressen in die neue Saison starten<br />

Fahrplan zum Mitmachen<br />

Hinter <strong>de</strong>n Kulissen<br />

Einsatz für Pünktlichkeit und Qualität<br />

Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Zügig durch die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

Genussreise zu Füßen <strong>de</strong>r Hornisgrin<strong>de</strong><br />

Sonntagstour: Blütenzauber im Achertal<br />

Im Gespräch<br />

„Unser Ziel ist Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit“<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

10<br />

11<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

Seite 12<br />

Info<br />

Bekanntheit <strong>de</strong>s 3-Löwen-Takts steigt stetig<br />

2002 gab es die erste Messung zum Bekanntheitsgrad<br />

<strong>de</strong>s 3-Löwen-Taktes. Die ergab, dass 31 Prozent<br />

<strong>de</strong>r 16- bis 69-Jährigen in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

die Marke kennen. 2012 waren es schon 57 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Befragten. Dabei ist die stärkste Zuwachsrate<br />

vor allem bei <strong>de</strong>n gelegentlichen Nutzern von Bussen<br />

und Bahnen <strong>de</strong>s 3-Löwen-Taktes zu verzeichnen.<br />

Seite 16<br />

Neben <strong>de</strong>r Bezeichnung „3-Löwen-Takt” wur<strong>de</strong> in<br />

einer weiteren Befragung Bezug auf die Bildmarke –<br />

die drei Löwen – genommmen. Wort- und Bildmarke<br />

erreichen zusammen einen Bekanntheitsgrad von<br />

knapp 70 Prozent. Damit liegt das Logo „3-Löwen-<br />

Takt” <strong>de</strong>utlich vor an<strong>de</strong>ren Logos, die einen Bezug<br />

zu Ba<strong>de</strong>n-Württemberg haben. Mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung, Ba<strong>de</strong>n-Württemberg zu einer<br />

Pionierregion für nachhaltige Mobilität zu machen,<br />

wur<strong>de</strong>n die Aufgaben innerhalb <strong>de</strong>r Marke 3-Löwen-<br />

Takt ausgebaut. So stehen die drei Löwen heute<br />

nicht nur für die Nutzung von Bussen und Bahnen,<br />

son<strong>de</strong>rn werben auch für <strong>de</strong>n Fahrradverkehr. „Das<br />

Logo <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s ist auf <strong>de</strong>m besten Weg, eine<br />

Mobilitätsmarke zu wer<strong>de</strong>n, die auch für die Vernetzung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Verkehrsmittel steht“,<br />

stellt Sonja Haas, Leiterin Marketing und Pressesprecherin<br />

<strong>de</strong>s 3-Löwen-Taktes, fest.


4 Neues aus <strong>de</strong>m Nahverkehr<br />

Der ÖPNV<br />

macht mobil<br />

Mobilitätsgarantie in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Alle 22 Tarif- und Verkehrsverbün<strong>de</strong> sowie die Verkehrsunternehmen<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s garantieren ihren Fahrgästen,<br />

dass sie ihr Ziel pünktlich erreichen. In <strong>de</strong>r Praxis sieht<br />

das so aus: Wenn ein Bus liegengeblieben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Bahnverkehr gestört ist und <strong>de</strong>r Fahrgast aus diesem<br />

Grund sein Ziel 30 Minuten später erreicht als im Fahrplan<br />

ausgewiesen, kann er ein Taxi nehmen und sich<br />

die Kosten – je nach Verkehrsverbund zwischen 35<br />

und 50 Euro – ersetzen lassen. Hierfür muss <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

die Fahrtdaten, die Taxiquittung und eine Kopie <strong>de</strong>s Fahrscheins<br />

vorlegen. Diese Regelung gilt für Inhaber von<br />

bestimmten Zeitfahrausweisen.<br />

Ausgenommen von <strong>de</strong>r Regelung sind Inhaber von Ausbildungsmonats-<br />

und Ausbildungsjahreskarten. Sofern<br />

das Verkehrsunternehmen keine Schuld trifft, beispielsweise<br />

bei Unwetter o<strong>de</strong>r Streik, können keine Leistungen<br />

aus <strong>de</strong>r Mobilitätsgarantie in Anspruch genommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Auch nicht bei Verspätungen, die durch zuvor<br />

angekündigte Straßen- o<strong>de</strong>r Streckensperrungen, Bauarbeiten<br />

o<strong>de</strong>r Veranstaltungen o<strong>de</strong>r kurzfristig durch<br />

Demonstrationen o<strong>de</strong>r Falschparker zustan<strong>de</strong> kommen.<br />

Weitere Informationen und Vordrucke <strong>de</strong>s Erstattungsantrags<br />

sind auf <strong>de</strong>n Internetseiten <strong>de</strong>r Verkehrverbün<strong>de</strong><br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

„Bike & Ri<strong>de</strong>“ mit neuem ADFC-VVS-Faltrad<br />

Mit <strong>de</strong>m Fahrrad zur Haltestelle o<strong>de</strong>r zum Bahnhof<br />

fahren und dann bequem in <strong>de</strong>n Bus o<strong>de</strong>r die Bahn einsteigen<br />

– mit <strong>de</strong>m neuen ADFC-VVS-Faltrad ist das<br />

kein Problem. Zusammen mit <strong>de</strong>m Allgemeinen Deutschen<br />

Fahrrad-Club Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (ADFC) und<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt Stuttgart wird nun ein Faltrad zu<br />

vergünstigten Konditionen im Fahrradhan<strong>de</strong>l angeboten.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Aktionspartner ist es, für umweltfreundliche<br />

Mobilität und die Nutzung von Fahrrad und öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu werben. Dr. Gudrun Zühlke, Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s ADFC Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, ist begeistert<br />

von <strong>de</strong>r Flexibilität: „Wenn es schnell gehen muss,<br />

geht‘s zügig mit <strong>de</strong>m Faltrad zur Haltestelle, und wenn<br />

Erholung angesagt ist, kann man auch mal die ganze<br />

Strecke mit <strong>de</strong>m Rad fahren – das ist mo<strong>de</strong>rne Mobilität.“<br />

Das Faltrad kann in Bus und Bahn kostenlos mitgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit wenigen Handgriffen ist es in etwa<br />

zehn Sekun<strong>de</strong>n zusammen- und wie<strong>de</strong>r auseinan<strong>de</strong>rgefaltet.<br />

Das ADFC-VVS-Faltrad wird zu einem Vorteilspreis<br />

von 799 Euro angeboten (regulärer Preis 849 Euro).<br />

Der Preisvorteil gilt für die ersten 500 Rä<strong>de</strong>r. Verkauft<br />

wer<strong>de</strong>n die Falträ<strong>de</strong>r über autorisierte Fahrradfachhändler<br />

im Bereich <strong>de</strong>s VVS.<br />

<strong>www</strong>.vvs.<strong>de</strong><br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>/mobil-in-bw


KVV/VRN: Pendler sparen mit <strong>de</strong>m AboPlus<br />

Bereits Anfang 2012 hatte <strong>de</strong>r KVV das sogenannte<br />

„AboPlus KVV/VRN“ eingeführt. KVV-Jahreskarteninhaber<br />

mit Wohnsitz im Tarifgebiet <strong>de</strong>s KVV erhalten<br />

beim Erwerb einer VRN-Jahreskarte (als Anschluss-<br />

Zeitkarte) eine Ermäßigung von 50 Prozent. Nun folgte<br />

zum 1. April 2013 eine weitestgehend vergleichbare<br />

Regelung für VRN-Jahreskarteninhaber. Voraussetzung<br />

für die Inanspruchnahme ist ein Wohnsitz <strong>de</strong>s Abonnenten<br />

in <strong>de</strong>r Stadt Hei<strong>de</strong>lberg bzw. einem Teilgebiet<br />

<strong>de</strong>s Rhein-Neckar-Kreises. Die Stadt Hei<strong>de</strong>lberg und <strong>de</strong>r<br />

Rhein-Neckar-Kreis übernehmen für die Berechtigten<br />

50 Prozent <strong>de</strong>s Ticketpreises <strong>de</strong>r KVV-Jahreskarte. Die<br />

bei<strong>de</strong>n Abonnements für VRN und KVV wer<strong>de</strong>n beim<br />

„AboPlus VRN/KVV“ auf nur einer Fahrkarte zusammengefasst.<br />

Die Bestellung <strong>de</strong>r kombinierten Abonnements<br />

ist grundsätzlich nur online über das Buchungsportal<br />

<strong>www</strong>.bahn.<strong>de</strong>/aboplus-ba<strong>de</strong>nwuerttemberg<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bahn möglich.<br />

<strong>www</strong>.kvv.<strong>de</strong>, <strong>www</strong>.vrn.<strong>de</strong><br />

VBK: Fünf barrierefreie Haltestellen in <strong>de</strong>r Karlsruher<br />

Innenstadt<br />

Schritt für Schritt wer<strong>de</strong>n die fünf neuen barrierefreien<br />

Haltestellen in <strong>de</strong>r Karlruher Innenstadt in Betrieb genommen,<br />

die einen <strong>de</strong>utlichen Fortschritt in Sachen Komfort<br />

im öffentlichen Nahverkehr be<strong>de</strong>uten. Bereits im Oktober<br />

und November 2012 wur<strong>de</strong>n die Haltestellen Kolpingplatz<br />

und Mathystraße (bei<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Karlsstraße) und die Haltestelle<br />

Wer<strong>de</strong>rstraße in <strong>de</strong>r Rüppurrer Straße fertiggestellt.<br />

Die Haltestellen Karlstor und Men<strong>de</strong>lssohnplatz sind<br />

noch im Bau.<br />

<strong>www</strong>.vbk.info<br />

DING: Aktionen und Son<strong>de</strong>rangebote zum<br />

15-jährigen Jubiläum<br />

15 Jahre DING: Ein guter Grund für <strong>de</strong>n Donau-Iller-<br />

Nahverkehrsverbund mit seinen Kun<strong>de</strong>n zu feiern. Dafür<br />

hat sich DING zahlreiche Aktionen und Son<strong>de</strong>rangebote<br />

einfallen lassen, zum Beispiel die Tageskarten-Verlosung<br />

mit Mobilitätsplus, bei <strong>de</strong>r an allen Sonntagen 2013<br />

15 Tageskarten Gruppe Gesamtnetz verlost wer<strong>de</strong>n. Auf<br />

<strong>de</strong>r Geocaching-Sommerralley können Geocaching-Fans<br />

das DING-Gebiet mit Navi o<strong>de</strong>r Smartphone erkun<strong>de</strong>n<br />

und attraktive Preise gewinnen. Von Mai bis Oktober<br />

lädt DING zu sechs unterschiedlichen geführten Wan<strong>de</strong>rungen<br />

ein.<br />

<strong>www</strong>.ding.eu/15jahreding<br />

DB: Entspannt in <strong>de</strong>n Europa-Park<br />

Mit <strong>de</strong>m Europa-Park Kombi-Ticket reisen Besucher entspannt<br />

und kostengünstig in <strong>de</strong>n Europa-Park nach Rust.<br />

An- und Abreise mit allen Nahverkehrszügen (IRE, RE,<br />

RB, S-Bahn) in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und Bus (SBG und<br />

SWEG) sowie <strong>de</strong>r Eintritt in <strong>de</strong>n Europa-Park sind bereits<br />

enthalten. Das Ticket gilt montags bis sonntags für<br />

einen Tag ohne zeitliche Einschränkung für bis zu fünf<br />

Personen im Nahverkehr in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und<br />

ist ab 57,70 Euro am Automaten o<strong>de</strong>r am Schalter<br />

(zwei Euro Aufpreis) erhältlich.<br />

Das Ticket feiert in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag.<br />

Über 200.000 Besucher nahmen es in <strong>de</strong>n letzten<br />

zehn Jahren in Anspruch.<br />

<strong>www</strong>.bahn.<strong>de</strong>, <strong>www</strong>.europapark.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>utschebahn<br />

5<br />

Gewinnspiel<br />

Auf geht‘s in <strong>de</strong>n Europa-Park!<br />

Machen Sie mit bei unserem Frühlings-Gewinnspiel.<br />

Wenn Sie unser Kun<strong>de</strong>nmagazin genau lesen, wer<strong>de</strong>n<br />

Sie die Fragen mit Leichtigkeit beantworten können<br />

und mit etwas Glück schon bald in <strong>de</strong>n Europa-Park<br />

nach Rust fahren.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Wie viel Prozent <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Württemberger kennen<br />

die Wort- und Bildmarke <strong>de</strong>s 3-Löwen-Takts?<br />

Ab wie viel Euro ist das Europa-Park Kombi-Ticket<br />

erhältlich?<br />

Wie viele Obstbäume stehen auf Streuobstwiesen<br />

in <strong>de</strong>r Ortenau?<br />

Das gibt es zu gewinnen:<br />

– 1 x zwei Eintrittskarten für <strong>de</strong>n Europa-Park in Rust<br />

– 2 x je ein Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-Ticket<br />

Sen<strong>de</strong>n Sie die Antwort bis 28.06.2013 an:<br />

Nahverkehrsgesellschaft<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg mbH<br />

Stichwort „Gewinnspiel“<br />

Wilhelmsplatz 11<br />

70182 Stuttgart<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen


6 Neues aus <strong>de</strong>m Nahverkehr<br />

Die Zukunft<br />

erfahren<br />

Zum sechsten Mal trafen sich auf Einladung <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s Ba<strong>de</strong>n-Württemberg Experten auf <strong>de</strong>m<br />

ÖPNV-Innovationskongress in Freiburg, um über<br />

neue Konzepte, innovative I<strong>de</strong>en und aktuelle<br />

Entwicklungen rund um das Thema öffentlicher<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) zu diskutieren.<br />

Natürlich war auch die Nahverkehrsgesellschaft<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (NVBW) mit dabei.<br />

Von Andrea Toll<br />

Gleich bei <strong>de</strong>r Auf<strong>takt</strong>veranstaltung <strong>de</strong>s 6. ÖPNV-Innovationskongresses<br />

am 11. März stellte Winfried Hermann,<br />

Minister für Verkehr und Infrastruktur, die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Frage, um die es während <strong>de</strong>s Kongresses immer wie<strong>de</strong>r<br />

ging: „Wie schaffen wir es, mehr Fahrgäste für Bus und<br />

Bahn zu gewinnen? Das ist eine <strong>de</strong>r zentralen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

im ÖPNV. Dieser Kongress soll Impulse für<br />

die Weiterentwicklung bestehen<strong>de</strong>r und die Entwicklung<br />

neuer Mobilitätskonzepte setzen“, sagte Hermann.<br />

In seinem Eingangsstatement machte er <strong>de</strong>utlich, wie<br />

wichtig ein innovativer ÖPNV sei, <strong>de</strong>r neue Technologien<br />

einsetze und sich vernetze. „Sonst gehört er nicht<br />

zu <strong>de</strong>n Gewinnern, son<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>n Verlierern“, stellte<br />

<strong>de</strong>r Minister fest. Mehr als 500 Teilnehmer aus <strong>de</strong>m<br />

gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet und <strong>de</strong>m benachbarten Ausland<br />

nahmen an <strong>de</strong>m dreitägigen Kongress teil, um sich<br />

auszutauschen.<br />

Vorzeigebeispiel für zukunftsorientierten ÖPNV ist <strong>de</strong>r<br />

Südtirol Pass, <strong>de</strong>n Günther Burger, Abteilungsdirektor,<br />

Autonome Provinz Bozen-Südtirol, vorstellte. Ein Konzept,<br />

das die Fachleute durchweg begeisterte und einige sogar<br />

recht neidisch wer<strong>de</strong>n ließ. Statt eines unübersichtlichen<br />

Tarif- und Fahrkartendschungels gibt es in Südtirol nur<br />

<strong>de</strong>n Südtirol Pass. Der persönliche, nicht übertragbare<br />

Fahrschein gilt für alle Verkehrsmittel <strong>de</strong>s Verkehrsverbun<strong>de</strong>s<br />

Südtirol. Er passt sich an die persönliche Fahrleistung<br />

<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n an: Je mehr <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> fährt, umso<br />

günstiger wird <strong>de</strong>r Fahrpreis. Mit <strong>de</strong>r Mobilcard, <strong>de</strong>r<br />

museumobil Card und <strong>de</strong>r bikemobil Card sind Touristen<br />

in Südtirol bequem mit <strong>de</strong>m ÖPNV unterwegs. Ein<br />

Mo<strong>de</strong>ll, das sich allerdings nicht so leicht auf Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg übertragen lässt, wie die Experten<br />

feststellen mussten.<br />

Mobilität von morgen<br />

Wie sieht die Mobilität von morgen aus? Dr. Wolfgang<br />

Scha<strong>de</strong>, Leiter Geschäftsfeld Verkehrssysteme am<br />

Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung<br />

(ISI) in Karlsruhe, gab in seinem Leitvortrag Ein- und Ausblicke.<br />

Verän<strong>de</strong>rtes Mobilitätsverhalten, Multimodalität,<br />

<strong>de</strong>mografischer Wan<strong>de</strong>l, Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Arbeitswelt<br />

und vielfältige Möglichkeiten <strong>de</strong>r neuen Medien<br />

nehmen Einfluss auf die Mobilität. In einem interdisziplinären<br />

Team erarbeiteten Scha<strong>de</strong> und seine Kollegen eine<br />

Vision für die zukünftige urbane Mobilität: So wer<strong>de</strong><br />

es immer weniger Pkw geben und statt sie zu besitzen,<br />

nutzte man sie nur noch, zum Beispiel durch Carsharing<br />

o<strong>de</strong>r car2go. Weniger Autos in <strong>de</strong>n Städten wür<strong>de</strong>n<br />

auch weniger Park- und Straßenflächen be<strong>de</strong>uten. Die<br />

könnten in Parks und Grünflächen umgenutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Kleinst- und Elektrofahrzeuge wer<strong>de</strong>n eine immer<br />

größere Rolle spielen. Leiserer und weniger Verkehr<br />

ebenso wie mehr Grün in <strong>de</strong>n Städten steigere die


Lebensqualität in <strong>de</strong>n Städten, schlussfolgerte Scha<strong>de</strong>.<br />

Er prognostizierte eine Renaissance <strong>de</strong>r Städte. Der<br />

Trend dahin ist jetzt schon <strong>de</strong>utlich zu spüren.<br />

Und worauf muss sich <strong>de</strong>r ÖPNV vorbereiten? „Der<br />

Personenverkehr wird stagnieren und die Mobilitätskosten<br />

steigen, wodurch Geringverdienen<strong>de</strong> in ihrem<br />

Mobilitätsverhalten eingeschränkt wer<strong>de</strong>n“, stellte<br />

Scha<strong>de</strong> fest. Durch die schrumpfen<strong>de</strong> Bevölkerung im<br />

ländlichen Raum wür<strong>de</strong> die Nachfrage nach ÖPNV<br />

einbrechen, so Scha<strong>de</strong>. Es gäbe weniger Schüler, dafür<br />

aber mehr Fahrgäste über 60 Jahre und mobilitätseingeschränkte<br />

Kun<strong>de</strong>n. Aufgrund vernetzter Mobilität und<br />

neuer IT-Technologien wür<strong>de</strong>n aber auch neue Nachfragegruppen<br />

entstehen. Scha<strong>de</strong> sieht einen Systemwechsel<br />

in <strong>de</strong>r Mobilität, basierend auf neuen Antriebstechnologien,<br />

Verkehrsmitteln, Nutzungskonzepten<br />

und Geschäftsmo<strong>de</strong>llen. „Auf diese Verän<strong>de</strong>rungen und<br />

neuen Anfor<strong>de</strong>rungen sollten sich die Verkehrsanbieter<br />

heute schon einstellen“, riet er.<br />

Workshops zu unterschiedlichen Themen<br />

Anregungen dazu bekamen die Teilnehmer in <strong>de</strong>n<br />

zwanzig Workshops, die sich auf die Vortragsreihen<br />

„Kun<strong>de</strong>norientierung“, „Betrieb“, „Technologie“,<br />

„Marketing/Tarife“ und „Umweltverbund“ verteilten.<br />

Mit welchen Strategien kann sich <strong>de</strong>r ÖPNV als<br />

klimaverträgliche Alternative zum Individualverkehr<br />

etablieren? Wie kann er sich Trends zu einem umweltbewussten<br />

Verkehrsverhalten zu Nutze machen?<br />

Wie kann vernetzte Mobilität aussehen? Welche Auswirkungen<br />

hat <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l auf <strong>de</strong>n<br />

ÖPNV vor allem in ländlichen Gebieten? Diese und<br />

viele weitere Fragen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Workshops<br />

rege diskutiert.<br />

Verleihung <strong>de</strong>s Innovationspreises 2013<br />

Zu <strong>de</strong>n Höhepunkten <strong>de</strong>s Kongresses zählte die Verleihung<br />

<strong>de</strong>s ÖPNV-Innovationspreises. Unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Neue I<strong>de</strong>en und Konzepte für nachhaltige Mobilität im<br />

ÖPNV“ würdigte das Land in diesem Jahr drei beson<strong>de</strong>rs<br />

innovative Projekte für einen zukunftsgerichteten Nahverkehr<br />

in drei Kategorien. In <strong>de</strong>r Kategorie „Nachhaltige<br />

Mobilität im ländlichen Raum“ gewann das „Elektro-<br />

Bürgerauto“ <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Oberreichenbach im Landkreis<br />

Calw. Mit einem elektrisch angetriebenen<br />

Bürgerauto sorgt die Gemein<strong>de</strong> für die Mobilität ihrer<br />

Bürger. Das Bürgerauto versteht sich als Ergänzung<br />

zum öffentlichen Nahverkehr und wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n<br />

Bürgern selbst organisiert.<br />

Übernachtungen wur<strong>de</strong>n über KONUS abgerechnet. Das<br />

bestehen<strong>de</strong> Angebot können Gäste mittlerweile flächen<strong>de</strong>ckend<br />

in Anspruch nehmen. Tourismusbranche und<br />

ÖPNV arbeiten hier eng zusammen.<br />

Soziale Medien nutzen<br />

In <strong>de</strong>r Kategorie „Nachhaltige Mobilität – Marketing und<br />

Kun<strong>de</strong>ninformation“ war die Verkehrs- und Tarifverbund<br />

Stuttgart GmbH (VVS) gleich zweimal erfolgreich. Mit<br />

<strong>de</strong>r Internetseite „Rundum Mobil“, einer zentralen Informationsplattform<br />

für die Region Stuttgart, und mit<br />

einer auf Soziale Medien basieren<strong>de</strong>n Kommunikationsstrategie,<br />

die vor allem junge Fahrgäste anspricht. Was<br />

bietet „Rundum Mobil“? Die Internetseite verschafft<br />

Menschen in <strong>de</strong>r Region Stuttgart einen Überblick über<br />

alle Mobilitätsangebote. Damit reagiert <strong>de</strong>r VVS darauf,<br />

dass immer mehr Menschen multimodal unterwegs<br />

sind. Sie greifen dabei nicht nur auf <strong>de</strong>n öffentlichen<br />

Nahverkehr, son<strong>de</strong>rn auch auf ergänzen<strong>de</strong> Systeme wie<br />

z. B. Anruftaxis, Bürgerbusse, Carsharing, Mitfahrzentralen<br />

o<strong>de</strong>r Fahrradverleihsysteme zurück. Die Plattform<br />

ist <strong>de</strong>r Auf<strong>takt</strong> zu einer umfassen<strong>de</strong>n Informationsund<br />

Buchungsplattform, die <strong>de</strong>n Nutzern möglichst viele<br />

Informationen zur multimodalen Mobilität bieten soll.<br />

Gleichzeitig engagiert sich <strong>de</strong>r VVS als erster Verkehrsverbund<br />

in Deutschland auf Facebook und Twitter.<br />

Das Unternehmen möchte mit seinen Kun<strong>de</strong>n in einen<br />

nachhaltigen Dialog treten, um über Angebote und<br />

Hintergrün<strong>de</strong> zu informieren und Reaktionen aus erster<br />

Hand zu erhalten. Der Verbund hat bei Facebook bereits<br />

mehr als 23.000 sogenannte Fans. Täglich wer<strong>de</strong>n zwei<br />

eigene Posts zu aktuellen Themen veröffentlicht. Auf<br />

Twitter folgen <strong>de</strong>m VVS fast 3.000 sogenannte Follower,<br />

täglich wird ein Tweet zu aktuellen Themen veröffentlicht.<br />

Über diese bei<strong>de</strong>n Kanäle lassen sich Informationen<br />

nicht nur schnell transportieren, son<strong>de</strong>rn die Fans o<strong>de</strong>r<br />

Follower unterstützen <strong>de</strong>n Verbund auch bei <strong>de</strong>r Verbreitung<br />

von Nachrichten, in<strong>de</strong>m sie Inhalte „teilen“ o<strong>de</strong>r<br />

„retweeten“. Der Kun<strong>de</strong>ndialog bekommt dadurch eine<br />

neue Qualität und ermöglicht <strong>de</strong>m VVS eine neue Form<br />

<strong>de</strong>s Marketings.<br />

7<br />

Ausgezeichnet in <strong>de</strong>r Kategorie „Nachhaltige Mobilität<br />

im Freizeitverkehr“ wur<strong>de</strong> die Initiative KONUS, was für<br />

KOstenlose NUtzung <strong>de</strong>s ÖPNV für Schwarzwaldurlauber<br />

steht. Neun Verkehrsverbün<strong>de</strong>, die Schwarzwald-Tourismus<br />

GmbH sowie 139 Kommunen nehmen an diesem<br />

Projekt teil. Durch einen Aufschlag von 36 Cent pro Übernachtung<br />

kann <strong>de</strong>r Gast die öffentlichen Verkehrsmittel<br />

im gesamten Schwarzwald nutzen. Bereits 10,7 Millionen<br />

Minister Winfried Hermann beim ÖPNV-Innovationskongress.


8 Fahrradland<br />

Teststreifen fürs<br />

Ra<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>r City<br />

Rauf aufs Rad! Aber gera<strong>de</strong> in dichter Innenstadtbebauung<br />

ist selten genügend Platz für Radwege.<br />

Wären Radschutzstreifen eine sichere Alternative?<br />

Ein Mo<strong>de</strong>llprojekt in neun Kommunen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

wird <strong>de</strong>n Planern exakte Fakten liefern.<br />

Von Thomas Vogel<br />

weitläufige Gleisanlagen hinweg. Eine Verbindungsstraße<br />

zwischen zwei Stadtteilen, zu schmal für eine gute Radweglösung,<br />

aber von vielen Radlern frequentiert, nicht<br />

zuletzt wegen <strong>de</strong>r nahen, vielbesuchten Schule. Und<br />

oben am Scheitelpunkt steht auch noch eine beidseitige<br />

Bushaltestelle. Abgesetzt durch Bordsteine gibt es zwei<br />

Seitenstreifen, bislang getrennt durch eine Linie, die<br />

sich Radler und Fußgänger teilen mussten. Gut gedacht,<br />

Radschutzstreifen, mit gestrichelten weißen Linien<br />

und Fahrradsymbolen gekennzeichnet, geben gerne<br />

einmal eine Zielscheibe ab für Spott – als „aufgemalter<br />

Radweg“. Noch sind sie selten und daher ungewohnt.<br />

Bei<strong>de</strong>s könnte sich än<strong>de</strong>rn, wenn das von <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

Fahrradfreundlicher Kommunen in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (AGFK-BW) initiierte Mo<strong>de</strong>llprojekt<br />

komplett ausgewertet ist, verbun<strong>de</strong>n mit Handlungsempfehlungen<br />

für die Praxis. Ist ein Durchbruch möglich<br />

durch nicht viel mehr als ein paar Eimer Farbe, gepaart<br />

mit <strong>de</strong>m Grips <strong>de</strong>r Verkehrsexperten? Bei Thomas Raab<br />

vom Amt für Verkehrsmanagement in Hei<strong>de</strong>lberg und<br />

seinem Mitarbeiter Johanno Hagstedt ist das Geheimnis<br />

schon gelüftet. Ihnen liegt <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>obeweis vor. In<br />

allen beteiligten Städten wur<strong>de</strong>n die fraglichen, neu mit<br />

Radschutzstreifen versehenen Routen über viele<br />

Stun<strong>de</strong>n hinweg gefilmt, um beurteilen zu können, wie<br />

sicher die Radler darauf unterwegs sind.<br />

Test an „Problemstraße“<br />

In Hei<strong>de</strong>lberg hatte man sich für die Untersuchung eine<br />

ausgesprochene „Problemstraße“ ausgesucht: Die<br />

Bürgerstraße führt in einem lang gestreckten Bogen über<br />

Im Test: Radschutzstreifen in Hei<strong>de</strong>lberg.


- Info<br />

Die AGFK-BW ist ein kommunales Netzwerk zur<br />

systematischen För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fahrradverkehrs<br />

und Schaffung einer fahrradfreundlichen Mobilitätskultur<br />

in <strong>de</strong>n Mitgliedskommunen. Eines <strong>de</strong>r zentralen<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r AGFK-BW ist es, innovative<br />

Mo<strong>de</strong>llprojekte zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Radverkehrs<br />

durchzuführen. Damit wer<strong>de</strong>n die Ziele verfolgt,<br />

planerische und finanzierbare Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, die eine schnellstmögliche Realisierung<br />

von fahrradfreundlicher Infrastruktur ermöglichen,<br />

sowie die (inter-)nationale Forschung zur Sicherung<br />

<strong>de</strong>s Fahrradverkehrs mit belastbaren Ergebnissen<br />

zu bereichern.<br />

Die Stadt Hei<strong>de</strong>lberg ist Gründungsmitglied <strong>de</strong>r<br />

AGFK-BW. Das Gutachten „Schutzstreifen“ wird<br />

durch das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen<br />

aus Aachen erstellt. Weitere Mo<strong>de</strong>llstädte sind<br />

neben Hei<strong>de</strong>lberg auch Leonberg, Tübingen, Offenburg,<br />

Lörrach, Heilbronn, Offenburg, Fil<strong>de</strong>rstadt<br />

und Friedrichshafen<br />

doch dumm nur, dass die Linie recht häufig als eher<br />

unverbindlich angesehen wur<strong>de</strong>. Fuhren zwei Radler<br />

nebeneinan<strong>de</strong>r, wur<strong>de</strong> es für die Fußgänger schon<br />

eng. Fuhren die Radler wie<strong>de</strong>r mal im Pulk, konnte es<br />

für alle Beteiligten kritisch wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Konflikte und gefährlichen Situationen waren<br />

Raab und seinen Mitarbeitern natürlich nicht verborgen<br />

geblieben. Was tun? Radler runter auf die Fahrbahn!<br />

Klingt herzlos, brachte protestieren<strong>de</strong> Stimmen, skeptische<br />

Mienen bei <strong>de</strong>r Polizei, aber auch <strong>de</strong>n Durchbruch.<br />

Die Radschutzstreifen, einsfünfzig breit, wur<strong>de</strong>n jeweils<br />

einseitig und lediglich an <strong>de</strong>n „Anstiegen“ angelegt, weil<br />

die Radler da etwas mehr in die Pedale treten müssen<br />

und mehr Raum brauchen, während sie runterwärts im<br />

allgemeinen Verkehr ganz gut „mitschwimmen“ können.<br />

„Hat sich ganz schnell eingespielt“<br />

In <strong>de</strong>r Bürgerstraße herrscht Tempo 30. Der langsamste<br />

Verkehrsteilnehmer bestimmt das Tempo aller. Die Streifen<br />

„funktionieren“, <strong>de</strong>nn es treten wesentlich weniger<br />

Konflikte auf, wie die Ergebnisse <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>obeobachtung<br />

ergaben. Das Verhalten von mehr als 800 Radfahrern<br />

wur<strong>de</strong> darin festgehalten. Während <strong>de</strong>s Ortstermins fuhr<br />

lediglich ein Radler aus <strong>de</strong>r Spur, als er bei <strong>de</strong>r Abfahrt<br />

auf <strong>de</strong>n Fußweg wechselte. „Das hat sich ganz schnell<br />

sehr entspannt und eingespielt“, macht Raab einen<br />

Knopf daran. Vorteile ergaben sich ebenso für warten<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r ein- und aussteigen<strong>de</strong> Fahrgäste an <strong>de</strong>n Bushaltestellen,<br />

die nun nicht länger durch Radler gefähr<strong>de</strong>t<br />

wür<strong>de</strong>n.<br />

Von Staus in <strong>de</strong>r Bürgerstraße wegen <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen<br />

ist Raab nichts bekannt. Mittlerweile gibt es bereits<br />

an einer an<strong>de</strong>ren Hei<strong>de</strong>lberger Innenstadtstraße Radschutzstreifen,<br />

für weitere läuft die Planung. In <strong>de</strong>r<br />

altehrwürdigen Universitätsstadt stehen <strong>de</strong>n Radlern<br />

durchaus hie und da eigene „Radlerautobahnen“ zur<br />

Verfügung. Doch auch Radwege haben, was die Verkehrssicherheit<br />

anbelangt, ihre Tücken. Nämlich dort, wo sie<br />

auf Kreuzungen treffen und für abbiegen<strong>de</strong> Autos und<br />

Laster „Tote-Winkel-Situationen“ entstehen. Sicherer<br />

sind Fahrradfahrer, je eher Autofahrer sie sehen.<br />

Die Ziele in Hei<strong>de</strong>lberg sind ehrgeizig. Auf mittlere<br />

Sicht soll <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Radverkehrs am Binnenverkehr<br />

40 Prozent betragen, fulminante 30 Prozent sind es<br />

bereits jetzt schon. Da das Land Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

die für <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sschnitt auch schon ambitionierte<br />

20-Prozent-Marke im Blick hat, muss noch einiges passieren.<br />

In vielen Städten und Gemein<strong>de</strong>n besteht Nachholbedarf<br />

bei „straßenbegleiten<strong>de</strong>n Radverkehrsanlagen“,<br />

wie sie im Amts<strong>de</strong>utsch heißen.<br />

Projekt mit weiter Ausstrahlung<br />

Vor diesem Hintergrund sind die Erwartungen ans Mo<strong>de</strong>llprojekt<br />

<strong>de</strong>r AGFK-BW hoch, das vom Ministerium für<br />

Verkehr und Infrastruktur finanziell unterstützt wor<strong>de</strong>n<br />

ist. Mit Spannung warten die Verkehrsplaner bun<strong>de</strong>sweit<br />

auf die Ergebnisse aus <strong>de</strong>n neun Städten und <strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichen Streifenkonzepten. In <strong>de</strong>r Teilnehmerstadt<br />

Heilbronn wur<strong>de</strong> beispielsweise eine enge Hauptverkehrsstraße<br />

mit beidseitigen Radstreifen ausgerüstet.<br />

Da es für weniger als sieben Meter breite Straßen bislang<br />

keine Regelungen gibt, könnte das Projekt <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Fortschreibung <strong>de</strong>r Straßenverkehrsordnung<br />

beitragen.<br />

Radroutenplaner wer<strong>de</strong>n län<strong>de</strong>rübergreifend<br />

vernetzt<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und sieben weitere Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n zusammen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverkehrsministerium<br />

die grenzüberschreiten<strong>de</strong> Routenplanung<br />

für Radfahrer vereinfachen. Dazu wer<strong>de</strong>n die Routenplaner<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r miteinan<strong>de</strong>r verknüpft.<br />

„Denn <strong>de</strong>n Radfahrern sind Lan<strong>de</strong>sgrenzen schlicht<br />

egal, wenn sie ihre Touren planen“, erklärte <strong>de</strong>r<br />

ba<strong>de</strong>n-württembergische Verkehrsminister Winfried<br />

Hermann, <strong>de</strong>r selbst ein passionierter Radfahrer ist.<br />

Neben Ba<strong>de</strong>n-Württemberg sind Schleswig-Holstein,<br />

Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen,<br />

Rheinland-Pfalz und Bayern mit im Boot bei <strong>de</strong>m<br />

Projekt, das <strong>de</strong>n Titel „Vera“ trägt. Die ausgewählten<br />

Routen stehen für „wenig Verkehr, einwandfreie<br />

Fahrbahnen und eine gute Beschil<strong>de</strong>rung“ und wer<strong>de</strong>n<br />

laufend aktualisiert. Der Radroutenplaner Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg ist online (<strong>www</strong>-radroutenplaner-bw.<strong>de</strong>.)<br />

Zu diesem Online-Portal gibt es außer<strong>de</strong>m nun die<br />

mobile Variante für das Smartphone. Mit dieser<br />

kostenlosen App stellt <strong>de</strong>r 3-Löwen-Takt ein vielseitiges<br />

Tool zum Planen von entspannten Radrouten im<br />

Alltag sowie in <strong>de</strong>r Freizeit zur Verfügung.<br />

9


10 Frühling im 3-Löwen-Takt<br />

Pe<strong>de</strong>lecs für die erste<br />

und letzte Meile<br />

Wie kommen Nachtschwärmer und Pendler kostengünstig<br />

und ohne Auto nach Hause? Auch dann,<br />

wenn <strong>de</strong>r letzte Bus <strong>de</strong>s Tages schon abgefahren<br />

ist. Das Projekt „E-2-R Anschlussmobilität an<br />

Bahnstationen“ wird in diesem Jahr getestet und<br />

kann eine Variante sein.<br />

Von Andrea Toll<br />

E-2-R steht für Elektro-Zwei-Rad. Und dafür wird in<br />

diesem Frühsommer in Bietigheim-Bissingen (Landkreis<br />

Ludwigsburg) eine neuartige Fahrradstation eröffnet. Die<br />

zweite folgt dann in Schwieberdingen (ebenfalls Landkreis<br />

Ludwigsburg). Mit <strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Bahnhöfen stationierten<br />

Elektrozweirä<strong>de</strong>rn sollen Nutzer <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Nahverkehrs zukünftig die letzten Kilometer vom Bahnhalt<br />

nach Hause überbrücken können – kostengünstig,<br />

flexibel und umweltschonend. Die Akteure <strong>de</strong>r „Nachhaltig<br />

mobilen Region Stuttgart“, zu <strong>de</strong>nen das Land Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg, die Region Stuttgart, die Stadt Stuttgart<br />

und verschie<strong>de</strong>ne wissenschaftliche Einrichtungen<br />

zählen, entwickelten dieses Mobilitätskonzept, das nun<br />

getestet wer<strong>de</strong>n soll. „Für uns ist das Neuland und<br />

wir müssen erst einmal Erfahrungen sammeln, quasi<br />

learning by doing“, erklärt Rainer Gessler, Leiter <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsstelle „Nachhaltig mobile Region Stuttgart“.<br />

Je<strong>de</strong> Station bietet Platz für zwanzig Pe<strong>de</strong>lecs. Jeweils<br />

zehn Elektrozweirä<strong>de</strong>r können ausgeliehen wer<strong>de</strong>n<br />

und zehn weitere Plätze sind reserviert für die Elektrorä<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Pendler, die dort auch aufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

können. Den Strom dafür liefern die Solarmodule, die<br />

auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>r Fahrradstation installiert sind.<br />

Günstige Tarife<br />

Die günstigen Leihtarife sollen motivieren, das Auto<br />

stehenzulassen und diesen umweltfreundlichen Service<br />

zu nutzen: Zwei Euro zahlt <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />

Elektrorad abends nach Hause fährt und es am an<strong>de</strong>ren<br />

Morgen wie<strong>de</strong>r zurückbringt. 1,50 Euro sind es für Besitzer<br />

eines VVS-Verbundpasses. Tagsüber liegt die Gebühr<br />

zwischen 1,50 und zwei Euro pro Stun<strong>de</strong>. Auch mit <strong>de</strong>m<br />

VVS-Mobilpass ist <strong>de</strong>r Zugang zur Fahrradstation möglich.<br />

Für das Abstellen <strong>de</strong>s eigenen Pe<strong>de</strong>lecs bezahlt ein<br />

VVS-Kun<strong>de</strong> 50 Cent pro Tag, ansonsten liegt <strong>de</strong>r Preis<br />

bei einem Euro. Für Firmen gibt es spezielle Firmentarife.<br />

Es ist geplant, bis zu 14 Stationen in <strong>de</strong>n nächsten<br />

zwei Jahren im VVS-Gebiet zu eröffnen. Dafür liegen<br />

Absichtserklärungen und teilweise schon Gemein<strong>de</strong>ratsbeschlüsse<br />

von Kommunen vor. „Wir gehen davon<br />

aus, dass nach<strong>de</strong>m einige Stationen in Betrieb sind,<br />

sich weitere Kommunen mel<strong>de</strong>n, um solch eine Station<br />

einzurichten. Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass die erste Station<br />

<strong>de</strong>n Praxisbetrieb aufnimmt und möglichst reibungslos<br />

funktioniert“, stellt Gessler fest. Wenn die Radstation<br />

in Bietigheim-Bissingen erfolgreich ist, steigt Kirchheim-<br />

Teck als nächste Kommune mit in das Projekt ein.<br />

Damit es gut läuft und die Bürger von diesem Projekt<br />

erfahren, arbeitet die Geschäftsstelle „Nachhaltig mobile<br />

Region Stuttgart“ eng mit <strong>de</strong>n Standortkommunen und<br />

<strong>de</strong>m VVS zusammen. Aktionstage an <strong>de</strong>r Station sind<br />

geplant, um Pe<strong>de</strong>lecs und Funktionsweise <strong>de</strong>r Station in<br />

<strong>de</strong>r Praxis zu testen. Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Aufbau einer<br />

eigenen Internetseite E-2-R und Netz-E-2-R vorgesehen<br />

ebenso wie die Nutzung von Social Media.


Mit <strong>de</strong>n Ra<strong>de</strong>xpressen in die<br />

neue Saison starten<br />

11<br />

Nach diesem langen Winter freut man sich gleich<br />

doppelt auf herrliche Wan<strong>de</strong>r- und Radtouren durchs<br />

Grüne. Auch in diesem Jahr bietet <strong>de</strong>r 3-Löwen-Takt<br />

mit seinen vier Ra<strong>de</strong>xpresszügen ganz beson<strong>de</strong>re<br />

Services für Radler und Wan<strong>de</strong>rer.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ra<strong>de</strong>xpress „Enztäler“ gehts an Sonn- und<br />

Feiertagen von Stuttgart in nur 90 Minuten in <strong>de</strong>n Nordschwarzwald.<br />

Bad Wildbad ist für Radler <strong>de</strong>r perfekte<br />

Ausgangsort: Auf <strong>de</strong>m 115 Kilometer langen Enztalradweg<br />

lässt es sich genüsslich entlang <strong>de</strong>r Enz ra<strong>de</strong>ln.<br />

Mountainbiker und Downhill-Fans sollten sich <strong>de</strong>n Bikepark<br />

in Bad Wildbad nicht entgehen lassen. In diesem<br />

Jahr neu: Im Zug können sich Ausflügler mit Getränken<br />

und kleinen Snacks versorgen.<br />

Vom 1. Mai bis 20. Oktober 2013 an Sonn- und<br />

Feiertagen.<br />

Von Hechingen nach Eyach mit <strong>de</strong>m „Eyachtäler“<br />

Ob Rad- o<strong>de</strong>r Zugfans: Auf <strong>de</strong>r zauberhaften Strecke<br />

zwischen Hechingen und Eyach bei Horb am Neckar<br />

kommt je<strong>de</strong>r auf seine Kosten. Das Neue in diesem Jahr:<br />

Der Triebwagen <strong>de</strong>r Hohenzollerischen Lan<strong>de</strong>sbahn AG<br />

ist an allen Sonn- und Feiertagen als Ra<strong>de</strong>xpress<br />

„Eyachtäler“ unterwegs.<br />

Vom 1. Mai bis 20. Oktober 2013 an Sonn- und Feiertagen.<br />

Nach bzw. ab Hechingen bestehen Anschlüsse<br />

nach Balingen und Tübingen. Nach bzw. ab Eyach<br />

bestehen Anschlüsse aus Tübingen Hbf und Horb.<br />

Tour <strong>de</strong> Murg – historisch o<strong>de</strong>r erlebnisreich<br />

Natürlich fährt auch <strong>de</strong>r „Murgtäler“ in <strong>de</strong>r Radsaison<br />

2013. An Sonn- und Feiertagen verbin<strong>de</strong>t er die<br />

Metropolregion Rhein-Neckar und <strong>de</strong>n Nordschwarzwald.<br />

Zwischen Karlsruhe und Freu<strong>de</strong>nstadt gibt es<br />

im Ra<strong>de</strong>xpress erstmals heiße und kalte Getränke<br />

sowie belegte Brötchen und kleine Snacks zu kaufen.<br />

TARIFTIPPS<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-Ticket: 22 Euro* für <strong>de</strong>n<br />

Hauptreisen<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>r weitere Mitfahrer bezahlt<br />

4 Euro* (bis insgesamt 5 Personen). Kin<strong>de</strong>r bis<br />

14 Jahren fahren in Begleitung <strong>de</strong>r (Groß-)Eltern<br />

kostenfrei. *Preise am Automaten o<strong>de</strong>r im Internet.<br />

Fahrscheine sind auch beim Zugbegleiter erhältlich.<br />

Im 3-Löwen-Takt Ra<strong>de</strong>xpress ist die Fahrradmitnahme<br />

kostenlos.<br />

Mehr Infos, Tipps und Veranstaltungen unter<br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>n Ra<strong>de</strong>xpressen unterwegs im Ländle.<br />

Vom 1. Mai bis 20. Oktober 2013 an Sonn- und Feiertagen.<br />

Zusätzliche Fahrtage: Samstag, 11. Mai und<br />

Samstag, 17. Juli 2013.<br />

Diese Termine für abwechslungsreiche Radtouren<br />

sollten Sie sich am besten auch gleich eintragen: Tour <strong>de</strong><br />

Murg „historisch“ (ca. 50 km), Samstag, 11. Mai 2013:<br />

Start ist 10.45 Uhr am Stadtbahnhof in Freu<strong>de</strong>nstadt.<br />

Tour <strong>de</strong> Murg „erlebnisreich“ (ca. 40 km), Samstag,<br />

27. Juli 2013: Gut geeignet für Familien mit Kin<strong>de</strong>rn ab<br />

9 Jahren. Start ist 10.30 Uhr am Bahnhof Baiersbronn.<br />

Weitere Infos erhalten Sie beim Zweckverband „Im Tal<br />

<strong>de</strong>r Murg“, Tel. 07225/982-160 o<strong>de</strong>r info@murgtal.org<br />

o<strong>de</strong>r unter <strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Unterwegs mit <strong>de</strong>m Ra<strong>de</strong>xpress „Oberschwaben“<br />

In Oberschwaben gibt es viele Sehenswürdigkeiten<br />

zu ent<strong>de</strong>cken – am besten mit <strong>de</strong>m 3-Löwen-Takt Ra<strong>de</strong>xpress.<br />

Der pen<strong>de</strong>lt auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r im<br />

Wechsel von Aulendorf über Bad Waldsee nach Bad<br />

Wurzach o<strong>de</strong>r von Aulendorf über Ostrach bis nach<br />

Pfullendorf. Unser neuer Service: Wir bieten unseren<br />

Fahrgästen warme und kalte Getränke sowie frische<br />

Backwaren direkt im Zug.<br />

Gültig am 05.05., 12.05., 20.05., 30.05., 09.06., 30.06.,<br />

14.07., 28.07., 11.08., 25.08., 08.09., 22.09., 29.09.,<br />

03.10., 13.10.2013. Der Ra<strong>de</strong>xpress verkehrt auch am<br />

Montag 01.07.2013, jedoch mit verän<strong>de</strong>rtem Fahrplan.


12 Frühling im 3-Löwen-Takt<br />

Fahrplan<br />

zum Mitmachen<br />

Bislang glich für viele ein neuer Jahresfahrplan<br />

einer Wun<strong>de</strong>rtüte: Bahnfahrer wussten vorher kaum<br />

Bescheid über <strong>de</strong>n Inhalt, Überraschungen aller Art<br />

waren stets eingeschlossen. Mit einem breit angelegten<br />

Bürgerdialog und mehr Öffentlichkeitsarbeit<br />

setzt die Nahverkehrsgesellschaft Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

(NVBW) zusätzlich zu <strong>de</strong>n bisher stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Fahrplankonferenzen seit diesem Jahr auf das Prinzip<br />

„miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n“. Erste Erfahrungen stimmen<br />

Planer und Fahrgastbeirat optimistisch. Eine aktuelle<br />

Bestandsaufnahme.<br />

Von Thomas Zehen<strong>de</strong>r<br />

Stuttgart Hauptbahnhof, Gleis 10: Gerhard Schnaitmann<br />

und Markus Kempf, bei<strong>de</strong> Angebotsplaner bei <strong>de</strong>r<br />

NVBW, Daniel Deubel von <strong>de</strong>r DB Regio und Werner<br />

Fischer vom Tourismusverband Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

rollen um 9.07 Uhr im Regionalexpress nach Heilbronn.<br />

Ihr Ziel ist die Fahrplankonferenz für die Region Heilbronn-Franken<br />

im Haus <strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer.<br />

Dort trifft das Quartett auf Vertreter <strong>de</strong>r Landratsämter<br />

und Bürgermeister, Omnibusunternehmer<br />

und Vertreter <strong>de</strong>s Verkehrsclubs Deutschlands (VCD),<br />

<strong>de</strong>r Initiative Frankenbahn und weitere wichtige Personen<br />

in mittlerer zweistelliger Anzahl. Deren Interessen und<br />

Ansprüche an <strong>de</strong>n Jahresfahrplan soll das Quartett<br />

aus Stuttgart auf einen gemeinsamen Nenner bringen,<br />

mögliche Konflikte entschärfen und das alles unter<br />

<strong>de</strong>r Prämisse, dass die Züge aus haushaltspolitischen<br />

Grün<strong>de</strong>n keine zusätzlichen Kilometer einfahren dürfen.<br />

Heilbronn könnte auch so schwierig genug sein: Als<br />

einzige Großstadt Ba<strong>de</strong>n-Württembergs ohne IC- und<br />

ICE-Halt sind zuverlässige Anschlussmöglichkeiten an<br />

das Fernverkehrsnetz in Stuttgart, Karlsruhe und<br />

Würzburg wichtiger als an<strong>de</strong>rnorts. Die Arbeits- und<br />

Schichtzeiten bei Audi in Neckarsulm müssen berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n, die Schulzeiten von Schülern und<br />

Lehrlingen spielen für die Ankunfts- und Abfahrtszeiten<br />

in Heilbronn-Sülmertor eine Rolle. Hinzu kommen<br />

umfangreiche Baumaßnahmen, unter an<strong>de</strong>rem wegen<br />

zweier Hangrutsche auf <strong>de</strong>r Strecke im Neckartal zwischen<br />

Hei<strong>de</strong>lberg und Zwingenberg. Noch in diesem<br />

Sommer wird die Strecke auf zwei Abschnitten für<br />

einige Wochen ganz gesperrt, Busse ersetzen die Züge.<br />

Anregung <strong>de</strong>s Fahrgastbeirats<br />

Genügend Stoff für heiße Köpfe, doch die Konflikte<br />

bleiben aus o<strong>de</strong>r man fügt sich ins Unausweichliche.<br />

Schnaitmann und Kempf haben ganze Vorarbeit geleistet.<br />

Die Entwürfe für <strong>de</strong>n Jahresfahrplan 2014 hat die NVBW<br />

schon zuvor auf ihrer Internetseite veröffentlicht einschließlich<br />

Kon<strong>takt</strong>formular, für die Konferenz <strong>de</strong>taillierte<br />

Tischvorlagen ausgehändigt und für je<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung, je<strong>de</strong><br />

Zugverbindung eine plausible Erläuterung parat. Im<br />

Netz wollen die Planer auch die Anregungen <strong>de</strong>r Bürger<br />

berücksichtigen und <strong>de</strong>n aktuellen Stand in Sachen Fahrplan<br />

möglichst schnell in die Tabellen einarbeiten. „Das<br />

ist eine Premiere für die NVBW. Wir wollen das in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren beibehalten“, versichert Kempf. An<strong>de</strong>rs<br />

gesagt: Noch vor <strong>de</strong>m Dialog mit <strong>de</strong>n Bürgern kommt<br />

größtmögliche Offenheit. Damit hat die NVBW eine<br />

Anregung aufgegriffen, die <strong>de</strong>r VCD bei <strong>de</strong>r ersten Sitzung<br />

<strong>de</strong>s neu geschaffenen Fahrgastbeirats geäußert<br />

hatte. Zweimal hat <strong>de</strong>r Fahrgastbeirat inzwischen getagt,


o d o<br />

bo<strong>de</strong>nsee-oberschwaben verkehrsverbund<br />

mobil im Ländle<br />

Kun<strong>de</strong>nmagazin Frühjahr 2013<br />

Foto: Bernd Hasenfratz<br />

Alles neu macht <strong>de</strong>r Mai<br />

Nicht nur im Mai präsentieren sich<br />

wie<strong>de</strong>r viele frische Angebote und<br />

Ausflugsziele im bodo-Verbundgebiet.<br />

Bereits im April steuerte <strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>xpress<br />

Oberschwaben auf seiner ersten<br />

Fahrt Bad Wurzach an, wo die neue<br />

Erlebnisausstellung „Moor extrem“<br />

im Naturschutzzentrum Wurzacher<br />

Ried eröffnet wur<strong>de</strong>.<br />

Im März wur<strong>de</strong>n unter Beisein von<br />

politischen und touristischen Vertretern<br />

in Friedrichshafen und Ravensburg<br />

die neuen Mobilitätszentralen als<br />

Gemeinschaftsprojekt <strong>de</strong>r DB Bahn<br />

und bodo eingeweiht. Und seit Jahres -<br />

beginn erschnuppern viele Neukun<strong>de</strong>n<br />

die Möglichkeit, preiswert und um -<br />

welt schonend mit Bus und Bahn<br />

unterwegs zu sein. Zahlreiche Rück -<br />

mel dungen zeigen, dass ein gutes<br />

Preis-Leistungsverhältnis im<br />

ÖPNV für viele eine Alternative<br />

zum PKW darstellt.<br />

Und am 5. Mai wur<strong>de</strong> groß gefeiert:<br />

„bodo-Erlebnis tag“ – zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r Gastgeberstadt Leutkirch an <strong>de</strong>r<br />

Württemberg-Allgäu-Bahn.<br />

Für diese landschaftlich wun<strong>de</strong>rschöne<br />

Strecke gibt es ebenfalls neu seit Mai<br />

eine hochwertige Broschüre mit vielen<br />

geologisch und historisch aufbereiteten<br />

Feinheiten und Geschichten. Lassen<br />

Sie sich überraschen!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freu<strong>de</strong><br />

auf Ihren Fahrten in <strong>de</strong>n Frühling<br />

Ihr bodo-Verkehrsverbund<br />

Mit bodo in das<br />

Frühjahr starten<br />

Neu<br />

Neu<br />

Neu<br />

Neue Kooperationspartner<br />

im bodo-Freizeitland<br />

Seit Jahren gewähren 19 attraktive<br />

Ausflugsziele in Oberschwaben, im<br />

Allgäu o<strong>de</strong>r am Bo<strong>de</strong>nsee Eintritts -<br />

ermäßigungen und Vergünstigungen<br />

gegen Vorlage von bodo-Fahrscheinen.<br />

Seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres haben sie nun<br />

Zuwachs bekommen. Das <strong>de</strong>m Spieleland<br />

angeschlossene „Museum<br />

Ravensburger“ in <strong>de</strong>r Ravensburger<br />

Marktstraße, das neu konzipierte<br />

Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf,<br />

die Waldburg sowie die CarSharing-<br />

Anbieter Bo<strong>de</strong>nseeMobil und Auto -<br />

native begrüßen nun bodo-Fahrgäste<br />

ebenfalls mit Preisvorteilen<br />

und Son<strong>de</strong>rvergünsti -<br />

gungen.<br />

Neu<br />

Bitte einsteigen


Neuer Service<br />

Neue Mobilitätszentralen in Friedrichshafen<br />

und Ravensburg eröffnet<br />

Kooperation von Deutsche Bahn AG und bodo – Neuer Name, neues Logo<br />

Mobilität soll für alle Menschen<br />

günstig, zugänglich<br />

und einfach sein. Egal,<br />

ob es <strong>de</strong>r Ausflug in die<br />

unmittelbare Region ist,<br />

z.B. nach Kressbronn,<br />

Über lingen, Wangen<br />

o<strong>de</strong>r Aulendorf o<strong>de</strong>r ob<br />

es <strong>de</strong>utschland- und<br />

europaweite Reisen<br />

sind. Genau aus<br />

diesem Grund gibt es seit<br />

Kurzem die neuen Mobilitätszentralen<br />

in <strong>de</strong>n Bahnhöfen Ravensburg und<br />

Friedrichshafen.<br />

mobilitäts<br />

itä<br />

zentrale<br />

JETZT NEU<br />

in <strong>de</strong>n Bahnhöfen<br />

n<br />

in Friedrichshafen<br />

und Ravensburg<br />

Sie dienen somit als einheit liche Ser -<br />

vice stellen für Bus- und Bahn reisen<strong>de</strong><br />

im Nah- und Fernverkehr. Mit <strong>de</strong>r neu<br />

geschaffenen Marke „Mobilitätszentrale“<br />

erhalten Kun<strong>de</strong>n ab sofort unter<br />

einem Dach die komplette Beratungsund<br />

Produktvielfalt eines DB Reisezentrums<br />

sowie alle Dienstleistungen<br />

<strong>de</strong>s bodo-Kun<strong>de</strong>nCenters.<br />

bodo-Farben zeigen <strong>de</strong>n Weg<br />

Durch die Raumaufteilung und <strong>de</strong>n<br />

be wussten Einsatz <strong>de</strong>r bekannten<br />

bodo- und DB-Farben wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m<br />

Umbau und <strong>de</strong>r Neugestaltung auch<br />

optisch eine optimale Wahrnehmbarkeit<br />

für die Bereiche Nah- und Fern -<br />

verkehrsberatung geschaffen.<br />

Besuchen Sie uns doch einfach<br />

einmal in diesen neuen Räumen!<br />

Kooperation von Deutsche Bahn<br />

und bodo<br />

Erstmalig gehen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nsee-Oberschwaben<br />

Verkehrsverbund und die<br />

Deutsche Bahn eine <strong>de</strong>rartige Zusammenarbeit<br />

ein. Von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e bis zum<br />

letzten Pinselstrich vergingen übrigens<br />

rund zwei Jahre. Mittelfristig sind Ausbauoptionen<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen Um -<br />

weltverbund, Tourismus und E-Mobilität<br />

vorstellbar. So könnte die Mobilitätszentrale<br />

zukünftig auch Anlaufstelle<br />

für Fahrradverleih, Car sharing-Ange -<br />

bote und Mitfahrzentrale sein.<br />

Flyer mit weiteren Informationen sind<br />

direkt in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Mobilitätszentralen<br />

in <strong>de</strong>n Bahnhöfen Friedrichshafen und<br />

Ravensburg erhältlich.<br />

Information, Beratung und Verkauf<br />

• Nah- und Fernverkehr<br />

• bodo Tarife und Angebote<br />

• Stadtverkehre<br />

• Son<strong>de</strong>r- und Spezialangebote,<br />

z.B. Tageskarte Euregio Bo<strong>de</strong>nsee,<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-Ticket, Bahn-<br />

Card, Bo<strong>de</strong>nsee-Erlebniskarte,<br />

StudiTicket & AnschlussStudiTicket<br />

• Annahme von Abo-Anträgen<br />

• Informationen zur Fahrradmitnahme<br />

• Carsharing (DB-Flinkster)<br />

• Mobilitätseingeschränktes Reisen<br />

• Reiseschutz<br />

• Städte-, Urlaubs- & Wellnessreisen<br />

b o d o<br />

Erfolgreich geschnuppert<br />

bo<strong>de</strong>nsee-oberschwaben verkehrsverbund<br />

Mit einem 3-Monate-KurzzeitAbo haben<br />

im ersten Halbjahr 2013 zahlreiche<br />

Neukun<strong>de</strong>n im bodo die Möglichkeit<br />

„erschnuppert“, mit Bus und Bahn<br />

unterwegs zu sein. Ob mit <strong>de</strong>m beliebten<br />

AboMobil 63, <strong>de</strong>r Netzkarte<br />

für alle ab 63 Jahren, <strong>de</strong>r übertrag -<br />

baren o<strong>de</strong>r persönlichen Variante <strong>de</strong>r<br />

Abokarte für Vielfahrer o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />

neuen PremiumAbo mit erweiterter<br />

Netz gültigkeit, Mitnahmeregelung<br />

und 1. Klasse-Nutzung.<br />

Nach Ablauf <strong>de</strong>r Schnupperphase sind<br />

nun viele auf ein reguläres Abonnement<br />

umgestiegen und haben uns<br />

ihre Meinungen und Erfahrungen<br />

rückgemel<strong>de</strong>t.<br />

Auf die Frage, warum sie mit <strong>de</strong>m<br />

SchnupperAbo-Angebot zufrie<strong>de</strong>n<br />

waren, gaben die meisten <strong>de</strong>n attraktiven<br />

Preisvorteil im Vergleich zum<br />

Privat-PKW o<strong>de</strong>r zu Einzelfahrscheinen<br />

an. Nettes und freundliches Personal,<br />

gute Anbindungen sowie die Vorteile<br />

und Zusatzregelungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Abokarten wur<strong>de</strong>n häufig genannt.<br />

Kommunikation bei Verspätungen<br />

sowie Umstiegssituationen waren die<br />

Antworten auf die Frage, was ihnen<br />

am Nahverkehr im bodo weniger gut<br />

gefallen hatte.<br />

Das neue PremiumAbo wur<strong>de</strong> hoch<br />

gelobt. „Mit einem Aufpreis von nur<br />

6,25 Euro pro Monat wird aus meiner<br />

Abokarte eine perfekte<br />

Freizeitkarte für die<br />

ganze Familie,“ so<br />

eine SchnupperAbonnentin<br />

aus <strong>de</strong>m Raum<br />

Friedrichs hafen.<br />

„Man braucht<br />

eigentlich fast kein<br />

Auto mehr!“<br />

2013<br />

Neuigkeiten


o d o<br />

bo<strong>de</strong>nsee-oberschwaben verkehrsverbund<br />

Oberschwäbische Seitenblicke – Unterwegs<br />

auf <strong>de</strong>r Württemberg-Allgäu-Bahn<br />

Neue bodo-Broschüre erschienen<br />

Die I<strong>de</strong>e entstand bereits vor einigen<br />

Jahren: Wie könnte man wissenschaftliche,<br />

geologisch-geografische<br />

Fachartikel rund um das Württembergische<br />

Allgäu mit attraktiven Ausflugs -<br />

tipps verbin<strong>de</strong>n? Ohne Zweifel war es<br />

eine große Herausfor<strong>de</strong>rung, die Fülle<br />

von Inhalten, welche Dr. Andreas<br />

Megerle vom Karlsruher Institut für<br />

Regionalwissenschaft (KIT) bodo zur<br />

Verfügung stellte, in eine leicht zugängliche<br />

Broschüre zu verpacken.<br />

Zu<strong>de</strong>m sollte die Broschüre viel mehr<br />

sein als bloße Fach- o<strong>de</strong>r touristische<br />

Literatur. Die neue Broschüre möchte<br />

Fachwissen aus Natur, Geologie,<br />

Geografie und regionaler Geschichte<br />

anbieten – zum Anfassen, zum Erleben,<br />

zum ErFahren.<br />

Von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e zum Druckwerk<br />

Tausen<strong>de</strong> Buchstaben wur<strong>de</strong>n geschrieben,<br />

Hun<strong>de</strong>rte von Bil<strong>de</strong>rn<br />

ge sich tet und viele Ausflugstipps zu-<br />

sammengetragen. Am En<strong>de</strong> entstand<br />

eine 100-Seiten starke Broschüre im<br />

A5 Querformat, die chronologisch<br />

sowohl <strong>de</strong>n Streckenverlauf <strong>de</strong>r Württemberg-Allgäu-Bahn<br />

darstellt als auch<br />

die bei<strong>de</strong>n Strecken <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>xpress<br />

Oberschwaben zwischen Aulendorf<br />

und Pfullendorf bzw. Bad Wurzach.<br />

Das Konzept überzeugt: Emotionale<br />

Bildmotive, die die Schönheit von<br />

Natur und Landschaft entlang <strong>de</strong>r<br />

Zugstrecken abbil<strong>de</strong>n, gepaart mit<br />

fundierten, wissenschaftlichen Texten,<br />

ergänzt um Sehenswürdigkeiten, Einkehrmöglichkeiten<br />

und ausgewählte<br />

Wan<strong>de</strong>r- und Radtouren. Der Clou <strong>de</strong>r<br />

Broschüre kündigt sich bereits im Titel<br />

an: An verschie<strong>de</strong>nen Stellen wird<br />

über ein bestimmtes Symbol <strong>de</strong>r<br />

„oberschwäbische Seitenblick“ aus<br />

<strong>de</strong>m Zugfenster empfohlen. Wagen<br />

Sie also einen Blick… Alle Stationen,<br />

Strecken und Touren wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m<br />

auf einer großen, extra beigefügten<br />

Übersichtskarte dargestellt.<br />

Danke<br />

Ohne die Unterstützung und För<strong>de</strong>rung<br />

von PLENUM wäre Vieles nicht möglich<br />

gewesen. Wir bedanken uns für<br />

das entgegengebrachte Vertrauen und<br />

die großartige Unterstützung.<br />

Limitierte Auflage<br />

Die Broschüre ist bei ausgewählten<br />

Gemein<strong>de</strong>n, Tourist Informationen<br />

o<strong>de</strong>r direkt beim Verkehrsverbund<br />

kostenlos erhältlich.<br />

„Ra<strong>de</strong>xpress Oberschwaben“ steht abfahrbereit<br />

Durch verwunschene Riedlandschaften,<br />

an schönen Kurstädten und Seen<br />

vorbei und das alles auf beson<strong>de</strong>ren<br />

Schienenstrecken, die aus <strong>de</strong>m Dornröschenschlaf<br />

erweckt wur<strong>de</strong>n?<br />

Das ist auch 2013 wie<strong>de</strong>r möglich – mit<br />

unserem beliebten Freizeitzug „Rad -<br />

express Oberschwaben“.<br />

Gestartet wird immer sonn- und feiertags<br />

von Mai bis Mitte Oktober vom<br />

Eisenbahnknotenpunkt Aulendorf aus.<br />

Seine Strecke führt abwechselnd über<br />

Altshausen, Ostrach, Burgweiler nach<br />

Pfullendorf (Linie 754) o<strong>de</strong>r über Bad<br />

Waldsee nach Bad Wurzach (Linie 752)<br />

zuckelnd und voller Eisenbahnromantik<br />

durch beschauliche, oberschwäbische<br />

Natur- und Kulturlandschaften.<br />

Freundliche Zugbegleiter beraten über<br />

mögliche Ausflugs- und Einkehrziele,<br />

helfen bei <strong>de</strong>r Radmitnahme, welche<br />

auf bei<strong>de</strong>n Strecken kostenfrei ist und<br />

verkaufen zu<strong>de</strong>m bodo-Fahrscheine<br />

im Zug.<br />

„Wir freuen uns schon sehr auf die<br />

vielen Veranstaltungen, die mit <strong>de</strong>m<br />

Ra<strong>de</strong>xpress problemlos besucht<br />

wer<strong>de</strong>n können. Familien, Radler und<br />

Wan<strong>de</strong>rgruppen genießen diese beson<strong>de</strong>re<br />

Fahrt und fahren auch öfters<br />

mal im Jahr mit, da es in unserem<br />

schönen Ländle ja noch so viel zu ent<strong>de</strong>cken<br />

gibt,“ so Iris Bräuer und Klaus<br />

Valentin, die von Anfang an mit großem<br />

Engagement als Zugbegleiter auf <strong>de</strong>r<br />

Verbindung zwischen Aulendorf und<br />

Bad Wurzach im Einsatz sind.<br />

<strong>www</strong>.ra<strong>de</strong>xpress-oberschwaben.<strong>de</strong><br />

Seitenblicke<br />

Foto: Bernd Hasenfratz<br />

Ausflugstipps<br />

• Neue Erlebnisausstellung „Moor<br />

extrem“ im Naturschutzzentrum<br />

Wurzacher Ried Bad Wurzach<br />

• 5. Mai, 15 Uhr Puppenbühne im<br />

Ostracher Bahnhof<br />

• 9. Mai (Christi Himmelfahrt)<br />

Wie wäre es mit einem Familienausflug<br />

in <strong>de</strong>n Linzgaupark bei<br />

Pfullendorf?<br />

Weitere Tipps in unserer Faltkarte.<br />

Neu: naldo-Tageskarte Netz und<br />

Metropol TagesTicket sind auf <strong>de</strong>r<br />

Ra<strong>de</strong>xpress Oberschwaben Linie 754<br />

Pfullendorf – Aulendorf gültig


o d o<br />

bo<strong>de</strong>nsee-oberschwaben verkehrsverbund<br />

Frühling . Freizeit . Frische Ziele<br />

Mit Bus und Bahn das bodo-Freizeitland<br />

genießen! Zwischen Allgäu,<br />

Bo<strong>de</strong>nsee und Oberschwaben gibt es<br />

viel zu ent<strong>de</strong>cken. Ungewöhnliche<br />

Strecken, neue Perspektiven, freie<br />

Fahrzeugwahl – so schnell können sich<br />

Träume von „1 Tag Urlaub“ erfüllen.<br />

Eine Fülle von Ausflugs- und Einkehrmöglichkeiten<br />

mit ÖPNV-Anschluss<br />

zeigen unsere Freizeitbroschüren<br />

„Schön- und Schlechtwetter-Tipps“<br />

auf – herausgegeben für Deutschlands<br />

beliebte Reiseregionen „Oberschwaben“<br />

und „Bo<strong>de</strong>nsee“.<br />

Kostenlos sind diese attraktiven Freizeitführer<br />

bei vielen Städten, Gemein<strong>de</strong>n<br />

und Touristinfos erhältlich o<strong>de</strong>r<br />

über die Verbundgeschäftsstelle<br />

beziehbar.<br />

Mit diesen hochwertig<br />

aufbereiteten Broschüren<br />

können Sie das frühlings -<br />

frische bodo-Freizeitland<br />

ganz ohne Auto umweltschonend<br />

ent -<br />

<strong>de</strong>cken und erleben.<br />

Zahlreiche Tourentipps<br />

und gastronomische Empfehlungen<br />

la<strong>de</strong>n zur Erkundung ein.<br />

Probieren Sie’s aus – steigen Sie ein!<br />

Viele Buslinien verbin<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m attrak -<br />

tive Ausflugsziele – auch am Wochenen<strong>de</strong>:<br />

Dauerausstellung in Wolfegg.<br />

Mit Bus & Bahn einfach und bequem!<br />

So fährt die Panorama -<br />

Linie 7535 ab Ravensburg<br />

über Schlier und<br />

Vogt u.a. die imposant<br />

gelegene Burg Waldburg<br />

sowie das stark besuchte Bauernhaus-Museum<br />

Wolfegg, direkt an.<br />

Die SeeLinie 7395 bewegt sich entlang<br />

<strong>de</strong>s malerischen Bo<strong>de</strong>nsee ufers<br />

und verbin<strong>de</strong>t im Halbstun<strong>de</strong>n<strong>takt</strong><br />

die Zeppelinstadt<br />

Friedrichs hafen<br />

mit Meersburg und<br />

Überlingen.<br />

Und noch eine interessante<br />

Freizeitbuslinie:<br />

zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Allgäustädten Isny und<br />

Leutkirch verkehrt die<br />

Eschach Linie 7551, die<br />

entspan ntes Fahren in die jeweilige<br />

Nachbarstadt anbietet. Ein Besuch<br />

in <strong>de</strong>r jeweiligen Altstadt ist zu je<strong>de</strong>r<br />

Jahreszeit äußerst lohnenswert.<br />

Eine beliebte Schnellverbindung<br />

vom Linzgau<br />

an <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nsee<br />

stellt die Buslinie 7378<br />

dar, die, abgestimmt auf die<br />

Fahrzeiten <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>xpress Oberschwaben<br />

754 (Aulendorf-Pfullendorf),<br />

auch Herdwangen-Schönach<br />

und Owingen mit bedient.<br />

Foto: Bruno Kickner<br />

Preislich hochinteressant für Tagesausflüge<br />

ist die bodo-GruppenTageskarte<br />

(für bis zu 5 Personen, Montag<br />

bis Freitag ab 8.30 Uhr und an Wochen -<br />

en<strong>de</strong>n und Feiertagen ganztags), die<br />

entwe<strong>de</strong>r als 3-Zonenkarte für 8,60<br />

Euro o<strong>de</strong>r für das gesamte Netz für<br />

15,00 Euro erhältlich ist – die Netzkarte<br />

sogar im Vorverkauf. Größere<br />

Gruppen mel<strong>de</strong>n sich bitte einfach<br />

vorab an.<br />

Tipp:<br />

Viele Kooperationspartner gewähren<br />

Eintrittsermäßigungen und Vergünstigungen<br />

bei Anreise mit dieser attraktiven<br />

Fahrkarte.<br />

Mitfahren . Mitmachen . Gewinnen<br />

4 Buslinien – 1 Museum<br />

Welches Museum wird täglich von <strong>de</strong>r MontfortLinie 7586, <strong>de</strong>m SpielelandBus<br />

7586.1, <strong>de</strong>m StädteSchnellbus 7394 (nur Mo-Sa) sowie <strong>de</strong>r Stadtverkehrslinie 8<br />

mit eigener Haltestelle angefahren? Auch BOB- und DB-Züge bringen Besucher<br />

mit Ausstieg am Flughafen Friedrichshafen bequem in nur wenigen Gehminuten<br />

dorthin.<br />

Gewinne: 5 x 2 Eintrittskarten<br />

sowie als Hauptpreis: Freiflug für 1 Person mit einer Do 27 bei <strong>de</strong>n DODAY’S 2013 am 10. und 11. August 2013<br />

Zuschriften bitte bis spätestens 15. Juni 2013 an: bodo-Verkehrsverbund, Bahnhofplatz 5, 88214 Ravensburg<br />

info@bodo.<strong>de</strong>, Fax: 0751 3614151 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

bodo verbin<strong>de</strong>t


<strong>de</strong>r sich aus je 13 höchst unterschiedlichen Vertretern<br />

von Fahrgästen und Verbän<strong>de</strong>n zusammensetzt. Kein<br />

Wun<strong>de</strong>r also, dass sich das Gremium in Schulklassengröße<br />

bei seinen ersten bei<strong>de</strong>n Sitzungen in Stuttgart<br />

erst einmal fin<strong>de</strong>n musste. Matthias Lieb, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Fahrgastbeirats, wünscht sich <strong>de</strong>shalb mehr Zeit<br />

für <strong>de</strong>n persönlichen Meinungsaustausch und bessere<br />

Abläufe, damit je<strong>de</strong>r zu Wort kommen kann. Von <strong>de</strong>r<br />

neuen Offenheit verspricht er sich, dass Probleme durch<br />

<strong>de</strong>n Fahrplanwechsel vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn nicht<br />

alles ist offensichtlich. Als Beispiel nennt er die Morgenzüge<br />

von Stuttgart nach Karlsruhe, die sich aufgrund <strong>de</strong>s<br />

Schülerverkehrs gerne verspäten, sodass in Karlsruhe<br />

<strong>de</strong>r Anschlusszug nach Frankfurt verpasst wird. Ein paar<br />

Minuten früher in Stuttgart abfahren löst das Problem nur<br />

auf <strong>de</strong>n ersten Blick, da in Bietigheim viele Pendler aus<br />

Richtung Heilbronn umsteigen. Alles nicht so einfach!<br />

Erste Wirkung zeigt auch die E-Mail-Aktion „Das Leben<br />

in vollen Zügen genießen“. Die Reaktionen <strong>de</strong>r Bahnfahrer<br />

beziehen sich auf allgemeine Dauerärgernisse<br />

wie zu dürftige Informationen bei Störungen und Zugausfällen<br />

o<strong>de</strong>r wenn unterwegs ein Zug für zwei Richtungen<br />

geteilt wird. Zu<strong>de</strong>m kommen konkrete Verbesserungswünsche<br />

zur Sprache wie zum Beispiel zeitgemäßes<br />

Wagenmaterial auf <strong>de</strong>r Strecke zwischen Stuttgart, Backnang<br />

und Schwäbisch Hall o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r IRE Stuttgart –<br />

Tübingen – Sigmaringen, <strong>de</strong>r zu bestimmten Zeiten zwischen<br />

Tübingen und Ebingen überfüllt ist. Eine Lösung<br />

sieht Matthias Lieb in<strong>de</strong>s nur langfristig: Die Bahnsteige<br />

seien zu kurz für längere Züge mit mehr Wagen, die<br />

Strecke teilweise eingleisig und nicht elektrifiziert.<br />

Dennoch überwiegen die positiven Eindrücke, die <strong>de</strong>r<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Fahrgastbeirats in Sachen Bürgerdialog<br />

gemacht hat. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Gremium das Fahrzeuglastenheft<br />

ausführlich vorgestellt, das die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an neue Wagen und Züge beschreibt. Allgemeiner<br />

Deutscher Fahrradclub und ProBahn gaben dazu in <strong>de</strong>r<br />

Sitzung <strong>de</strong>s Fahrgastbeirats Stellungnahmen ab. „Unsere<br />

Vorschläge wur<strong>de</strong>n sehr ernsthaft aufgenommen“, sagt<br />

Matthias Lieb, „es ist für bei<strong>de</strong> Seiten eine hilfreiche<br />

Diskussion.“ So sehen es auch die NVBW-Planer. „Mehr<br />

Bürgerbeteiligung ist von Vorteil, auch wenn sich die<br />

Fahrgäste ungefiltert direkt mel<strong>de</strong>n. Anregungen können<br />

aber so zeitnah umgesetzt wer<strong>de</strong>n“, sagt Markus Kempf.<br />

INFO<br />

Auf <strong>de</strong>r Internet-Seite http://<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>/<br />

mobil-in-bw/fahrgastbeteiligung/ veröffentlicht die<br />

Nahverkehrsgesellschaft Ba<strong>de</strong>n-Württemberg die<br />

Fahrplantabellen nach Strecken geordnet. Än<strong>de</strong>rungen<br />

sind farbig markiert, die Tabellen wer<strong>de</strong>n regelmäßig<br />

aktualisiert. Über ein <strong>de</strong>tailliertes Kon<strong>takt</strong>formular mit<br />

Auswahlmöglichkeiten (Strecke, Abfahrt, Anschluss<br />

u. a.) konnten Än<strong>de</strong>rungswünsche mit wenigen Klicks<br />

direkt an die NVBW übermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Fahrplankonferenzen im Spätsommer<br />

Stichtag ist <strong>de</strong>r 8. April. Dann reichten die Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

im Auftrag <strong>de</strong>r NVBW alle Fahrplanwünsche<br />

für <strong>de</strong>n Nahverkehr bei <strong>de</strong>r DB Netz AG ein,<br />

<strong>de</strong>r Herrin über das Streckennetz. Sie entschei<strong>de</strong>t letztlich,<br />

wann welcher Zug auf welchem Gleis fährt. Für<br />

Gerhard Schnaitmann, Markus Kempf und ihre Kollegen<br />

geht es im Spätsommer in die zweite Run<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n<br />

Jahresfahrplan 2014. Sobald die Entwürfe <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bahn AG vorliegen, machen sie sich erneut auf die<br />

Reise durch Ba<strong>de</strong>n-Württemberg zu weiteren 14 Fahrplankonferenzen.<br />

Dann wer<strong>de</strong>n sie die Ergebnisse<br />

präsentieren aus ihrer eigenen Planung, <strong>de</strong>n Vorschlägen<br />

<strong>de</strong>r Bürger und <strong>de</strong>s Fahrgastbeirats sowie <strong>de</strong>n Überlegungen<br />

<strong>de</strong>r DB. Am 15. Dezember heißt es dann:<br />

Augen auf, <strong>de</strong>r Jahresplan 2014 tritt in Kraft!<br />

Miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n, Offenheit und Bürgerdialog sind<br />

Grundsätze, die sich auch das Stuttgarter Verkehrsministerium<br />

zu eigen macht. Die Reihe von informellen<br />

Gesprächen lautet „zusammenkommen.ankommen.<br />

Verkehrspolitik im Dialog“ und richtet sich immer an<br />

bestimmte Zielgruppen wie Radfahrer, Busfahrer o<strong>de</strong>r<br />

Taxifahrer. Meistens kommen konkrete Einzelheiten<br />

zur Sprache wie Abstellmöglichkeiten für Fahrrä<strong>de</strong>r an<br />

Bahnhöfen o<strong>de</strong>r Fragen zur Ampelschaltung aus Sicht<br />

<strong>de</strong>r Bus- und Taxifahrer. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Diskussionen<br />

sollen in die tägliche Arbeit einfließen, heißt es aus <strong>de</strong>m<br />

Ministerium. Und in diesem Jahr wer<strong>de</strong> die Veranstaltungsreihe<br />

fortgesetzt – auch eine Frage <strong>de</strong>s Terminund<br />

Fahrplans.<br />

13<br />

Deubel, Kempf und Schnaitmann in Heilbronn.<br />

Mitsprache am Fahrplan ist möglich, bevor er gedruckt wird.


14 Hinter <strong>de</strong>n Kulissen<br />

Einsatz für Pünktlichkeit<br />

und Qualität<br />

Der Zug hat Verspätung, aber <strong>de</strong>r Anschlusszug<br />

wartet. Bestens! Noch einmal Glück gehabt,<br />

wer<strong>de</strong>n da die meisten Reisen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nken. Dass<br />

das weniger mit Glück als vielmehr mit hohem<br />

Dispositonsaufwand zu tun hat, erfahren wir beim<br />

Blick hinter die Kulissen bei <strong>de</strong>r Transportleitung<br />

<strong>de</strong>r Region Ba<strong>de</strong>n-Württemberg in Karlsruhe.<br />

Von Andrea Toll<br />

Wenn im Nahverkehr von DB Regio im Südwesten immer<br />

alles reibungslos laufen wür<strong>de</strong>, hätten die Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r Transportleitung Südwest mit Sitz in Karlsruhe wenig<br />

zu tun. Was also gehört zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>r Transportleitung<br />

(TP)? Michael Jülg, Leiter Transportleitung<br />

Region Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, ist dafür genau <strong>de</strong>r richtige<br />

Ansprechpartner. „Wir kümmern uns um alles, wenn<br />

<strong>de</strong>r Zugverkehr nicht geregelt läuft“, bringt Jülg es auf<br />

<strong>de</strong>n Punkt. Somit ist die TP nicht mit vorplanerischen<br />

Aufgaben beschäftigt, son<strong>de</strong>rn han<strong>de</strong>lt dann, wenn es<br />

zu Unregelmäßigkeiten im laufen<strong>de</strong>n Zugbetrieb kommt.<br />

„Zu unseren Kernaufgaben zählen das Monitoring <strong>de</strong>s<br />

Regelbetriebs, die Störungserfassung, die Disposition<br />

ebenso wie die Informationsweitergabe an die Fahrgäste.<br />

Unser Ziel ist, kun<strong>de</strong>norientierte Lösungen zu<br />

fin<strong>de</strong>n und die Qualität im Schienenpersonenverkehr<br />

aufrechtzuerhalten.“ Dafür sind bei <strong>de</strong>r TP in Karlsruhe<br />

dreißig Ressourcen- und Verkehrsdisponenten sowie<br />

acht Schichtleiter zuständig. Außer<strong>de</strong>m sind noch fünf<br />

Mobilitätskoordinatoren und Mitarbeiter für Anschlussdisposition<br />

und direkte Anschlusskommunikation in<br />

<strong>de</strong>n Zügen im Einsatz.<br />

Monitoring <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Zugbetriebs<br />

Um Störungen schnell erfassen und darauf reagieren<br />

zu können, überwacht die TP <strong>de</strong>n gesamten Betriebsablauf<br />

und gleicht ihn mit <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n Fahrplan<br />

ab (Monitoring). Einen stets aktuellen Überblick<br />

über die Lage auf <strong>de</strong>n Schienen erhalten die Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r TP unter an<strong>de</strong>rem über das Informationssystem<br />

Transportleitung Personenverkehr (ISTP). Die Informationen<br />

daraus werten sie kontinuierlich aus. Kommt<br />

es zu Verspätungen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Abweichungen, wie<br />

zum Beispiel Umleitungen o<strong>de</strong>r Streckensperrungen,<br />

wägen die Disponenten <strong>de</strong>r TP ab, ob und inwieweit<br />

gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n muss. „Wenn <strong>de</strong>r Betrieb nicht planmäßig<br />

läuft, ist die Transportleitung die einzige Stelle<br />

<strong>de</strong>s Personenverkehrs <strong>de</strong>r Deutschen Bahn, die in <strong>de</strong>n<br />

Transportablauf steuernd eingreifen darf. Dabei arbeiten<br />

wir mit <strong>de</strong>n Leitstellen <strong>de</strong>r DB Netz AG und Netzleitzentrale<br />

zusammen“, erklärt Jülg. Die TP entschei<strong>de</strong>t,<br />

ob Ressourcen, also Triebfahrzeuge, Triebzüge, Wagen<br />

und Personal neu disponiert wer<strong>de</strong>n müssen. Dass<br />

sie dafür nicht viel Zeit haben und sie schnell reagieren<br />

müssen, versteht sich von selbst.<br />

Durch die Disposition hat die TP die Möglichkeit, die<br />

Qualität <strong>de</strong>r Zugleistung aufrechtzuerhalten, wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />

o<strong>de</strong>r durch Ersatzmaßnahmen sicherzustellen.<br />

Ein Beispiel dafür hat je<strong>de</strong>r Bahnkun<strong>de</strong> schon<br />

einmal erlebt: Zug A ist verspätet, sodass Zug B nicht<br />

mehr erreicht wür<strong>de</strong>. Um die Reisekette zu sichern,<br />

wartet Zug B o<strong>de</strong>r es wer<strong>de</strong>n Ersatzverbindungen<br />

angeboten. So einfach wie sich das anhört, ist es aber<br />

bei Weitem nicht. „Durch das hohe Taktgefüge <strong>de</strong>r<br />

Züge ist das für uns immer ein Riesenaufwand, wenn


INFO<br />

Die Transportleitung Südwest in Zahlen<br />

4.800 Streckenkilometer umfasst <strong>de</strong>r Bereich<br />

Südwest. Bun<strong>de</strong>sweit sind es rund 34.000 Streckenkilometer.<br />

8.500 Züge verkehren werktags im Bereich Südwest.<br />

Bun<strong>de</strong>sweit sind es ca. 39.000 Züge.<br />

355 Fernverkehrszüge verkehren pro Tag durchschnittlich<br />

im Bereich Südwest.<br />

3.000 Nahverkehrszüge verkehren pro Tag<br />

durchschnittlich im Bereich <strong>de</strong>r TP Regio Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg.<br />

Züge verspätet sind und wir neu disponieren müssen.<br />

Denn je<strong>de</strong>r Zug ist wie ein Zahnrad in einem sehr<br />

komplexen Konstrukt“, erläutert Jülg.<br />

Die TP setzt wenn nötig zusätzliches Personal, zum Beispiel<br />

Triebwagenführer und Zugbegleiter bei Streckensperrungen<br />

o<strong>de</strong>r nach Unwettern ein, wenn <strong>de</strong>r Verkehrsbetrieb<br />

mit Ersatzzügen geregelt wer<strong>de</strong>n muss. Auch<br />

Zusatzhalte disponiert die TP. Damit die Auswirkungen<br />

von Verspätungen, aber auch von technischen Störungen<br />

und abweichen<strong>de</strong>n Reihungen für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n möglichst<br />

gering ausfallen, kann die TP Züge vorzeitig wen<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r umleiten lassen. Bei Störungsfällen setzt sie technisches<br />

Personal ein, die die Störung möglichst schnell<br />

beheben. „Natürlich wägen wir je<strong>de</strong>n Fall, je<strong>de</strong> Störung<br />

neu ab und planen die Ressourcen und Streckenkapazität<br />

sorgfältig. Kommunikation und die Weitergabe<br />

von Information spielen eine wichtige Rolle“, so Jülg.<br />

kommunizieren konnte. HIM Info schließt die Lücke<br />

zwischen Echtzeitinformationen unmittelbar vor Reiseantritt<br />

und <strong>de</strong>m langfristigen Sollfahrplan. Informiert<br />

wird über viele Ausgabekanäle, die Bahnreisen<strong>de</strong>n zur<br />

Verfügung stehen: über das Internet und im Reisezentrum<br />

genauso wie über Mobiltelefon. Darüber hinaus<br />

wer<strong>de</strong>n auch Systeme für DB-Mitarbeiter, unter an<strong>de</strong>rem<br />

in <strong>de</strong>n DB Reisezentren, mit HIM-Informationen versorgt.<br />

Alles wird dokumentiert<br />

Sämtliche Ausfälle, Störungen und sogar überfüllte<br />

Züge wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Transportleitung dokumentiert und<br />

ausgewertet. „Dadurch erkennen wir Schwachstellen<br />

und können darauf reagieren“, erklärt Jülg. Zum Beispiel<br />

wer<strong>de</strong>n Fahrpläne angepasst, wie beim Zugverkehr<br />

zwischen Karlsruhe und Offenburg. Auf dieser Strecke<br />

verkehren Züge seit drei Jahren im Halbstun<strong>de</strong>n<strong>takt</strong>,<br />

wo sie vorher nur stündlich gefahren sind. „Das hat<br />

<strong>de</strong>utlich zur Entspannung beigetragen“, berichtet Jülg.<br />

Längere Wartezeiten bei Zügen wer<strong>de</strong>n eingeplant,<br />

damit Reisen<strong>de</strong> ihre Anschlüsse noch erreichen. „Das<br />

erleichtert uns die Arbeit, weil es nicht immer wie<strong>de</strong>r<br />

die gleichen Diskussionen gibt, wie wir in diesen<br />

Fällen reagieren“, sagt Jülg. Um schon im Vorfeld<br />

Anschlussverluste zu vermei<strong>de</strong>n, treffen sich die<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Transportleitung,<br />

die Betriebszentrale von DB Netz und die Nahverkehrsgesellschaft<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg zu einer großen<br />

Besprechungsrun<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r sie abweichen<strong>de</strong> Wartezeitregelungen<br />

für je<strong>de</strong>n Anschlussbahnhof in Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg vereinbaren. Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk<br />

legen sie dabei auf die letzten Anschlüsse am Abend.<br />

Diese Züge können dann bis zu zwanzig Minuten auf<br />

hre Anschlusszüge warten. „So ein Glück“, wird sich<br />

so manch ein Reisen<strong>de</strong>r dann <strong>de</strong>nken.<br />

15<br />

Aktuelle Informationen für die Reisen<strong>de</strong>n<br />

Damit Kun<strong>de</strong>n über Störungen und Än<strong>de</strong>rungen im<br />

Zugbetrieb auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n gehalten wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

sich selbst im Internet o<strong>de</strong>r über ihre mobilen Endgeräte<br />

informieren können, liefert die Transportleitung<br />

die entsprechen<strong>de</strong>n Daten an Zugpersonale und an<br />

die Service-Mitarbeiter in <strong>de</strong>n Bahnhöfen. Das geschieht<br />

über das Reisen<strong>de</strong>n-Informations-System (RIS), per<br />

E-Mail o<strong>de</strong>r Fax. Die Deutsche Bahn setzt seit Dezember<br />

2010 auch auf <strong>de</strong>n HAFAS Information Manager HIM,<br />

um Fahrgäste über Störungen auf ihrer Reise unverzüglich<br />

in Kenntnis zu setzen. Mit HIM erkennen sie auf<br />

einen Blick, ob ihre Reise von Ereignissen beeinträchtigt<br />

wird, die sich nicht in exakten Verspätungsminuten<br />

beziffern lassen – sogenannte unscharfe Meldungen. Die<br />

Meldung erscheint direkt in <strong>de</strong>r Verbindungsübersicht<br />

<strong>de</strong>r auf HAFAS basieren<strong>de</strong>n Fahrplanauskunft <strong>de</strong>r DB.<br />

Auch Zusatzinformationen, zum Beispiel über beson<strong>de</strong>re<br />

Ticket- o<strong>de</strong>r Serviceangebote, können mit HIM direkt<br />

zug-, strecken- o<strong>de</strong>r bahnhofsbezogen an Fahrgäste<br />

übermittelt wer<strong>de</strong>n. Mit Hilfe von HIM ist die DB damit<br />

in <strong>de</strong>r Lage, Informationen an ihre Fahrgäste zu übermitteln,die<br />

sie zuvor nicht verbindungsspezifisch<br />

M. Jülg (DB) und M. Kempf (NVBW) im Gespräch zum<br />

Thema Anschlussregelungen.


16 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Zügig durch die Region<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

Vor zehn Jahren, zum Fahrplanwechsel 2003, begann<br />

eine neue Ära im Eisenbahnbetrieb im Sü<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württembergs: Der 3er-Ringzug, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Hohenzollerischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbahn (HzL) betrieben wird, nahm<br />

seinen Betrieb auf. Über 10.000 Fahrgäste nutzen<br />

heute täglich die mo<strong>de</strong>rnen Züge.<br />

Von Korbinian Fleischer<br />

„Bei diesem Wetter kann man doch gar nicht daheim bleiben“,<br />

sind sich Erna und Karl Richter einig. Zusammen<br />

mit ihren drei Enkeln sind die bei<strong>de</strong>n rüstigen Senioren<br />

heute bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein mit <strong>de</strong>m 3er-Ringzug<br />

von Rottweil nach Villingen unterwegs. „Mit <strong>de</strong>m<br />

Auto könnten wir die Fahrt nicht genießen“, meint Erna<br />

Richter, während die Kin<strong>de</strong>r vorne durch die Scheibe<br />

zum Lokführer schauen.<br />

So war es früher<br />

Der Regionalverkehr in <strong>de</strong>r Region Schwarzwald-Baar-<br />

Heuberg war Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre fast tot. Zwar bestand<br />

auf <strong>de</strong>r Gäubahn und <strong>de</strong>r Schwarzwaldbahn noch ein<br />

regelmäßiges Fernverkehrsangebot mit Zügen, die zum<br />

Teil sogar bis nach Italien durchfuhren, die Feinverteilung<br />

in <strong>de</strong>r Region übernahm jedoch mit Ausnahme von ein<br />

paar überregionalen Eilzügen <strong>de</strong>r Busverkehr. An <strong>de</strong>r<br />

Gäubahn zwischen Tuttlingen und Rottweil war nur noch<br />

<strong>de</strong>r Bahnhof Spaichingen in Betrieb und sogar an <strong>de</strong>r<br />

7500 Einwohner großen Gemein<strong>de</strong> Aldingen fuhren die<br />

Züge vorbei. Die Bregtalbahn Donaueschingen – Furtwangen<br />

und die Heubergbahn von Spaichingen nach<br />

Reichenbach am Heuberg waren längst stillgelegt und<br />

abgebaut, dieses Schicksal drohte auch <strong>de</strong>r Trossinger<br />

Eisenbahn. Lediglich im Donautal existierte ein Pilotprojekt,<br />

bei <strong>de</strong>m ein Teil <strong>de</strong>s Schülerverkehrs wie<strong>de</strong>r<br />

auf die Eisenbahn zurückverlagert wer<strong>de</strong>n konnte. 1995<br />

präsentierte <strong>de</strong>r Regionalverband Schwarzwald-Baar-<br />

Heuberg eine Verkehrsstudie, die die Einführung eines<br />

integralen Taktfahrplans in <strong>de</strong>r Region vorschlug.<br />

Kern dieser Studie: <strong>de</strong>r 3er-Ringzug. 1996 beschlossen<br />

die Landräte <strong>de</strong>r Kreise Tuttlingen, Rottweil sowie <strong>de</strong>s<br />

Schwarzwald-Baar-Kreises, das Konzept umzusetzen.<br />

Das Land Ba<strong>de</strong>n-Württemberg begann nach einem<br />

Betreiber für das Ringzug-System zu suchen. Letztlich<br />

konnte die Hohenzollerische Lan<strong>de</strong>sbahn (HzL) mit ihrem<br />

Angebot überzeugen. Für <strong>de</strong>n 3er-Ringzug wur<strong>de</strong>n<br />

18 neue und 16 in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren stillgelegte<br />

Haltepunkte in Betrieb genommen. Saubere, zuverlässige<br />

und pünktliche Züge erfreuen heute die Fahrgäste in<br />

<strong>de</strong>r Region.<br />

INFO<br />

Freun<strong>de</strong>skreis <strong>de</strong>r Trossinger Eisenbahn e. V.<br />

Bahnhofstraße 9, 78647 Trossingen<br />

Tel. 07425 / 9402-36<br />

E-Mail: info@trossinger-eisenbahn.<strong>de</strong><br />

<strong>www</strong>.trossinger-eisenbahn.<strong>de</strong><br />

Sauschwänzlebahn Blumberg<br />

Bahnhofstraße 1, 78176 Blumberg<br />

Tel. 07702 / 51-300<br />

E-Mail: info@sauschwaenzlebahn.<strong>de</strong><br />

<strong>www</strong>.sauschwänzlebahn.<strong>de</strong>


Die einzelnen Bahnstrecken<br />

17<br />

Der 3er-Ringzug verkehrt auf mehreren, seit langem<br />

bestehen<strong>de</strong>n Strecken und sorgt dort für einen<br />

mo<strong>de</strong>rnen Regionalverkehr. Weltweit bekannt ist die<br />

Schwarzwaldbahn, die vom 3er-Ringzug auf <strong>de</strong>r Strecke<br />

Donaueschingen – Villingen befahren wird. Beim Bahnbau<br />

bekam die Stadt Trossingen nicht sofort einen<br />

Bahnanschluss. Erst eine Stichstrecke sollte die Eisenbahnzeit<br />

in Trossingen einläuten. Der von Anfang an<br />

elektrisch betriebenen Strecke Trossingen-Staatsbahnhof<br />

– Trossingen-Stadt sollte ein langes Leben beschie<strong>de</strong>n<br />

sein. Erst 2003, nach über 105 Betriebsjahren,<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r eigene Betrieb im Zuge <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s<br />

3er-Ringzuges eingestellt.<br />

Ausflug bei Mondschein<br />

Nicht nur bei Mondschein lohnt sich ein Besuch in<br />

Trossingen, die durch die Firma Hohner weltbekannt<br />

wur<strong>de</strong>. Aber gera<strong>de</strong> bei Mondschein strömen Jung<br />

und Alt zum Stadtbahnhof <strong>de</strong>r Musikstadt. Dort wer<strong>de</strong>n<br />

regelmäßig bei Vollmond die alten Elektrozüge <strong>de</strong>r<br />

Trossinger Eisenbahn in Bewegung gesetzt. Bis zur<br />

Einführung <strong>de</strong>s Ringzuges wur<strong>de</strong> die Strecke Trossingen-<br />

Staatsbahnhof – Trossingen-Stadt mit diesen Elektrotriebwagen<br />

betrieben. Die Oldtimer blieben nach<br />

Umstellung auf mo<strong>de</strong>rne Fahrzeuge alle erhalten. Aus<br />

<strong>de</strong>m alten Bahnbetriebswerk entstand ein schmuckes<br />

Eisenbahnmuseum. Dort sind die historischen Fahrzeuge<br />

witterungsgeschützt abgestellt. In <strong>de</strong>n original<br />

erhaltenen Fahrgasträumen lässt sich <strong>de</strong>r Reisekomfort<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen Epoche nachvollziehen. Die Gepäckabteile<br />

und die Führerstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Fahrzeuge zeigen <strong>de</strong>n Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen<br />

<strong>de</strong>r damaligen Bahnbediensteten. Neben<br />

<strong>de</strong>n Fahrzeugen beschäftigt sich das Museum mit<br />

<strong>de</strong>m Gleisbau. Eine Ausstellung zeigt <strong>de</strong>n Museumsbesuchern,<br />

dass beim Trossinger Bähnle alle Maschinen<br />

und Einrichtungen vorhan<strong>de</strong>n waren, die für einen<br />

sicheren, zuverlässigen und pünktlichen Personen- und<br />

Güterverkehr benötigt wur<strong>de</strong>n. Weiter sind in diesem<br />

liebevoll und professionell eingerichteten Museum viele<br />

Unterlagen, Einrichtungen und Werkzeuge aus <strong>de</strong>r Zeit<br />

<strong>de</strong>r Trossinger Eisenbahn zu besichtigen.<br />

Auch die Wutachtalbahn wird heute von Immendingen<br />

bis Blumberg-Zollhaus vom Ringzug befahren. In<br />

Blumberg besteht Anschluss an die Dampfzüge <strong>de</strong>r<br />

Sauschwänzlebahn. Die Sauschwänzlebahn gehört<br />

zu <strong>de</strong>n bekanntesten Museumsbahnen in Deutschland.<br />

Durch ihre Brückenbauwerke und Tunnelanlagen<br />

wur<strong>de</strong> sie berühmt. Zwischen Blumberg-Zollhaus und<br />

Weizen fahren die Dampfzüge vom 1. April bis zum<br />

31. Oktober an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen.<br />

Ab Mai sind die Züge auch mittwochs unterwegs. Und<br />

im September ist die Bahn sogar je<strong>de</strong>n Tag in Betrieb.<br />

Blumberg-Zollhaus wird an allen Betriebstagen vom<br />

Ringzug bedient.<br />

Ausflug bei Mondschein mit <strong>de</strong>m Trossinger Elektrozug.<br />

Bis nach Bräunlingen verkehren auf <strong>de</strong>m Reststück<br />

<strong>de</strong>r Bregtalbahn heute die 3er-Ringzug-Triebwagen.<br />

Die Bregtalbahn wur<strong>de</strong> 1892 von Donaueschingen bis<br />

Hammereisenbach eröffnet, <strong>de</strong>r zweite Teil bis Furtwangen<br />

folgte 1893. 1972 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Personen- und<br />

Güterverkehr eingestellt. Bald danach wur<strong>de</strong> die Strecke<br />

mit Ausnahme <strong>de</strong>r ersten sechs Kilometer von Donaueschingen<br />

bis Bräunlingen abgebaut.<br />

Der Abschnitt Immendingen – Fridingen <strong>de</strong>r Donautalbahn<br />

ist heute in das Ringzugkonzept integriert.<br />

Zwischen Rottweil und Tuttlingen nutzen die Züge <strong>de</strong>s<br />

3er-Ringzugs die Hauptbahn Stuttgart – Singen, die<br />

auch als Gäubahn bezeichnet wird. Die Strecke zwischen<br />

<strong>de</strong>m württembergischen Rottweil und <strong>de</strong>m badischen<br />

Villingen, die bereits 1869 eröffnet wur<strong>de</strong>, wird komplett<br />

vom 3er-Ringzug genutzt. Zuvor bedurfte es jedoch auch<br />

eines Staatsvertrages zwischen <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Württemberg<br />

und Ba<strong>de</strong>n, da die Strecke nach Schwenningen bis<br />

ins badische Villingen führt.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Fahrzeuge<br />

Für <strong>de</strong>n Ringzugbetrieb wur<strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rne Regioshuttles<br />

beschafft. Dieser Fahrzeugtyp wur<strong>de</strong> ab 1996 in Dienst<br />

gestellt und stammt ursprünglich von <strong>de</strong>r Daimler-Tochter<br />

ABB Daimler Benz Transportation. Inzwischen wer<strong>de</strong>n<br />

die Fahrzeuge in Pankow bei Berlin von <strong>de</strong>r Schweizer<br />

Firma Stadler gebaut. Der Regioshuttle ist das Standardfahrzeug<br />

für <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen Nahverkehr auf nicht elektrifizierten<br />

Strecken. Bei <strong>de</strong>r Hohenzollerischen Lan<strong>de</strong>sbahn<br />

sind diese komfortablen und zuverlässigen Fahrzeuge<br />

seit 1997 im Einsatz.<br />

Zuverlässig wie gewohnt ist heute auch <strong>de</strong>r Ringzug<br />

95805 um 10.22 Uhr in Villingen angekommen. Die Richters<br />

freuen sich auf einen ausge<strong>de</strong>hnten Einkaufsbummel<br />

im nahe gelegenen Stadtzentrum. Am Abend geht es<br />

dann wie<strong>de</strong>r heim, natürlich entspannt mit <strong>de</strong>m Ringzug.


18 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Genussreise zu Füßen<br />

<strong>de</strong>r Hornisgrin<strong>de</strong><br />

Die Achertalbahn in <strong>de</strong>r Ortenau ist ein Erlebnis<br />

für Natur- und Eisenbahnfreun<strong>de</strong>.<br />

Von Heiko Focken<br />

Nur wenige Meter liegen die zwei Bahnwelten auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Die eine Bahnwelt ist so schnell, dass sie<br />

im Bahnhof <strong>de</strong>s badischen Städtchens Achern noch<br />

nicht einmal einen Bahnsteig erhalten hat: Mit bis<br />

zu 250 km/h donnern die ICEs auf ihren eigenen<br />

Gleisen von Köln nach Basel o<strong>de</strong>r von Hamburg nach<br />

Zürich vorüber. Wer in Karlsruhe, Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Offenburg jedoch einen Doppelstockzug <strong>de</strong>r Schwarzwaldbahn<br />

o<strong>de</strong>r eine Karlsruher Stadtbahn besteigt,<br />

<strong>de</strong>r kann beim Halt in Achern in eine an<strong>de</strong>re, entschleunigte<br />

und vielleicht bessere Bahnwelt umsteigen: Auf<br />

Gleis 10 wartet ein kleiner Dieseltriebwagen auf<br />

Umsteiger, die dieser in wenigen Minuten über eine<br />

<strong>de</strong>r bezauberndsten Nebenbahnen in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

an <strong>de</strong>n Fuß <strong>de</strong>s Schwarzwal<strong>de</strong>s bringen wird.<br />

Hier, im Schatten <strong>de</strong>r 1.163 Meter hohen Hornisgrin<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>m höchsten Berg im Nordschwarzwald, lässt sich<br />

auf <strong>de</strong>r 20-minütigen Bahnfahrt durch das Achertal auch<br />

im Jahre 2013 noch das längst vergangen geglaubte<br />

Fluidum einer heilen Eisenbahnwelt abseits <strong>de</strong>r Magistralen<br />

erleben.<br />

Durch die Obstbäume zur Bindfa<strong>de</strong>nfabrik<br />

Zunächst rollt <strong>de</strong>r Triebwagen <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>seigenen Südwest<strong>de</strong>utschen<br />

Verkehrs-AG (SWEG), <strong>de</strong>r auch die<br />

Gleise dieser 1898 eröffneten und im 3-Löwen-Kursbuch<br />

unter <strong>de</strong>r Nummer 717 zu fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Nebenbahn gehören,<br />

mitten durch Achern. Sodann brummt er beständig<br />

bergwärts, gibt vor zahlreichen unbeschrankten Bahnübergängen<br />

ein Achtungssignal an die gummibereiften<br />

Verkehrsteilnehmer ab und hält zwischendurch an<br />

Stationen, die Oberachern Bindfa<strong>de</strong>nfabrik o<strong>de</strong>r Furschenbach<br />

heißen. Unterwegs wer<strong>de</strong>n die Zusteiger<br />

auch schon einmal persönlich vom Lokführer begrüßt –<br />

man kennt sich nach jahrzehntelangem gemeinsamem<br />

Fahren auf <strong>de</strong>r knapp elf Kilometer langen Strecke.<br />

Auch auf die am Haltepunkt Achern Stadt noch heraneilen<strong>de</strong>n<br />

Schulkin<strong>de</strong>r wird selbstverständlich einen<br />

Augenblick gewartet, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r freundlichen<br />

Mahnung <strong>de</strong>s Lokführers: „Morgen bisch´ aber pünktlich!“<br />

Im Frühling geht die Fahrt durch ein weißes,<br />

wogen<strong>de</strong>s Meer von Kirsch- und Apfelbäumen – die<br />

Ortenau als eines <strong>de</strong>r größten Obstanbaugebiete <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s ist stolz auf immerhin 400.000 Obstbäume<br />

auf Streuobstwiesen. Unaufdringlich schlängelt sich<br />

<strong>de</strong>r Schienenstrang durch idyllische Ortsdurchfahrten,<br />

wo einem <strong>de</strong>r Blick aus <strong>de</strong>m Zugfenster gera<strong>de</strong>zu<br />

intime Einblicke in Gärten und auf Terrassen gewährt.<br />

Hier ist die Eisenbahn kein lärmend-stören<strong>de</strong>r Fremdkörper,<br />

son<strong>de</strong>rn ein seit über hun<strong>de</strong>rt Jahren selbstverständlicher<br />

Bestandteil <strong>de</strong>s täglichen Lebens. Hin<br />

und wie<strong>de</strong>r begleitet ein Feldweg die Strecke für ein<br />

kleines Stück. An mehreren Bahnhöfen sieht man<br />

auch Nebengleise, falls doch einmal ein Güterwagen<br />

hierhin verlangt wird. Bei <strong>de</strong>n meisten DB-Strecken<br />

ist diese Möglichkeit schon längst wegrationalisiert<br />

wor<strong>de</strong>n.


Handgeschriebene Fahrkarten und Busse<br />

in die Berge<br />

19<br />

als gera<strong>de</strong>zu brutaler Kontrapunkt zu dieser Symbiose<br />

aus Eisenbahn und Landschaft zieht sich dagegen in<br />

Kappelro<strong>de</strong>ck eine aufgestän<strong>de</strong>rte Schnellstraße parallel<br />

zu <strong>de</strong>n Gleisen entlang – auch hier hat die Autogläubigkeit<br />

vergangener Jahrzehnte ihre Spuren hinterlassen.<br />

Doch bald beherrschen wie<strong>de</strong>r die Wiesen und Wäl<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r zunehmend enger an die Strecke heranrücken<strong>de</strong>n<br />

Schwarzwaldberge das Bild vor <strong>de</strong>m Fenster, ein Schotterwerk<br />

– selbstverständlich mit Gleisanschluss an die<br />

Achertalbahn – wird passiert, bevor die Genussreise<br />

nach einem letzten Anstieg im Bahnhof von Ottenhöfen<br />

en<strong>de</strong>t. Heile Eisenbahnwelt auch hier: Der im mustergültig<br />

gepflegten Bahnhofsgebäu<strong>de</strong> tätige Zugleiter verkauft<br />

selbstverständlich auch Fahrkarten, die für einige<br />

Reisewünsche, wie etwa nach Karlsruhe, nach wie<br />

vor per Hand ausgeschrieben wer<strong>de</strong>n (was übrigens<br />

mitunter schneller geht als die Erstellung manch eines<br />

Computerfahrscheins o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Automatenkauf).<br />

Daneben steht er für die Fahrgäste <strong>de</strong>r Bahn als Helfer<br />

bei allen Fragen zur Verfügung, wobei er mitunter<br />

auch als Tourist-Information o<strong>de</strong>r geduldiger Zuhörer<br />

bei <strong>de</strong>r Familiengeschichte älterer Damen gefor<strong>de</strong>rt<br />

ist. Auf einem Nebengleis wartet ein Güterwagen auf<br />

seine Entladung, daneben stehen einige grüne, historische<br />

Reisezugwagen mit offenen Plattformen. Vor<br />

einem mo<strong>de</strong>rnen Lokschuppen läuft sich eine kleine rote<br />

Diesellok warm. Nicht nur Mo<strong>de</strong>lleisenbahner hätten<br />

ihre helle Freu<strong>de</strong> an diesem kleinen, feinen, gepflegten,<br />

lebendigen und menschlichen Bahnhof. Ein freundlicher<br />

Ort, wo man auch ohne „Lounges“ o<strong>de</strong>r „Service-Points“<br />

einfach gerne ankommt und abfährt.<br />

Gleich hinter <strong>de</strong>m Bahnhof beginnt <strong>de</strong>r Ortskern <strong>de</strong>s<br />

Urlaubs- und Luftkurortes. Durch eine parkähnliche<br />

Anlage entlang <strong>de</strong>r Acher kann man flussaufwärts zu<br />

<strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lfrauengrab-Wasserfällen wan<strong>de</strong>rn, wo sich<br />

die junge Acher in mehreren Kaska<strong>de</strong>n talwärts stürzt.<br />

Für die, die noch höher hinaus möchten, wartet in<br />

<strong>de</strong>n Sommermonaten gleich gegenüber vom Bahnhof<br />

<strong>de</strong>r Bahnbus <strong>de</strong>r „Naturerlebnislinie“ zur Auffahrt an <strong>de</strong>n<br />

Mummelsee und zur Hornisgrin<strong>de</strong>. Auch die Rückfahrt<br />

mit <strong>de</strong>r Achertalbahn nach Achern ist kein Problem:<br />

Dorthin fährt die SWEG von 5:52 bis 20:19 Uhr min<strong>de</strong>stens<br />

zweistündlich, mitunter sogar stündlich.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Bahn in idyllischem Gewand<br />

So mag das vergleichsweise dichte Zugangebot ein Hinweis<br />

darauf sein, dass die Eisenbahn trotz <strong>de</strong>r hier<br />

gefühlt etwas langsamer gehen<strong>de</strong>n Uhren ein unverzichtbares<br />

Element <strong>de</strong>r Verkehrsinfrastruktur im Achertal<br />

und darüber hinaus ist. Die augenscheinliche Bahnidylle,<br />

die an Postkartenmotive erinnern<strong>de</strong> Landschaft und<br />

<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Woche oftmals eingesetzten NE-81-Triebwagen<br />

aus <strong>de</strong>n 1980er Jahren sollen nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass die Achertalbahn ein rationeller<br />

und für alle heutigen Erfor<strong>de</strong>rnisse an die Eisenbahn<br />

gerüsteter Verkehrsbetrieb ist. In Ottenhöfen befin<strong>de</strong>t<br />

sich eine mo<strong>de</strong>rne Werkstatt <strong>de</strong>r SWEG, in <strong>de</strong>r auch<br />

„Drive in“ – in Furschenbach geht das auch mit <strong>de</strong>m Zug.<br />

die 24 Regio-Shuttle-Triebwagen <strong>de</strong>r zwischen Freu<strong>de</strong>nstadt,<br />

Offenburg und Straßburg aktiven SWEG-Tochter<br />

Ortenau-S-Bahn zu Hause sind. Oftmals herrscht<br />

Hochbetrieb mit mehreren Zügen auf <strong>de</strong>m eingleisigen<br />

Schienenstrang. Morgens und mittags muss <strong>de</strong>r Triebwagen<br />

auf <strong>de</strong>r Achertalbahn um einen angehängten<br />

Steuerwagen ergänzt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Zug drängen<strong>de</strong>n<br />

Schülern und Berufspendlern ausreichend Platz<br />

zu bieten. Zwischendurch sind zwischen <strong>de</strong>n Reisezügen<br />

zu<strong>de</strong>m noch Güterzüge – für die die rote Diesellok<br />

zuständig ist – unterwegs, die zum Teil mehrmals am<br />

Tag ein Schotterwerk in Ottenhöfen bedienen o<strong>de</strong>r<br />

Wagen mit Schwarzwaldholz abholen. „Bis vor Kurzem<br />

haben wir einzelne Güterwagen auch schon mal mit <strong>de</strong>m<br />

Triebwagen <strong>de</strong>r Personenzüge hochgefahren“, berichtet<br />

Rolf Schillinger vom Fachbereich Betrieb Eisenbahn<br />

bei <strong>de</strong>r SWEG, von <strong>de</strong>m bei <strong>de</strong>r „Großen Eisenbahn“<br />

heutzutage un<strong>de</strong>nkbaren Pragmatismus in <strong>de</strong>r Betriebabwicklung<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbahn. Und nicht zuletzt schallt<br />

an ausgewählten Sonntagen im Jahr die Pfeife <strong>de</strong>r<br />

113 Jahre alten Dampflok „28“ <strong>de</strong>s Achertäler Eisenbahnvereins<br />

durch das Tal, die mit ihrem Zug aus <strong>de</strong>n<br />

grünen Plattformwagen <strong>de</strong>s frühen 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

das Achertal auf eine noch intensivere Weise erlebbar<br />

macht. Ansonsten lädt <strong>de</strong>r SWEG- o<strong>de</strong>r am Wochenen<strong>de</strong><br />

auch ein OSB-Triebwagen zur Genussreise vom<br />

Rheintal in <strong>de</strong>n Schwarzwald ein. Neben <strong>de</strong>n Fahrkarten<br />

<strong>de</strong>s Tarifverbun<strong>de</strong>s Ortenau und normalen Bahnfahrkarten<br />

wird natürlich auch das Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-<br />

Ticket anerkannt. Das gilt dann sogar zur Busfahrt hinauf<br />

zur Hornisgrin<strong>de</strong>, von wo aus man über die Schwarzwaldhochstraße<br />

nach Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong>nstadt<br />

zurückfahren kann – dann lei<strong>de</strong>r nicht durch das<br />

beschauliche Achertal.


20 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Blütenzauber<br />

im Achertal<br />

Wer im Frühjahr das Achertal besucht, taucht in<br />

einen sagenhaften Blütenzauber ein. Eingerahmt<br />

von Rebhängen und <strong>de</strong>n Bergen <strong>de</strong>s Schwarzwal<strong>de</strong>s<br />

in <strong>de</strong>r Ferne, blühen hier rund 60000 Obstbäume<br />

und verwan<strong>de</strong>ln das Tal in ein Meer aus zartrosa und<br />

weißen Blüten. Die Achertalbahn bringt Ausflügler<br />

und Wan<strong>de</strong>rfreun<strong>de</strong> ins Rotweindorf Kappelro<strong>de</strong>ck<br />

und weiter bis in die Vorbergzone nach Ottenhöfen.<br />

Von Saskia Klima<br />

Das Weindorf Kappelro<strong>de</strong>ck ist die Heimat <strong>de</strong>r „Hex<br />

vom Dasenstein“ und Ausgangspunkt unserer Sonntagstour.<br />

Auf <strong>de</strong>r zehn Kilometer langen Wan<strong>de</strong>rung geht es<br />

zwischen sonnigen Rebhängen hinauf zum Dasenstein.<br />

Das frühlingshafte Blütenmeer liegt uns dabei zu Füßen.<br />

Zwischen Mai und Oktober verkehrt auf <strong>de</strong>r Strecke <strong>de</strong>r<br />

Dampfzug <strong>de</strong>r Achertäler Eisenbahnfreun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r gemütlich<br />

durch die Obstplantagen nach Kappelro<strong>de</strong>ck zuckelt.<br />

Doch vorerst genießen wir die Aussicht aus <strong>de</strong>m Zug<br />

auf die vorbeiziehen<strong>de</strong> Landschaft, in <strong>de</strong>r sich Mirabellen,<br />

Äpfel, Birnen und Kirschen in ihrer Blütenpracht überbieten.<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Obstanbaus im Achertal –<br />

vor allem <strong>de</strong>r Kirsche – geht auf <strong>de</strong>n Fürstbischof Rohan<br />

von Straßburg zurück. Er erlaubte 1726 allen Bürgern<br />

<strong>de</strong>s Amtes Oberkirch das Brennen von Kirschen<br />

„eigenen Gewächses“.<br />

Am Bahnhof in Kappelro<strong>de</strong>ck angekommen, gehen wir<br />

nach <strong>de</strong>m Ausstieg aus <strong>de</strong>m Zug links <strong>de</strong>n Bahnsteig<br />

entlang und überqueren die Bahngleise. Hier stoßen wir<br />

schon auf <strong>de</strong>n Wegweiser mit unserem ersten Etappenziel,<br />

<strong>de</strong>m Dasenstein. Nun folgen wir <strong>de</strong>r Wegweisung<br />

„gelbe Raute“ und gehen auf einem schmalen Weg<br />

entlang <strong>de</strong>r Bahnlinie, unterqueren die L87 und wan<strong>de</strong>rn<br />

auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r Landstraße <strong>de</strong>n Berg hinauf.<br />

Nach rund 15 Minuten erreichen wir die Weinberge. Von<br />

<strong>de</strong>r ersten Anhöhe aus ist links Schloss Ro<strong>de</strong>ck zu sehen.<br />

Entstan<strong>de</strong>n ist das Schloss aus einer im 11. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

erbauten mittelalterlichen Burg. Das heutige Aussehen<br />

verdankt es einem Umbau En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weinlehrpfad geht es weiter bis zum berühmten<br />

Dasenstein. Angeblich hauste hier in einer Felsenhöhle<br />

das verstoßene Burgfräulein von Burg Ro<strong>de</strong>ck, das später<br />

als „Hex vom Dasenstein“ <strong>de</strong>r Zauberei bezichtigt wur<strong>de</strong>.<br />

Auch heute sagt man <strong>de</strong>r Hexe noch magische Kräfte<br />

nach. Denn hat jemand zu tief ins Glas geschaut, heißt es<br />

in Kappelro<strong>de</strong>ck: „Der hat ne‘ Hex.“<br />

Hun<strong>de</strong>rte von Winzern und Brennereien<br />

Wir erklimmen das Felsmassiv und genießen <strong>de</strong>n herrlichen<br />

Ausblick auf Kappelro<strong>de</strong>ck mit <strong>de</strong>r Rotweingemein<strong>de</strong><br />

Waldulm, weiter bis nach Straßburg und zu <strong>de</strong>n<br />

Vogesen. Wenn es das Wetter zulässt, kann man hier<br />

an <strong>de</strong>n zahlreichen Bänken und Tischen schon eine<br />

erste Rast einlegen. Unterhalb <strong>de</strong>s Dasensteins befin<strong>de</strong>t<br />

sich eine überdachte Sitzgelegenheit in einer offenen<br />

Hütte.<br />

Kappelro<strong>de</strong>ck gehört zusammen mit <strong>de</strong>m Ortsteil<br />

Waldulm zu <strong>de</strong>n berühmtesten <strong>de</strong>utschen Rotweingemein<strong>de</strong>n.<br />

Es ist kaum zu glauben, dass sich in diesem<br />

relativ kleinen Ort zwei Winzergenossenschaften mit<br />

500 Winzern, drei Schnapsbrennereien und 400 Kleinbrenner<br />

befin<strong>de</strong>n, die das Obst zu hervorragen<strong>de</strong>n


Destillaten und prämierten Weinen verarbeiten. Um<br />

wie<strong>de</strong>r auf unseren Weg zu gelangen, gehen wir<br />

einfach oberhalb <strong>de</strong>s Dasensteins weiter <strong>de</strong>n Berg hinauf<br />

und stoßen dort auf unseren Wan<strong>de</strong>rweg, auf <strong>de</strong>m wir<br />

links weiter nach Ottenberg gehen. In Ottenberg bietet<br />

<strong>de</strong>r Winzerhof „Dagmar Doll“ nach Vorbestellung Winzervesper<br />

mit Weinprobe an (für Gruppen ab 15 Personen).<br />

Wir folgen <strong>de</strong>r Wegweisung „gelbe Raute“ durch <strong>de</strong>n<br />

kleinen Weiler, die in Kappelro<strong>de</strong>ck „Zinken“ genannt<br />

wird, biegen zuerst links und gleich wie<strong>de</strong>r rechts auf<br />

einen Wiesenweg ein. Kurz vor <strong>de</strong>m Waldrand fehlt die<br />

Markierung. Der Weg führt nicht gera<strong>de</strong>aus in <strong>de</strong>n Wald<br />

hinein, son<strong>de</strong>rn links in Serpentinen bergab zum Steinbach.<br />

An <strong>de</strong>r Kreuzung nach <strong>de</strong>m Weingut Köninger gibt<br />

es die Möglichkeit, die Tour abzukürzen und direkt zum<br />

Bahnhof in Kappelro<strong>de</strong>ck zurückzugehen. Wir wen<strong>de</strong>n<br />

uns jedoch nach rechts und orientieren uns ab jetzt an<br />

<strong>de</strong>r Markierung <strong>de</strong>s Ortenauer Weinpfa<strong>de</strong>s „blaue Traube<br />

auf roter Raute“. Gemütlich geht es zwischen <strong>de</strong>n<br />

Rebhängen hinauf zum Knetschwasen. Auch wenn die<br />

Reben im Frühjahr noch nicht viel Blattwerk zeigen,<br />

in <strong>de</strong>n sonnigen Weinlagen blühen zwischen Riesling,<br />

Müller-Thurgau und Spätburgun<strong>de</strong>r bereits Gänseblümchen<br />

o<strong>de</strong>r Löwenzahn.<br />

Nach rund einer halben Stun<strong>de</strong> stoßen wir auf die<br />

Badische Weinstraße L86a. Hier halten wir uns rechts<br />

und gehen entlang <strong>de</strong>r Straße <strong>de</strong>n Berg hinauf bis<br />

zum Knetschwasen. Dort folgen wir <strong>de</strong>r Wegweisung,<br />

die uns auf die Rebhänge links <strong>de</strong>r Badischen Weinstraße<br />

führt. Auf Wirtschaftswegen wan<strong>de</strong>rn wir durch<br />

die Reben und genießen die Ausblicke ins Tal, auf <strong>de</strong>n<br />

Schwarzwald und die Weinberge. Über die Ballenhütte<br />

(keine Einkehr) führt <strong>de</strong>r Weg zurück nach Kappelro<strong>de</strong>ck.<br />

Nach einem kurzen Stück entlang <strong>de</strong>r L86a überqueren<br />

wir diese und folgen <strong>de</strong>r Straße Bernhardshof bis wir<br />

zur Bronnmattstraße kommen. Nach einem kurzen Wegstück<br />

durch das Gewerbegebiet erreichen wir über die<br />

Herrenmatt die Brücke <strong>de</strong>r L87, die wir unterqueren und<br />

uns dann direkt am Bahnhof befin<strong>de</strong>n.<br />

Wer nun Hunger und Durst verspürt und <strong>de</strong>n örtlichen<br />

Wein probieren möchte, fin<strong>de</strong>t am Marktplatz von Kappelro<strong>de</strong>ck<br />

verschie<strong>de</strong>ne Gaststätten mit Außenplätzen.<br />

Die Ortsmitte erreicht man in wenigen Minuten entlang<br />

<strong>de</strong>r Hauptstraße. Das viele Obst von <strong>de</strong>n Obstbäumen<br />

wird natürlich auch zu flüssigen Genüssen verarbeitet.<br />

Vorne weg das berühmte Schwarzwäl<strong>de</strong>r Kirschwasser<br />

und viele an<strong>de</strong>re Köstlichkeiten wie Mirabelle o<strong>de</strong>r<br />

Obstler. Einkaufsmöglichkeiten gibt es im Ort o<strong>de</strong>r beim<br />

Winzerkeller Kappelro<strong>de</strong>ck, <strong>de</strong>r ab Mai auch Sonntagvormittag<br />

geöffnet hat.<br />

Dampfzug <strong>de</strong>r Achertäler Eisenbahnfreun<strong>de</strong>.<br />

- INFO<br />

– Tourist-Information Kappelro<strong>de</strong>ck, Mo. – Fr. 9 –12 Uhr,<br />

Mo. / Di. / Do auch 14 –16 Uhr. Mai–Okt. auch Fr.<br />

14 –16 und Sa. 10 –12 Uhr. Die Karte zur Tourenbeschreibung<br />

fin<strong>de</strong>n Sie im Bereich Wan<strong>de</strong>rn/Aktiv<br />

„Durch die Weinberge“. <strong>www</strong>.kappelro<strong>de</strong>ck-tourismus.<strong>de</strong><br />

– Winzerkeller Hex vom Dasenstein, Burgun<strong>de</strong>rplatz 1,<br />

77876 Kappelro<strong>de</strong>ck, Tel. 07842 / 99380. Mo.– Fr.<br />

8 –12 / 13.30 –17.30, Sa. 9 –13 und So. (Mai – Dez.)<br />

10 –13 Uhr. Gehzeit vom Bahnhof ca. 10 Min.<br />

<strong>www</strong>.dasenstein.<strong>de</strong><br />

– Winzerhof Dagmar Doll, Ottenberg 8, 77876<br />

Kappelro<strong>de</strong>ck, Tel. 07842 / 98573, Weinproben nach<br />

Voranmeldung. <strong>www</strong>.winzerhof-doll.<strong>de</strong><br />

– Weingut Tobias Köninger, Steinebach 24, 77876<br />

Kappelro<strong>de</strong>ck, Tel. 07842 / 996999, Weinproben<br />

nach Voranmeldung. <strong>www</strong>.weingut-koeninger.<strong>de</strong><br />

– Weinfeste: 9. Juni Burgun<strong>de</strong>rfest im Winzerkeller<br />

Hex vom Dasenstein, Kappelro<strong>de</strong>ck. 7. / 8. September<br />

Weinfest in Kappelro<strong>de</strong>ck-Waldulm. 20. / 21.<br />

September große Winzer-Kirwi in Kappelro<strong>de</strong>ck<br />

– Fahrzeiten <strong>de</strong>r Museumsbahn: Christi Himmelfahrt<br />

und Pfingsten. Ab 2. Juni bis 20. Oktober 2013<br />

alle 14 Tage sonntags. Anreise: Achern ab 10.45,<br />

Kappelro<strong>de</strong>ck an 11.04 Uhr. Rückreise: Kappelro<strong>de</strong>ck<br />

ab 17.10, Achern an 17.25 Uhr. Fahrpreis<br />

Strecke Achern-Ottenhöfen: einfach 9 Euro/Erw.,<br />

hin und zurück 12,50 Euro / Erw. http://achertaelereisenbahnverein.<strong>de</strong><br />

– Die Achertalbahn (KBS 717) erreichen Fahrgäste mit<br />

Umstieg in Achern von <strong>de</strong>r Rheintalbahn (KBS 702).<br />

Anreise (Bsp.) Kalsruhe Hbf ab 10.09, Achern an<br />

10.42, Achern ab 11.29, Kappelro<strong>de</strong>ck an 11.40 Uhr.<br />

Rückreise (Bsp.) Kappelro<strong>de</strong>ck ab 18.57, Achern<br />

an 19.07, Achern ab 19.16, Karlsruhe an 19.49 Uhr.<br />

21


22 Im Gespräch<br />

„Unser Ziel<br />

ist Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit“<br />

Klaus Berdan stellt sich gern mit „Ich stehe für die<br />

Fahrgastrechte“ vor. Wie sehr das zutrifft, erfahren<br />

wir im Gespräch mit <strong>de</strong>m Leiter Steuerung Fahrgastrechte<br />

bei <strong>de</strong>r Deutschen Bahn. Eine etwas<br />

sperrige Bezeichnung für eine Aufgabe, um die sich<br />

wenige reißen wür<strong>de</strong>n. Berdan allerdings ist von<br />

Anfang an mit Herzblut dabei.<br />

3LT: Herr Berdan, Sie haben vor vier Jahren die Fahrgastrechte<br />

eingeführt. Was genau können wir uns darunter<br />

vorstellen?<br />

Berdan: Damals haben wir in einer gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppe aus <strong>de</strong>n Eisenbahnunternehmen <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bahn und <strong>de</strong>m Tarifverband <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>seigenen<br />

und nichtbun<strong>de</strong>seigenen Eisenbahnen in Deutschland<br />

(TBNE) sehr intensiv über die Schaffung eines einheitlichen<br />

Verfahrens für die Bearbeitung von Ansprüchen<br />

aus <strong>de</strong>n Fahrgastrechten diskutiert. Am En<strong>de</strong> stand<br />

die Einführung einer zentralen Anlaufstelle für die Kun<strong>de</strong>n,<br />

die sich kümmert, egal, bei welcher Eisenbahn<br />

ein Problem aufgetreten ist. Ich bin sehr froh, dass wir<br />

das gemeinsam hinbekommen haben. Nach dreieinhalb<br />

Jahren können wir sagen, dass die Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r Fahrgastrechte ein Erfolg ist. Das von DB Dialog<br />

betriebene Servicecenter Fahrgastrechte als zentraler<br />

Dienstleister wird neben <strong>de</strong>r DB von 46 weiteren<br />

Eisenbahnen mit <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>r Entschädigungsanträge<br />

beauftragt.<br />

3LT: Bearbeitung von Verspätungsanträgen – das klingt<br />

nicht gera<strong>de</strong> nach einem sexy Thema.<br />

Berdan (lacht): Stimmt, aber es ist eine tolle Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Ich sage meinen Mitarbeitern immer: Wir<br />

bearbeiten keine Verspätungsfälle o<strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n,<br />

wir arbeiten an <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit. Wir werten<br />

die Beschwer<strong>de</strong>n und Hinweise unserer Kun<strong>de</strong>n aus und<br />

nutzen sie bei <strong>de</strong>r Verbesserung unserer Prozesse und<br />

Verfahren, ob es Informationsprozesse im Reisezentrum<br />

sind, Informationen, die <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> im Zug erhält, o<strong>de</strong>r<br />

wie <strong>de</strong>r Buchungsablauf beim Online-Ticket erfolgt.<br />

3LT: Geht es bei <strong>de</strong>n Fahrgastrechten nur um die<br />

Bearbeitung von Ansprüchen im Verspätungsfall?<br />

Berdan: Nein, die Fahrgastrechte beginnen bereits vorher,<br />

z. B. bei <strong>de</strong>r Beratung <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>n zu ihrer Reiseplanung.<br />

Darüber hinaus kommt meines Erachtens<br />

<strong>de</strong>r Beratung und Unterstützung <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>n im Fall<br />

von Unregelmäßigkeiten eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

zu. Wenn wir unseren Kun<strong>de</strong>n vermitteln können, dass<br />

vor Ort alles getan wird, um ihnen weiterzuhelfen,<br />

verliert das Thema <strong>de</strong>r Verspätungsentschädigung an<br />

Be<strong>de</strong>utung, weil sich die Kun<strong>de</strong>n umsorgt und betreut<br />

fühlen. Deshalb streben wir an, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n so rasch<br />

wie möglich alle Informationen zur Verfügung zu stellen,<br />

damit sich betriebliche Unregelmäßigkeiten so wenig<br />

wie möglich auf <strong>de</strong>n geplanten Reiseverlauf auswirken.<br />

3LT: Wie geben Sie <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n das Gefühl, dass Sie<br />

sich um sie kümmern? Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Berdan: Im Verkehr nach Paris gab es in diesem Winter<br />

betriebliche Probleme, die dazu geführt haben, dass<br />

die Reisen<strong>de</strong>n bei einigen Verbindungen in Saarbrücken<br />

umsteigen mussten. Da auch <strong>de</strong>r Gegenzug auf <strong>de</strong>n Zug


aus Paris warten musste, wur<strong>de</strong>n die Fahrgäste informiert,<br />

dass <strong>de</strong>r ICE als Warteraum zur Verfügung steht.<br />

Also warteten sie im geheizten Zug, anstatt auf <strong>de</strong>m<br />

kalten Bahnsteig. Das ist für mich ein greifbares<br />

Beispiel, was wir operativ tun können, wenn wir die<br />

Möglichkeiten nutzen, die uns zur Verfügung stehen.<br />

3LT: Was genau beinhalten die Fahrgastrechte?<br />

Berdan: Die Fahrgastrechte regeln die Ansprüche <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n bei Zugverspätung, Ausfall und Anschlussverlust.<br />

Einen Anspruch auf Entschädigung im Verspätungsfall<br />

haben die Fahrgäste beispielsweise bei einer Verspätung<br />

vom min<strong>de</strong>stens 60 Minuten. Dann entschädigen wir<br />

25 Prozent <strong>de</strong>s Fahrpreises. 50 Prozent gibt es ab einer<br />

Verspätung von 120 Minuten. Sie umfassen darüber<br />

hinaus <strong>de</strong>n Anspruch zurückzutreten, wenn ich bereits<br />

vor <strong>de</strong>r Fahrt davon ausgehen kann, mit mehr als<br />

60 Minuten Verspätung am Ziel anzukommen. Dann kann<br />

<strong>de</strong>r Fahrgast die Fahrkarte zurückgeben und bekommt<br />

das Geld komplett zurück. Fahrgastrechte beinhalten<br />

aber auch <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Information sowie <strong>de</strong>r Bereitstellung<br />

von Services und Hilfeleistungen. In diesem<br />

Zusammenhang ist die Unterstützung von mobilitätseingeschränkten<br />

Reisen<strong>de</strong>n von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Die meisten <strong>de</strong>r genannten Regeln sind übrigens nichts<br />

Neues für uns, <strong>de</strong>nn wir bieten sie schon seit Jahren an.<br />

So haben wir seit 2002 eine Mobilitätsservicehotline,<br />

bei <strong>de</strong>r mobilitätseingeschränkte Reisen<strong>de</strong> sich beraten<br />

lassen sowie Ein-, Aus- und Umstiegshilfen buchen<br />

können.<br />

3LT: In welchen Fällen gibt es keine Erstattung?<br />

Berdan: Die Fahrgastrechte sehen auch Ausschlussgrün<strong>de</strong><br />

vor, Fälle, in <strong>de</strong>nen die Bahnen keine Entschädigung<br />

leisten müssen, weil die Ursache <strong>de</strong>r Verspätung außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Einflusssphäre <strong>de</strong>r Unternehmen liegt. Denken<br />

Sie beispielsweise an Kyrill. Wenn wir aufgrund eines<br />

Unwetters <strong>de</strong>n Betrieb einstellen müssen, sind wir von<br />

<strong>de</strong>r Haftung freigestellt.<br />

3LT: Um die Abläufe zu vereinfachen und zu standardisieren,<br />

haben Sie ein Fahrgastrechtformular entwickelt.<br />

Was trägt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> dort ein?<br />

Berdan: Für die Bearbeitung <strong>de</strong>s Entschädigungsantrags<br />

brauchen wir lediglich die Daten, die wir mit <strong>de</strong>m Formular<br />

erfragen. Auch bei mehreren Umstiegen benötigen<br />

wir nur <strong>de</strong>n ersten Anschlussverlust. Wenn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

dann noch angibt, mit welchem Zug er um welche<br />

Uhrzeit angekommen ist, können wir <strong>de</strong>n kompletten<br />

Reiseverlauf aus <strong>de</strong>n Betriebsdaten nachvollziehen.<br />

3LT: Wo erhält <strong>de</strong>r Fahrgast das Formular?<br />

o<strong>de</strong>r im Reisezentrum im Bahnhof erhältlich. Dort können<br />

die Mitarbeiter <strong>de</strong>m Fahrgast in <strong>de</strong>r Regel auch<br />

die Verspätung bestätigen. Eine solche Bestätigung ist<br />

jedoch keine Voraussetzung dafür, eine Verspätungsentschädigung<br />

zu erhalten.<br />

3LT: Wie wird das Formular von <strong>de</strong>n Fahrgästen<br />

angenommen?<br />

Berdan: Die Akzeptanz <strong>de</strong>s Formulars ist erfreulich hoch.<br />

In fast 90 Prozent <strong>de</strong>r Fälle verwen<strong>de</strong>n es die Kun<strong>de</strong>n<br />

zur Geltendmachung ihres Anspruches. Mit <strong>de</strong>r überarbeiteten<br />

Fassung <strong>de</strong>s Formulars haben wir darüber hinaus<br />

einen Riesensprung in <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit gemacht.<br />

Von <strong>de</strong>n halbjährlich befragten Kun<strong>de</strong>n waren im ersten<br />

Halbjahr 2012 72 Prozent zufrie<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r gar sehr<br />

zufrie<strong>de</strong>n damit. Bei <strong>de</strong>m alten Formular waren es nur<br />

58 Prozent. Insofern ist ganz <strong>de</strong>utlich erkennbar, dass wir<br />

mit <strong>de</strong>m neuen Formular und Prozess auf <strong>de</strong>m richtigen<br />

Weg sind.<br />

3LT: Wie viele Verspätungsfälle bearbeiten sie etwa<br />

pro Jahr?<br />

Berdan: Im letzten Jahr waren es rund 900.000.<br />

3LT: Ist das vergleichbar mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Jahren davor?<br />

Berdan: Im Winter 2010 waren es <strong>de</strong>utlich mehr – hier<br />

wirken sich extreme Witterungsbedingungen sofort aus.<br />

3LT: Bekommen Sie auch positive Rückmeldung von <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n?<br />

Berdan: Bei <strong>de</strong>n Kollegen im Servicecenter gehen auch<br />

Dankesbriefe und Lob ein. Das sind natürlich im Vergleich<br />

zu <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Entschädigungsfälle eine geringere<br />

Anzahl, aber das ist für mich eine schöne Bestätigung<br />

<strong>de</strong>r guten Arbeit <strong>de</strong>r Kollegen im Servicecenter Fahrgastrechte.<br />

Einmal hatten wir einen Antrag, <strong>de</strong>r im Namen<br />

eines Hun<strong>de</strong>s gestellt wur<strong>de</strong>. Der Vierbeiner hatte mit<br />

seinem Herrchen längere Zeit auf <strong>de</strong>r Strecke gestan<strong>de</strong>n<br />

und konnte lei<strong>de</strong>r nicht raus, um sein Geschäft zu erledigen.<br />

Das war für <strong>de</strong>n Hund natürlich sehr misslich. Wir<br />

haben <strong>de</strong>m Hund geantwortet und ihm als Entschädigung<br />

ein Paket Hun<strong>de</strong>futter geschickt.<br />

23<br />

Berdan: Das Formular bekommt <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> i<strong>de</strong>alerweise<br />

bereits im Zug, wenn dieser eine Verspätung<br />

von 60 Minuten erreicht. Dann geben die Zugbegleiter<br />

es aus und bestätigen die Verspätung auf <strong>de</strong>m Formular<br />

per Zangenabdruck. Falls im Zug nicht ausreichend<br />

Formulare vorhan<strong>de</strong>n sind o<strong>de</strong>r nicht alle Kun<strong>de</strong>n<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n, sind sie auch an <strong>de</strong>r DB Information<br />

Klaus Berdan (DB) und Uwe Neumann (NVBW) im Gespräch.


Nahverkehrsgesellschaft<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (NVBW)<br />

Wilhelmsplatz 11<br />

70182 Stuttgart<br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!