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Ausgabe 01/2013 - DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

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Technik<br />

„Solar-Baby“ liefert<br />

Energie vom Dach<br />

Seit Herbst 2009 zählt die <strong>DFS</strong> zu den Großproduzenten von sauberem Strom für die Stadt Langen.<br />

Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, könnte das für die nächsten sechs Milliarden Jahre so<br />

bleiben.<br />

Lediglich neun Monate hat es<br />

gedauert, bis aus der Idee<br />

einer Photovoltaikanlage<br />

für die <strong>DFS</strong> Wirklichkeit wurde – von<br />

einer ersten Machbarkeitsstudie über<br />

die Montage auf dem Dach der <strong>Flugsicherung</strong>sakademie<br />

in Langen bis zur<br />

Inbetriebnahme im November 2009.<br />

„Genau so lange wie bis zur Geburt<br />

eines Babys“, schmunzelt <strong>DFS</strong>-Energiemanager<br />

Stephan Ninnemann, der<br />

für das Projekt verantwortlich war.<br />

Bis in spätestens sechs Milliarden<br />

Jahren die erloschene Sonne jedes<br />

Leben auf der Erde vernichtet haben<br />

wird, könnte man aus dem Sonnenlicht<br />

mittels Solarzellen elektrische Energie<br />

gewinnen. Dass die Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach der <strong>Flugsicherung</strong>sakademie<br />

so lange durchhält, ist<br />

unwahrscheinlich, aber mit der Montage<br />

der Anlage vor vier Jahren hat die<br />

<strong>DFS</strong> ein deutliches Signal für die Nutzung<br />

von sauberer Energie gesetzt.<br />

„Wir wollten zeigen, dass wir als Unternehmen<br />

bereit sind, unseren Beitrag<br />

zur Nutzung regenerativer Energiequellen<br />

zu leisten und dass wir nicht<br />

nur reden, sondern auch handeln“,<br />

sagt Energie manager Ninnemann.<br />

Die Anlage auf dem Dach der Akademie<br />

besteht aus 496 Solarmodulen,<br />

die auf 2.400 Quadratmetern Fläche<br />

installiert sind. Die Module hat das<br />

Unternehmen Evergreen Solar gefertigt,<br />

die eigentlichen Solarzellen wurden<br />

von einer Firma in Sachsen-Anhalt<br />

produziert, die Installation besorgte<br />

eine Fachfirma aus Nordhessen. „Uns<br />

war es wichtig, dass wir Solarzellen<br />

aus deutscher Produktion nehmen und<br />

keine aus China, auch wenn dies vielleicht<br />

preisgünstiger gewesen wäre“,<br />

sagt Ninnemann.<br />

Die Kosten für das Projekt lagen<br />

bei 300.000 Euro. Die von der Anlage<br />

jedes Jahr produzierten 95.000 Kilowattstunden<br />

Strom reichen aus, um<br />

den Bedarf von 20 Einfamilienhäusern<br />

zu decken. Der finanzielle Erlös für<br />

die <strong>DFS</strong> beträgt jährlich 50.000 Euro;<br />

die laufenden Kosten für Betrieb und<br />

Instandhaltung mit eingerechnet, wird<br />

sich die Anlage innerhalb von zehn<br />

Jahren amortisiert haben.<br />

Den gewonnenen Strom nutzt die<br />

<strong>DFS</strong> nicht selbst, sondern speist ihn<br />

in das öffentliche Netz der Stadtwerke<br />

Langen ein. „Grund dafür ist, dass wir<br />

eine konstante Energie-Zufuhr benötigen,<br />

die solartechnisch nicht gesichert<br />

ist“, erklärt Ninnemann. Zudem sei es<br />

auch die wirtschaftlichste Variante,<br />

wobei der Energiemanager betont,<br />

dass finanzielle Erwägungen für die<br />

Planung der Anlage nicht ausschlaggebend<br />

gewesen wären: „Wir wollten<br />

in erster Linie ein Signal für saubere<br />

Energien setzen. Rein wirtschaftlich<br />

betrachtet, wäre es kein Investment<br />

für uns gewesen.“<br />

Der schwierigste Teil des Projektes<br />

bestand darin, ein geeignetes Dach<br />

für die Installation der Anlage zu finden.<br />

„Wir brauchten ein Dach mit Südausrichtung,<br />

das nicht verschattet ist“,<br />

sagt Ninnemann. Bestimmte Dächer<br />

schieden deshalb von vornherein aus.<br />

Andere Dächer, die geeignet gewesen<br />

wären, kamen wegen der Statik<br />

nicht in Frage. Das Parkhaus 1, das<br />

günstige Bedingungen bot, fiel durchs<br />

Raster, weil sich die <strong>DFS</strong> die Option<br />

offenhalten wollte, das Gebäude im<br />

Bedarfsfall weiter aufzustocken.<br />

Das Dach der <strong>Flugsicherung</strong>sakademie<br />

erfüllte schließlich alle Voraussetzungen.<br />

Ninnemann gerät fast ein<br />

bisschen ins Schwärmen, wenn er von<br />

der Anlage erzählt. „Es war ein sehr<br />

schönes und spannendes Projekt“,<br />

sagt er. Dabei ist unschwer zu überhören<br />

– der Energiemanager ist verdammt<br />

stolz auf sein „Solar-Baby“.<br />

Holger Matthies<br />

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