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Ausgabe 01/2013 - DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

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Betrieb<br />

Mehr Kürzungen bitte!<br />

Die <strong>DFS</strong> hat ihr Angebot sogenannter „Direct Routes“ im März 2<strong>01</strong>3 erneut erweitert. Mehrere<br />

hundert dieser „Kurzstrecken“ gibt es derweil. Fluggesellschaften können auf diese Weise Millionen<br />

Flugmeilen einsparen – und der <strong>DFS</strong> gehen die Ideen nicht aus, wie die Situation weiter verbessert<br />

werden kann.<br />

Es war eine Erfolgsmeldung<br />

der <strong>DFS</strong>: Im Juni 2<strong>01</strong>1 wurden<br />

im Luftraum der Kontrollzentrale<br />

Karlsruhe 35 neue „Direct<br />

Routes“ eingeführt, die direkte Verbindungen<br />

und damit kürzere Wege von A<br />

nach B anboten. Das Programm „Free<br />

Route Airspace Karlsruhe“ (FRAK) –<br />

aufgelegt mit dem Ziel, die Umweltbilanz<br />

des Unternehmens zu verbessern<br />

– hatte seinen ersten Schritt<br />

gemacht. Im Juni 2<strong>01</strong>3, also nur zwei<br />

Jahre später, können die Fluggesellschaften<br />

aus 250 Strecken wählen.<br />

Die Möglichkeiten, direkt zu fliegen,<br />

sind zudem nicht mehr auf das Kontrollgebiet<br />

der Karlsruher beschränkt.<br />

Das Projekt „FRAMaK“ verknüpft<br />

Maastrichter und Karlsruher „Directs“,<br />

bringt die Anforderungen der Kunden,<br />

der Flugsicherer und der Umwelt unter<br />

einen Hut und generiert ein Angebot<br />

von insgesamt 700 Direct Routes.<br />

Im Streckennetz eines hoch komplexen<br />

Luftraums gehören Umwege<br />

dazu, um hoch frequentierte Bereiche<br />

zu entlasten. Manchmal können<br />

Flüge jedoch abgekürzt werden. Über<br />

Funk fragt der Pilot beim Lotsen nach<br />

einem „Direct“ und erhält im günstigsten<br />

Fall eine Freigabe für einen umwegfreien<br />

Flug über eine längere Distanz<br />

– unabhängig von der ursprünglich<br />

geplanten Strecke. Diese sogenannten<br />

„taktischen Directs“ gelingen vor<br />

allem nachts und am Wochenende,<br />

haben jedoch einen Nachteil: Der<br />

Treibstoff, der für die längere Strecke<br />

geplant war, wird nicht mehr benötigt<br />

und fliegt als – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – überflüssiges Gewicht mit.<br />

Bereits in einer für das Jahr 2<strong>01</strong>1<br />

erstellten Prognose zeigte sich das<br />

Potenzial, das sich hinter (planbaren)<br />

Direct Routes verbirgt: Bereits vor<br />

Beginn von FRAMaK wurde ein Einsparpotenzial<br />

von jährlich etwa vier<br />

Millionen Flugmeilen berechnet. Das<br />

entspricht 40.000 Tonnen weniger<br />

CO 2 in der Atmosphäre – pro Jahr. Die<br />

bisherigen Erfahrungen zeigen, dass<br />

dieses Ziel nicht zu hoch gesteckt<br />

war: Die Direct-Routen werden intensiv<br />

genutzt, die Fluggesellschaften finden<br />

bei dem großen Angebot meist<br />

etwas, das auf ihre Bedürfnisse passt.<br />

Je länger die Direct Routes<br />

sind, desto größer ist<br />

der Nutzen für Kunde und<br />

Umwelt.<br />

Neben der Streckenlänge werden<br />

bei der Flugplanung typischerweise<br />

auch Windverhältnisse, Zeitvorgaben,<br />

Überfluggebühren und die angebotenen<br />

Flughöhen berücksichtigt. Viele<br />

der Direct Routes leisten einen Beitrag<br />

dazu, einen Flug kosteneffizient<br />

durchzuführen. Aufgrund der Vielzahl<br />

der verfügbaren Alternativen können<br />

zudem überfüllte Lufträume umflogen<br />

und damit Verspätungen vermieden<br />

werden. Auch dem Umweltschutz<br />

dienen kürzere Strecken – in manchen<br />

Fällen können jedoch auch Umwege<br />

attraktiv sein: Wenn niedrigere <strong>Flugsicherung</strong>sgebühren<br />

den höheren Treibstoffverbrauch<br />

ausgleichen, nehmen<br />

die Airlines häufig auch längere Flugrouten<br />

in Kauf.<br />

Die <strong>DFS</strong> hat auf dieses komplexe<br />

Anforderungsprofil reagiert. „Wir<br />

haben für die Entwicklung von Direct-<br />

Routen nicht mehr nur die Statistik<br />

zugrunde gelegt, sondern sind mit<br />

den Fluggesellschaften in den Dialog<br />

getreten“, sagt Jürgen Regner, zuständiger<br />

Verfahrens-Referent im Center<br />

Karlsruhe. „So haben wir Streckenprofile<br />

entwickelt, die vom Tag ihrer<br />

Einführung an angenommen wurden.“<br />

Auf diese Weise hilft die <strong>DFS</strong> den Airlines,<br />

ihre Kosten zu senken und einen<br />

Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.<br />

Inzwischen geht der Ansatz über<br />

das Center Karlsruhe hinaus, denn je<br />

länger die Direct Routes sind, desto<br />

größer ist der Nutzen für Kunde und<br />

Umwelt. So haben die <strong>DFS</strong>, EUROCON-<br />

TROL und die <strong>Deutsche</strong> Lufthansa im<br />

Juni 2<strong>01</strong>2 mit der Arbeit am Projekt<br />

„Free Route Airspace Maastricht and<br />

Karlsruhe“ (FRAMaK) begonnen. Ein<br />

zentraler Punkt dabei sind Cross-border<br />

Directs, welche über die Luftraumgrenzen<br />

der Center Maastricht und<br />

Karlsruhe hinweg verlaufen und somit<br />

über noch größere Distanzen direkte<br />

Routensegmente ermöglichen. Der<br />

nächste Schritt sieht die Erweiterung<br />

von FRAMaK auf den Functional Airspace<br />

Block Europe Central (FABEC)<br />

26 transmission 1 – 2<strong>01</strong>3

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