Ausgabe 01/2013 - DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
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ereits bis zu drei Stunden vor dem<br />
Start an den Network-Manager übermittelt<br />
werden.<br />
Rushhour: Staus und unnötige Triebwerkslaufzeiten werden mit Airport-CDM vermieden.<br />
Das nützt auch der Umwelt. Foto: DLR<br />
rung und jede Abweichung vom Plan<br />
durch ein Tool des Systems für alle<br />
Beteiligten sofort transparent – auch<br />
dies ein Unterschied zu früher.<br />
Ein Jahr nach dem Start des Regelbetriebs<br />
in München zog Erik Sinz<br />
im Sommer 2008 ein erstes positives<br />
Fazit: „Wir konnten die reale Wartezeit<br />
an der Runway im ersten Jahr<br />
von durchschnittlich 4:39 Minuten auf<br />
3:41 Minuten reduzieren“, äußerte sich<br />
der HUB-Spezialist seinerzeit im <strong>DFS</strong>-<br />
Magazin. Der positive CDM-Trend in<br />
München hält seitdem an, wie die Auswertung<br />
der Daten für die Folgejahre<br />
belegt. Im bislang letzten Jahresbericht<br />
für 2<strong>01</strong>1 hatten sich beim Großteil<br />
der Messungen die Werte gegenüber<br />
dem Vorjahr verbessert.<br />
<strong>DFS</strong>-Spezialist Sinz freut sich<br />
besonders darüber, dass es durch<br />
Airport-CDM gelungen ist, die Wartezeit<br />
am Startbahnknopf weiter deutlich<br />
zu verringern und die ATFM Slot<br />
Adherence, die Einhaltung der vorgegebenen<br />
Abflugzeitraster (Slots), zu<br />
erhöhen. „Diese Werte sind zwei der<br />
wichtigsten Kennzahlen im Airport-<br />
CDM-Verfahren“, sagt Sinz. Die im<br />
Mai 2<strong>01</strong>1 erreichten 95 Prozent bei<br />
der Slot Adherence stellen dabei einen<br />
absoluten Spitzenwert dar.<br />
Den Grund für diesen Erfolg sieht<br />
der <strong>DFS</strong>-Spezialist im optimalen Informationsaustausch<br />
zwischen dem<br />
CDM-Flughafen und den Netzwerkverantwortlichen.<br />
„Zudem können die<br />
lokalen Partner am Flughafen durch<br />
den für alle transparenten Datenfluss<br />
besser planen“, sagt Sinz. Dadurch<br />
könne man die für den jeweiligen Flug<br />
am Flughafen herrschenden konkreten<br />
Bedingungen wie zum Beispiel variable<br />
Rollzeiten, Kapazitätseinschränkungen<br />
oder mögliche Enteisungen<br />
von Flugzeugen wesentlich genauer<br />
und aktueller erfassen.<br />
Der automatisierte Datenaustausch<br />
der CDM-Flughäfen mit dem<br />
EUROCONTROL Network Manager in<br />
Brüssel, der europaweit die Abflugzeitraster<br />
(Slots) verteilt, ermöglicht<br />
auch eine bessere Sektorauslastung:<br />
Früher erhielt die Verkehrsflusssteuerungszentrale<br />
in Brüssel den Flugplan<br />
und als nächste Information dann die<br />
Startzeit, nachdem der Flieger abgehoben<br />
hatte. Mit Airport-CDM können<br />
die errechnete Startzeit vor Ort und<br />
mögliche Abweichungen davon nun<br />
Das ermöglicht eine exaktere Vorhersage<br />
des Verkehrs in den betroffenen<br />
Sektoren. Mit anderen Worten:<br />
Die Zentrale in Brüssel erhält eher<br />
Bescheid, ob ein Flieger in München<br />
oder Frankfurt/Main möglicherweise<br />
früher oder später abhebt und kann<br />
dies bei der Slot-Berechnung und bei<br />
nötigen Anpassungen berücksichtigen.<br />
An den Airports erhofft man sich<br />
davon eine effizientere Abwicklung<br />
von Flügen mit Abflugzeitraster. Je<br />
mehr Flughäfen Airport-CDM einführen,<br />
desto dichter wird dieses europaweite<br />
Netzwerk – und desto besser<br />
können ineffiziente und unplanmäßige<br />
Flugverläufe vermieden werden.<br />
„Je mehr Flughäfen<br />
Airport-CDM einführen,<br />
desto besser.“<br />
„Das Airport-CDM-Verfahren hat<br />
sich in der Praxis bewährt“, zieht<br />
Carl Seifert, Leiter des Towers München,<br />
sechs Jahre nach dem Start<br />
des CDM-Verfahrens in München<br />
Bilanz. „Der Datenaustausch vor Ort<br />
und im europaweiten <strong>Flugsicherung</strong>snetzwerk<br />
läuft technisch stabil und<br />
erzeugt qualitativ hochwertige Planungsgrundlagen.“<br />
Statt „First come,<br />
first served“ wie früher heißt es heute<br />
mit Airport-CDM „best planned, best<br />
served“. Davon profitieren alle Beteiligten.<br />
Nicht zuletzt auch die Umwelt.<br />
Holger Matthies<br />
transmission 1 – 2<strong>01</strong>3 25