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Markttrends<br />

Kontakt: <strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong> GmbH & Co. KG<br />

Auf der Lind 10 . 65529 Waldems-Esch<br />

Tel.: +49 (0) 6126/955-0 . Fax: +49 (0) 6126/955-20<br />

E-Mail: info@insight-health.de . Internet: www.insight-health.de<br />

BTM-Analgetika im Lichte von Kostenträgern und Rabattverträgen<br />

Betäubungsmittel (BTM)-Analgetika (N02A) wie Fentanyl, Morphin oder Oxycodon spielen in der Schmerztherapie<br />

eine wesentliche Rolle. Mit einem Umsatzvolumen nach Abgabepreisen des pharmazeutischen<br />

Unternehmers (ApU) von 572 Mio. Euro ist der GKV-Markt für BTM-Schmerzmittel 2008 mit +7,9 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich gewachsen.<br />

Im GKV-Markt gab es 2008 ca. 5,6 Mio. Verordnungen von BTM-Analgetika. Betrachtet man die Verordnungszahlen<br />

der 20 größten Krankenkassen, zeigen sich teils erhebliche Unterschiede. So wurden etwa bei<br />

der IKK Direkt besonders wenige BTM-Analgetika verordnet. Auf 1.000 Versicherte kamen 2008 gerade<br />

einmal sieben Verordnungen. Bei der Knappschaft lag dieser Wert – auch aufgrund einer deutlich anderen<br />

Altersstruktur 1 – mit 159 Verordnungen um das 22-fache höher (vgl. Abbildung 1).<br />

Abbildung 1: GKV-Verordnungen 2008 je 1.000 Versicherte für BTM-Analgetika bei den Top 20-Krankenkassen<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

7<br />

16<br />

35<br />

44 45 48<br />

61<br />

70 82 82 88 90 91 92 95 97 102 111 130<br />

159<br />

Quellen: NVI-Kostenträger (<strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong>); dfg-GKV-Versichertenranking 46 - 08 (Stichtag: 01.10.2008).<br />

Eine Entwicklung zieht sich jedoch – unabhängig von den Pro-Kopf-Verordnungen an BTM-Analgetika –<br />

durch die gesamte Kassenlandschaft: die zunehmende Bedeutung von Rabattverträgen. So steigt der Anteil<br />

von Krankenkassen mit Rabattverträgen über BTM-Analgetika stetig. Im vierten Quartal 2008 wiesen bereits<br />

87,7 Prozent aller gesetzlichen Krankenversicherungen rabattierte Verordnungen für BTM-Analgetika aus.<br />

Im Vorjahreszeitraum (Q4/2007) waren dies lediglich 77,3 Prozent. Es ist auffällig, dass die mitgliederstärksten<br />

Krankenkassen – zumindest für BTM-Analgetika – seit 2008 vermehrt Rabattverträge nutzen.<br />

1<br />

Beispielsweise sind 14,3 Prozent der bei der Knappschaft versicherten Personen älter als 80 Jahre alt. Der vergleichbare<br />

Anteil liegt bei den Innungskrankenkassen (insgesamt) bei gerade einmal 1,6 Prozent. Vgl. BMG:<br />

Mitgliederstatistik KM 6, Stand: 1.7.2008.<br />

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Ende 2008 hatten alle Top 20-Kostenträger – diese betreuen rund 50,1 Mio. gesetzlich Versicherte –<br />

mindestens einen Rabattvertrag über BTM-Analgetika abgeschlossen (vgl. Abbildung 2). 2<br />

Abbildung 2: Anteil der Krankenkassen mit Rabattverträgen über BTM-Analgetika<br />

100%<br />

80%<br />

74%<br />

75% 77% 75%<br />

83%<br />

95%<br />

88%<br />

100%<br />

60%<br />

40%<br />

Alle Krankenkassen<br />

Top 20-Krankenkassen<br />

20%<br />

0%<br />

Q II/2007 Q IV/2007 Q II/2008 Q IV/2008<br />

Quelle:<br />

NVI-Kostenträger (<strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong>).<br />

Die zunehmende Bedeutung von Rabattverträgen im Bereich der BTM-Analgetika zeigt sich auch in der<br />

steigenden Zahl rabattierter Verordnungen. Im Dezember 2008 waren mit rund 184.000 BTM-Packungen<br />

mehr als 2,5 Mal so viel Verordnungen rabattiert wie noch zu Jahresbeginn (Januar 2008: rund 65.000). Im<br />

gesamten GKV-Arzneimittelmarkt betrug die Steigerung „nur“ 78 Prozent – von 16,3 Mio. im Januar auf 28,9<br />

Mio. rabattierte Verordnungen im Dezember 2008 (vgl. Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Indexierte Entwicklung der Rabattanteile bei BTM-Analgetika-Verordnungen vs. Gesamtmarkt<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

BTM-Analgetika (gesamt)<br />

GKV (gesamt)<br />

50<br />

0<br />

Jan<br />

08<br />

Feb<br />

08<br />

Mrz<br />

08<br />

Apr<br />

08<br />

Mai<br />

08<br />

Jun<br />

08<br />

Jul<br />

08<br />

Aug<br />

08<br />

Sep<br />

08<br />

Okt<br />

08<br />

Nov<br />

08<br />

Dez<br />

08<br />

Quelle:<br />

NVI-Kostenträger (<strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong>).<br />

2 Anm.: Jeweils bezogen auf die Kostenträgerstruktur zum Stand 12/2008.<br />

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Dennoch lag im Dezember 2008 der Anteil rabattierter Verordnungen für BTM-Analgetika mit 35,9 Prozent<br />

noch deutlich unter dem Anteil rabattierter Verordnungen im GKV-Gesamtmarkt mit 47,6 Prozent. Demnach<br />

könnten die zuvor geschilderten Entwicklungen für 2008 auch als „Nachholeffekte“ verstanden werden. Bei<br />

Generika lag der Rabattanteil erwartungsgemäß am höchsten: 53,1 Prozent der Verordnungen von BTM-<br />

Analgetika waren Ende 2008 rabattiert – im Vergleich zu 70,9 Prozent aller Generikaverordnungen (vgl.<br />

Abbildung 4).<br />

Abbildung 4: Anteile rabattierter GKV-Verordnungen bei BTM-Analgetika vs. gesamter GKV-Arzneimittelmarkt nach<br />

Produktsegmenten (Stand: 12/2008)<br />

Total<br />

35,9%<br />

47,6%<br />

Generika<br />

Altoriginale<br />

1,6%<br />

14,4%<br />

53,1%<br />

70,9%<br />

GKV (gesamt)<br />

BTM-Analgetika<br />

Patente<br />

4,4%<br />

0,0%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Quelle:<br />

NVI-Kostenträger (<strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong>).<br />

Einen Erklärungsansatz für den in Abbildung 4 skizzierten geringeren Stellenwert von Rabattverträgen im<br />

Markt für BTM-Analgetika stellen die Aut idem-Quoten dar. Dies ist der Anteil der gekreuzten, das heißt die<br />

Substitution ausschließenden Aut idem-Verordnungen. Nach Angaben von <strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong> lag 2008 die Aut<br />

idem-Quote für BTM-Analgetika mit 27,1 Prozent deutlich über der durchschnittlichen Aut idem-Quote von<br />

14,5 Prozent. Ärzte schließen demnach in der Schmerztherapie vermehrt aut idem zur Therapieabsicherung<br />

aus. Dies könnte auch als Indiz dafür gesehen werden, dass für pharmazeutische Unternehmen eine hohe<br />

Aut idem-Quote gleichbedeutend mit einer geringeren Attraktivität von Rabattverträgen als Vertriebsinstrument<br />

ist. Schließlich fällt das durch Rabattverträge zusätzlich realisierbare Potenzial an Verordnungen<br />

bzw. Umsatz durch hohe Aut idem-Quoten entsprechend geringer aus.<br />

Ansprechpartner:<br />

Christian Bensing, Tel.: 06126 / 955 - 64, E-Mail: CBensing@insight-health.de<br />

Dr. André Kleinfeld, Tel.: 06126 / 955 - 64, E-Mail: AKleinfeld@insight-health.de<br />

© <strong>INSIGHT</strong> <strong>Health</strong> GmbH & Co. KG

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