"Homo Faber", ein moderner Ödipus? - Freiherr-vom-Stein-Schule
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„<strong>Homo</strong> Faber“, <strong>ein</strong> <strong>moderner</strong> <strong>Ödipus</strong>?<br />
Eine vergleichende Untersuchung<br />
des <strong>Ödipus</strong>komplexes in<br />
Max Frischs Roman „<strong>Homo</strong> Faber“<br />
und Sophokles' Tragödie „König <strong>Ödipus</strong>“<br />
<strong>Freiherr</strong>-<strong>vom</strong>-St<strong>ein</strong> <strong>Schule</strong>, Hessisch Lichtenau<br />
Fach: Deutsch Datum: 16. April 2012<br />
Fachlehrer: Frau Hohmann Ort: Hessisch Lichtenau<br />
Jessica Liese
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Fachwortverzeichnis 1<br />
1. Vorwort 2<br />
2. Sigmund Freud<br />
2.1 Leben und Werk 3 - 5<br />
2.2 Psychoanalyse des <strong>Ödipus</strong>komplexes 6 - 7<br />
3. „König <strong>Ödipus</strong>“ - Zusammenfassung 8 - 9<br />
4. „<strong>Homo</strong> Faber“ - Zusammenfassung 10 - 13<br />
5. Darstellung und Vergleich der <strong>Ödipus</strong>komplexe 14 - 19<br />
6. Nachwort 20<br />
7. Quellen<br />
7.1 Literaturquellen 21<br />
7.2 Internetquellen 22<br />
7.3 Bildquellen 23
Fachwortverzeichnis<br />
I<br />
inzestuöse/Inzest<br />
„Geschlechtsverkehr zwischen Geschwistern oder Eltern und<br />
Kindern, Blutschande“ 1<br />
N<br />
Neurologe<br />
Neurophysiologie<br />
neuropsychiatrisch<br />
„Nervenarzt“; Neurologie → „Wissenschaft <strong>vom</strong> Aufbau und der<br />
Funktion des Nervensystems“ 2<br />
„Nervenphysiologie“ 3 (Physiologie: siehe physiologisch)<br />
„den Zusammenhang zwischen nervalen und... [seelischen]<br />
Vorgängen betreffend“ 4<br />
P<br />
physiologisch<br />
Psychopathologie<br />
Psychotherapeut<br />
Phsysiologie → „Wissenschaft von den normalen<br />
Lebensvorgängen des Organismus“ 5<br />
„Lehre von den... [seelischen] Abweichungen und<br />
Erkrankungen“ 6<br />
Psychotherapie → „Wissenschaft von der Behandlung...<br />
[seelischer] und körperlicher Erkrankungen mithilfe<br />
systematischer Be<strong>ein</strong>flussung... [des Geistes]“ 7<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.ht ml; Stand: 03.04.2012<br />
http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.ht ml; Stand: 03.04.2012<br />
http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.ht ml; Stand: 03.04.2012<br />
http://www.gbe-bund.de/glossar/neuropsychiatrisch.html; Stand: 03.04.2012<br />
http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.ht ml; Stand: 03.04.2012<br />
http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.ht ml; Stand: 03.04.2012<br />
http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.ht ml; Stand: 03.04.2012
1. Vorwort<br />
„Vater missbraucht s<strong>ein</strong> eigenes Kind“ - Schlagzeilen wie diese liest man heutzutage<br />
oftmals in Zeitungen oder hört sie in den Nachrichten. Die meisten Menschen verstehen<br />
nicht, wie man so <strong>ein</strong>e Tat begehen kann. Wie entsteht <strong>ein</strong>e solche sexuelle Anziehung<br />
zwischen Eltern und ihren Kindern? Um diese Frage zu beantworten, muss man <strong>ein</strong>en<br />
Blick in die Psyche des Menschen wagen. Unter anderem beschäftigte sich Sigmund<br />
Freud mit diesem Bereich der Psychoanalyse. Er bezeichnete die sexuelle Anziehung<br />
zwischen Eltern und ihren Kindern als <strong>Ödipus</strong>komplex 8 . Der bekannte Mythos des<br />
König <strong>Ödipus</strong> ist demnach der Namensgeber der Krankheit, die zu <strong>ein</strong>er sexuellen<br />
Anziehung zwischen Eltern und ihren Kindern führt. Daraus kann man schließen, dass<br />
Inzest schon vor langer Zeit <strong>ein</strong> Thema in der Literatur war. Inwiefern haben sich die<br />
Inzest-Fälle von früher bis heute verändert? Hat jeder Mensch die psychischen<br />
Voraussetzungen für <strong>ein</strong>e solche Anziehung zu s<strong>ein</strong>en Eltern? Sprichwörtlich wird<br />
gesagt, dass man sich selbst Partner sucht, die den Eltern ähneln. Stimmt dieses<br />
Sprichwort, da man sexuell anziehende Gefühle für s<strong>ein</strong>e Eltern hegt, obwohl man<br />
selbst gar nichts davon mitbekommt?<br />
All diesen Fragen möchte ich mit m<strong>ein</strong>er Jahresarbeit auf den Grund gehen. Dabei<br />
werde ich die Psychoanalyse von Sigmund Freud mit <strong>ein</strong>beziehen, aber drastisch<br />
<strong>ein</strong>grenzen. Er war <strong>ein</strong>er der bedeutendsten Psychoanalytiker s<strong>ein</strong>er Zeit und hat im<br />
Laufe s<strong>ein</strong>es Lebens viele neue Aspekte über die Psyche herausgefunden 9 – zu viel um<br />
alles in m<strong>ein</strong>er Jahresarbeit zu erwähnen. Aus diesem Grund werde ich mich, in<br />
Anbetracht m<strong>ein</strong>es Themas, ausschließlich mit Sigmund Freuds Psychoanalyse des<br />
<strong>Ödipus</strong>komplexes beschäftigen.<br />
Des Weiteren werde ich Max Frischs Roman „<strong>Homo</strong> Faber“ mit Sophokles' Tragödie<br />
„König <strong>Ödipus</strong>“ vergleichen, um die Veränderung des Themas Inzest innerhalb der<br />
Literaturgeschichte darzustellen.<br />
Alle mit <strong>ein</strong>em * markierten Wörter sind alphabetisch geordnet im Fachwortverzeichnis<br />
genauer erläutert.<br />
8<br />
9<br />
Berkel, Irene: Sigmund Freud (i.f.z.: Berkel, Sigmund Freud); Paderborn: Wilhelm Fink Verlag GmbH<br />
und Co. Verlags KG; 2008; S. 41<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 7
2. Sigmund Freud<br />
2.1 Leben und Werk<br />
Der Psychoanalytiker Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg in Mähren<br />
(Tschechien) geboren. Er war das erste Kind aus der dritten Ehe s<strong>ein</strong>es Vaters Jacob<br />
Freud (1815-1896), der <strong>ein</strong> jüdischer Textilkaufmann war. Zu ihm hatte Freud <strong>ein</strong><br />
zwiespältiges Verhältnis. Später erkannte er, dass dieses schwierige Verhältnis das<br />
Ergebnis <strong>ein</strong>es ungelösten <strong>Ödipus</strong>komplexes war. Zu<br />
s<strong>ein</strong>er Mutter Amalia (geb. Nathanson) (1835-1930),<br />
ebenfalls <strong>ein</strong>e Jüdin, hatte Freud jedoch <strong>ein</strong> gutes<br />
Verhältnis. 10<br />
Im Alter von 3 Jahren zog die Familie nach Wien, wo<br />
Freud zunächst von s<strong>ein</strong>en Eltern unterrichtet wurde, bevor<br />
er <strong>ein</strong>e Privatschule und schließlich das Leopoldstädter<br />
Gymnasium besuchte. Dort machte er mit 17 Jahren s<strong>ein</strong>en<br />
Abschluss mit Auszeichnung. 11 Von 1873 bis 1881<br />
studierte Freud an der Wiener Universität Medizin. Danach<br />
assistierte er am Wiener Physiologischen Institut und<br />
veröffentlichte s<strong>ein</strong>e ersten Forschungsarbeiten. 12 Zunächst<br />
wandte Freud sich der Neurophysiologie* zu, doch nach Abbildung 1: Sigmund Freud<br />
(1856-1939)<br />
<strong>ein</strong>em Studienaufenthalt in Paris bei Jean-Martin Charcot, dem berühmtesten<br />
Neurologen* s<strong>ein</strong>er Zeit, gewann er großes Interesse an der Psychopathologie*.<br />
Auch in Freuds Privatleben kam es in dieser Zeit zu Veränderungen. 1882 verlobte er<br />
sich mit der Kaufmannstochter Martha Bernays (1861-1951), die er vier Jahre später<br />
heiratete. Mit ihr führte er <strong>ein</strong>e glückliche Ehe, die 6 Kinder hervorbrachte. 1886, in<br />
dem Jahr der Hochzeit, eröffnete Freud <strong>ein</strong>e neuropsychiatrische* Privatpraxis, in der er<br />
vor allem als Psychotherapeut* arbeitete. 13<br />
Um die seelischen Erkrankungen, die Freud in s<strong>ein</strong>er Praxis beobachtete,<br />
physiologisch* zu erklären, entwickelte er <strong>ein</strong> Verfahren, das es erstmals ermöglichte,<br />
die Herkunft und den Mechanismus solcher Erkrankungen zu verstehen. 14<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Ermann, Michael: Freud und die Psychoanalyse – Entdeckungen, Entwicklungen (i.f.z.: Ermann,<br />
Freud und die Psychoanalyse), Perspektiven in Lindauer Beiträge zur Psychotherapie und<br />
Psychomatik; 1. Auflage; Verlag W. Kohlhammer; 2008; S. 11<br />
Ermann, Freud und die Psychoanalyse; S. 12<br />
http://www.dh m.de/lemo/ht ml/b iografien/FreudSigmund/; Stand: 02.04.2012<br />
Ermann, Freud und die Psychoanalyse; S. 14<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 7
Freud versperrte die Psychoanalyse nie vor anderen Wissenschaften. Er erlangte auch<br />
selbst neue Anregungen für s<strong>ein</strong>e eigene Arbeit, genauso wie den Wissenschaften durch<br />
die Psychoanalyse neue Denkräume eröffnet wurden. So ist die Psychoanalyse <strong>ein</strong> Teil<br />
heutiger Wissenschaften wie zum Beispiel der neueren Literaturwissenschaft, der<br />
Filmwissenschaft, den Gender-Studies, der Kulturgeschichte und der<br />
Religionswissenschaft. 15<br />
Als selbstbewusster und von s<strong>ein</strong>en Erkenntnissen überzeugter Mensch, traf Freud mit<br />
s<strong>ein</strong>er Aussage, dass alle Äußerungen des Seelenlebens sexueller Herkunft seien, auf<br />
großen Widerstand. Dennoch hielt er unbeirrt an s<strong>ein</strong>en Überzeugungen fest. Allerdings<br />
hatte Freud auch stets die gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse im Auge, statt<br />
sich nur auf s<strong>ein</strong>e Überzeugungen zu stützen. Durch den Ersten Weltkrieg<br />
beispielsweise wurde s<strong>ein</strong>e Ansicht über das Seelenleben der Menschen pessimistischer<br />
und er deutete s<strong>ein</strong>e Triebtheorie noch <strong>ein</strong>mal neu. 16<br />
Generell lebte Freud in <strong>ein</strong>er Zeit der revolutionären Strömungen in allen<br />
Lebensbereichen. Die Industrialisierung beherrschte das Alltagsleben. Trotzdem nahm<br />
er selbst an diesen Strömungen nur wenig Teil. Er interessierte sich für die Antike und<br />
die Renaissance, hatte <strong>ein</strong>en bürgerlichen Lebensstil und war politisch eher<br />
desinteressiert. 17<br />
Am 23. September 1939 starb Sigmund Freud in London. 16 Jahre zuvor wurde bei ihm<br />
Mundhöhlenkrebs diagnostiziert. Deshalb unterzog er sich 33 Operationen, die<br />
letztendlich ihren Tribut gefordert haben. 18<br />
„Eins s<strong>ein</strong>er Bücher, die Traumdeutung von 1900 (1899), stand im<br />
Britischen Museum neben Texten von Darwin und Marx – als<br />
<strong>ein</strong>s der drei Bücher, die die moderne Zeit entschieden be<strong>ein</strong>flußten.“ 19<br />
Dieses Zitat über Freud zeigt wie bedeutend s<strong>ein</strong>e Werke sind. Als Erfinder und<br />
Begründer der Psychoanalyse als Wissenschaft <strong>vom</strong> Unbewussten veränderte Freud das<br />
Bild des Menschen und das Verständnis von Kultur enorm. 20 Freud war davon<br />
überzeugt, dass die Psychoanalyse dazu bestimmt ist, dem Menschen aus s<strong>ein</strong>en<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 8<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 8 - 9<br />
Ermann, Freud und die Psychoanalyse; S. 14<br />
http://www.dh m.de/lemo/ht ml/b iografien/FreudSigmund/; Stand: 02.04.2012<br />
Wilhe lm Salber; Sigmund und Anna Freud – Eine Doppelbiographie; 2. Auflage; Bouvier Verlag;<br />
2006; S. 8<br />
Berkel, Sigmund Freud, S. 7
Illusionen und abergläubischen Vorstellungen zu weisen. 21<br />
21<br />
Berkel, Sigmund Freud, S. 9
2. Sigmund Freud<br />
2.2 Psychoanalyse des <strong>Ödipus</strong>komplexes<br />
1897 formulierte Sigmund Freud zum ersten Mal den <strong>Ödipus</strong>komplex. Er erwähnte ihn<br />
in <strong>ein</strong>em Brief an s<strong>ein</strong>en früheren Freund Wilhelm Fließ. Bei s<strong>ein</strong>er Selbstanalyse<br />
erkannte Freud s<strong>ein</strong>e Verliebtheit in s<strong>ein</strong>e Mutter und auf der anderen Seite s<strong>ein</strong>e<br />
Eifersucht gegenüber s<strong>ein</strong>em Vater. Dieses Phänomen hielt er für allgem<strong>ein</strong> gültig. 22<br />
Auch in den Therapien der Patienten in s<strong>ein</strong>er Praxis tauchten inzestuöse* Phantasien<br />
auf, welche ihn dazu veranlassten, dieses Phänomen näher zu untersuchen. 23<br />
Wider der allgem<strong>ein</strong>en Annahme, dass kl<strong>ein</strong>e Kinder k<strong>ein</strong>e sexuellen Regungen und<br />
Phantasien empfinden, behauptete Freud, dass solche sexuellen Aktivitäten bereits bei<br />
Säuglingen auftauchen. 24 Sexualität ist laut Freud der Lustgewinn aus Körperzonen. Er<br />
unterteilte die kindlichen Entwicklungsschritte in 3 Phasen:<br />
Zunächst durchlebt das Kind die orale Phase (von lat. os: der Mund), bei der zum<br />
Beispiel das Saugen an der Brust der Mutter befriedigend wirkt. Die darauf folgende<br />
anale Phase (von lat. anus: der Darmausgang) ist von der Kontrolle der<br />
Ausscheidungsvorgänge bestimmt. Die dritte Phase ist die phallische Phase (von griech.<br />
Phallos: der Penis). In dieser Phase lernt das Kind s<strong>ein</strong> eigenes und die Geschlechter der<br />
anderen kennen. 25<br />
In der phallischen Phase glaubt jedes Kind, dass alle Menschen <strong>ein</strong>en Penis haben.<br />
Erkennt der Junge, dass es auch Menschen ohne Penis gibt, muss er diesen<br />
Geschlechtsunterschied erst <strong>ein</strong>mal anerkennen. Erwischt der Vater den Jungen bei der<br />
Masturbation, verbietet er es ihm. Bemerkt der Junge, dass s<strong>ein</strong>e Mutter k<strong>ein</strong>en Penis<br />
hat, glaubt er, sie sei kastriert worden. Dieser Kastrationskomplex, wie Freud es betitelt,<br />
ist der ausschlaggebende Punkt bei der Überwindung des <strong>Ödipus</strong>komplexes. Der Junge,<br />
der in s<strong>ein</strong>e Mutter verliebt ist und s<strong>ein</strong>en Vater als Rivalen ansieht 26 , hat Angst <strong>vom</strong><br />
Vater selbst kastriert zu werden.Deshalb verzichtet er lieber auf die inzestuöse Bindung<br />
zu s<strong>ein</strong>er Mutter, statt auf s<strong>ein</strong>en Penis. 27<br />
Für <strong>ein</strong> Mädchen ergibt sich <strong>ein</strong>e andere Situation. Wenn es erkennt, dass es selbst<br />
k<strong>ein</strong>en Penis hat, entwickelt es den so genannten Penisneid. Diesen muss es überwinden<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
http://www.dh m.de/lemo/ht ml/b iografien/FreudSigmund/; Stand: 02.04.2012<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 41<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 30<br />
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/die_entwicklung_des_sexualverh.ht ml; Stand:<br />
02.04.2012<br />
Berkel, Sigmund Freud, S. 33<br />
Berkel, Sigmund Freud, S. 34
und anerkennen, dass es k<strong>ein</strong>en Penis besitzt. Des Weiteren muss es sich mit der Mutter<br />
identifizieren und s<strong>ein</strong>e inzestuösen Wunsch auf den Vater richten. Dabei muss der<br />
Wunsch nach <strong>ein</strong>em Penis von dem Wunsch nach <strong>ein</strong>em Kind <strong>vom</strong> Vater ersetzt<br />
werden. 28<br />
Demnach muss jedes Kind auf s<strong>ein</strong>e inzestuösen Wünsche verzichten und das<br />
Inzesttabu hinnehmen, um den <strong>Ödipus</strong>komplex zu überwinden. 29<br />
Alles in allem beschreibt der <strong>Ödipus</strong>komplex laut Freud die sexuelle Anziehung des<br />
Kindes zu dem anders geschlechtlichen Elternteil und gleichzeitig die Eifersucht<br />
gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil.<br />
Mit der Bezeichnung „<strong>Ödipus</strong>komplex“ lehnt Freud sich an den Mythos des König<br />
<strong>Ödipus</strong>, der den berühmtesten Fall des Inzests verkörpert. 30<br />
28<br />
29<br />
30<br />
Berkel, Sigmund Freud, S. 35<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 46<br />
Berkel, Sigmund Freud; S. 41
3. „König <strong>Ödipus</strong>“<br />
Zusammenfassung<br />
In Theben, dem Land, in dem König <strong>Ödipus</strong> herrscht, wütet die Pest. Die Bürger<br />
kommen zu <strong>Ödipus</strong> und bitten ihn um Hilfe. <strong>Ödipus</strong> hat bereits s<strong>ein</strong>en Schwager Kreon<br />
zum Delphischen Orakel gesandt. Dieser überbringt dann die Botschaft, dass Theben<br />
erst von der Pest erlöst wird, wenn der Mord an Laios, dem Mann, der vor <strong>Ödipus</strong> in<br />
Theben herrschte, aufgeklärt wird.<br />
Noch bevor der Täter ermittelt wird, kündigt <strong>Ödipus</strong> an, dass der Schuldige das Land<br />
verlassen muss und von den Bürgern verstoßen werden soll. Da der Mord an Laios<br />
schon so lange her ist, ist es nahezu unmöglich <strong>ein</strong>en Zeugen zu finden. Deshalb wird<br />
der göttliche Seher Theiresias gerufen. Dieser beschuldigt <strong>Ödipus</strong> der Mörder Laios zu<br />
s<strong>ein</strong>. <strong>Ödipus</strong> ist empört und denkt, dass Kreon mit Theiresias abgemacht hat, dies zu<br />
sagen, damit Kreon selbst an die Macht in Theben kommt. Theiresias geht aber noch<br />
weiter. Er behauptet zu wissen, wer <strong>Ödipus</strong><br />
Eltern seien und dass der Mörder des Laios<br />
Inzest betrieben habe.<br />
Kreon erfährt von den Anschuldigungen<br />
des <strong>Ödipus</strong> und kommt, um sich zu<br />
rechtfertigen. <strong>Ödipus</strong> jedoch ist davon<br />
überzeugt, dass Theiresias im Auftrag von<br />
Kreon handelt. Bevor Kreon und <strong>Ödipus</strong><br />
handgreiflich werden können, kommt<br />
Ikoaste, <strong>Ödipus</strong>' Frau und Kreons<br />
Schwester, aus dem Palast und schickt<br />
Kreon fort. <strong>Ödipus</strong> erzählt ihr von<br />
Theiresias und s<strong>ein</strong>er Vermutung bezüglich<br />
Abbildung 2: <strong>Ödipus</strong> und die Sphinx<br />
Kreon. Iokaste bezweifelt, dass Theiresias<br />
die Wahrheit sagte und erzählt stattdessen, dass Laios von <strong>ein</strong>em Orakel angekündigt<br />
wurde, dass er von s<strong>ein</strong>em eigenen Sohn umgebracht wird. Jedoch sei er von Räubern<br />
erschlagen worden. <strong>Ödipus</strong> erzählt von s<strong>ein</strong>em eigenen Orakelspruch: Er würde s<strong>ein</strong>en<br />
Vater töten und sich mit s<strong>ein</strong>er Mutter vermählen und Kinder zeugen. Tatsächlich hatte<br />
er Angst s<strong>ein</strong>en Vater umzubringen und verließ Korinth, wo er mit s<strong>ein</strong>en<br />
verm<strong>ein</strong>tlichen Eltern lebte. Dann traf er an <strong>ein</strong>er Weggabelung auf <strong>ein</strong>e Gruppe Männer<br />
und erschlug alle. Um zu beweisen, dass er dabei nicht Laios getötet hatte, wollte er den
<strong>ein</strong>zigen Tatzeugen sprechen. In der Hoffnung, dass dieser sagt, dass Laios von<br />
mehreren Männern umgebracht wurde.<br />
Plötzlich ersch<strong>ein</strong>t <strong>ein</strong> Bote aus Korinth, der berichtet, dass der König Polybos,<br />
gestorben sei und dass die Bürger nun <strong>Ödipus</strong> zum Herrscher machen wollen. Iokaste<br />
schließt daraus, dass der Orakelspruch falsch war, da <strong>Ödipus</strong>' Vater <strong>ein</strong>en normalen Tod<br />
gestorben sei. <strong>Ödipus</strong> ist trotzdem noch beunruhigt. Der Bote erzählt, dass Polybos<br />
nicht <strong>Ödipus</strong>' Vater ist, sondern dass er vor langer Zeit von Laios' Leuten ausgesetzt<br />
werden sollte, aber dann in s<strong>ein</strong>e (des Boten) Hände gekommen sei, der ihn Polybos als<br />
Geschenk gab. Um diese Geschichte zu überprüfen lässt <strong>Ödipus</strong> den Hirten rufen, der<br />
ihn selbst vor langer Zeit aussetzen sollte. Iokaste bemerkt langsam die<br />
Zusammenhänge und Verstrickungen, in die sie und <strong>Ödipus</strong> geraten sind.<br />
Der Hirte bestätigt die Geschichte des Boten, wodurch sich der ganze Fall aufklärt:<br />
<strong>Ödipus</strong> hat s<strong>ein</strong>en Vater Laios umgebracht, sich mit s<strong>ein</strong>er Mutter Iokaste vermählt und<br />
mit dieser Kinder gezeugt.<br />
Ein Diener des Palastes berichtet, dass sich Iokaste im Palast erhängt hat. <strong>Ödipus</strong> selbst<br />
hat sich mit Spangen von Iokastes Gewandt in die Augen gestochen und sich somit<br />
geblendet. Mit blutigen Augen kommt <strong>Ödipus</strong> aus dem Palast und wünscht s<strong>ein</strong>en<br />
Kindern <strong>ein</strong> besseres Leben. Außerdem lässt er sich von Kreon des Landes verweisen,<br />
so wie er es am Anfang dem (zu dem Zeitpunkt noch unbekannten) Mörder des Laios<br />
geschworen hatte. 31<br />
31<br />
Sophokles: König <strong>Ödipus</strong> (i.f.z.:Sophokles, König <strong>Ödipus</strong>); Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH &<br />
Co.; 1989; Universal-Bibliothek Nr. 630; S. 4-66<br />
und<br />
Pelster, Theodor: Lektüreschlüssel: Sophokles, König <strong>Ödipus</strong> (i.f.z.:Pelster, Lektüreschlüssel: König<br />
<strong>Ödipus</strong>); Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH & Co.; 2005; Universal-Bibliothek Nr. 15356; S. 10-<br />
16
4. „<strong>Homo</strong> Faber“<br />
Zusammenfassung<br />
Walter Faber, <strong>ein</strong> Ingenieur aus der Schweiz, der schon seit längerer Zeit in New York<br />
wohnt, befindet sich auf <strong>ein</strong>er Dienstreise nach Venezuela. Auf dem Flug dorthin lernt<br />
er den jungen Unternehmer Herbert Hencke kennen, der s<strong>ein</strong>en Bruder in Guatemala<br />
besuchen will, weil er schon<br />
lange nichts mehr von ihm<br />
gehört hat. Faber bemerkt <strong>ein</strong>e<br />
gewisse Ähnlichkeit Herberts zu<br />
Fabers deutschen Freund<br />
Joachim, den er seit über 20<br />
Jahren nicht mehr gesehen hat.<br />
Aufgrund <strong>ein</strong>es Motorschadens<br />
muss das Flugzeug in der Wüste<br />
Tamaulipas notlanden. Während<br />
diesem Aufenthalt in der Wüste, Abbildung 3: Sam Shepard als Walter Faber in Volker Schlöndorffs<br />
Kinofilm "<strong>Homo</strong> faber" nach dem Roman von Max Frisch (D/F/GR<br />
schreibt Faber <strong>ein</strong>en Brief an 1991).<br />
s<strong>ein</strong>e Geliebte Ivy, in dem er sich von ihr trennt. Außerdem spielen Herbert und Faber<br />
viel Schach und freunden sich an. Faber erfährt, dass Herbert tatsächlich der Bruder von<br />
s<strong>ein</strong>em Freund Joachim ist und dass Joachim mit Fabers Jugendliebe Hanna verheiratet<br />
war. Dann schwelgt Faber in Erinnerungen:<br />
Hanna war von ihm schwanger geworden, kurz bevor er nach Bagdad versetzt werden<br />
sollte. Er wollte das Kind nicht und Hanna tat so, als wäre sie mit <strong>ein</strong>er Abtreibung<br />
<strong>ein</strong>verstanden. Trotzdem fühlte sich Faber dazu verpflichtet, Hanna zu heiraten. Hanna<br />
war Halbjüdin und musste Deutschland in der Nazi-Zeit verlassen. Die Heirat mit Faber<br />
hätte Hanna <strong>ein</strong>e unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz ermöglicht. Kurz<br />
vor dem Standesamt hatte Hanna die Hochzeit jedoch verweigert. Faber musste abreisen<br />
und s<strong>ein</strong> Freund Joachim sollte Hanna bei der Abtreibung helfen, da er Medizinstudent<br />
war. Seit s<strong>ein</strong>er Abreise hat Faber nie wieder etwas von den beiden gehört.<br />
Als das Flugzeug nach dem Aufenthalt in der Wüste in Mexiko-City ankommt,<br />
entscheidet sich Faber spontan Herbert auf s<strong>ein</strong>er Reise nach Guatemala zu begleiten<br />
und Joachim zu besuchen. Auf Joachims Farm angekommen, finden sie ihn tot in s<strong>ein</strong>er<br />
Hütte auf. Er hat sich erhängt. Herbert bleibt zurück und nimmt die Stelle Joachims <strong>ein</strong>,
während Faber wieder zurück fährt und später endlich in Caracas, dem eigentlichen Ziel<br />
s<strong>ein</strong>er Dienstreise, ankommt. Da dort die nötigen Vorbereitungen noch nicht getroffen<br />
sind, fliegt er zurück nach New York.<br />
S<strong>ein</strong>e Geliebte Ivy hat den Brief, in dem er Schluss gemacht hat, ignoriert und holt ihn<br />
<strong>vom</strong> Flughafen ab. Eine Woche später ist für Faber schon die nächste Dienstreise<br />
geplant. Um früher von Ivy los zu kommen, bucht er <strong>ein</strong>e Schiffsreise nach Paris, statt<br />
wie gewohnt mit dem Flugzeug zu fliegen.<br />
Auf dieser Schiffsreise lernt er Elisabeth Piper (Faber nennt sie Sabeth, da ihm<br />
Elisabeth nicht gefällt) kennen, die ihn an Hanna erinnert. Sie freunden sich an und<br />
Faber macht ihr sogar am Ende der Reise <strong>ein</strong>en Heiratsantrag.<br />
In Paris angekommen, wird Faber von s<strong>ein</strong>em Chef angeboten, <strong>ein</strong> paar Tage Urlaub zu<br />
nehmen. Das tut er auch und trifft wenig später Sabeth im Louvre wieder. Sie sehen sich<br />
oft und Sabeth erzählt Faber, dass sie per Anhalter nach Rom reisen will. Aufgrund der<br />
Gefahren möchte Faber dies nicht und begleitet sie schließlich nach Italien. Auf dem<br />
Weg nach Rom kommt es in Avignon zum Geschlechtsverkehr. Als Faber im weiteren<br />
Verlauf der Reise erfährt, dass Hanna Sabeths Mutter ist, verdrängt er den Gedanken,<br />
dass sie s<strong>ein</strong>e Tochter s<strong>ein</strong> könnte.<br />
Nachdem sie <strong>ein</strong>ige Städte in Italien erkundet haben, reisen Faber und Sabeth nach<br />
Griechenland, wo Sabeth am Strand von <strong>ein</strong>er Schlange gebissen wird. Als Faber ihr<br />
helfen will, weicht sie vor ihm zurück und stürzt <strong>ein</strong>e Böschung runter. Er bringt Sabeth<br />
in <strong>ein</strong> Krankenhaus in Athen. Dort schläft er <strong>ein</strong> und als er wieder aufwacht, ist Hanna<br />
bei ihm im Zimmer. Sabeth ist noch rechtzeitig mit Serum behandelt worden und Hanna<br />
nimmt Faber bei sich auf. Hanna möchte wissen, was zwischen Faber und Sabeth war,<br />
verschweigt ihm zunächst jedoch, dass Sabeth s<strong>ein</strong>e Tochter ist. Als herauskommt, dass<br />
sie eben doch Vater und Tochter sind, beschließt Faber nach Athen zu ziehen und Hanna<br />
zu heiraten. Im Krankenhaus erfahren sie, dass Sabeth aufgrund <strong>ein</strong>es nicht<br />
diagnostizierten Schädelbasisbruchs gestorben ist, den sie sich zugezogen hat, als sie die<br />
Böschung herunter gefallen ist.<br />
Nach Sabeths Tod ist Faber wieder nach New York gereist. S<strong>ein</strong>e ehemalige Wohnung<br />
ist von Unbekannten bewohnt, also reist er wieder ab. Er besucht Herbert auf s<strong>ein</strong>er<br />
Farm und als er s<strong>ein</strong>e Montage in Caracas überwachen will, wird er krank.
Schließlich fliegt er wieder nach Athen und schreibt von Hannas Wunsch, ihr Kind<br />
all<strong>ein</strong> aufzuziehen. Faber weiß, dass er Magenkrebs hat, an dem er kurz darauf auch<br />
stirbt. 32<br />
32<br />
Frisch, Max: <strong>Homo</strong> faber. Ein Bericht (i.f.z.: Frisch, <strong>Homo</strong> Faber); 1. Auflage; Frankfurt am Main:<br />
Suhrkamp Verlag; 1998; S. 7-220 und<br />
und<br />
Lachner, Juliane: Interpretationen Deutsch: Max Frisch, <strong>Homo</strong> faber (i.f.z.: Lachner, <strong>Homo</strong> faber);<br />
Stark Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 2011; S. 9-16
5. <strong>Ödipus</strong>komplex<br />
Darstellung und Vergleich<br />
Auf der <strong>ein</strong>en Seite „König <strong>Ödipus</strong>“, <strong>ein</strong>e Tragödie aus der Antike und auf der anderen<br />
Seite „<strong>Homo</strong> Faber“, <strong>ein</strong> Roman, dessen Geschichte im 20. Jahrhundert spielt.<br />
Beide Lektüren haben <strong>ein</strong>en ähnlichen inhaltlichen Aspekt – Inzest. Dennoch ist die<br />
Geschichte jeweils <strong>ein</strong>e<br />
andere. Sogar der Inzest<br />
an sich ist verschieden.<br />
In „König <strong>Ödipus</strong>“ wird<br />
der junge <strong>Ödipus</strong> von<br />
s<strong>ein</strong>en Eltern verstoßen.<br />
Er wird an <strong>ein</strong>en Hirten<br />
übergeben, der ihn<br />
vernichten soll, doch statt<br />
diesen Auftrag zu<br />
erledigen, gibt er den<br />
Säugling an <strong>ein</strong>en anderen<br />
Hirten, durch den <strong>Ödipus</strong><br />
Abbildung 4: Personenkonstellation in "König <strong>Ödipus</strong>" letztendlich zu Polybos,<br />
dem Herrscher von Korinth gelangt. Später erfährt <strong>Ödipus</strong> von <strong>ein</strong>em Orakel, dass er<br />
s<strong>ein</strong>en Vater erschlagen und s<strong>ein</strong>e Mutter heiraten wird. Um diesem Schicksal zu<br />
entgehen, verlässt er Korinth und geht nach Theben. Auf dem Weg dorthin erschlägt er<br />
<strong>ein</strong>en Mann, von dem <strong>Ödipus</strong> selbst noch nicht weiß, dass er s<strong>ein</strong> leiblicher Vater war.<br />
In Theben angekommen wird er zum Herrscher, da er die Stadt vor <strong>ein</strong>em Unheil rettete.<br />
<strong>Ödipus</strong> bekommt Iokaste zur Frau. S<strong>ein</strong>e eigene Mutter, mit der er vier Kinder zeugte,<br />
ohne zu wissen, dass sie s<strong>ein</strong>e Mutter ist. In „<strong>Homo</strong> Faber“ entwickelt sich der Inzest<br />
anders. Hanna, die Jugendliebe Walter Fabers ist schwanger. Faber tritt jedoch bald <strong>ein</strong>e<br />
neue Stelle in Bagdad an und möchte das Kind deshalb (und wegen der politischen<br />
Situation) nicht haben. Sie <strong>ein</strong>igen sich, wie Faber selbst 20 Jahre später noch denkt, auf<br />
<strong>ein</strong>e Abtreibung. Faber geht nach Bagdad und hört seitdem nichts mehr von Hanna.<br />
Jahre später reist mit dem Schiff nach Paris, um dort zu arbeiten. Auf dem Schiff lernt er<br />
Elisabeth kennen - s<strong>ein</strong>e Tochter, von der er nichts weiß. Sie verlieben sich und statt in<br />
Paris zu arbeiten, nimmt Faber sich Urlaub und reist mit Elisabeth, die er Sabeth nennt,<br />
weil er den Namen Elisabeth nicht mag, über Italien nach Griechenland. Faber erkennt
zwar die Ähnlichkeit zwischen Sabeth und Hanna, er weiß sogar, dass Sabeths Mutter<br />
Hanna heißt, jedoch möchte er<br />
nicht die Gewissheit haben,<br />
dass Sabeth s<strong>ein</strong>e Tochter ist.<br />
In Griechenland wird Sabeth<br />
von <strong>ein</strong>er Schlange gebissen<br />
und fällt <strong>ein</strong>e Böschung<br />
hinunter, als Faber ihr helfen<br />
will. Im Krankenhaus in<br />
Athen trifft Faber auf Hanna.<br />
S<strong>ein</strong>e Vermutung hat sich<br />
bestätigt. Sabeth ist<br />
tatsächlich s<strong>ein</strong>e Tochter.<br />
Kurzerhand beschließt er<br />
Hanna zu heiraten und <strong>ein</strong>e<br />
Abbildung 5: Personenkonstellation in "<strong>Homo</strong> Faber"<br />
richtige Familie zu werden,<br />
doch Sabeth stirbt und Faber wenige Wochen später ebenfalls.<br />
Der größte Unterschied zwischen den beiden Geschichten ist also die Form des Inzests.<br />
Während bei „König <strong>Ödipus</strong>“ <strong>ein</strong> Mutter-Sohn-Inzest vorliegt, ist es bei „<strong>Homo</strong> Faber“<br />
<strong>ein</strong> Vater-Tochter-Inzest, demnach das genaue Gegenteil. Außerdem hat Faber k<strong>ein</strong>en<br />
Rivalen, den er versucht zu töten. Zwar ist er eifersüchtig auf den Pingpong-Spieler und<br />
den Baptisten auf dem Schiff (S. 83 Z. 18ff. „Dabei hat er gar nichts zu sagen, der<br />
Baptist, es geht ihm […] bloß darum, das Mädchen anfassen zu können, […] dazu s<strong>ein</strong><br />
Lächeln über mich.“), aber er sieht sie nicht als Rivalen an. <strong>Ödipus</strong> weiß nicht, dass<br />
Laios s<strong>ein</strong> Rivale ist (also der Mann s<strong>ein</strong>er Geliebten) als er ihn erschlägt. Deshalb kann<br />
man bei s<strong>ein</strong>er Tat auch nicht von Hass gegenüber dem Rivalen sprechen, wie es Freud<br />
formulierte (siehe 2.2 Sigmund Freud – Psychoanalyse des <strong>Ödipus</strong>komplexes).<br />
Trotz des offensichtlich unterschiedlichen Inzests lassen sich all<strong>ein</strong> von der Geschichte<br />
her <strong>ein</strong>ige Parallelen erkennen. In „<strong>Homo</strong> Faber“ wird die Tragödie des <strong>Ödipus</strong> sogar<br />
kurz erwähnt. Hanna ist begeistert von Mythen und redet auch von ihnen „Oedipus und<br />
die Sphinx, auf <strong>ein</strong>er kaputten Vase dargestellt in kindlicher Weise“ (S. 154 Z. 3f.) ist
für Hanna zum Beispiel <strong>ein</strong>e Tatsache. Es wird zwar nicht<br />
weiter auf den Mythos <strong>ein</strong>gegangen, jedoch lässt sich aus<br />
diesem kurzen Hinweis erkennen, dass Faber der Inzest<br />
beschäftigt und dass der Inzest <strong>ein</strong> Leben kaputt macht („[...]<br />
auf <strong>ein</strong>er kaputten Vase [...]“) . Immerhin ist die Lektüre<br />
„<strong>Homo</strong> Faber“ als Bericht geschrieben, in dem Walter Faber<br />
von s<strong>ein</strong>em Leben erzählt.<br />
Des Weiteren ist der Ort, an dem herauskommt, dass Inzest<br />
begangen wurde, in beiden Lektüren Griechenland. Faber<br />
und Hanna schlafen zwar in Avignon mit<strong>ein</strong>ander (S. 135 Z.<br />
23ff. „Jedenfalls war es das Mädchen, das in jener Nacht,<br />
Abbildung 6: <strong>Ödipus</strong> und die<br />
nachdem wir bis zum Schlottern draußen gestanden hatten, in Sphinx auf <strong>ein</strong>er Vase<br />
m<strong>ein</strong> Zimmer kam -“), aber dass Sabeth wirklich s<strong>ein</strong>e Tochter ist, erfährt er erst in<br />
Griechenland von Hanna.<br />
Eine weitere Gem<strong>ein</strong>samkeit der Lektüren ist die Vorgeschichte der beiden<br />
Hauptcharaktere. Faber denkt, Hanna hätte das Kind abgetrieben. Demnach kann er gar<br />
nicht wissen, dass er <strong>ein</strong>e Tochter hat, als er auf dem Schiff Sabeth kennen lernt. <strong>Ödipus</strong><br />
wurde nie gesagt, dass Polybos und Periboia nicht s<strong>ein</strong>e leiblichen Eltern sind. Deshalb<br />
verließ er Korinth mit Recht; aus Angst, dass sich der Orakelspruch (V. 791ff. „[...] daß<br />
ich der Mutter mich vermischen müßte, […] und Mörder dessen s<strong>ein</strong>, der mich<br />
gepflanzt, des Vaters.“) bewahrheitet. S<strong>ein</strong>e Eltern vern<strong>ein</strong>ten sogar s<strong>ein</strong>e Frage, ob er<br />
nicht ihr richtiges Kind sei, nachdem <strong>ein</strong> Betrunkener <strong>Ödipus</strong> dies gesagt hatte (V.<br />
779ff.). Demnach kann er ebenfalls nicht wissen, dass Iokaste s<strong>ein</strong>e Mutter ist.<br />
Zum Ende hin lässt sich noch <strong>ein</strong>e offensichtliche Parallele erkennen. Nachdem <strong>Ödipus</strong><br />
erkennt, dass er Inzest begangen und s<strong>ein</strong>en Vater getötet hat, sticht er sich die Augen<br />
aus. Faber denkt im Zug nach Zürich ebenfalls darüber nach sich die Augen mit zwei<br />
Gabeln auszustechen (S. 209 Z. 6ff.). Das zeigt, dass Faber sich s<strong>ein</strong>e Schuld nun<br />
<strong>ein</strong>gesteht, wie <strong>Ödipus</strong> es ebenfalls getan hat 33 . Beide bestrafen sich (bzw. Faber will<br />
sich bestrafen, tut es aber nicht) dafür, dass sie ihr Leben lang so blind gewesen sind<br />
und nicht erkannt haben, dass sie sich in ihre Mutter/Tochter verliebt haben.<br />
Sowohl <strong>Ödipus</strong>, als auch Faber tun vor dem Inzest etwas Gutes für die Menschen.<br />
<strong>Ödipus</strong> rettete die Stadt Theben, indem er das Rätsel der Sphinx gelöst hat 34 und Faber<br />
hilft unterentwickelten Völkern mit Technik (S. 10 Z. 34). Im weiteren Verlauf ihrer<br />
33<br />
34<br />
Lachner, <strong>Homo</strong> faber; S. 73<br />
Lachner, <strong>Homo</strong> faber; S. 73
Geschichte jedoch sind beide für <strong>ein</strong>en Tod verantwortlich. <strong>Ödipus</strong> jedoch nur indirekt.<br />
Iokaste erhängt sich selbst, als sie erkennt, dass <strong>Ödipus</strong> ihr eigener Sohn ist (V. 1264).<br />
Sabeth hingegen stirbt an der Verletzung durch den Sturz. Sie stürzte jedoch nur die<br />
Böschung runter, weil sie vor Faber zurückschreckte, als er ihr zu Hilfe kommen wollte.<br />
(S. 174 Z. 5f.). Deshalb trifft Faber mehr Schuld als <strong>Ödipus</strong>, wenn man den Tod der<br />
Geliebten der beiden Männer<br />
betrachtet.<br />
Im Gegensatz zu <strong>Ödipus</strong> hätte<br />
Faber die Wahrheit über s<strong>ein</strong>e<br />
Geliebte viel früher erkennen<br />
können. <strong>Ödipus</strong> wusste nur, dass<br />
er <strong>ein</strong>en Mann erschlagen hatte,<br />
aber da s<strong>ein</strong>e verm<strong>ein</strong>tlichen<br />
Eltern in Korinth ihm nicht gesagt<br />
hatten, dass sie nicht s<strong>ein</strong>e<br />
leiblichen Eltern sind, konnte er ja<br />
nicht ahnen, dass es s<strong>ein</strong> Vater<br />
war, den er erschlagen hatte. Faber<br />
Abbildung 7: Walter Faber (Sam Shepard) und Elisabeth Piper (Julie<br />
hingegen erfuhr in Italien, dass Delpy). Szene aus dem Film "<strong>Homo</strong> faber" von Volker Schlöndorff.<br />
Sabeth Hannas Tochter ist (S. 128 Z. 26). Hätte er noch weitere Fragen gestellt,<br />
beispielsweise über Joachim, hätte er bestimmt herausgefunden oder zumindest<br />
vermuten können, dass Sabeth s<strong>ein</strong>e Tochter ist. Aber Faber wollte es auch <strong>ein</strong>fach nicht<br />
wahr haben. Er hat sich die Rechnung bezüglich Hannas Schwangerschaft und Sabeths<br />
Alter so zurecht gelegt, dass sie so aufgeht als könnte er gar nicht der Vater s<strong>ein</strong> (S. 132<br />
Z. 2ff.).<br />
Die innere Größe der Hauptcharaktere weist ebenfalls Unterschiede auf. <strong>Ödipus</strong> bekennt<br />
sich sofort s<strong>ein</strong>er Schuld und sticht sich die Augen aus. Er verlangt sogar von Kreon,<br />
dass er ihm des Landes verweist, so wie <strong>Ödipus</strong> es selbst dem Möder des Laios<br />
geschworen hatte (V. 1436ff.). Faber hingegen versucht s<strong>ein</strong> Leben irgendwie weiter zu<br />
leben und erkennt in Cuba sogar die Schönheit des Lebens (S. 187ff.). Des Weiteren ist<br />
„<strong>Homo</strong> Faber“ (wie oben schon <strong>ein</strong>mal angesprochen) <strong>ein</strong> Bericht aus der Sicht von<br />
Faber. Mit diesem Bericht versucht er sich für den Inzest und letztendlich auch für den<br />
Tod Sabeths zu rechtfertigen (S. 134 Z. 1ff „Was ist denn m<strong>ein</strong>e Schuld? Ich habe sie<br />
auf dem Schiff getroffen […], <strong>ein</strong> Mädchen mit baumelnden Roßschwanz vor mir.“).<br />
Das merkt man vor allem daran, dass er oft schreibt, dass er es nicht hätte ahnen
können, dass Sabeth s<strong>ein</strong>e Tochter ist und hätte er es früher gewusst, wäre alles ganz<br />
anders geworden (S. 78 Z. 13ff. „[...] Wieso Fügung! Es hätte auch ganz anders<br />
kommen können“) Demnach ist Faber im Gegensatz zu <strong>Ödipus</strong> nicht in der Lage sich<br />
s<strong>ein</strong>e Schuld <strong>ein</strong>zugestehen.<br />
<strong>Ödipus</strong>' Blendung und Fabers kurzzeitiger Gedanke sich zu blenden haben etwas<br />
unterschiedliche Funktionen und Gründe. <strong>Ödipus</strong> blendet sich als Strafe dafür, dass er<br />
Inzest begangen hat. Außerdem schämt er sich vor s<strong>ein</strong>en Kindern und möchte ihnen<br />
nicht mehr in die Augen sehen. Faber hingegen denkt nicht nur wegen dem Inzest an<br />
sich an die Blendung, sondern auch, weil er sich selbst nicht mehr sieht und erkennt. 35<br />
Bevor er Sabeth kennen gelernt hat, war er <strong>ein</strong> verlässlicher Arbeiter, danach hat er sich<br />
Urlaub genommen und das Leben genossen wie es war.<br />
Anders als <strong>Ödipus</strong> sehnt Faber sich nach Sabeths Tod immer noch nach ihr (S. 209 Z.<br />
1ff „Ich habe nichts mehr zu sehen. Ihre zwei Hände, die es nirgends mehr gibt, ihre<br />
Bewegung, wenn sie das Haar in den Nacken wirft oder sich kämmt, ihre Zähne, ihre<br />
Lippen, ihre Augen, die es nirgends mehr gibt, ihre Stirn: wo soll ich sie suchen?“). Das<br />
weist darauf hin, dass Faber sich mit dem Gedanken nicht abfinden kann, dass Sabeth<br />
s<strong>ein</strong>e Tochter ist. Zwar möchte er Hanna heiraten, um <strong>ein</strong>e richtige Familie zu werden,<br />
aber die Gefühle zu Sabeth als s<strong>ein</strong>e Geliebte kann er dennoch nicht ganz unterdrücken.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „König <strong>Ödipus</strong>“ und „<strong>Homo</strong> Faber“ sich in<br />
manchen Aspekten des Inzests sehr ähnlich sind. Jedoch sind grundlegende<br />
Unterschiede vorhanden, die deutlich machen, dass in „<strong>Homo</strong> Faber“ Gefühle und das<br />
Leben der Menschen mehr im Mittelpunkt stehen, als bei „König <strong>Ödipus</strong>“. Iokaste und<br />
<strong>Ödipus</strong> sehen k<strong>ein</strong>en Sinn mehr in ihrem Leben, aber Faber und Hanna versuchen so gut<br />
es geht weiter zu leben, auch wenn Faber am Ende stirbt.<br />
35<br />
http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/prosa/frisch/homo_faber/mythos_did.pdf; Stand:<br />
07.04.2012
6. Nachwort<br />
Bezogen auf m<strong>ein</strong>e Ausgangsfrage, ob „<strong>Homo</strong> Faber“ <strong>ein</strong> <strong>moderner</strong> <strong>Ödipus</strong> ist, lässt<br />
sich <strong>ein</strong> nicht ganz <strong>ein</strong>deutiges Fazit ziehen. In beiden Lektüren geht es um den<br />
<strong>Ödipus</strong>komplex, den Sigmund Freud so erklärte, dass sich das Kind dem anders<br />
geschlechtlichen Elternteil hingezogen fühlt und das gleichgeschlechtliche Elternteil als<br />
Rivalen ansieht. Jedoch waren in beiden Lektüren nie beide Elternteile anwesend. Nur<br />
kurz in „<strong>Homo</strong> Faber“ am Ende im Krankenhaus. Sabeth empfand aber in k<strong>ein</strong>er<br />
Sekunde Hass gegenüber ihrer Mutter. Sie fand es sogar amüsant, als Faber ihr erzählte,<br />
dass er ihre Mutter kennt. Demnach kann man in den Lektüren zwar von Inzest, aber<br />
nicht <strong>vom</strong> <strong>Ödipus</strong>komplex an sich reden.<br />
Bezogen auf die Geschichte ist „<strong>Homo</strong> Faber“ m<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach auch k<strong>ein</strong><br />
<strong>moderner</strong> <strong>Ödipus</strong>. Sophokles wollte mit der Lektüre „König <strong>Ödipus</strong>“ wohl den Inzest an<br />
sich und die Tragik des <strong>Ödipus</strong> darstellen. Max Frisch hatte m<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach nicht<br />
die Absicht mit „<strong>Homo</strong> Faber“ den Inzest zwischen Sabeth und Faber darzustellen. Für<br />
ihn war der Inzest wohl nur der Höhepunkt der Blindheit Fabers gegenüber der Welt<br />
und dem Leben. Schließlich sah Faber alles nur technisch und selbst andere Menschen<br />
fand er anstrengend (S. 8 Z.16f.). Frisch wollte m<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach nur die Tragik des<br />
<strong>Ödipus</strong> auf Fabers leben übertragen.<br />
Durch m<strong>ein</strong>e Jahresarbeit habe ich erfahren, dass sich die Inzest-Fälle innerhalb der Zeit<br />
nicht viel verändert haben. In „<strong>Homo</strong> Faber“ wird der Inzest zwar eher auf die<br />
Gesellschaft und Gefühle bezogen und in „König <strong>Ödipus</strong>“ ist alles <strong>ein</strong>e Frage der Ehre,<br />
aber ansonsten ist alles recht ähnlich. Durch Sigmund Freud ist mir nun klar geworden,<br />
dass jeder Mensch auch sexuelle Gefühle für s<strong>ein</strong>e Eltern hegt, selbst wenn es <strong>ein</strong>em<br />
selbst nicht auffällt. Immerhin geschieht dies in <strong>ein</strong>er sehr frühen Lebensphase, an die<br />
man sich später sowieso nicht mehr erinnern kann.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Auslegungen des Inzests – in „König <strong>Ödipus</strong> als<br />
Haupthandlung und in „<strong>Homo</strong> Faber“ als Höhepunkt der Handlung – komme ich zu<br />
dem Schluss, dass „<strong>Homo</strong> Faber“ k<strong>ein</strong> <strong>moderner</strong> <strong>Ödipus</strong>, sondern nur <strong>ein</strong>e Geschichte<br />
mit dem inhaltlichen Aspekt aus „König <strong>Ödipus</strong>“ ist.
7. Quellen<br />
7.1 Literaturquellen<br />
Primärliteratur<br />
Frisch, Max: <strong>Homo</strong> faber. Ein Bericht; 1. Auflage; Frankfurt am Main:<br />
Suhrkamp Verlag; 1998<br />
Sophokles: König <strong>Ödipus</strong>; Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH & Co.; 1989;<br />
Universal-Bibliothek Nr. 630<br />
Berkel, Irene: Sigmund Freud; Paderborn: Wilhelm Fink Verlag GmbH und Co.<br />
Verlags KG; 2008<br />
Sekundärliteratur<br />
<br />
<br />
Lachner, Juliane: Interpretationen Deutsch: Max Frisch, <strong>Homo</strong> faber; Stark<br />
Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 2011<br />
Pelster, Theodor: Lektüreschlüssel: Sophokles, König <strong>Ödipus</strong>; Stuttgart: Philipp<br />
Reclam jun. GmbH & Co.; 2005; Universal-Bibliothek Nr. 15356<br />
Auszüge aus:<br />
Ermann, Michael: Freud und die Psychoanalyse – Entdeckungen,<br />
Entwicklungen, Perspektiven in Lindauer Beiträge zur Psychotherapie und<br />
Psychomatik; 1. Auflage; Verlag W. Kohlhammer; 2008
7. Quellen<br />
7.2 Internetquellen<br />
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/FreudSigmund/, Stand: 02.04.2012<br />
http://www2.huberlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/die_entwicklung_des_sexualverh.html;<br />
Stand:<br />
02.04.2012<br />
http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/prosa/frisch/homo_faber/mythos_did.pdf;<br />
Stand: 07.04.2012
7. Quellen<br />
7.3 Bildquellen<br />
Abbildung 1: Sigmund Freud (1856-1939)<br />
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg<br />
/290px-Sigmund_Freud_LIFE.jpg, Stand: 07.04.2012<br />
Abbildung 2: <strong>Ödipus</strong> und die Sphinx (→ Titelbild)<br />
http://thepoliticizer.com/wp-content/uploads/2010/09/4-Oedipus-Sphinx.jpg,<br />
Stand: 01.04.2012<br />
Abbildung 3: Sam Shepard als Walter Faber in Volker Schlöndorffs Kinofilm<br />
"<strong>Homo</strong> faber" nach dem Roman von Max Frisch (D/F/GR 1991) (→ Titelbid)<br />
http://85.214.56.41/movieman/Images/Film/00019615_<strong>Homo</strong>Faber_002-1.jpg,<br />
Stand: 01.04.2012<br />
Abbildung 4: Personenkonstellation in „König <strong>Ödipus</strong>“<br />
Selbst erstellt auf Vorlage der Primärliteratur<br />
Abbildung 5: Personenkonstellation in „<strong>Homo</strong> Faber“<br />
Selbst erstellt auf Vorlage der Primärliteratur<br />
Abbildung 6: <strong>Ödipus</strong> und die Sphinx auf <strong>ein</strong>er Vase<br />
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6c/Oedipus_sphinx_Louvre_<br />
G417_full.jpg/220px-Oedipus_sphinx_Louvre_G417_full.jpg, Stand: 09.04.2012<br />
Abbildung 7: Walter Faber (Sam Shepard) und Elisabeth Piper (Julie Delpy).<br />
Szene aus dem Film "<strong>Homo</strong> faber" von Volker Schlöndorff.<br />
http://woman.brigitte.de/asset/Image/briwoman/2-kultur/2-2-film-musik/juliedelpy/fotostrecke/julie_delpy_15.jpg,<br />
Stand: 07.04.2012