Jahresbericht 2010 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden
Jahresbericht 2010 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden Jahresbericht 2010 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden
Jahresbericht 2010 136. Vereinsjahr Deutscher Alpenverein Sektion Berchtesgaden
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- Seite 6 und 7: cherweise in unserem Budgetrahmen.
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- Seite 12 und 13: Herr Peter Maltan, Bischofswiesen F
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- Seite 18 und 19: 16. - 18.09.2011 Kletterfahrt Frank
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- Seite 22 und 23: Touren der Jungmanschaft, Stefan Gr
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- Seite 28 und 29: Lawinenkurs Winter 2010/2011: Wie w
- Seite 30 und 31: Klettern macht Spaß! Kinderkletter
- Seite 32 und 33: Von der Halle an den Fels ... Nun w
- Seite 34 und 35: Wet Foot Seeklettersteig Sabine und
- Seite 36 und 37: Jahresbericht des Wegereferenten Im
- Seite 38 und 39: Leider wurde die schon zum x-ten Ma
- Seite 40 und 41: Für Reparaturen und Neuanschaffung
- Seite 42 und 43: Die Angebote für den Erweiterungsb
- Seite 44 und 45: An der Südseite der Hütte wurden
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- Seite 48 und 49: Volkstanz in St. Bartholomä Liebe
- Seite 50 und 51: Wie kann man herausfinden wo unser
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2010</strong><br />
136. Vereinsjahr<br />
<strong>Deutsche</strong>r Alpenverein<br />
Sektion <strong>Berchtesgaden</strong>
Wichtige Informationen für Sie:<br />
NEU<br />
NEU<br />
NEU<br />
Unsere Adresse: <strong>Deutsche</strong>r Alpenverein, Sektion <strong>Berchtesgaden</strong>, Watzmannstrasse 4,<br />
83483 Bischofswiesen-Strub<br />
Geschäftsstelle: Watzmannstrasse 4, 83483 Bischofswiesen-Strub,<br />
Telefon: 08652-97646-11, Fax: 08652-9764629<br />
www.DAV-<strong>Berchtesgaden</strong>.de, eMail: info@DAV-<strong>Berchtesgaden</strong>.de<br />
Geöffnet: Dienstag, Donnerstag und Freitag von 15.00 bis 17.30 Uhr.<br />
Kletterhalle: Watzmannstrasse 4, 83483 Bischofswiesen-Strub,<br />
Telefon: 08652-9764620, www.kletterzentrum-berchtesgaden.de<br />
Beitragsstruktur und Beiträge:<br />
Nachstehend die ab 01.01.2008 gültigen Kategorien mit den in der Hauptversammlung der Sektion<br />
vom 20.04.2007 beschlossenen Beiträgen ab 01.01.2008:<br />
Vollbeitrag (A-Mitglied) € 48,–<br />
• Erwachsene ab 26. Lebensjahr<br />
Ermäßigter Beitrag (B-Mitglied) € 24,–<br />
• Ehepartner/Lebenspartner von Vollbeitragszahlern<br />
• aktive Mitglieder der Bergwacht<br />
• Senioren ab 70. Lebensjahr, unabhängig von der Dauer ihrer DAV Mitgliedschaft (neu ab 2008)<br />
• Junioren vom 19. Lebensjahr bis vollendeten 25. Lebensjahr<br />
Kinder/Jugendbeitrag (K/J-Mitglied) € 15,–<br />
• Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, Einzelmitgliedschaft<br />
Familienbeitrag bzw. von Alleinerziehenden € 72,–<br />
• Familien, bei denen beide Elternteile/Lebenspartner und deren Kinder/Jugendliche<br />
bis zum vollendeten 18. Lebensjahr derselben Sektion angehören, bezahlen einen<br />
Familienbeitrag. Separate Beiträge für Kinder/Jugendliche werden nicht erhoben.<br />
Dasselbe gilt für Kinder/Jugendliche von Alleinerziehenden<br />
Gastmitglied € 15,–<br />
• früher C-Mitglied<br />
Aufnahmegebühr: bis 18 Jahre € 5,–<br />
über 18 Jahre € 10,–<br />
Barzahlergebühr: € 10,–<br />
Eintritt während des Jahres:<br />
• Tritt ein Mitglied nach dem 31. August des laufenden Jahres in die Sektion ein, so ist für dieses Jahr<br />
nur der halbe Jahresbeitrag fällig.<br />
Die Mitglieder der altersmäßig beitragsfreien Kategorien (mind. 50 Jahre DAV-Mitgliedschaft und über<br />
70 Jahre) der A-Mitglieder und B-Mitglieder, sowie der altersmäßig beitragsermäßigten Kategorien<br />
(mind. 25 Jahre DAV-Mitgliedschaft und über 65 Jahre) genießen Bestandsschutz. Letztmals wird in<br />
diese Kategorien für das Jahr 2007 umgestellt. Ab 2008 Seniorenbeitrag.<br />
ASS-Beitrag<br />
Grundprämie für den Alpinen Sicherheitsservice (ASS) ist im Mitgliedsbeitrag enthalten, darüber hinausgehende<br />
Versicherung kann gegen Aufpreis in der Geschäftsstelle beantragt werden.<br />
Die Mitgliedsbeiträge sind bis zum 31. Januar jeden Jahres zu bezahlen, da die Sektion gezwungen ist,<br />
einen Teil der Beiträge im Februar an den <strong>Deutsche</strong>n Alpenverein München abzuführen.<br />
Wir bitten um Bekanntgabe von Adressen-Änderungen bei Umzug oder Namensänderungen bei Heirat<br />
sowie Kontenänderungen bei Bankeinzug.<br />
Angabe des Bankkontos: Sparkasse <strong>Berchtesgaden</strong>er Land, BLZ 71050000, Kto.-Nr. 350074 – Die Sektion<br />
bittet alle Mitglieder dringend, bei der Beitragszahlung vom Bankeinzugsverfahren Gebrauch zu machen.
Inhaltsverzeichnis:<br />
Einladung zur Jahreshauptversammlung für <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Redaktionsschluss für Halb-<strong>Jahresbericht</strong> 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
<strong>Jahresbericht</strong> des 1. Vorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Verstorbene des Jahres <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Jubilare 2011 - Langjährige Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Spenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Wir brauchen Dich - Ehrenamtsträger gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Aus dem Archiv - Karl Komposch wird 90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Tourenprogramm Sommer 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Madeira Reisebericht und Bilderbogen von Peter Lyssy und M. Brasin . . . . . . . . . . 23<br />
Lawinenkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />
Familiengruppe - Iglubau mit Karola Brüggler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Kindergruppe von Gabi Moderegger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Das Team der Kinderbetreuer stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Klettern - von der Halle in den Fels mit Birgit Mündel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
<strong>Jahresbericht</strong> des Wegereferenten Wolfgang Feldbauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Kärlingerhaus von Beppo Maltan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Blaueishütte von Cusi Ertl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Stöhrhaus von Christoph Furtner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Wasseralm von Hans Irlinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Ostwandlager von Franz Lochner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Kassenbericht für <strong>2010</strong> von Stefan Schmid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Haushaltsplan für 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Finanzmittel der Sektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Detail Hütten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Volkstanz - Info für Anmeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Nicht nur knipsen - Fotokurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Lösung Preisrätsel Halbjahresbericht <strong>2010</strong> von Roman Kurz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
1. Jahr Bergsteiger- und Kletterzentrum Ganz von B. Kühnhauser . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
<strong>Jahresbericht</strong> Bergsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Kormoran-Navi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
1
Einladung zur<br />
Jahreshauptversammlung<br />
der Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> im DAV für das Jahr <strong>2010</strong><br />
am Freitag, den 15. April 2011 um 20.00 Uhr<br />
im Gasthaus »Unterstein« in Schönau am Königssee<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung und Geschäftsbericht <strong>2010</strong> durch den 1. Vorsitzenden<br />
2. Jahresrechnung <strong>2010</strong> - Kassenbericht durch den Schatzmeister<br />
3. Bericht der Rechnungsprüfer und Entlastung der Vorstandschaft<br />
4. Außerordentliche Ehrungen<br />
5. Neuwahlen: a) Vorstand<br />
b) Rechnungsprüfer<br />
c) Ehrenrat<br />
6. Haushaltsvoranschlag für 2011<br />
7. Änderung Aufnahmegebühr<br />
8. Schriftliche Anträge<br />
9. Sachstand Blaueis<br />
10. Wünsche und Anregungen<br />
Die genaue Reihenfolge der Tagesordnung entnehmen Sie bitte aus der<br />
Tageszeitung „<strong>Berchtesgaden</strong>er Anzeiger”, die lt. Satzung 2 Wochen vor<br />
der Hauptversammlung erschienen ist.<br />
REDAKTIONSSCHLUSS<br />
für die nächste Ausgabe des<br />
Halb-<strong>Jahresbericht</strong>s<br />
für 2011<br />
ist der 30. August 2011<br />
2
Liebe Mitglieder,<br />
Grund zur Freude ist angesagt, die neue Kletterhalle in der Strub schreibt Erfolgsgeschichte.<br />
Die Sektion konnte im Jahr <strong>2010</strong> nicht nur rund 1.000 zusätzliche Mitgliedschaften<br />
wegen der neuen Freizeitattraktion in <strong>Berchtesgaden</strong> verbuchen, sondern<br />
die Halle hat auch viele Kinder- und Nachwuchskletterer auf den Geschmack<br />
gebracht.<br />
Alleine seit September bestehen sieben Kinderklettergruppen und rund 150 Jugendliche<br />
trimmen ihre Muskeln in der Kletterjugend. Um den kleinen Kraxlern eine<br />
optimale Schulung zu garantieren, bildete Korbinian Rieser weitere Kletterwandbetreuer<br />
aus, so dass sich derzeit rund 20 Ausbilder in wöchentlichen Trainingseinheiten<br />
um die Kinder und Jugendlichen kümmern. Um möglichst vielen<br />
Kindern eine Kletterscheinausbildung zu ermöglichen, scheute die Sektion ebenfalls<br />
keine Kosten und hat im vergangenen Jahr neues Material angeschafft.<br />
Talentierte Nachwuchskraxler dürfen sich 2011 auf eine Belohnung freuen:<br />
Die Sektion sieht vor, für besonders begabte Kinder und Jugendliche eine separate<br />
Trainingsgruppe zu gründen. Die Fäden rund um die Jugendarbeit hält seit <strong>2010</strong> unsere<br />
neue noch kommissarische Jugendreferentin Gabi Moderegger in der Hand.<br />
Fortan kümmert sie sich um das Konzept der Jugendarbeit im <strong>Berchtesgaden</strong>er Alpenverein.<br />
Dass nicht nur Kinder und Jugendliche Begeisterung für unsere Kletterhalle an den<br />
Tag legen, zeigte die internationale Bergführermeisterschaft Ende Oktober. Die Veranstaltung<br />
war ein voller Erfolg und sorgte gleichermaßen bei den Teilnehmern wie<br />
auch bei den Zuschauern für Hochstimmung. Durch die Meisterschaft kommen<br />
seitdem auch Laien auf ihre Kosten: Die geschraubten Qualifikationsrouten sowie<br />
die Finalroute stehen allen Besuchern fortan zur Verfügung.<br />
Dynamik und Tatendrang war in den letzten zwölf Monaten nicht nur im Tal angesagt,<br />
auch auf unseren Berghütten hat sich so einiges getan: So wurde die Quellfassung<br />
auf der Wasseralm erneuert und bereits erste Konzepte für weitere Investitionen<br />
erstellt. Dank des Engagements unserer Mitglieder stimmt auch so manch<br />
neu hergerichteter Wanderweg die Bergsteiger wieder glücklich. Allen voran ist die<br />
Sanierung des Scheibenkaserwegs maßgeblich unseren Wegarbeitern Franz Angerer,<br />
Richard Koller und Wolfgang Feldbauer zu verdanken. Dabei gilt mein Dank<br />
aber auch allen anderen Wegebetreuern für ihre ehrenamtliche Arbeit in unseren<br />
Wandergebieten. Unsere Arbeitsgebiete umfassen derzeit das südliche Lattengebirge,<br />
den bayerischen Teil vom Untersberg sowie neuerdings auch die Nordseite des<br />
Kehlsteins um das Purtschellerhaus. Unser Wegewart Wolfgang Feldbauer freut<br />
sich somit über jeden freiwilligen Helfer, der sich bereit erklärt, eine Wegebetreuung<br />
zu übernehmen.<br />
Auch das Thema „Blaueis” war <strong>2010</strong> sowohl öffentlich wie auch vereinsintern ein<br />
Dauerbrenner. Die Kosten für den Kanal der Blaueishütte befinden sich erfreuli-<br />
3
cherweise in unserem Budgetrahmen. Ob dies auch für den Anbau an der Hütte der<br />
Fall sein wird, werden die zurzeit laufenden Ausschreibungen zeigen. Vorgesehen<br />
sind in jedem Fall Sanitäranlagen, Lagerräume, eine Küchenerweiterung sowie eine<br />
Pächterwohnung. Im Frühjahr können dann hoffentlich die Handwerker anrücken,<br />
um das Großprojekt in Angriff zu nehmen. Zu guter Letzt konnten wir<br />
schließlich noch einen neuen Pachtvertrag für das Stöhrhaus nach dem Musterpachtvertrag<br />
des DAV abschließen.<br />
Unsere Tourenprogramme der einzelnen Sektionsgruppen konnten sich ebenfalls<br />
sehen lassen. Von der einfachen Wanderung, über Radtouren, Hochgebirgstouren<br />
in den Gletscherregionen bis hin zu Extremklettern - für jeden Geschmack war etwas<br />
dabei.<br />
Krönender Abschluss der Sommersaison war schließlich auch <strong>2010</strong> wieder das „Ligoascht-Sportfest”<br />
im September. Organisiert von Gabi Moderegger und der Jungmannschaft<br />
kamen die rund 50 Teilnehmer von fünf bis 70 Jahren voll und ganz auf<br />
ihre Kosten. Und dies, obwohl das Ligoascht-Sportfest erstmals in einer etwas anderen<br />
Art durchgeführt wurde.<br />
Um sich gebührend auf den Winter und die Skisaison einzustimmen, führte die Sektion<br />
im Dezember gemeinsam mit Bergsport Geistaller ein theoretisches und praktisches<br />
Lawinenseminar durch. Dem schloss sich im Januar ein Aufbaukurs im<br />
Gelände mit Max Seidl an. Die Genussveranstaltung „Sektion am Berg” mit Vorträgen<br />
und umfangreichen Bildmaterial lockte schließlich über 100 Zuschauer Anfang<br />
des Jahres in das Gasthaus Unterstein. Aber auch die restlichen Sektionsvorträge,<br />
organisiert von Hans Klegraefe, trafen auf den Geschmack der zahlreichen Besucher.<br />
Die Idee unseres Vortragsreferenten, den Fokus wieder stärker auf Referate<br />
unserer Sektionsmitglieder zu setzen, ist auch in meinem Interesse.<br />
Unsere Archivarin Bärbel Sigl und Christl Zembsch unterstützen im Moment gemeinsam<br />
mit Bergführern und den heimischen Bergwachten den Nationalpark<br />
<strong>Berchtesgaden</strong> bei dem Ausstellungskonzept „Alpinismus” für das „Haus der Berge”.<br />
Auch bei der zweiten Ausstellung, welche Vereine und Verbände thematisiert,<br />
wird sich die Sektion beteiligen.<br />
Selbstverständlich möchte ich Ihnen an dieser Stelle auch Neuigkeiten aus dem<br />
DAV-Hauptverein nicht vorenthalten: Ende Oktober ging die Hauptversammlung<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Alpenvereins in Osnabrück über die Bühne.<br />
Rund 600 Delegierte aus ganz Deutschland fanden sich in Niedersachsen ein, um<br />
wichtige Entscheidungen zu treffen. Für Aufruhr sorgte vor allem der Rücktritt des<br />
DAV-Präsidenten Professor Heinz Röhle im vergangenen Sommer. Doch die Wogen<br />
haben sich wieder geglättet: Josef Klenner wurde zum neuen DAV-Präsidenten,<br />
Franz-Josef van de Loo zum neuen Vizepräsident gewählt.<br />
Sie sehen, liebe Mitglieder, das Vereinsjahr <strong>2010</strong> war von unzähligen Aktivitäten geprägt.<br />
Doch auch für 2011 ist kein Stillstand vorgesehen:<br />
4
Zu den größeren Projekten gehört sicherlich der Ausbau des Boulderraumes im neuen<br />
Kletterzentrum sowie die Durchführung des Jennerstiers unter Leitung von Richard<br />
Lenz als homologiertes Weltcuprennen. Die Organisation wird dadurch um ein<br />
vielfaches aufwändiger, so dass sich die Sektion über jeden zusätzlichen Helfer freut.<br />
Über ein Jubiläum dürfen sich alle Fans der Watzmanngams freuen: Bereits zum 40.<br />
Mal organisieren wir heuer das beliebte Skitourenrennen. Die Sektion sowie die Veranstalter<br />
würden sich über eine rege Teilnahme an dem Wettbewerb freuen.<br />
Personell wird sich ebenfalls einiges verändern: Franz Lochner, Rudi Ernst, Michael<br />
Bannert und Sepp Graßl beenden ihre Tätigkeit als Vorstandsmitglieder, ihre<br />
Ämter müssen somit auf der Jahreshauptversammlung im April neu besetzt werden.<br />
Auch wird sich ab dem Frühjahr ein neuer Hüttenwart den Belangen der Kührointalm<br />
annehmen, Jakob Graßl wendet sich neuen Aufgaben zu.<br />
Abschließend gilt mein Dank allen Referenten, Verfassern und Fotografen für ihre<br />
interessanten Berichte und das anschauliche Fotomaterial im <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>.<br />
Ich wünsche Ihnen, liebe Mitglieder, einen schönen, vom Wetter begünstigten<br />
Frühling sowie einen Sommer voller erlebnisreich geprägter Unternehmungen in<br />
unseren nahen, aber auch entfernten schönen Berglandschaften.<br />
Berg Heil<br />
Beppo Maltan, 1. Vorsitzender<br />
Blick zur Watzmann-Südspitze<br />
5
Die DAV Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> betrauert den Tod ihrer<br />
langjährigen Mitglieder im 136. Vereinsjahr<br />
Nitsche Irmgard, Bischofswiesen<br />
Dr. Krohn Dietrich, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Voss Gottfried, Bischofswiesen<br />
Zenger Leontine, Bad Reichenhall<br />
Winhard Michael, Zorneding<br />
Perdun Antonius, Nordkirchen<br />
Pietzsch Lydia, Mittenwald<br />
Klaus Anton, Schönau a. Königssee<br />
Jaeger Ina, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Hasenknopf Herbert, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Hach Helmut, Ostermiething<br />
Christl Gisela, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Reichl Magdalena, Vilsbiburg<br />
Schrank Magdalena, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Rappold Erasmus, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Groth Marianne, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Hasch Nikolaus, Stuttgart<br />
Lexhaller Angela, Aufham<br />
Haerer Hertha, Stuttgart<br />
Buechel Bernd, Kreuzau<br />
Peschel Klaus, Kaarst<br />
Hetzel Paul, Pfofeld<br />
Behl Karl-Heinrich, Burbach, Siegerland<br />
Hollrieder Werner, Bischofswiesen<br />
Pfarrer Weigl Georg<br />
Wir werden unseren verstorbenen Bergkameradinnen<br />
und Bergkameraden ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
6
Jubilare im Jahre 2011<br />
Wir gratulieren unseren Jubilaren und danken ihnen für ihre langjährige<br />
Treue zur Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> im <strong>Deutsche</strong>n Alpenverein:<br />
60 Jahre Mitgliedschaft Eintritt 1951<br />
Herr Dr. Hans Joerg Demuth, Ludwigshafen<br />
Herr Dr. Ernst Botho, Marl<br />
Herr Ludwig Fegg, Freilassing<br />
Herr Dr. Manfred Feulner, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Jürgen Geilich, Bischofswiesen<br />
Herr Hans Haring, Bischofswiesen<br />
Herrn Reinhold Kamm, Bad Reichenhall<br />
Herr Theo Krawielitzki, Pödeldorf<br />
Herr Franz X. Kurz, Schönau a. K.<br />
Frau Berta Mattusch, Schönau a. K.<br />
Herr Rudolf Stadthaus, Köln<br />
50 Jahre Mitgliedschaft Eintritt 1961<br />
Frau Uta Albertshauser, Waakirchen<br />
Herr Winfried Albertshauser, Waakirchen<br />
Herr Manfred Angerer, Neubaldham<br />
Frau Helga Aquila, Mannheim<br />
Frau Petra Beierl, Schönau a. K.<br />
Herr Peter Blechschmidt, Erlstätt<br />
Herr Martin Brandner, Grabenstätt<br />
Herr Manfred Braun, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Joh. Caspar Erbslöh, Hamburg<br />
Frau Anna-Maria Fröhlich, Grabenstätt<br />
Frau Heidi Fuchslechner, Bischofswiesen<br />
Frau Annegret Gaffal, Bischofswiesen<br />
Frau Adelheid von Geibler, Kleinostheim<br />
Herr Guenter Glonecker, Schönau a. K.<br />
Herr Erwin Gotter, Dorsten I. W.<br />
Frau Leni Haimerl, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Elisabeth Haring, Bischofswiesen<br />
Herr Dr. Hans Heil, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Dr. Michael Hohlfeld, Herrsching<br />
Herr Erich Holstein, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Brunhilde Kain, Fürstenfeldbruck<br />
Frau Annemarie Kern, Bad Reichenhall<br />
Herr Jakob Kranawetvogel, Marktschellenberg<br />
Herr Eike Loose, Windorf<br />
Frau Friedl Mollerus, Berg<br />
Frau Ilse von Monteton, Karlsbad<br />
7
Herr Klaus Mühle, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Peter Nowak, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Eberhard Rauch, Bosau<br />
Herr Rolf Rühmer, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Georg Scherer, Schönau a. K.<br />
Herr Horst Schröter, Anger<br />
Frau Irmgard Schütze, Piding<br />
Herr Michael Schwaiger, Schönau a. K.<br />
Herr Josef Seipel, Schönau a. K.<br />
Herr Josef Stocker, Marktschellenberg<br />
Frau Elisabeth Volmer, Schönau a. K.<br />
Frau Gisela Werner, Kösching<br />
40 Jahre Mitgliedschaft Eintritt 1971<br />
Herr Leonhard Blenk, Fürth<br />
Herr Werner Böhm, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Ute Borth, Bad Rappenau<br />
Herr Karl-Heinz Cluss, Bischofswiesen<br />
Herr Peter Derr, Bad Reichenhall<br />
Herr Wilhelm Dittler, Fürstenfeldbruck<br />
Herr Marcus Ertl, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Erich Fingerle, Hüttingen<br />
Frau Jutta Gehring, Höslwang<br />
Frau Antonie Hasenknopf, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Helmut Hasenknopf, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Michael Hasenknopf, Bad Reichenhall<br />
Herr Dr. Christian Hentschel, Emmendingen<br />
Frau Brigitte Hinterseer, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Georg Hölzl, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Barbara Irnberger, Golling<br />
Herr Alfred Jahn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />
Herr Anton Keilhofer, Bischofswiesen<br />
Herr Hans Krafft, Bischofswiesen<br />
Frau Gabriele Lumpe, Seekirch<br />
Herr Gottfried Moderegger, Bad Reichenhall<br />
Herr Dr. Paul Ney, Bischofswiesen<br />
Herr Franz Pfnür, Bischofswiesen<br />
Frau Ursula Pfnür, Bayerisch Gmain<br />
Frau Johanna Resch, Ramsau<br />
Herr Bodo Röder, Bickenbach<br />
Frau Gertraud Ruckriegel, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Helga von Ruedt, Buchen<br />
Herr Gert Sachsenröder, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Brigitte Saran, Waltrop<br />
Herr Rolf Schmid, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Michael Schwaiger, Schönau a. K.<br />
8
Herr Dr. Heinz Staudigl, Oberschleißheim<br />
Frau Christa Sturm, Wetter<br />
Herr Anton Sunkler, Bruckmühl<br />
Frau Judith Toscano, Heidelberg<br />
Herr Wolfgang Vollrath, Burbach<br />
Frau Evelyn Vollrath, Burbach<br />
Herr Klaus Wagner, Wasserburg<br />
Herr Herbert Zechmeister, Schönau a. K.<br />
Frau Ursula Pfnür, Bayerisch Gmain<br />
25 Jahre Mitgliedschaft Eintritt 1986<br />
Herr Alois Angerer, Schönau a. K.<br />
Frau Kristina Bähr, Schönau a. K.<br />
Herr Bernd Bartz, Bischofsheim<br />
Frau Sonja Bartz, Bischofsheim<br />
Herr Hermann Bauer, Speinshart<br />
Frau Angelika Biberger, Schönau a. K.<br />
Herr Günter Bittmann, Herrieden<br />
Frau Sabine Boeinck, Duisburg<br />
Herr Gottfried Bolling, Bergheim<br />
Frau Katharina Bolling, Bergheim<br />
Herr Heiko Bonzheim, Buchbach<br />
Frau Karin Emme, Solingen<br />
Frau Alexandra Garms, Gifhorn<br />
Frau Rena Geilich, Bischofswiesen,<br />
Herr Dr. Klaus Gerlach, Boppard<br />
Herr Andreas Graf, München<br />
Frau Christine Graßl, Schönau a. K.<br />
Herr Rainer Härtl, Plochingen<br />
Herr Hans Werner Hecht, Bad Harzburg<br />
Frau Marianne Heiß, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Björn Hofmann, Bischofswiesen<br />
Herr Harry Homberg, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Elisabeth Homberg, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Wilhelm Huber, Schönau a. K.<br />
Herr Eugen Kellner, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Hans-Jürgen Klusemann<br />
Herr Robert Koch, Wessobrunn<br />
Herr Lorenz Köppl, Ramsau<br />
Herr Thomas Kurz, Satteldorf<br />
Herr Martin Kurz, Satteldorf<br />
Herr Eckhard Lange, Sheffield<br />
Herr Mathias Langguth, Möhnsee<br />
Herr Thomas Laube, Bischofswiesen<br />
Frau Ursula Lenz, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Petra Mader, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
9
Herr Peter Maltan, Bischofswiesen<br />
Frau Heike Maltan, Schönau a. K.<br />
Herr Friedrich-Karl Meier, Blekendorf<br />
Frau Helga Meier, Blekendorf<br />
Herr Roland Müller, Butzbach<br />
Frau Stephanie Neumeyer, München<br />
Frau Hanni Rasp, Schönau a. K.<br />
Frau Maria Reiser, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Horst Repenn, Bremen<br />
Herr Korbinian Rieser, Bischofswiesen<br />
Herr Douglas von Roy, Starnberg<br />
Frau Yvonne Runeberg, Münster<br />
Herr Joachim Ruth, Ronneburg<br />
Herr Rudolf Säckl, Ansbach<br />
Herr Gerd Schelble, Schönau a. K.<br />
Herr Horst Schwab, Ramsau<br />
Herr Rainer Sichert, München<br />
Herr Manfred Sikorski, Marzoll<br />
Herr Erhard Sommer, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Christine Sommer, Ulm<br />
Herr Josef Stanggassinger, Schönau a. K.<br />
Herr Dr. Rudolf Steimer, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Frau Eva Stocker, <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Herr Dr. Matthias Tecza, Oxford<br />
Frau Ellenor Walther, Frankfurt<br />
Herr Holger Winkel, Hannover<br />
Herr Klaus Zechmeister, Schönau a. K.<br />
Frau Meike Zechmeister, Schönau a. K.<br />
Stärken Sie unsere Sektion <strong>Berchtesgaden</strong><br />
und werben Sie bei Ihren Freunden<br />
für den Alpenverein.<br />
Ein Großteil der bergsteigenden Nichtmitglieder<br />
weiß nicht, dass der Alpenverein<br />
viel Geld und Arbeit für den Bau<br />
und die Erhaltung der Wege und<br />
Hütten in den Bergen aufbringt und damit<br />
vielen das Bergsteigen erst ermöglicht<br />
10
Spenden <strong>2010</strong><br />
• Architekten Schulze und Dinter<br />
• Auer Eva Maria<br />
• Bastian Alfred<br />
• Bejenke Gottlinde<br />
• Die Geselligen vom Haus Gregory<br />
• Eichwalder Karl-Otto<br />
• Fischer Helga<br />
• Fischmann Fritz<br />
• Gotter Erwin<br />
• Gsänger Mechthild<br />
• Hübner Elfriede<br />
• Kecht Georg<br />
• Knappe Joachim<br />
• Lewyckyi Roman<br />
• LKS Tiefbau<br />
• Löffler Ursula<br />
• Maltan Erich<br />
• Marktgemeinschaft <strong>Berchtesgaden</strong><br />
• Metzenleitner Hans<br />
• Nussbaum Elisabeth<br />
• Rabenschlag Hans.-Jochem<br />
• Schellmoser Horst<br />
• Schießl Walter<br />
• Schwanda Helmut<br />
• Stangassinger Werner<br />
• Tautz Werner<br />
• Tränkl Berta und Josef<br />
• Walter Günter<br />
• Zimmermann<br />
Wir danken<br />
unseren Gönnern<br />
und Spendern,<br />
die es uns erleichtern,<br />
unsere vielfältigen<br />
Aufgaben zu erfüllen.<br />
11
Wir brauchen Dich!<br />
Ehrenamt im Alpenverein<br />
Berge versetzen - im Team<br />
Ehrenamt macht Spaß - Ehrenamt wirkt<br />
Ohne das Ehrenamt gäbe es den Alpenverein nicht. Aber mit dem Ehrenamt ist der<br />
Alpenverein eine starke, wichtige und selbstbewusste gesellschaftliche Kraft.<br />
Nachdem ich 1963 in die Jungmannschaft der Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> unter dem damaligen<br />
JM-Leiter Franz Rasp, „Hasei”, eingetreten bin, wurde mir gleich die JM-<br />
Kasse anvertraut. Damals war es selbstverständlich, sein Engagement für die Sektion<br />
zu zeigen, Arbeitsaktionen jeglicher Art mitzugestalten und es war schön. Später<br />
war es reizvoll für mich, die Finanzen als Rechnungsprüfer genau unter die Lupe<br />
zu nehmen und ab 1993 stellte ich mich als Schriftführer in der Vorstandschaft<br />
zur Verfügung und wurde auch dazu gewählt. Aber irgendwann muss man erkennen,<br />
dass sich die Ideale, die einen selbst getragen haben, nicht mehr realisieren lassen.<br />
Im Grunde ist es ja verständlich, dass sich die Zeiten ändern, dass die jüngeren<br />
Mitglieder in der Sektion andere Interessen haben als man selbst. Die Vernunft<br />
zwingt einen, Entscheidungen zu treffen, die oft im Gegensatz zu der idealistischen<br />
Einstellung des Entscheidungsträgers stehen. Daher ist es an der Zeit, dass ich meinen<br />
Posten in der Vorstandschaft der Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> als Schriftführer nach<br />
18 Jahren frei mache und an einen Jüngeren übergebe.<br />
Ich freue mich deshalb ganz besonders, Roman Kurz, ein äußerst kritisches aber sehr<br />
engagiertes Mitglied als Nachfolger der Hauptversammlung vorschlagen zu dürfen.<br />
Meiner Vorstandskollegin und den Vorstandskollegen danke ich ganz besonders für<br />
die wunderschönen Jahre der Zusammenarbeit und der Kameradschaft, zuerst unter<br />
dem 1. Vorsitzenden Dr. Alfred Lang und dann dem 1. Vorsitzenden Beppo Maltan.<br />
Zusammen mit diesen Freunden war es einfach ein effektives und harmonisches<br />
Arbeiten für die Sektion und mir hat es immer Spaß gemacht - dieses Ehrenamt<br />
- und wir haben auch etwas bewirkt. Und ich möchte mich den Worten von Gerald<br />
Kratzert, dem 1. Vorsitzenden der Sektion Friedrichshafen anschließen, der<br />
sagt: „Gemeinsam etwas gestalten und etwas bewegen ist ein schönes Erlebnis - fast<br />
so schön wie das Bergsteigen selbst!”<br />
Ich wünsche der Sektion für die Zukunft alles Gute, der Vorstandschaft mit ihren<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Kraft, das Vereinsleben<br />
zum Nutzen der Mitglieder zu gestalten und das Vermögen des Vereins mit Hütten<br />
und Kletterzentrum gut zu verwalten.<br />
Wir brauchen Dich!<br />
Ehrenamt macht Spaß - Ehrenamt wirkt<br />
So vielfältig wie die Berge und der Bergsport sind die Möglichkeiten, sich im Alpenverein<br />
zu engagieren. Ob als Vorstand, Referent oder als freiwilliger Helfer, ob<br />
zwei Tage oder für mehrere Jahre, ob in den Bergen oder in der Geschäftsstelle - jeder<br />
kann beim Alpenverein anpacken, wann, wo und wie er möchte. Eines ist allerdings<br />
bei allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Alpenverein<br />
gleich: Sie wollen Berge versetzen ohne dass sie immer gleich die Hand aufhalten.<br />
Steigen Sie ein - die Sektion freut sich auf Sie!<br />
Rudi Ernst<br />
12
Aus dem Archiv -<br />
Karl Komposch zum 90. Geburtstag<br />
„Ein paar Tipps geb’ ich Ihnen gern, aber mitarbeiten kann ich nicht, ich hab genug<br />
zu tun!” sprach Karl Komposch, Archivleiter der Gemeinde Ramsau auf meine<br />
Bitte um ideelle Unterstützung, warf einen kritischen Blick auf unser nagelneues<br />
Sektionsarchiv im Bergsteigerhaus Ganz und auf meine Person. Das war 1992, seitdem<br />
arbeiten wir zusammen. Der Karl brachte nicht nur seine Erfahrung beim Aufbau<br />
eines Archivs ein - er kannte vor allem, im Gegensatz zu mir, die in den Akten<br />
erwähnten Personen, lieferte Hintergrundinformationen und gelegentlich erzählte<br />
er auch G’schichtln. Seine spezielle Art des Geschichtsunterrichts und sein Humor<br />
waren für mich als Quereinsteigerin, die sich leichtfertig auf das Sektionsarchiv<br />
eingelassen hatte, eine große Hilfe. Vorteilhaft für unsere Arbeit war außerdem seine<br />
über Jahrzehnte dauernde aktive Zeit bei der Bergwacht Ramsau in unterschiedlichen<br />
Funktionen (vom Bereitschaftsleiter bis zum Abschnittsleiter Bergwacht<br />
Chiemgau und Mitglied im Landesausschuss) und das dabei erworbene Wissen.<br />
Der Karl konzentrierte sich besonders auf die umfangreichen Verwaltungsakten<br />
von Kehlsteinhaus, Purtschellerhaus und Kärlingerhaus, er hat sie gesichtet, reduziert<br />
und geordnet. Zur Ergänzung der Unterlagen beschafften wir weiteres Material,<br />
wie Zeitungsberichte, Fotos oder sonstige Dokumente. Hatten wir genügend<br />
Stoff, entstand daraus ein Artikel für den (längst eingestellten) „Marktboten” des<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>er Anzeigers. Unser erstes gemeinsames Werk übrigens war ein Artikel<br />
über die Bezoldhütte am Toten Mann, den Frau Ditta Gertler, die Redakteurin<br />
des „Marktboten”, in zeitungsgerechte Form brachte. Die nachfolgenden Hüttengeschichten<br />
stammten dann aus unserer Feder.<br />
Das Sammeln von Presseberichten über die Sektion und das alpine Geschehen in<br />
<strong>Berchtesgaden</strong> gehört zu den Archivarbeiten, denen sich der Karl mit viel Geduld<br />
bis heute widmet und er führt die „Alpine Chronik” fort, die in unseren Festschriften<br />
die wichtigen Ereignisse rund um das Bergsteigen festhält. Erinnern möchte ich<br />
auch daran, dass er an der Bergopfer-Gedenkkapelle St. Bernhard auf Kühroint tatkräftig<br />
mitgewirkt hat.<br />
Nachdem der Karl nun nicht mehr der allerjüngste ist - seinen 90. Geburtstag feierte<br />
er im Oktober <strong>2010</strong> - geht er die Archivarbeit ein wenig ruhiger und meist von<br />
zu Hause aus an. Aber er ist immer noch der Alte, am Tagesgeschehen interessiert,<br />
nach wie vor wissbegierig und einem kleinen politischen Disput nicht abgeneigt.<br />
Bärbel Sigl<br />
13
DAV Sektion <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Tourenprogramm 2011<br />
Die geplanten Touren sind hier nach den jeweiligen Organisatoren gegliedert. Ist kein<br />
genauer Termin genannt, bitte an den Organisator wenden. Bedingt durch schlechtes<br />
Wetter und Verhältnisse können sich Verschiebungen oder Ausfälle ergeben.<br />
Unsere Touren sind Gemeinschaftstouren die ehrenamtlich organisiert und begleitet<br />
werden. Bei Führungstouren wird eine Gebühr erhoben, sie richtet sich nach den Ansprüchen<br />
der Tour, mindestens jedoch 10 Euro pro Person für den ganzen Tag.<br />
Führen Bergführer eine Tour oder leiten eine Ausbildung, wird das Honorar auf die Teilnehmer<br />
umgelegt.<br />
Bei Skitouren ist die Mitnahme eines funktionierenden VS-Gerätes, Schaufel und Sonde<br />
Pflicht.<br />
Minderjährige können in Begleitung eines Elternteils an den Touren teilnehmen.<br />
Die Touren werden von den Organisatoren gewissenhaft ausgesucht, vorbereitet und<br />
organisiert, jedoch - jeder Teilnehmer ist für sich selbst verantwortlich.<br />
Wir würden uns freuen wenn das Angebot zahlreich angenommen wird und wünschen<br />
schöne, unfallfreie Touren.<br />
Das Team der Tourenbegleiter:<br />
Bönsch Jens Familienbergsteigen 08652/948321<br />
Brasin Marianne FÜL Bergsteigen 08652/3695<br />
Brüggler Hans FÜL Skibergsteigen 08652/964211<br />
Brüggler Karola Familienbergsteigen 08652/964211<br />
Grill Hannes FÜL Skibergsteigen, Anw. 08657/334019<br />
Grötzner Petra Trainer C-Sportklettern 08652/8469<br />
Kranawetvogl Manfred Wanderleiter 08652/66570<br />
Lyssy Peter Wanderleiter 08652/976907<br />
Mündel Birgit FÜL Alpinklettern 08652/977179<br />
Nüß Martin FÜL Bergsteigen, Anw. 08652/976168<br />
Rechler Magda Wanderleiterin 08652/5654<br />
Seidl Max Trainer C-Sportklettern 08652/1465<br />
und Wettkampfklettern<br />
Schedlbauer Josef Wanderleiter 0991/26243<br />
Thielen Bernadette FÜL Bergsteigen 08652/3511<br />
FÜL Skihochtouren<br />
Rieser Korbinian Staatl. gepr. Berg- u. Skiführer 08652/9789690<br />
Ausbildungsreferent<br />
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Touren mit Marianne Brasin, FÜL Bergsteigen:<br />
Tel.: 08652/3695, madi.brasin@t-online.de<br />
21. - 26.08.2011<br />
Steiner Alpen, Bergtouren und Klettersteige, Gemeinschaftstour, max. 10 Teilnehmer<br />
Alpine Bergtouren mit Klettersteigpassagen bis Schwierigkeitsgrad I in Auf- und Abstieg,<br />
sowie Kondition für Tagesgehzeiten bis zu 8 Stunden.<br />
Geplante Touren:<br />
Anfahrt + Anstieg zur Frischaufhütte, 1,5 Stunden.<br />
Turska Gora, 2.251 m, Überschreitung, davon 300 Hm Klettersteig „B” im Aufstieg. Gesamt<br />
ca. 6 Stunden.<br />
Rinke, 2.453 m, Überschreitung von 2 der 3 Rinke. Aufstieg zur Koroska Rinka Klettersteig<br />
„C“. im Abstieg erwartet uns der Klettersteig vom 1. Tag. Gesamt ca. 8 Stunden.<br />
Skuta, 2.532 m, Klettersteig „C”. Überschreitung zum Dolgi hrbet, „I”. Weiter zur Ceska-Hütte<br />
1.542 m mit Übernachtung. Gesamt ca. 8 Stunden. Unterwegs Abstecher zum<br />
Grintovec, 2.558 m, möglich (+ 1 Stunde).<br />
Baba, 2.127 m, Klettersteig „C”, über Seeländer Sattel zurück zur Frischaufhütte. Gesamt<br />
ca. 7 Stunden.<br />
Wir übernachten nochmals in der Frischaufhütte oder steigen ab ins Tal um uns ein<br />
Quartier mit Dusche zu suchen! Tags darauf fahren wir heim, da können wir vielleicht<br />
an einem der Kärtner Seen baden.<br />
Ausbildung und Touren mit Max Seidl, Trainer C Sportklettern:<br />
Tel.: 08652/1465, Renate_Max_Seidl@T-online.de<br />
25.03.2011<br />
Ausbildung Standplatz, Abbauen mit Ablassen, Abseilen, Lose Rolle, Expressflaschenzug<br />
Teilnahmegebühr: 5,- Euro pro Person.<br />
Treffpunkt: 19 Uhr, Kletterhalle Ganz in Strub.<br />
02.04.2011<br />
Ausbildung Standplatz, Abbauen mit Ablassen, Abseilen, Lose Rolle, Expressflaschenzug<br />
Teilnahmegebühr: 10,- Euro pro Person.<br />
Treffpunkt: 13 Uhr, Rif - Österreich.<br />
08. - 10.04.2011<br />
Kletterfahrt nach Arco<br />
Geeignet auch für „Anfänger” die an der Ausbildung 25.03. und 02.04.2011 teilgenommen<br />
haben.<br />
Teilnahmegebühr: 20,- Euro pro Person<br />
10.09.2011<br />
Auffrischung Standplatz, Abbauen mit Ablassen, Abseilen (für alle die noch an keiner<br />
Ausbildung teilgenommen haben Pflicht).<br />
Teilnahmegebühr: 10,- Euro pro Person.<br />
Treffpunkt: 13 Uhr, Rif - Österreich.<br />
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16. - 18.09.2011<br />
Kletterfahrt Frankenjura (je nach Wettervorhersage auch Ennstal, Grazer Bergland,<br />
oder Arco).<br />
Teilnahmegebühr: 20,- Euro pro Person.<br />
Die Ausbildungen in Rif werden bei schlechter Witterung in der Kletterhalle Strub<br />
durchgeführt.<br />
Wenn noch kurzfristig ein Ausflug geplant wird, wird er zeitgerecht am schwarzen Brett<br />
in der Kletterhalle ausgehängt.<br />
Touren mit Birgit Mündel, FÜL Alpinklettern:<br />
Tel.: 08652/977179, Birgit.Muendel@t-online.de<br />
Alle Teilnehmer sollten auf jeden Fall den Kletterschein für den Vorstieg mitbringen<br />
und gerade bei den Gemeinschaftstouren bereits Erfahrungen im Alpinen Klettern haben.<br />
Bitte frühzeitig bei mir telefonisch melden, wenn die Bedingungen passen werde<br />
ich immer kurzfristig eine E-Mail an alle Interessierten senden.<br />
Juni 2011<br />
Wemeteigenalm/Steinplatte, Gemeinschaftstour<br />
Samstag oder Sonntag, je nach Wetterlage jedes Wochenende möglich. Klettern über<br />
der Wemeteigenalm/Steinplatte, Klettern im alpinen Gelände, div. Mehrseillängenrouten<br />
möglich.<br />
Schwierigkeit: 3-5+, längerer Zu- und Abstieg.<br />
Ausrüstung: 10 Expressschlingen, Bandschlingen für Sanduhren, Helm und evtl. ein<br />
Grundsortiment Keile, Halbseil.<br />
Juli 2011<br />
Untersberg - Dori Weg, Gemeinschaftstour<br />
Samstag oder Sonntag, je nach Wetterlage jedes Wochenende möglich. Klettern am<br />
Untersberg, Dori Weg, Klettern im alpinen Gelände, Mehrseillängenroute, Einkehr<br />
möglich.<br />
Schwierigkeit: 5+, längerer Zu- und Abstieg, sicheres gehen im alpinen Gelände.<br />
Ausrüstung: 10 Expressschlingen, Bandschlingen, Helm und Halbseil/Einfachseil.<br />
Juli/August 2011<br />
Wilder Kaiser, Führungstour<br />
Hans-Berger-Haus, Samstag und Sonntag, Klettern im alpinen Gelände, Mehrseillängenroute,<br />
Einkehr möglich.<br />
Schwierigkeit: bis 5, längerer Zu- und Abstieg, sicheres gehen im alpinen Gelände.<br />
Ausrüstung: 10 Expressschlingen, Bandschlingen, Helm und Halbseil/Einfachseil.<br />
Ende August/Anfang September 2011<br />
Dolomiten, Führungstour und Gemeinschaftstour.<br />
Cinque Torri/Dolomiten Stützpunkt auf Rifugio Scoiattoli, Donnerstag bis Sonntag je<br />
nach Wetterlage, Wandern u. Klettern im alpinen Gelände Mehrseillängenroute.<br />
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Schwierigkeiten: bis 5+/6, Achtung hier muss auch mit Friends und Keilen abgesichert<br />
werden, z.B. bei Via Myriam.<br />
Ausrüstung: 10 Expressschlingen, Bandschlingen, Helm und Halbseil/Einfachseil,<br />
Klemmkeile, Friends.<br />
Führungstour bei Via Myriam, Gemeinschaftstour beim Wandern, Klettersteig.<br />
Touren mit Manfred Kranawetvogl, Wanderleiter:<br />
Tel.: 08652/66570, kranawetvogl.mek@t-online.de<br />
Juni/Juli 2011<br />
Untersberg - Salzburger Hochthron, Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangspunkt ist der Parkplatz Eishöhle Schellenberg, dann geht es weiter über Kienberg<br />
- Schellenberger Sattel - Dopplersteig - Zepezauer Haus - Salzburger Hochthron -<br />
Seilbahnabfahrt möglich oder zur Mittagsscharte - Toni-Lenz-Hütte - zum Ausgangspunkt.<br />
Gesamtgehzeit ca. 7 Stunden, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.<br />
Normale Bergausrüstung, Telefonische Anmeldung erforderlich.<br />
Juli/August 2011<br />
Großer Priel 2.515 m - Totes Gebirge, Gemeinschaftstour, 1 ½ Tage.<br />
Anreise bis Almtalerhaus (714 Hm) ca. 2 ½ Stunden. Die Welser Hütte (1.825 Hm) ist<br />
in ca. 2 1/3 - 3 Stunden erreichbar, dort werden wir übernachten. Am nächsten Morgen<br />
Anstieg zum Großen Priel, ca. 2 ½ Stunden. Abstieg direkt zur Hütte oder über den<br />
Schermberg (2.396 m). Abstieg zum Ausgangspunkt, evtl. Abstecher zum Almsee. Telef.<br />
Anmeldung erforderlich.<br />
September 2011<br />
Arlscharte 2.252 m, zwischen Hafner u. Ankogelgruppe, Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangspunkt ist der Talschluß bei Hüttschlag, 1.020 m, im Großarltal.<br />
Wanderung ins Schödertal und hinauf zur Arlscharte und zurück, Gesamtgehzeit ca.<br />
4 ½ Stunden.<br />
Normale Bergausrüstung, Telefonische Anmeldung erforderlich.<br />
September/Oktober 2011<br />
Spielberghorn 2.044 m, Osterhorngruppe, Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangspunkt ist die Biergeralm 1.250 m, dann geht es weiter über das Spielbergtörl<br />
zum Spielberghorn bis Törl 1.670 m. Leichte Wanderung, im Gipfelbereich ist Trittsicherheit<br />
erforderlich, Gesamtgehzeit ca. 4 - 4 ½ Stunden.<br />
Normale Bergausrüstung, Telefonische Anmeldung erforderlich.<br />
Touren mit Martin Nüß, FÜL Bergsteigen Anw.:<br />
Tel.: 08652/976168 oder 0179/5248053, matikar@gmx.de<br />
29.05.2011<br />
Gr. Fieberhorn 2.276 m, Tennengebirge, Gemeinschaftstour.<br />
Die Wanderung geht vom Gasthof Samerhof über den Gasthof Mahdegg zur Werfener<br />
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Hütte. Dann geht es über die Hochthronleiter auf das gr. Fieberhorn, um die Fieberhörner<br />
herum zurück zur Werfener Hütte und dann zum Auto. Gehzeit bis 6 Stunden<br />
und 1.200 Hm im Auf- und Abstieg.<br />
Normale Wanderausrüstung, mittlere Kondition erforderlich.<br />
Treffpunkt: 7 Uhr, Kletterzentrum in Strub, max. 8 Teilnehmer<br />
02. - 03.07.2011<br />
Dachstein 2.995 m, Überschreitung, Gemeinschaftstour - Hochtour.<br />
Tag: Hallstatt 515 m, Aufstieg zur Simonyhütte 2.205 m, Gehzeit: 4 ½ Stunden, Höhenmeter:<br />
1.700 m (Aufstieg kann mit der Seilbahn von Obertauern auf 2 ½ Stunden und<br />
500 Hm verkürzt werden).<br />
Tag: Simonyhütte - Steinerscharte - Obere Windlucken - Westgrat- Dachsteingipfel -<br />
Randkluftweg - Simonyhütte - Auto.<br />
Gehzeit bis 10 Stunden und 1.000 Hm im Aufstieg, 2.400 Hm im Abstieg, Gletscherausrüstung<br />
und Klettersteigset, gute Kondition erforderlich.<br />
Treffpunkt: 8 Uhr Kletterzentrum in Strub, max. 8 Teilnehmer.<br />
22. - 24.07.2011<br />
Hochalmspitze 3.360 m, Ankogelgruppe, Gemeinschaftstour - Hochtour.<br />
Tag: Anreise am Freitag (Nachmittag) zum Gößkarspeicher 1.700 m, Aufstieg zur Gießener<br />
Hütte 2.202 m.<br />
Tag: Über den Detmoldergrat auf die Hochalmspitze. Abstieg über die Steinernen Mandln<br />
zur Giessener Hütte.<br />
Tag: Besteigung der Schneewinkelspitzen 3.015 m oder Säuleck 3.086 m, danach Abstieg<br />
zum Auto.<br />
Gehzeit bis 8 Stunden und 1.200 Hm im Aufstieg, 1.400 Hm im Abstieg, Gletscherausrüstung,<br />
Helm und Klettersteigset, gute Kondition erforderlich.<br />
Treffpunkt: 14.30 Uhr Kletterzentrum in Strub, max. 8 Teilnehmer.<br />
27. - 28.08.2011<br />
Hoher Tenn 3.368 m, Hohe Tauern, Gemeinschaftstour - Hochtour/Bergtour.<br />
Tag: Fusch 809 m, Aufstieg zur Gleiwitzer Hütte 2.176 m, wenn gewünscht am Nachmittag<br />
Besteigung eines Gipfels in der näheren Umgebung.<br />
Tag: Von der Gleiwitzer Hütte über den Gleiwitzer Höhenweg auf den Hohen Tenn<br />
3.368 m. Abstieg auf dem gleichen Weg zum Auto.<br />
Gehzeit bis 10 Stunden, und 1.400 Hm im Aufstieg, 2.600 Hm im Abstieg, Klettersteigset<br />
nach persönlichem Können (Drahtseilversicherungen und Trittbügel), Gurt, gute Kondition<br />
erforderlich.<br />
Treffpunkt: 8 Uhr, Kletterzentrum in Strub, max. 8 Teilnehmer.<br />
02. - 04.09.2011<br />
Triglav 2.864 m, Julische Alpen, Gemeinschaftstour - Klettersteig, Bergtour.<br />
Tag: Anreise am Freitag (Nachmittag) zum Aljazev Dom 1.015 m, hier Übernachtung,<br />
Parkplatz an der Hütte.<br />
Tag: Über den Tominsek - Weg (B-C) zum Dom Valentina Stanica 2.332 m, weiter über<br />
Rz und Krdarica auf den Triglav 2.864 m. Abstieg zum Dom Valentina Stanica.<br />
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Tag: Besteigung von kleineren Gipfeln wie z.B. Cmir 2.393 m, Begunjskicrh 2.461 m,<br />
vis Vrbanova spica 2.408 m. Abstieg zum Auto über Normalweg.<br />
Gehzeit bis 9 Stunden und 1.900 Hm Aufstieg, 1.700 Hm Abstieg, Gurt, Helm, Klettersteigset,<br />
gute Kondition erforderlich.<br />
Treffpunkt: 15 Uhr, Kletterzentrum in Strub, max. 8 Teilnehmer<br />
Touren mit Bernadette Thielen, FÜL Bergsteigen:<br />
Tel.: 08652/3511 oder 0171/9710997, bernadette.thielen@t-online.de<br />
Juli 2011<br />
Ortlergebiet, 3 Tage.<br />
Klettersteig Tabaretta D/E, Höchste Anforderung im Klettersteiggehen.<br />
Hintergrat - Ortler, Hochtour, selbstständiges Gehen am Grat im kombinierten Gelände,<br />
Schnee/Eis im III. Grad.<br />
Ausrüstung: Helm, Gurt, komplette Klettersteigausrüstung, Handschuhe, 2 Expressen,<br />
Steigeisen, Pickel, Karabiner, Prusikschlingen.<br />
August 2011<br />
Dolomiten, 3 Tage.<br />
Klettersteige Constantine und Via Stella Alpina D, sehr hohe Anforderung im Klettersteiggehen<br />
und sehr lange Touren, je Tour ca. 10 Stunden.<br />
Ausrüstung: komplette Klettersteigausrüstung, Helm, Handschuhe.<br />
Ausbildung und Touren mit Korbi Rieser, Ausbildungsreferent der Sektion,<br />
staatl. gepr. Bergführer:<br />
Tel.: 08652/9789690 oder 0170/1675729, Korbi.rieser@t-online.de<br />
21.05.2011<br />
Sektionsinterne Fortbildung für FÜL der Sektion.<br />
Thema: Standplatz und Sicherung.<br />
Ort: Klettergarten.<br />
September/Oktober 2011<br />
Ausbildung Alpinklettern für Einsteiger.<br />
Ort: Blaueis, 2 Tage.<br />
Voraussetzungen: Sicherungstechnik Klettergarten/Halle, Kletterkönnen 3-4 Grad im<br />
Vorstieg.<br />
Herbst 2011<br />
Grundübelkante (5. Grad), Führungstour.<br />
Anforderungen: sehr gute Kondition für langen Zu- und Abstieg, Trittsicherheit im<br />
Schrofengelände, Klettern bis zum 5. Grad im Nachstieg.<br />
Max. 2 Teilnehmer.<br />
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Touren der Jungmanschaft, Stefan Gröll:<br />
Tel.: 08652/3777 oder 0160/92330285, steffgroell@web.de<br />
Anfang April 2011<br />
Haute Route, Skidurchquerung der Westalpen<br />
Anfang Mai 2011<br />
Berner Oberland, Skidurchquerung<br />
Anfang Mai 2011<br />
Klettern in Osp<br />
Ende Mai 2011<br />
Großglockner, extreme Eistouren Pallavicini-Rinne, Mayerlrampe<br />
September 2011<br />
„Ligoaschtfestei” für Jung und Alt<br />
Touren mit Magda Rechler, Wanderleiterin:<br />
Tel.: 08652/5654 oder 0171/9958219<br />
Anfang Juli 2011<br />
Unübliche Wege im Hagengebirge - Steinernes Meer, 3-4 Tage, Gemeinschaftstour.<br />
Tag: Hinterbrand - Hochgeschirr - Frauenwandl - Laafeld - Landthal - Übernachtung<br />
auf der Wasseralm, Gehzeit ca. 8 Stunden.<br />
Tag: Aufstieg Richtung Sommerhütterl, Abzweigung Mauerscharte, über Alpriegel zum<br />
Brandhorn, Abstieg zur Biwakschachtel Wildalm - Übernachtung, Gehzeit ca. 8 Stunden.<br />
Tag: Über Wildalmboden Richtung Leiterkopf, Abstieg über Sommerhütterl oder Unsinniger<br />
Winkl zur Wasseralm, dort entweder Übernachtung oder Abstieg ins Tal. Gehzeit<br />
8 bis 10 Stunden.<br />
Ausrüstung: Vollständige Bergausrüstung, Schlafsack, evtl. Kocher für Biwakschachtel<br />
Treffpunkt: 6 Uhr, Parkplatz Hinterbrand, Anmeldung erforderlich.<br />
Herbst 2011 (Donnerstag)<br />
Heuberg 1.615 m - Wasserwand, Chiemgauer Alpen, Gemeinschaftstour - Senioren.<br />
Van Graintach - Törwang - Waldparkplatz über Dalsenalm zum Gipfel, Gehzeit ca.<br />
2 Stunden.<br />
Variante: Mit Klettersteigausrüstung auf die Wasserwand, ca. 30 Minuten.<br />
Treffpunkt: Kletterzentrum in Strub, Anmeldung erforderlich, Fahrgemeinschaften.<br />
Touren mit Christl Zembsch, Wanderleiterin:<br />
Tel.: 08652/5371, heinzzembsch@web.de<br />
08. - 10.07. 2011<br />
Mountainbike Touren im Karwendel und Wetterstein, Gemeinschaftstour.<br />
20
Ausgangsort: Mittenwald, Hotelunterkunft.<br />
Mögliche Touren: Karwendeltäler, Falkenhütte, Karwendelhaus, Ahornboden, Ellmau<br />
- Schachen.<br />
Anmeldung bei Besprechung am 07. Juni, 19 Uhr, im Bergsteigerhaus Ganz.<br />
17.07.2011<br />
Großes Gurbitscheck 2.526 m, Lungau, Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangsort: Obertauern, Schaidberg.<br />
Leichte Bergtour, auch für Kinder ab 10 Jahre geeignet, 1.000 Hm in Auf- und Abstieg,<br />
Gehzeit ca. 3 Stunden.<br />
Treffpunkt: 7 Uhr, Kletterzentrum in Strub.<br />
31.07. - 06.08.2011<br />
Wandern - Bergsteigen - Mountainbiken im Ausserfern, Tirol, Gemeinschaftstour.<br />
Unterkunft: Ein Hotel in Ehrwald 994 m.<br />
Mögliche Touren: Zugspitze 2.962 m über Wiener Neustädter Hütte 2.213 m, leichter<br />
Klettersteig A/B, Gehzeit ca. 6 Stunde, 1.735 Hm im Aufstieg. Rückfahrt mit der Tiroler<br />
Zugspitzbahn.<br />
Daniel 2.340 m, Gartnerwand 2.377 m, Coburgerhütte 1.917 m.<br />
Anmeldung bei Besprechung am 20. Juni, 19 Uhr, im Bergsteigerhaus Ganz.<br />
12.08.2011<br />
Tauernkogel 2.988 m, Granatspitzgruppe, Werktagstour - Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangsort: Hintersee im Felbertal 1.313 m, Mittersil Aufstieg über Trassensteig zur St.<br />
Pöltenerhütte 2.481 m, 1.168 Hm, Gehzeit ca. 4 Stunden.<br />
Gipfel Tauernkogel 507 Hm, Gehzeit ca. 1 ½ Stunden, Abstieg auf dem Normalweg.<br />
Anforderungen: Gute Kondition, Trittsicherheit.<br />
Treffpunkt: 6 Uhr, Kletterzentrum in Strub.<br />
25.09.2011<br />
Rötelstein 2.247 m, Dachsteingebirge - Überschreitung, Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangsort: Filzmoos, Jausenstation Rettenstein, 1.000 Hm im Auf- und Abstieg, Gehzeit<br />
ca. 3 Stunden. Abstieg über Sulzenhals 1.825 m, Sulzenalm 1.590 m. Trittsicherheit<br />
erforderlich.<br />
Treffpunkt: 7 Uhr, Kletterzentrum in Strub.<br />
Touren mit Peter Lyssy, Wanderleiter:<br />
Tel.: 08652/976907<br />
Juli 2011<br />
Radtour Kitzbühler Alpen, Gemeinschaftstour.<br />
Tag: <strong>Berchtesgaden</strong> 560 m - Hirschbichl 1.148 m - Lenzing bei Saalfelden - Leogang<br />
788 m, Insgesamt: 60 km und 800 Hm.<br />
Tag: Leogang 788 m - Fieberbrunn 791 m - Kitzbühler Horn 1.996 m - Kitzbühl 763 m,<br />
Insgesamt: 35 km und 1.300 Hm.<br />
21
Tag: Kitzbühl 763 m - Hahnenkamm 1.668 m - Pengelstein1.938 m - Kirchberg 837 m<br />
- Brixen im Thale 794 m, Insgesamt: 30 km und 1.300 Hm.<br />
Tag: Brixen im Thale 794 m - Hohe Salve 1.828 m - Hartkaiser 1.555 m - Ellmau 804<br />
m, Insgesamt: 25 km und 1.400 Hm.<br />
Tag: Ellmau 804 m - St. Johann 659 m - St. Ulrich am Pillersee - Waidring - Lofer - <strong>Berchtesgaden</strong>,<br />
Insgesamt: 90 km und 600 Hm.<br />
Anmeldung erforderlich.<br />
September 2011<br />
Tabor 1.558 m, Osterhorngruppe, Gemeinschaftstour.<br />
Ausgangsort: Radochsberg bei Abtenau.<br />
Steile Bergwanderung, Trittsicherheit und Kondition erforderlich.<br />
Treffpunkt: Kletterzentrum in Strub.<br />
Ausbildung mit Hubert Nagl, Bergführer:<br />
Tel.: 08657/711, hubertnagl@gmx.de<br />
06.05.2011<br />
Einweisung ins Klettersteiggehen am Hanauerstein, für die AV-Jugend (ab 12 Jahre).<br />
Treffpunkt: 14 Uhr, Hanauerstein.<br />
Anmeldung bis 4. Mai 2011, Mindestteilnehmerzahl sind 5 Personen.<br />
Ausrüstung kann gestellt werden gegen geringe Gebühr, ansonsten keine Kosten.<br />
07.05.2011<br />
Einweisung ins Klettersteiggehen am Hanauerstein mit Anschluss Grünstein Klettersteig.<br />
Treffpunkt: 10 Uhr, Hanauerstein.<br />
Anmeldung bis 04.Mai 2011, Mindestteilnehmerzahl sind 5 Personen.<br />
Kosten: 25 € pro Person mit Ausrüstung.<br />
Option für weitere Klettersteige wie Untersberg oder Staufen.<br />
22
Madeira - „Marianne rules the waves”<br />
Die Insel Madeira liegt im Atlantik und dieser ist ein stürmisches Meer. Auch hat die<br />
Insel geschichtlich sehr enge Bezüge zu Britannien. So liegt es nahe, hier an den<br />
englischen Traditionsmarsch „Britannia rules the waves” zu denken.<br />
Als wir 22 <strong>Berchtesgaden</strong>er in Madeira ankommen und nur ganz bescheiden die<br />
Stadt Funchal besichtigen wollen, gehen die Wogen nicht nur im Atlantik hoch,<br />
sondern auch in den abschüssigen Gassen. Als Regen kann man das nicht mehr bezeichnen!<br />
Da oben hat doch jemand einen Kübel umgestoßen, denke ich. Biblisch<br />
gesprochen, tun sich auch noch die Brunnen der Tiefe auf. Etwas prosaischer ausgedrückt:<br />
Die Kanalisation kann die Wassermenge nicht mehr aufnehmen. Doch<br />
Marianne führt uns unbeirrt im knöchel- bis kniehohen Wasser durch die unbekannte<br />
Stadt.<br />
Beim Abendessen versuche ich mich auf Spanisch zu verständigen - niemand will<br />
mich verstehen! (Anmerkung: wir sind in Portugal). So glättet Marianne die Wogen<br />
auf Englisch.<br />
Wanderung zum Cabo Sao Laurenzo. 200 Meter unter uns röhrt der Atlantik gegen<br />
Sci-Fi-Felsnadeln. Die senkrechten Klippen kann nur der Requisiteur von „Fluch der<br />
Karibik” hingestellt haben. Marianne blickt gelassen hinab.<br />
Die Boca do Risco ist zu Deutsch die gefährliche Scharte. Ohne Grund wird sie wohl<br />
nicht so heißen. Ein schmaler, ungesicherter Pfad schlängelt sich hoch über der<br />
Brandung und tief unter einem kräftigen Wasserfall. Marianne betrachtet ungerührt<br />
diese Wogen.<br />
Steiler, heißer Abstieg nach Ribeira Brava. Da hier kein Wasser ist, könnten allenfalls<br />
Gruppenwogen auftauchen - aber dieser Gedanke ist müßig.<br />
Die nächste Levada-Einfassung ist fußbreit und verlangt sicheres Gehen. Das Wasser<br />
fließt so schnell, dass man mit dem Radl Mühe hätte, die Geschwindigkeit zu<br />
halten. Auch diese Tour verläuft mit Ruhe.<br />
Der Pico do Arriero ist so hoch wie der Jenner, gebärdet sich aber, als wären wir nahe<br />
der Antarktis. Ein eisiger Sturm pfeift und der Nebel wogt. Marianne kann das<br />
nicht anfechten.<br />
Fazit: Bei der nächsten Tour auf eine Insel in den roaring fourties gehen wir sicher<br />
mit!<br />
Peter Lyssy<br />
Anmerkungen: Die „Wogen glätten musste ich gewiss nicht innerhalb unserer zünftigen<br />
„Stockgruppe” - wir 22 haben uns prächtig vertragen. Jeden Tag wanderten<br />
wir eine neue Route mit immer neuen Eindrücken. Trotzdem blieb Zeit für das<br />
Dachschwimmbecken, für Besichtigungen und Bummel durch Funchal, für eine<br />
sausende Fahrt im Korbschlitten, für den exotischen Blumengarten…<br />
Madeira war rundum eine tolle Sache. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands<br />
- drum brauch ich eine schöpferische Pause - fällt mir im nächsten Jahr bestimmt<br />
wieder was ein!<br />
Übrigens gab’s am 26. März im Rahmen der Berginale einen ausführlichen Vortrag<br />
mit ganz vielen Bildern.<br />
Marianne Brasin<br />
23
Lawinenkurs Winter <strong>2010</strong>/2011: Wie war’s?<br />
Mehr als 60 Leute da - auf 5 Stationen verteilt - fachmännisch (und fachfraulich)<br />
betreut - wieder im Grünen - wieder äußerst interessant - wieder von Martin Schaumann<br />
hervorragend organisiert!<br />
Wir, unsere Sektion beteiligt sich klugerweise bei dieser Veranstaltung, denn besser<br />
kann man es nicht machen.<br />
Schließlich ist alpine Ausbildung, besonders wenn es um Sicherheit geht, ureigenste<br />
Sache des Alpenvereins, ja sein Auftrag.<br />
Wisst ihr noch, wie es vor gut 20 Jahren begann? Den 1. Lawinenkurs habe ich als<br />
damalige Tourenwartin (und später auch Ausbildungsreferentin) an der Eckerleiten<br />
veranstaltet. Brandneu waren die VS-Geräte mit dem Ohrstöpsel, an Schaufel<br />
oder gar Sonde hat noch kein Mensch gedacht! Meine Kenntnisse aus 2 Lawinenseminaren<br />
und meiner FÜL-Ausbildung habe ich fleißig weitergegeben. Ich erinnere<br />
mich gut an unsere Schar am Jenner, wo wir für eine Bergmesse gehalten wurden<br />
- einmal waren wir im Bergsteigerhaus Ganz im Grünen… Hubert Heil hat uns<br />
einige Male als profunder Kenner den Lawinen-Lagebericht erläutert. So ging es<br />
weiter mit immer besserer Ausrüstung. Dann hat sich die Bergwacht Ramsau der<br />
Sache angenommen, das war prima!<br />
Und jetzt? Jetzt können sogar immer die neuesten VS-Geräte ausprobiert werden.<br />
Skitourengehen boomt, die Interessensgruppe wird immer größer - und Jeder/Jede<br />
profitiert von dieser Veranstaltung, die neuen Jungen genauso wie wir alten Hasen.<br />
Man kann sich nur bedanken bei den Organisatoren und vor allem den Ausbildern,<br />
die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen - und dafür werben, nächstes Jahr (wieder)<br />
teilzunehmen.<br />
Marianne Brasin<br />
26
Familienbergsteigen<br />
Bericht der Familiengruppe vom Iglubau auf der Scharitzkehl mit 12 Erwachsenen und<br />
16 Kindern<br />
Auch die <strong>Berchtesgaden</strong>er Inuits hatten dieses Jahr Probleme mit dem „Klimawandel”!!!<br />
Nein natürlich nicht, wir hatten einfach Inversionslage und der Schnee ist in der Höhe<br />
schneller abgeschmolzen als im Tal, der Föhn tat das Übrige dazu. Doch der Termin<br />
war ausgemacht und wie es immer so ist, hatte ich keine Zeit die Schneelage auf der<br />
Scharitzkehl zu prüfen. Wo wir normale drei Schneesteine aus unserem Scheebruch<br />
schnitten wurde es dieses Jahr nur einer. So mussten wir dieses Jahr etwas in Tieflage<br />
arbeiten. Es ergab aber doch noch ein toll aussehendes Iglu mit besonderer Verzierung.<br />
Die 16 Kinder und 12 Erwachsene arbeiteten mit viel Einsatz und Freude. Mittlerweile<br />
haben wir schon Provi-Inuits dabei die dem Iglubau verfallen sind.<br />
Vorausschau: Kinderklettersteiglehrgang mit Materialkunde und Probetraining in<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>, im Anschluss starten wir in das Ötztal, übernachten in der Dortmunder<br />
Hütte und durchklettern den größten Wasserfall Österreichs, den Stuibenfall.<br />
Altersstufe ab 8 Jahre, die Eltern müssen klettersteigerfahren sein. Der genaue Termin<br />
wird noch bekannt gegeben.<br />
Karola Brüggler<br />
Familiengruppe beim Iglubau<br />
27
Klettern macht Spaß!<br />
Kinderklettern beim DAV <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Das Klettern boomt nicht nur bei Jugendlichen und Erwachsenen, auch viele Kinder<br />
sind von dieser Sportart begeistert und besuchen deshalb das Kinderklettern der Sektion<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>.<br />
Letztes Jahr begannen wir nach den Sommerferien mit zwei Gruppen - heuer starten<br />
wir mit sechs Gruppen in das neue Schuljahr. Zwei Fachübungsleiter und sechs Kletterwandbetreuer<br />
vermitteln momentan 90 Kindern in altershomogenen Gruppen<br />
Kletter- und Sicherungstechnik.<br />
Wir treffen uns jeden Montag, Dienstag, Mittwoch oder Freitag in der alten DAV-Kletterhalle<br />
„Ganz” zum Klettern, Bouldern und Spass haben.<br />
Die Stunde beginnt immer mit Spielen und Aufwärmübungen. Es werden Knotenund<br />
Sicherungstechniken spielerisch erlernt und eingeübt. So wird beispielsweise<br />
beim Erlernen des Achterknotens das Seil zur „Schlange” die sich im „Baum” versteckt<br />
und der HMS-Knoten verwandelt sich in zwei „Mickey-Maus-Ohren”. Trotz des spielerischen<br />
Ansatzes wird den Kindern der Sicherheits-Aspekt und ihre hohe Verantwortung<br />
gegenüber ihren Kletterpartnern von Anfang an verdeutlicht. Ohne Partnercheck<br />
wird nicht geklettert und nur bei ruhiger Atmosphäre werden die Kommandos<br />
des Kletterpartners verstanden.<br />
Beim Seilklettern erlernen die Kinder verschiedene Griff- und Tritt-Techniken und die<br />
Handhabung der Sicherungsgeräte, Gurte und Seile. In den Fortgeschrittenen-Gruppen<br />
trainieren die Kinder sogar die Vorstiegs-Technik. Zum Abschluss können sich die<br />
Kinder in der Boulderhalle bei Spielen, Sinnes-Übungen<br />
und erlebnispädagogischen<br />
Angeboten austoben. Im Schlusskreis hallt<br />
dann das Motto des Kinderkletterns aus<br />
der Boulderhalle: Fünfzehn Kinder schreien<br />
„Klettern macht Spaaasss!!” und machen<br />
mit den Händen eine Laola-Welle bevor<br />
es die Gummibärchen-Belohnung für<br />
die tollen Leistungen gibt.<br />
Wer Interesse daran hat, sein Kind für das<br />
Kinderklettern anzumelden, kann dies telefonisch<br />
im Sektions-Büro machen oder<br />
per E-Mail an info@dav-berchtesgaden.de.<br />
Momentan sind alle Kletter-Gruppen voll,<br />
aber es gibt eine Warteliste und wenn ein<br />
Kind aufhört rückt gleich das nächste auf.<br />
Auch Schnupperklettern in den Gruppen<br />
ist jederzeit möglich. Zusatzangebote wie<br />
z.B. Abseilen, Klettern am Fels oder Eltern-<br />
Kind-Klettern werden rechtzeitig bekannt<br />
gegeben und hängen in der Kletterhalle aus.<br />
Beim Bouldern<br />
Gabi Moderegger<br />
28
Kindergruppe Sommer <strong>2010</strong><br />
Das Team des Kinder- und Jugendkletterns<br />
stellt sich vor:<br />
Momentan betreut die Sektion ca. 150 Kinder und Jugendliche in insgesamt neun verschiedenen<br />
Gruppen.<br />
Jugendtraining<br />
Sepp Grassl<br />
Josefa Malten<br />
Ali Sommer<br />
Ulli Kastner<br />
Ralph Sander<br />
Florian Rabenbauer<br />
Heidi Moderegger<br />
Jugendreferent<br />
FÜL<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
Kindertraining<br />
Petra Grötzner<br />
Edeltraut Hinderbrandner<br />
Robert Eberle<br />
Theresa Jindra<br />
Susanne Roth<br />
Katharina Stumfoll<br />
Michael Wendl<br />
Jens Bönsch<br />
Christa Zechmeister<br />
Maria Huber<br />
Gabi Moderegger<br />
FÜL<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
KWB<br />
FÜL<br />
(KWB = Kletterwandbetreuer, FÜL = Trainer C Sportklettern)<br />
29
Von der Halle an den Fels ...<br />
Nun war der letzte Sommer ja nicht gerade ein Traumsommer, aber immerhin konnten<br />
wir doch einige Unternehmungen machen.<br />
So ging es im Frühsommer an den Untersberg um die Anfängerfreuden zu erklettern. Früh<br />
am Morgen, bei herrlichsten Wetter zogen wir von Maria Gern aus zum Einstieg - und was<br />
für ein Glück, die reinen Damenpartien waren als erste am Fels und so konnten wir in aller<br />
Ruhe eine nach der anderen Seillänge klettern. Zwischendurch blieb genug Zeit immer<br />
wieder einen Blick auf’s Topo zu werfen, mögliche Varianten des Standplatzbaus zu<br />
besprechen und die Seilhandhabung einigermaßen in Griff zu bekommen. In fröhlicher<br />
Gesellschaft machte der Einkehrschwung am Stöhrhaus noch mehr Freude!<br />
Mit dabei waren Sabine, Jenny und Simone.<br />
Der Ausflug in den Wilden Kaiser wurde aufgrund des Wetters etwas eingekürzt: Statt<br />
der geplanten Hüttenübernachtung mit zwei Tagen Klettern fuhren wir zusammen ins<br />
Kaiserbachtal um an der Wildangerwand einige alpine Sportkletterrouten zu machen.<br />
Bei schönstem Sommerwetter waren wir natürlich nicht die Einzigen an der Wand. Der<br />
griffige Fels machte Klettern auch bei zahlreichen nassen Stellen in der Wand viel Spaß.<br />
So konnte jeder in eigenständigen Seilschaften sich seine Routen aussuchen, auch einfach<br />
mal anfangen und die ersten Seillängen im Vorstieg einzuüben.<br />
Alles klappte prima und der gemeinsame<br />
Abschluss auf der Terrasse des Stripsenjochhauses<br />
beendete einen schönen Klettertag.<br />
Mit dabei waren Sabine, Jenny, Petra und<br />
Eva<br />
Aufstieg zur Karlsbader Hütte<br />
Einen schönen Abschluss der Klettersaison<br />
fanden wir Mitte September in den Lienzer<br />
Dolomiten auf der Karlsbader Hütte! Ein Eldorado<br />
für Wanderer, Klettersteiggeher, Kletterer<br />
und super geeignet für Familien mit<br />
Kindern. Die Hütte liegt in einem idyllischen<br />
Kessel mit zwei kleinen Seen. Leicht<br />
und relativ schnell erreichbar, auch mit dem<br />
Mountainbike ist man auf der Hütte gut aufgehoben.<br />
Nette Wirtsleute, gutes Essen und<br />
saubere Lager rundeten unser gelungenes<br />
Wochenende ab.<br />
Nachdem wir am Samstag noch einigermaßen<br />
angenehme Temperaturen am Hausklettergarten<br />
vorfanden, wurde es am Sonntag<br />
in der nordseitigen Wand etwas kälter ...<br />
Dafür waren wir auch alleine in der Route<br />
unterwegs!!!<br />
30
Die schönen Seillängen der Gamsplatte an der Kleinen Gamswiesenspitze entschädigten<br />
für den kalten Fels und belohnt wurden wir mit warmen Sonnenstrahlen am Gipfel.<br />
Mit dabei waren Sabine, Petra und Gundi<br />
Bilder von dieser Tour von Gundi Wendlinger<br />
Birgit Mündel<br />
Bald ist das Ziel erreicht<br />
Frühsport<br />
Karlsbader Hütte<br />
31
Wet Foot<br />
Seeklettersteig<br />
Sabine und Birgit auf der Gamswiesenspitze<br />
32
Hoppla<br />
... und weiter geht’s<br />
Birgit beim Abchecken der Gamsplatte<br />
Gamsplatte<br />
33
<strong>Jahresbericht</strong> des Wegereferenten<br />
Im <strong>Jahresbericht</strong> von 1984 bedankte sich der Wegereferent Richard Leonhard beim<br />
Forstamt für die Pflege der Wege zum Scheibenkaser und im Lattengebirge. Auch im<br />
<strong>Jahresbericht</strong> von 1995 schreibt mein Vorgänger Hardl Angerer, dass für die Instandhaltung<br />
der ausgewiesenen Wege außerhalb des Parks das Forstamt zuständig ist. Damals<br />
waren bei der Forstbehörde dafür noch Geldmittel vorhanden. Heutzutage sind<br />
die Bayerischen Staatsforsten ein Wirtschaftsbetrieb, der bei der Waldpflege nur noch<br />
auf Profit ausgerichtet ist. Breite Forststraßen werden neu angelegt, dafür werden die<br />
Bergsteige nicht mehr betreut.<br />
Die Zahl der Bergwanderer und Bergsteiger nimmt ständig zu. Bei jährlich über 3.000<br />
Begehern des Hochthron Klettersteiges werden unsere Zustiege enorm belastet.<br />
Für das Jahr <strong>2010</strong> haben wir uns den Scheibenkaserweg vom Roßboden aus vorgenommen.<br />
Ich konnte den Eck Franze gewinnen, einen erfahrenen Forstarbeiter im<br />
Ruhestand.<br />
Im Frühsommer haben wir begonnen, die vorgesehenen Sanierungsarbeiten festzulegen.<br />
Er organisierte den Holzankauf, sortierte Balken und Rundhölzer am höchsten<br />
Anwesen am Almberg. Mit drei Flügen verteilte der Hubschrauber das Baumaterial.<br />
Unser Klettersteigbauer Richard unterstützte den Franz mit Aggregat und Bohrmaschine<br />
und verwendete seine Freizeit zum Mithelfen. Teilweise arbeitete der Franz auch alleine.<br />
Jede Stunde, die wir mitgeholfen haben, wurden wir erfahrener im alpinen Wegebau.<br />
Der Sommer war zeitweise sehr nass, aber wir schafften es dann doch noch mit<br />
der Sanierung bis zur Schebererebene. Am 23. Oktober beschlossen wir dann bei der<br />
Dore am Scheibenkaser mit einer kleinen Einweihungsfeier die Baumaßnahmen.<br />
Im Mittagsloch hat der Richard mit einem Laubblasgerät die lockeren Steine und den<br />
Sand weggeblasen. Am Rand des Loches wurde schon vor längerer Zeit eine Bretterwand<br />
angebracht, die den Steinschlag aus dem Loch abhalten sollte. Diese war voll<br />
Schutt und wurde wieder freigeräumt. Den Quergang unter den Südabstürzen hat er<br />
an einigen Stellen mit einem roten Punkt kenntlich gemacht. Im Gegensatz zum<br />
Scheibenkaser vorher<br />
Scheibenkaser nachher<br />
34
Scheibenkaserweg vorher<br />
Scheibenkaserweg nachher<br />
Scheibenkaserweg vorher<br />
Scheibenkaserweg nachher<br />
Hochthron Klettersteig handelt es sich beim Mittagslochsteig um einen Steig, der mit<br />
einigen Stahlseilen abgesichert ist. Viele Klettersteiggeher, die über das Loch absteigen,<br />
sind sich dieser Situation nicht bewusst und geraten in Schwierigkeiten.<br />
Eine ähnliche Situation herrscht auch bei der Watzmann Überschreitung. Auch hierbei<br />
handelt es sich um eine hochalpine Tour, die mit Stahlseilsicherungen und Fußhaken<br />
abgesichert ist. Wenn dann an etlichen Passagen keine Sicherungen mehr vorhanden<br />
sind, dann kommt der Klettersteiggeher mit seinem Set nicht mehr weiter.<br />
Hier gibt es wieder verschiedene Meinungen. Es sind Befürworter da, die die gesamte<br />
Überschreitung klettersteigmäßig absichern wollen und andere, die den Abbau<br />
aller Sicherungshilfen fordern.<br />
Die Nationalparkverwaltung war in diesem Jahr überwiegend damit beschäftigt Käferholz<br />
zu Tal zu fliegen oder abzufahren. Um diesen Tierchen wirkungsvoll entgegenzutreten<br />
hätte man vielleicht schon vor 10 Jahren mit der Bekämpfung beginnen<br />
sollen. Aus finanziellen Gründen und Personalmangel wurden deshalb Wegebaumaßnahmen<br />
zurückgestellt.<br />
Der Windwurf am Kaunersteig wurde aufgearbeitet, nachdem eine gewaltige Windböe<br />
sehr viel Schaden angerichtet hatte.<br />
35
Leider wurde die schon zum x-ten Male angekündigte Sanierung des Steiges Nr. 416<br />
von der Wasseralm zum Funtensee wieder einmal auf das nächste Jahr verschoben.<br />
Am Obersee wurde zwar bis zum versicherten Überstieg der Uferweg barrierefrei gestaltet,<br />
aber der Überstieg wurde dann in äußerst schlechtem Zustand belassen und<br />
ist eine Zumutung für die zahlreichen Touristen.<br />
Der häufig von den Königsseebesuchern begangene Eiskapellenweg wurde von Heinz<br />
Zembsch bei der Herbstversammlung mit der Nationalparkverwaltung angemahnt.<br />
Uli Stöckl kritisierte hierbei die schlechten Markierungen vom Watzmannhaus zum<br />
Hocheck.<br />
Und auch heuer ist wieder von einem Markierer zu berichten, der im Sittersbachtal<br />
sein Unwesen trieb. Er hat mit aller Sorgfalt rote, suppentellergroße Flecken angebracht.<br />
Leider führten nicht alle Markierungen zu einem Ziel und endeten in der Prärie.<br />
In aufwändiger Arbeit mussten sie entfernt werden.<br />
Die Beschilderung am Untersberg habe ich mit meinem letzten Schild am Zehnkaser<br />
abgeschlossen. Die Schilder von der Kastensteinerwand zum Rauhen Kopf, die ständig<br />
gestohlen werden, werden von den Bischofswieser Gemeindearbeitern einbetoniert<br />
und angeschweißt, so Bürgermeister Altkofer.<br />
Im Jahre 2011 wird das Steinerne Meer, Wasseralm und der Rest um den Obersee beschildert.<br />
2012 soll dann mit dem Göll-Brett-Massiv die Gelbbeschilderung abgeschlossen<br />
werden.<br />
Mitterbergsteig vorher<br />
Mitterbergsteig nachher<br />
Am Mitterbergsteig hat heuer im Frühsommer ein starker Regenguss einen Graben so<br />
ausgespült, dass zwei Ehepaare in Bergnot geraten sind und von der Bergwacht geholt<br />
werden mussten. Hannes Lindner half mir diese Stelle mit Tritthaken und Stahlseil<br />
abzusichern.<br />
Die Wegebetreuer haben immer versucht auch unsere abgelegenen Steige begehbar<br />
zu halten und sie mit Steinmandln kenntlich zu machen.<br />
Ich bedanke mich bei allen Helfern und wünsche ein gesundes und ein erfolgreiches<br />
Bergjahr.<br />
Wolfgang Feldbauer, Wegereferent<br />
36
<strong>Jahresbericht</strong> Kärlingerhaus <strong>2010</strong><br />
Lob ist angesagt, das Einstandsjahr wurde mit Bravour gemeistert: Unsere neuen Pächter<br />
des Kärlingerhauses, Gabi und Sigi Hinterbrandner, haben bereits in ihrem ersten<br />
Hüttenjahr am Funtensee bewiesen, was in ihnen steckt. Die beiden Almberger kümmern<br />
sich mittlerweile seit März <strong>2010</strong> um die drittgrößte Hütte aller deutscher DAV-<br />
Hütten, und konnten in ihrem Einstandsjahr bereits das zweitbeste Übernachtungsergebnis<br />
seit 20 Jahren einfahren: Trotz Schlechtwetterperiode im Sommer haben Gabi<br />
und Sigi Hinterbrandner 11.414 Übernachtungen von Bergsteigern gemanagt. Bereits<br />
der Pächterwechsel zu Beginn von <strong>2010</strong> verlief reibungslos und dank des handwerklichen<br />
Geschicks der Wirtsleute sowie deren Verwandtschaft konnte so manches Problem<br />
bei der Haustechnik behoben werden.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich als Hüttenwart sowie auch im Namen der Sektion bei<br />
dem neuen Pächterpaar sowie dem gesamten Hüttenteam für ihre Arbeit vor, während<br />
und nach der Saison herzlich bedanken und wünsche Gabi und Sigi Hinterbrandner<br />
auch für ihr zweites Jahr am Kärlingerhaus einen Bergsommer voller angenehmer Erfahrungen.<br />
Als Hüttenwart erlebte ich im Frühjahr bei der Schneeschmelze eine nicht allzu angenehme<br />
Überraschung: Das Dach über den Lagerräumen war undicht, so dass es an<br />
mehreren Stellen hineintropfte. Das Neueindecken eines Teilbereiches des Daches war<br />
somit unumgänglich. Im Zuge der Baumaßnahmen haben wir uns auch dem Flur vor<br />
den Waschräumen angenommen und den Boden neu gefliest.<br />
Im Juni streikten plötzlich beide Stromaggregate, kurzerhand wurden zwei Mechaniker<br />
zur Hütte geflogen, welche die Probleme beseitigten. Auch die Kläranlage am Haus<br />
sorgte in der Sommersaison für leichtes Kopfzerbrechen. Nach dem Einbau eines neuen<br />
Zerkleinerer in die Anlage funktioniert nun die Schlammpumpe. Zusätzlich musste<br />
die Anlage von einem Sachverständigen als Auflage des Landratsamtes unter die<br />
Lupe genommen werden. Peter Pirschl stellte keine Mängel fest, allerdings wurde die<br />
Sektion aufgefordert, die jährliche Abwasseranalyse durchführen zu lassen. Für diese<br />
Analyse war bereits alles vorbereitet, der Fachmann aus Lienz stand auf Kühroint bereit,<br />
doch dann machte uns der Hubschrauberabsturz am 6. Oktober <strong>2010</strong> bei der<br />
Gotzenalm einen Strich durch die Rechnung. Die Abwasseranalyse wird nun im Frühjahr<br />
durchgeführt. Am 20. Oktober <strong>2010</strong> schloss das Kärlingerhaus nach einer äußerst<br />
erfolgreichen Sommersaison seine Pforten, im Dezember kontrollierten wir noch einmal<br />
die Hütte, führten die letzten Versorgungsflüge mit Holz für den Winterraum durch<br />
und machten das Kärlingerhaus winterfest. Auf das Wiedereröffnen der Hütte müssen<br />
die Bergsteiger nun nicht mehr allzu lange warten. Läuft alles nach Plan erwarten Gabi<br />
und Sigi Hinterbrandner bereits zwei Wochen vor Ostern wieder ihre ersten Gäste.<br />
Selbstverständlich darf an dieser Stelle auch ein Ausblick auf die kommende Saison<br />
nicht fehlen: Die noch ausstehenden Brandschutzmaßnahmen wollen wir so schnell<br />
wie möglich abwickeln. Vor allem müssen noch einige Türen nachgerüstet werden,<br />
damit das Haus 2011 brandschutztechnisch abgenommen werden kann. Weiters möchten<br />
wir das Absetzbecken der Kläranlage optimieren sowie einen Quellsammler neu installieren.<br />
Wurde der Flur vor den Waschräumen bereits <strong>2010</strong> neu gefliest, werden wir<br />
in diesem Jahr die Sanitärräume in Angriff nehmen und neue Fliesen verlegen. Und zu<br />
guter Letzt sollte das Pächterpaar noch einen neuen Gasofen für die Küche erhalten.<br />
37
Für Reparaturen und Neuanschaffungen sind für das Kärlingerhaus rund 78.000 Euro<br />
Investitionen vorgesehen.<br />
Abschließend freut es mich besonders, dass wir es <strong>2010</strong> erstmals schafften, alle Versorgungsflüge<br />
unter einen Hut zu bringen. Mitarbeiter des Nationalparks <strong>Berchtesgaden</strong>,<br />
die Wirtsleute vom Funtensee und der Wasseralm, das Landratsamt mit dem<br />
Kehlsteinhaus und nicht zuletzt die Enzianbrennerei Graßl konnten sich stets auf einen<br />
gemeinsamen Flugtag alle zwei Wochen einigen. So wurden letztendlich viele Kosten<br />
und Flugzeiten gespart, was wiederum unserer Umwelt zu gute kam.<br />
Auch das Schnapsbrennen der Firma Graßl war von Juni bis August eine große Bereicherung<br />
für das Funtenseegebiet, egal ob Wurzelbrennen, Wurzelhacken oder eine<br />
Schnapsverköstigung - Brennjahre am Funtensee mit Hubsi Ilsanker sind eine Bereicherung<br />
für Bergsteiger und Medien.<br />
Die Situation der Wanderwege rund um das Kärlingerhaus blickt ebenfalls einem guten<br />
Ende entgegen: Mit dem Nationalpark <strong>Berchtesgaden</strong> einigte sich die Sektion darauf,<br />
die Wege in den nächsten zwei Jahren wieder auf Vordermann zu bringen.<br />
Den vielen Bergsteigern möchte ich für ihre Treue zum Kärlingerhaus danken und wünsche<br />
unserem Pächterpaar Gabi und Sigi Hinterbrandner einen vom Wetter begünstigten<br />
Bergsommer voller freudiger Erlebnisse am Funtensee.<br />
Berg Heil<br />
Euer 1. Vorsitzender und zugleich<br />
Hüttenwart am Kärlingerhaus,<br />
Beppo Maltan<br />
Statistik <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Übernachtungen 11414 12052 9340 9391 8816<br />
Ergebnis 109.074 € 61.870 € 59.189 € 50.664 € 79.014 €<br />
Funtensee Spiegeleis<br />
38
<strong>Jahresbericht</strong> Blaueishütte <strong>2010</strong><br />
Der schlechte Sommer war schuld, dass wir nicht über die 6.000 Übernachtungen gekommen<br />
sind.<br />
Mit den vorliegenden Reservierungen und Anfragen vieler Bergsteiger hätten wir es<br />
leicht geschafft. Aber die Unsitte, einfach nicht zu erscheinen und sich nicht rechtzeitig<br />
abzumelden um Platz zu machen für andere anfragende Gäste, die gerne kommen<br />
würden, haben mehr Übernachtungen verhindert. Aber die 5.656 Übernachtungen<br />
von Mitte Mai bis Mitte Oktober sind auch ganz ordentlich, oder?<br />
Deshalb möchte ich mich und die Sektion bei unseren Hüttenwirten, heuer in neuer<br />
Reihenfolge, recht herzlich bei Regina und Raphael jun., Gitti und Raphael Hang sen.<br />
und ihren Helfern bedanken. Durch das routinemäßige Nachschauen unserer Pächter<br />
auf der Hütte während der Wintermonate erlebten wir auch <strong>2010</strong> beim Aufsperren keine<br />
bösen Überraschungen.<br />
Gleich zu Beginn der Saison wurden einige Optimierungen in Küche, Keller, Waschküche<br />
und Lagerräumen durchgeführt. Für unsere Gäste wurde der Gastraum neu gestrichen,<br />
die in die Jahre gekommenen Vorhänge wurden erneuert und damit die einzelnen<br />
Gruppen/Kurse besser und ungestört fachsimpeln zu können, brachten wir bei<br />
den Bänken Abtrennungen an, die aber bei Bedarf (größere Gruppen) rasch demontiert<br />
werden können. In den Zimmerlagern wurden die alten Schränke und Bundeswehrspinde<br />
durch offene Regaleinbauten, die der Raphael jun. selbst gefertigt hat, ersetzt.<br />
Auch <strong>2010</strong> taten sich immer wieder neue Fragen wegen des Abwasserkanals und dem<br />
Anbau (Trockenraum, WC-Anlage, Pächterwohnung und Küche) auf. Aber dank guter<br />
Planung, Rückhalt der Gemeinde Ramsau und unseren Mitgliedern (außerordentliche<br />
Mitgliederversammlung im Sommer), können wir nach Jahren der Planung zu<br />
Bauen beginnen. Für den Bau der Abwasseranlage und der gleichzeitigen Verlegung eines<br />
Stromkabels aus dem Tal werden rund 10 Monate veranschlagt, die sich, so hoffen<br />
wir, auf 2011 mit 7 Monaten und 2012 mit ca. 3 Monaten verteilen. Einen genauen Bauzeitenplan<br />
werden wir bei der Jahreshauptversammlung noch bekannt geben.<br />
Es werden sicherlich einige Umstände am Fahrweg und der letzten „leider nicht befahrbaren”<br />
Metern zur Hütte zu bewältigen sein. Aber die ausführende Baufirma Fa.<br />
Schmölzl hat genug Erfahrung (Abwasserkanal Jenner, Kehlstein, Toni-Lenz-Hütte<br />
und Almberg übers Gatterl) in schwierigem Gelände die Arbeiten durchzuführen und<br />
wird die sie sicher und gut um die Wanderbaustelle herumführen. An den Wochenenden<br />
ist der Weg frei und ohne Hindernisse begehbar und somit auch frei für Versorgungsfahrten<br />
der Blaueishütte.<br />
Auch mit dem Anbau wollen wir in der Saison 2011 beginnen. Fundamente, Bodenplatte,<br />
Außenwände, Dachstuhl, Fenster und Türen sollen bis zum Herbst zur Hüttenschließung<br />
fertig gestellt sein. Nach Saisonende werden wir dann, um den laufenden<br />
Betrieb nicht zu stören, die Verbindungen Altbau/Neubau erstellen, die Auflagen<br />
des Brandschutzes erfüllen und je nach Witterung für die nächste Saison vorausarbeiten.<br />
Auch hier werden wir noch einen genaueren Bauzeitenplan und die zu erwartenden<br />
Kosten bekannt geben.<br />
39
Die Angebote für den Erweiterungsbau lagen zum Redaktionsschluss des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
leider noch nicht vor, hier kam es aufgrund offener Fragen beim Brandschutz-Konzept,<br />
die genau in den Jahreswechsel hineinfielen, zu einer Verzögerung von ca. einem Monat.<br />
Die Ausschreibungsergebnisse sind für Ende Februar zu erwarten. Zur Hauptversammlung<br />
im April liegen die Ergebnisse und damit die genaue Planungskalkulation<br />
zur Blaueishütte vor.<br />
Beim Kanalbau wissen wir mittlerweile ziemlich genau was auf uns zukommt. Das Angebot<br />
der mit der Durchführung beauftragten Fa. Schmölzl für den Kanalbau mit gleichzeitiger<br />
Verlegung eines Stromkabels liegt incl. eines 10%igen Sicherheitsaufschlags<br />
und den Planungskosten ca. 50.000 € unterhalb der von den Planern geschätzten Planungskosten<br />
von 1.400.000 €. Die Sektion muss 40% dieser Kosten übernehmen, ein<br />
großer Teil der Kosten wird durch den Hauptverein übernommen. Den genauen Finanzierungsplan<br />
werden wir auf der Hauptversammlung nochmals darstellen.<br />
So möchte ich mich auch heuer wieder bei Allen die mit unserer Blaueishütte zu tun<br />
hatten, den vielen Bergsteigern, Gästen und Freunden recht herzlich bedanken und<br />
ein schönes, tolles und interessantes Jahr 2011 am Blaueis wünschen.<br />
Euer Blaueishüttenreferent Cusi Ertl<br />
P.S.: Im Halbjahresbericht hat sich auf Seite 13 leider ein Fehlerteufel eingeschlichen,<br />
wie einige aufmerksame Sektionsmitglieder bemerkten. Die Gesamtkosten der dort abgedruckten<br />
Aufstellung belaufen sich auf 2.115.000 € und nicht auf 1.115.000 €. Wir<br />
bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Der Fehler hat aber keine Auswirkungen auf die<br />
daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen, da in den Planungen immer von der korrekten<br />
Summe ausgegangen wurde und auch in der Präsentation bei der außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung in der Ramsau am 20. August <strong>2010</strong> die Gesamtkosten<br />
richtig dargestellt wurden.<br />
Statistik <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Übernachtungen 5656 6105 5527 5336 4937<br />
Ergebnis -12.121 € 25.732 € 24.173 € 17.163 € 26.928 €<br />
40
<strong>Jahresbericht</strong> Stöhrhaus <strong>2010</strong><br />
Mein erstes Jahr als Hüttenreferent begann ohne größere Ereignisse. Nach mehreren<br />
Kontrollgängen im Winter 2009/<strong>2010</strong> konnte ich keine Schäden am Haus feststellen.<br />
Die Seilbahn funktionierte nach einem Testlauf im April noch und lief das ganze Jahr<br />
reibungslos.<br />
Reibungslos verlief auch die Übergabe von meinem Vorgänger Hinterbrandner Sigi, da<br />
ich das Haus seit vielen Jahren kenne.<br />
Der Stöhrweg war ab dem 12. Mai schneefrei und wurde in bewährter Weise vom Renoth<br />
Sepp hergerichtet und die ganze Saison instand gehalten.<br />
Am 13. Mai kamen Bertei und Robin aus den USA und öffneten am 22. Mai die Hütte.<br />
Gleich zu Beginn der Saison gab der Warmwasserboiler seinen Geist auf, dieser wurde<br />
sofort ersetzt. Kurz darauf ging die zweite Kühltruhe (die erste funktionierte schon länger<br />
nicht mehr) kaputt.<br />
Per Hubschrauber wurden nun zwei neue Kühltruhen sowie ein Reinwasserbehälter<br />
geliefert. Dieser Vorratsbehälter vervollständigt die UV-Anlage und wurde von den Firmen<br />
Meisl und Eder montiert.<br />
Novembertag am Stöhrhaus (14. November <strong>2010</strong>).<br />
41
An der Südseite der Hütte wurden von der Firma Stieber weitere vier Jalousien angebracht.<br />
Im Laufe des Jahres hat der Moderegger Klaus unentgeltlich seine Malerarbeiten fortgesetzt<br />
und den verwitterten Fensterrahmen einen neuen Anstrich verpasst.<br />
Die Firma Lederbauer hat das kleine Lager mit einer Holzvertäfelung versehen, fertigte<br />
Fensterläden an und reparierte verschiedene Türen und Schlösser.<br />
Hermann Irlinger (Oimheisei) erneuerte einige Lampen, montierte mehrere Fluchtweg-Sicherheitsleuchten<br />
und war als Hauselektriker für kleinere Reparaturen immer<br />
vor Ort.<br />
Auch der Bertei zeigte viel Engagement. So hat er neben seinem Wirtschaftsbetrieb und<br />
den Holzarbeiten den Weg um die Hütte neu aufgeschottert und den Keller entrümpelt.<br />
Auf seine Initiative wurde an der Seilbahn-Talstation ein Kettenzug zum Umladen<br />
der Bierfässer montiert.<br />
Ich bedanke mich bei den Wirtsleuten, sowie deren Töchter Patricia und Nicole für die<br />
stets gute Bewirtung und wünsche ihnen ein erfolgreiches 30-jähriges Hüttenwirtsjubiläum<br />
im Jahr 2011.<br />
Ebenso danke ich den vielen freiwilligen Helfern, dem Hinterbrandner Sepp, seinem<br />
Vater Ludwig, Angerer Anderl, Koller Richard, Renoth Sepp, Moderegger Klaus, sowie<br />
den Firmen Holzbau Hans Lederbauer, Elektro Hermann Irlinger, Elektro Stefan Meisl,<br />
Rolladenbau Markus Stieber und Spenglerei Wolfgang Eder für die stets zuverlässige Zusammenarbeit.<br />
Christoph Furtner<br />
Hüttenreferent<br />
Statistik <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Übernachtungen 774 974 757 757 838<br />
Ergebnis 8.260 € - 52.111 € - 1.560 € - 15.501 € 15.452 €<br />
42
<strong>Jahresbericht</strong> Wasseralm <strong>2010</strong><br />
So wie geplant, wollten wir im Frühjahr sobald der Schnee geschmolzen ist, mit der Sanierung<br />
der Trinkwasserquelle beginnen. Wie ich aber vom Nationalpark erfahren<br />
habe, dass dazu eine Genehmigung vom Umweltministerium nötig ist, haben wir den<br />
schon lange geplanten Umbau des Bettenlagers in der alten Hütte vorgezogen.<br />
Wasseralm Bettenlager<br />
Wasseralm Quellfassung<br />
43
Der Schlafraum ist mit seiner hellen Vertäfelung und den neuen Betten viel freundlicher<br />
gestaltet und wird von den Gästen jetzt auch gerne angenommen.<br />
Nachdem nun auch die Genehmigung aus München da war, ging es an die Quellfassung.<br />
Leider kamen wir beim Graben gleich auf gewachsenen Fels, wodurch die Arbeiten<br />
wesentlich aufwändiger wurden. So mussten wir die Quelle mit Beton fassen,<br />
der mit dem Hubschrauber von Kühroint geliefert wurde. Zum Schluss hat der Horst<br />
alles mit Steinen und Erde abgedeckt, so dass jetzt nichts mehr zu sehen ist.<br />
Im September hatten wir dann ein Gespräch mit dem Nationalpark, dem Landratsamt<br />
und dem Umweltministerium in München über die Zukunft der Wasseralm und einer<br />
möglichen Konzession für die Bewirtschaftung der Hütte. Voraussetzung dazu ist eine<br />
Aufbereitung des Trinkwassers und der Bau einer Kläranlage.<br />
Die Planungen dazu sind bereits am Laufen und so hoffen wir auf viele Besucher der<br />
Hütte, so dass auch die finanzielle Seite zur Geltung kommt, denn die Baumassnahmen<br />
werden schon einiges kosten. Aber so gut wie die Monika und der Horst die Wasseralm<br />
betreuen, habe ich keine Bedenken.<br />
Eine gute Saison und immer Glück auf den Bergen<br />
wünscht euch allen der Hüttenreferent<br />
Hans Irlinger<br />
Wasseralm Kitzkar<br />
Statistik <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Übernachtungen 3816 4267 3167 3168 2514<br />
Ergebnis -3.179 € 4.614 € - 26.428 € - 24.789 € 6.620 €<br />
44
<strong>Jahresbericht</strong> über die Ostwandhütte <strong>2010</strong><br />
Leider wurden die Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr nicht erreicht. Die<br />
Übernachtungen stehen in Abhängigkeit mit den Witterungsverhältnissen zur Begehung<br />
der Watzmann-Ostwand. Leider war gerade der August stark verregnet.<br />
Am Außengebäude wurden wieder kleinere Erhaltungsaufwendungen durchgeführt. Im<br />
großen unteren Schlaflager haben wir einige Trennwände eingebaut, so dass abgeteilte<br />
Schlaflager entstanden sind.<br />
Im nächsten Jahr stehen Vertragsverhandlungen mit der Nationalparkverwaltung als Eigentümer<br />
der Ostwandhütte wegen Weiterbenutzung der Ostwandhütte für Übernachtungsmöglichkeiten<br />
der Ostwandgeher an.<br />
Herzlichen Dank wieder der Familie Pfnür von der Gaststätte St. Bartholomä für die<br />
Betreuung und Reinigung der Hütte, dem Schreinermeister Franz Moser für die günstigen<br />
Lieferungen und Leistungen und der Nationalparkverwaltung für die Materialtransporte.<br />
Franz Lochner,<br />
3. Vorsitzender und Referent Ostwandhütte<br />
Statistik <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Übernachtungen 227 406 335 258 344<br />
Ergebnis -1.211 € 2.999 € 758 € - 2.255 € 676 €<br />
45
Volkstanz in St. Bartholomä<br />
Liebe Volkstanzfreunde,<br />
der 1966 vom damaligen Singkreis der Jugend- und Jungmannschaftsgruppen der<br />
Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> eingeführte und seitdem jährlich durchgeführte Volkstanz in<br />
St. Bartholomä findet dieses Jahr am Samstag, den 7. Mai 2011 statt.<br />
Treffpunkt und Abfahrt 1:<br />
Beginn:<br />
Ende und Rückfahrt:<br />
Ankunft Seelände:<br />
Eintritt mit Schifffahrt:<br />
16.30 Uhr an der Seelände Königssee<br />
17.45 Uhr<br />
22.00 Uhr<br />
ca. 22.45 Uhr<br />
22,- € pro Person<br />
Anmeldung<br />
bei Selbstabholung in der Geschäftsstelle der Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> (Öffnungszeiten<br />
beachten) im Kletterzentrum Bergsteigerhaus Ganz, in der Watzmannstrasse 4, in 83483<br />
Bischofswiesen/Strub<br />
oder per:<br />
Telefon: 08652/976 4610 oder 11 zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle,<br />
Fax: 08652/976 4629, E-Mail: info@dav-berchtesgaden.de.<br />
Nach Eingang der Anmeldung und Bezahlung senden wir Ihnen die Eintrittskarten zu.<br />
Bankverbindung: Sparkasse <strong>Berchtesgaden</strong>er Land (BLZ 710 500 00), Kto.Nr. 350 074.<br />
Die Öffnungszeiten der Geschäftsstelle sind am Dienstag, Donnerstag und Freitag von<br />
15.00 Uhr bis 17.30 Uhr.<br />
Auf eine Teilnahme freut sich<br />
Aufhamer Klarinettenmusik<br />
Stöckl Sylvest, Tanzlführer<br />
Lochner Franz, Organisator<br />
51
Nicht nur knipsen, sondern fotografieren<br />
Zu früheren Zeiten, als man entweder Papierbilder oder Dias gemacht hat, wurde den<br />
meisten das Entwickeln der Bilder von einem Fotolabor abgenommen. In der Hauptsache<br />
wurde ein gutes Bild durch die Bildgestaltung bestimmt.<br />
Jetzt im Zeitalter der digitalen Photographie hat der Fotografierende durch die elektronische<br />
Bildverarbeitung sehr viel mehr Möglichkeiten zur Bildverbesserung, aber<br />
auch sehr viel mehr Möglichkeiten ein Bild zu verschlechtern.<br />
Wir planen unter Anleitung eines Profis (Oskar Neubauer - www.neubauerphotos.com)<br />
einen Fotokurs. Dabei sollen bei einer Bergtour die verschiedenen Möglichkeiten der<br />
Bildgestaltung durchgesprochen werden. Am Abend ist dann auf der Hütte die elektronische<br />
Bildverarbeitung ein Thema.<br />
Zum Ablauf:<br />
Wir treffen uns am Freitag am frühen Nachmittag im Kletterzentrum Ganz. Dort soll<br />
zuerst einmal der Wissensstand der Teilnehmer angeglichen werden. An diesem Abend<br />
gibt’s auch gleich eine erste Einführung in die elektronische Bildverarbeitung.<br />
Am Samstag wird beim Aufstieg zu einer der Sektionshütten die Bildgestaltung ein Thema<br />
sein. Beim Hüttenabend werden dann die Ergebnisse ausgewertet verbessert.<br />
Am Sonntag wird abgestiegen, und anschließend noch einmal im Kletterzentrum Ganz<br />
der ganze Kurs durchgesprochen.<br />
Dieses Angebot richtet sich an diejenigen Sektionsmitglieder die ihre Fotos gerne verbessern<br />
möchten. Begriffe wie Blende, Belichtungszeit und Tiefenschärfe sollte man<br />
schon einmal gehört haben oder sollte sich zumindest dafür interessieren.<br />
Bei der elektronischen Bildverarbeitung werden keine Vorkenntnisse erwartet. Hier<br />
sollten Begriffe wie Tonwertkorrektur, nachschärfen, Gradationskurve nach diesem<br />
Kurs ganz selbstverständlich gebraucht werden können.<br />
Weil der Kurs auf maximal 10 Teilnehmer begrenzt wird, ist eine rechtzeitige Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
Zeitraum: Freitag 27., bis Sonntag, 29. Mai 2011<br />
Teilnehmergebühr: 80,- Euro.<br />
52
Wie kann man herausfinden<br />
wo unser Vorsitzender Beppo Maltan steht?<br />
Die „wissenschaftliche” Auswertung zur Lösung des Preisrätsels aus unserem Halbjahresbericht<br />
<strong>2010</strong> von Roman Kurz:<br />
Auf dem Foto erkennt man hinter Beppo den Kahlersberg, das Laafeld und den Funtenseetauern<br />
Zuerst werden alle als Lösungsmöglichkeit angegeben Standorte und die gesuchten<br />
Berge in die Karte eingetragen. Im Bild 2 sind die möglichen Standorte Rosa, und die<br />
gesuchten Berge lila markiert. Außerdem sind der Funtenseetauern, das Laafeld und<br />
der Kahlersberg schwarz markiert.<br />
Im Bild 3 ist Beppos Standort schematisch in die Karte gestellt.<br />
Vom gesuchten Standort müssen Kahlersberg und Funtenseetauern hinterm Beppo<br />
liegen. Der gesuchte Berg (?), wo Beppo hinschaut muss vor ihm liegen.<br />
Mit diesen Angaben können schon ein paar Standorte ausgeschlossen werden. Hanauerlablsattl<br />
fällt weg, weil Kahlersberg und Funtenseetauern nicht hinter dem Standort<br />
liegen. Hundstodkendlkopf und Graskopf fallen weg, weil keiner der gesuchten<br />
Berge vor Beppo steht, sondern alle hinter ihm.<br />
53
Damit bleiben nur noch Watzmannlablkopf und Gamskarköpfl als mögliche Standorte.<br />
Auf dem Foto Bild 1 sieht man, dass vom gesuchten Standort das Laafeld ein wenig<br />
links vom Kahlersberg liegt.<br />
Wenn man auf der Karte jeweils eine Linie vom Watzmannlablköpfl zu Kahlersberg<br />
und Laafeld zieht, sieht man, dass das Laafeld aber rechts vom Kahlersberg liegt Bild 2.<br />
Damit scheidet auch das Watzmannlablköpfl als möglicher Standort aus.<br />
Es bleibt nur noch das Gamskarköpfl als möglicher Standort übrig.<br />
Der gesuchte Berg muss vorm Beppo liegen - siehe Bild 3. Das Hanauerlabl liegt aber<br />
hinterm Gamskarköpfl, also fällt es als gesuchter Berg weg. Aus dem gleichen Grund<br />
fällt der Kl. Watzmann als gesuchter Berg weg.<br />
Zusätzlich sieht man Beppo auf dem Bild 1 steil nach oben schauen (ca. 22 Grad). Der<br />
Kl. Watzmann liegt aber nur 12 Grad über dem Gamskarköpfl.<br />
54
Somit bleiben nur noch der Gr. Hundstod, der Schneiber und der Gjaidkopf als mögliche<br />
gesuchte Berge übrig. Im Detail ist das im Bild 4 dargestellt.<br />
Der Gr. Hundstod fällt als gesuchter Berg weg, weil in der Sichtlinie der Punkt<br />
2.302 m (gelb eingerahmt) die direkte Sicht vom Gamskarköpfl zum Gr. Hundstod versperrt.<br />
Aus dem gleichen Grund fällt auch der Gjaidkopf weg, dort versperrt der Punkt<br />
2.265 m die direkte Sicht.<br />
Es bleibt nur übrig:<br />
Beppo steht am Gamskarköpfl und er schaut zum Schneiber.<br />
Ergebnis des Preisausschreibens:<br />
Es erreichten 29 Einsendungen die Sektion, davon waren 17 falsche und 12 richtige<br />
Lösungen. Von den 12 Richtigen waren 6 Lösungen von Einheimischen<br />
und 6 !! von Auswärtigen, unter anderem z.B. Essen.<br />
Gewonnen haben:<br />
1. Preis: Eine Übernachtung mit Halbpension im Fürstenzimmer am Kärlingerhaus<br />
incl. einer Überfahrt Königssee - St. Bartholomä oder zurück für 2 Personen:<br />
Johanna Irlinger aus Schönau am Königssee.<br />
2. Preis: Eine Übernachtung mit Halbpension und grandiosem Ausblick auf das<br />
Alpenvorland am Stöhrhaus für 2 Personen: Gerhard Bullinger aus 76316<br />
Malsch.<br />
3. Preis: Ein Mittagessen Ihrer Wahl mit anschließendem Kaffee und Kuchen<br />
auf der Blaueishütte für 2 Personen: Toni Graßl aus 83404 Ainring.<br />
55
Bergsteigerhaus Ganz -<br />
1 Jahr DAV Alpin- und Kletterzentrum<br />
Am 20. Dezember 2009 durften die ersten Kletterer in den um 1.300 m² erweiterten<br />
Kletterwänden der „Ganz”, wie die <strong>Berchtesgaden</strong>er Kletterer unsere Kletterhalle nennen,<br />
klettern. Von Beginn an wurde die neue Kletterhalle begeistert aufgenommen.<br />
Den Verantwortlichen, die hinter dem Projekt standen, fielen mehrere Steine vom Herzen.<br />
Die größte Unsicherheit bei den Planungen war, wie das neue Angebot von den<br />
Kletterern angenommen wird. Der ständig wachsende Zustrom an Kletterern und die<br />
durchwegs positive Reaktion auf die Kletterwände und die geschraubten Routen beseitigten<br />
schnell diese Zweifel.<br />
Am 23./24. Januar<br />
<strong>2010</strong> fand die offizielle<br />
Eröffnung mit einem<br />
Wochenende der<br />
offenen Tür statt.<br />
Nachdem am Freitagabend<br />
die Halle unter<br />
Anwesenheit des ersten<br />
und zweiten Präsidenten<br />
des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Alpenvereins<br />
eingeweiht wurde<br />
und den kirchlichen<br />
Segen erhielt; war an<br />
den nächsten beiden<br />
Tagen der Ansturm<br />
und das Interesse<br />
überwältigend. An die<br />
2.000 Personen wollten<br />
die neue Kletterhalle<br />
und die neue Geschäftsstelle<br />
sehen.<br />
Wieder erlebten wir<br />
durchwegs positive<br />
Reaktionen.<br />
Insgesamt besuchten<br />
im ersten Jahr über<br />
30.000 Kletterer das<br />
DAV Alpin- und Kletterzentrum<br />
Bergsteigerhaus<br />
Ganz, wie<br />
die Ganz nun offiziell<br />
heißt. Damit wurden<br />
Bergsteigerhaus Ganz<br />
unsere in der Kalkula-<br />
56
tion angepeilten 25.000 Eintritte pro Jahr deutlich übertroffen. Wir waren von der Resonanz<br />
der Kletterer positiv überrascht. Nicht nur, dass viele der Kletterer aus der weiteren<br />
Umgebung, die in den letzten Jahren unsere alte Halle wegen Überfüllung meistens<br />
mieden, wieder vorbeischauten. Nein, es zeigten sich auch unerwartet viele neue<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>er Gesichter. Neben vielen jungen Gesichtern sah man auch einige Altbekannte.<br />
Einige von Ihnen hatten ihre Kletterschuhe vor 10 oder gar 20 Jahren an den<br />
Nagel gehängt, nun fingen sie - zum Teil von „Rückenbeschwerden” getrieben - wieder<br />
mit dem Klettern an und hatten auch gleich wieder Feuer gefangen. Gerade das<br />
macht das Klettern in Kletterhallen so reizvoll. Es ist ein Sport der von 6 - 60 (und darüber<br />
hinaus) betrieben werden kann. In der Halle klettern ist ein gesunder und verhältnismäßig<br />
sicherer Ganzkörpersport, der aufgrund seiner Vielfältigkeit auch noch<br />
enormen Spaß macht.<br />
Dass die <strong>Berchtesgaden</strong>er Hallenkletterer aber nach wie vor auch in den Bergen unterwegs<br />
sind, merkt man an schönen Tagen und bei guter Schneelage. Da wird es recht<br />
ruhig in der Halle, da sind viele lieber in den umliegenden Bergen unterwegs. Bei<br />
schlechtem Wetter sieht das ganz anders aus, dann nutzen schnell mal über 100 Kletterer<br />
die Halle oder die regengeschützte Außenkletterwand. Durch die Weitläufigkeit<br />
wirkt das Kletterzentrum aber auch an diesen Tagen nicht überfüllt, lediglich auf dem<br />
Parkplatz wird es öfters mal eng.<br />
In den ersten Monaten des Betriebs lief natürlich noch nicht alles rund. Schließlich<br />
haben wir die alte Halle 20 Jahre lang ohne Aufsicht und Personal betrieben, lediglich<br />
unser Hausmeister Axel sah hin und wieder nach dem Rechten. Seit Dezember<br />
2009 ist die Anzahl der Mitarbeiter der Sektion von 3 auf 18 Personen, die meisten davon<br />
Teilzeitkräfte, angestiegen. Anders ist eine Halle dieser Größe nicht zu betreiben,<br />
schließlich ist sie 365 Tage im Jahr von 10.00 Uhr morgens bis 22.00 Uhr abends geöffnet.<br />
Wir haben im ersten Jahr viel gelernt. Das Chaos hielt sich jedoch in Grenzen und<br />
die Besucher bekamen davon so gut wie nichts mit. Auch der erste Jahreswechsel verlief<br />
trotz einiger Zicken des Kassensystems ziemlich reibungslos. Dies ist auch ein Verdienst<br />
des jungen Betriebsleiters Stefan Hallinger, unserer Geschäftsstellenleiterin Christine<br />
Grassl sowie den anderen engagierten Mitarbeitern.<br />
Auch der Kursbetrieb der Halle - für den sich Max Seidl verantwortlich zeigte - fand<br />
großes Interesse, ob Schnupper-, Tope-Rope- oder Vorstiegskurse. Das ganze Jahr, aber<br />
vor allem in den Ferien, hatten wir eine große Nachfrage nach Kletterkursen.<br />
In diesem Jahr wollen wir die Klettermöglichkeiten im Bergsteigerhaus Ganz endgültig<br />
vollenden und den Boulderraum ausbauen, so dass auch die Boulderer endlich mehr<br />
Möglichkeiten haben ihren Sport auszuüben. Es ist noch im Frühjahr geplant, den derzeit<br />
noch leerstehenden Raum oberhalb der Geschäftsstelle mit 200 - 225 m² Boulderwänden<br />
auszubauen. Der Ausbau ist u.a. notwendig, da die Boulderer aufgrund des unvermindert<br />
hohen Zuflusses in die Kindergruppen in der alten Halle starke zeitliche<br />
Einschränkungen hinnehmen müssen. Die Sektion betreut derzeit ca. 150 Kinder und<br />
Jugendliche in acht Gruppen, so dass fast an jedem Wochentag die Boulderhalle für<br />
2-3 Stunden gesperrt ist. Wir bräuchten sogar noch einen weiteren Termin für das Jugendtraining.<br />
Wenn der zweite Boulderraum zur Verfügung steht, dann ist ausreichend<br />
Platz und Trainingszeit für alle vorhanden.<br />
57
In jedem Fall ist die neue „Ganz” wie erhofft zu dem Treffpunkt und Zentrum der Sektion<br />
geworden. Dazu trägt natürlich auch die mittlerweile im Bergsteigerhaus angesiedelte<br />
Geschäftsstelle bei. Sie ist zwar nach wie vor nur an drei Nachmittagen (Dienstag,<br />
Donnerstag und Freitag 15.00 - 17.30 Uhr) geöffnet, aber durch die längere Öffnungszeit<br />
der Kletterhalle doch um einiges besser erreichbar als früher.<br />
Wir freuen uns über den Erfolg des Kletterzentrums und auf das zweite Jahr, das hoffentlich<br />
genauso erfreulich verläuft wie das Eröffnungsjahr.<br />
Auch mit dem Ergebnis im ersten Jahr können wir durchaus zufrieden sein. Den erhöhten<br />
Einnahmen standen zwar auch erhöhte Ausgaben gegenüber, aber hierbei überwogen<br />
die Einnahmen. Der aufgrund der in <strong>2010</strong> noch zu bezahlenden Abschlusszahlungen<br />
der Bauarbeiten in 2009 im Etat eingeplante Verlust fiel um 16.465,50 € geringer<br />
aus. Dies ist aufgrund der planerischen Unsicherheiten im ersten Betriebsjahr<br />
ein sehr erfreuliches Ergebnis. Große Sprünge können wir damit zwar nicht machen,<br />
aber die in der Planung angesetzten Zahlen konnten leicht über troffen werden, so dass<br />
einem kostendeckenden Betrieb des Kletterzentrums nichts im Weg steht.<br />
Bischofswiesen, 31. Januar 2011<br />
Bernhard Kühnhauser<br />
Kurse-Vorstieg-Kletterin Susi Lenz<br />
Bergsteigerhaus Ganz<br />
58
Erfolgreiche Bergsportler der Sektion<br />
Auch in diesem Jahr konnten einige junge Sektionsmitglieder bei Bergsport-Wettkämpfen<br />
Erfolge erzielen. Leider findet sich bisher kein Sektionsmitglied, der/die als<br />
Referent die Organisation und Koordination der leistungssportlichen Gruppen übernimmt<br />
und die „Stimme” für die Bergsportler in der Sektion bzw. gegenüber dem Vorstand<br />
ist. Bisher sind unsere Bergsportler Einzelkämpfer, die ohne gezielte Förderung<br />
durch die Sektion ihre Erfolge selbstständig erzielen. Gott sei Dank gibt es seit diesem<br />
Jahr unter unseren Klettertrainern einige, die sich den Nachwuchstalenten annehmen<br />
und sie beim Klettern, egal ob in Zielrichtung Wettkampf- oder Sportklettern am Fels<br />
zu besseren Leistungen anleiten. So hat sich in diesem Jahr ein Sektionskletterkader<br />
entwickelt, der die am leistungsorientierten Klettern interessierten Jugendlichen an<br />
den ebenfalls im Bergsteigerhaus trainierenden Regionalkader des Bayerischen Kletterfachverbands<br />
heranführen soll. Leider klappt das beim Skibergsteigen noch nicht<br />
so richtig. Aber zum Glück gibt es für die schnellen jungen Skibergsteiger in <strong>Berchtesgaden</strong><br />
den Leistungsstützpunkt für Skibergsteigen des DAV, den bisher einzigen in<br />
Deutschland, Hier sind die jugendlichen Skibergsteiger unter der Leitung der Trainer<br />
Johann Rampl und Jörg Rauschenberger bestens aufgehoben. Wie man an den unten<br />
aufgeführten Erfolgen sieht:<br />
Erfolgreiche Skibergsteiger<br />
Allen voran natürlich Toni PALZER. Der<br />
1993 geborene Ramsauer beherrscht auch<br />
in der Juniorenklasse die Szene. Nachdem<br />
er <strong>2010</strong> Jugendweltmeister im Vertical Race<br />
(Aufstiegsrennen) und im Individual-Race<br />
(Skitourenrennen mit Aufstieg und Abfahrt),<br />
sowie Gesamtweltcupsieger werden<br />
konnte, hat er diese Erfolge auch in diesem<br />
Jahr wiederholen können. Er wurde souverän<br />
Gesamtweltcupsieger und konnte<br />
auch bei den Weltmeisterschaften in<br />
Claut/Italien wieder zwei Weltmeistertitel<br />
mit nach Deutschland bringen. Er lieferte<br />
sich dabei interessante und enge Wettkämpfe<br />
mit dem Schweizer Alan TISSIÈRES,<br />
der als einziger mit Toni mithalten konnte.<br />
Beim Aufstiegsrennen musste Toni den<br />
Schweizer noch ziehen lassen, aber beim<br />
Einzelrennen schlug er zurück. Nachdem<br />
die beiden gleichzeitig nach dem Aufstieg<br />
in der Wendezone ankamen, konnte Toni<br />
beim Wechseln und vor allem bei der Abfahrt<br />
den Schweizer abhängen und so Weltmeister<br />
werden. Im Sprintrennen konnte<br />
er den Erfolg noch einmal wiederholen. Toni Palzer beim Claut2011 Individual Junioren<br />
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Toni Palzer bei der Abfahrt beim Claut2011 Individual Junioren<br />
Kathrin Stöger beim Weltcup in Gavarnie<br />
Diese Erfolge sind umso erfreulicher, da<br />
für Toni die Vorbereitung für die Saison alles<br />
andere als günstig verlief. Im Sommer<br />
hatte er als Beifahrer einen schweren Autounfall<br />
und in der kurzen Zeit zwischen<br />
Weltcup und Weltmeisterschaft verletzte<br />
er sich beim Radfahren. Diese beiden Verletzungen<br />
konnten den zielgerichteten<br />
Ramsauer aber nicht stoppen und so dürfte<br />
er bereits mit seinen jungen Jahren der<br />
derzeit stärkste deutsche Skibergsteiger<br />
sein.<br />
In seinem Schatten entwickelt sich schon<br />
das nächste Talent. Beim letztjährigen Jugend-Skitourencamp<br />
und dem diesjährigen<br />
Jugend-Skitourenrennen in Schwarzeck<br />
fiel den Trainern des DAV-Stützpunktes<br />
Skibergsteigen Johann Rampl und Jörg<br />
Rauschenberger die 14-jährige Kathrin<br />
STÖGER auf. Sie boten ihr die Gelegenheit<br />
sich im Weltcup zu beweisen. Sie<br />
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Toni Palzer bei der Siegerehrung<br />
zahlte ihnen das Vertrauen zurück und wurde zweite im Weltcup in der Jugend-Klasse.<br />
Bei der Weltmeisterschaft hatte sie etwas Pech und erreichte beim Single-Rennen<br />
den undankbaren 4. Platz, beim Aufstiegsrennen wurde sie Sechste. Für ihre erste Saison<br />
sind die Erfolge in jedem Fall mehr als beachtlich und zeigen einmal mehr, welches<br />
Potential die <strong>Berchtesgaden</strong>er Skitourenszene besitzt.<br />
Erfolgreicher Wettkampfkletterer<br />
Der Grassauer Martin TEKLES, der seit Eröffnung der neuen Kletterhalle im Bergsteigerhaus<br />
Ganz Mitglied in unserer Sektion ist, hat am letzten Novembersonntag <strong>2010</strong><br />
in Leipzig sein Können bestätigt. Mit dem Titel des <strong>Deutsche</strong>n Vizejuniorenmeister im<br />
Sportklettern „Lead” erzielte er bei den diesjährigen <strong>Deutsche</strong>n Jugend- und Juniorenmeisterschaften<br />
seinen bisher größten sportlichen Erfolg.<br />
Martin Tekles ist in der Wettkampfszene ein echter „Späteinsteiger”, da er erst seit 2008<br />
Wettkämpfe bestreitet. Aber er hat sich schnell in der bayerischen und deutschen Spitze<br />
bei den Junioren festgesetzt. So schaffte er bisher bei jedem <strong>Deutsche</strong>n Jugend- und<br />
Juniorencup, an dem er teilnahm, sowie bei den Bayrischen Rockgames den Finaleinzug.<br />
Im Februar <strong>2010</strong> gelang Martin beim ersten <strong>Deutsche</strong>n Bouldercup auf der Ispo auf<br />
Anhieb der Einzug ins Halbfinale der Herren und belegte schließlich den 15. Platz.<br />
Martin konnte sich <strong>2010</strong> mit hervorragenden Leistungen in den vier Deutschlandcups<br />
erneut für die <strong>Deutsche</strong>n Jugend- und Juniorenmeisterschaften im Sportklettern in<br />
Leipzig qualifizieren. In Dornbirn und Würzburg wurde er jeweils Vierter. In Heilbronn<br />
unglücklicherweise 6., obwohl er in der Qualifikation die beste Leistung zeigte, aber<br />
eine Unachtsamkeit in der Finalroute kostete ihm den Sieg. Den holte er sich dann beim<br />
nächsten Deutschlandcup in Balingen. Dadurch konnte er bei einem Streichergebnis<br />
den 2. Platz der Gesamtwertung der Junioren erreichen.<br />
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Martin Tekles - 1. Platz German Sportsclimbing<br />
Cup in Balingen<br />
Im Verlauf der Saison <strong>2010</strong>, in der er u.a.<br />
auch sein Abitur erfolgreich bestand, konnte<br />
er durch viel Trainingsfleiß und Disziplin<br />
auch noch andere sportliche Erfolge für<br />
sich verbuchen. So konnte er im Juli im spanischen<br />
Klettergebiet „Rodellar” auch am<br />
Fels zuschlagen und die 40 m lange 8 a „El<br />
corredor de la muerte” im zweiten Versuch<br />
punkten, obwohl ihm dabei in 38 m Höhe<br />
ein Griff ausbrach. Anschließend wieder zu<br />
Hause wurde er in Regensburg Bayrischer<br />
Juniorenmeister im Bouldern und im August<br />
<strong>2010</strong> bei den <strong>Deutsche</strong>n Jugend- und<br />
Juniorenmeisterschaften im Bouldern in<br />
Überlingen wurde er Dritter.<br />
Zum Abschluss der Saison sicherte sich<br />
Martin auch noch den Bayrischen Juniorenmeisterschaften<br />
den Juniorentitel im<br />
Vorstieg. Die Sektion hat damit erstmals seit<br />
den erfolgreichen Zeiten unseres Kletterhallen-Betriebsleiters, Stefan Hallinger, der im<br />
Schüler- und Jugendbereich ebenfalls zur deutschen Spitze zählte, wieder einen erfolgreichen<br />
Wettkampfkletterer.<br />
Hoffentlich bleibt Martin in diesem Jahr verletzungsfrei, so dass er im Dezember bei<br />
der Bayerischen Meisterschaft, die dieses Jahr am 10./11. Dezember in unserer Kletterhalle<br />
im Bergsteigerhaus Ganz stattfindet, seinen Titel verteidigen kann.<br />
Bernhard Kühnhauser<br />
Martin Tekles beim bavarian championship<br />
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Kormoran-Navi in der Kurischen Nehrung<br />
Aus dem rund 1.000 Kilometer Entfernung erreichte kürzlich ein Bericht unseres Mitglieds<br />
Dagmar Schmauks die Sektion. Die Berlinerin ist im flachen Rheinland aufgewachsen,<br />
aber nach dem Abitur nach Oberbayern umgezogen und dort 1972 in der<br />
DAV eingetreten. Von 1976 bis 1984 war sie Lehramtsanwärterin bzw. Lehrerin im Landkreis<br />
<strong>Berchtesgaden</strong> und hat gleichzeitig in Salzburg weiterstudiert. Sie kennt die <strong>Berchtesgaden</strong>er<br />
Alpen gut und hat 1974 mehrere Monate bei Heli und Irmi Pfitzer auf dem<br />
Stahlhaus gearbeitet.<br />
Ihr Lieblingsplatz ist die Biwakschachtel am Wildalmkirchl, die damals noch eine „halbe<br />
Blechtonne” war. Seit 1996 lebt Dagmar Schmauks in Berlin und wandert nun häufiger<br />
in Polen und im Baltikum, kommt aber weiterhin nach <strong>Berchtesgaden</strong>, weil hier<br />
Tochter, Enkel und Schwester wohnen. Sie ist Professorin an der TU Berlin und hat<br />
ihr Buch über „Orientierung im Raum” auch bei der Sektion <strong>Berchtesgaden</strong> vorgestellt.<br />
Hier ihr Bericht einer Naturerfahrung in der Kurischen Nehrung:<br />
Wer gerne lange Strandspaziergänge macht, wird die Kurische Nehrung lieben - allein<br />
die leicht erreichbare litauische Hälfte bietet 50 km feinsten Sandstrand mit Kiefernwäldern<br />
und sumpfigen Senken dahinter. Das Meer ist sogar im Herbst noch warm genug<br />
zum Baden. In der Nebensaison trifft man nur Fischer und an den wenigen Strandzufahrten<br />
ein paar Touristen. Ein Auto ist überflüssig, denn ein Linienbus verbindet regelmäßig<br />
die wenigen Orte der Nehrung. Man kann sogar umweltfreundlich anreisen,<br />
Dagmar Schmauks<br />
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indem man die Fähre von Sassnitz nach Klaipeda wählt, anstatt nach Vilnius (oder im<br />
Sommer nach Palanga) zu fliegen.<br />
Nur eines kann man auf der Nehrung nicht, nämlich sich ernsthaft verirren, denn die<br />
lange Halbinsel zwischen dem Haff im Osten und der Ostsee im Westen ist höchstens<br />
4 km breit. Wenn man vom Strand aus die Hügelkette überquert, die das „Rückgrat”<br />
der Nehrung bildet, trifft man daher überall schnell auf die Fernstraße, die von Smiltyne<br />
im Norden zur russischen Grenze im Süden und von da weiter nach Kaliningrad<br />
führt. Parallel zur Straße verläuft als zusätzliche Landmarke eine Stromleitung.<br />
Das einzige Orientierungsproblem besteht darin, dass die Querwege vom Strand zur<br />
Straße nicht beschildert sind, so dass man manchmal nicht erkennen kann, ob sie zu<br />
einem Ort führen, zu einer (oft recht isoliert liegenden) Ferienkolonie oder nur zu einem<br />
einzelnen Haus.<br />
Im Mai <strong>2010</strong> habe ich eine witzige Lösung für dieses Problem entdeckt, nämlich heimfliegende<br />
Kormorane als Navi-Ersatz zu benutzen. Ich war von Norden unterwegs nach<br />
Juodkrante (früher Schwarzort) und bemerkte auf einmal, dass immer wieder Kormoranscharen<br />
schräg über das Meer die Küste anflogen und zur Haffseite hin verschwanden.<br />
Ich erinnerte mich, dass sich knapp südlich von meinem Zielort eine riesige Vogelkolonie<br />
befindet, in der neben einigen Hundert Graureihern auch über 1.000 Kormoranpaare<br />
brüten. Kormorane sind sehr gesellig, fischen gern gemeinsam auf dem<br />
offenen Meer und kehren am späten Nachmittag zu ihren Horsten zurück, wobei sie<br />
in langen Ketten fliegen und nicht in V-Formationen wie Gänse. Da ich also wusste,<br />
wohin die vielen Vögel unterwegs waren, bog ich ein wenig nördlicher als sie vom<br />
Strand ab und erreichte wie geplant ziemlich umweglos Juodkrante.<br />
Es gibt viele Untersuchungen darüber, anhand welcher „Wegweiser” verschiedene Tiere<br />
bestimmte Ziele ansteuern. Von Zugvögeln weiß man, dass sie sich auf ihren oft mehrere<br />
tausend Kilometer langen Wanderungen am Magnetfeld der Erde sowie an Sternbildern,<br />
Flüssen und sogar Autobahnen orientieren. Im beschriebenen Beispiel konnte<br />
ich den Orientierungssinn der Kormorane nutzen - herzlichen Dank dem umstrittenen<br />
„Vogel des Jahres <strong>2010</strong>”!<br />
Dagmar Schmauks<br />
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Neue Öffnungszeiten<br />
der Sektionseinrichtungen<br />
Unsere Geschäftsstelle (Tel. 08652-9764611) im Bergsteigerhaus Ganz -<br />
DAV Alpin- & Kletterzentrum in Bischofswiesen-Strub<br />
hinter der Kaserne hat an folgenden Tagen geöffnet:<br />
Dienstag, Donnerstag u. Freitag 15.00 Uhr - 17.30 Uhr<br />
Das Kletterzentrum (Tel. 08652-9764620) im Bergsteigerhaus Ganz –<br />
DAV Alpin- & Kletterzentrum ist geöffnet:<br />
Montag bis Sonntag<br />
10.00 Uhr bis 22.00 Uhr<br />
Zum Eintritt in die Kletterhalle bitte an der Kasse unaufgefordert Mitgliedsausweis,<br />
Jahreskarte oder sonstige Berechtigungsausweise für Vergünstigungen<br />
vorzeigen.<br />
Für die gesamte Bergsportanlage gilt absolutes Rauchverbot.<br />
Mitglieder 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
A-Mitglieder 2796 2859 2963 3019 3078 3216 3589<br />
B-Mitglieder 1261 1281 1337 1367 1591 1690 1818<br />
C-Mitglieder 46 63 60 66 71 73 100<br />
Junioren 450 476 498 597 480 492 651<br />
Ordentl. Mitglieder 4553 4679 4858 5049 5220 5471 6158<br />
Jugendbergsteiger 206 231 257 307 276<br />
788 862<br />
Kinder 381 421 452 520 584<br />
} }<br />
5140 5331 5567 5876 6080 6259 7020<br />
Seit 2009 Kinder und Jugend eine Kategorie
DEUTSCHE POST AG<br />
ENTGELT BEZAHLT<br />
83471 BERCHTESGADEN<br />
Titelbild:<br />
Stöhrhaus am Untersberg am 7. Januar 2011<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: DAV-Sektion <strong>Berchtesgaden</strong>, Watzmannstr.4, 83483 Bischofswiesen-Strub<br />
Auflage: 4.500 Stück<br />
Druck: <strong>Berchtesgaden</strong>er Anzeiger, Telefon 9584-0<br />
Redaktion: Rudi Ernst, Ludwig-Ganghofer-Str. 12, 83471 <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Für den Inhalt sind die jeweiligen Referenten oder Autoren<br />
verantwortlich<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier!<br />
April 2011