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28<br />

»Was würdest du tun, wenn du etwas siehst, das sonst niemand<br />

sehen kann?«<br />

Der Abroller fiel Luke aus der Hand und krachte auf die Fliesen vor<br />

dem Kamin. Luke bückte sich und hob ihn auf, ohne Clary dabei anzuschauen.<br />

»Du meinst, wenn du <strong>als</strong> Einzige ein Verbrechen beobachtest<br />

oder so etwas?«<br />

»Nein. Ich meine, wenn andere Leute dabei sind, aber du der Einzige<br />

bist, der es sehen kann. Als ob es für alle anderen unsichtbar<br />

wäre.«<br />

Er hielt inne; seine Hand umklammerte den leicht lädierten Abroller.<br />

»Ich weiß, dass es verrückt klingt«, bohrte Clary nervös weiter,<br />

»aber . . .«<br />

Luke drehte sich zu ihr um. Seine tiefblauen Augen ruhten liebevoll<br />

auf ihr. »Clary, du bist eine Künstlernatur, genau wie deine Mutter.<br />

Deshalb kannst du diese Welt auf eine andere Weise sehen <strong>als</strong><br />

andere Leute. Du hast die Gabe, Schönes und Schreckliches in alltäglichen<br />

Dingen zu erkennen. Deswegen bist du noch lange nicht<br />

verrückt, sondern einfach nur anders. Es ist absolut okay, anders zu<br />

sein.«<br />

Clary zog die Beine an und stützte ihr Kinn auf die Knie. Vor ihrem<br />

geistigen Auge zogen noch einmal der Lagerraum, Isabelles goldene<br />

Peitsche, der sich in Todeskrämpfen windende blauhaarige Junge<br />

und Jace’ goldbraune Augen vorbei. Schönes und Schreckliches.<br />

»Glaubst du, dass mein Dad ein Künstler wäre, wenn er noch leben<br />

würde?«<br />

Luke schaute verblüfft. Doch ehe er antworten konnte, öffnete<br />

sich die Tür und Clarys Mutter kam herein. <strong>Die</strong> Absätze ihrer Stiefel<br />

klapperten über das polierte Parkett. Sie reichte Luke den klirrenden<br />

Bund mit den Autoschlüsseln und drehte sich zu ihrer Tochter<br />

um.<br />

Jocelyn Fray war eine schlanke, ranke Frau. Ihr langes Haar schimmerte<br />

ein paar Nuancen dunkler <strong>als</strong> Clarys und war zu einem dun-

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