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spsolothurn links.so - SP Schweiz

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egional<br />

11.07 14<br />

Wunden lecken nach der Wahlschlappe<br />

Die <strong>SP</strong> Kanton Solothurn nach den Wahlen in den National- und Ständerat<br />

Die eidgenössischen Wahlen<br />

sind vorbei. Für die <strong>SP</strong> Kanton<br />

Solothurn hat es eine massive<br />

Niederlage abgesetzt. Der Verlust<br />

von sechs Wählerprozenten und<br />

die dadurch erfolgte Abwahl von<br />

Nationalrat Boris Banga sind<br />

ein Debakel. Eine Analyse des<br />

kantonalen und des nationalen<br />

Wahlkampfes muss die Folge<br />

sein. Diese hat bereits in verschiedenen<br />

Gremien eingesetzt.<br />

Fabian Müller<br />

Die <strong>SP</strong> hat schweizweit und im Kanton<br />

Solothurn eine Niederlage einstecken<br />

müssen. In unserem Kanton<br />

mussten wir einen Einbruch unseres<br />

Wähleranteils von 6 Prozent hinnehmen.<br />

Dadurch haben wir einen unserer<br />

beiden Nationalratssitze verloren<br />

und mussten die Abwahl von<br />

Nationalrat Boris Banga zur Kenntnis<br />

nehmen. Wo liegen die Gründe für<br />

diese Resultate? Bereits wurden in<br />

der Geschäftsleitung der <strong>SP</strong> Kanton<br />

Solothurn und in diversen Amteiparteien<br />

erste Analysen durchgeführt<br />

und diskutiert.<br />

Trend zu den Grünen?<br />

Nach einem ersten Überblick über<br />

die Ergebnisse verlieren wir etwa vier<br />

Prozent an die Grünen. Dass wir mit<br />

<strong>so</strong>lchen Verlusten rechnen mussten,<br />

ist bedenklich. Dass wir jedoch darüber<br />

hinaus zusätzlich rund zwei Prozent<br />

verlieren, ist katastrophal.<br />

Nationale Problematik?<br />

Dass die <strong>SP</strong> <strong>Schweiz</strong> sich auf das<br />

Thema Blocher eingeschossen hat,<br />

war ein Fehler. So wurde die Aufmerksamkeit<br />

nur auf eine Per<strong>so</strong>n<br />

fokussiert. Wir haben es aber auch<br />

nicht verstanden, unseren wichtigen<br />

<strong>so</strong>zialpolitischen Themen Gehör zu<br />

verschaffen. Dadurch, dass es der<br />

<strong>SP</strong> gesamtschweizerisch zu wenig<br />

gut gelungen ist, ihre Standpunkte<br />

klar zu kommunizieren, haben wir<br />

das Image erhalten, abgehoben zu<br />

sein. Diese Haltung der <strong>SP</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

während der letzten sechs Monate<br />

hat uns auch im Kanton Solothurn<br />

geschadet. Und die Krawalle in Bern,<br />

ausgelöst durch demokratiefeindliche<br />

Chaoten aus der autonomen<br />

Szene zwei Wochen vor den Wahlen,<br />

waren für unsere Partei sicher nicht<br />

förderlich.<br />

Es wäre aber zu billig, die Schuld<br />

für unser schlechtes Abschneiden<br />

nur weiterzudelegieren. Wir müssen<br />

auch im Kanton Solothurn über die<br />

Fabian Müller: «Erste Analysen haben aufgezeigt, dass unser Wahlkampf gut organisiert<br />

und mit einem klaren Konzept aufgebaut war.»<br />

FOTO: <strong>SP</strong><br />

Bücher und unsere eigenen Hausaufgaben<br />

machen.<br />

Die Listenbesetzung<br />

als Problem?<br />

Keine andere Liste war nominell und<br />

aufgrund der Funktionen <strong>so</strong> stark<br />

besetzt wie die <strong>SP</strong>-Liste. Bisherige<br />

Nationalräte und allesamt Kantonsrätinnen<br />

und Kantonsräte waren bei<br />

uns mit im Rennen. Die Liste war<br />

stark. Aber die Aufstellung der <strong>SP</strong> im<br />

Wahlkampf hatte auch Schwächen:<br />

Der Frauenanteil war mit Sicherheit<br />

ein Handicap.<br />

Problematik Wasseramt?<br />

Wir haben im Wasseramt verloren<br />

und zwar massiv. Durchschnittlich<br />

9,5 Prozent im Vergleich zu den<br />

Wahlen 2003. Ob der Entscheid des<br />

Parteitages richtig war, den Wasserämter<br />

Kandidaten nicht zu berücksichtigen,<br />

stelle ich hier zumindest<br />

zur Diskussion.<br />

Es ist jedoch zu einfach, nur das<br />

Wasseramt in den Mittelpunkt zu<br />

rücken. Wir verlieren auch in der<br />

Amtei Lebern (8,8 Prozent) und an<br />

vielen anderen Orten, insbe<strong>so</strong>ndere<br />

in den Städten. In Grenchen elf Prozent,<br />

in Olten neun Prozent und in<br />

Solothurn rund fünf Prozent. Unsere<br />

Verluste sind flächendeckend über<br />

den ganzen Kanton verteilt.<br />

Der Wahlkampf?<br />

Erste Analysen haben aufgezeigt, dass<br />

unser Wahlkampf gut organisiert und<br />

mit einem klaren Konzept aufgebaut<br />

war. So wurden beispielsweise die<br />

Solothurner Landkarten, die wir als<br />

Give-Away verschenkt haben, sehr<br />

geschätzt. Dennoch hat die kritische<br />

Analyse auch einige Mängel aufgezeigt.<br />

So werden wir es in Zukunft unterlassen,<br />

auf unseren Plakaten auf<br />

die Haltung gegnerischer Parteien<br />

hinzuweisen, auch wenn diese noch<br />

<strong>so</strong> falsch ist. Ebenfalls wollen wir<br />

unsere nominierten Kandidatinnen<br />

und Kandidaten früher in die Sektionen<br />

schicken. Bei Gesprächen mit<br />

unseren Mitgliedern <strong>so</strong>llen sie ihre<br />

Ideen und Ziele frühzeitig aufzeigen<br />

und Sympathiepunkte sammeln.<br />

Wie weiter?<br />

Die Kantonsrats- und Regierungsratswahlen<br />

finden in rund 15 Monaten<br />

statt. Für uns beginnt die Planung<br />

dieser Wahlen heute. Es ist nicht das<br />

erste Mal, dass die <strong>SP</strong> des Kantons Solothurn<br />

eine Niederlage zu verdauen<br />

hat. Wir müssen uns zusammenraufen,<br />

die Analyse beenden, Massnahmen<br />

ergreifen und dann schleunigst<br />

nach vorne schauen! Wir sind in der<br />

Rolle der Herausfordererin. Und wir<br />

werden angreifen!<br />

Wir müssen auch im<br />

Kanton Solothurn über<br />

die Bücher und unsere<br />

eigenen Hausaufgaben<br />

machen.<br />

Weiterhin liegt viel Arbeit vor<br />

uns. Es werden wieder Anstrengungen<br />

unternommen, um den Staat<br />

langsam, aber sicher auszuhungern.<br />

<strong>Schweiz</strong>weit werden wir mit einem<br />

erneuten Angriff auf die AHV zu<br />

rechnen haben. Im Kanton werden<br />

die bürgerlichen Parteien die dringend<br />

notwendigen Verbesserungen<br />

für Familien und Arbeiterschaft wie<br />

Tagesschulen und Krankenkassenprämienverbilligung<br />

weiter verhindern<br />

wollen. Es braucht uns und es<br />

braucht dich, damit wir dem vehement<br />

entgegentreten können. Al<strong>so</strong>,<br />

packen wir’s an!<br />

Fabian Müller ist Vizepräsident und war Wahlkampfleiter<br />

der <strong>SP</strong> Kanton Solothurn<br />

DANKE SCHÖN<br />

Ich möchte allen Per<strong>so</strong>nen, die diesen<br />

Wahlkampf per<strong>so</strong>nell oder finanziell<br />

unterstützt haben, herzlich<br />

danken. Danke an alle Kandidatinnen<br />

und Kandidaten der <strong>SP</strong> <strong>so</strong>wie<br />

der Ju<strong>so</strong>: Ihr alle habt einen engagierten<br />

Wahlkampf geführt, sehr viel<br />

Zeit aufgewendet, um euch für die<br />

Sache der <strong>SP</strong> einzusetzen. Danke an<br />

alle Helferinnen und Helfer aus den<br />

Sektionen und Amteien, die beim<br />

Organisieren von Standaktionen,<br />

Aufkleben von Plakaten und Flyer-<br />

Verteilen für unsere Partei gekämpft<br />

haben. Und danke an den kantonalen<br />

Wahlausschuss, der mit viel Einsatz<br />

und Herzblut den Wahlkampf begleitet<br />

hat.<br />

Fabian Müller

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