spsolothurn links.so - SP Schweiz
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13 11.07 <br />
regional<br />
«Die Begegnungen mit den Mitgliedern<br />
der <strong>SP</strong> bedeuteten mir viel»<br />
Manfred Baumann ist von seinem Amt als Präsident der <strong>SP</strong> Kanton Solothurn zurückgetreten<br />
Manfred Baumann ist von seinem<br />
Amt als Präsident der <strong>SP</strong><br />
Kanton Solothurn zurückgetreten.<br />
Wie hat er die Zeit an der<br />
Parteispitze erlebt und was<br />
muss eine Nachfolgerin oder<br />
ein Nachfolger mitbringen?<br />
Links.ch hat nachgefragt.<br />
Manfred Baumann, nach etwas<br />
mehr als dreieinhalb Jahren als Präsident<br />
der <strong>SP</strong> Kanton Solothurn hast<br />
Du Dich entschlossen, von diesem<br />
Amt zurückzutreten. Ist jetzt ein<br />
guter Zeitpunkt?<br />
Ich denke, dass es für die <strong>SP</strong> des<br />
Kantons Solothurn wichtig ist, mit<br />
voller Energie die Wahlen 2009 angehen<br />
und vorbereiten zu können.<br />
Deshalb erachte ich den Zeitpunkt<br />
als richtig. Ende Sommer 2007 hatte<br />
ich mich persönlich entschieden,<br />
nicht mehr für eine neue Amtsdauer<br />
anzu treten. Eine Wahl am 28. April<br />
2008 am ordentlichen Frühjahrsparteitag<br />
erscheint mir für die neue<br />
Partei führung im Hinblick auf die<br />
Wahlen im März 2009 aber als zu<br />
spät. Der Wahlkampf muss vor den<br />
Som merferien 2008 geplant werden<br />
können.<br />
Was sind die Gründe für Deinen<br />
Rücktritt?<br />
Sie sind in erster Linie persönlicher<br />
Natur. Das Parteipräsidium beansprucht<br />
einen nicht unerheblichen<br />
zeitlichen Aufwand. Neben dem Beruf<br />
ist <strong>so</strong>mit keine Zeit mehr für eine<br />
Sprachschule oder eine Weiterbildung.<br />
Diese steht bei mir an. Zudem<br />
will ich mehr Zeit für mein Privatleben<br />
einsetzen können. Und nach<br />
den Sitzverlusten im Regierungsund<br />
Nationalrat ist es wichtig, dass<br />
neue Köpfe der <strong>SP</strong> ein erfolgreicheres<br />
Image geben können.<br />
Welches waren für Dich die bedeutendsten<br />
Ereignisse in Deiner<br />
Amtszeit?<br />
Sagen wir es <strong>so</strong>: In meiner Amtszeit<br />
gab es sehr viele positive Momente.<br />
Insbe<strong>so</strong>ndere die Begegnungen mit<br />
vielen Mitgliedern der Sozialdemokratischen<br />
Partei – sei dies am Parteitag,<br />
sei dies bei Jubiläen, sei dies<br />
in den Sektionen, sei dies in der Kantonsratsfraktion<br />
– bedeuten mir sehr<br />
viel. Wir haben viele ganz be<strong>so</strong>ndere<br />
Menschen in unseren Reihen, für die<br />
es sich lohnt einzustehen. Sachpolitisch<br />
haben wir dazu beigetragen,<br />
dass der Kanton Solothurn durch<br />
die Goldreserven und die Neuregelung<br />
des Finanzausgleichs zwischen<br />
Bund und Kantonen (NFA) einen<br />
neuen Spielraum erhalten hat, den er<br />
jedoch zu wenig wahrnimmt. Nicht<br />
zuletzt durch unsere politischen Vorstösse<br />
haben wir die Arbeitslosigkeit<br />
senken können und insbe<strong>so</strong>ndere<br />
bei der Jugendarbeitslosigkeit Fortschritte<br />
realisieren können. Wir haben<br />
ein hervorragendes Bildungspapier<br />
erarbeitet und auch das Angebot<br />
des öffentlichen Verkehrs verbessern<br />
können. Unter der Leitung von Regierungsrat<br />
Peter Gomm haben wir<br />
zudem ein gutes Sozialgesetz erwirken<br />
können.<br />
Schlimm waren für mich die Todesfälle<br />
in den letzten Jahren. Und<br />
die Sitzverluste von zwei Politikern,<br />
welche ich eben auch als Menschen<br />
sehr schätze. Persönlich habe ich<br />
wahrscheinlich zu viel Kraft intern<br />
Manfred Baumann: «Nach den Sitzverlusten im Regierungs- und Nationalrat ist es<br />
wichtig, dass neue Köpfe der <strong>SP</strong> ein erfolgreicheres Image geben können.» FOTO: <strong>SP</strong><br />
benötigt, die ich für politische Neuausrichtungen<br />
hätte einsetzen <strong>so</strong>llen.<br />
Was hast Du bewirken können?<br />
Die Partei seht heute finanziell <strong>so</strong>lid<br />
dar, auch wenn der Spielraum noch<br />
relativ eng ist. Und vor allem weist<br />
die <strong>SP</strong> heute ein professionelles Sekretariat<br />
auf. Die Basisarbeit wurde<br />
intensiviert und die Anliegen der Sektionen<br />
werden früher aufgenommen.<br />
Wir haben sehr gute Grundlagen erarbeitet,<br />
aus welchen politische Vorstösse<br />
erfolgt sind und weitere folgen<br />
werden. Die Fachausschüsse wurden<br />
grösstenteils wiederbelebt. Zudem<br />
denke ich, dass es mir gelungen ist,<br />
als integrative Per<strong>so</strong>n wahrgenommen<br />
zu werden.<br />
Was kann eine Per<strong>so</strong>n – oder je<br />
nachdem mehrere Per<strong>so</strong>nen – motivieren,<br />
das Präsidium der <strong>SP</strong> Kanton<br />
Solothurn zu übernehmen?<br />
Es ist zweifellos eine spannende und<br />
verantwortungsvolle Aufgabe. Eben<strong>so</strong><br />
kann es als Sprungbrett für weitere<br />
politische Interventionen dienen. In<br />
erster Linie aber ist es auch der Stolz,<br />
eine politische Bewegung wie eine <strong>SP</strong><br />
leiten zu dürfen und in selber beeinflusste<br />
Bahnen zu lenken.<br />
Was sind aus Deiner Erfahrung die<br />
wichtigsten Eigenschaften, die sie<br />
mitbringen muss?<br />
Wille, Freude an der Politik, Mut und<br />
gute Nerven. Zudem, denke ich, ist<br />
das Wissen über politische Geschäfte<br />
auf kantonaler und/oder nationaler<br />
Basis wichtig. Und der Kommunikationsfähigkeit,<br />
insbe<strong>so</strong>ndere mit den<br />
Medien, kommt eine immer grössere<br />
Bedeutung zu. Nicht zuletzt ist ein<br />
gewisses Mass an Durchsetzungsvermögen,<br />
auch innerhalb der <strong>SP</strong>, nicht<br />
unerheblich.<br />
Was wirst Du deiner Nachfolge im<br />
Amt als persönlichen Wunsch mitgeben?<br />
Wer zur Zimmertüre hinausläuft,<br />
<strong>so</strong>llte nicht nur Beine und Körper<br />
mit nach draussen nehmen, <strong>so</strong>ndern<br />
auch das Mundwerk. Deshalb werde<br />
ich mich hüten, meiner Nachfolge<br />
dreinzureden. Die neue Führung<br />
muss ihre Vorstellungen umsetzen<br />
können. Persönlich wünsche ich lediglich<br />
viel Erfolg!