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Die Lupe 2/2013 - Die Schweizerische Post

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Sondermarke Kunstserie – Biennale Venedig<br />

Carron meistert<br />

auch das Kleinformatige<br />

Sondermarke<br />

Kunstserie – Biennale Venedig<br />

Verkauf<br />

Philatelie: ab 30.4.<strong>2013</strong> bis 30.6.2014,<br />

solange Vorrat<br />

<strong>Post</strong>stellen: ab 7.5.<strong>2013</strong>, solange Vorrat<br />

Gültig<br />

unbeschränkt ab 7.5.<strong>2013</strong><br />

Druck<br />

Offsetdruck, 5-farbig; Giesecke & Devrient,<br />

Leipzig, Deutschland<br />

Formate<br />

Wertzeichen: 33 × 28 mm<br />

Kleinbogen: 192 × 95 mm (2 Reihen zu<br />

5 Marken)<br />

Papier<br />

Briefmarkenpapier weiss, mit optischem<br />

Aufheller, matt gummiert, 110 gm²<br />

Zähnung<br />

13¼:13½<br />

Sujet auf<br />

Ersttagsumschlag<br />

Valentin Carron ist 1977 in Martigny geboren und dem Wallis treu geblieben. Nach<br />

seiner künstlerischen Ausbildung an der Ecole Cantonale des Beaux-Arts in Sitten und<br />

an der ECAL in Lausanne, wo er im Jahr 2000 abschloss, kehrte er in seine Heimatstadt<br />

zurück. Konsequent beschränkt sich der international beachtete Künstler auf einen<br />

Aktionsradius von zehn Kilometern rund<br />

um sein Atelier in Martigny. Carron findet<br />

seine Inspirationsquellen praktisch<br />

ausschliesslich in dieser nahen Umgebung.<br />

Er meint, es sei diese überschaubare<br />

Distanz, die sich innerhalb eines Tages<br />

sogar zu Fuss ablaufen liesse, die den<br />

Dingen eine Art menschliche Dimension<br />

verleihe. Valentin Carron arbeitet oft mit<br />

Fiberglas und bildet vorgefundene Objekte<br />

lebensgross in Form von skulpturalen<br />

Werken nach. Wenn die von ihm gestalteten,<br />

ihrem ursprünglichen Zusammenhang<br />

entrissenen und in «unechtem»<br />

Material nachgebildeten Dinge in Galerieoder<br />

Museumsausstellungen auftauchen,<br />

provozieren sie beim Betrachter die Frage<br />

nach Original und Kopie, nach Tradition<br />

und Identität: <strong>Die</strong> Alltagsgenstände, Frag-<br />

Valentin Carron, Untitled, Installationsansicht,<br />

14. Biennale Internazionale di<br />

Scul tura in Carrara, Italien, 2010.<br />

Courtesy: Galerie Eva Presenhuber, Zürich<br />

mente lokaler Architekturen, Einrichtungsobjekte<br />

und Bildmotive strahlen<br />

eine leicht beklemmende Leere, aber<br />

auch eine stille Melancholie aus. Carrons<br />

plastische und malerische Arbeit hat ihre<br />

Wurzeln in der Auseinandersetzung mit<br />

der Pop-Art, die in den späten 1950er-<br />

Jahren in England und Amerika geprägt<br />

wurde. Darin wurden banale Alltagsgegenstände<br />

zu Kunstmotiven erhoben und<br />

die Grenzen zwischen Kunst und Alltagswelt<br />

bewusst verwischt. Aber auch die<br />

Appropriation Art der 1980er-Jahre, in<br />

der man sich gezielt Kunstwerke anderer<br />

Künstler «aneignete», gehört zu Carrons<br />

Bezugspunkten. So verunsichert er das<br />

Publikum, wenn er teils berühmte Kunstwerke<br />

nur leicht verfremdet nachbildet,<br />

darunter Gemälde von Fernand Léger<br />

oder Plastiken von Alberto Giacometti.<br />

Auch für diese Vorlagen musste Carron<br />

seinen vertrauten Zehn-Kilometer-Radius<br />

nicht verlassen: Er fand sie in der Fondation<br />

Gianadda, die mit ihren Ausstellungen<br />

klassischer moderner Kunst regelmässig<br />

Scharen von Kunstinteressierten<br />

nach Martigny lockt.<br />

Für die Gestaltung seiner Ausstellung im<br />

Schweizer Pavillon in Venedig arbeitet<br />

Valentin Carron mit dem Tessiner Giovanni<br />

Carmine, Kurator und Direktor der<br />

Kunsthalle St. Gallen, zusammen. <strong>Die</strong><br />

Mög lichkeit, eine Briefmarke für die<br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> zu gestalten, nutzte<br />

Carron, um seine Schlangenskulptur aus<br />

Metall, die auch in Venedig zu sehen sein<br />

wird, ins Bild zu setzen. Gleichzeitig ist<br />

das Briefmarkenmotiv mit dem gestreiften<br />

Hintergrund eines feinen italienischen<br />

Herrenhemdes das Resultat der<br />

von Carron neu entdeckten Collagetechnik.<br />

<strong>Die</strong>sen Collagen möchte er anlässlich<br />

seines Auftritts in Venedig sogar ein<br />

eigenes Künstlerbuch widmen.<br />

Sandi Paucic<br />

Projektleiter Biennalen bei Pro Helvetia<br />

Gestaltung<br />

Valentin Carron, Martigny (VS)<br />

Ausgabetagsstempel<br />

23

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