Die Lupe 2/2013 - Die Schweizerische Post
Die Lupe 2/2013 - Die Schweizerische Post
Die Lupe 2/2013 - Die Schweizerische Post
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Passion Bundesfeierkarten<br />
Foto: Jean-Paul Bach<br />
Eine rundum<br />
«ganze Sache»<br />
Guido A. Zäch.<br />
Das Werk «Bundesfeierkarten – Idee und Wirkung» von Dr. med.<br />
Dr. rer. nat. h. c. Guido A. Zäch ist legendär. Es ist Handbuch<br />
und Katalog zugleich und widerspiegelt die Geschichte und Vielfalt<br />
der Bundesfeierkarten in eindrücklicher Art und Weise.<br />
Zäch dokumentiert mit seiner Leidenschaft und seinem Fachwissen<br />
ein Stück Schweizer Geschichte.<br />
Wann, warum und durch wen wurden die Bundesfeierkarten<br />
ins Leben gerufen?<br />
Erste offizielle Bundesfeierkarten wurden 1910 durch das<br />
<strong>Schweizerische</strong> Bundesfeierkomitee in Zusammenarbeit mit<br />
der Schweizer <strong>Post</strong>verwaltung herausgegeben. <strong>Die</strong> Idee war,<br />
der Bundesfeier durch die Spende an ein wohltätiges oder<br />
kulturelles Werk eine zusätzliche Bedeutung zu geben, im<br />
Gedenken an die ersten Eidgenossen, die zu gegenseitiger Hilfe<br />
und gemeinsamer Tat zusammenstanden.<br />
Sammelgebiet vermitteln. Gleichzeitig ist dieses Handbuch eine<br />
Dokumentation über eine Auswahl von Belegen aus meiner<br />
Sammlung privater und offizieller Bundesfeierkarten.<br />
<strong>Die</strong> Wirkung der Bundesfeierkarten ist «grenzenlos». Grüsse<br />
aus der Ferne in die Heimat und von hier in alle Länder der Erde<br />
dokumentieren den Zusammenhalt der Schweizer an ihrem<br />
Nationalfeiertag. Das geschichtliche Umfeld und der administrative<br />
Aufwand zur Realisierung der Bundesfeierkarten wer-<br />
16<br />
Was macht die Faszination des Ganzsachensammelns im<br />
Gegensatz zum Briefmarkensammeln aus?<br />
Unter Ganzsachen verstehen Philatelisten Briefumschläge oder<br />
<strong>Post</strong>karten, die einen eingedruckten «Wertstempel» tragen. <strong>Die</strong><br />
nötige Briefmarke ist also bereits auf Umschlag oder Karte<br />
aufgedruckt, braucht aber je nach postalischer Verwendung<br />
(Flugpost, Zeppelinfahrten, seltene Destinationen) eine entsprechende<br />
Zusatzfrankatur. Damit wird die Ganzsache zum<br />
faszinierenden Sammelgebiet. Bei der Bundesfeierkarte sticht<br />
zudem die künstlerische Gestaltung der Bildseite durch einen<br />
Schweizer Kunstschaffenden und die Vielfalt der Kartentexte<br />
hervor.<br />
Sind Ganzsachen nicht Stiefkinder der Philatelie?<br />
<strong>Die</strong> Ganzsache ist genauso alt wie die Briefmarke. 1840 erschien<br />
in England am gleichen Tag wie die Briefmarke die erste Ganzsache.<br />
Sie verdient zu Recht zunehmende Beachtung als interes-<br />
santes Zeitdokument mit Wertzeichen, Stempel, Destination,<br />
Zusatzfrankatur und Text. Bundesfeierkarten sind zudem Zeugen<br />
weltweiter Verbundenheit am Geburtstag unserer gemeinsamen<br />
Heimat.<br />
Mit dem Buch «Bundesfeierkarten – Idee und Wirkung»<br />
haben Sie neue Wege in der philatelistischen Literatur<br />
beschritten. Was war der Anreiz für Sie, dieses Buch zu<br />
verfassen?<br />
Begriffe wie Rütli als Wiege der Freiheit, Rütlischwur von 1291,<br />
Rütlirapport mit General Guisan oder der 1. August als Nationalfeiertag<br />
haben mich seit meiner Jugend mächtig beeindruckt. Jahrzehntelang<br />
habe ich Belege in diesem Zusammenhang gesammelt:<br />
Briefe, Karten, Dokumente, Marken, Münzen, Medaillen<br />
sowie Gegenstände und Abbildungen. Als Autor des Buches<br />
«Bundesfeierkarten – Idee und Wirkung» will ich meine Begeisterung<br />
weitergeben und einen umfassenden Einblick in dieses<br />
1940, 1. August, <strong>Post</strong>museum Bern, Bundesfeierkarte aus dem<br />
Werdegang «Knabe mit Armbrust». Bundesfeierblock 1940<br />
mit Originalunterschrift von General Henri Guisan, wenige Tage<br />
nach dem Rütlirapport.