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Die Oltech in einer sich wandelnden Umwelt - oltech GmbH

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Sachthema<br />

Inter<strong>in</strong>stitutionelle<br />

Zusammenarbeit<br />

wird durch<br />

enge Strukturen<br />

beh<strong>in</strong>dert<br />

Trotz <strong>in</strong>stitutioneller Zusammenarbeit bleibt der Drehtüreffekt (Foto: Niklaus Spörri)<br />

<strong>Die</strong> soziale Sicherung ist <strong>in</strong> der Schweiz komplex aufgebaut.<br />

Betroffene und Fachleute s<strong>in</strong>d deshalb bisweilen<br />

überfordert. Mit IIZ-Projekten versucht man seit rund<br />

zehn Jahren Gegensteuer zu geben, stösst aber an strukturelle<br />

Grenzen.<br />

<strong>Die</strong> aktuelle Sozialpolitik setzt auf beruf-<br />

<strong>in</strong>stitutioneller Zuständigkeiten nehmen<br />

<strong>sich</strong> bloss um befristete oder prekäre Be-<br />

liche E<strong>in</strong>gliederung. Arbeitslosenversi-<br />

Abklärungen breiten Raum e<strong>in</strong>. <strong>Die</strong>se füh-<br />

schäftigung handelt. Paradoxerweise ver-<br />

cherung (ALV), Invalidenver<strong>sich</strong>erung (IV)<br />

ren nicht zu entsprechend passgenauen<br />

stärkt das manchmal den Drehtüreffekt,<br />

und Sozialhilfe sollen selbst Menschen<br />

Massnahmen. Da das Ziel von Beg<strong>in</strong>n weg<br />

den man mit IIZ beseitigen will.<br />

mit mehrfachen Problemen <strong>in</strong> den Ar-<br />

gesetzt (Beendigung des Sozialleistungs-<br />

IIZ verfolgt e<strong>in</strong> doppeltes Ziel: E<strong>in</strong>sparungen<br />

beitsmarkt <strong>in</strong>tegrieren. <strong>Die</strong>se bilden im<br />

bezugs durch Integration <strong>in</strong> den Arbeits-<br />

durch effizientere Kooperation und die ef-<br />

Wesentlichen die Zielgruppe für Koopera-<br />

markt) und das Repertoire an Qualifizie-<br />

fektivere Integration von Erwerbslosen<br />

tionsprojekte, die unter dem Namen <strong>in</strong>-<br />

rungs- und Beschäftigungsmassnahmen<br />

mit Mehrfachproblemen. E<strong>in</strong>e Evaluation<br />

ter<strong>in</strong>stitutionelle Zusammenarbeit (IIZ) <strong>in</strong><br />

begrenzt ist, tendieren die Integrations-<br />

im Auftrag des Bundesamts für Sozialver-<br />

allen Kantonen aufgebaut wurden. In ei-<br />

pläne zu Standardisierung. Deshalb kann<br />

<strong>sich</strong>erungen weist nach, dass IIZ-MAMAC<br />

ner Studie der Fachhochschule Nordwest-<br />

im <strong>in</strong>dividuellen Fall nicht kompromisslos<br />

ke<strong>in</strong>e höhere Integrationsrate erreicht.<br />

schweiz wurden zwei derartige Modelle<br />

von Bedürfnissen ausgegangen werden,<br />

(MAMAC = Mediz<strong>in</strong>isch arbeitsmarktliches<br />

über e<strong>in</strong>en Zeitraum von zwei Jahren unter<br />

der Fall wird eher den Massnahmen ange-<br />

Assessment und Case Management). Qua-<br />

die Lupe genommen. <strong>Die</strong> Forschung um-<br />

passt als die Massnahmen dem Fall.<br />

litativ erzielt IIZ jedoch positive Effekte. In<br />

fasste teilnehmende Beobachtung <strong>in</strong> den<br />

den untersuchten Projekten funktioniert<br />

beiden Projekten und <strong>in</strong> den zuweisenden<br />

Neue Drehtüren und<br />

die Zusammenarbeit im Allgeme<strong>in</strong>en gut.<br />

6<br />

Stellen (Sozialdienst, RAV, IV-Stelle).<br />

<strong>in</strong>stitutionelle Grenzen<br />

Weil die Institutionen unter dem Druck ste-<br />

Kooperation ist zu e<strong>in</strong>er gewissen Selbstverständlichkeit<br />

geworden, auch bei Fäl-<br />

Vielfalt und Standardisierung<br />

hen, Kosten zu sparen und ihre Klient<strong>in</strong>nen<br />

len ausserhalb von IIZ.<br />

In der Praxis wird IIZ sehr verschieden<br />

und Klienten <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt zu <strong>in</strong>te-<br />

<strong>Die</strong>se musste jedoch im bestehenden <strong>in</strong>-<br />

<strong>in</strong>terpretiert und umgesetzt. Bei der Ziel-<br />

grieren, s<strong>in</strong>d Massnahmen primär auf die<br />

stitutionellen Rahmen e<strong>in</strong>gerichtet wer-<br />

gruppe von IIZ s<strong>in</strong>d mehrere Institutionen<br />

Ablösung ausgerichtet. Deshalb wird kurz-<br />

den. Das setzt strukturelle Grenzen:<br />

<strong>in</strong>volviert und vielschichtige Probleme<br />

fristig auf die nächste anstehende Mög-<br />

vorhanden. <strong>Die</strong> Projekte beschränken <strong>sich</strong><br />

lichkeit oder auf e<strong>in</strong> neu auftauchendes<br />

• Erstens führt die sozialpolitische Ausrich-<br />

meistens auf ALV, IV und Sozialhilfe und<br />

Problem reagiert. Mittel- oder langfristige<br />

tung auf Arbeits<strong>in</strong>tegration zu e<strong>in</strong>er ge-<br />

konzentrieren <strong>sich</strong> auf die Aspekte Arbeit<br />

Ziele werden h<strong>in</strong>tangestellt – vor allem<br />

wissen Konkurrenz der Institutionen.<br />

und Gesundheit.<br />

dann, wenn <strong>sich</strong> für e<strong>in</strong>e Klient<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Die</strong>se neigen weiterh<strong>in</strong> dazu, <strong>sich</strong> gegen<br />

IIZ will Doppelspurigkeiten vermeiden<br />

Arbeitsgelegenheit ergibt. In solchen Si-<br />

seitig Fälle zuzuschieben, um Kosten zu<br />

und E<strong>in</strong>gliederungsprozesse beschleunigen.<br />

Das gel<strong>in</strong>gt nur ansatzweise. Ange-<br />

tuationen werden z.B. Qualifizierungspläne<br />

fallen gelassen oder gesundheitliche<br />

sparen.<br />

• Zweitens s<strong>in</strong>d alle Unterstützungspro-<br />

<strong>sich</strong>ts diffuser Problemlagen und unklarer<br />

E<strong>in</strong>schränkungen ignoriert, selbst wenn es<br />

nzesse und Massnahmen an die zeitlichen

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