Das Elektrokardiogramm (EKG)
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Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch<br />
<strong>Das</strong> <strong>Elektrokardiogramm</strong> (<strong>EKG</strong>)<br />
Was ist ein <strong>Elektrokardiogramm</strong>? (<strong>EKG</strong>)<br />
Die Herzaktion erzeugt auf der Körperoberfläche nachweisbare elektrische Potentialschwankungen im Bereiche<br />
von wenigen Millivolt, wobei das <strong>EKG</strong> die Darstellung dieser elektrischen Aktivität ermöglicht. Zu diesem<br />
Zwecke werden Elektroden an Brust, Armen und Beinen angebracht, welche den elektrischen Erregungsablauf<br />
des Herzens sozusagen aus verschiedenen Projektionen abbilden. Die jeweils zwischen 2 Polen abgeleiteten<br />
Herzströme werden verstärkt, gefiltert und als <strong>EKG</strong>-Kurven auf einem Bildschirm bzw. auf Papier mit einer<br />
definierten Papiergeschwindigkeit (in der der Regel 25 mm/s) aufgetragen. Die zeitliche Auflösung dieser<br />
Spannungsunterschiede ergibt die so genannte <strong>EKG</strong>-Kurve, welche aus verschiedenen Wellen und Zacken<br />
besteht.
Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch<br />
Was bedeuten die verschiedenen Zacken und Kurven?<br />
Der <strong>EKG</strong>-Komplex besteht grundsätzlich aus 3 Teilen, wobei die 1. Welle die P-Welle genannt wird und die<br />
Erregung der Vorhöfe darstellt. Der 2. Komplex heisst QRS-Komplex und entspricht der Kontraktion der<br />
Hauptkammern. Danach folgt die T-Welle, welche durch die die Repolarisation (Erholung) der Kammern<br />
zustande kommt.<br />
Wozu dient das <strong>Elektrokardiogramm</strong>?<br />
Der Arzt kann anhand dieser standardisierten <strong>EKG</strong>-Kurven (12-Ableitungs-<strong>EKG</strong>) Hinweise für bestimmte<br />
Herzerkrankungen erkennen. Einerseits ist es möglich, den Herzrhythmus zu beurteilen (zu schnell, zu<br />
langsam, unregelmässig), anderseits sind auch Rückschlüsse auf die mechanische Leistung des Herzens und<br />
seiner Grösse ableitbar. Im Allgemeinen können aufgrund eines <strong>EKG</strong>s Informationen über Herzfrequenz (Puls),<br />
Herzrhythmus, Herzlage, elektrische Überleitung, Rhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen (koronare<br />
Herzerkrankung, Myokardinfarkt), Grösse des Herzens und Dicke der Herzwände (Hypertrophie) diagnostiziert<br />
werden. Daneben können auch andere Effekte wie diejenigen von Elektrolytstörungen (Kalium, Calcium) oder<br />
Medikamenten (Digitalis) nachweisbar sein, wobei diese Veränderungen nicht sehr spezifisch sind.<br />
Was kann man nicht aus dem <strong>EKG</strong> ablesen?<br />
Die Leistung des Herzens (Pumpfunktion) kann nicht mit dem <strong>EKG</strong> beurteilt werden, ebenfalls lässt sich die<br />
Durchgängigkeit der Herzkranzgefässe bei Patienten mit Angina pectoris (Herzschmerzen) nicht mit diesem<br />
System darstellen. <strong>Das</strong> <strong>EKG</strong> kann Hinweise auf Klappenfehler oder angeborene Herzfehler geben, wobei es für<br />
diese Krankheiten nicht ausreichend aussagekräftig ist (siehe Kapitel Echokardiographie).