Merkblatt zum korrekten Umgang mit gebrauchten Batterien

Faktenblatt
Entsorgung und Transport von Batterien
1. Batterietypen
Batterien werden nach Ihrer Zusammensetzung unterschiedlichen UN Bezeichnungen und Klassifizierungen
zugeteilt.
Tabelle 1 : Klassifizierung von Batterien im ADR (Accord Européen relatif au transport de marchandises dangereuses
par route
UN
Nummer
UN 2794
UN 2795
UN 2800
Bezeichnung Sonder-vorschriften Verpackungsanweisungen
Batterien (Akkumulatoren),
Nass, gefüllt mit Säure,
elektrische Sammler
Batterien (Akkumulatoren),
Nass, gefüllt mit Alkalien,
elektrische Sammler
Batterien (Akkumulatoren),
nass, auslaufsicher,
elektrische Sammler
295
598
295
598
238
295
598
P801
P801a
VV14
P801
P801a
VV14
P003
P801a
VV14
Kategorie
Akkumulatoren
Batterien
Akkumulatoren
Batterien
Akkumulatoren
Batterien
UN 3496 Batterien, Nickelhaltig __ __ Geräte Batterien
UN 3028 Batterien (Akkumulatoren), 295
P801
Akkumulatoren
trocken, Kaliumhydroxid, 304
P801a
Batterien
fest, enthaltend, elektrische
598
VV14
Sammler
UN 3090 Lithium-Metall-Batterien 188
230
310
636
656
UN 3091 Lithium-Metall-Batterien in
Ausrüstungen
188
230
636
656
P903
P903a
P903b
P903
P903a
P903b
Lithium
Batterien
Lithium
Batterien
UN 3171 Batteriebetriebenes
__ __ Akkumulatoren
Fahrzeug
oder
Batteriebetriebenes Gerät
UN 3480 Lithium-Ionen-Batterien 188
230
310
348
636
656
P903
P903a
P903b
Lithium
Batterien
UN 3481 Lithium-Ionen-Batterien in
Ausrüstungen
188
230
348
636
656
P903
P903a
P903b
Lithium
Batterien
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1.1 Geräte Batterien
Geräte Batterien mit der UN 3496 (Lithium-Batterien ausgeschlossen) unterliegen nicht den Vorschriften des
ADR.
Gemischte gebrauchte Batterien werden im Kapitel 1.3 behandelt.
1.2 Lithiumbatterien
Gebrauchte Lithiumbatterien, die nach normalem Gebrauch zu Zwecken des Recyclings befördert werden,
unterliegen, je nach Gefahrgutklassifizierung, unter anderem folgender Sondervorschrift:
Sondervorschrift
636 a) Zellen in Ausrüstungen dürfen sich während der Beförderung nicht soweit entladen können,
dass die Spannung bei offenem Stromkreis unter 2 Volt oder unter zwei Drittel der Spannung der
nicht entladenen Zelle – je nachdem, welche dieser beiden Spannungen die niedrigere ist – fällt.
b) Gebrauchte Lithiumzellen und -batterien mit einer Bruttomasse von jeweils
höchstens 500 g, die zur Entsorgung gesammelt und zwischen den
Verbrauchersammelstellen und den Zwischenverarbeitungsstellen zur Beförderung
aufgegeben werden, unterliegen zusammen mit anderen gebrauchten Zellen oder
Batterien, die kein Lithium enthalten, nicht den übrigen Vorschriften des ADR, wenn
folgende Bedingungen erfüllt werden:
(i) die Vorschriften der Verpackungsanweisung P 903b werden eingehalten;
(ii) es besteht ein Qualitätssicherungssystem, um sicherzustellen, dass die
Gesamtmenge Lithiumzellen oder –batterien je Beförderungseinheit 333 kg nicht
überschreitet;
(iii) Versandstücke sind mit der Kennzeichnung zu versehen: «GEBRAUCHTE
LITHIUMBATTERIEN».
1.3 Gemischte gebrauchte Batterien (inkl. Lithiumbatterien)
Zu den gemischten Gerätebatterien gehören Alkalibatterien
(UN3028), Nickel-Cadmium Batterien (UN2795) und Lithiumbatterien
(UN3090).
1.3.1 Gemischte gebrauchte Batterien, die von den ADR-Vorschriften befreit sind
Generell unterliegen gemischte gebrauchte Batterien nicht dem Gefahrgutrecht, wenn die Bedingungen der
Sondervorschrift 636 b (siehe auch Oben) eingehalten werden:
- Verpackungsanweisung P903b erfüllt
- Es besteht ein Qualitätssicherungssystem zur Sicherstellung des Lithiumzellen oder –batterien Anteils
< 333kg (gesamte Menge an Batterien < 1t)
- Gebinde sind mit „gebrauchte Lithiumbatterien“ gekennzeichnet
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Verpackungsanweisung
P903b
Werden gebrauchte Lithiumbatterien oder –zellen, mit einer Bruttomasse von jeweils höchstens
500g zusammen mit anderen Batterien befördert, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
1. Fässer oder Kisten aus Kunststoff müssen der VG II für feste Stoffe entsprechen
2. In Fässern oder Kisten mit einem Sack aus Polyethylen, bestehen weitere Anforderungen
an die Beständigkeit des PE Sacks
3. Zusätzliche Bedingungen:
Der Leerraum in den Verpackungen muss mit geeignetem Material verfüllt werden, so dass die
Bewegungsfreiheit der Batterien während des Transports eingeschränkt ist.
Luftdicht schliessende Verpackungen müssen mit einer Lüftungseinrichtung ausgerüstet sein die so
beschaffen ist, dass ein auftretender Überdruck durch entstehende Gase 10kPa nicht
überschreitet.
1.3.2 Gemischte gebrauchte Batterien, die von den ADR Vorschriften nicht befreit
sind
Behälter mit einer Bruttomasse > 30kg müssen mit dem Gefahrzettel 9 gekennzeichnet werden. Für die
Beförderung ist ein Beförderungspapier mit dem Eintrag:
UN 3090, Abfall Lithiumbatterien, 9, VG II, (E)
Musterbegleitschein:
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1.4 Akkumulatoren
Gebrauchte Akkumulatoren, die nach normalem Gebrauch zu
Zwecken des Recyclings befördert werden, unterliegen je nach
Gefahrgutklassifizierung unter anderen folgender
Sondervorschriften:
Sondervorschrift
598 Folgende Batterien unterliegen nicht den Vorschriften des ADR:
a) Neue Batterien, wenn: (…)
b) Gebrauchte Batterien, wenn:
– ihre Gehäuse keine Beschädigung aufweisen;
– sie gegen Auslaufen, Rutschen, Umfallen und Beschädigung gesichert sind, z.B. auf
Paletten gestapelt;
– sie aussen keine gefährlichen Spuren von Laugen oder Säuren aufweisen;
– sie gegen Kurzschluss gesichert sind.
«Gebrauchte Batterien» sind solche, die nach normalem Gebrauch zu Zwecken des
Recyclings befördert werden.
1.4.1 Bleiakkumulatoren die von den ADR Vorschriften befreit sind.
Wenn die oben aufgeführten Bedingungen der Sondervorschrift 598 Abs. b des ADR eingehalten werden,
unterliegen die üblicherweise verwendeten Autobatterien, gefüllt mit Schwefelsäure (UN 2794, UN 2795),
oder Akkumulatoren mit Alkalien (UN 2800, UN 3028) nicht den Gefahrgutvorschriften
Batteriebetriebene Fahrzeuge oder Geräte mit der UN-Nummer 3171 sind generell nicht den
Gefahrgutvorschriften unterstellt.
Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, müssen die Batterien / Zellen als Gefahrgut
verpackt und befördert werden.
1.4.2 Bleiakkumulatoren die den ADR Vorschriften unterstellt sind.
UN Nummer 2794, 2795, 2800, 3028
Klasse 8
Verpackungsgruppe
__
Tunnelbeschränkungscode
E
Maximale Menge pro Beförderungseinheit nach 1.1.3.6
1‘000 kg
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1.4.3 Verpackung, Beförderung, Kennzeichnung und Bezettelung
Verpackung
Verpackung in starre
Aussenverpackungen
(Verpackungsanweisung P801)
Verpackungen in Akkukästen
(Verpackungsanweisung P801a)
In loser Schüttung
(Sondervorschrift VV14 gem.
7.3.3)
starre Aussenverpackungen (z.B. Paloxen)
Verschläge aus Holz
Paletten
Sofern folgende Vorschriften erfüllt
sind:
Akkumulatoren sind gegen Kurzschluss
geschützt
Bei gestapelten Akkumulatoren sind die Lagen
durch eine Schicht aus nicht leitfähigem
Werkstoff getrennt
Pole dürfen nicht dem Gewicht anderer
darüber liegenden Einheiten ausgesetzt sein
Batterien sind gegen Verrutschen gesichert
Akkukästen aus rostfreiem Stahl oder
aus starrem Kunststoff mit einem
Fassungsraum bis zu 1 m 3 sind unter
folgenden Bedingungen zugelassen:
Akkukästen gegen ätzenden Stoffe beständig
Keinen Austritt ätzender Stoffe bei normalen
Beförderungsbedingungen
Akkukästen nicht über die Höhe ihrer Wände
hinaus beladen
Akkukästen müssen entweder:
o
o
abgedeckt sein oder
in gedeckten oder bedeckten
Fahrzeugen oder Containern
befördert werden
In besonders ausgerüsteten
Strassenfahrzeugen oder Containern,
unter den Bedingungen der
Sondervorschrift „VV14“ ist die
Beförderung in loser Schüttung
zugelassen.
In den Ladräumen bzw. Containern
dürfen sich keine Batterien mit
verschiedenen Stoffen und keine
anderen Gefahrgüter befinden die
gefährlich miteinander reagieren
können.
Kennzeichnung
und
Bezettelung
Gefahrzettel auf zwei
gegenüberliegende Seiten.
U
Orange Warntafeln vorn und
hinten am Fahrzeug.
Grosszettel an beiden
Längsseiten sowie hinten
am Fahrzeug bzw. auf allen
vier Seiten an einem
Container.
Orange Warntafeln vorn
und hinten am Fahrzeug,
mit UN Nummer und
Kennzeichnung der Gefahr.
80
UN 2794
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2 Beförderungspapier
Angaben im Beförderungspapier, wobei die folgende Reihenfolge einzuhalten ist:
UN 2794, Abfall, Akkumulatoren, nass, gefüllt mit Säure, 8, (E)
Es muss ausserdem enthalten:
– Anzahl und Beschreibung der Versandstücke
– Gesamtmenge der gefährlichen Güter (Volumen bzw. Brutto- oder Nettomasse)
– Name und Anschrift des Absenders
– Name und Anschrift des (der) Empfängers (Empfänger)
Zudem müssen die Anforderungen der VeVA Berücksichtigt werden!
- Kennzeichnung der Abfälle nach VeVA Art. 7
- Mitführen eines Begleitscheins
- Übergabe nur an bewilligte Entsorgungsunternehmen
- Aufbewahrungspflicht der Begleitscheine
Erstellt durch: EcoServe International AG, 5033 Buchs, April 2013
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