23.12.2013 Aufrufe

Was Hornissen wissen - Aare Energie AG

Was Hornissen wissen - Aare Energie AG

Was Hornissen wissen - Aare Energie AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 | 2010<br />

SPEZ.14554<br />

strom<br />

Fokus<br />

<strong>Was</strong> <strong>Hornissen</strong><br />

<strong>wissen</strong><br />

Mit Bionik lernen Menschen von<br />

Tieren – auch bei <strong>Energie</strong>fragen<br />

Seite 10<br />

<strong>Was</strong>serqualität<br />

Wie das <strong>Was</strong>ser so rein<br />

wie <strong>Was</strong>ser bleibt<br />

Seite 6<br />

Konkret<br />

Technorama-Direktor<br />

Thorsten-D. Künnemann<br />

Seite 22


strom 1 | 2010<br />

3<br />

28<br />

Exklusive Leserreise: Schottland<br />

Beim Streifzug durch Natur, Kultur und<br />

Tradition entdecken Sie wildromantische<br />

Küsten und das sagenumwobene Hochland.<br />

Informationen dazu auf Seite 28.<br />

Beat Erne,<br />

Leiter Marketing und<br />

Kommunikation<br />

Inhalt<br />

Nasses Gold<br />

6<br />

10<br />

22<br />

4 Lichtblick<br />

Blühen auf Befehl<br />

6 <strong>Was</strong>serqualität<br />

Auch <strong>Was</strong>serreservoire, Brunnen und<br />

Hydranten gehören gereinigt<br />

8 Spot<br />

Warum macht Seife sauber?<br />

9 Lifestyle<br />

Schöne Ostern<br />

10 Fokus<br />

Bionik: die Natur als Lehrmeister,<br />

<strong>Hornissen</strong> als Baumeister<br />

14 Prominent<br />

Ottmar Hitzfeld, Nationaltrainer<br />

15 Strom Wissen<br />

Wir öffnen die Kühlschranktür<br />

20 Watt & Volt<br />

Clever messen mit Smart Metering<br />

22 Konkret<br />

Thorsten-D. Künnemann, Direktor des<br />

Technorama Winterthur<br />

24 Geniessen<br />

Thymian: intensiv, aber bekömmlich<br />

26 Hirnstrom<br />

Strom gibt Zeit und nimmt Zeit<br />

27 Retro<br />

Golfroboter: gut fürs Handicap<br />

Der diesjährige UNO-Weltwassertag findet<br />

am 22. März statt. Er macht auf die welt weite<br />

Knappheit des «nassen Goldes» auf -<br />

merksam, in deren Folge jährlich über<br />

fünf Millionen Menschen durch den Konsum<br />

verunreinigten Trinkwassers sterben.<br />

Im Gegensatz zur kontrovers disku -<br />

tier ten zukünftigen Stromlücke kennen<br />

wir in der Schweiz glücklicherweise keine<br />

<strong>Was</strong>serlücke. Denn frisches Trinkwasser<br />

muss bei uns «nur» gefördert, eventuell<br />

aufbereitet und zu den Konsumentinnen<br />

und Konsumenten transportiert werden.<br />

Alles in allem Aufgaben, welche vor nehmlich<br />

mit einem hohen Fixkostenan teil – verursacht<br />

durch Förder-, Speicher- und<br />

Leitungsanlagen – verbunden sind. Die<br />

grundsätzlich «erfreuliche Krux» daran ist<br />

dagegen die Tatsache, dass dank sparsa merem<br />

Umgang mit dem <strong>Was</strong>ser und sparsameren<br />

Geräten der <strong>Was</strong>serkonsum seit den<br />

Achtzigerjahren gesamtschweizerisch rückläufig<br />

ist. Dennoch, das «nasse Gold» ist seinen<br />

– nach wie vor bescheidenen – Preis<br />

wert!<br />

Lesen Sie auf den Seiten 6 und 7 von<br />

der Frühlingsputzete in den Reservoiren<br />

Oltens und Trimbachs.<br />

TITELBILD: MARTIN GUGGISBERG<br />

28 Exklusiv<br />

Leserreise: faszinierendes Schottland<br />

30 Strom junior<br />

Von der Wäscheklammer zur Biene<br />

31 Rätsel<br />

<strong>Was</strong>chmaschine zu gewinnen<br />

Hotline 0800 44 11 22 – für Fragen im Zusammenhang mit der Strommarktöffnung<br />

<strong>Aare</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong><br />

Solothurnerstrasse 21<br />

Postfach<br />

4601 Olten<br />

Telefon 062 205 56 56<br />

Fax 062 205 56 58<br />

info@aen.ch<br />

www.aen.ch<br />

Pikettdienst ausserhalb der Bürozeiten:<br />

Region Olten: Region Olten: Stadt Olten:<br />

Strom Gas, <strong>Was</strong>ser Strom, Gas, <strong>Was</strong>ser<br />

062 286 74 00 062 206 11 81 062 206 11 81


4 Lichtblick<br />

FOTOS: MARTIN GUGGISBERG; MATTHIAS JURT<br />

Hüssy im Glück<br />

Gärtnermeister Peter Hüssy bringt seine Pflanzen genau dann zum Blühen,<br />

wenn es die Kunden wünschen. Auch wenn er dafür die Blumenzwiebeln eine Weile<br />

in den Kühlschrank verbannen muss.


[ Pflanzenpflege ]<br />

5<br />

Koubachi – grüner Daumen für<br />

Anfänger und Fortgeschrittene<br />

Die junge Firma Koubachi, ein<br />

Ableger der ETH Zürich, entwickelt<br />

zurzeit ein System namens<br />

Koubachi, das den Laien ebenso<br />

wie den Profi in der Pflege von<br />

Zimmerpflanzen unterstützt. Koubachi<br />

– der Name ist angelehnt<br />

an das japanische Spielzeug<br />

Tamagotchi, das vor einigen Jahren<br />

die Kinderstuben heim ge -<br />

sucht hat – ist ein Pflanzenpflege-<br />

Assistenz-System, das dem<br />

Be nutzer mitteilt, wann die Pflanze<br />

wie viel <strong>Was</strong>ser oder Dünger<br />

benötigt. Oder ob der Standort<br />

den für die Pflanze erforderlichen<br />

Sonnen-, Temperatur- und<br />

Lichtverhältnissen entspricht.<br />

Sollte die Hardware-Entwicklung<br />

wie geplant voranschreiten,<br />

rechnen die Erfinder, dass<br />

Koubachi in rund einem Jahr<br />

im Laden zu kaufen sein wird.<br />

Weitere Infos:<br />

www.koubachi.com<br />

Der Mann im Kleefeld:<br />

Peter Hüssy inspiziert einen<br />

Topf voller Glücksbringer.<br />

Klee ist ein Unkraut. Ausser er trägt vier<br />

Blätter. Dann, sind wir Schweizer überzeugt,<br />

ist er ein Glücksbringer. Das hat<br />

Peter Hüssy vor Jahren auf eine Geschäftsidee<br />

gebracht: Der Gärtnermeister und Inhaber der<br />

gleichnamigen Gärtnerei in Pfäffikon ZH lässt<br />

in seinen Gewächshäusern vierblättrigen Klee<br />

wachsen. Seinen «Glücksklee» verkauft er kurz<br />

vor Weihnachten an der Blumenbörse in Zürich.<br />

Dort, wo viele Gartenfachgeschäfte aus der ganzen<br />

Schweiz einkaufen. Und bei diesen gehen<br />

die putzigen Pflanzen wie warme Semmeln<br />

über den Tisch.<br />

Licht, der Taktgeber<br />

des Wachstums<br />

Peter Hüssy weiss, was eine bestimmte<br />

Pflanze zum Wachsen<br />

braucht. Darum kann er deren<br />

Entwicklung fast nach Belieben<br />

steuern. Zum Beispiel Klee, der<br />

eigentlich in der warmen Jahreszeit<br />

wächst und nicht im Winter. Ihn versetzt<br />

der Gärtner in einen jahreszeitlichen<br />

Jetlag – statt März hat sein Klee im<br />

Moment quasi Oktober. «Wir lagern die<br />

Zwiebeln das Jahr über im Kühlraum.<br />

Zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt<br />

im September topfen wir die Zwiebeln<br />

ein. Das bedeutet Frühling für<br />

den Klee», erklärt Peter Hüssy. Den<br />

Rest erledigt die Natur. Oder fast: Der<br />

Gärtner muss im Gewächshaus noch optimale<br />

Wachstumsbedingungen schaffen, so dass Mitte<br />

Dezember ein Teppich aus vierblättrigem<br />

Klee heranwächst. Frühling im Winter? Mit<br />

Glück hat das nichts zu tun. Sondern mit Wissen,<br />

Erfahrung und kreativem Geschäftssinn.<br />

Neben der Temperatur steuert vor allem<br />

das Licht – Intensität, Dauer der Beleuchtung<br />

und Lichtspektrum – die Entwicklung einer<br />

Pflanze. Reicht das Tageslicht zum Pflanzenwachstum<br />

nicht aus, muss der Gärtner mit<br />

«teurem» Kunstlicht nachhelfen. Teuer ist dieses<br />

Licht darum, weil sein Farbenspektrum<br />

demjenigen der Sonne entspricht und nur mit<br />

speziellen Lampen erzeugt werden kann. Nur so<br />

ist die Pflanze imstande, Lichtenergie und CO 2<br />

in Zuckermoleküle umzuwandeln, also Photosynthese<br />

zu betreiben und zu wachsen. Wenn es<br />

aber «nur» darum geht, bei der Pflanze das Blütenwachstum<br />

anzuregen, reichen «normale»<br />

Leuchtstoffröhren aus – auch wenn diese wegen<br />

des eingeschränkten Farbspektrums keine optimale<br />

Photosynthese ermöglichen. Apropos:<br />

Die meisten Pflanzen sind zur Erlangung<br />

ihrer Blühfähigkeit auf<br />

eine bestimmte Tageslänge<br />

angewiesen. Werden die Tage<br />

kürzer, animiert das zum<br />

Beispiel den beliebten Weihnachtsstern,<br />

Blüten zu bilden.<br />

Werden die Tage hingegen<br />

länger, werden die Sommerpflanzen,<br />

zum Beispiel Tagetes,<br />

entsprechend animiert.<br />

Mit diesem Wissen kann der Gärtner ein<br />

Beet gezielt mit schwarzer Folie abdunkeln,<br />

wenn eine kürzere Tagesdauer erwünscht ist.<br />

Umgekehrt kann er die Tageslänge künstlich<br />

verlängern, indem er das Beet beleuchtet. In der<br />

Fachsprache wird dieser Moment als Übergang<br />

von der vegetativen zur generativen Wachstumsperiode<br />

bezeichnet. So bringt Peter Hüssy<br />

die Pflanzen genau dann zum Blühen, wenn es<br />

die Kunden wünschen.<br />

Nicht alles ist planbar<br />

Über Geschäftserfolg oder -misserfolg ist damit<br />

allerdings noch lange nicht entschieden. Eine<br />

grosse Rolle spielt das Wetter: Hat der Gärtner<br />

bei seinen Pflanzen das Blütenwachstum aus -<br />

gelöst, kann er es nicht mehr stoppen. Umso<br />

ärgerlicher, wenn zur Pflanzzeit eine Regenperiode<br />

die Kunden fernhält. Dann hilft auch kein<br />

Glücksklee.<br />

MICHAEL FRISCHKOPF


6 <strong>Was</strong>serqualität<br />

[ Trinkgenuss ]<br />

<strong>Was</strong>serhärte<br />

Die <strong>Was</strong>serhärte in Olten und Trim -<br />

bach beträgt ca. 30 bis 34° fH und<br />

gilt als «ziemlich hart» bis «hart».<br />

Tipps & Tricks<br />

Trinkwasser vor dem Trinken<br />

immer etwas vorlaufen lassen,<br />

um «stehendes» <strong>Was</strong>ser in<br />

Armaturen und Installationen<br />

auszuspülen.<br />

Trinkwasser soll möglichst frisch<br />

ab <strong>Was</strong>serhahn konsumiert<br />

werden, so schmeckt’s am besten!<br />

Trinkwasser ist ein Naturprodukt,<br />

welches viele Mineralien ent -<br />

hält. Experten empfehlen,1,5 Liter<br />

<strong>Was</strong>ser pro Tag zu trinken.<br />

Frühlingsputz für<br />

sauberes <strong>Was</strong>ser<br />

Regelmässig gereinigte Reservoire, Brunnen und<br />

Hydranten sind unabdingbar für eine gute <strong>Was</strong>serqualität.<br />

Die für die <strong>Was</strong>serversorgung verbindliche<br />

Lebensmittelgesetzgebung verlangt<br />

regelmässige Unterhalts- und Reinigungs<br />

arbeiten im <strong>Was</strong>sernetz. Sämtliche Re ser -<br />

voire in Olten und Trimbach werden durch die<br />

<strong>Aare</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> (a.en) einmal jährlich entleert<br />

und gereinigt. Dabei gelten für die beteiligten<br />

Mitarbeiter und die verwendeten Reinigungsmittel<br />

strenge Auflagen. So darf beispielsweise<br />

kein Mitarbeiter dafür eingesetzt werden, welcher<br />

kurz zuvor noch krank war – ist ja selbstverständlich!<br />

Die ununterbrochene Versorgung während<br />

der Reinigung bleibt natürlich durch die anderen<br />

Reservoire gewährleistet. Im Versorgungsnetz<br />

der a.en sind es in Olten die Reservoire<br />

Föhrenwald und Säliwald mit insgesamt fünf<br />

Reservoirkammern und einem Fassungsvermögen<br />

von 8300 m 3 <strong>Was</strong>ser und in Trimbach drei<br />

Reservoire mit sieben Kammern und 3900 m 3 .<br />

Hinzu kommen sechs weitere Reservoirkammern<br />

im Gebiet Hauenstein/Ifenthal/Wisen,<br />

welche durch die a.en im Auftrag des Zweck -<br />

verbandes <strong>Was</strong>serversorgung Unterer Hauenstein<br />

unterhalten und gereinigt werden. Auf das<br />

ganze Jahr verteilt steht für die <strong>Was</strong>sermonteure<br />

der a.en fast jeden Monat ein Reservoir zur<br />

Reinigung an.<br />

Für Löscheinsätze in Olten und Trimbach<br />

stehen rund 800 Hydranten bereit. Diese werden<br />

durch die a.en einmal jährlich einer Funk -<br />

tionskontrolle unterzogen. Etwa drei- bis viermal<br />

jährlich werden die nur wenig genutzten<br />

Leitungsabschnitte gespült, um «stehendes»<br />

<strong>Was</strong>ser zu vermeiden.<br />

Ebenfalls regelmässig gereinigt, und zwar<br />

wöchentlich, werden die rund fünfzig Brunnen<br />

in der Stadt Olten. Bei warmen Sommertemperaturen<br />

macht dem Reinigungsteam vor allem<br />

der schnelle Algenbefall zu schaffen. Auch hierfür<br />

werden nur natürlich abbaubare Reinigungsmittel<br />

eingesetzt, was die Reinigung zu -<br />

gunsten der Umweltverträglichkeit ein wenig<br />

einschränkt und etwas aufwändiger gestaltet.<br />

Die Brunnen in Trimbach werden durch das eigene<br />

Bauamt unterhalten. Die meisten Brunnen,<br />

sowohl in Olten wie in Trimbach, werden<br />

im Winter abgestellt, um Frostschäden am Stein<br />

zu verhindern (und weil der Durst in dieser Jahreszeit<br />

ja auch nicht so gross ist. . .).


7<br />

Teeliebhaber schätzen etwas<br />

weicheres <strong>Was</strong>ser: <strong>Was</strong>ser zweibis<br />

dreimal im offenen Kessel<br />

aufwallen, dadurch setzt sich der<br />

Kalk ab. Mineralwasser sollte<br />

zur Teezubereitung nicht verwendet<br />

werden, da es einen höheren<br />

Anteil an geschmackstörenden<br />

Salzen enthält.<br />

Qualitätsprüfung<br />

Die <strong>Was</strong>serversorgung der a.en ist<br />

seit 1999 durch den Schweize ri -<br />

schen Verein des Gas- und <strong>Was</strong>serfaches<br />

(SVGW) qualitätszertifiziert.<br />

In wöchentlichen und monatlichen<br />

Probeentnahmen bzw. -untersuchungen<br />

wird die <strong>Was</strong>ser qualität<br />

laufend überprüft. Und mindestens<br />

einmal jährlich überprüft der<br />

Lebensmittelkontrolleur des<br />

Kantons in einer um fassenden<br />

Prüfung die Qua lität. Die letzte<br />

Prüfung bescheinigte eine<br />

einwand freie Qua lität. Das<br />

jeweils aktuelle Prüfungs proto -<br />

koll ist auf www.aen.ch unter<br />

«<strong>Was</strong>ser – Qualität» einsehbar.<br />

a.en-Aktion<br />

50 Prozent <strong>Was</strong>ser<br />

und <strong>Energie</strong> sparen<br />

Aqua-Clic-<strong>Was</strong>sersparer<br />

zum Sonderpreis<br />

Einfach am <strong>Was</strong>serhahn an -<br />

schrauben und schon wird<br />

die Hälfte <strong>Was</strong>ser und <strong>Energie</strong><br />

(und somit auch Kosten)<br />

gespart. Der Aqua-Clic-<strong>Was</strong>sersparer<br />

passt an praktisch<br />

jeden heutigen <strong>Was</strong>serhahn,<br />

verkalkt kaum und ergibt<br />

einen vollen, weichen Strahl.<br />

2 Modelle zum Aktionspreis:<br />

Typ A<br />

Messing, kunststoffbeschichtet,<br />

M22 / M24<br />

CHF 5.– (Versandpreis CHF 10.–)<br />

Typ B<br />

Edelstahl, M22 / M24<br />

CHF 10.– (Versandpreis CHF 15.–)<br />

A<br />

B<br />

Daniel Stalder und Giovanni Ierace reinigen das Reservoir Säliwald.<br />

So erhalten Sie den Aqua Clic<br />

zum Aktionspreis:<br />

Aqua Clic persönlich bei der<br />

a.en (Solothurnerstrasse 21,<br />

Olten, Empfang 3. OG) zum<br />

Abholpreis beziehen.<br />

Den Versandpreis in bar<br />

so wie Ihre Postadresse an die<br />

a.en senden. Der Aqua Clic<br />

wird Ihnen an schlies send per<br />

Post zugestellt.<br />

Telefonische Bestellungen<br />

oder Bestellungen per Internet<br />

sind nicht möglich.<br />

FOTOS: MARINI; MATTHIAS JURT


8 Spot [ Seife ]<br />

Synthetische Flüssigseifen<br />

haben die<br />

klassische Seife heute<br />

weitgehend verdrängt.<br />

Saubere Zahlen<br />

Pro Kopf verbrauchte die Schweizer<br />

Bevölkerung 2008 15,3 Kilogramm<br />

Seifen, <strong>Was</strong>ch- und Rei -<br />

nigungsmittel. Insgesamt wurden<br />

117 721 Tonnen dieser Sauber -<br />

macher verkauft. Den grössten<br />

An teil machen mit 54 643 Tonnen<br />

die Textilwaschmittel aus, Seifen<br />

folgen mit 1296 Tonnen Absatz<br />

auf dem letzten Platz. Der Trend<br />

geht laut Verband der schweize -<br />

rischen Seifen- und <strong>Was</strong>ch mittel -<br />

industrie in Richtung Nach haltig -<br />

keit: zu ökologisch abbau baren<br />

Produkten und <strong>Was</strong>ch mitteln, die<br />

auch bei niedrigen Temperaturen<br />

gründlich reinigen.<br />

Saubere<br />

Sache<br />

Traditionelle Seife entsteht durch das Versieden von Lauge und Fett.<br />

Wir waschen ab und uns die<br />

Hände. Und schrubben<br />

beim Frühlingsputz Bad und<br />

Böden. Doch warum macht<br />

Seife sauber? Und wie hat sich<br />

die Rezeptur über die Jahre<br />

verändert?<br />

Die spinnen, die Römer. Obwohl sie als<br />

Erste die reinigende Kraft von Seife erkannten,<br />

verschrien sie den Saubermacher<br />

als Produkt für Weicheier und «wuschen»<br />

ihre Körper lange Zeit mit Bimsstein. Auch der<br />

Adel im Mittelalter griff statt zur Seife lieber zu<br />

Puder und reichlich Parfüm. Bis ins 17. Jahrhundert<br />

waren Ärzte gar der Meinung, <strong>Was</strong>ser verunreinige<br />

den Körper. Dabei versiedeten die Araber<br />

bereits im 7. Jahrhundert Lauge und Öl zu<br />

Seife – eine Mixtur, die wir heute noch kennen.<br />

Bereit für eine kleine Lektion Chemie? Traditionelle<br />

Seife entsteht also durch das Ver -<br />

kochen pflanzlicher oder tierischer Fette mit<br />

Lauge. Verwendet man Kalilauge, entsteht<br />

Schmierseife, mit Natronlauge Kernseife. Die<br />

reinigende Wirkung beruht auf den so genannten<br />

Tensiden, die durch das Versieden entstehen.<br />

Das eine Ende dieser wasserlöslichen Moleküle<br />

ist hydrophil (= wasserliebend), das andere<br />

lipophil (= fettliebend). Die Teilchen docken mit<br />

ihrer fettliebenden Seite an Schmutzpartikel an,<br />

kreisen diese ein und können – da die Flecken<br />

durch die Moleküle eine hydrophile Oberfläche<br />

erhalten – mit <strong>Was</strong>ser weggespült werden. Zudem<br />

setzen Tenside die Oberflächenspannung<br />

von <strong>Was</strong>ser herab, sodass dieses in den Schmutz<br />

eindringen kann.<br />

Mithilfe von Tensiden reinigen auch Shampoo,<br />

Putz- oder <strong>Was</strong>chmittel. Allerdings haben<br />

hochentwickelte, synthetische Tenside auf Basis<br />

von Erdöl oder Kohle die natürliche Seife heute<br />

fast gänzlich verdrängt. Denn klassische Seife<br />

ist wohl biologisch abbaubar, sie schädigt durch<br />

die enthaltene Lauge jedoch feine Stoffe wie<br />

Seide oder Wolle und trocknet die Haut aus.<br />

Wie wenn der Frühlingsputz nicht so schon<br />

aufreibend genug wäre.<br />

NICOLE RÜSCH<br />

FOTO: GETTY IM<strong>AG</strong>ES; GEORGE MARKS/HULTON ARCHIVE, ACHIM SASS


[ Eierschachtel voll Entspannung ]<br />

Lifestyle<br />

9<br />

Badespass<br />

zu Ostern.<br />

Das etwas andere Ostermitbringsel:<br />

Hübsch verpackt in einer Eierschachtel<br />

sorgen die Badekugeln in Eierform<br />

für entspannende Stunden. Einfach in<br />

ein warmes Bad geben, warten, bis<br />

sich die ätherischen Öle freisetzen, eintauchen.<br />

Die Badekugeln aus natürlichen<br />

Inhaltsstoffen sind handgefertigt.<br />

www.geschenkidee.ch<br />

Hühner-<br />

Patenschaft<br />

Eier vom eigenen Huhn?<br />

Bio-Suisse vermittelt<br />

Patenschaften.<br />

Bio-Suisse vermittelt Patenschaften der besonderen Art: für<br />

Jetzt muss das Grünzeug<br />

dran glauben.<br />

Gefrässige<br />

Löffel<br />

Nicht nur für den Rüeblisalat:<br />

Das Salatbesteck in<br />

Hasenform ist bei jedem<br />

Osterbrunch garantiert ein<br />

Hingucker.<br />

www.geschenksshop.ch<br />

Reben, Obstbäume oder Tiere von Bio-Bauernhöfen. Als<br />

Ostergeschenk besonders nett ist die Hühner-Patenschaft. Je<br />

nach Bauernhof, auf dem das Hühnchen lebt, kann sich der<br />

Götti oder die Gotte Eier seines bzw. ihres Huhns abholen<br />

oder bekommt sie zugeschickt. www.knospenhof.ch<br />

Ostern für Ostalgiker<br />

Mit dem kultigen rosa Eierträger kommen<br />

Frühstückseier schon seit DDR-Zeiten unbeschadet<br />

überallhin mit. Kleine Plastikfühler<br />

im Behälter sorgen unterwegs für sicheren<br />

Halt. www.okversand.com<br />

DDR-Klassiker:<br />

der Eierträger.<br />

Des(e)ign-<br />

Leuchte<br />

Die Lampe «Uovo» aus<br />

weiss satiniertem Glas wurde<br />

von FontanaArte 1972<br />

entworfen und besticht<br />

auch heute noch durch ihr<br />

schlichtes Design – das ganze<br />

Jahr über. www.tuena.ch<br />

Österliche Erleuchtung: «Uovo».<br />

FOTOS: INVOTIS; PETER STUMPF; LEO TORRI; GESCHENKIDEE.CH; ISTOCKPHOTO.COM/DMITRIY SHIRONOSOV


10 Fokus<br />

Effizienz an<br />

allen sechs Ecken<br />

und Enden<br />

Auf viele Fragen der <strong>Energie</strong> haben Tiere und Pflanzen<br />

längst eine Antwort gefunden. So werden die <strong>Hornissen</strong> für<br />

die Bionik-Spezialisten der Empa zu «Raumklimaexperten».<br />

Mit Holz bauen ist topaktuell, aber auch<br />

eine Herausforderung. Für Ingenieure<br />

und Architekten bedeutet es immer<br />

eine Auseinandersetzung mit Fragen der Wärmedämmung<br />

und des Feuchteschutzes. Fragen,<br />

die Tiere nie stellen. Instinktiv machen sie beim<br />

Bau ihrer Behausungen alles richtig. Ein Paradebeispiel<br />

für einen energetisch optimierten<br />

Holzbau «made by nature» sind <strong>Hornissen</strong>nester.<br />

Oberstes Ziel der <strong>Hornissen</strong> ist das Überleben<br />

des Volkes. Ihren Fortbestand stellen sie unter<br />

optimalem Einsatz verfügbarer <strong>Energie</strong><br />

sicher. Das <strong>Hornissen</strong>nest ist das sichtbare Resultat<br />

dieser Bestrebungen.<br />

<strong>Energie</strong> ist der Schlüssel zum Überleben<br />

für Mensch, Tier und Pflanze. Und im Umgang<br />

mit <strong>Energie</strong> kann der Mensch einiges von der<br />

Natur lernen (siehe auch Box auf Seite 13). Das<br />

systematische Lernen von der Natur ist eine<br />

verhältnismässig junge Wissenschaft. Ab den<br />

Sechzigerjahren begann sich der Begriff Bionik<br />

zu etablieren. Die Verknüpfung von Biologie<br />

und Technik klingt nicht nur im Namen an, sondern<br />

äussert sich auch im interdisziplinären<br />

Charakter: Bionik findet an der Schnittstelle<br />

zwischen Chemie, Physik, Informatik, Mathematik,<br />

Architektur, Maschinenbau, Elektronik,<br />

Medizin und Biologie statt.<br />

<strong>Energie</strong>optimierte Natur<br />

Aus der biologischen Evolution abgeleitete Systeme<br />

haben vereinzelt bereits zu marktfähigen<br />

Produkten geführt. Zu den bekanntesten Beispielen<br />

gehören der Klettverschluss, der das Haftprinzip<br />

der Klettfrüchte imitiert, oder schmutzabweisende<br />

Oberflächen, die nach dem Prinzip<br />

der Lotosblume funktionieren.<br />

Im weitesten Sinn zeigt sich auch in diesen<br />

beiden Beispielen das energieoptimierte «Verhalten»<br />

der Natur. Dank den mit Widerhaken


Fokus<br />

11<br />

FOTOS: GETTY IM<strong>AG</strong>ES/RENAUD VIS<strong>AG</strong>E


12 Fokus<br />

[ Bionik an der Empa ]<br />

Auf dem Holzweg<br />

Innerhalb der von Klaus Richter<br />

verantworteten Abteilung Holz<br />

an der Empa beschäftigt sich die<br />

Gruppe Holz<strong>wissen</strong>schaft auch<br />

mit dem Thema Biomimetik. Biomimetik,<br />

auch Bionik genannt,<br />

steht für das systematische Lernen<br />

von der Natur. Bäume und andere<br />

verholzte Pflanzen haben eine<br />

100 Millionen Jahre dauernde<br />

Evolution hinter sich, die zu<br />

erstaunlichen Eigenschaften geführt<br />

hat. Die Forscher der<br />

Empa untersuchen diese Eigenschaften,<br />

um Hinweise für die<br />

Verarbeitung, Veredelung und den<br />

Einsatz von Holz zu gewinnen.<br />

besetzten Früchten, die sich im Fell von Tieren<br />

festsetzen, verbreitet die Klette ihre Samen<br />

ohne eigenes Zutun über weite Strecken. Ohne<br />

die selbstreinigenden Blätter wäre die Photosynthese<br />

der Lotosblume zeitweise reduziert.<br />

Beim <strong>Hornissen</strong>nest tritt der sorgsame<br />

Umgang mit <strong>Energie</strong> noch viel deutlicher zu<br />

Tage. Die Insekten unterwerfen alles dem Diktat<br />

der <strong>Energie</strong>effizienz: das Baumaterial, die Bauweise,<br />

das Verhalten. Wissenschaftler der Ab -<br />

teilung Holz der Eidgenössischen Material -<br />

prüfungs- und Forschungsanstalt Empa um<br />

Klaus Richter (siehe Serviceleiste oben) konnten<br />

das thermodynamische Verhalten von Hor -<br />

nissen erstmals unter Laborbedingungen untersuchen.<br />

Zwei <strong>Hornissen</strong>populationen standen<br />

während eines ganzen Lebenszyklus von<br />

Mai bis Oktober unter Beobachtung.<br />

In diesem ganzen Zeitraum schafften es die<br />

<strong>Hornissen</strong>, im Innern ihres Nestes eine Temperatur<br />

aufrechtzuerhalten, die nur um wenige<br />

Grad von der idealen Bruttemperatur von 29 °C<br />

abwich. Das ist verblüffend, wenn man bedenkt,<br />

dass die Aussentemperatur gegen Ende der<br />

Brutzeit bis auf 14 °C absinkt. An den Isolationseigenschaften<br />

des Baumaterials alleine könne<br />

es nicht liegen, stellt Richter klar: «Die Leichbaukonstruktion<br />

aus abgenagten Holzspänen<br />

und Speichel hält zwar den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

bei der Bautätigkeit tief, bietet aber nur eine<br />

leichte Wärmedämmung.» Mit anderen Worten:<br />

Steigende oder sinkende Temperaturen im<br />

Aussenklima haben eine unmittelbare Wirkung<br />

auf das Innenklima.<br />

Die spezifische Struktur des Nestes wirkt<br />

dem entgegen. Das Material ist äusserst porös<br />

und bietet so eine grosse Oberfläche, die Feuchtigkeit<br />

aufnehmen kann. Die <strong>Hornissen</strong> würden<br />

die Feuchtigkeit sozusagen als Wärmespeicher<br />

nutzen, erklären die Forscher. In der Nacht oder<br />

an kalten Tagen wird Feuchtigkeit vom Wandmaterial<br />

aufgenommen. Dabei entsteht Kondensationswärme.<br />

Umgekehrt wird so das Nest<br />

bei hohen Aussentemperaturen durch Verdunstung<br />

gekühlt.<br />

Genügsame Insekten als Vorbild<br />

Das Baumaterial ist das eine, das Verhalten der<br />

<strong>Hornissen</strong> das andere. Die Tiere können die beschriebenen<br />

Effekte durch eigene Aktivitäten<br />

noch verstärken. So erhöhen sie durch Transpiration<br />

die Luftfeuchtigkeit im Innern oder fördern<br />

mit kräftigen Flügelschlägen am Nestausgang<br />

die Wärmeabfuhr. Letzteres bedingt eine<br />

gute Zirkulation der Luft im ganzen Nest. Diese<br />

wird durch die typische Etagenbauweise erleichtert.<br />

Effizienz an allen sechs Ecken und Enden.<br />

Sogar die Wabenstruktur ist optimal. Keine andere<br />

Form bringt auf gleicher Fläche bei gleichem<br />

Materialaufwand so viele Waben unter.<br />

«Nichts am <strong>Hornissen</strong>nest ist zufällig», schlussfolgert<br />

Richter. Selbst die Anzahl Schichten in<br />

der Aussenhülle – es sind höchstens vier – folgt<br />

dem Grundsatz der Optimierung. Um mehr<br />

Schichten zu bauen, wäre der <strong>Energie</strong>aufwand<br />

im Verhältnis zur Lebensdauer des <strong>Hornissen</strong>volkes<br />

zu gross.<br />

Hier liegen wohl auch die Grenzen der<br />

Übertragbarkeit auf unsere Bauten. <strong>Hornissen</strong><br />

fangen jedes Jahr wieder bei null an. Architekten<br />

hingegen müssen ihre Gebäude für mehrere<br />

Jahrzehnte auslegen. Trotzdem findet Richter<br />

das Verhalten der <strong>Hornissen</strong> inspirierend: «Die<br />

Genügsamkeit dieser Insekten sollte uns zu<br />

denken geben. Während der Mensch nach immer<br />

grösserer Wohnfläche strebt, geben sich die<br />

<strong>Energie</strong>produktion:<br />

Vogelschwingen als Inspiration<br />

für Windkonzentratoren.<br />

<strong>Hornissen</strong> mit dem kleinstmöglichen Raum zufrieden.<br />

Solange die Population nicht wächst,<br />

wird auch nicht ausgebaut.»<br />

Bauen, jagen, klimatisieren. Die <strong>Hornissen</strong><br />

tun das mit minimalem <strong>Energie</strong>aufwand und<br />

optimalem statt maximalem Ertrag. Denn für<br />

<strong>Hornissen</strong> und jeden anderen Vertreter des<br />

Tierreiches gibt es keine Verschwendung. Das<br />

einzige Lebewesen ohne Mass beim <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

ist zurzeit noch der Mensch. «Der Blick<br />

auf die Natur lohnt sich. Speziell, wenn man<br />

noch näher ran geht. Der aktuelle Fokus unserer<br />

Forschung und der Bionik im Allgemeinen liegt<br />

deshalb vor allem in der Betrachtung kleinster<br />

Strukturen im Nanobereich», führt Richter aus.<br />

Das Potenzial der Bionik ist auf jeden Fall<br />

noch lange nicht ausgeschöpft. Bis anhin wurden<br />

erst etwa hundert Tier- und Pflanzenarten<br />

genauer unter die Lupe genommen. Womöglich<br />

lassen sich mit dem Wunder der Evolution noch<br />

ein paar Millionen Jahre Entwicklungsarbeit<br />

einsparen.<br />

MATTHIAS BILL


Fokus<br />

13<br />

<strong>Energie</strong>effizienz:<br />

Die fein verzweigten Blutbahnen<br />

des Menschen standen Pate für<br />

die Leitungsstruktur eines innovativen<br />

Wärmetauschers.<br />

Antworten auf <strong>Energie</strong>fragen aus der Natur<br />

<strong>Energie</strong>produktion<br />

Kaum ein Besucher der Berliner Windkraftanlage<br />

BERWIAN wird beim Anblick der Windturbinen<br />

an die Schwingen eines Vogels denken.<br />

Trotzdem waren sie Inspiration für eine innovative<br />

Resultat war ein Auto, das gegenüber anderen<br />

Modellen seiner Klasse einen um 65 Prozent geringeren<br />

Luftwiderstand aufweist. Die überraschend<br />

gute Aerodynamik hilft dem Kofferfisch<br />

Kraft und dem Autofahrer Treibstoff zu sparen.<br />

Form der <strong>Energie</strong>gewinnung aus Windkraft.<br />

Vögel spreizen im Flug ihre Flügel und beschleunigen<br />

so den Anströmwind. Bei BERWIAN<br />

fungieren die aussen liegenden «starren Flügel»<br />

nach der gleichen Art und Weise als Windkonzentrator.<br />

Sie leiten den Wind nach innen, beschleunigen<br />

ihn und können so die Drehzahl<br />

des kleinen Rotors im Zentrum um das Acht -<br />

fache erhöhen.<br />

<strong>Energie</strong>effizienz<br />

Auch der menschliche Körper kann Pate stehen<br />

für eine technische Entwicklung. Unsere fein<br />

verzweigten Blutbahnen versorgen jede einzelne<br />

Zelle unseres Körpers mit Sauerstoff. Die Forscher<br />

am Fraunhofer-Institut für Solare <strong>Energie</strong>systeme<br />

ISE machen sich dieses Prinzip bei<br />

der Konzipierung von Wärmetauschern zu Nutze.<br />

Die Effizienz solcher Geräte hängt stark von<br />

<strong>Energie</strong> sparen<br />

Besonders dynamisch sieht er nicht aus, der gelbe<br />

Kofferfisch. Die Ingenieure von Daimler -<br />

einer gleichmässigen Durchströmung ab. Handelsübliche<br />

Wärmetauscher weisen eine parallele<br />

Leitungsstruktur auf. Mit mehrfach verzweigten<br />

Chrysler konnte sein träges Äusseres jedoch<br />

Kühlleitungen – analog unseren<br />

nicht abschrecken. Sie nahmen den Meeresbewohner<br />

zum Vorbild für eine ihrer Studien. Das<br />

Blutbahnen – lässt sich die <strong>Energie</strong>effizienz im<br />

zweistelligen Prozentbereich verbessern.<br />

<strong>Energie</strong> sparen:<br />

Kofferfisch als Vorbild für ein<br />

treibstoffarmes Auto.<br />

FOTOS: MARTIN GUGGISBERG; OKAPIA/IM<strong>AG</strong>EBROKER/MICHAEL WEBER; INGO RECHENBERG; ISTOCKPHOTO.COM/ALIYA LANDHOLT; FRAUENHOFER ISE; DAIMLER <strong>AG</strong>


14 Prominent<br />

Ottmar Hitzfeld<br />

Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld<br />

über Erfolg, <strong>Energie</strong>effizienz und Kurzschlüsse<br />

kurz vor Schluss.<br />

<strong>Was</strong> setzt Sie besonders stark unter Strom?<br />

Spiele mit der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, die WM-<br />

Qualifikation und jetzt die WM-Vorbereitung. Die Entladung erreiche<br />

ich durch möglichst perfekt organisierte Arbeit und das<br />

damit verbundene Gefühl, alles für den Erfolg des Teams und<br />

des Schweizerischen Fussballverbands getan zu haben.<br />

Haben Sie schon mal einen Stromschlag erlitten?<br />

Im übertragenen Sinne 1999 im Final der UEFA Champions<br />

League mit dem FC Bayern München gegen Manchester United.<br />

ManU glich Sekunden vor Schluss unsere 1:0-Führung aus.<br />

Das 1:2 in der Nachspielzeit führte, um in Ihrer Terminologie<br />

zu bleiben, zu einem Kurzschluss und quasi Stromausfall.<br />

Wo tanken Sie <strong>Energie</strong>?<br />

Mit meiner Familie, zu Hause in Lörrach oder in Engelberg.<br />

Ottmar Hitzfeld<br />

Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld bleiben noch drei Monate, um die Nati<br />

optimal auf die Spiele in Südafrika einzustellen. Er wird seinen ganzen<br />

Erfahrungsschatz aus rund 40 Jahren Profifussball als Spieler und<br />

Trainer dafür einsetzen. Kommt so für den gebürtigen Lörracher zu<br />

den Titeln Schweizer Meister, Schweizer Cupsieger, Deutscher<br />

Meister, Deutscher Pokalsieger, Champions-League-Sieger und Welt -<br />

pokal-Sieger vielleicht bald noch ein weiterer dazu?<br />

Kommt es bei Ihnen zu Kurzschlusshandlungen?<br />

Das sollen andere beurteilen. Die können das ja häufig besser.<br />

Wofür brauchen Sie am meisten Strom?<br />

Auf meinen persönlichen Antrieb bezogen? Für das Alltagsgeschäft,<br />

das sehr facettenreich ist und oft nur mit ordentlichem<br />

Aufwand zu meistern ist.<br />

Wie sparen Sie Strom?<br />

Mit einer möglichst ökonomischen Arbeitsweise. <strong>Energie</strong>effizienz<br />

bedeutet aber auch ökologisches Handeln.<br />

MATTHIAS BILL<br />

FOTO: SIGGI BUCHER/ANDREAS MEIER, EQ IM<strong>AG</strong>ES<br />

«Das beste Mittel gegen Lagerkoller ist Erfolg.»<br />

[1] Sollte jeder gute Fussball-Nationaltrainer<br />

auch ein Spitzenspieler<br />

gewesen sein?<br />

Es gibt auch erfolgreiche Fussball-Nationaltrainer<br />

ohne eine<br />

grosse Spielervergangenheit. Ein<br />

Nachteil ist es aber sicherlich<br />

nicht, wenn man auf einen solchen<br />

Erfahrungs schatz zurückgreifen<br />

kann.<br />

[2] Gibt es zwischen jüngeren<br />

Spielern und älterem Trainer<br />

spezifische Kommunikations -<br />

probleme zu lösen?<br />

Ich kann selbstverständlich<br />

nur für mich sprechen und fest -<br />

halten, dass ich diesen Gene -<br />

rationengraben während meiner<br />

gesamten Laufbahn nie so<br />

erlebt habe.<br />

[3] Mit welchem Rezept vermeiden<br />

Sie Lagerkoller?<br />

Das beste Mittel gegen Lagerkoller<br />

ist ein Erfolg der Mannschaft.<br />

Meine Aufgabe ist es,<br />

mit der grossen Unterstützung<br />

des Verbands, die bestmöglichen<br />

Rahmenbedingungen und<br />

Voraussetzungen für erfolg -<br />

reiche WM-Spiele zu schaffen.<br />

[4] Können Sie nach dem Anpfiff<br />

noch auf die Spieler einwirken?<br />

Ich muss den Grossteil meiner<br />

Arbeit vorher abgeschlossen<br />

haben. Während ein Spiel läuft,<br />

kann ich aber mit taktischen<br />

Umstellungen für neue Impulse<br />

sorgen, die Spieler wieder neu<br />

unter Strom setzen, damit sie<br />

letzte <strong>Energie</strong>reserven anzapfen.


strom<strong>wissen</strong>15<br />

1 | 2010<br />

Sehen & verstehen<br />

Vor der Erfindung des Kühlschranks<br />

wurde mit Eis gekühlt, das im Winter<br />

aus Seen und Teichen geschnitten<br />

und in Eiskellern gelagert wurde.<br />

Vom Eis- zum Kühlschrank<br />

Welche Möglichkeiten bestehen<br />

heute zur Erzeugung von Kälte?<br />

> Mehr auf den Seiten 16 bis 18<br />

FOTO: CORBIS/ROBERT L. BRACKLOW<br />

Ein Kühlschrank gehört heute in jede<br />

Küche. Doch selbstverständlich ist das<br />

noch nicht so lange. Noch bis Mitte des<br />

20. Jahrhunderts waren Eisschränke in Gebrauch,<br />

die – wie der Name sagt – mit Eis gekühlt<br />

wurden, das in zerstossener Form oder als<br />

Block eingefüllt wurde. Das Schmelzwasser lief<br />

unten in ein Sammelgefäss. Das Eis wurde im<br />

Winter von zugefrorenen Seen und Teichen gewonnen<br />

und in Eiskellern gelagert, wo es sich<br />

bis in den Sommer hinein hielt.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten<br />

Kältemaschinen gebaut. Doch erst in den<br />

1930er-Jahren wurde der Kühlschrank zum<br />

Standard bei der Ausstattung privater Haushalte<br />

– zuerst in den USA, später in Europa.<br />

Chemische Reaktionen und biologische<br />

Prozesse verlangsamen sich mit sinkender Temperatur.<br />

Die Kühlung von Lebensmitteln verlängert<br />

deshalb deren Haltbarkeit. Weil Strom bei<br />

uns dauernd zur Verfügung steht – tagelange<br />

Stromausfälle sind ja die absolute Ausnahme –,<br />

sind auch tiefgekühlte Lebensmittel selbstverständlich<br />

geworden. Altbekannte Konservierungsmethoden<br />

wie Pökeln (Einsalzen), Räuchern,<br />

Kandieren (Einzuckern) oder das Einlegen in<br />

Essig oder Alkohol haben deshalb teilweise an<br />

Bedeutung verloren.<br />

Das Kühlen von Getränken aber dient –<br />

ausser bei Milchprodukten – nicht der Konservierung,<br />

sondern dem Genuss. Der beliebte Eistee<br />

ist nur eines von vielen Beispielen. >


16 Sehen & verstehen<br />

Praktisch für Campingfreunde<br />

Die thermoelektrische Kühlung (vgl.<br />

Erklärung in der Spalte ganz rechts)<br />

eignet sich gut für eine elektrische<br />

Campingkühlbox, denn sie ist kompakt<br />

und kommt ohne Kompressor<br />

aus. Sie kühlt besser, wenn sie nicht<br />

im heissen Auto steht, sondern an<br />

einem kühlen, schattigen Platz.<br />

Tauscht man bei einem Thermoelement<br />

die Anschlüsse, kehrt sich der Wärmetransport<br />

um. Aus der Kühlbox wird so<br />

eine Warmhaltebox.<br />

Von den thermoelektrischen Kühl boxen<br />

zu unterscheiden sind Campingkühlschränke,<br />

die nach dem weniger effizienten<br />

Absorberprinzip arbeiten und<br />

mit Gas betrieben werden.<br />

Kühlschrank und Wärmepumpe:<br />

Das gleiche Prinzip<br />

5<br />

INFOGRAFIK: © 2010 INFEL <strong>AG</strong>, CLAUDIO KÖPPEL; FOTO: CAMPING GAZ <strong>AG</strong> SCHWEIZ GIVISIEZ, HOT DOG AND SODA COMPANY<br />

8<br />

6<br />

4<br />

1<br />

7<br />

2<br />

3


Hintergrund<br />

17<br />

Verdunstungskühlung<br />

Wenn <strong>Was</strong>ser verdunstet, gehen die<br />

energiereichen <strong>Was</strong>sermoleküle an<br />

der Oberfläche vom flüssigen in den<br />

gasförmigen Zustand über und<br />

entweichen. Die energiearmen <strong>Was</strong>sermoleküle<br />

bleiben in flüssigem Zustand<br />

zurück. Deshalb kühlt sich das<br />

<strong>Was</strong>ser ab. Diesen Effekt nennt man<br />

Verdunstungskühlung (fachsprachlich<br />

adiabatische Kühlung, das heisst<br />

ohne <strong>Energie</strong>zufuhr von aussen).<br />

Angewendet wird diese Art der Kühlung<br />

bei der altbekannten Feldflasche<br />

mit Filzüberzug, die nass in den Wind<br />

gehängt wird. Ein kommerzielles Beispiel<br />

ist die Kühlung der Metrostationen<br />

in Madrid.<br />

So lässt sich Kälte<br />

erzeugen<br />

Im Haushalt hat sich weitgehend<br />

der Kompressorkühlschrank<br />

durchgesetzt, weil er am effizientesten<br />

ist. Daneben gibt es<br />

noch Absorberkühlschränke und<br />

thermoelektrische Kühlschränke.<br />

2<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Das Funktionsprinzip von Kühlschrank<br />

und Wärmepumpe ist das gleiche: Es<br />

wird Wärme transportiert. Dadurch entsteht<br />

ein Temperatur gefälle.<br />

Beim Kühlschrank (oben) nutzt man<br />

die entstandene Kälte zur Kühlung<br />

seines Inhalts; die Abwärme hingegen<br />

entweicht in die Umgebung.<br />

Bei der Wärmepumpe (unten) nutzt<br />

man die der Umgebung entzogene<br />

Wärme zum Heizen; die Umgebung<br />

kühlt sich dabei ab.<br />

3<br />

1<br />

4<br />

4<br />

[ Kompressorkühlschrank ]<br />

Ein Kompressor verdichtet ein<br />

gasförmiges Kältemittel. Dabei erwärmt<br />

sich dieses. Nun wird es<br />

durch einen Verflüssiger geführt,<br />

das sind Rohrschlangen (meist<br />

auf der Geräterückseite), in denen<br />

sich das Kältemittel abkühlt<br />

(Wärme abgibt) und dabei kondensiert.<br />

Zur Druckabsenkung strömt es<br />

anschliessend durch ein Drosselventil<br />

und dann in einen Verdampfer.<br />

Wegen des verminderten<br />

Drucks kann es dort verdampfen.<br />

Die dazu nötige Wärme entzieht<br />

es dem Innern des Kühlschranks.<br />

Dadurch wird dessen Inhalt gekühlt.<br />

Anschliessend gelangt das<br />

Kältemittel erneut zum Kompressor,<br />

und der Kreislauf beginnt von<br />

Neuem.<br />

[ Absorberkühlschrank ]<br />

Beim Absorberkühlschrank dient<br />

als Kältemittel Ammoniak,<br />

das sich leicht in <strong>Was</strong>ser löst (von<br />

<strong>Was</strong>ser absorbiert wird). Eine<br />

Wärmequelle trennt im sogenannten<br />

Kocher das Ammo niak vom<br />

<strong>Was</strong>ser. In einem Kondensator<br />

gibt das heisse Ammoniak seine<br />

Wärme ab und verflüssigt sich.<br />

In einem Verdampfer wird es anschliessend<br />

wieder gasförmig<br />

und entzieht dabei dem Kühlschrank<br />

Wärme. Dann beginnt<br />

der Kreislauf von vorne.<br />

Absorberkühlschränke sind zwar<br />

lautlos, verbrauchen aber im<br />

Vergleich zu einem Kompressor -<br />

kühlschrank ein Mehrfaches<br />

an <strong>Energie</strong>.<br />

[1] Kompressor (Verdichter)<br />

[2] Wärmeabgabe im Verflüssiger<br />

(Kondensator)<br />

[3] Drosselventil<br />

[4] Wärmeaufnahme im Verdampfer<br />

[5] Gefrierfach<br />

[6] Kühlabteil<br />

[7] Wärmedämmung<br />

[8] Temperaturfühler<br />

[ Thermoelektrisches Kühlen ]<br />

Ein Thermoelement (Peltier-Element)<br />

ist ein elektrisches Bauteil,<br />

das – wenn von Strom durchflossen<br />

– auf der einen Seite kalt<br />

und auf der anderen warm wird.<br />

Liegt die kalte Seite auf der<br />

Innenseite eines Gehäuses, die<br />

warme Seite hingegen aussen,<br />

wird das Innere des Gehäuses<br />

gekühlt. Die Kühlwirkung lässt<br />

sich verstärken, indem ein Ventilator<br />

die Abwärme aktiv abführt.


18 Sehen & verstehen<br />

Stromfresser Minibar<br />

In Hotelzimmern trifft man häufig<br />

einen Kleinkühlschrank an, eine sogenannte<br />

Minibar. Es handelt sich<br />

meistens um Absorberkühlschränke,<br />

weil diese geräuschlos funktionieren.<br />

Allerdings brauchen sie sehr viel<br />

mehr Strom als Kompressorkühlschränke<br />

und auch mehr als thermo -<br />

elektrische Kühlschränke. Über die<br />

Einsatzdauer von zehn Jahren läppert<br />

sich ein Stromverbrauch zusammen,<br />

der ins Geld geht. Das Bundesamt<br />

für <strong>Energie</strong> empfiehlt deshalb,<br />

beim Kauf auf den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

zu achten und das Gerät auszuschalten,<br />

wenn es nicht benutzt wird, zum<br />

Beispiel in der Nebensaison.<br />

Sehen & verstehen –<br />

computeranimiert<br />

und interaktiv:<br />

www.strom-online.ch<br />

Stromeffizienz beim Kühlen<br />

Wer energieeffizient kühlen will, kann beim Verhalten ansetzen sowie bei der Wahl<br />

der Kühlgeräte. Beides bringt etwas, denn Kühl- und Gefriergeräte sind die bedeutendsten<br />

Stromverbraucher eines Haushalts.<br />

Gemäss einer Untersuchung aus dem<br />

Jahr 2007 benötigt der durchschnittliche<br />

Schweizer Haushalt (das sind zwei<br />

Personen in einer Mehrfamilienhaus-Wohnung)<br />

13 Prozent seines Stroms für den Kühlschrank<br />

und weitere 6 Prozent für ein separates<br />

Gefriergerät; solche gibt es in etwa 60 Prozent<br />

der Haushalte. Kühlen ist somit für den grössten<br />

Teil des Haushaltstromverbrauchs verantwortlich,<br />

noch vor <strong>Was</strong>chen/Trocknen (17 Prozent)<br />

und Beleuchtung (14 Prozent).<br />

FOTOS: SIBIR GROUP <strong>AG</strong>; GETTYIM<strong>AG</strong>ES, THE IM<strong>AG</strong>EBANK/RYAN MCVAY<br />

<strong>Energie</strong>effizienz beim Verhalten<br />

Mit richtigem Verhalten kann der Stromverbrauch<br />

für das Kühlen reduziert werden:<br />

Lassen Sie warme Speisen vollständig auskühlen,<br />

bevor Sie sie in den Kühlschrank oder<br />

den Tiefkühler stellen.<br />

Tauen Sie Tiefgekühltes im Kühlschrank<br />

oder bei Zimmertemperatur auf statt auf dem<br />

Herd, in der Mikrowelle oder gar im Backofen.<br />

Stellen Sie den Kühlschrank nicht kälter ein als<br />

+5 °C und den Tiefkühler nicht kälter als –18 °C.<br />

Platzieren Sie ein Tiefkühlgerät an einem<br />

kühlen Ort (zum Beispiel im Keller), sofern es<br />

die Klimaklasse SN aufweist (d. h., die Umgebungstemperatur<br />

darf bis 10 °C sinken). Jedes<br />

Grad weniger bei der Umgebungstemperatur<br />

senkt den Stromverbrauch um rund 3 Prozent.<br />

<strong>Energie</strong>effizienz beim Kauf<br />

Wer Eigentümer ist, beeinflusst den Stromverbrauch<br />

ganz erheblich bei der Wahl seines Geräts:<br />

Moderne Technik im Retro-Design: So ist auch ein «alter» Kühlschrank energieeffizient.<br />

Wählen Sie die beste Effizienzklasse. Bei den<br />

Kühl- und Gefriergeräten ist dies nicht A, sondern<br />

A++. Der Unterschied ist enorm: Ein A-Gerät<br />

braucht 40 bis 80 Prozent mehr Strom als ein<br />

Gerät der Klasse A++.<br />

Wählen Sie Kühlschrank und Tiefkühler nur<br />

so gross, dass sie meistens gut gefüllt sind<br />

(nicht überdimensionieren).<br />

Kaufen Sie statt eines Gefrierschranks eine<br />

Gefriertruhe, sofern es die Platzverhältnisse erlauben,<br />

denn Truhen sind deutlich effizienter.<br />

Verzichten Sie auf ein Gefrierfach im Kühlschrank,<br />

wenn Sie ein Gefriergerät besitzen.<br />

Ist das Gerät älter als zehn Jahre, so prüfen<br />

Sie, ob ein Neugerät wesentlich verbrauchsgünstiger<br />

wäre.<br />

ALEXANDER JACOBI


20 Watt & Volt<br />

Wer seinen momentanen Stromverbrauch im Blick hat, kann einfacher Strom sparen.<br />

[ Strom sparen ]<br />

Smart Metering:<br />

Strom intelligent messen<br />

Strom zu sparen, ist einfacher, wenn man<br />

seinen momentanen Verbrauch kennt.<br />

In der Regel erhalten Haushaltstrom -<br />

bezüger jedoch nur einmal jährlich oder nur<br />

alle paar Monate eine Abrechnung, aus welcher<br />

der Verbrauch ersichtlich ist<br />

Abhilfe schafft ein intelligenter Strom -<br />

zähler, auch «Smart Meter» genannt. Er misst,<br />

wie viel Leistung ein Haushalt im Moment konsumiert,<br />

und speichert die in jeder Viertelstunde<br />

verbrauchte Strommenge. Der Stromzähler<br />

wird von einem Elektrofachmann anstelle des<br />

herkömmlichen Zählers eingebaut. Die momentan<br />

benötigte Leistung und die Stromkosten<br />

pro Stunde können auf ein Anzeigegerät<br />

übertragen werden, das man irgendwo in der<br />

Wohnung oder im Haus aufstellt. So hat man<br />

den aktuellen Stromverbrauch immer im Blick<br />

und sieht, welche Einsparung das Abschalten<br />

eines bestimmten Verbrauchers bringt.<br />

Smart Metering ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine Reduktion der Verbrauchsschwankungen<br />

im Stromnetz. Verbrauchsspitzen,<br />

wie sie zum Beispiel am Mittag und am<br />

Abend wegen des Kochens auftreten, lassen sich<br />

verkleinern, wenn es gelingt, einen Teil des Verbrauchs<br />

in Schwachlastzeiten zu verschieben,<br />

zum Beispiel die <strong>Was</strong>chmaschine nachts laufen<br />

zu lassen. Steuern können dies die <strong>Energie</strong>versorger,<br />

indem sie dereinst Tarifmodelle anbieten,<br />

die es für den Konsumenten vorteilhaft<br />

machen, den Strom vermehrt in Schwachlastzeiten<br />

zu beziehen. Mit dem bekannten Hochund<br />

Niedertarif wird dies zwar zum Teil heute<br />

schon gemacht, doch dieses lediglich zweistufige<br />

Tarifmodell ist grob und unflexibel.<br />

Ein Smart Meter ist fernauslesbar: Er überträgt<br />

die gemessenen Daten regelmässig und<br />

automatisch an den <strong>Energie</strong>versorger. So muss<br />

kein Zählerableser mehr vorbeikommen. AAJ<br />

Smart Meter und Anzeigegerät<br />

Ein Smart Meter ist ein digitaler<br />

Stromzähler (links), der kommunizieren<br />

kann. Ergänzen lässt er<br />

sich durch ein Anzeigegerät, das<br />

den Konsumenten für Stromsparmöglichkeiten<br />

sensibilisiert.<br />

Herkömmlicher Stromzähler<br />

Vielerorts wird der Stromverbrauch<br />

noch mit solchen mechanischen<br />

Zählern gemessen.<br />

Weder Fernauslesung noch<br />

abgestufte Tarife sind möglich.


[ Klartext ]<br />

21<br />

Die Frage an<br />

Alexander Jacobi<br />

Wollen auch Sie etwas <strong>wissen</strong><br />

zu einem <strong>Energie</strong> thema?<br />

Dann senden Sie Ihre Frage an<br />

jacobi@infel.ch.<br />

<strong>Was</strong> ist eine Grössenordnung?<br />

Eine Grössenordnung ist ein<br />

Fak tor 10, also 10-mal mehr. Zwei<br />

Grössenordnungen sind folglich<br />

ein Faktor 100, drei Grössenordnungen<br />

ein Faktor 1000. Mit<br />

Grössenordnungen kann man stark<br />

unterschiedliche Zahlen zueinander<br />

in Beziehung setzen. Wenn<br />

z. B. Frau A 3000 kWh Strom pro<br />

Jahr verbraucht, während Herr B<br />

wegen seiner Elektroheizung<br />

30 000 kWh benötigt, dann ist das<br />

eine Grössenordnung mehr. Herr C<br />

hingegen liegt mit seinen 3600 kWh<br />

in der selben Grössenordnung wie<br />

Frau A, auch wenn er 20 Prozent<br />

mehr verbraucht als sie.<br />

FOTOS: LANDIS + GYR; GASVERBUND MITTELLAND; SWISSELECTRIC RESEARCH; OSRAM<br />

[ Gut zu <strong>wissen</strong> ]<br />

Gemütliches<br />

Ambiente mit<br />

Sparlampe<br />

Die Farbkennziffern der <strong>Energie</strong>sparlampen in diesen<br />

Leuchten lauten (v.l.n.r.): 840, 827 und 825. Die Lampe<br />

rechts ist von einer Glühlampe kaum zu unterscheiden.<br />

Dem vertrauten Licht von Glühlampen am nächsten<br />

kamen bisher <strong>Energie</strong>sparlampen mit der Kenn -<br />

ziffer 827. Trotzdem wurde dieses Licht von manchen<br />

als kalt und ungemütlich empfunden. Abhilfe<br />

schaffen jetzt Sparlampen mit der Kennziffer 825.<br />

Ihr Licht ist praktisch nicht mehr von demjenigen<br />

einer Glühbirne zu unterscheiden. Damit eignen sie<br />

sich hervorragend für den Wohnbereich.<br />

<strong>Was</strong> bedeutet die Kennzeichnung 825? Die beiden<br />

letzten Ziffern stehen für die Farbtemperatur. Je<br />

tiefer diese ist, desto gemütlicher empfindet man<br />

das Licht. Bei 825 ist die Farbtemperatur 2500 Kelvin.<br />

Bei 840 beträgt sie 4000 Kelvin, das ist weisseres,<br />

«kälteres» Licht, und 965er-Leuchtmittel (6500<br />

Kelvin) sind tageslichtähnlich.<br />

Die erste Ziffer der Kennzeichnung steht für die<br />

Farbwiedergabe. Eine 9 bedeutet, dass Farben ähnlich<br />

gut wahrgenommen werden wie bei Tageslicht.<br />

Eine 8 ist immer noch gut. Für eine Strassenbeleuchtung<br />

genügt eine 3, wie sie zum Beispiel die hoch -<br />

effizienten Natriumdampflampen haben. AAJ<br />

[ Nachhaltig ]<br />

Beim Entspannen<br />

Strom<br />

produzieren<br />

Die Schweiz deckt gut 12 Prozent<br />

ihres <strong>Energie</strong>bedarfs mit Erdgas.<br />

Dieses gelangt über Hochdruck -<br />

leitungen mit 50 bis 70 bar in<br />

die Schweiz. Die Feinverteilung ge -<br />

schieht über lokale Netze mit einem<br />

Druck von 4 bis 5 bar. Der Hochdruck<br />

muss also abgesenkt werden.<br />

Dies geschieht normalerweise<br />

über Druckreduzier ventile. Die dabei<br />

frei werdende <strong>Energie</strong> geht als<br />

Abwärme verloren.<br />

Verwendet man anstelle eines<br />

Druck reduzierventils eine spezielle<br />

Entspannungsturbine, lässt sich<br />

da mit Strom gewinnen. Mit einer<br />

solchen Turbine in Oberbuchsiten<br />

SO hat die Gasverbund Mittelland<br />

<strong>AG</strong> den Schweizer <strong>Energie</strong>preis<br />

Watt d’Or 2010 gewonnen. AAJ<br />

Mit dieser Turbine wird in Oberbuch siten der Druck<br />

im Erdgasnetz ab gesenkt und dabei Strom produziert.<br />

Dieser Prototyp eines thermoelektrischen<br />

Generators ist so flexibel, dass er<br />

auf eine Folie aufgebracht werden kann.<br />

[ Innovativ ]<br />

Strom aus<br />

Körperwärme<br />

Ein sogenanntes Thermoelement<br />

wandelt Wärme in elektrischen<br />

Strom um. Der Wirkungsgrad ist<br />

allerdings bescheiden: Er liegt im<br />

einstelligen Prozentbereich. Wenn<br />

die Wärme jedoch nicht extra erzeugt<br />

wird, sondern als Abwärme<br />

anfällt, ist eine thermoelektrische<br />

Nutzung gleichwohl sinnvoll.<br />

Am Lehrstuhl für Mikro- und<br />

Nanosysteme der ETH Zürich hat<br />

der Ingenieur Wulf Glatz kürzlich<br />

einen thermoelektrischen Generator<br />

entwickelt, der auch bei tiefen<br />

Termperaturen funktioniert. Das<br />

thermoelektrische Material wird<br />

direkt auf eine Kunststofffolie aufgetragen,<br />

was zehnmal günstiger<br />

ist als herkömmliche Herstellungs -<br />

verfahren. In Zukunft könnte so<br />

die Umwandlung von Körperwärme<br />

in Strom möglich werden, zum<br />

Beispiel zur Versorgung eines<br />

Mobiltelefons.<br />

AAJ


22 Konkret [ Persönlich ]<br />

«Kinder sind ausserordentlich<br />

neugierige und unvoreingenommene<br />

Forscher. Wir nehmen sie ernst»,<br />

erklärt Thorsten-D. Künnemann.<br />

Thorsten-D. Künnemann<br />

Der 38-jährige Biologe ist seit November 2008<br />

Leiter des Swiss Science Center Technorama<br />

in Winterthur. Er befasste sich vorher beruflich<br />

genauso mit Natur<strong>wissen</strong>schaften wie mit IT,<br />

Marketing und Kommunikation. Komplizierte Phäno -<br />

mene und Zusammenhänge natur<strong>wissen</strong>schaftlicher<br />

Art einfach und mit Begeisterung zu vermitteln,<br />

liegt ihm sehr am Herzen.<br />

«Wir vermitteln Erfahrungen»<br />

«Das Technorama ist ein Science Center, kein Museum», betont Thorsten-D. Künnemann, Direktor<br />

des Technorama in Winterthur. Phänomene selber mit allen Sinnen erleben, statt nackte Theorie zu<br />

büffeln – nur so könne das Interesse an Natur<strong>wissen</strong>schaft und Technik richtig geweckt werden.<br />

Den technischen Berufen fehlt der Nachwuchs.<br />

<strong>Was</strong>, glauben Sie, ist der Grund dafür?<br />

Technik kommt heute immer mehr als «Black<br />

Box» daher. Man sieht den zahlreichen technischen<br />

Geräten zu Hause nicht an, wie sie funktionieren,<br />

und kann sie deshalb auch nicht verstehen.<br />

Früher konnte man der Mechanik einer<br />

Maschine bei der Arbeit zusehen. Auf diese Weise<br />

wird man eher neugierig. Ich denke, das ist<br />

ein ganz wichtiger Punkt. Hinzu kommt, dass<br />

der Ingenieur oder Techniker nicht dasselbe Ansehen<br />

geniesst wie ein Arzt oder Jurist und viele<br />

Menschen Angst vor Physik und Mathe haben.<br />

Wie kann man denn heute das Interesse an<br />

der Technik bei den Jungen trotzdem wecken?<br />

Kinder müssen möglichst früh Phänomene<br />

selbst erleben, ausprobieren, spüren. Das ist unser<br />

Ansatz im Technorama. Velo fahren lernen<br />

Sie auch nur, wenn Sie es probieren, da nützen<br />

Ihnen alle Bücher der Welt nichts. Genauso ist<br />

es mit der Natur und der Technik. Als Science<br />

Center wollen wir nicht wie ein Museum Wissen<br />

und Geschichten, sondern echte Erfahrungen<br />

mit Phänomenen der Natur vermitteln, um die<br />

Welt im doppelten Wortsinn zu «begreifen».<br />

Das Interesse an der Technik wecken und das<br />

Bewusstsein für Umwelt und Natur schärfen.<br />

Könnte man so die Aufgaben des Technorama<br />

zusammenfassen?<br />

Begeisterung für Natur<strong>wissen</strong>schaft und Technik<br />

wecken – ja. Der zweite Teil der Aussage ergibt<br />

sich aus der Beobachtung der Naturphänomene,<br />

wir vermeiden aber wertende Aussagen.<br />

Beispiel Klimaerwärmung: Das Thema ist zu einem<br />

kleinen Teil <strong>wissen</strong>schaftlich und zu einem<br />

grossen Teil politisch. Wir beschränken uns auf<br />

das Phänomen, zeigen, wie ein Treibhausgas die<br />

Temperatur verändern kann. Wir wollen nicht<br />

ermahnen oder politische Aussagen machen. Es<br />

gibt Science Center, die diese Grenze nicht einhalten.<br />

Die bewegen sich auf dünnem Eis.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Wissenschaft liefert keine absoluten Wahrheiten,<br />

sondern wird immer von Zweifeln begleitet,<br />

und ihre Interpretationen sind auch vom<br />

Zeitgeist abhängig. Das wollen wir anerkennen.<br />

Unsere Besucher sollen spielerisch die <strong>wissen</strong>schaftliche<br />

Methode anwenden lernen und das<br />

Technorama mit einer selbstgewonnenen Erkenntnis<br />

verlassen, so wie das Forscher eben<br />

tun. Wissenschaft als unfehlbare Prophetin<br />

darzustellen, wird ihrem Wesen nicht gerecht.<br />

Wie und wo finden Kinder weiter den Zugang<br />

zu Natur<strong>wissen</strong>schaft und Technik?<br />

Am besten draussen in der Natur. Dort kann<br />

man fast alles erleben. Dieses Bewusstsein ist<br />

leider teilweise verloren gegangen. Das Spiel<br />

mit <strong>Was</strong>ser, Wind, Erde und so weiter – das sind<br />

grundsätzliche Erfahrungen mit Naturkräften.<br />

Wir unterstützen Lehrende mit Fortbildungen<br />

und zeigen ihnen, wie sie mit einfachen Mitteln<br />

die faszinierenden Phänomene der Natur erlebbar<br />

machen können. Ganz besonders im Primarschulalter<br />

muss das Interesse bei den Kindern<br />

geweckt werden.<br />

Und was können Eltern tun?<br />

Genau dasselbe. Im eigenen Haushalt gibt es viele<br />

Phänomene, mit denen man experimentieren<br />

kann. Bringen Sie einen Topf <strong>Was</strong>ser zum Kochen<br />

und beobachten Sie mehrere Phänomene innert<br />

kürzester Zeit: verschiedene Geräusche, grosse<br />

Blasen, kleine Blasen, Dampf und so weiter. Oder<br />

nehmen Sie ein Päckchen Backpulver. Damit<br />

kann man die schönsten Experimente machen.<br />

Sie sind Biologe. Wie wurde bei Ihnen persönlich<br />

das Interesse für die Natur geweckt?<br />

Ich bin an der Nordseeküste aufgewachsen.<br />

Wenn Sturmflut war, hat der Wind einem nur so<br />

um die Ohren geweht, und das <strong>Was</strong>ser stieg<br />

mehrere Meter hoch. Ich habe dort die Natur<br />

mit allen Sinnen erfahren.<br />

DALIAH KREMER<br />

FOTOS: TANJA DEMARMELS


23<br />

«Phänomene er leben,<br />

ausprobieren,<br />

spüren. Das ist das<br />

Wichtigste.»<br />

[ Technorama ]<br />

Bereits 1947 wurde ein Verein<br />

zur Gründung eines technischen<br />

Museums in der Schweiz<br />

ins Leben gerufen. <strong>Was</strong> zunächst<br />

mit entsorgten Maschinen<br />

aus Industrieunternehmen<br />

begann, entwickelte sich im<br />

Laufe der Jahre immer weiter.<br />

1969 entstand die Stiftung<br />

Technorama der Schweiz mit<br />

dem Zweck, «Wissenschaft und<br />

Technik in lebendiger Schau»<br />

zu zeigen. Im Jahre 1982 wurde<br />

schliesslich eine erste Ausstellung<br />

präsentiert, deren Charakter<br />

aber sehr museal war. Erst<br />

in den 1990er-Jahren gelang<br />

die Umwandlung vom Museum<br />

zum Science Center, in welchem<br />

spielerisches Lernen und<br />

Experimentieren im Vorder grund<br />

steht.<br />

www.technorama.ch<br />

[ Gastausstellungen ]<br />

Das Technorama probiert immer<br />

wieder Neues aus. So werden<br />

seit Kurzem Gastausstellungen<br />

durchgeführt. Anlässlich seines<br />

175-Jahr-Jubiläums im vergangenen<br />

Jahr zeigte Sulzer meh -<br />

rere Exponate, weiter war auch<br />

Microsoft zu Besuch. Während<br />

zweier Monate präsentierte<br />

Swissmem kürzlich im Rahmen<br />

der mehrjährigen Nachwuchs -<br />

förderungskampagne «Tecmania»<br />

eine Sonderausstellung.<br />

Die Technorama-Exponate – hier<br />

die Federwelle – faszinieren<br />

Thorsten-D. Künnemann immer<br />

wieder aufs Neue.


24 Geniessen [ Thymian ]<br />

Tipps zum Aufbewahren<br />

Frischer Thymian lässt sich<br />

einige Tage im Kühlschrank<br />

aufbewahren. Dazu die Zweige<br />

lose in einen Plastikbeutel legen,<br />

den Thymian mit etwas <strong>Was</strong>ser<br />

bespritzen und den Beutel luftdicht<br />

verpacken. Thymian eignet<br />

sich auch ausgezeichnet zum<br />

Trocknen, sein Aroma wird dann<br />

noch viel intensiver. Und so<br />

gehts: Die Zweige zu Sträusschen<br />

binden und an einem luftigen<br />

und schattigen Ort kopfüber<br />

aufhängen. Die getrockneten<br />

Thymianblättchen vom Zweig<br />

streifen und lichtgeschützt und<br />

trocken lagern.<br />

Thymian – feine Blättchen mit<br />

intensivem Bouquet.<br />

Ein Hauch<br />

von Mittelmeer<br />

Die zarten Thymianblättchen verfeinern mit ihrem intensiven Geschmack<br />

mediterrane Köstlichkeiten und passen hervorragend zu deftigeren Gerichten –<br />

nicht nur, weil diese dank Thymian weniger auf dem Magen liegen.<br />

Er duftet verführerisch. Und soll den<br />

Rittern im Mittelalter Mut verliehen haben.<br />

In derselben Zeit war Thymian als<br />

Rauschmittel berüchtigt. Die Römer sagten ihm<br />

aphrodisierende Wirkung nach. Und wie die alten<br />

Griechen kennen wir das Kraut noch heute<br />

als Heilmittel: Es wirkt antibakteriell, lindert<br />

den Husten und fördert die Durchblutung.<br />

Doch Thymian ist vor allem eines: ein grossartiges<br />

Gewürz.<br />

Thymian verleiht Antipasti, Marinaden für<br />

Fisch und Fleisch, Kräuteröl oder Ratatouille<br />

eine sommerlich-mediterrane Note. Aus der<br />

südfranzösischen Gewürzmischung «Herbes de<br />

Provence» ist sein intensives Bouquet nicht<br />

wegzudenken. Fein gehackt im Brot verbreitet<br />

Thymian darum einen Hauch von Mittelmeer.<br />

Das herb-aromatische Gewürz harmoniert hervorragend<br />

mit Ziegenkäse oder Lammfleisch.<br />

Deftigere Speisen wie Schmorgerichte werden<br />

dank dem in der Pflanze enthaltenen ätherischen<br />

Öl Thymol leichter verdaulich. Und auch<br />

als Wurstgewürz sind die aromatischen Blättchen<br />

unentbehrlich.<br />

Orangen-, Kaskaden-, Garten-, Lavendel-,<br />

Kümmel-, Zitronenthymian – hunderte von<br />

Sorten soll es geben, bei uns verbreitet sind nur<br />

einige wenige davon. Den aromatischen Gartenthymian<br />

unterteilt man in zwei Arten:<br />

Während der frostempfindliche Sommerthymian<br />

rund ums Mittelmeer gedeiht, wächst Winterthymian<br />

auch in unseren Breitengraden.<br />

Der wild wachsende Feldthymian schmeckt etwas<br />

blumiger und blüht zwischen Mai und September<br />

an sonnigen und trockenen Plätzen.<br />

Zitronenthymian besticht mit einer frischen Zitrusnote<br />

und schmeckt als Kräutertee, zu Fisch<br />

oder auch im Dessert.<br />

Frisch ernten kann man winterfesten Thymian<br />

praktisch das ganze Jahr über. Als Würze<br />

taugen sowohl die zarten Blättchen als auch die<br />

Blüten. Zum Trocknen pflückt man ihn am besten<br />

kurz vor der Blüte und um die Mittagszeit,<br />

dann ist sein Aroma am stärksten. Getrocknet<br />

schmeckt das Gewürz viel intensiver als frisch.<br />

Also sparsam verwenden, besonders bei hellem<br />

Fleisch und Fisch. Thymian kocht man in der<br />

Regel im Gericht mit, denn er entfaltet sein<br />

Aroma erst durch die Hitze.<br />

Jetzt im Frühling ist übrigens der ideale<br />

Zeitpunkt, das herrlich duftende Gewürz im eigenen<br />

Garten oder auf dem Balkon zu kultivieren.<br />

Da die Pflanze sehr langsam wächst,<br />

besorgt man sich am besten Setzlinge. Die Ansprüche<br />

von Thymian sind einfach zu befrie -<br />

digen: Er gibt sich mit dem besten Platz an der<br />

Sonne zufrieden.<br />

NICOLE RÜSCH


[ Rezept ]<br />

25<br />

Alberto Malär,<br />

Wollerau, Schweizer<br />

Club kochender<br />

Männer (SCKM).<br />

Die Vorzüge von Thymian<br />

Ich liebe Thymian, weil das würzige<br />

Kraut nicht nur ein kräftiges Aroma<br />

besitzt, sondern sich auch positiv auf<br />

die Gesundheit auswirkt. Thymian<br />

regt die Verdauung an und macht<br />

Schweres und Fettes besser bekömmlich.<br />

Das Gewürz kann man sowohl<br />

frisch als auch getrocknet verwenden.<br />

Lammrückenfilet<br />

mit Thymian<br />

(für 4 Personen)<br />

Zutaten:<br />

800 g Lammrückenfilet<br />

1 Bund Thymianzweige<br />

4 Zehen Knoblauch, frisch<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 Prise Salz<br />

1 Prise Pfeffer, schwarz<br />

Zubereitung:<br />

[1] Knoblauch schälen und<br />

durch die Presse drücken.<br />

Mit dem Öl mischen. Die<br />

Lammfilets damit einpinseln<br />

und mindestens zwei Stunden<br />

durchziehen lassen.<br />

FOTO: TANJA DEMARMELS; GETTY/NED FRISK PHOTOGRAPHY; BAB.CH/STOCKFOOD; KEYSTONE/WESTEND61/KAI SCHWABE<br />

[2] Vom Thymian einige<br />

Blättchen abzupfen und<br />

über die Filets streuen.<br />

Die restlichen Thymianzweige<br />

in eine Pfanne geben<br />

und das Fleisch darin von<br />

beiden Seiten etwa<br />

7 bis 9 Minuten braten.<br />

[3] Thymianzweige entfernen<br />

und das Fleisch auf Tellern<br />

anrichten.


26 Hirnstrom<br />

Sieglinde Geisel<br />

Keine Zeit, die untenstehende<br />

Kolumne zu lesen? Die Kolumne<br />

«Von Zeitsparern und Zeit -<br />

fressern» gibts als bequeme<br />

Alternative auch zum Hören<br />

für unterwegs. Die MP3-Datei<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.strom-zeitschrift.ch.<br />

des Jahres mit Wäschewaschen verbringen – nicht mitgerechnet<br />

die Diskussionen darüber, wer dran ist mit <strong>Was</strong>chen.<br />

Wenn wir noch dazurechnen, was uns Spülmaschine (eine<br />

Stunde Abwasch pro Tag, mindestens!), Kochherd (eine Stunde<br />

Kohlenschleppen pro Woche), Kühlschrank (ein Tag Einmachen,<br />

Einlegen, Einsalzen pro Woche), Staubsauger (ein bis zwei Stunden<br />

pro Woche, je nach Sauberkeitsbedürfnis) sparen, müsste<br />

«Die Zeit, die der Strom mit der<br />

einen Hand gibt, nimmt er mit<br />

der anderen wieder weg.»<br />

FOTO: SEBASTIAN PFUETZE<br />

Von Zeitsparern<br />

und Zeitfressern<br />

Ein Leben ohne <strong>Was</strong>chmaschine können wir uns kaum<br />

mehr vorstellen. Aber es geht! Ich habe es ausprobiert. Vor<br />

vielen Jahren lebte ich ein paar Monate in Polen. In der<br />

Wohnung, die ich gemietet hatte, gab es keine <strong>Was</strong>chmaschine,<br />

und die Reinigung dauerte zwei Wochen. Meine Mutter gab mir<br />

den entscheidenden Tipp: «<strong>Was</strong>ch jeden Abend, was du am Tag<br />

angehabt hast! Wenn sich erst ein Berg angesammelt hat, schaffst<br />

du es nicht mehr.» Ich brauchte dafür jeweils eine Viertelstunde,<br />

denn es war Winter – im Sommer wäre ich bestimmt mit der<br />

Hälfte der Zeit durchgekommen. Eigentlich gar nicht so schlimm.<br />

Bis man anfängt zu rechnen. Bei einer vierköpfigen Familie wäre<br />

das eine gute Stunde am Tag. Naja, vielleicht würde man die Kleider<br />

nicht so oft wechseln, aber das wird durch den gelegentlichen<br />

Grosseinsatz bei Bettwäsche und Handtüchern wieder aufgewogen.<br />

Nehmen wir also 365 Stunden im Jahr: Das sind über fünfzehn<br />

Tage und Nächte oder umgerechnet 45 Acht-Stunden-Arbeitstage.<br />

Ohne Strom würde eine Familie mehr als einen Monat<br />

dabei eigentlich ein Plus herauskommen, als hätte der Tag nicht<br />

mehr 24, sondern 25 Stunden. Doch die Zeit, die uns die strombetriebenen<br />

Helfer erarbeiten, verschwindet auf eigentümliche<br />

Weise. Bei mir jedenfalls taucht sie auf keinem Zeitkonto auf, von<br />

einer geschenkten Stunde ganz zu schweigen.<br />

Die Zeit, die der Strom mit der einen Hand gibt, nimmt er<br />

mit der anderen wieder weg. Zum Beispiel Telefonieren: Natürlich<br />

bräuchten wir mehr Zeit, wenn wir jede Mitteilung persönlich<br />

überbringen müssten, doch in Wahrheit ist das Telefon kein<br />

Zeitsparer, sondern ein Zeitfresser. Man greift nur eben rasch<br />

zum Hörer – und telefoniert und telefoniert und telefoniert.<br />

Nicht nur die Arbeit erledigen die Maschinen für uns, sie übernehmen<br />

auch unsere Unterhaltung. Die Medienmaschinen ernähren<br />

sich von unserem Leben, unserer Aufmerksamkeit. Doch<br />

müssen wir uns fressen lassen? Man bräuchte den Fernseher oder<br />

Computer nur auszuschalten, dann hätte man alle Zeit der Welt.<br />

Und in unser Leben würde wieder jene schöne Sache Einzug halten,<br />

die uns so fremd geworden ist, dass wir das Wort kaum mehr<br />

kennen: Musse – «ein Zustand, in dem es möglich ist, etwas zu<br />

tun», erklärt mein Wörterbuch.<br />

Doch wer ist schuld daran, dass wir keine Zeit haben, obwohl<br />

uns so viel Arbeit abgenommen wird? Die Maschinen zwingen<br />

uns schliesslich zu nichts. Wir sind es, die den Anfang machen<br />

müssten. Doch wir können den Maschinen nicht widerstehen, die<br />

uns versprechen, dass wir mit ihnen unsere Zeit verbringen können,<br />

ohne selbst etwas tun zu müssen. Der Strom, der glücklicherweise<br />

immer fliesst, sorgt leider auch dafür, dass die Maschinen<br />

nie müde werden. Nur wir fangen irgendwann an zu gähnen. Und<br />

wundern uns darüber, dass schon wieder ein Tag vergangen ist.


Retro<br />

27<br />

1925<br />

FOTO: GETTY/GENERAL PHOTOGRAPHIC <strong>AG</strong>ENCY, ILLUSTRATION: SIMONE TORELLI<br />

Ob sich der Sportler Sascha Orlic und der<br />

Tüftler Erik Grädener von dieser alten<br />

Fotografie inspirieren liessen? Die beiden<br />

sind davon überzeugt, dass Anfänger mit<br />

ihrem Golfroboter, den sie vor ein paar Jahren<br />

auf den Markt gebracht haben, viel schneller<br />

auf einen grünen Zweig beziehungsweise aufs<br />

«Green» kommen als mit herkömmlichem<br />

Golfunterricht. <strong>Was</strong> soll auch anderes dabei herauskommen,<br />

wenn ein Golfprofi und ein Professor<br />

für Maschinenbau zusammenspannen.<br />

Ihre Revolution für den Golfunterricht besteht<br />

aus sechs Achsen, die von einem Computer gesteuert<br />

werden. An den Achsen ist ein Golf-<br />

Golfroboter<br />

Ein «Pappkamerad» sorgt für<br />

den richtigen Schwung.<br />

schläger fixiert, der sich vom Schüler innerhalb<br />

der vom Computer vorgegebenen Führung frei<br />

bewegen lässt. Mit Anschaffungskosten von<br />

mehreren zehntausend Franken hat der Golfroboter<br />

jedoch seinen Preis. Da dürfte sein<br />

«Urahn» aus dem Jahre 1925 um einiges günstiger<br />

zu erstehen gewesen sein. Ob der Lerneffekt<br />

für die beiden modischen Damen auf unserem<br />

Bild derselbe war, darf allerdings<br />

bezweifelt werden. Wenigstens absolvierten sie<br />

ihre Trainingseinheiten an der frischen Luft im<br />

Freien. Der Golfroboter heutiger Bauweise ist<br />

nämlich in erster Linie für die «Trockenübungen»<br />

in der Halle gedacht.<br />

MATTHIAS BILL


28<br />

Leserreise<br />

Exklusive Strom-Leserreise<br />

Mit dem «Strom»<br />

Reiseclub ins Kino!<br />

Gehen Sie auf eine Bilderreise<br />

durch Schottland im Grossformat<br />

und stimmen Sie sich auf unsere<br />

Leserreise ein.<br />

Zwischen den prähistorische<br />

FOTOS: KONTIKI-S<strong>AG</strong>A REISEN<br />

Unsere neue «Strom»-Leserreise folgt den Spuren<br />

der beliebten Sendung «SF unterwegs»,<br />

vom vergangenen Oktober. Die Moderatorin<br />

<strong>Was</strong>iliki Goutziomitros machte sich damals auf<br />

die Suche nach den Klischees, die in unzähliger<br />

Zahl über Schottland kursieren, und fand dabei<br />

die Antwort auf die Frage: Wie sind die Schotten<br />

wirklich? Wenn auch Sie diese Frage gern be -<br />

antwortet bekommen: Der «Strom»-Reiseclub<br />

zeigt den Film im Kino Orient in Wettingen, und<br />

Sie können kostenlos mit dabei sein – melden<br />

Sie sich aber frühzeitig an. Mit dabei ist auch<br />

<strong>Was</strong>iliki Gout ziomitros, die Ihnen von ihrer Reise<br />

und den Erlebnissen in Schottland aus erster<br />

Hand erzählen wird. Ausserdem werden Sie bei<br />

gleicher Gelegenheit von der sympathischen<br />

Moderatorin erfahren, wie eine Sendung von<br />

«SF unterwegs» produziert wird, von der ersten<br />

Idee bis zur Umsetzung und Ausstrahlung.<br />

Reservieren Sie sich heute schon einen<br />

Platz im Kino Orient in Wettingen am Sonntag,<br />

dem 11. April 2010. Die Vorführung beginnt um<br />

13 Uhr. Marcel Maspoli, Telefon 044 299 41 12<br />

oder E-Mail maspoli@infel.ch, nimmt Ihre Anmeldung<br />

gerne entgegen (begrenzte Platzzahl).<br />

Wettingen ist sehr gut mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar, Parkplätze stehen<br />

in der Nähe zur Verfügung. Besser können Sie<br />

sich nicht auf unsere Reise einstimmen.<br />

stromreiseclub<br />

in Zusammenarbeit mit


✁<br />

29<br />

n Steinkreisgräbern wandeln. Das Hochlandrind gehört zu Schottlands Landschaft. Mit dem «Hogwart-Express» in Harry Potters Welt reisen.<br />

Schottischer Zauber<br />

Kommen Sie mit auf eine mystische Reise und entdecken Sie<br />

die magischen Geheimnisse einer faszinierenden keltischen Kultur.<br />

Die traditionelle schottische Begrüssung wenig wie die Begegnung mit Geistern längst<br />

lautet «Ceud Mile Fàilte!» – «Hunderttausend<br />

Mal willkommen!» Das diesjäh-<br />

Ein ruhiges Reisetempo, indi viduelle Pro-<br />

vergangener Zeiten.<br />

rige Ziel des «Strom»-Reiseclubs verspricht grammpunkte, eine angenehme Gruppengrösse<br />

sowie eine erfahrene, deut sch sprachige Rei-<br />

denn auch viel Gutes; das gastfreundliche<br />

Schottland ist nämlich weit mehr als das Land seleitung erwarten Sie auf diesem Streifzug<br />

der Kilts, der Schlösser und des Whiskys. Auf durch Natur, Kultur und Tradition. Die Schottlandreise<br />

wurde exklusiv für den «Strom»-Rei-<br />

unserer Reise entdecken Sie mittelalterliche<br />

Gassen und wildromantische Strände, skurrile seclub entlang der schönsten Ziele zusammengestellt<br />

und ist in keinem Katalog zu finden.<br />

Inselvölkchen und weltberühmte Eisenbahnbrücken,<br />

pittoreske Häfen und sagenumwobenes<br />

Hochland. Selbstverständlich fehlt während Sie herzlich an unsere Filmveranstaltung ein<br />

Sind Sie noch unentschlossen? Dann laden wir<br />

der Reise der Besuch des Loch Ness ebenso (Details siehe nebenan).<br />

Das ist inbegriffen<br />

Fluganreise inkl. Flughafen- und<br />

Sicherheitstaxen (CHF 80.–)<br />

4 Übernachtungen in sehr guten<br />

Hotels in Edinburgh und<br />

Pitlochry, Zimmer mit Bad oder<br />

Dusche, WC<br />

3 Übernachtungen in Mittel -<br />

klassehotel in Mallaig, Zimmer<br />

mit Bad oder Dusche, WC<br />

7 x schottisches Frühstück<br />

Ausflüge und Eintritte:<br />

Geisterführung und Stadt führung<br />

Edinburgh, Besuch beim<br />

Kilt- Hersteller, Schlosseintritte,<br />

Bootsfahrt auf dem Loch Ness,<br />

Whiskydistillerie<br />

Alle Fährüberfahrten, Bahn -<br />

fahrten und Transfers<br />

Erfahrener, deutschsprachiger<br />

Reise- und Wanderleiter<br />

6 x Abendessen<br />

4 x Mittagessen / Lunch auf<br />

Wanderungen<br />

Infonachmittag im April<br />

Ausführliche Reisedokumentation<br />

Ja, ich bin bei der Strom-Leserreise nach Schottland dabei<br />

Reisedaten Schottland 2010<br />

Magisches Schottland<br />

Name<br />

Reise 1:<br />

Reise 2:<br />

Reise 3:<br />

Reise 4:<br />

Reise 5:<br />

Reise 6:<br />

11.– 18. Juni<br />

18.– 25. Juni<br />

02.– 09. Juli<br />

09.– 16. Juli<br />

16.– 23. Juli<br />

10.– 17. September<br />

Acht Tage Schottland<br />

mit dem «Strom»-Reiseclub.<br />

Preise pro Person:<br />

Reisen 1, 2 und 6: Fr. 2950.–<br />

Reisen 3, 4 und 5: Fr. 3190.–<br />

Einzelzimmer-Zuschlag: Fr. 390.–<br />

Vorname<br />

Strasse/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Ja, ich bin interessiert.<br />

Bitte senden Sie mir die<br />

Detailinformationen<br />

mit Anmelde formular zu.<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Reservation erfolgt nach Eingang der Anmeldung.<br />

Coupon einsenden an oder Anmeldeformular/Reisedoku telefonisch anfordern bei Infel <strong>AG</strong>,<br />

«Strom»-Reiseclub Schottland, Postfach 3080, 8021 Zürich, Tel. 044 299 41 12, Marcel Maspoli.<br />

Detaillierte Informationen und Anmeldeformular auch auf www.strom-zeitschrift.ch unter «Events».


30 Strom junior [ Clever ]<br />

Ist Honig lange haltbar?<br />

Honig ist ein Zuckersaft, dem<br />

die Bienen Zusatzstoffe hin -<br />

zufügen und gleichzeitig <strong>Was</strong>ser<br />

entziehen. Letzteres ist ein<br />

ur alter Trick, den wir Menschen<br />

auch anwenden, wenn wir<br />

etwas lange haltbar machen<br />

wollen! Experten sagen: Wenn<br />

man Honig in einem Behälter<br />

luftdicht verschliesst und diesen<br />

an einen dunklen und kühlen<br />

Ort stellt, bleibt er «ewig» ge -<br />

niessbar (was ich übrigens<br />

nicht recht glaube). Ist der Behälter<br />

undicht, beginnt der Honig<br />

hingegen zu gären, und man<br />

darf ihn nicht mehr essen.<br />

Hat sich für euch<br />

schlaugemacht:<br />

Nino Hagmann,<br />

7 Jahre alt.<br />

Eure Frage an:<br />

redaktion@<br />

strom-zeitschrift.ch<br />

Klammerbiene<br />

Wer Honig liebt, muss Bienen mögen. Zum Beispiel diese «Klammerbiene».<br />

Für die Bastelanleitung haben wir allerdings den Stachel weggelassen.<br />

Das brauchst du pro Biene:<br />

Zwei Wäscheklammern aus Holz, schwarze «Scoubidou»-Bänder, dünner<br />

Draht, 2 Stecknadeln mit roten Köpfchen, 1 Universalzange, Acrylfarben (schwarz,<br />

gelb) oder Filzstifte (schwarz, gelb), Holzleim, Ahle.<br />

1<br />

Nimm die beiden Wäscheklammern<br />

und trenne<br />

sie auf, so dass der Draht<br />

herausspringt. Leime<br />

nun ein Paar mit der<br />

flachen Seite zusam men.<br />

Trocknen lassen. Das<br />

zweite Paar benötigen<br />

wir später.<br />

2Nimm nun die zwei<br />

anderen Klammerhälften.<br />

Sie sind die Flügel.<br />

Klebe Sie mit der glatten<br />

Seite auf den Körper.<br />

Trocknen lassen. Danach<br />

alles nach Herzenslust<br />

bemalen.<br />

5<br />

3Das runde Ende der<br />

zusammengeleimten<br />

Klammern ist der<br />

Kopf. Nimm die Ahle<br />

und mach zwei<br />

kleine Löcher (siehe<br />

Bild). Dort werden<br />

wir dann später den<br />

Draht einfädeln für<br />

die Fühler. Durch das<br />

Mittelteil ebenfalls<br />

auf beiden Seiten drei<br />

kleine Löcher für<br />

die Drahtbeinchen<br />

bohren.<br />

4Für die Augen mit der<br />

Ahle kleine Löcher<br />

an der Kopfrundung<br />

eindrücken. Mit der<br />

Zange die Stecknadeln<br />

kürzen und in die<br />

Augenlöcher einleimen,<br />

die Steckna del köpfchen<br />

sind dann die Augen<br />

der Biene.<br />

In die schwarzen «Scoubidou»-Bänder etwas Draht einfädeln: Sechs ca. 6 cm lange<br />

Stücke als Beine links und rechts durch die Mittellöcher stecken und die<br />

Enden als Füsschen verbiegen. Ca. 20 cm für die Fühler abschneiden, auch dieses<br />

Stück zur Hälfte durch das Kopfloch schieben und die Enden verdrehen. Nun<br />

noch die Drahtstücke mit einem Tropfen Holzleim fixieren – fertig!<br />

ILLUSTRATION: SIEGMAR MÜNK; FOTO: ANDREA RETO H<strong>AG</strong>MANN


[ Preise ]<br />

1 energieeffizienter Tiefkühlschrank von Electrolux, Wert CHF 1150.–,<br />

1 exklusive Fahrt auf dem Solarkatamaran MobiCat, Wert CHF 1000.–<br />

1. Preis: Der Tiefkühlschrank<br />

TG092 A++ von Electrolux mit<br />

92 Litern Nutzinhalt überzeugt<br />

als besonders energieeffizientes<br />

Gerät. Der Preis wird gestiftet von<br />

Max Wagner + Co <strong>AG</strong> in Pratteln,<br />

www.wagnerhaushaltgeraete.ch.<br />

2. Preis: Eine Rundfahrt mit dem<br />

weltgrössten Solarkatamaran auf<br />

dem Bielersee! Auf dem Schiff haben<br />

rund 70 Personen Platz. Gestiftet<br />

von www.bielersee.ch.<br />

3.–7. Preis: Je fünf «Erlebnisgutscheine»<br />

(1 Erwachsener, 2 Kinder)<br />

ins Technorama Winterthur.<br />

1. Preis<br />

Rätsel<br />

31<br />

2. Preis<br />

FOTOS: ELECTROLUX <strong>AG</strong>; BIELERSEE-SCHIFFFAHRTS-GESELLSCHAFT<br />

mässig<br />

warm,<br />

mild<br />

Strasse<br />

(Abk.)<br />

Flussbarsch<br />

Freude<br />

am<br />

Tun<br />

Bezeichnung<br />

für den US-<br />

Amerikaner<br />

gelber<br />

Teil des<br />

Eies<br />

Zeitwort<br />

ärmelloser<br />

Umhang<br />

Radmittelhülse<br />

Wintersportort<br />

im Kt. Bern<br />

Bergweide<br />

Abschnitt<br />

der<br />

Geschichte,<br />

Antike<br />

Fruchtmus<br />

Rotation<br />

eines<br />

Tennisballs<br />

Weinbauort<br />

im Kanton<br />

Schaffhausen<br />

Leichtmetall<br />

(Kzw.)<br />

freizügig,<br />

grosszügig<br />

saloppes<br />

Grusswort<br />

Elan,<br />

Schwung<br />

Gemeindegebiet<br />

Aufzug,<br />

Fahrstuhl<br />

griechische<br />

Göttin<br />

der<br />

Weisheit<br />

amerikanischer<br />

Berglöwe<br />

Bündner<br />

Ort<br />

Motorenerfinder<br />

†<br />

Artikel<br />

zehn (engl.)<br />

öffentl.<br />

Verkehrsmittel<br />

Jassbegriff<br />

Vorwand,<br />

Notlüge<br />

Wort für:<br />

Schluss<br />

3 9<br />

12<br />

4<br />

Dorf im<br />

Kanton<br />

Aargau<br />

Tongefäss<br />

Anrede<br />

für den<br />

Mann<br />

Konjunktion<br />

Anredefürwort<br />

Holzrutschbahn<br />

Tierkadaver<br />

Himmelsbläue<br />

lebhaft<br />

Fahrzeugluftreifen<br />

Schneid<br />

Gewässer<br />

in die Höhe<br />

bringen<br />

finnisches<br />

Heissluftbad<br />

gesetzlich<br />

Fechtwaffe<br />

Jagdhunderudel<br />

kalter Nordostwind<br />

13<br />

Abkürzung<br />

für:<br />

geboren<br />

Kanton<br />

11<br />

Stockwerk<br />

Alpenverein<br />

(Abk.)<br />

Weinort im<br />

Kt. Waadt<br />

Golfverband<br />

(Abk.)<br />

Lichtbild<br />

Schweizer<br />

Rundfunk<br />

(Abk.)<br />

nordische<br />

Hirschart<br />

Ausruf des<br />

Erstaunens<br />

7 6<br />

2<br />

8<br />

10<br />

Negation<br />

Schwur<br />

kleines<br />

Nachtlokal<br />

grob<br />

1<br />

Schiedsrichter,<br />

Kzw.<br />

Autoz. für<br />

Finnland<br />

schwer<br />

erhältlich,<br />

selten<br />

Stadt in<br />

der Tschechischen<br />

Republik<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Stadt des<br />

Internat.<br />

Automobilsalons<br />

Märchenwesen<br />

Getreidespeicher<br />

Räderverbindung<br />

Gesangsstück<br />

5<br />

13<br />

Fluss<br />

durch den<br />

Thunersee<br />

3.–7. Preis<br />

Technorama<br />

«Erlebnisgutscheine»<br />

Machen Sie mit<br />

Sie haben drei Möglichkeiten:<br />

[1] Rufen Sie an unter:<br />

Telefon 0901 908 118<br />

(1 Franken pro Anruf) und sagen<br />

Sie nach dem Signalton das<br />

Lösungs wort, Namen und Adresse.<br />

[2] Senden Sie uns eine Postkarte mit<br />

dem Lösungswort an Infel,<br />

«Strom»-Frühlingsrätsel, Postfach,<br />

8099 Zürich.<br />

[3] Geben Sie das Lösungswort online<br />

ein unter www.strom-zeitschrift.ch.<br />

Teilnahmeschluss: 3. April 2010.<br />

Gewonnen!<br />

Das Lösungswort des letzten Preisrätsels<br />

lautete: Sonnenhaus.<br />

Wir gratulieren den Gewinnern:<br />

1. Preis: Den Ski Stöckli Laser SC<br />

gewonnen hat: Adrian Künzi,<br />

3904 Naters<br />

2. bis 4. Preis: Je ein Nachtessen im<br />

Restaurant RED (KKL Luzern) haben<br />

gewonnen:<br />

Susanne Holzmann, 6032 Emmen<br />

Walter Hafner, 7500 St. Moritz<br />

Olaf Foss, 6005 Luzern<br />

Impressum: Internet: www.strom-zeitschrift.ch | 87. Jahrgang | Heft 1, März 2010 | Erscheint vierteljährlich | ISSN-1421-6698 | Verlag und<br />

Redaktion: Infel <strong>AG</strong>, Postfach 3080, 8021 Zürich, Telefon: 044 299 41 41, Telefax: 044 299 41 40, E-Mail: redaktion@infel.ch | Gesamtleitung: Beat Schaller |<br />

Redaktion: Michael Frischkopf (Leitung), Matthias Bill, Peter Christoph, Julia Dieziger, Daniela Hefti, Daliah Kremer, Alexander Jacobi, Nicole Rüsch,<br />

Andreas Turner, Elmar zur Bonsen, Michael Mildner | Layout: Maya Schneeberger, Philipp Beeler | Bildredaktion: Diana Ulrich, Rahel Hüberli, Matthias<br />

Jurt | Lithos: n c ag, Urdorf | Druck und Distribution: Vogt-Schild Druck <strong>AG</strong>, Derendingen | Anzeigenmarketing: Infel <strong>AG</strong>, Daniel Hofmann, Telefon: 044<br />

299 41 76 | Gesamtauflage: 690 042 Exemplare (WEMF-beglaubigt).<br />

IMO - COC - 025036<br />

Diese Zeitschrift wird klimaneutral gedruckt.<br />

Sämtliche CO2-Emissionen werden in myclimate-<br />

Klimaschutzprojekten kompensiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!