Festschrift 100 Jahre Baugenossenschaft Mödling
Festschrift 100 Jahre Baugenossenschaft Mödling
Festschrift 100 Jahre Baugenossenschaft Mödling
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
<strong>Festschrift</strong><br />
Verwirklichte<br />
Utopien<br />
1
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
2 3
AUSZUG AUS DEM GRÜNDUNGSPROTOKOLL <strong>100</strong> 1912 JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
4 5
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
EinST<br />
JETZT<br />
6 7
EDITORIAL<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Starke Fundamente<br />
für eine gesicherte<br />
Zukunft<br />
Vizebürgermeister Andreas Holzmann,<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Obmann der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> ist ein Jubiläum, das nicht jeden Tag gefeiert<br />
der Zeit und dadurch Lebensqualität zu ermöglichen.<br />
haben wir weit über <strong>100</strong>0 Wohnungen gebaut und damit<br />
aber auch ein mahnender Blick in die Zukunft. Denn diese<br />
wird. Für die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenossen-<br />
Ein Dankeschön auch an die Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong>,<br />
tausenden Menschen ein zu Hause geschaffen. Die Aus-<br />
Dokumentation versteht sich als erfolgreiche Zwischenbi-<br />
schaft ist dieses Ereignis Realität geworden. <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>,<br />
die nicht nur Vertreter in die Gründungsversammlung<br />
weitung der Bautätigkeit über <strong>Mödling</strong> hinaus auf weitere<br />
lanz auf dem Weg in die nächsten hundert <strong>Jahre</strong> im Sinne<br />
die geprägt waren von einer wechselvollen Geschichte,<br />
entsendete, sondern unsere Bestrebungen in den darauf<br />
Gemeinden in Niederösterreich ab den 70er <strong>Jahre</strong>n des<br />
von ökologisch leistbarem Wohnraum. Für mich ist es ein<br />
von sozialer und wirtschaftlicher Not, Krieg, aber auch<br />
folgenden <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n immer wieder unterstützte.<br />
vorigen Jahrhunderts war ein wichtiger Schritt, das Un-<br />
besonderes Privileg, gerade in diesem Moment Verant-<br />
von Solidarität und Hoffnung, Aufschwung, Wohlstand<br />
ternehmen zu stärken und das Wachstum der Genossen-<br />
wortung an der Spitze der <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
und Wachstum.<br />
Die Aufgaben der <strong>Baugenossenschaft</strong> haben sich im<br />
schaft nachhaltig zu sichern.<br />
zu tragen und die Zukunft mitgestalten zu dürfen.<br />
Laufe der <strong>Jahre</strong> immer weiter entwickelt und gewandelt.<br />
Am 29. März 1912 wurde die „Gemeinnützige Bau- und<br />
Neben unserer Verantwortung im sozialen Wohnbau sind<br />
Die Vergangenheit der <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsge-<br />
Wohnungsgenossenschaft für <strong>Mödling</strong>“ gegründet.<br />
heute beispielsweise ökologische Kriterien in verstärktem<br />
nossenschaft ist eine Erfolgsgeschichte geworden: Dank<br />
Ferdinand Buchberger, erster Obmann des Vereines<br />
Ausmaß zu erfüllen. Und abseits der Errichtung von neuen<br />
umsichtiger wirtschaftlicher Planung, verantwortungsvoll<br />
und ab 1919 Bürgermeister von <strong>Mödling</strong>, der spätere 2.<br />
Wohnungen legen wir großen Wert darauf, unseren Altbe-<br />
agierenden FunktionärInnen sowie verlässlichen Partnern<br />
Landtagspräsident Leopold Petznek, erster Vorsitzender<br />
stand auf modernstem Standard zu erhalten. In <strong>Mödling</strong><br />
in der Wirtschaft und in den Gemeinden, einem Stab von<br />
des Aufsichtsrates, Dr. Adolf Rziha, Obmann Stellver-<br />
sind in den letzten <strong>Jahre</strong>n sämtliche Genossenschafts-<br />
qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist diese<br />
treter und später Vizebürgermeister, Sigmund Janota,<br />
wohnungen mit Unterstützung des Landes NÖ general-<br />
Entwicklung möglich geworden. Sie alle haben starke<br />
Ferdinand Wuinovic und Franz Schefzik, gründeten die<br />
saniert worden.<br />
Fundamente für eine gesicherte Zukunft gebaut. Ein herz-<br />
Genossenschaft, um den Arbeiterinnen und Arbeitern ein<br />
liches Dankeschön!<br />
menschenwürdiges Wohnen und Leben zu ermöglichen.<br />
Die intensive Bautätigkeit der <strong>Mödling</strong>er Baugenossen-<br />
Bis heute sind wir den Leitmotiven unserer Gründungs-<br />
schaft in den Nachkriegsjahren bis in die 70er <strong>Jahre</strong> hat<br />
Die vorliegende Publikation aus Anlass unseres Jubiläums<br />
väter treu geblieben: Leistbare Wohnungen auf der Höhe<br />
die Stadt <strong>Mödling</strong> nachhaltig geprägt. Allein in <strong>Mödling</strong><br />
gibt einen Überblick über diese hundert <strong>Jahre</strong>. Sie ist<br />
8 9
VORWORT<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Drei Dinge sind bei der<br />
Errichtung eines<br />
Gebäudes zu beachten<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />
Drei Dinge sind bei der Errichtung eines Gebäudes zu<br />
beachten: „Dass es am rechten Fleck steht, dass es wohlgegründet<br />
ist und vollkommen ausgeführt.“ An diesen<br />
Spruch von Johann Wolfgang von Goethe erinnern mich<br />
die rund 3.500 Wohnungen, Reihenhäuser und andere<br />
Immobilien, welche die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> in<br />
den letzten Jahrzehnten errichtet hat. Dazu kommen noch<br />
eine intakte Umwelt, eine funktionierende Gemeinschaft<br />
und eine hohe Lebensqualität.<br />
Ein ganz wichtiges Instrument für das Gelingen dieser<br />
Projekte ist die NÖ Wohnbauförderung, mit der wir auch<br />
neue Akzente für unsere Familien setzen. Die Gründe<br />
dafür liegen auf der Hand: Zwei Drittel der Häuselbauer<br />
und 60 Prozent der Haushalte, die einen Wohnzuschuss<br />
bzw. eine Wohnbauförderung erhalten, sind Familien<br />
mit Kindern. Ihnen wollen wir künftig noch mehr unter<br />
die Arme greifen, mit einem höheren Wohnbaudarlehen<br />
und einem Wohnzuschuss, bei dem Kinder noch stärker<br />
berücksichtigt werden. Zugleich setzen wir aber auch auf<br />
umweltschonendes Bauen, ökologische Baustoffe, architektonische<br />
Qualität und Impulse für unsere heimische<br />
Wirtschaft.<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> – das ist ein<br />
Grund zum Feiern, ein Grund zur Rückschau und vor<br />
allem ein Grund zur Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber<br />
jenen, die mitgeholfen haben, diese wunderschönen<br />
Bauwerke so einzigartig zu gestalten. Unser Dank gebührt<br />
aber auch allen Mitarbeitern und Mitgliedern, die zusammen<br />
in all den <strong>Jahre</strong>n so ungeheuer viel geleistet haben.<br />
Möge die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> diesen Schwung<br />
und diese Aktivität auch in Zukunft bewahren, das Land<br />
Niederösterreich wird dabei gerne mithelfen – diesen<br />
Wunsch und dieses Versprechen verbinde ich gerne mit<br />
meinen besten Gratulationen.<br />
10 11
VORWORT<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Unser Zuhause ist<br />
Ausgangspunkt für<br />
unser Leben<br />
Landeshauptmann Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka<br />
Wohnen bedeutet weit mehr, als ein Dach über dem Kopf<br />
zu haben. Unser Zuhause ist Ausgangspunkt für unser Leben.<br />
Gerade in einer schnelllebigen Zeit wie heute nimmt<br />
das Zuhause auch als Ruhezone und Rückzugsraum<br />
immer mehr Bedeutung ein. Denn in unseren eigenen vier<br />
Wänden bestimmen wir selbst das Lebenstempo.<br />
Wenn wir uns das vor Augen führen, wird besonders<br />
deutlich, wie wichtig eine solide und zukunftsweisende<br />
Wohnbaupolitik ist. Und es wird klar, welche verantwortungsvolle<br />
Aufgabe unsere gemeinnützigen Bauvereinigungen<br />
innehaben, die für tausende Menschen Wohnraum<br />
schaffen und erhalten.<br />
Wir in Niederösterreich haben bereits vor vielen <strong>Jahre</strong>n<br />
einen eigenständigen Weg in der Wohnbaupolitik<br />
eingeschlagen. Kein anderes Bundesland tut soviel für<br />
den Wohnbau wie wir in Niederösterreich. Ein flexibles<br />
Fördermodell, das sich laufend an die Bedürfnisse der<br />
Menschen anpasst, ist Grundlage dafür. Gemeinsam mit<br />
unseren gemeinnützigen Bauvereinigungen schaffen wir in<br />
Niederösterreich so laufend neuen und hochqualitativen<br />
Wohnraum zum „Zuhause fühlen“. Der Dank dafür gilt den<br />
Partnern, die an unserer Seite mit uns arbeiten. Denn nur<br />
gemeinsam machen wir Niederösterreich zu einem Land,<br />
in dem man nicht nur gerne leben möchte, sondern in<br />
dem man zufrieden, sicher und leistbar wohnen kann.<br />
Die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> ist uns seit vielen <strong>Jahre</strong>n<br />
ein verlässlicher Partner, stets bemüht, im Sinne der Niederösterreicherinnen<br />
und Niederösterreicher beste Projekte<br />
umzusetzen. Ich gratuliere daher ganz herzlich zum<br />
<strong>100</strong>jährigen Bestehen und wünsche damit auch gleich<br />
alles Gute für die nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> – denn gute Partner<br />
werden das Land und seine Menschen immer gerne an<br />
ihrer Seite wissen!<br />
12 13
VORWORT<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Wohnqualität<br />
ist GLEICH<br />
Lebensqualität<br />
Unser Zuhause ist<br />
Ausgangspunkt für<br />
unser Leben<br />
Landeshauptmann Stellvertreter Dr. Sepp Leitner<br />
Bürgermeister LAbg. Hans Stefan Hintner<br />
Niederösterreichs Gemeinden sind die Keimzelle und<br />
Rund 3.000 Wohneinheiten, davon rund 1.500 Genossen-<br />
Wer kennt nicht die Geschichten der „Bettgeher“, die sich<br />
War <strong>Mödling</strong> noch in den 50er <strong>Jahre</strong>n ein wenig attraktiver<br />
erste Anlaufstelle für Lebensqualität. Diese ist auch<br />
schaftswohnungen und 1.500 Eigentumswohnungen bzw.<br />
Zimmer und Bett mit Fremden teilen mussten, wer hatte<br />
Flecken Erde, so hat sich der Bezirk in den letzten Jahr-<br />
untrennbar mit Wohnqualität verbunden. Wohnen zählt zu<br />
Reihenhäuser, sowie 20 Geschäftslokale und mehr als<br />
nicht eine Großmutter, die ihre Kohlen aus dem Keller und<br />
zehnten zu einer der gefragtesten und teuersten Wohnge-<br />
den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Daher ist<br />
1.300 Garagen und Abstellplätze sind ein eindrucksvoller<br />
ihr fließendes Wasser von der Bassena am Gang holen<br />
genden Österreichs entwickelt. Dadurch verschärft sich<br />
es ein Gebot der Stunde, dass der Jugend, den Familien<br />
Beleg des Wirkens der <strong>Mödling</strong>er Genossenschaft. Die<br />
musste, wo gleich gegenüber das Gemeinschafts-WC zu<br />
der Zugang zu leistbarem Wohnraum in unserem Umfeld<br />
und auch den älteren Menschen genügend leistbarer<br />
4.200 Mitglieder umfassende Wohnbaugenossenschaft<br />
finden war.<br />
spürbar. Die großen Wohnhausanlagen der <strong>Mödling</strong>er<br />
Wohnraum in Niederösterreich zur Verfügung gestellt<br />
ist ihrem Leitbild treu geblieben: Moderne, leistbare<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> in der Schöffelstadt leisten hier<br />
wird. Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaften sind in<br />
Wohnungen für alle, Sorgfalt und Verlässlichkeit, um eine<br />
Die Behaglichkeit der eigenen vier Wände – seien sie im<br />
wertvolle soziale Dienste in einem Umfeld stark steigender<br />
diesem Zusammenhang eine unverzichtbare Säule der<br />
dementsprechende Qualität auch repräsentieren zu<br />
Eigentum oder gemietet – private Sanitäreinrichtungen<br />
Immobilienpreise.<br />
Wirtschafts- und Kommunalpolitik des Landes.<br />
können. Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />
und bequeme Heizungen, sind heute in unserer Gesellschaft<br />
weit verbreitet, aber noch nicht sehr lange eine<br />
Gerade diese Entwicklung zeigt deutlich, dass der Ge-<br />
Die Tätigkeit der „Gemeinnützigen Bau- und Woh-<br />
In diesem Sinne verbinde ich meinen Glückwunsch zum<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
danke des gemeinnützigen Wohnbaus nichts an Aktu-<br />
nungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong>“ ist eine Erfolgsbilanz<br />
hundertjährigen Jubiläum mit der Zuversicht, dass<br />
alität eingebüßt hat. Mein Dank gilt daher nicht nur den<br />
des kommunalen Wohnbaus in unserem Bundesland.<br />
die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> auch weiterhin ihre<br />
Die <strong>Baugenossenschaft</strong>en haben einen wesentlichen<br />
Gründern, sondern auch allen Aktiven, die auch heute<br />
Die Geschichte der „<strong>Mödling</strong>er“ ist die Geschichte der<br />
erfolgreiche Tätigkeit fortsetzt.<br />
Anteil daran, dass sich die Wohnsituation der Österreiche-<br />
noch dem sozialen Wohnbau und seinen Grundsätzen<br />
Menschen in Niederösterreich. Die im Jahr 1912 gegrün-<br />
rinnen und Österreicher nach dem zweiten Weltkrieg zu<br />
verpflichtet sind.<br />
dete Wohnbaugenossenschaft hat vor allem in der Zeit<br />
einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt hat.<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg viele Wohnungen gebaut.<br />
In diesem Sinne wünsche ich der <strong>Mödling</strong>er Baugenos-<br />
Unter der Prämisse, dass jeder das Recht auf menschen-<br />
In der Stadt <strong>Mödling</strong> war es die <strong>Mödling</strong>er Baugenos-<br />
senschaft und allen dort Tätigen noch viele erfolgreiche<br />
würdigen Wohnraum hat, starteten sie eine beispiellose<br />
senschaft, die in unserer Stadt, aber auch in Nachbar-<br />
Jahrzehnte zum Wohle und zum Nutzen unserer Mödlin-<br />
Erfolgsgeschichte. Die Wohnungen sollten ihrer Meinung<br />
gemeinden ihren Teil dazu beigetragen hat, dass vielen<br />
ger Bevölkerung.<br />
nach keine Ware sein, daher wurden auch nicht Gewinn-<br />
<strong>Mödling</strong>erinnen und <strong>Mödling</strong>ern günstiger und qualitativer<br />
streben und Profit in den Vordergrund gestellt, sondern<br />
Wohnraum zur Verfügung gestellt werden konnte. Mit<br />
Gemeinnützigkeit und Genossenschaftlichkeit. Eine Er-<br />
ihren Bauwerken hat die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
kenntnis, die wir besonders in der heutigen wirtschaftlich<br />
auch architektonische Zeitzeugnisse geschaffen, die den<br />
schwierigen Zeit niemals vergessen sollten.<br />
Charakter unseres Stadtbildes mitprägen.<br />
14 15
VORWORT<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Auf die nächsten<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> der <strong>Mödling</strong>er<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong><br />
Vizebürgermeister Robert Weber, MSc,<br />
Vorsitzender-Stv. des Vorstandes, Obmann Stv.<br />
ein erstes Zeichen von<br />
Solidarität in unserer<br />
Gesellschaft<br />
StR. Dir. Johannes Herbst, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Ohne gemeinnützigen Wohnbau hätte sich gerade unser<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeite-<br />
Bau- und Wohnungsgenossenschaften waren vor <strong>100</strong><br />
Im <strong>100</strong>. Jahr ihres Bestehens ist die Genossenschaft weit<br />
Gebiet in den letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n nicht in dieser Form<br />
rinnen und Mitarbeitern sowie bei allen Funktionären<br />
<strong>Jahre</strong>n die einzige Möglichkeit für viele Menschen – vor<br />
über die Grenzen <strong>Mödling</strong>s hinaus tätig, und auf Basis der<br />
entwickeln können. „Leistbaren“ Wohnbau zu schaffen,<br />
unserer <strong>Baugenossenschaft</strong> für Ihren Einsatz und Ihr<br />
allem aus dem Arbeiterbereich – eine menschenwürdige<br />
ausgezeichneten wirtschaftlichen Lage ist die Fortsetzung<br />
stand und steht stets im Mittelpunkt des Wirkens unserer<br />
Engagement bedanken! Ohne Sie wären wir nicht dort,<br />
Wohnung zu bekommen und sich diese leisten zu können.<br />
des erfolgreichen Wirkens in den kommenden Jahr-<br />
gemeinnützigen <strong>Baugenossenschaft</strong>. Unsere Wohnbauten<br />
wo sich unsere Genossenschaft heute wiederfindet! Ich<br />
Der Gedanke der Gemeinnützigkeit dieser Genossen-<br />
zehnten zum Wohle der Menschen gesichert.<br />
wurden aus bautechnischer Sicht qualitativ, aber auch<br />
möchte mich aber auch beim Land Niederösterreich<br />
schaften war am Ende des Feudalismus und nach Beginn<br />
aus architektonischer Sicht immer hochwertiger! Die<br />
für die zur Verfügungstellung der Wohnbaufördermittel<br />
der Industrialisierung ein erstes Zeichen von Solidarität<br />
Ich wünsche den Mitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
Verleihung des NÖ Wohnbaupreises 2011 an die Mödlin-<br />
bedanken, diese Mittel ermöglichen es erst, in unserem<br />
in unserer Gesellschaft. Dieser Gedanke hat auch heute<br />
beitern, Funktionären und damit der Gemeinnützigen Bau-<br />
ger Wohnbaugenossenschaft, welche erst im Jänner des<br />
Einzugsgebiet mit seinen hohen Grundstückspreisen sozi-<br />
nach <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n seine Bedeutung nicht verloren. Arbeit<br />
und Wohnungsgenossenschaft alles Gute und viel Erfolg<br />
heurigen Jubiläumsjahres erfolgte, unterstreicht diesen<br />
alen Wohnbau entstehen zu lassen! Auf die nächsten <strong>100</strong><br />
und Wohnung sind immer noch Grundrechte des Men-<br />
für die Zukunft.<br />
kontinuierlichen Weg, der von unserem Hause beschritten<br />
<strong>Jahre</strong> der <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong>!<br />
schen. Daher sind gemeinnützige Genossenschaften<br />
wurde!<br />
unverzichtbare Einrichtungen, wenn es darum geht,<br />
jungen Menschen und Familien eine schöne und leistbare<br />
Es erfüllt mich mit Freude, als Funktionär in einem solch<br />
Wohnung zu sichern.<br />
geschichtsträchtigen und „gut aufgestellten“ Unternehmen<br />
mitwirken zu können!<br />
Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
für <strong>Mödling</strong> hat diesen Auftrag in den vergangenen <strong>100</strong><br />
Bürgermeister Karl Sonnweber beschrieb als Vorstands-<br />
<strong>Jahre</strong>n vorbildlich erfüllt. Zwei Weltkriege und Wirtschafts-<br />
vorsitzender die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft<br />
krisen konnten sie nicht von ihrem Weg abbringen. Dafür<br />
immer als „kleine, feine Bauvereinigung“. Dieser Beschrei-<br />
sei in erster Linie den ehrenamtlichen Funktionären in<br />
bung ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer der Hinweis<br />
Vorstand und Aufsichtsrat, aber auch den engagierten<br />
darauf, dass die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> in den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzlicher Dank<br />
letzten beiden <strong>Jahre</strong>n das Bauvolumen beinahe verdop-<br />
ausgesprochen.<br />
peln konnte und wir dadurch gar nicht mehr „so klein“<br />
sind…<br />
16 17
N i e d e r g a n g u n d A u f b r u c h<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Niedergang<br />
und Aufbruch<br />
Autor: Stephan Schimanowa<br />
EIN BLICK ZURÜCK IN DIE<br />
DAMALIGE SOZIALE SITUATION.<br />
senschaft nahmen diese Politik mit ihrer Gründung bereits<br />
vorweg und initiierten in einer Zeit der Krise und des Niedergangs<br />
der Donaumonarchie den genossenschaftlich<br />
Die beginnende<br />
Industrialisierung<br />
Erst die Vergegenwärtigung der früheren sozialen Situation<br />
ermöglicht es uns, die Bedeutung der Gründung<br />
der <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> tatsächlich zu begreifen.<br />
Zur Jahrhundertwende standen den wohlhabenden<br />
Gesellschaftsschichten relativ kostengünstige Wohnungen<br />
zur Verfügung, während die ärmeren Schichten sowohl<br />
relativ teurer als auch schlecht wohnten.<br />
Die Situation war so schlimm, dass es in den <strong>Jahre</strong>n<br />
1910/11 erstmals zu großen Demonstrationen von<br />
unzufriedenen MieterInnen und Obdachlosen gegen die<br />
Wohnungsnot und die grassierende Teuerung kam. Erst<br />
danach begann schrittweise ein Umdenken der Politik,<br />
die bis dahin den kommunalen Wohnbau als Mittel gegen<br />
die Wohnungsnot ablehnte. Diese Idee schaffte jedoch<br />
erst durch das Vorbild des Roten Wiens nach 1918 den<br />
Durchbruch. Die Gründungsväter der <strong>Mödling</strong>er Genos-<br />
organisierten sozialen Wohnbau.<br />
Die Donaumonarchie,<br />
ein widersprüchliches<br />
Gebilde<br />
Die Habsburger Monarchie war in ihrer Endphase ein<br />
äußerst widersprüchliches Gebilde. So großartig das alte<br />
Österreich in der meist verklärten Rückschau scheinen<br />
mag, so gab es doch „zwischen Galizien und der Lombardei,<br />
zwischen den Bergbaugebieten Böhmens und Mährens<br />
und den Bergbauerndörfern der Alpenländer krasse,<br />
heute kaum vorstellbare Gegensätze“ 1 .<br />
Die Monarchie war Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur<br />
durch die wirtschaftlichen und sozialen Konflikte der sich<br />
entwickelnden Industriegesellschaft gebeutelt, sondern<br />
auch durch die wachsenden Auseinandersetzungen<br />
Ende der 1880er <strong>Jahre</strong> setzte ein Wirtschaftsaufschwung<br />
ein und mit diesem die Umstellung auf industrielle Betriebsformen.<br />
Die FabriksarbeiterInnen sahen sich dabei<br />
„einem verschärften Disziplinierungsdruck ausgesetzt,<br />
der verschiedenste Formen annehmen konnte – Antreiberei<br />
durch Werkmeister, Geldstrafen, Zwang zu intensiver<br />
Arbeit mittels Akkordreduktionen oder schnellerem<br />
Maschinentakt, Zunahme der Arbeitsteilung und Monotonie,<br />
etc.“ 2 Die Arbeitsbedingungen im Handwerks- und<br />
Kleingewerbe waren jedoch noch menschenunwürdiger,<br />
denn dort reagierte man auf die wachsende Konkurrenz<br />
der produktiveren Massenfertigung mit massiven Arbeitskosteneinsparungen.<br />
Während den ArbeiterInnen in den Fabriken ein 11-Stundentag<br />
zugebilligt wurde, mussten ihre KollegInnen in den<br />
Handwerksbetrieben bis zu sechzehn oder mehr Stunden<br />
arbeiten. Unterstützt wurden die Gewerbetreibenden da-<br />
Die Arbeits- und Wohnverhältnisse waren um die<br />
Jahrhundertwende unvorstellbar trist.<br />
Die Entstehung des<br />
genossenschaftlichen und<br />
kommunalen Wohnbaus<br />
Die oben geschilderte Wohnungsnot war natürlich kein<br />
österreichspezifisches Problem, sondern allgemeine Folge<br />
der Industrialisierung. Da die wirtschaftliche Entwicklung<br />
in Westeuropa etwas fortgeschrittener als in Österreich<br />
war, gab es dort die ersten sozialpolitischen Versuche,<br />
der Wohnungsnot entgegen zu wirken. So entwickelten<br />
in der ersten Hälfte des 19 Jahrhundert in England und<br />
zwischen den verschiedenen Nationalitäten des Vielvöl-<br />
bei durch die konservative Mehrheit im Reichstag.<br />
Frankreich die sog. „utopischen Sozialisten“ wie Robert<br />
kerstaates. Oberstes Ziel der damaligen Politik war es<br />
Owen (1771–1858) und Charles Fourier (1772–1837) Kon-<br />
jedoch nicht, einen Interessensausgleich zwischen den<br />
Während der linke Flügel der Liberalen für eine Schutzre-<br />
zeptionen für genossenschaftliche industriell-agrarische<br />
verschiedenen Gruppen und Bevölkerungsteilen zu erzie-<br />
gelung in allen Wirtschaftsbereichen eintrat, sollten durch<br />
Siedlungen. Die Projekte scheiterten zwar, waren jedoch<br />
len, sondern jeglichen sozialen oder politischen Konflikt<br />
die Beschränkung auf die Fabriken die Konkurrenzchan-<br />
für die weitere Entwicklung des gemeinnützigen-genos-<br />
bereits im Entstehen zu verhindern.<br />
cen des Gewerbes erhöht werden. Nach der Jahrhundert-<br />
senschaftlichen Wohnbaus von großer Bedeutung.<br />
wende beschleunigte sich der Prozess der Herausbildung<br />
Entscheidende Schritte zur Entwicklung des gemein-<br />
Mit allen Mitteln versuchte daher der Adel die gesell-<br />
industrieller Produktionsstrukturen vor allem in Wien.<br />
nützigen Wohnbaus erfolgten in Österreich erst um die<br />
schaftliche Liberalisierung, aber auch die Organisierung<br />
Dabei waren die Elektroindustrie, der Maschinenbau, aber<br />
Jahrhundertwende. So entstand 1898 die „Kaiser Franz<br />
der ArbeiterInnenschaft zu hintertreiben. Unvorstellbare<br />
auch die Metall-, Nahrungs- und Genussmittel-, Papier-,<br />
Josef I. Jubiläums-Stiftung für Volkswohnungen und<br />
Armut, Wohnungsnot und Ausbeutung der ArbeiterInnen<br />
Textil- und Bekleidungsindustrie und das Druckergewerbe<br />
Wohlfahrtseinrichtungen“. 1902 wurde das „Komitee für<br />
Die Donaumonarchie war als Vielvölkerstaat von kaum<br />
vorstellbaren Gegensätzen geprägt.<br />
kennzeichneten die damalige Zeit.<br />
führend.<br />
die Gründung der ersten gemeinnützigen Baugesellschaft<br />
18 19
N i e d e r g a n g u n d A u f b r u c h<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
für Arbeiterwohnhäuser“ ins Leben gerufen, aus dem<br />
Zeichen des Wahlrechtskampfes. Ziel war die Einführung<br />
1914 parallel zur Mobilisierung trat Viktor Adler vielmehr<br />
In offener Auflehnung gegen die Staatsgewalt zogen die<br />
1907 die „Zentralstelle für Wohnungsreform in Österrei-<br />
eines allgemeinen Wahlrechts und somit die Überwindung<br />
für einen „zivilen“ Burgfrieden zwischen Partei und Kaiser<br />
Massen plündernd auf das flache Land“, beschreibt der<br />
ch“ entstand. Dort engagierten sich sowohl bürgerliche<br />
des Privilegienwahlrechts in der Donaumonarchie.<br />
für die Dauer des Krieges ein, wobei er seine Haltung<br />
Historiker Berthold Unfried die Situation der Donaumonar-<br />
als auch sozialdemokratische Wohnreformer, die sich vor<br />
selbst als Niederlage bezeichnete.<br />
chie 1917/18. Wegen der Lebensmittelknappheit kommt<br />
allem für Reformen hinsichtlich des Gebäudesteuerge-<br />
Am 28. November 1905 kam es in Wien zu einer großen<br />
es im Jänner 1918 zu massiven Streiks, wobei die Arbeite-<br />
setzes und einer Organisierung des Kreditwesens für den<br />
Wahlrechtsdemonstration, begleitet von Arbeitsnieder-<br />
rInnen motiviert durch kommunistische AktivistInnen nicht<br />
gemeinnützigen bzw. genossenschaftlichen Wohnungs-<br />
legung. Am 26. Jänner 1907 wurde ein neues Wahlrecht<br />
nur ökonomische Forderungen stellten, sondern sich in<br />
bau einsetzten. Wie bereits erwähnt kam es 1910/11 zu<br />
von Kaiser Franz Joseph sanktioniert, wobei Frauen<br />
Arbeiterräten organisierten und einen Waffenstillstand und<br />
großen Demonstrationen unzufriedener MieterInnen und<br />
noch immer ausgeschlossen waren und das Gesetz eine<br />
die Aufhebung der Militarisierung der Betriebe forderten.<br />
Obdachlosen, die nur durch massiven Einsatz der Polizei<br />
Bevorzugung der deutschsprachigen Gebiete bedeutete.<br />
Ausgehend von Wiener Neustadt breitete sich der Streik<br />
in den Griff bekommen werden konnten. Erst dann kam<br />
Im Mai desselben <strong>Jahre</strong>s gewannen erwartungsgemäß die<br />
entlang der Südbahn unter Beteiligung von ArbeiterInnen<br />
es zu einem Umdenken der Politik, wobei die Initiativen<br />
Massenparteien die Wahlen nach dem neuen Wahlrecht,<br />
auch aus <strong>Mödling</strong>, in der ganzen Monarchie aus. Gleich-<br />
im Wohnungsbau meist nur kosmetischer Natur waren.<br />
So wurde beispielsweise in Wien eine eigene Magistratsabteilung<br />
für die Wohnungsfürsorge gegründet und 250<br />
wobei die Sozialdemokratie aller Nationalitäten mit 87 von<br />
insgesamt 516 Mandaten die stärkste Einzelfraktion<br />
stellte. Der Demokratisierungsschub durch die Einführung<br />
Der Tod von Kaiser Franz Josef läutete das entgültige Ende der<br />
Donaumonarchie ein.<br />
Ende und Neubeginn<br />
zeitig kam es an der Kriegsfront zu Massendesertationen<br />
und Meuterei, sodass sich die kaiserliche Regierung<br />
zu weitgehenden Zugeständnissen an die Sozialdemo-<br />
Notstandswohnungen gebaut.<br />
eines neuen Wahlrechts konnte nicht verhindern, dass<br />
kratie bereit erklären musste. Als Gegenleistung für die<br />
die nationalen Spannungen innerhalb des Vielvölkerstaats<br />
Bereits im Herbst 1914 entstand in Österreich rund um<br />
Kontrolle der gärenden Arbeiterschaft forderte diese die<br />
„Ich habe nicht geglaubt, dass Hunderte, ja Tausende von<br />
an Intensität zunahmen, wobei auch die Außenpolitik<br />
Friedrich Adler, dem Sohn Viktor Adlers, eine organisierte<br />
Rücknahme der Kriegsverordnung, Wiederaufnahme der<br />
Menschen nackt auf Ringhöfen schlafen, dass fünftausend<br />
Österreichs einen großen Anteil an der innenpolitischen<br />
Opposition gegen den Krieg. Die Agitation der Kriegsgeg-<br />
Parlamentstätigkeit und Aufhebung des Vereins- und<br />
Menschen, Arbeiter einer reichen Aktiengesellschaft, in<br />
Krise hatte. Gerade die Verschärfung der Balkanfrage<br />
ner gipfelte am 21. Oktober 1916 in ein Attentat auf den<br />
Versammlungsverbotes. Das Ende der Donaumonarchie<br />
Wohnungen hausen, die schlimmer sind als alles, was in<br />
u.a. durch die Weigerung Österreichs, 1912 einer von den<br />
Ministerpräsidenten Graf Stürgkh durch Friedrich Adler als<br />
konnte jedoch nicht aufgehalten werden. Unterstützt<br />
der Beziehung möglich gedacht werden kann. (….)<br />
Westmächten und Russland vorgeschlagenen Erklärung<br />
bewusste politische Tat in Opposition zur Politik seines<br />
durch das 14-Punkte Programm des US-amerikanischen<br />
In einer Wohnung, das ist ein Raum, der ein Zehntel so<br />
über das „Desinteresse der Großmächte an der Balkanfra-<br />
Vaters. Zur Zeit seines Prozesses war allerdings von der<br />
Präsidenten Wilson forderten die Tschechen, Polen und<br />
groß ist wie dieser Saal, wohnen achtzig Menschen bei-<br />
ge“ zuzustimmen und dadurch auf Gebietserweiterungen<br />
Kriegsbegeisterung des Augusts 1914 nichts mehr zu<br />
Südslawen die völlige Unabhängigkeit von „Habsburg-<br />
sammen. Auf verfaultem Stroh lagen Menschen zusam-<br />
am Balkan zu verzichten, führte zur schwelenden Kriegs-<br />
bemerken. Trotz Schulterschluss mit der organisierten<br />
Österreich“, worauf im November 1918 reduziert auf das<br />
mengepfercht (…): Männer, Weiber, Kinder durcheinander“<br />
gefahr. Darüber hinaus wurden Reformvorschläge zur<br />
Arbeiterschaft führte die „offenkundige Unfähigkeit des<br />
„Kernland“ Österreich die Republik ausgerufen wurde.<br />
Das Ende der<br />
Donaumonarchie<br />
(Viktor Adler 1888)<br />
Das politische Streben der organisierten Arbeiterschaft<br />
stand in der Zeit der Jahrhundertwende vor allem im<br />
Lösung der Nationalitätenfrage der Sozialdemokratischen<br />
Arbeiterpartei durch den Reichstag abgelehnt. Ein Jahr<br />
später konnte das Parlament auf Grund der slawischen<br />
Obstruktion nicht mehr arbeiten und wurde schließlich<br />
im Zuge der Kriegsvorbereitung durch eine Regierungsverordnung<br />
suspendiert. Ein Aufbegehren der politischen<br />
Parteien und auch der Sozialdemokratie blieb aus. Im Juli<br />
Staats, eine halbwegs erträgliche Lebensmittelversorgung<br />
zu erreichen (….) zu Lebensmitteldemonstrationen<br />
(und) Streiks aller Schattierungen von Organisiertheit und<br />
Politisierung“ 3 . So wurden vor allem die großen Streikwellen<br />
im Mai 1917 bzw. Jänner und Juni 1918 durch<br />
Verpflegungsschwierigkeiten ausgelöst. „Ausgehend von<br />
den Fabriken erfassten Hungerrevolten ganze Regionen.<br />
1 Fritz Kenner: Die Österreichische Gewerkschaftsbewegung.<br />
Entstehung – Entwicklung – Zukunft S. 55<br />
2 Gerhard Meißl: Gewerkschaft und industrielle Arbeitsbeziehungen<br />
1889-1914; in „Sozialdemokratie und Habsburgerstaat“; Hg. Wolfgang<br />
Maderthaner, Löcker Verlag, Wien 1988 S 55<br />
3 Berthold Unfried: Arbeiterschaft und Arbeiterbewegung im 1. Weltkrieg:<br />
Wien und Niederösterreich; in „Sozialdemokratie und Habsburgerstaat“;<br />
Hg. Wolfgang Maderthaner, Löcker Verlag, Wien 1988 S. 133<br />
20 21
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
1914 war die erste Wohnhausanlage der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> fertiggestellt. Ein Meilenstein im sozialen Wohnbau. Die Gründerhäuser der <strong>Baugenossenschaft</strong> wurden von 1993 bis 1995 mit Mitteln der NÖ Wohnbauförderung aufwendig renoviert.<br />
22 23
Verwirklichte Utopien<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Eine der ältesten Wohnungsgenossenschaften<br />
Österreichs<br />
feiert <strong>100</strong>. Geburtstag<br />
Autorin: Sylvia Unterrader<br />
Die Anfangszeit des<br />
sozialen Wohnbaus<br />
in <strong>Mödling</strong><br />
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erlebte<br />
<strong>Mödling</strong> einen enormen Bevölkerungszuwachs, die Einwohnerzahl<br />
verdreifachte sich von knapp 5.000 Personen<br />
im Jahr 1869 auf über 15.000 Personen im Jahr 1900.<br />
1910 lebten gar schon über 18.000 Menschen in der<br />
Stadt. Einen kleinen Teil bildeten reiche Zuzügler aus<br />
Wien, für diese und für die zahlreichen Sommergäste wurden<br />
ganze Gassen von Villen und Häusern zum Verkauf<br />
oder zur Miete errichtet. Über 70 % der <strong>Mödling</strong>er Bevölkerung<br />
jedoch, die Arbeiter und Tagelöhner vor allem<br />
in der Industrie, aber auch im Gewerbe, im Handel und in<br />
der Landwirtschaft lebten in tristen Verhältnissen und<br />
litten unter unwürdigen Wohnbedingungen. Eine skrupellose<br />
Wohnungsspekulation verschärfte die Wohnungsnot<br />
und die Massenarmut noch zusätzlich. In vielen Ländern<br />
verursachte die Industrialisierung vor allem in den Ballungszentren<br />
große soziale Probleme. Man begann sich<br />
politisch zu organisieren und gegen die Zustände aufzubegehren.<br />
1890 hatte sich der Arbeiterbildungsverein<br />
Fortschritt formiert und es bildeten sich Gewerkschaften,<br />
die für die Rechte der Arbeiter kämpften, es entstand<br />
eine Selbsthilfe- und Genossenschaftsbewegung, die auf<br />
Kooperation und Solidarität setzte und die Situation der<br />
Arbeiterfamilien verbessern wollte.<br />
In <strong>Mödling</strong> wurde schon früh, am 29. März 1912 die<br />
<strong>Mödling</strong>er Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft,<br />
als eine der ersten in Österreich gegründet. Hunderte<br />
Arbeiter stellten ihre „Spargroschen“ zur Verfügung<br />
und zahlten einen für die damalige Zeit hohen Genossenschaftsanteil<br />
von <strong>100</strong> Kronen ein, obwohl nicht alle damit<br />
rechnen konnten, eine der Wohnungen zu beziehen. Das<br />
war die Geburtsstunde des sozialen Wohnbaus in <strong>Mödling</strong>.<br />
Die Arbeiter legten auch selbst Hand an, teils neben<br />
ihrer beruflichen Tätigkeit, und halfen am Wochenende<br />
und am Abend, um die ersten Wohnhäuser nach den Plänen<br />
des Wiener Architekten Hubert Gessner zu errichten.<br />
Bereits 1914 wurde der Wohnkomplex „Fünfhaus“ Ecke<br />
der heutigen Buchbergergasse (damals Schulgasse)/<br />
Payergasse fertiggestellt und 73 Wohnungen konnten<br />
übergeben werden. Die fortschrittliche Ausstattung der<br />
Anlage und der Wohnungen war für damalige Verhältnisse<br />
keine Selbstverständlichkeit. In jedem Stockwerk<br />
gab es Wasser und eine WC-Anlage mit einem eigenen<br />
WC für jede Wohnung sowie Gaslichtleitungen in die<br />
Wohnzimmer. Die Küchen besaßen unter dem Fenster ein<br />
Einbauschränkchen, das im Winter wie ein Kühlschrank<br />
funktionieren konnte. Jedes Objekt verfügte über ein<br />
Gemeinschaftsbad und eine Waschküche, die nach einer<br />
gewissen Ordnung jedem Mieter zur Verfügung standen,<br />
sowie eine Werkstätte. Die Grünflächen hatten einen<br />
Platz zum Wäsche trocknen, eine Kinderspielwiese und<br />
ein Kinderplantschbecken. Die Architektur der Anlage<br />
wies sowohl Elemente des Jugendstils als auch der<br />
Gründerzeit auf und hatte auch ein wenig die Anmutung<br />
der Wohnhöfe des „Roten Wien“, und das bereits einige<br />
<strong>Jahre</strong> vor deren Entstehen. In dem einen oder anderen der<br />
hellen Kellerräume fand in den darauf folgenden Jahrzehnten<br />
auch so mancher Verein eine Heimstatt, wie etwa<br />
der Arbeiterradiobund, wo sich technisch Interessierte der<br />
„Anfertigung von Apparaten“ widmeten. Man bemühte<br />
sich, Kultur-, Betreuungs- und Freizeitangebote für die ten. Mehrmals musste die Schule aus Mangel an Kohlen<br />
ArbeiterInnen und deren Kinder und die Jugendlichen zu geschlossen werden. Gleich nach dem Ende des Krieges<br />
schaffen. So entstanden weitere Vereine in <strong>Mödling</strong>. In der begannen bei der <strong>Baugenossenschaft</strong> die Planungen für<br />
Nähe der Wohnanlage, der Mannagettagasse 23, wurde den weiteren Wohnungsbau. Die Weltwirtschaftskrise<br />
1918 das Vereinshaus des Arbeitervereins Kinderfreunde machte die Beschaffung des benötigten Materials fast<br />
bezogen, der 1916 gegründet worden war. Weiters<br />
unmöglich, dennoch konnten bis zum Jahr 1930 in sechs<br />
entstanden auch ein Arbeiter-Gesangsverein und ein weiteren Objekten nahe der ersten Wohnhausanlage 81<br />
Arbeiter-Mandolinenverein. Der Erste Weltkrieg unterbrach Wohnungen übergeben werden, in denen bereits Wasserleitungen<br />
und WCs installiert waren. Davor schon, im Jahr<br />
jäh die Anstrengungen zur Verbesserung der Situation<br />
der Arbeiterinnen und Arbeiter. Millionen Tote und eine 1920 übernahm die Bau- und Wohngenossenschaft nach<br />
Verschärfung des Elends waren die Folge. Im Jahr 1919 Verhandlungen mit der Gemeinde <strong>Mödling</strong> gegen Bezahlung<br />
von zwei Millionen Kronen die Häuser der „Kolonie“<br />
berichteten die <strong>Mödling</strong>er Nachrichten, dass viele Kinder<br />
aus der Schöffelvorstadt wegen Schuh- und Kleidermangels<br />
schon monatelang nicht zur Schule kommen konn-<br />
in der Hartigstraße und der Robert-Koch-Gasse.<br />
Plan von Fünfhaus des Architekten Huber Gessner. Die Ausstattung der Wohnungen war für damals keine Selbstverständlichkeit.<br />
24 25
Verwirklichte Utopien<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Interview mit<br />
Franziska Krapfenbauer<br />
gerutscht. Auch ein Sandkasten war da, und Klopfstangen.<br />
Weiter hinten, Richtung St. Gabriel, wo heute auch Wohnhäuser<br />
stehen, hatten wir Schrebergärten. Im mittleren<br />
BürgerKriegsWirren<br />
Nicht nur der Erste Weltkrieg brachte große Probleme<br />
Wir sind 1935 oder 1936 hier eingezogen. Da war ich neun<br />
Haus gegenüber vom Gemeinschaftsbad gab es einen<br />
für die Umsetzung der sozialen Ziele der jungen Genos-<br />
oder zehn <strong>Jahre</strong> alt. Die Aufstände waren schon vorbei.<br />
Greißler, der „Weißhäupl“, dort haben wir gute Punsch-<br />
senschaft, die nachfolgende Weltwirtschaftskrise hatte<br />
Vorher haben wir in der Grenzgasse gewohnt. Ich erinnere<br />
krapferl und Liptauer bekommen. Im Gemeinschaftsbad<br />
wiederum bittere Not für die arbeitende Bevölkerung zur<br />
mich, dass dort im Februar 34 durch unser offenes Fenster<br />
war ein Badeofen, den mussten wir heizen, dann hatten<br />
Folge. Die innenpolitischen Auseinandersetzungen eska-<br />
durchgeschossen wurde, bei einem hinein, bei einem<br />
wir warmes Wasser zum Duschen. 1946 habe ich gehei-<br />
lierten zum Bürgerkrieg. Am 12. Februar 1934 wurde die<br />
anderen hinaus. In Fünfhaus wurde auch geschossen. Dort<br />
ratet. Mein Mann und ich haben in dem großen Zimmer<br />
Sozialdemokratische Partei verboten. Ihre Organisationen<br />
haben dann meine Eltern und ich in einer Zimmer-Küche-<br />
gewohnt, und meine Mutter hat mit unserer kleinen Tochter<br />
wurden aufgelöst, Konsumvereine und Genossenschaften<br />
Wohnung gewohnt. Die Häuser und die Wohnungen<br />
in der Küche geschlafen, weil nur dort ein kleiner Ofen war.<br />
gleichgeschaltet. In der <strong>Baugenossenschaft</strong> für <strong>Mödling</strong><br />
waren für die damalige Zeit sehr gut. Vorher gab es für die<br />
Das Baby ist nach ein paar Monaten gestorben. Es war<br />
wurden der Vorstand und der Aufsichtsrat neu besetzt<br />
Arbeiter keine anständigen Wohnungen. In jedem Haus<br />
eine Frühgeburt. Das war schlimm. Dann sind wir woan-<br />
und beschlossen, „dass die Arbeit für die Genossenschaft<br />
war oben eine Waschküche mit einem großen Kessel zum<br />
ders hin gezogen. Wir wollten eine eigene Wohnung, haben<br />
wie immer ohne jede Politik geleistet wird.“ 1 In und vor der<br />
Wäsche kochen, einem Waschtrog und einem Bottich zum<br />
aber keine bekommen. Als meine Mutter gestorben ist,<br />
Wohnhausanlage „Fünfhaus“ und der näheren Umgebung<br />
Schwemmen. Am Dachboden konnten wir die Wäsche<br />
sind wir dann wieder zurück in die Wohnung in Fünfhaus<br />
jedoch kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen, die<br />
aufhängen, und jeder hatte einen Verschlag, wo man<br />
gezogen. Ich wohne heute noch da. Die Hausgemeinschaft<br />
mehrere Todesopfer forderten. Im Ständestaat verschärfte<br />
Sachen lagern konnte. In den Küchen war ein gemau-<br />
war eine gute. Wir haben uns gegenseitig besucht und uns<br />
sich die Situation für die <strong>Baugenossenschaft</strong> dramatisch.<br />
erter Ofen zum Heizen. Als Kinder haben wir hinten eine<br />
auch am Gang getroffen. Später ist das Wasser ja dann in<br />
Alle Funktionäre wurden ihrer Ämter enthoben, nur der<br />
Kegelbahn gehabt, wo die Großen immer gespielt haben.<br />
die Wohnungen geleitet worden. Heute gibt es nicht mehr<br />
Sekretär, der sich politisch anpasste, blieb weiterhin be-<br />
Und es gab ein kleines Plantschbad für den Sommer, und<br />
so viel Kontakt untereinander wie früher.<br />
schäftigt. Mit dem Einmarsch Hitlers am 12. März 1938,<br />
im Winter sind wir mit der Rodel den kleinen Hügel hinunter<br />
(Protokoll: Sylvia Unterrader)<br />
Wohnhausanlage<br />
Payergasse 28 bis 30<br />
„Die Häuser der Kolonie erwarb die <strong>Baugenossenschaft</strong> im Jahr<br />
1920 von der Stadtgemeinde Möding. Danach wurden sie erstmals<br />
seit ihrer Errichtung im Jahr 1873 renoviert.“<br />
„Leopold Müller war Bewohner von<br />
Fünfhaus und Lokalobmann<br />
der <strong>Mödling</strong>er Sozialdemokraten.“<br />
„Die Häuser in der Riemerschmiedgasse wurden am 03. Juli 1939<br />
von der Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
Maria Enzersdorf übernommen. Diese wurde danach aufgelöst.“<br />
26 27
Verwirklichte Utopien<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
änderte sich auch in der Genossenschaft wieder<br />
einiges: „Mit dem heutigen Tag erhält die Genossenschaft<br />
die Selbstverwaltung…. wieder zurück, die ihr von den<br />
früheren Machthabern über vier <strong>Jahre</strong> vorenthalten wurde.<br />
Wiederaufbau unter schwierigsten Bedingungen. In den<br />
ersten zwei <strong>Jahre</strong>n nach dem Krieg, von 1945 bis 1947<br />
wurde die <strong>Baugenossenschaft</strong> von einem öffentlichen<br />
Verwalter geführt. Die Nachkriegsjahre waren geprägt von<br />
Der Vorstand der Genossenschaft beschloss, dass keine<br />
Genossenschaftswohnung ins Eigentum übertragen werden<br />
kann. Allerdings wurden die Wohnungen oft jeweils<br />
den Nachkommen übergeben. Man meldete sich für eine<br />
Interview mit Werner Burg,<br />
Altbürgermeister von<br />
<strong>Mödling</strong><br />
…..“. 2 Am 19. Oktober 1938 trat der neue Vorstand erst-<br />
den schwierigen Renovierungsmaßnahmen zur Beseiti-<br />
Wohnung an, und da die Dinge in der Familie blieben,<br />
Nach dem Krieg hat man wieder begonnen, Wohnungen<br />
mals nach der Machtübernahme zusammen.<br />
gung der Kriegsschäden. Vorsichtige finanzielle Gebarung<br />
wurde auch investiert.<br />
zu renovieren. Es muss gegen 1947 gewesen sein, da<br />
bewahrte die Genossenschaft vor größeren Schäden bei<br />
habe ich am Bau gearbeitet, bei der Firma Karpfen zuerst.<br />
Wichtige Punkte waren: den jüdischen Mitgliedern den<br />
Austritt nahezulegen (= keine Wohnung) und die Schmückung<br />
der Häuser durch jeweils zwei kleine Fahnen in den<br />
Fenstern. Als 1938 die deutschen Truppen in Österreich<br />
einmarschierten, übernahmen die Nationalsozialisten<br />
Geschäftsführung, Eigentum und Vermögen der Genos-<br />
der durchgeführten Währungsreform. Inzwischen arrangierte<br />
man sich auch mit den Besatzern, unter denen auch<br />
Frauen waren, ein reger Handel mit Lebensmitteln begann.<br />
Oft gaben die Russen der Bevölkerung, vor allem den<br />
Kindern, von ihren Lebensmitteln.<br />
Und da haben wir schon Wohnungen gebaut, da unten in<br />
der Haydngasse, in der Payergasse. Die Wohnungen, die<br />
man damals gebaut hat, waren für heutige Verhältnisse<br />
relativ klein. Sie haben zumindest ein eigenes WC gehabt,<br />
eine eigene Wasserleitung, Waschküchen waren gemeinsame<br />
im Haus. Und ein Bad war auch drin, das war auch<br />
senschaft.<br />
Es wurden von da an und bis zum Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges keine Wohnbauten mehr errichtet. Während<br />
dieser Zeit, am 3. Juli 1939 wurde die Gemeinnützige<br />
Bau- und Wohnungsgenossenschaft Maria Enzersdorf mit<br />
der Wohnhausanlage Riemerschmidgasse übernommen.<br />
Das Dritte Reich versprach Arbeit und Brot, viele folgten<br />
den Verheißungen. Doch das Land, Europa und die ganze<br />
Welt steuerten geradewegs auf einen Abgrund zu.<br />
Im Herbst 1947 wurde der erste Heimkehrertransport<br />
aus Russland erwartet. Viele standen, als sie nach Hause<br />
kamen, vor dem Nichts. Sobald es möglich war, im Jahr<br />
1951, begann die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
wieder mit der Planung und Errichtung von dringend<br />
benötigtem Wohnraum. Die Republik Österreich und<br />
das Land Niederösterreich richteten Wiederaufbaufonds<br />
ein und erließen mehrere Wohnbauförderungsgesetze, sie<br />
stellten wesentliche finanzielle Mittel zur Verfügung. In den<br />
zehn <strong>Jahre</strong>n von 1952 bis 1962 konnten in <strong>Mödling</strong> damit<br />
„Eröffnung der Wohnhausanlage in der Arbeitergasse unter großer<br />
Teilnahme der Bevölkerung und Prominenz.“<br />
schon was. Seit 1959 wohne ich in der Payergasse 9. Die<br />
Wohnungen waren schon etwas moderner.<br />
Die Häuser, die 1912 entstanden sind, hat man dann modernisiert,<br />
das war auch schon ab den 50er <strong>Jahre</strong>n, dass<br />
die Leute Wasser in die Wohnungen bekommen haben,<br />
denn vorher waren Wasser und WC am Gang. So hat es<br />
nun jeder selber bekommen. Auch in der Payergasse.<br />
Hauptsächlich modernisiert ist Fünfhaus worden, das war<br />
der erste Bau, Ecke Buchbergergasse/Payergasse.<br />
Nachkriegszeit und<br />
Wiederaufbau<br />
Der Zweite Weltkrieg hat in der Region <strong>Mödling</strong> schwere<br />
Bombenschäden mit sich gebracht, die Lebensmittelsituation<br />
war sogar noch schlechter als während des Krieges,<br />
da die letzten Vorräte geplündert waren und es keine<br />
Infrastruktur für die Versorgung gab, auch viele Betriebe<br />
waren zerstört, Rohmaterial fehlte, und so begann der<br />
bereits 639 moderne Wohnungen gebaut werden, die<br />
anfangs von Stadtbaumeister Ing. Anton Joiser und später<br />
von Dipl. Ing. Architekt Kurt Russo geplant wurden.<br />
1953 wurden die Lebensmittelmarken eingestellt. Lang<br />
entbehrte Produkte bekam die Bevölkerung auch über<br />
Care-Pakete. 1955 zogen die Besatzer ab. <strong>Mödling</strong><br />
entwickelte sich im Lauf der <strong>Jahre</strong> zu einem beliebten<br />
Wohngebiet. Die Schöffelvorstadt hieß nun Neu-<strong>Mödling</strong>.<br />
„Das erste neu errichtete Wohnhaus der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
<strong>Mödling</strong> nach dem Krieg befindet sich in der Haydngasse 25.<br />
Am 1. Jänner 1953 wurden dort 12 Wohnungen bezogen.“<br />
Da waren die ersten Häuser, die entstanden sind. In<br />
weiterer Folge hat man begonnen, jeweils zwei Kleinwohnungen<br />
auf eine zusammenzulegen. Ich habe den Eindruck,<br />
dass die Genossenschaft immer sehr reell gehandelt<br />
hat. Geschenkt hat man auch nichts bekommen, aber<br />
es war für Normalverdiener erschwinglich.<br />
(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />
28 29
Verwirklichte Utopien<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Interview mit Adelheid Mayr,<br />
die ehemalige Chef-<br />
Sekretärin erinnert sich<br />
Interview mit Willi Kraus<br />
Ich bin mit meinen Eltern und meiner Schwester 1957 als<br />
Im Jahr 1971 hatte die Genossenschaft fast nur Genossenschaftswohnungen.<br />
Die ersten Eigentumswohnungen waren<br />
zwar bereits errichtet, jedoch noch nicht ins Eigentum<br />
übertragen worden. Es gab einen Prokuristen, der die Geschäfte<br />
führte, sowie einen Vorstand und einen Aufsichts-<br />
Dreijähriger in Fünfhaus eingezogen. Als Drei- bis Vierjähriger<br />
hab ich überall Löcher gegraben, die Leute haben<br />
geschimpft. Das war schon ein bleibender Eindruck.<br />
Dennoch habe ich dort eine wunderbare Jugend verlebt,<br />
mit vielen Freunden.<br />
„Mit der regen Bautätigkeit wuchsen auch die Aufgaben im<br />
Büro der <strong>Baugenossenschaft</strong>.“<br />
rat. Dessen Mitglieder wohnten alle in Genossenschaftswohnungen<br />
und konnten dementsprechend alle Anliegen<br />
der Mitglieder vor Ort erfahren und ans Büro weitergeben.<br />
Dieses bestand aus Finanz- und Mietenbuchhaltung sowie<br />
einer Sekretärin, die auch Hausverwaltungsangelegenheiten,<br />
Wohnungsvergabe und Nutzungsverträge etc. über<br />
hatte. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es auch Genossenschaftsmitglieder<br />
gab, die im Winter, ohne Aufhebens<br />
„Die Wohnhausanlage Fünfhaus sind die Gründerhäuser der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
<strong>Mödling</strong>. Erbaut wurde die Anlage von 1912 bis 1914.“<br />
Die Häuser waren bekannt als Rosenburg. Überall haben<br />
haben an den Zäunen Rosen geblüht. Man hat den Wandel<br />
der Zeit mitbekommen, früher hat jeder jeden gekannt und<br />
gegrüßt. Es war eine Gemeinschaft, es ist meine Heimat.<br />
Früher haben die Leute Blumen gesetzt. Ich hab einmal<br />
einen Tannenbaum gesetzt, der ist jetzt noch da. Ich würde<br />
nie wegziehen. Wir haben dort ein Paradies gehabt.<br />
zu machen, bei starkem Schneefall zur Schneeschaufel<br />
griffen – und das schon um 6 Uhr früh. Nachdem die Ge-<br />
(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />
nossenschaft auch Eigentumswohnungen errichtet, wurde<br />
es somit nötig, einen Rechtsanwalt mit allen Vertragsentwürfen<br />
und den anderen rechtlichen Angelegenheiten zu<br />
betrauen. War bei der Wohnhauserrichtung anfangs ein<br />
Über <strong>Mödling</strong><br />
hinaus<br />
Architekturbüro mit Planung und Bauleitung beauftragt,<br />
In der Hochkonjunktur der Siebziger <strong>Jahre</strong> begann die<br />
wurde dann ein Bauleiter angestellt. Es gab zur damaligen<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> ihre Bautätigkeit über <strong>Mödling</strong> hinaus<br />
Zeit außer Schreib-, Buchungs- und Rechenmaschinen<br />
zu erweitern. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden,<br />
und einem Kopierer keinerlei technische Hilfsmittel, außer<br />
wo die Genossenschaft ihre langjährige Erfahrung einbrin-<br />
natürlich einem Telefon. Ein Computer war noch nicht in<br />
gen konnte, führte zur Errichtung zahlreicher Wohnbauten,<br />
Sicht. Im Großen und Ganzen war die Genossenschaft wie<br />
sogar ganze neue Ortsteile wurden geschaffen, wie etwa<br />
eine Familie. Wie in einer solchen gab es aber auch einmal<br />
in Guntramsdorf, wo 292 Wohnungen und Reihenhäuser<br />
Differenzen. Diese konnten aber immer bereinigt werden.<br />
mit zeitgemäßem Standard übergeben werden konnten.<br />
Achau, Bad Vöslau, Bruck/Leitha, Brunn/Geb, Enzersdorf/<br />
(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />
Fischa, Gablitz, Gießhübl, Guntramsdorf, Kleinneusiedl,<br />
30 31
Verwirklichte Utopien<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Interview<br />
mit Architekt<br />
DI Christoph Egger<br />
Maria Enzersdorf, Mitterndorf/Fischa, Pitten, Reisenberg,<br />
Sollenau, Traiskirchen, Untersiebenbrunn, Vösendorf,<br />
Waidmannsfeld und Wr. Neudorf sind die Partnerstädte<br />
und -gemeinden, in denen seither und bis heute ca. 3000<br />
Ich habe meine Architektentätigkeit 1961 als Werkstudent<br />
begonnen. Mein erstes Gebäude, bei dem ich mitgearbeitet<br />
habe, war die Hauptstraße 62 a. Von da an bis zu<br />
meiner Pensionierung, also rund 30 <strong>Jahre</strong>, war ich ständig<br />
mit Genossenschaftsbauten betraut.<br />
Wohneinheiten, davon rund 1.500 Genossenschaftswohnungen<br />
und 1.500 Eigentumswohnungen bzw. Reihenhäuser,<br />
20 Geschäftslokale sowie mehr als 1.300 Garagen<br />
und Abstellplätze, errichtet wurden, die alle in Verwaltung<br />
der <strong>Baugenossenschaft</strong> stehen. Neben der Schaffung von<br />
neuem leistbaren Wohnraum stellt sich für die Genos-<br />
Ich habe rund <strong>100</strong>0 Wohneinheiten für die Genossenschaft<br />
geplant, in <strong>Mödling</strong>, Guntramsdorf, Maria Enzersdorf,<br />
senschaft die Aufgabe, die bestehenden Altbauten zu<br />
sanieren.<br />
Pitten, Bruck an der Leitha usw. Gleichzeitig wirkte ich<br />
auch als Professor an der HTL. Ich habe die Zeit bei der<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> als eine angenehme und schöne<br />
empfunden, fast wie in einem Familienbetrieb.<br />
In großen Projekten werden diese Häuser auf die aktuellen<br />
modernen Standards sowohl bei der Qualität als auch der<br />
energetischen Ausstattung gebracht, immer mit dem Ziel,<br />
die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, die Ener-<br />
Mein spezieller Wunsch war es immer, so zu bauen, dass<br />
die Leute zufrieden sind, und dass sie sich das auch leisten<br />
können. Besonders stolz bin ich darauf, dass es bei mir<br />
fast keine finanziellen Überschreitungen gegeben hat und<br />
dass die Leute sogar manchmal noch Geld zurück bekom-<br />
„Architekt DI Christoph Egger plante die Wohnhausanlage in der<br />
Hauptstraße - den Leopold Petznek Hof.“<br />
giekosten zu verringern, die Umwelt zu schützen und das<br />
Ortsbild zu erhalten. Die Grundprinzipien der Anfangszeit<br />
– Gemeinnützigkeit und soziale Verantwortung – gelten<br />
für die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> nach wie vor: Damals<br />
wie heute und auch in Zukunft!<br />
„Die Wohnhausanlage Schulweg 11 wurde am 3. Jänner 1964 erstmals<br />
bezogen. Architekt DI Kurt Russo plante dort 42 Wohnungen.“<br />
men haben.<br />
(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />
(1) S. 350 Bienert, (2) S. 382 Bienert<br />
32 33
Die Kolonie<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Die Kolonie -<br />
Ein Modell mit<br />
Vorbildcharakter<br />
Autorin: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer<br />
1873 - Erste Arbeiterwohnungen<br />
in der Kolonie<br />
Wohnungen bestand aus einer Küche, durch welche die<br />
Wohnung betreten wurde, einer durch die Küche belichteten<br />
Kammer, dem Kabinett, einem Zimmer, einem von<br />
eine Arbeiterkultur herauszubilden. In der Kolonie gab es<br />
den Männergesangsverein Harmonie. Es wurden eigene<br />
Arbeiterlieder komponiert. 1921 begann die <strong>Mödling</strong>er<br />
Genossenschaft abgewendet werden. Manchen blieb<br />
nichts anderes mehr übrig, als betteln zu gehen. Es gab<br />
Wohlfahrtsmarken bei der Gemeinde, die von den Bettlern<br />
Vor dem Hintergrund des Ausbaus der Südbahn war es<br />
der Küche erreichbaren Abort und einer von der Küche<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> mit den Umbauarbeiten. In den<br />
gegen Essen oder Brennmaterial eingetauscht werden<br />
letztendlich auch die Weltausstellung in Wien im <strong>Jahre</strong><br />
aus zu erreichenden Treppe zum Dachboden.“ 2 Zu jeder<br />
Dachkammern wohnten mittlerweile ganze Familien. Vor-<br />
konnten. Auch Plünderungen, z.B. von Waggons mit<br />
1873, die dazu führte, dass die Lokomotiv-Fabrik in Möd-<br />
Wohneinheit gehörten 50 Quadratmeter Garten.<br />
dringlichste Maßnahme war deshalb, diese Kammern zu<br />
Brennholz, gab es.<br />
ling und in der Folge auch weitere Fabriken gebaut wur-<br />
Wohnungen umzubauen und für alle zugängliche Klosetts<br />
den. Schon auf der Weltausstellung in Paris 1867 zeigte<br />
Unter Firmeninhaber Johann Liebig wurden die Woh-<br />
anzubauen. Während <strong>Mödling</strong>s Straßen seit 1921 be-<br />
Johann Liebig eine Arbeiterwohnanlage, die Vorbildcha-<br />
nungen vermietet. 1875 musste die Lokomotivfabrik<br />
leuchtet waren, bekam die Kolonie erst 1923 elektrische<br />
rakter für die Kolonie hatte.<br />
wieder geschlossen werden. In dem stillgelegten Werk<br />
Straßenbeleuchtung. Die sanitären Zustände waren<br />
wurde später von Alfred Fränkel eine Schuhfabrik errich-<br />
äußerst mangelhaft. 1930 ließ die Genossenschaft Was-<br />
tet. Nun wohnten die Arbeiter mietfrei. Die Häuser hießen<br />
serleitungsarbeiten durchführen. Die Wohnungen in der<br />
„Schusterhäuser“, ihre Bewohner „Schusterhäusler“, was<br />
Kolonie waren gefragt. Allerdings musste man Mitglied<br />
durchaus abwertend klang. 1921 übernahm die Genos-<br />
der Genossenschaft werden. Wartezeiten waren nicht<br />
senschaft die Häuser in der Kolonie. In dieser Zeit, bis in<br />
ungewöhnlich. Sozial war das Gebiet jenseits der Bahn<br />
die 30er-<strong>Jahre</strong>, war das Leben dort von Armut geprägt.<br />
Es mangelte an Kleidung und Nahrung. Auch bei der<br />
Beschaffung von Heizmaterial musste die Bevölkerung zur<br />
immer ausgegrenzt. Da die Wohnungs- und Geldnot groß<br />
war, wurden in den Wohnungen Untermieter und Bettgeher<br />
aufgenommen, so konnte man sich sein Budget etwas<br />
Musik brachte Abwechslung in das Leben<br />
der in Armut lebenden Menschen.<br />
Selbsthilfe greifen! In den Fabriken kam es zu Betriebsstillständen.<br />
1920 war die Schuhfabrik mit 550 Personen<br />
aufbessern. Die Mieten waren wesentlich niedriger als in<br />
<strong>Mödling</strong>. Dennoch waren Mietrückstände hoch, immer<br />
Schwere Zeiten<br />
Die Arbeiter der Lokomotivfabrik. Sie bewohnten einst<br />
die Häuser der Kolonie.<br />
vor dem Zusperren, da das Gaswerk nicht mehr arbeitete.<br />
Mit der Zeit begann sich ein Arbeiterbewusstsein,<br />
wieder waren Leute von Delogierung bedroht, sodass die<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> 1933 die Aufstellung von Wohnbara-<br />
1934 spitzte sich die Lage zu. In der Kolonie trafen sich in<br />
einigen Wohnungen die „Illegalen“. Am 15. Februar 1934<br />
Der Zustrom von Arbeitern aus der Monarchie, Böh-<br />
cken überlegte.<br />
wurden auch hier Hausdurchsuchungen durchgeführt.<br />
men, Mähren und der Slowakei machte es erforderlich,<br />
Männer wurden hinaus getrieben auf die Sumpfwiese,<br />
den Leuten, meist waren es Facharbeiter wie Schlosser,<br />
Die Lage war trist, Frauen waren zumeist auf Hilfsarbeiten<br />
einige verhaftet. 1934 wurde die Notkirche aus Holz ge-<br />
Schmiede, Gießer etc., Unterkünfte zur Verfügung zu<br />
angewiesen, putzen etc., manche haben in Heimarbeit<br />
weiht. Es gab eine Schulkinderausspeisung und eine Mut-<br />
stellen. In der Nahe der Fabrik, im „Steinfeld“, war ausrei-<br />
Polster gestickt etc. Da die Löhne der Frauen niedriger<br />
terberatung. Die Schäden in der Kolonie aus laufenden<br />
chend Baugrund vorhanden. 1872 wurde der Bauconsens<br />
waren als die der Männer, bekamen sie manchmal noch<br />
Tumulten bezifferte man mit 1264,88 Schilling. Es wurden<br />
für 37 Häuser erteilt, im Juli 1873 bekamen weitere elf<br />
Arbeit. Prägendes Bild der damaligen Zeit war der ar-<br />
<strong>100</strong> neue Fensterstöcke eingesetzt, Tischler-, Spengler-<br />
den Benutzungsconsens. Es wurden wurden 45 Häuser<br />
beitslose Vater. Innerhalb der Arbeitersiedlung schweißte<br />
und Maurerarbeiten durchgeführt. Bei einigen Häusern<br />
gebaut, lauter gleiche, ebenerdige Häuser aus massivem<br />
die Not zusammen. Der Zusammenhalt der Leute kenn-<br />
erneuerte man den Außenputz, alle Häuser wurden gestri-<br />
Naturstein, die Wetterseiten mit Holzschindeln verkleidet.<br />
zeichnete das Leben in der Kolonie. Obdachlosigkeit, die<br />
chen, die sanitären Anlagen verbessert. Als die Hitler-Re-<br />
„In einem Haus wohnten vier Familien. Jede dieser<br />
Die Kinder der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Kolonie.<br />
schlimmste Folge von Arbeitslosigkeit, konnte dank der<br />
gimente einmarschierten, sie kamen mit Gulaschkanonen,<br />
34 35
Die Kolonie<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
wurden auch in der Kolonie die Häuser mit Hakenkreuzen<br />
und Girlanden versehen. 1939 befand man, dass die Ko-<br />
im Luftschutzkeller oder unter Felsvorsprüngen. Dabei<br />
wurde auch das Haus Hartigstraße 34 ziemlich beschä-<br />
Der Neubeginn<br />
allem außer Lebensmitteln handeln. Schwarzhandel und<br />
Naturalwirtschaft blühten. In der Kolonie konnte man sich<br />
lonie ein abbruchreifes „Elendsquartier“ sei. Die nötigsten<br />
digt, aber auf Betreiben von Pater Kienast von Leuten aus<br />
Für die Bewohner der Kolonie begann um 1949 wie-<br />
durch Gemüseanbau und das Halten von Kleintieren über<br />
Reparaturen wurden vorgenommen: 11 Dächer mit Eternit<br />
St. Gabriel saniert. Am 18. Februar 1946 wird Ferdinand<br />
der der Alltag. Man fand Arbeit in der Lackfabrik Stoll,<br />
Wasser halten, aber man musste die Naturalien mit dem<br />
gedeckt, 12 Rahmenstockfenster erneuert, man be-<br />
Buchberger zum Ortsvorsteher gewählt, Hermann Buchin-<br />
in der Korkstein, in der Papierfabrik Friedheim oder<br />
Finanzamt teilen. Erst 1949 bei besserer Versorgungslage<br />
schloss 40 Wohnungstüren für die Mansarden. Die Häuser<br />
ger aus der Hartigstraße 33 wird Postenkommandant von<br />
beim Schleussner. Einige Koloniebewohner machten<br />
wurde die Genehmigungspflicht für landwirtschaftliche<br />
wurden grau gestrichen. Man hob Splittergräben aus und<br />
Neu-<strong>Mödling</strong> und Landtagsabgeordneter und am 22. Juli<br />
sich selbständig, wie der Fuhrunternehmer Kartner, der<br />
Selbstversorger aufgehoben. Im Juli 1945 wurden in der<br />
deckte sie mit Eisenbahnschienen ab. Hier suchte man<br />
1946 auch Bezirksvorsteher.<br />
Deichgräber Ortner, ein Reisighändler und ein Abrissun-<br />
Kolonie 17 Wohnungen um 1260 RM notdürftig herge-<br />
bei den Bombenangriffen Schutz, ebenso wie im Bunker,<br />
ternehmer. In der Hartigstraße 15 durfte Herr Chladek mit<br />
richtet. Fensterglas und Dachziegel kamen erst im August<br />
36 37
Die Kolonie<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
1946. Bauholz war schwer zu bekommen. In den Woh-<br />
dieser Stelle zerbombte Haus wurde nicht hier, sondern<br />
der einzubauen. Der reine Hygienegedanke wurde um den<br />
am 13. September 1978 und 1979 führte die Stadtge-<br />
nungen fehlte es am Nötigsten, oft auch an Möbeln. Man<br />
Ecke Schillerstraße/Hartigstraße aufgebaut. Bildungs-<br />
Wellnessfaktor ergänzt. 1955 hält das Fernsehen Einzug.<br />
meinde umfangreiche Sanierungen durch. Erdgasleitung<br />
hatte eine Küche, ein größeres Zimmer und ein Kabinett,<br />
und Berufsniveau stiegen, in jedem Doppelhaus wohnten<br />
Zunächst in Gasthäusern, dann stellt die Genossenschaft<br />
und Abwasserkanal wurden verlegt, Strom und Telefon<br />
die Zimmer wurden je nach Anzahl der Kinder abgeteilt.<br />
wieder wie vorgesehen vier Familien. Ab 1950 wurden die<br />
in der Hartigstraße 13, im Haus, wo der Konsum war, ein<br />
verkabelt, jedes Haus bekam einen Telefonanschluss.<br />
Der Fortschritt hält Einzug<br />
Wohnungen durch den Bau der Gartenhütten erweitert.<br />
Waschküchen, Werkstätten, Bäder konnten ausgelagert<br />
Fernsehgerät auf. Die Leute zahlten Eintritt, so wurde der<br />
Fernseher abbezahlt. Mittwochnachmittag durften die<br />
1982 wurden bei einigen Häusern Dächer erneuert und<br />
Mauern trockengelegt. Am 4. Oktober 1986 konnte<br />
oder ein bewohnbares Zimmer geschaffen werden. Die<br />
Kinder um 60 Groschen Kasperl schauen. Die elektrischen<br />
man das Fest zur Vollendung der Renovierung nach der<br />
1949 legte die Gemeinde Wien auf Drängen der Genos-<br />
Grenze und Treffpunkt zwischen der oberen und unteren<br />
Leitungen wurden erst 1970 erneuert. Ab 1964 gab es die<br />
Unterschutzstellung feiern. Das Leben in der Kolonie hat<br />
senschaft endlich eine Wasserleitung in die Hartigstraße.<br />
Kolonie war das Drahdiwaberl, das Drehkreuz an der<br />
erste Zentralheizung. Als die Hälfte der vorderen Kolo-<br />
sich seit deren Bestehen, und nicht zuletzt in den letz-<br />
In den Schupfen befanden sich Heizmaterialien, Wasch-<br />
Laxenburgerbahn. Letztendlich wurde es entfernt, um den<br />
nie geschliffen wurde, wehrten sich die Bewohner. Am<br />
ten Jahrzehnten sehr verändert. Auch in der ehemaligen<br />
kuchl, Werkstatt etc. Dann wurden auch die Waschtröge<br />
Durchzugsverkehr zu ermöglichen. Beliebter Spielplatz<br />
23. Juli 1977 wurde der Verein zur Erhaltung der Kolonie<br />
Arbeitersiedlung „jenseits der Bahn“ hat der Wohlstand<br />
nach und nach durch Badewannen ersetzt.<br />
der Kinder waren bis dahin die Straße und der Fußball-<br />
gegründet. Wegen einer Unterschutzstellung der Sied-<br />
Einzug gehalten. Das Bemerkenswerte an der Kolonie ist<br />
platz hinter der Kirche. Im Sommer hielten sich die Kinder<br />
lung wandte man sich an das Bundesdenkmalamt: „Das<br />
nicht nur die Tatsache, dass sie zu den frühesten Arbeiter-<br />
Ab 1951 bewilligte die Genossenschaft die Einleitung des<br />
im Plantscherl, Hartigstraße 13, auf.<br />
vorliegende Ensemble stellt eine der wenigen erhaltenen<br />
siedlungen gehört, es ist auch der innere Zusammenhalt,<br />
Wassers in die Wohnungen. Die Einleitung von Gas kam<br />
und frühesten Arbeiterwohnhausanlagen in Österreich<br />
der hier bestand, das Bewusstsein einer gemeinsamen<br />
erst in den 70ern. 1950 wurden die Weichen für das Bu-<br />
Es wurde von den Kinderfreunden betreut. 1954 errichte-<br />
dar. Die betont großzügige und sozial angelegte Anlage<br />
Herkunft und Geschichte.<br />
chingerheim gelegt. Der Bedarf an Garagen wuchs, 1953<br />
te die Genossenschaft das erste Kinderfreibad. 1953 wur-<br />
kann als ein Denkmal der Industrialisierung in Österreich<br />
entstanden in der Hartigstraße 34 Garagenbauten, das an<br />
de das Wasser in die Häuser eingeleitet. Man begann Bä-<br />
angesehen werden“. Die Unterschutzstellung erfolgte<br />
Für die Kinder der Kolonie war das Plantscherl im Sommer ein beliebter Treffpunkt.<br />
Panoramablick auf die Denkmal geschützte Kolonie. Sie ist heute ein integrierter Bestandteil des modernen <strong>Mödling</strong>.<br />
Links die nach dem Krieg erbauten Wohnhäuser in der Arbeitergasse.<br />
38 39
Wiederaufbau<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Wiederaufbau,<br />
Wachstum und<br />
Stabilisierung<br />
Autor: Stephan Schimanowa<br />
Die Entwicklung der<br />
Genossenschaft in der<br />
Zweiten Republik<br />
auch (…) bei allen amtlichen Stellen ein gutes Ansehen<br />
erwerben. Bei allen Baukontrollen, bei Vorsprachen und<br />
an der raschen fehlerlosen Bauabrechnung erkannte man,<br />
dass man einer Gemeinschaft gegenübersteht, die den<br />
Die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft hat sich in dieser<br />
Zeit auf Basis der Vorstellungen der Gründer längst zum<br />
größten sozialen Wohnungsgeber der Stadt entwickelt.<br />
Die Genossenschaft agierte in dieser Zeit jedoch nicht nur<br />
War die Zeit von 1934 bis 1945 für die <strong>Mödling</strong>er Genos-<br />
Ausdruck „gemeinnützig“ nicht nur in ihrem Titel führt,<br />
als Bauherr. Vielmehr war es ein Anliegen, die von Josef<br />
senschaft „äußerst unfruchtbar“ 1 , begann mit dem ersten<br />
sondern ihre ganze Arbeit auf diesem Begriff aufgebaut<br />
Deutsch beschriebenen Ideale der Gemeinnützigkeit und<br />
Nachkriegsbau 1953 die genossenschaftliche Erfolgsge-<br />
hat“ 2 . Die Bautätigkeit konzentrierte sich zwischen 1952<br />
des Gemeinschaftssinns auch unter den MieterInnen zu<br />
schichte von Neuem. Von da an bis zur 50-Jahrfeier 1962<br />
und 1962 hauptsächlich auf die <strong>Mödling</strong>er Schöffelstadt.<br />
etablieren. So wurde der Kulturgroschen eingeführt, um<br />
schuf man 639 Wohnungen. Darüber hinaus wurden 344<br />
zusätzliche Wohneinheiten sowie Geschäftslokale, Garagen<br />
und Abstellplätze verwaltet. Der damalige Obmann<br />
So wurden die Häuser in der Haydngasse 25 bis 29 und<br />
28 bis 32, in der Nansengasse 16-18 und 13, in der Payergasse<br />
31-35, 25 und 9, in der Grenzgasse 56 und in der<br />
Bezugsdatum: 15.05.1954 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Haydngasse 28 bis 30<br />
Nutzfläche: 3193,03 | Wohnungen: 58 | Lokale: 2<br />
Planer: Baumeister Ing. Anton Joiser<br />
damit ein anspruchsvolles Kulturprogramm durchführen<br />
zu können. Reisen wurden organisiert, und im Veranstaltungssaal<br />
in der Arbeitergasse hielten u.a. der berühmte<br />
Josef Deutsch schreibt über diese Zeit „Immer mehr<br />
Buchbergergasse errichtet, sowie weitere Wohnhäuser in<br />
Afrikaforscher Ernst Zwilling und Professor Otto König,<br />
Wohnungsansuchende fanden sich ein, die unsere Hilfe<br />
der Hauptstraße, der Schillerstraße, der Hartigstraße und<br />
Gründer der Biologischen Station Wilhelminenberg, Vor-<br />
beanspruchten. Die Genossenschaft erwarb sich nicht<br />
am Schulweg. Insgesamt wurden in den 10 <strong>Jahre</strong>n vier<br />
träge für interessierte MieterInnen.<br />
nur das Vertrauen der Mitglieder, sondern konnte sich<br />
Mal mehr Wohnungen gebaut als in den 50 <strong>Jahre</strong>n davor.<br />
In den sechziger und siebziger <strong>Jahre</strong>n des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts konnte sich die Genossenschaft nicht nur<br />
in <strong>Mödling</strong> etablieren, sondern die Bautätigkeit auch auf<br />
den Bezirk und sogar bis „über die Donau“ ausweiten. Es<br />
entstanden Wohnhausanlagen u.a. in Untersiebenbrunn,<br />
Bezugsdatum: 01.01.1953 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Haydngasse 25 bis 29<br />
Nutzfläche: 2354,74 | Wohnungen: 42<br />
Planer: Baumeister Ing. Anton Joiser<br />
Pitten, Vösendorf, Enzersdorf a.d.Fischa, Kleinneusiedl,<br />
Guntramsdorf, Bruck a.d. Leitha, Margareten am Moos,<br />
Maria Enzersdorf, Gablitz und Waidmannsfeld. 1968<br />
beschließt der Vorstand, Bauvorhaben, deren Beginn ins<br />
Jahr 1967 hineinfällt, ab diesem Zeitpunkt ins Eigentum<br />
der Wohnungswerber zu übergeben. Eine neue Ära für die<br />
<strong>Mödling</strong>er Genossenschaft beginnt, wobei sie ihre soziale<br />
Ausrichtung dadurch behält, in dem sie den „Grundstock“<br />
der Wohnungen im Genossenschaftsrecht behält. Im<br />
manchen Gemeinden, so auch in Guntramsdorf, wurden<br />
durch die <strong>Mödling</strong>er Genossenschaften ganze Ortsteile<br />
Bezugsdatum: 01.01.1961 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Hauptstraße 42<br />
Nutzfläche: 4444,27m 2 | Wohnungen: 81 | Lokale: 5 | Abstellplätze: 5<br />
Planer: Arch. DI Christoph Egger<br />
Bezugsdatum:01.01.1963 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Arbeitergasse 1,3,5,7,10<br />
Nutzfläche: 3031,84 | Wohnungen: 58 | Garagen: 20<br />
Planer: Arch. DI Kurt Russo<br />
geschaffen. Anlässlich des 75 Jahr-Jubiläums der Genossenschaft<br />
1987 schreibt der damalige Guntramsdorfer<br />
40 41
Wiederaufbau<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
GEDANKEN ZU <strong>100</strong> JAHRE<br />
GEMEINNÜTZIGE BAU- UND<br />
WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT<br />
FÜR MÖDLING REG. GENMBH<br />
deckung und Förderung garantieren in Österreich einen<br />
stabilen und für viele Bürger leistbaren Wohnungsmarkt.<br />
Diese Grundsätze gelten natürlich auch für <strong>Mödling</strong> und<br />
für die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong>. Dies ist der größte<br />
„Hausherr“ in <strong>Mödling</strong> mit rund 1.300 Genossenschafts-<br />
Bürgermeister Rudolf Mokra: „Wenn ich rückblickend die<br />
Verhandlungen, die ich für die Gemeinde Guntramsdorf<br />
mit der jubilierenden Genossenschaft führen durfte, in<br />
Erinnerung rufe, so waren diese immer durch beidseitige<br />
gute Ergebnisse gekennzeichnet. (…) die Zielsetzung<br />
dem Bundes-, Wohn- und Siedlungsfonds, dem Wiederaufbaufonds<br />
1948, den Wohnbauförderungen 1954, 1968,<br />
1984, 1990 und 1993 und durch verschiedenen Sonderwohnbauförderungen<br />
des Landes Niederösterreich und<br />
des Bundes errichtet bzw. saniert. Und auch heute ist die<br />
DR. PETER KAUPA<br />
wohnungen, wozu noch rund 200 in Verwaltung der Genossenschaft<br />
stehenden Eigentumswohnungen kommen.<br />
beider Partner war immer gleich: den Menschen, die in<br />
den Wohnungen leben werden, bestmögliche Bedin-<br />
Wohnbauförderung wichtiger Finanzierungsbestandteil<br />
der Projekte. Die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft hat<br />
Ich selbst bin nahezu 5 Jahrzehnte Mitglied der Baugenos-<br />
gungen zu schaffen“ 3 . In den achtziger <strong>Jahre</strong>n stieg die<br />
sich innerhalb von hundert <strong>Jahre</strong>n von einer Selbsthilfe-<br />
senschaft und war über 3 Jahrzehnte in führender Position<br />
Diese Wohnungen stellen wegen ihrer günstigen Nutzungs-<br />
Zahl der fertiggestellten Wohnungen auf 2.594 und die<br />
initiative zu einem äußerst erfolgreichen genossenschaft-<br />
tätig. Was mich immer fasziniert hat, war das Genos-<br />
gebühren auch in <strong>Mödling</strong> ein Regulativ auf dem Woh-<br />
Gesamtzahl der verwalteten Objekte auf 3.039 an. Zur<br />
lichen „Unternehmen“ entwickelt. Die Ziele sind jedoch<br />
senschaftssystem, das ja die Blüte Ende des 19. und<br />
nungsmarkt dar und bieten sozial Schwächeren die Mög-<br />
Jahrtausendwende waren es bereits 3000 Wohnungen,<br />
dieselben geblieben: auf Basis der Gemeinnützigkeit und<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte und auch heute noch<br />
lichkeit, eine leistbare Wohnung zu erhalten. Aus all diesen<br />
20 Geschäftslokale und 500 Garagen, wobei 50 Prozent<br />
ihrer demokratischer Strukturen leistbare und moderne<br />
seine Berechtigung hat. Eine demokratische Organisation<br />
Gründen ist es daher wichtig, nicht nur Genossenschafter<br />
der Wohnungen sich bereits im Eigentum befanden. Der<br />
Wohnungen für alle zu schaffen.<br />
(Generalversammlung, Vorstand, Aufsichtsrat - Eigentümer<br />
der Genossenschaft sind ihre Mitglieder) und das<br />
Kostendeckungsprinzip (also nicht wie in der globalisiert<br />
zu sein, sondern war es auch wichtig und mit Freude verbunden,<br />
im Sinne der obigen Prinzipien mitzuwirken.<br />
Mitgliederstand betrug 4.128 Personen. Die Erfolgsgeschichte<br />
der <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft ist auch<br />
untrennbar mit der Geschichte der Wohnbauförderung<br />
1 Josef Deutsch aus der <strong>Festschrift</strong> 50 <strong>Jahre</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
2 derselbe<br />
3 Rudolf Mokra <strong>Festschrift</strong> 75 <strong>Jahre</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
liberalisierten Wirtschaftswelt die Gewinnmaximierung)<br />
verbunden. So wurden die Wohnungen mit Mitteln aus<br />
sind die Grundlagen. Der Streit, ob Genossenschaften im<br />
Zeitalter der Globalisierung und der liberalen Weltwirtschaft<br />
noch zeitgemäß und notwendig sind, ist für die <strong>Baugenossenschaft</strong>en<br />
in Österreich, Gott sei Dank muss man sagen,<br />
zugunsten der Genossenschaften ausgegangen.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland, die einen anderen Weg<br />
gegangen ist, wünscht sich das Genossenschaftswesen<br />
im Baugewerbe wieder zurück. Das Genossenschaftswesen<br />
mit dem Kostendeckungsprinzip ist die Grundlage und<br />
ein wichtiges Regulativ im Wohnungsmarkt, um es auch<br />
sozial Schwächeren zu ermöglichen, leistbare Wohnungen<br />
zu bekommen. Nicht verschwiegen soll werden, dass eine<br />
weitere Säule für das leistbare Wohnen, das in Österreich<br />
immer wieder kritisierte, aber letztlich doch als unbedingt<br />
notwendig anerkannte Förderungssystem ist. Kosten-<br />
Nansengasse 13<br />
Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 33<br />
Nutzfläche: 3007,48m 2 | Wohnungen: 56 | Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
42 43
Wiederaufbau<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
„Gemeinnützige Bau- und<br />
Wohnungsgenossenschaft<br />
für <strong>Mödling</strong>“ <strong>100</strong>-jähriges<br />
Bestandsjubiläum<br />
Komm.Rat Helmut<br />
Königsberger<br />
Bezugsdatum: 01.02.1955 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Nansengasse 16-18<br />
Nutzfläche: 4248,44 | Wohnungen: 79<br />
Planer: Baumeister Ing. Anton Joiser<br />
Bezugsdatum: 01.07.1958 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 25<br />
Es freut mich besonders sagen zu können, dass ich über<br />
30 <strong>Jahre</strong> für die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> erfolgreich in<br />
mehreren Funktionen, u.a. Vorsitzender des Aufsichtsrates,<br />
Obmann und Geschäftsführer tätig war. Während dieser<br />
Zeit war mir die Gemeinnützigkeit, verbunden mit den sozialen<br />
Aspekten zur Errichtung von leistbarem Wohnraum,<br />
sehr wichtig. Diese <strong>Baugenossenschaft</strong> ist ihren gemeinnützigen<br />
Aufgaben immer gerecht geworden.<br />
Bezugsdatum: 01.09.1959 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 9<br />
Nutzfläche: 1063,24 | Wohnungen: 18<br />
Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
Sie hat diese Tätigkeit unter Bedachtnahme des erforderlichen<br />
finanziellen Rückhaltes und der notwendigen Sicherheit<br />
bis zum heutigen Tag erfolgreich aufrecht erhalten und<br />
auch für die ordnungsgemäße Verwaltung Sorge getragen.<br />
Bezugsdatum: 01.01.1968 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 4<br />
Nutzfläche: 679,23 | Wohnungen: 12<br />
Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
Ich bin überzeugt, dass die Errichtung geförderter gemeinnütziger<br />
Wohnungen auch in den nächsten Jahrzehnten<br />
ihre Berechtigung und Notwendigkeit haben wird.<br />
Glückwünsche zum Jubiläum und alles Gute<br />
für die Zukunft!<br />
Bezugsdatum: 01.11.1930 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 28 bis 30<br />
Nutzfläche: 1980,55 | Wohnungen: 38<br />
Planer: Ludwig Gschmeidler, Bausachverständiger & Schätzmeister<br />
Bezugsdatum: 01.04.2000 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 20<br />
Weyprechtgasse 12c | Nutzfläche: 2808,94 | Wohnungen: 38<br />
Garagen: 43 | Planer: Architekt DI Wolfgang Lederbauer<br />
44 45
Wiederaufbau<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Bezugsdatum: 24.01.1970 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Prießnitzgasse 23<br />
Nutzfläche: 5167,92m 2 | Wohnungen: 71 | Garagen: 6<br />
Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
Bezugsdatum: 01.10.1966 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Josef<br />
Weinhebergasse 4-8 | Nutzfläche: 5709,87m 2 | Wohnungen: 104<br />
Abstellplätze: 39 | Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
Bezugsdatum: 15.04.1961 | Ort: Büro der <strong>Baugenossenschaft</strong>, <strong>Mödling</strong>, Ferdinand Buchbergergasse 9 / Haydngasse 24<br />
Nutzfläche: 1045,63m 2 | Wohnungen: 10 | Lokal 1<br />
Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
Bezugsdatum: 01.10.1962 | Ort: <strong>Mödling</strong>,<br />
Ferdinand Buchbergergasse 11 | Nutzfläche: 2973,44m 2<br />
Wohnungen: 57 | Lokal: 1 | Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />
Bezugsdatum: 01.10.1986 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Friedrich Schillerstraße 98-<strong>100</strong>/ STG. 1-3<br />
Nutzfläche: 2816,76m 2 | Wohnungen: 36 | Abstellplätze: 36<br />
Planer: Architekten Nehrer & Medek<br />
46 47
Wohnbaupreis<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Ein<br />
ausgezeichnetes<br />
Jubiläum<br />
Pünktlich zum <strong>100</strong>.Geburtstag<br />
wurde die Wohnanlage an<br />
der Ortsstrasse Vösendorf<br />
mit dem NÖ Wohnbaupreis<br />
gewürdigt.<br />
und ökonomisches Bauen gelten dürfen. Drei der 26<br />
eingereichten Projekte wurden preisgekrönt, darunter die<br />
Wohnanlage „Wohnen im Grünen“ an der Ortsstrasse in<br />
Vösendorf, die zusammen mit der Architektin Ulrike Hausdorf<br />
realisiert wurde.<br />
aus zwei zueinander versetzten Baukörpern bestehende<br />
Wohnanlage eröffnet. Alle 48 Wohnungen sind zweigeschossig,<br />
durchgehend Ost-West-orientiert, und funktionieren<br />
wie ein kleines Haus. Flexible Raumkombinationen<br />
erlauben zuschaltbare Home-Offices oder Einliegerräume<br />
für Generationenwohnen. Dazu beidseitig Freiräume wie<br />
Energiekosten minimiert, eine Pelletsheizung sorgt für<br />
Wärme. Die Verschattung der Fassade mit verschiebbaren<br />
raumhohen Sonnenschutzelementen in fröhlicher Farbgebung<br />
ermöglicht jederzeit das Feintuning auf ein angenehmes<br />
Mikroklima. Rundum preiswürdig und vorbildhaft:<br />
Eine Auszeichnung, über die sich Bauherr und Architekt<br />
Eine besondere Auszeichnung zum <strong>100</strong>.Geburtstag gab<br />
Mit der Idee, alle Qualitäten des in Österreich stets er-<br />
Eigengärten, Terrassen, Balkone und Loggien: Garanten<br />
gleichermaßen freuen dürfen.<br />
es für die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> in Form des Nie-<br />
träumten Einfamilienhauses in den Geschosswohnbau zu<br />
für Ruhe, Privatheit, Freiraum: Flächensparendes Bauen<br />
derösterreichischen Wohnbaupreises, der am 17.Jänner<br />
übernehmen, hatte die Architektin 2007 beim geladenen<br />
gleich hinter der Wiener Stadtgrenze. „Wohnen im Grü-<br />
2012 von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag.Wolfgang<br />
Wettbewerb überzeugt. Ein Ergebnis der jahrelangen<br />
nen“ heißt auch: Wohnen im Einklang mit der Natur.<br />
Sobotka feierlich überreicht wurde. Der NÖ Wohnbau-<br />
Erfahrung ihres Büros „Hadler bis Hausdorf Architects“<br />
Die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit in allen<br />
www.seidl.co.at<br />
preis würdigt Leistungen von Planern und Bauträgern im<br />
geförderten Wohnbau, die als vorbildhaft für ökologisches<br />
im Wohnbau und im sensiblen Umgang mit öffentlichem<br />
Raum und Baukultur im Wiener Umland. 2011 wurde die<br />
Bereichen waren daher von Anfang an Programm: Durch<br />
die kompakte Gebäudehülle werden Wärmeverlust und<br />
WIR BAUEN HEUTE<br />
FÜR MORGEN<br />
Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: Ortsstraße 231-233/ STG. 1<br />
Nutzfläche: 2240,14m 2 | Wohnungen: 24 | Garagen: 33 | Abstellplätze: 9<br />
Bmstr. Ing. Michael Fadler, KommR Ferdinand Rubel, LH-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka, Vize-Bgm. Andreas Holzmann, Arch. DI Ulrike<br />
Hausdorf, KommR Dir. Wilhelm Gelb, Landesbaudirektor DI Peter Morwitzer<br />
48 49
UmWELT<br />
INterview<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Ökologisches<br />
und nachhaltiges<br />
Bauen<br />
Das Einmaleins<br />
des gemeinnützigen<br />
Wohnbaus<br />
Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit Verbandsobmann Mag. Karl Wurm<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> ist Partner beim EU-Projekt HOLISTIC<br />
Im Rahmen des 6. EU-Forschungsprogramms gibt es Ein großes Dankeschön an das HOLISTIC Team, das mit<br />
die große Initiative für nachhaltige Energieversorgung europäischen Forschungsgeldern die Sanierungsprojekte<br />
CONCERTO. HOLISTIC ist eines der Projekte und startete der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> unterstützte.<br />
im Juni 2007 in Dundalk (Irland), Neuchâtel (Schweiz) und<br />
<strong>Mödling</strong>. Ziel ist bis 2013 in <strong>Mödling</strong> 10 % des Energieverbrauchs<br />
einzusparen, 15 % mehr erneuerbare Energie durch die Europäische Union eingereicht:<br />
Folgende Sanierungsprojekte wurden zur Förderung<br />
und 11 % weniger CO2 Ausstoß zu erreichen. Die <strong>Mödling</strong>er<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> ist bei diesem EU Projekt verläss-<br />
– Sanierungszeitraum von 3/2010 bis 2/2011<br />
• Wohnhausanlage Neudorferstraße 50: 40 Wohnungen<br />
licher Partner um bei folgenden Maßnahmen mitzuwirken: • Wohnhausanlage Schillerstraße 99, Stiege 1 bis 3:<br />
52 Wohnungen – Sanierungszeitraum von 11/2008<br />
• Energieeffiziente Baumaßnahmen bei der Sanierung bis 12/2010<br />
von in Summe ca. 27.000m²<br />
• Wohnhausanlage Neusiedlerstraße 47,<br />
• Wirksame Öffentlichkeitsarbeit als Vorbildgemeinde Beethovengasse 2, Badstraße 48: 72 Wohnungen –<br />
für „Klimaschutz, und Innovation“ zu leisten.<br />
Sanierungszeitraum von 5/2008 bis 9/2009<br />
• Wohnhausanlage Payergasse 36-38: 9 Wohnungen –<br />
Ein bedeutendes Energiesparpotenzial ist die thermische Sanierungszeitraum von 6/2009 bis 5/2010<br />
Sanierung privater und öffentlicher Gebäude. Zufrieden • Wohnhausanlage Nanseng. 15/Payerg. 35: 54<br />
reagieren die BewohnerInnen, mit den Worten „ich brauche<br />
fast gar nicht mehr Heizen“ oder „endlich zieht es • Wohnhausanlage Enzersdorferstr. 44: 9 Wohnungen -<br />
Wohnungen – Sanierungszeitraum 2011<br />
nicht mehr“ sind die Aktivitäten der <strong>Baugenossenschaft</strong> Sanierungszeitraum Beginn 2012<br />
<strong>Mödling</strong> im Rahmen dieses EU-Projektes von den EigentümerInnen<br />
sehr positiv aufgenommen worden.<br />
Wohnungen - Sanierungszeitraum Beginn 2012<br />
• Wohnhausanlage Schillerstr. 98-<strong>100</strong>/1-3: 36<br />
Neudorferstraße 50<br />
Beethovengasse 2<br />
Diese Wohnhausanlagen wurden mit Zuschüssen der Europäischen Union und Fördermitteln des Landes NÖ saniert.<br />
Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichsten Veränderungen,<br />
denen sich der gemeinnützige Wohnbau<br />
in den letzten Jahrzehnten stellen musste?<br />
Mag. Karl Wurm Die Gemeinnützigen sehen sich<br />
immer höheren Qualitätsansprüchen beim Neubau und<br />
der Sanierung gegenüber, jedes Jahr kommen neue Aufgaben<br />
und Anforderungen hinzu. Gleichzeitig steigen aber<br />
die Grundstückskosten und sinken die Wohnbauförderungsmittel.<br />
Seit der Finanzkrise stehen wir zudem einem<br />
höchst volatilen Kapitalmarkt gegenüber, der stärker als<br />
zuvor auf die Bonität der Kreditnehmer achtet.<br />
Wie wurden die Weichen diesbezüglich gestellt,<br />
welche Erfolge konnten verbucht werden?<br />
Mag. Karl Wurm Das Um und Auf in Zeiten wie diesen<br />
ist eine solide Eigenkapitaldecke. Sie erhöht nicht nur<br />
die Selbstfinanzierungskraft der Unternehmen, sondern<br />
macht sie auch durch den geringen Fremdmittelanteil wesentlich<br />
krisenresistenter. Je besser die Eigenkapitalausstattung,<br />
desto besser die Bonität und in weiterer Folge<br />
die Kreditkonditionen. Gerade die Finanzkrise hat bewiesen,<br />
wie goldrichtig die Gemeinnützigen mit ihrem soliden,<br />
auf langfristiges Wirtschaften angelegten Geschäftsmodell<br />
und ihrer guten Eigenkapitaldecke liegen. Im Gegensatz<br />
zu den gewerblichen Wohnbauträgern bekamen die<br />
Gemeinnützigen keine Kreditrestriktionen zu spüren. Dass<br />
die gemeinnützige Wohnbaubranche auch in der Krise ihr<br />
Bauvolumen nicht nur halten, sondern sogar ausweiten<br />
konnte, kann dabei getrost als Erfolg verbucht werden.<br />
Sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, wäre aber fahrlässig.<br />
Diese in der Vergangenheit unter Beweis gestellte<br />
Stabilität und Verlässlichkeit muss abgesichert werden.<br />
Dazu braucht es in absehbarer Zeit auch Maßnahmen auf<br />
gesetzlicher Ebene. Im Mittelpunkt muss dabei sicherlich<br />
die Forcierung der Eigenkapitalbildungsmöglichkeiten<br />
stehen.<br />
Die Anforderungen an die Lebens- und Wohnbedingungen,<br />
sowohl im städtischen wie auch im ländlichen<br />
Bereich haben sich in den letzten Jahrzehnten<br />
stark geändert. Wo sehen Sie hier die Herausforderungen<br />
und Entwicklungsmöglichkeiten für die<br />
gemeinnützigen Bauvereinigungen?<br />
Mag. Karl Wurm Herr und Frau Österreicher werden<br />
immer älter, hinzu kommt, dass die Ein-Personen-<br />
Haushalte zunehmen, Menschen mit Migrationshintergrund<br />
sind bestmöglich in unsere Bewohnerschaft zu<br />
integrieren. Die Gemeinnützigen haben auf diese gesellschaftlichen<br />
Veränderungen, die natürlich auch andere<br />
Wohnbedürfnisse mit sich bringen, längst reagiert. Die<br />
anfänglichen Pilotprojekte – wie u.a. „Mehrgenerationenwohnen“,<br />
seniorengerechtes Wohnen, „Interethnisches<br />
Wohnen“ oder aber umwelt-und ressourcenschonendes<br />
Wohnen – gehören heute inzwischen zum Einmaleins<br />
des gemeinnützigen Wohnbaus. Eine nicht zu unterschätzende<br />
Herausforderung wird sicherlich – wohl noch<br />
mehr als jetzt – die im Gefolge von Sparpaketen und<br />
Wirtschaftskrise prekärer werdende Einkommenssituation<br />
der aktuellen und künftigen Bewohner. Dies mit den<br />
kostentreibenden Faktoren bei Neubau und Sanierung<br />
und gleichzeitig weniger werdenden öffentlichen Mitteln<br />
unter einen zu Hut bringen, wird eine Kraftanstrengung<br />
erforderlich machen.<br />
50 51
INterview<br />
INterview<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Soziale Gerechtigkeit<br />
als Impuls<br />
und Auftrag<br />
Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit KommR Ferdinand Rubel,<br />
Verband gem. Bauvereinigungen – Obmann Revisionsverband der Landesgruppe NÖ<br />
erschwinglichen<br />
Wohnraum<br />
schaffen<br />
Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit Wilhelm Gelb, Obmann der Allg. gem.<br />
Wohnungsgenossenschaft St. Pölten, Obmann-Stv. Revisionsverband Landesgruppe NÖ<br />
Seit rund fünf Jahrzehnten sind Sie aktiv im sozialen<br />
erwirtschafteten, nicht ausschüttbaren Eigenkapital<br />
Sie konnten knapp 50 <strong>Jahre</strong> lang den sozialen Woh-<br />
Wie sehen Sie die Herausforderungen, denen sich der<br />
Wohnbau engagiert. Was unterscheidet den Wohnbau<br />
als Basis, diesen Herausforderungen entsprechen<br />
nungsbau in St. Pölten mitverfolgen und mitgestalten.<br />
soziale Wohnbau in Zukunft stellen muss?<br />
heute von dem vor 50 <strong>Jahre</strong>n und von dem vor <strong>100</strong><br />
zu können. Der gemeinnützige Wohnbau trägt somit<br />
Welche maßgeblichen Änderungen haben Sie in dieser<br />
<strong>Jahre</strong>n, als die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> gegrün-<br />
wie kaum ein anderer Bereich zur wirtschaftlichen<br />
Zeit erlebt?<br />
WILHELM GELB Die Zukunft liegt darin, auch weiterhin<br />
det wurde?<br />
Integration und Partizipation bei.<br />
für Einkommensschwache erschwinglichen Wohnraum<br />
WILHELM GELB Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft<br />
zu schaffen und Projekte wie das „Betreute Wohnen“ zu<br />
Ferdinand Rubel Die gemeinschaftliche Selbst-<br />
In den letzten <strong>Jahre</strong>n wird auch die ökologische Kom-<br />
hat sich vom Selbsthilfegedanken der Siedlerbewegung<br />
realisieren. Ich denke, dass die Prinzipien unserer gemein-<br />
organisation im Wohnungs- und Siedlungsbau hat<br />
ponente des Wohnbaus immer mehr in den Vorder-<br />
zu einem wesentlichen sozial- und wirtschaftspolitischen<br />
nützigen Wohnungsgenossenschaft ein sehr gutes Rezept<br />
ihre Wurzeln in den genossenschaftlichen Grund-<br />
grund gerückt. Wie sehen Sie da die Aufgabenstellung<br />
Faktor in unserer Republik entwickelt.<br />
auch für die Anforderungen der Zukunft sind.<br />
prinzipien. Ihre Dynamik entwickelte sie von Anfang<br />
der Zukunft?<br />
Ich denke, dass wir ein großes Problem tatsächlich fast<br />
an in einem Zusammenspiel mit staatlichen bzw.<br />
lösen konnten – das Wohnungsproblem. Wir haben<br />
Was wünschen Sie sich diesbezüglich<br />
kommunalen Unterstützung. Die „Gemeinnützigkeit“<br />
Ferdinand Rubel Das Umfeld, in dem wir unser<br />
wesentlich dazu beigetragen, den arbeitenden Menschen<br />
seitens der Politik?<br />
wurde erstmals 1908 * definiert. Die Ergebnisse die-<br />
Zuhause haben, ist zumindest genauso entschei-<br />
leistbare, menschenwürdige Wohnungen und Reihenhäu-<br />
ser „hundertjährigen Innovation“ des Austarierens<br />
dend für unsere Lebensqualität wie die eigenen vier<br />
ser zur Verfügung zu stellen. Damit haben wir zu einem<br />
WILHELM GELB Gemeinnütziges Bauen setzt allem<br />
und der Anpassung an gesellschaftliche Entwick-<br />
Wände. In Zeiten stetig steigender Energiepreise<br />
angenehmen Lebensumfeld beigetragen.<br />
voran ein partnerschaftliches Miteinander voraus. In<br />
lungen prägten von Anfang an auch die Geschäfts-<br />
und einer Verknappung der fossilen Ressourcen<br />
unserem Fall ein Miteinander von Bund, Land, Gemeinden<br />
tätigkeit der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong>. Die For-<br />
zeigt es sich wie wichtig es ist, auf zukunftsfä-<br />
Welche Anforderungen stellen Wohnungssuchende<br />
und gemeinnützigen Bauträgern. Dabei steht der Mensch<br />
derung nach sozialer Gerechtigkeit war Impuls und<br />
hige Konzepte zu setzen. Energieeffizienz steht als<br />
heute an den Bauherrn? Wo liegen die Bedürfnisse?<br />
im Mittelpunkt, vor rein wirtschaftlichen und technischen<br />
Auftrag für deren Gründung als gemeinschaftliche<br />
Sammelbegriff für Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />
Überlegungen.<br />
Organisation, als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
– und sie beginnt in der Region. Es gilt, sinnvolle<br />
WILHELM GELB Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
wirtschaftliche Nutzung von Wind und Sonne, Bio-<br />
sind keine Schlagworte, sondern werden gefordert<br />
Welche maßgeblichen Trends zeichnen sich im ge-<br />
masse und Wasserkraft zu forcieren und zudem den<br />
und müssen umgesetzt werden. Die Bedürfnisse der<br />
meinnützigen Wohnbau ab?<br />
Energiebedarf zu reduzieren. Nach meiner sehr per-<br />
Zukunft liegen im leistbaren, sozialen und men-<br />
sönlichen Ansicht zu allen Wirtschafts- und Wachs-<br />
schengerechten Wohnen für alle, auch für Singles<br />
Ferdinand Rubel Dem Wohnbau stellen sich<br />
tumstheorien hinsichtlich künftiger Entwicklungen<br />
und ältere Menschen.<br />
viele Herausforderungen: Bevölkerungswachstum<br />
kommt dem Erhalt bzw. der Rückkehr zum „mensch-<br />
und Migration, vor allem in den Räumen rund um<br />
lichen Maß“ große Bedeutung zu. Damit verbinde ich<br />
Welche Maßnahmen müssen getroffen werden, damit<br />
Wien, steigende Wohnkosten, die demographische<br />
auch meine Geburtstagswünsche an die Baugenos-<br />
diesen Bedürfnissen entsprochen werden kann?<br />
Entwicklung, wachsender Sanierungsbedarf, die<br />
senschaft <strong>Mödling</strong> – dass sie dieses humanistische<br />
Belebung der Stadt- und Ortskerne und vieles mehr.<br />
Prinzip bei allen erforderlichen Anpassungen im<br />
WILHELM GELB Es wird bereits bei der sorgfältigen<br />
Hinzu kommt der Konsolidierungsbedarf der Bud-<br />
Rahmen ihres Geschäftsmodelles noch über viele<br />
Auswahl der Grundstücke und vor allem aber bei der<br />
gets, auch bei Ländern und Gemeinden. Es ist also<br />
<strong>Jahre</strong> verwirklichen kann.<br />
Planung auf die Bedürfnisse der zukünftigen Woh-<br />
von generationsübergreifender Bedeutung, mit dem<br />
*) Kaiser Franz Josef Regierungs-Jubiläumsfond 1908<br />
nungsnutzer Rücksicht genommen.<br />
52 53
INterview<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Richtungsweisend<br />
für ganz<br />
Österreich<br />
Sylvia Unterrader & Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit<br />
Vize-Bgm. Andreas Holzmann, Obmann der BG <strong>Mödling</strong><br />
Wie stellt sich die Situation in <strong>Mödling</strong> dar?<br />
Wie schaut das bei der Umsetzung eines Projektes<br />
Dies bedeutet aber nicht, dass Leistungen der Genos-<br />
konkret aus? Wie geht man vor?<br />
senschaft nicht bezahlt werden müssen. Aus allfälligen<br />
HOLZMANN Hier in <strong>Mödling</strong> und Umgebung, also rund<br />
Gewinnen werden zweckgebundene Rücklagen gebildet,<br />
um Wien, ist die Situation keine einfache. Wohnungen<br />
HOLZMANN Zu Beginn wird in Kontakt mit den Gemein-<br />
um unseren Aufgaben nachkommen zu können.<br />
ohne Förderungen sind hier schon für Arbeitnehmer im<br />
den der Bedarf ausgelotet. Auf die gute Zusammenarbeit<br />
Ich spreche immer bewusst von Leistbarkeit, denn für<br />
mittleren Gehaltssegment kaum bezahlbar. Da die Wohn-<br />
mit den Behörden und den Verwaltungen wie auch mit<br />
wirklich sozialen Wohnbau müsste die öffentliche Hand<br />
baufördermittel voraussichtlich nicht steigen werden, ja<br />
den politisch Verantwortlichen, legen wir als <strong>Mödling</strong>er<br />
wesentlich mehr Mittel frei machen. Wohnungsgenossen-<br />
eher zu erwarten ist, dass sie auf Grund von Sparmaß-<br />
Bau-und Wohnungsgenossenschaft besonders großen<br />
schaften können alleine aus Eigenmitteln keine günstigen<br />
Die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
nahmen stagnieren oder sogar sinken könnten, ist die<br />
Wert. Die Bauprojekte sollen natürlich eine gute Verträg-<br />
Wohnungen bauen, da heutzutage das Preisniveau ein<br />
feiert ihr <strong>100</strong>-jähriges Bestandsjubiläum. Welche Rolle<br />
Herausforderung, leistbare Wohnungen auch ohne diese<br />
lichkeit mit dem Ort oder der Gemeinde aufweisen und<br />
sehr hohes ist. Und das nicht nur bei den Grundstücken,<br />
kommt einer derartigen Organisation heute zu?<br />
Mittel zu ermöglichen. Darum versucht die <strong>Mödling</strong>er<br />
sich deren Struktur anpassen. Manchmal gibt es sogar<br />
sondern auch bei Baukosten, Material, Arbeitszeit, usw.<br />
Wohnungsgenossenschaft durch optimierte Bauprojekte<br />
eine enge Zusammenarbeit mit anderen Baugenossen-<br />
Die derzeitige NÖ Wohnbauförderung ist sehr stark öko-<br />
HOLZMANN Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungs-<br />
die Errichtungskosten so niedrig wie möglich zu halten.<br />
schaften, z.B. in <strong>Mödling</strong> Ecke Tamussinostraße/Schiller-<br />
logisch ausgerichtet. Nachhaltigkeit und Reduzierung des<br />
genossenschaft für <strong>Mödling</strong> wurde 1912 gegründet, um<br />
Dies beginnt bereits beim Grundkauf, setzt sich über eine<br />
straße mit der AUSTRIA AG oder in Bruck an der Leitha<br />
CO 2 - Ausstoßes stehen dabei im Vordergrund.<br />
für die damals unter untragbaren Zuständen lebende<br />
kluge Planung bis hin zur Bauausführung fort. Hier sind<br />
mit der WET.<br />
Arbeiterschaft leistbare und menschenwürdige Wohnmög-<br />
die Ideen und die Kreativität der Architekten gefragt.<br />
Das ist natürlich absolut positiv. Leider leidet darunter auf<br />
lichkeiten zu schaffen. Das war nicht nur für den sozialen<br />
Rückblickend auf die letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> hat sich ja<br />
Grund von gesteigerten Errichtungskosten ein wenig die<br />
Wohnbau in <strong>Mödling</strong>, sondern in ganz Österreich rich-<br />
Damit dies alles möglich ist, muss eine durchdachte<br />
vieles getan. Wie sehen Sie die Rolle des sozialen<br />
soziale Komponente. Die <strong>Mödling</strong>er Bau-und Wohnungs-<br />
tungsweisend.<br />
Struktur vorhanden sein. Wie ist die Genossenschaft<br />
Wohnbaus im Vergleich zu damals? Wo liegen die<br />
genossenschaft kann im sozialen Bereich aufgrund des<br />
aufgebaut?<br />
Herausforderungen der Zukunft?<br />
hohen Bestandes an Altbauwohnungen ein wenig Abhilfe<br />
Auch heute ist die Schaffung von leistbarem Wohnraum<br />
zu schaffen. Leider ist der Bedarf wesentlich höher als<br />
mit Hilfe von Wohnbaufördermitteln eine tragende Säule<br />
HOLZMANN Die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenos-<br />
HOLZMANN Die Wohnungsnot zu Beginn des Zwan-<br />
das Angebot. Hier wird es die Herausforderung für die<br />
des Genossenschaftswesens. Andererseits wollen auch<br />
senschaft hat eine demokratische Struktur, die Funktio-<br />
zigsten Jahrhunderts ist mit der Situation von heute nicht<br />
Zukunft sein, die entsprechenden Schritte zu setzen, um<br />
wir als <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> das höherpreisi-<br />
näre des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden von<br />
zu vergleichen; in <strong>Mödling</strong> und auch anderswo haben<br />
diesen Bedarf decken zu können. Wir werden unserer<br />
ge Marktsegment nicht alleine den privaten Bauträgern<br />
den Mitgliedern in der jährlichen Generalversammlung<br />
sich damals die Arbeiter selbst organisiert, um ihre Not<br />
Verantwortung als gemeinnützige Bauvereinigung weiter-<br />
überlassen. Wir errichten daher auch frei finanzierte Woh-<br />
gewählt. Außerdem gibt es regelmäßige Prüfungen der<br />
zu lindern, was letztlich zur Gründung der <strong>Mödling</strong>er<br />
hin nachkommen und wollen möglichst vielen Menschen<br />
nungen, deren Kosten allerdings durch Optimierungen so<br />
Finanzgebarung durch den Aufsichtsrat und jährlich eine<br />
Bau- und Wohnungsgenossenschaft geführt hat. Heute<br />
leistbaren Wohnraum anbieten. Dazu brauchen wir starke<br />
niedrig wie möglich gehalten werden.<br />
strenge Prüfung durch den Verband der Gemeinnützigen<br />
sind die Anforderungen andere. Ausgehend von einem<br />
Partner in der Wirtschaft und Politik. Dass dies in Zeiten<br />
Bauvereinigungen Österreichs. Die Kontakte der verschie-<br />
höheren Niveau als früher ist es die vorrangige Aufgabe,<br />
des öffentlichen Sparens nicht einfach sein wird, liegt auf<br />
Durch den Verkauf dieser Wohnungen fließt zweckgebun-<br />
denen <strong>Baugenossenschaft</strong>en untereinander sind durch-<br />
leistbaren Wohnraum zu schaffen, der einen der heutigen<br />
der Hand. Wir müssen im Wohnbereich gerade jungen<br />
den Geld in den leistbaren Wohnbau und in die Sanie-<br />
wegs gut. Es findet in Österreich jährlich ein Verbandstag<br />
Zeit adäquaten Qualitätsstandard hat. Gleich geblieben ist<br />
Menschen, die am Beginn ihres Familien- und Berufsle-<br />
rung unseres Altbestandes. Dies ist inzwischen zu einem<br />
statt, wo Informationen ausgetauscht und Probleme<br />
die Tatsache, dass die Genossenschaft nicht auf Gewinn<br />
bens stehen, die Chance auf ein eigenes unabhängiges<br />
Erfolgsmodell geworden.<br />
erörtert und Forderungen an die Politik gerichtet werden.<br />
ausgerichtet ist, also die Gemeinnützigkeit gewahrt bleibt.<br />
und ihrem Einkommen entsprechendes Zuhause geben.<br />
54 55
Bürgermeister Grussworte<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
ZeitgemäSSes<br />
Bauen in<br />
Niederösterreich<br />
Bürgermeister<br />
Karl Sonnweber,<br />
Guntramsdorf<br />
Bürgermeister<br />
Josef Brunner,<br />
Achau<br />
Wie sagt man doch - der wichtigste Platz ist das eigene<br />
Der gemeinnützige Wohnbau ist neben dem Eigenheim-<br />
Zuhause. Die richtigen eigenen vier Wände zu finden, in<br />
denen man sich wohl fühlt, ist eines der wichtigsten Dinge,<br />
wenn es um die persönliche Lebensqualität geht.<br />
Bezugsdatum: 01.03.2005 | Ort: Guntramsdorf, Sportplatzstraße<br />
Nutzfläche: 1597,1m 2 | Wohnungen: 14 | Abstellplätze: 28<br />
Planer: Arch. DI Wolfgang Lederbauer<br />
bau der wichtigste Faktor im Wohnbau. Städte und<br />
Gemeinden profitieren von der Arbeit der gemeinnützigen<br />
Bauträger.<br />
Bezugsdatum: 01.07.2009 | Ort: Achau, Sulzweg 3<br />
Nutzfläche: 1595,69m 2 | Wohnungen: 20 | Abstellplätze: 40<br />
Planer: Architekt DI Adolf Straitz<br />
Genau das hat sich die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungs-<br />
Es war mir und den Gemeindevertretern der Gemeinde<br />
genossenschaft zur Aufgabe gemacht: Wohnraum für<br />
Achau immer ein besonderes Anliegen, dafür zu sor-<br />
ihre Kundinnen und Kunden zu schaffen für eine höchst-<br />
gen, einen zuverlässigen Partner zu haben. So wurde in<br />
mögliche Lebensqualität. Oder anders gesagt, sozialer<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Mödling</strong>er Bau- u. Wohnungs-<br />
und qualitativ hochwertiger Wohnbau, und das seit <strong>100</strong><br />
genossenschaft bereits eine Wohnhausanlage mit 20<br />
<strong>Jahre</strong>n! Daher freue ich mich besonders, dass ich als<br />
Wohnungen fertiggestellt. Derzeit werden 2 Punkthäuser<br />
Obmann einige Zeit aktiv mitgestalten konnte. Als Bürger-<br />
mit je 4 Wohnungen, eine Wohnhausanlage mit 29 und<br />
meister ist es gut zu wissen, dass man mit der <strong>Mödling</strong>er<br />
Bau- und Wohnungsgenossenschaft einen verlässlichen<br />
Partner an seiner Seite hat, wenn es darum geht, nachhaltigen<br />
Wohnraum für die Bürgerinnen und Bürger zu<br />
Bezugsdatum: : 01.01.2012 | Ort: Guntramsdorf, Kirchengasse 6<br />
Nutzfläche: 2214 | Wohnungen: 27 | Garagen: 36<br />
Planer: Architekten Hadler bis Hausdorf<br />
eine Wohnhausanlage mit 21 Wohnungen errichtet.<br />
Nun will ich anlässlich des <strong>100</strong> Jahr-Jubiläums der <strong>Mödling</strong>er<br />
Bau- u. Wohnungsgenossenschaft alles Gute auf<br />
schaffen!<br />
dem Weg in die Zukunft wünschen; ich will aber auch die<br />
Gelegenheit wahrnehmen und mich mit meinen Mitarbei-<br />
Alles Gute zum Jubiläum!<br />
tern bei der <strong>Mödling</strong>er Bau- u. Wohnungsgenossenschaft<br />
für die gute Zusammenarbeit bedanken.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Karl Sonnweber<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Josef Brunner<br />
56 57
Bürgermeister Grussworte<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Bürgermeister<br />
Fritz Knotzer,<br />
Traiskirchen<br />
Bürgermeister<br />
Ing. Friedrich<br />
Scharrer,<br />
Vösendorf<br />
Wenn eine Wohnbaugenossenschaft <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> alt wird,<br />
1912 bis heute – eine lange Zeit, von der wir vieles nur<br />
ist die Geschichte des Wohnbauträgers auch gleichzeitig<br />
ein authentisches zeitgeschichtliches Dokument. Und<br />
das beginnend vom Gründungsjahr 1912 an. Der damals<br />
Bezugsdatum: : 01.04.2007 | Ort: Traiskirchen, Pfaffstättner Straße 3<br />
Nutzfläche: 1777,49 | Wohnungen: 21 | Garagen: 22<br />
Planer: Architekt DI Adolf Straitz<br />
aus Erzählungen kennen. In dieser Zeit hat die gemeinnützigen<br />
Bau- und Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> ihren<br />
Platz in der Gesellschaft gefunden und hat sich als Be-<br />
Bezugsdatum: 15.06.1975 | Ort: Vösendorf, Ortsstraße 207/STG.1-8<br />
Nutzfläche: 8219,35m 2 | Wohnungen: 123 | Abstellplätze: 64<br />
Planer: Architekt DI Christoph Egger<br />
vorherrschenden Monarchie waren die Lebensumstände<br />
gleiter vieler Menschen in einem wichtigen Bereich ihres<br />
bzw. die Schaffung eines menschenwürdigen Wohnraums<br />
Lebens, nämlich der Lebensgestaltung in den eigenen vier<br />
für die arbeitende Bevölkerung kein zentrales Anliegen.<br />
Wänden, etabliert. Des Grundgedankens dahinter sollten<br />
Es brauchte Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt hatten,<br />
wir uns ab und an besinnen, denn dieser ist, dass jeder<br />
diese schlimmen Umstände im Interesse der Menschen zu<br />
Mensch ein Recht auf einen menschenwürdigen Wohn-<br />
beseitigen. Den Wohnbau mit Gemeinnützigkeit und Ge-<br />
raum hat.<br />
nossenschaftlichkeit zu betreiben, war fortan das soziale<br />
Gegenmodell zur bestehenden Profitorientierung mit Mas-<br />
Dieser Grundgedanke verdient Anerkennung und in sei-<br />
senquartieren. So gründete sich damals auch in unserer<br />
Region glücklicherweise die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft,<br />
die fortan den sozialen Wohnbau betrieb. Auch<br />
wir in unserer Stadt Traiskirchen konnten bereits einige<br />
Bezugsdatum: 01.11.2011 | Ort: Traiskirchen, J. Ferschnerstr. 4-6<br />
Nutzfläche: 3112,62m 2 | Wohnungen: 39 | Garagen: 57<br />
Planer: Architekt DI Leopold Dungl<br />
nem Sinne wurde in den letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n viel erreicht.<br />
Auch in Vösendorf sind zahlreiche schöne Projekte verwirklicht<br />
worden. Ich freue mich auch weiterhin auf eine<br />
gute Zusammenarbeit, um kostengünstiges Bauen und<br />
Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: Vösendorf,<br />
Ortsstraße 231-233/ STG. 1 | Nutzfläche: 2240,14m 2 | Wohnungen: 24<br />
Garagen: 33 | Abstellplätze: 9 | Planerin: Architektin DI Ulrike Hausdorf<br />
Projekte gemeinsam mit der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />
vor allem leistbares Wohnen zu unterstützen.<br />
verwirklichen, und dies bislang stets zur Zufriedenheit der<br />
WohnungsmieterInnen. Und das ist ja auch das wichtigste<br />
Ich wünsche dem gesamten Team der gemeinnützigen<br />
Kriterium, an welchem eine Wohnbaugenossenschaft<br />
Bau- und Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> alles Gute<br />
gemessen werden sollte. Ich darf Ihnen allen im Namen<br />
zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum sowie viel Erfolg und Freude<br />
der Stadt Traiskirchen, aber auch ganz persönlich zum<br />
an der Arbeit auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n!<br />
<strong>100</strong>jährigen Jubiläum recht herzlich gratulieren.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Ing. Friedrich Scharrer<br />
Bgm. Fritz Knotzer<br />
58 59
Bürgermeister Grussworte<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Bürgermeister<br />
Leopold Winkler,<br />
Kleinneusiedl<br />
Bürgermeister<br />
Ing. Christian<br />
Wöhrleitner,<br />
Wr. Neudorf<br />
Namens der Gemeinde Kleinneusiedl und auch persönlich<br />
Zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum der Gemeinnützigen Bau-<br />
möchte ich der gemeinnützigen Bau- u. Wohnungsgenossenschaft<br />
<strong>Mödling</strong> zum Jubiläum Ihres <strong>100</strong>jährigen<br />
Bestandes sehr herzlich gratulieren. Als sich der Gemein-<br />
Bezugsdatum: 10.09.1991 | Ort: Kleinneusiedl, Fischapromenade<br />
5A/ STG. 11-14 | Nutzfläche: 1116,52m 2 | Wohnungen: 16 |<br />
Abstellplätze: 16 | Planerin: Baumeisterin Ing. Gabriele Zahm<br />
Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> ist es mir eine besondere<br />
Freude und ein besonderes Anliegen, allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sowie allen Funktionärinnen<br />
Bezugsdatum: 01.10.1977 | Ort: Wiener Neudorf, Schillerstraße 19<br />
Nutzfläche: 4940,58m 2 | Wohnungen: 63<br />
Planer: Architekt DI Christoph Egger<br />
derat der Gemeinde Kleinneusiedl 1978 für großvolumige<br />
und Funktionären meine Glückwünsche und meinen Dank<br />
Wohnbauten ausgesprochen hat, wurden Verbindungen<br />
auszusprechen.<br />
mit div. <strong>Baugenossenschaft</strong>en gesucht.<br />
Gerade heute wird uns die Wichtigkeit der gemeinnützigen<br />
Mit der gemeinnützigen Bau- u. Wohnungsgenossen-<br />
Genossenschaften wieder bewusst. Immer mehr Men-<br />
schaft <strong>Mödling</strong> wurde ein Partner gefunden, mit dem die<br />
schen haben Bedarf an leistbaren und trotzdem an den<br />
Gemeinde Kleinneusiedl seit 1980 zur vollsten Zufrie-<br />
Bedürfnissen der heutigen Zeit orientierten Wohnungen.<br />
denheit eine äußerst positive Zusammenarbeit verbindet.<br />
Die Änderung in der Werteordnung unserer Gesellschaft<br />
Ab diesem Zeitpunkt wurden bis 2001 88 Wohnungen<br />
im großvolumigen Wohnbau fertiggestellt. In den <strong>Jahre</strong>n<br />
2008-2009 wurden 8 Reihenhäuser errichtet. Derzeit<br />
befinden sich weitere 45 Wohnungen, eine Arztpraxis<br />
Bezugsdatum: 01.10.1998 | Ort: Kleinneusiedl,<br />
Heideweg 2/ STG. 3+4 | Nutzfläche: 928,92m 2 | Wohnungen: 12<br />
Garage: 12 | Planerin: Baumeisterin Ing. Gabriele Zahm<br />
erfordert flexiblere und schnellere Anpassung in vielen<br />
Bereichen, vor allem bei der Schaffung von Wohnraum.<br />
In dieser sehr schnelllebigen Zeit, die oftmals soziale<br />
Ausgewogenheit und Menschlichkeit vermissen lässt,<br />
und ein Gemeinschaftsraum im Bau, davon 26 betreutes<br />
ist es sehr wichtig, verlässliche Partner im kommunalen<br />
Wohnen. Für die Zukunft wünsche ich der gemeinnützigen<br />
Wohnbau zu haben.<br />
Bau- u. Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> alles Gute, viel<br />
Erfolg und hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit.<br />
Ich gratuliere sehr herzlich zum <strong>100</strong>jährigen Jubiläum und<br />
wünsche für die Zukunft viel Erfolg bei der Umsetzung<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
gemeinnütziger Wohnungsprojekte zum Wohle der Men-<br />
Bgm. Leopold Winkler<br />
schen in unserem schönen Bezirk <strong>Mödling</strong>.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Ing. Christian Wöhrleitner<br />
60 61
Bürgermeister Grussworte<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Bürgermeister<br />
DI Christoph<br />
Prinz,<br />
Bad Vöslau<br />
Bürgermeister<br />
Dr. Andreas<br />
Linhart,<br />
Brunn am Gebirge<br />
Mit Freude darf ich feststellen, dass die Baugenossen-<br />
Am Rande von Wien und doch im Grünen, beschaulicher<br />
schaft <strong>Mödling</strong> inzwischen bereits auf <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> erfolgreiche<br />
Tätigkeit zurücksehen kann. Die Gründung der<br />
Genossenschaft im <strong>Jahre</strong> 1912 setzte schon damals<br />
richtungsweisende Impulse und schuf für die Menschen<br />
unserer Region ein „Zuhause“.<br />
Bezugsdatum: 01.02.2004 | Ort: Bad Vöslau, Hauptstraße 23-25<br />
Nutzfläche: 1143,08 | Wohnungen: 12 | Abstellplätze: 12<br />
Planer: Architekt DI Walter Cerny<br />
Weinort und gleichzeitig modern. Mit günstiger Anbindung<br />
ans Öffi-Netz und eigenem Autobahnanschluss. Das ist<br />
Brunn. Egal ob Wochenend-, Einfamilienhaus, Wohnhausoder<br />
Reihenhausanlage, der Platz wird immer weniger,<br />
immer mehr Wohnraum wird gebraucht. Vor rund <strong>100</strong><br />
Bezugsdatum: Herbst 2012 | Ort: Brunn am Gebirge,<br />
Gattringerstraße 43<br />
Nutzfläche: 764,25 | Wohnungen: 7<br />
Lokal: 1 | Garagen: 13 | Abstellplätze: 12<br />
Öffentliche Volksgarage: 20<br />
Planer: Hadler bis Hausdorf Architects<br />
<strong>Jahre</strong>n - 1910 - zählte Brunn 4.547 Einwohner, heute sind<br />
Dies gilt natürlich auch für die Stadt Bad Vöslau, in der<br />
es 13.250. Diese Zahlen zeigen uns, wie wichtig neuer<br />
die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> eine Reihenhaussiedlung<br />
Wohnraum ist.<br />
errichtet hat. Die Stadt Bad Vöslau ist geprägt von den<br />
drei „Ws“: Wein, Wald und Wasser. In diesem Sinne kann<br />
So freut es mich besonders, dass gerade im Jubiläums-<br />
man aber auch getrost von einem vierten „W“ sprechen:<br />
jahr das erste Gebäude der Gemeinnützigen Bau- und<br />
dem Wohnen. Die schmucken Häuser der Baugenossen-<br />
Wohnungsgenossenschaft für <strong>Mödling</strong> in Brunn fertig<br />
schaft <strong>Mödling</strong> fügen sich vorzüglich in das Landschafts-<br />
gestellt wird. Das in der Leopold Gattringer-Straße 43 be-<br />
und Ortsbild ein, bieten ihren Bewohnern ein gemütliches<br />
findliche Objekt verfügt über 7 freifinanzierte Wohnungen<br />
Heim und tragen somit wesentlich zur Lebensqualität<br />
und Maisonetten, zwischen 90 und 120 m 2 , jede mit Ter-<br />
unserer Stadt bei. Dafür ein „Dankeschön“!<br />
rasse oder Loggia. Viel neuer, moderner Wohnraum also.<br />
Ich gratuliere herzlichst zum Jubiläum und wünsche wei-<br />
Ich gratuliere der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> zum<br />
terhin viel Erfolg!<br />
<strong>100</strong>jährigen Bestandsjubiläum!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Dr. Andreas Linhart<br />
Bgm. DI Christoph Prinz<br />
62 63
Bürgermeister Grussworte<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Bürgermeister<br />
Richard Hemmer,<br />
Bruck an der<br />
Leitha<br />
Bürgermeister<br />
Stefan Wöckl,<br />
Sollenau<br />
Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
Sollenau – eine lebens- und liebenswerte Gemeinde.<br />
für <strong>Mödling</strong> hat in den vergangenen Jahrzehnten in<br />
unserer Stadt ihre genossenschaftlichen Spuren hinterlassen.<br />
Sie war in dieser Zeit ein verlässlicher Partner im<br />
Bezugsdatum: 01.01.1987 | Ort: Bruck an der Leitha,<br />
Marienheimg. 5/ Block A | Nutzfläche: 1751,16m 2<br />
Wohnungen: 20 | AB: 20 | Planer: Mag. Architekt Ing. Kurt Huber<br />
Die Marktgemeinde Sollenau liegt im Industrieviertel in<br />
Niederösterreich, rund 10 km nördlich von Wiener Neustadt.<br />
Die Gemeinde hat sich aufgrund ihrer geschicht-<br />
Bezugsdatum: 01.02.2000 | Ort: Sollenau, Wienerstraße 50<br />
Nutzfläche: 37,13m 2 | Wohnungen: 1 | AB: 1<br />
Planer: Architekt DI Walter Cerny<br />
kommunalen Wohnbau und ist das bis heute geblieben.<br />
lichen Entwicklung von einem eher bäuerlich-ländlichen<br />
Ort zu einer fortschrittlichen und zukunftsorientierten<br />
Die Wohnbauten der „<strong>Mödling</strong>er“ zeichnen sich durch<br />
Gemeinde entwickelt. Mit Stefan Wöckl ist seit April 2010<br />
ein hohes Maß an bautechnischer Qualität und benutzer-<br />
ein hauptberuflicher Bürgermeister im Amt. Die von der<br />
freundlicher Architektur aus. Dazu kommt, dass die Woh-<br />
Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft für<br />
nungen nicht nur zum Wohlfühlen dienen, sondern auch<br />
<strong>Mödling</strong> regstr.Gen.m.b.H. errichteten 40 Eigentumswoh-<br />
für eine breite Bevölkerungsschicht finanziell leistbar sind.<br />
nungen wurden im Jahr 2000 ihrer Bestimmung überge-<br />
In den Wohnhäusern, die von der Siedlungsgenossen-<br />
ben.<br />
schaft <strong>Mödling</strong> errichtet wurden, leben glückliche Brucker<br />
Familien. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, anlässlich<br />
des bevorstehenden Jubiläums im Namen der Stadtgemeinde<br />
Bruck auf das Herzlichste zu gratulieren und<br />
Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: Bruck an der Leitha,<br />
Telering 2-6/ STG. 3-5 | Nutzfläche: 652,17m 2 | Wohnungen: 9<br />
Garagen: 9 | Planerin: Architektin DI Martina Podivin<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Stefan Wöckl<br />
Bezugsdatum: 01.08.2002 | Ort: Sollenau, Haidäckerstraße 3<br />
Nutzfläche: 779,87m 2 | Wohnungen: 12 | AB: 16<br />
Planer: Architekt DI Adolf Straitz<br />
für die Vergangenheit Dank zu sagen. Ich wünsche den<br />
„<strong>Mödling</strong>ern“, das heißt, der gesamten Geschäftsleitung<br />
und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches<br />
„Glück auf“ und alles Gute für die Zukunft.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Richard Hemmer<br />
64 65
Bürgermeister Grussworte<br />
Künstlerin<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Danke an Ann Limnos,<br />
Die <strong>Mödling</strong>er Künstlerin gestaltete<br />
mit dem Bild „Industrieviertel“<br />
den Umschlag der Festbroschüre<br />
Bürgermeister<br />
Rudolf Plessl,<br />
Untersiebenbrunn<br />
Der Genossenschaftsgedanke geht auf das Mittelalter<br />
zurück, breitete sich aber erst später wieder im<br />
deutschsprachigen Raum aus. Genossenschaften sind<br />
Zusammenschlüsse von Menschen, die sich gemeinsam<br />
unternehmerisch betätigen wollen.<br />
Bezugsdatum: 01.11.1989 / Ort: Untersiebenbrunn,<br />
Schönfelderstraße 13 | Nutzfläche: 1228,34 | Wohnungen: 14<br />
Abstellplätze: 14 | Planer: Architekt DI Christoph Egger<br />
Ann Limnos´ Ausgangspunkt &<br />
Zielort - wiederkehrende<br />
Zwischenstation<br />
Grundsätzlich hier.<br />
Meine Malerei<br />
Hier ist nichts grundsätzlich so oder grundsätzlich so.<br />
Dieses Konzept hat auch vielen jungen Menschen meiner<br />
Seit nunmehr 38 <strong>Jahre</strong>n lebe ich im Industrieviertel. Mein<br />
Was will man über das Industrieviertel sagen? Im All-<br />
Heimatgemeinde Untersiebenbrunn leistbares Wohnen<br />
künstlerisches Leben hat sich in dieser Zeitspanne entfal-<br />
gemeinen. Nichts! Wirklich am besten nichts, und auch<br />
ermöglicht. Als Sozialdemokrat ist mir das Recht jedes<br />
tet - Beziehungen zu anderen Künstlern, zum Publikum,<br />
kein Bild zeichnen - im Allgemeinen. Das würde dieser<br />
Menschen auf menschenwürdiges Wohnen Ziel und Auf-<br />
zu den Städten und Orten im Viertel - immer ist das Indus-<br />
Region nicht gerecht und wär mir zutiefst zuwider. Ich will<br />
trag – schön, dass wir hier am selben Strang ziehen!<br />
trieviertel Ausgangsbasis und Zielort für die künstlerische<br />
nichts von den Landschaften und Eindrücken die mich zu<br />
Bewegung und für Reisen und Auslandsaufenthalte.<br />
meinen Bildern führen. Sie sind, was sie sind. Ich schaue<br />
Im Jahr 2012 feiert die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> Ihr<br />
<strong>100</strong>jähriges Bestehen, und als Bürgermeister von Untersiebenbrunn<br />
und Abgeordneter der Region Weinviertel<br />
bedanke ich mich für die gemeinsamen Wohnbauprojekte<br />
in meiner Gemeinde und der Region Weinviertel.<br />
Ich wünsche der <strong>Baugenossenschaft</strong> noch viele erfolgreiche<br />
<strong>Jahre</strong> und verbleibe mit besten Grüßen,<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bgm. Rudolf Plessl<br />
Abgeordneter zum Nationalrat<br />
Bezugsdatum: 01.11.1989 | Ort: Untersiebenbrunn,<br />
Schönfelderstraße 10 | Nutzfläche: 652,17m 2 | Wohnungen: 9<br />
Garagen: 9 | Planerin: Baumeisterin. Ing. Gabriele Zahm<br />
Das Industrieviertel<br />
betrachtend<br />
Man könnte, kennt man dieses Viertel nicht, an große<br />
moderne Industrielandschaften denken - oder romantisierend:<br />
Industrieruinen, verwunschene Gründerzeitfabriken<br />
des Industriezeitalters, die zum Idyll geworden sind. Aber<br />
keines dieser Bilder entspricht dem, was ich sehe. Da<br />
stößt Naturschutz auf Industrie, grenzt exklusives Villenviertel<br />
an soziale Grenzräume, Weinberge blicken auf eine<br />
zersiedelte Ebene, die durch Gewerbezonen, die sich wie<br />
Flüsse in der Landschaft abwechselnd mit den ineinander<br />
fließenden Gemeindestrukturen mischen.<br />
über die <strong>Jahre</strong> ins Land, manches ist für meinen Blick gewohnt,<br />
manches in einer Nuance neu. Aus dem optischen<br />
Gedächtnis entnommen, mit den Farben meiner emotionalen<br />
Beziehung in Bildern ausgedrückt.<br />
Ann Limnos – 1943 in Wien geboren,<br />
lebt seit 1972 in <strong>Mödling</strong><br />
Ausbildung bei Prof. Martinz an der Wiener Kunstschule<br />
Internationale Ausstellungstätigkeiten in Österreich, Finnland,<br />
Italien, Schweden, Tschechische Republik, Deutschland,<br />
Guatemala, Neuseeland, Australien<br />
Veröffentlichungen: Dokumentationszentrum für moderne Kunst, Landesverband<br />
der nö. Kunstvereine, St.Pölten, Bildband „Kinder reden mit Gott“<br />
Auszeichnung „Masaryk’s Academy of Arts“, Prag<br />
Rubel Preisverleihung<br />
66 67
Funktionäre<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Funktionäre der<br />
Genossenschaft<br />
seit Anbeginn<br />
Obmänner<br />
Ferdinand Buchberger, 1912-1918<br />
Alois Köllner, 1919-1924<br />
Vincenz Baumgarten, 1925<br />
Ferdinand Peter, 1926-1931<br />
Rupert Fürnsinn, 1932-1933<br />
Max Pohl, 1938<br />
Franz Fitsch, 1939-1943<br />
Hermann Buchinger, 1945-1957<br />
Josef Deutsch, 1958-1969<br />
Leopold Nitsch, 1970-1974<br />
Dipl.Ing. Kurt Russo, 1975-1986<br />
Ewald Deutsch, 1987-1995<br />
Friedrich Hanler, 1996-1999<br />
KR Helmut Königsberger, 2000-2005<br />
Karl Sonnweber, 2006-April 2011<br />
Andreas Holzmann, seit Mai 2011<br />
1. Obmann<br />
Stellverteter<br />
Dr. Adolf Rziha, 1912-1924<br />
Ferdinand Peter, 1925<br />
Leopold Nöthlich, 1926-1933<br />
Johann Handler, 1938<br />
Karl Benesch, 1939-1943<br />
Thomas Gollubits, 1945-1946<br />
Josef Deutsch, 1947-1957<br />
Thomas Gollubits, 1958-1962<br />
Alois Kraushofer, 1963-1968<br />
Leopold Birnbaumer, 1971-1974<br />
Dr. Peter Kaupa, 1975-1978<br />
Leopold Birnbaumer, 1979-1984<br />
Ewald Deutsch, 1985-1986<br />
Alfred Erben, 1987-1992<br />
Dr. Peter Kaupa, 1993-2006<br />
Anderas Holzmann, 2007-April 2011<br />
Robert Weber, MSc, seit 2011<br />
2. Obmann-<br />
Stellvertreter<br />
Vincenz Baumgarten, 1922-1924<br />
Johann Piplits, 1926-1930<br />
Rupert Fürnsinn, 1931<br />
Anton Klummer, 1932-1933<br />
Karl Hehenberger, 1938<br />
Thomas Gollubits, 1947-1957<br />
Rudolf Nebohy, 1958-1962<br />
Max Klotz, 1963-1968<br />
Aufsichtsrats-<br />
Vorsitzende<br />
Dr. Leopold Petznek, 1912-1928<br />
Vincenz Baumgarten, 1929-1933<br />
Franz Fitsch, 1938<br />
Johann Fink, 1939-1943<br />
Franz Swoboda, 1947-1949<br />
Andreas Klement, 1950-1955<br />
Ferdinand Brettschneider, 1956-1958<br />
Karl Rührl, 1959-1962<br />
Ferdinand Brettschneider, 1963-1967<br />
Ferdinand Revucha, 1968<br />
Alois Kraushofer, 1969-1973<br />
Franz Prokop, 1974-1975<br />
Leopold Birnbaumer, 1976-1978<br />
Dr. Peter Kaupa, 1979-1990<br />
KR Helmut Königsberger, 1991-1999<br />
Karl Sonnweber, 2000-2005<br />
Andreas Holzmann, 2006<br />
Mag. Werner Ranz, 2007-Nov. 2011<br />
Dir. Johannes Herbst, seit Nov. 2011<br />
Aufsichtsrats-<br />
Vorsitzende-Stv.<br />
Karl Rührl, 1950-1958<br />
Ferdinand Brettschneider, 1959-1962<br />
Hubert Wybral, 1963-1968<br />
Franz Prokop, 1970-1973<br />
Wilhelm Wagner, 1974<br />
Ewald Deutsch 1975-1980<br />
KR Helmut Königsberger, 1981-1990<br />
Meinhard Kronister, 1991<br />
Karl Sonnweber, 1992-1999<br />
Adelheid Mayr, 2000-2005<br />
Robert Weber, MSc, 2006-2010<br />
Dir. Johannes Herbst, bis Nov. 2011<br />
Mag. Gert Schweiger, seit Nov. 2011<br />
DERZEITIGER<br />
Vorstand 2012<br />
Vizebgm. Andreas Holzmann<br />
Vizebgm. Robert Weber, MSc<br />
OSR Leopold Swatschina<br />
Robert Teufelbauer<br />
Bgm. Leopold Winkler<br />
Gerhard Buchleitner<br />
derzeitiger<br />
Aufsichtsrat 2012<br />
Dir. Johannes Herbst (Vors.)<br />
Mag. Gert Schweiger (Vors.Stv.)<br />
Alfred Brauneder<br />
Bgm. Josef Brunner<br />
Mag. (FH) Manfred Kolar<br />
Bgm. Karl Sonnweber<br />
Gabriele Massatsch<br />
(Betriebsratsobfrau)<br />
DI Wolfgang Lederbauer<br />
(Betriebsrats-Stv.)<br />
Ferdinand Buchberger,<br />
Gründer der Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
68 69
VORSTAND<br />
AUFSICHTSRAT<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Der Vorstand<br />
der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />
Der Aufsichtsrat<br />
der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />
1. Reihe v.l.n.r.: Obmann Vizebürgermeister Andreas Holzmann, Robert Teufelbauer<br />
2. Reihe v.l.n.r.: Bürgermeister Leopold Winkler, Obmann StV. Vizebürgermeister Robert Weber MSc,<br />
OSR Leopold Swatschina, Gerhard Buchleitner<br />
1. Reihe v.l.n.r.: Bürgermeister Karl Sonnweber, Aufsichtratvorsitzender StR Dir. Johannes Herbst,<br />
Aufsichtratvorsitzender StV. Mag. Gert Schweiger<br />
2. Reihe v.l.n.r.: Bürgermeister Josef Brunner, Mag. (FH) Manfred Kolar, Alfred Brauneder<br />
70 71
MITARBEITER<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Professionalität,<br />
Gemeinnützigkeit und<br />
Menschlichkeit<br />
Vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n erkannten Menschen, dass nur das<br />
<strong>Jahre</strong>n. Die Tatsache, dass bei uns der Mensch im Mittel-<br />
bei Planung und Konzeption, bis hin zur Fertigstellung<br />
Wohnen zu ermöglichen. Das gelingt nur mit einem<br />
gemeinsame Streben zur Verbesserung der Lebens- und<br />
punkt steht, ist gleich geblieben.<br />
und Übergabe der Wohnungen – unsere MitarbeiterInnen<br />
hervorragend geschulten und engagierten Team. Unsere<br />
Wohnbedingungen führt. Seit der Gründung der Bau-<br />
begleiten MieterInnen und KundInnen solange sie in in<br />
MitarbeiterInnen stehen für Professionalität, Gemeinnüt-<br />
genossenschaft <strong>Mödling</strong> bemühen sich deren Mitar-<br />
Die MitarbeiterInnen der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> sind<br />
dieser Wohnung leben. Dabei stehen die Bedürfnisse des<br />
zigkeit und Menschlichkeit.<br />
beiterInnen mit Erfolg, den Bedürfnissen der Menschen<br />
ein professionelles Team das mit Rat und Tat zur Seite<br />
Menschen im Mittelpunkt. Das Bestreben der Baugenos-<br />
gerecht zu werden. Vieles hat sich geändert in diesen <strong>100</strong><br />
steht. Beginnend bei Auswahl und Kauf des Grundstücks,<br />
senschaft <strong>Mödling</strong> ist es, ein leistbares und lebenswertes<br />
1. Reihe v.l.n.r.: Gabriele Massatsch, Brigitte Malek, Prok. Susanne Gadinger, Christa Pücher, Sabina Bonta,<br />
Sabine Ziffer-Dornitzhuber<br />
2. Reihe v.l.n.r.: Robert Kracmar, Arch. DI Wolfgang Lederbauer, Birgit Krecht, Belinda Goller, Rita Wack,<br />
Andrea Schwaighofer, Claudia Rost, Mag. Werner Ranz, Gerald Pfleger, Bmstr. Ing. Adalbert Vesely<br />
1. Reihe v.l.n.r.: Claudia Heidinger, Regina Trick, Claudia Auffinger, Franziska Wanke, Sonja Fuchs<br />
2. Reihe v.l.n.r.: Andreas Knoll, Zoltan Varga, Patrick Knoll, Regine Köllner, Constantin Beatu, Andrea Rozner,<br />
Gerald Zisser, Ion Boaca<br />
72 73
MITARBEITER KONTAKT<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind für Sie da<br />
Kontakt: www.baugenmoed.at<br />
Geschäftsleitung<br />
Hausverwaltung<br />
NEUBAU<br />
Susanne GadingeR<br />
Prokuristin – Geschäfts- und<br />
Robert Kracmar<br />
Leiter Hausverwaltung<br />
DI Wolfgang<br />
Lederbauer<br />
Büroleitung<br />
Architekt – Bautechniker<br />
Brigitte Malek<br />
Assistentin der Geschäftsleitung<br />
Birgit Krecht<br />
Sekretariat Hausverwaltung<br />
Ing. Adalbert<br />
Vesely<br />
Baumeister – Bautechniker<br />
Verkauf und Kundencenter<br />
Wolfgang<br />
Katzberger<br />
Rechnungswesen und BUChhaltung<br />
Mag. Werner Ranz<br />
Hausverwalter<br />
Gabriele<br />
Sabina Bonta<br />
Leiter Verkauf und Kundencenter<br />
Massatsch<br />
Mietenbuchhaltung<br />
Leiterin Rechnungswesen<br />
Gerald PflegeR<br />
Hausverwalter<br />
Christa Pücher<br />
Andrea<br />
Belinda Goller<br />
Kundencenter Empfang und<br />
Schwaighofer<br />
Mietenbuchhaltung<br />
Mietwohnungen<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Rita WacK<br />
Sabine Ziffer-<br />
Claudia Rost<br />
Kundencenter Verkauf<br />
Dornitzhuber<br />
Mietenbuchhaltung<br />
Finanzbuchhaltung<br />
74 75
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
QUELLEN<br />
- Klaus Novy: „Greissler“ oder „dritte Säule“? Genossenschaften<br />
in der Arbeiterbewegung;<br />
in „Die ersten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>, Österreichische Sozialdemokratie -<br />
- 1888 -1988“; Hg. Helene Maimann<br />
Christian Brandstätter Verlag, Wien 1988<br />
Frankfurt/Zürich 1969Berthold Unfried:<br />
- Berthold Unfried: Arbeiterschaft und Arbeiterbewegung im 1.<br />
Weltkrieg: Wien und Niederösterreich; in „Sozialdemokratie und<br />
Habsburgerstaat“; Hg. Wolfgang Maderthaner, Löcker Verlag,<br />
Wien 1988<br />
- Herbert Steiner: Die Arbeiter in der Revolution von 1848; in<br />
„Die ersten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>, Österreichische Sozialdemokratie 1888 -<br />
- 1988“; Hg. Helene Maimann, Christian Brandstätter Verlag,<br />
Wien 1988<br />
- Michael Pammer: Entwicklung und Ungleichheit:<br />
Österreich im 19. Jahrhundert<br />
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002<br />
- Werner Burg/Hannes Weninger(Hrsg.): Die Geschichte der<br />
Arbeiterbewegung im Raum <strong>Mödling</strong> - von den Anfängen bis<br />
zur Zweiten Republik; SPÖ Bezirksorganisation <strong>Mödling</strong> 2010<br />
- Christine Bienert:“Die Kolonie war halt des Tiefste in <strong>Mödling</strong>.<br />
Des is heut nimmer.“<br />
Alltag in der <strong>Mödling</strong>er Arbeiterkolonie seit 1873<br />
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie<br />
aus dem Fachgebiet Volkskunde,<br />
eingereicht an der Universität Wien, Wien 2006<br />
- Peter Eigner / Herbert Matis Herbert / Andreas Resch: Sozialer<br />
Wohnbau in Wien – Eine historische Bestandsaufnahme; in<br />
„Jahrbuch des Vereins für die Geschichte der Stadt Wien<br />
1999“, Hg. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1999<br />
- Fritz Kenner: Die Österreichische Gewerkschaftsbewegung.<br />
Entstehung – Entwicklung – Zukunft; Verlag des<br />
Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien 1987<br />
- Gerhard Meißl: Gewerkschaft und industrielle Arbeitsbeziehungen<br />
1889-1914; in „Sozialdemokratie und Habsburgerstaat“;<br />
Hg. Wolfgang Maderthaner, Löcker Verlag, Wien 1988<br />
- Anson Rabinbach: Vom Roten Wien zum Bürgerkrieg;<br />
Löcker Verlag, Wien 1989<br />
Festbroschüre: 120 <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Mödling</strong> 1875 -1995; Hg.:<br />
Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong> 1995<br />
<strong>Mödling</strong>er Stadtnachrichten Nr. 10/1995; Hg.:<br />
Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong> 1995<br />
„Arnold Schönberg und <strong>Mödling</strong>“ in:<br />
Medilihha Nr. 6/2011, <strong>Mödling</strong> 2011<br />
- Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der<br />
Bezirkshauptmannschaft <strong>Mödling</strong>, 4. Folge, 6. Dez. 2002<br />
- Statistik Austria – Homepage Jänner 2012<br />
- Dr. Karl Giannoni: Geschichte der Stadt <strong>Mödling</strong>; Verlag der<br />
Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong> 1905<br />
- Archiv Traude und Willi Muckenschnabel<br />
- Archiv <strong>Mödling</strong>er Bau-und Wohnungsgenossenschaft<br />
- Archiv Andreas Knoll und Verein zur Erhaltung der Kolonie;<br />
Hartigstraße<br />
Biografien der HerausgeberInnen:<br />
Sylvia Unterrader, geb. in <strong>Mödling</strong>. Autorin und Herausgeberin,<br />
zahlreiche literarische Publikationen. Organisation von kulturellen<br />
Projekten im In- und Ausland. Vortragstätigkeit und Seminarleiterin.<br />
Dr. Gabriele Schätzle-Edelbauer geb. in Freiburg im Schwarzwald.<br />
Studium der Ethnologie in Wien. Publikationen über<br />
„Spuren der Südsee in Wien“ u.a., als Journalistin tätig bei den<br />
NÖ Nachrichten. Vortragstätigkeit, Englischtrainerin beim WIFI.<br />
Stephan Schimanowa, geb. in <strong>Mödling</strong>. Herausgeber und Redaktion<br />
der <strong>Mödling</strong>er Stadtzeitung, zahlreiche Publikationen in<br />
Fachzeitschriften, Tätigkeit als Trainer und Vortragender<br />
UNsere Partner<br />
- Rolf Reventlow: Zwischen Alliierten und Bolschewiken.<br />
Arbeiterräte in Österreich 1918 bis 1923; Europa Verlag, Wien/<br />
76 77
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
78 79
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
80 81
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
82 83
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
84 85
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
86 87
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
88 89
Unsere Partner<br />
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
Impressum<br />
Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft für <strong>Mödling</strong><br />
registrierte Genossenschaft m.b.H.,<br />
Ferdinand Buchberger-Gasse 9, 2340 <strong>Mödling</strong><br />
Tel.: 0 22 36/463 01, FAX: DW 34,<br />
E-Mail: office@baugenmoed.at,<br />
Internet: www.baugenmoed.at<br />
f.d.I.v.: Andreas Holzmann<br />
Redaktion: Sylvia Unterrader, Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer,<br />
Stephan Schimanowa<br />
Fotocredits: Fotoatelier Bichl, Willy Kraus, Regina Köllner,<br />
Archiv Andreas Knoll, Archiv <strong>Baugenossenschaft</strong>,..<br />
Titelbild: Ann Limnos<br />
Ausstellung:<br />
Verwirklichte Utopien<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mödling</strong> Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />
Kultursaal, Arbeitergasse 6, 2340 <strong>Mödling</strong><br />
Ausstellungseröffnung: 1. Mai 2012<br />
Die Ausstellung ist geöffnet von 2. Mai bis 31. Mai 2012, MO - SA<br />
14:00 - 18:00 Uhr sowie nach Voranmeldung<br />
Kuratoren: Sylvia Unterrader, Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer,<br />
Stephan Schimanowa<br />
Layout und Herstellung:<br />
TopTeam Werbeagentur, Feldkirchnerstr. 117, 9020 Klagenfurt<br />
Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />
Wir danken allen Personen, die uns bei der Recherche und der<br />
Vorbereitung für diese Publikation sowie der Ausstellung geholfen<br />
haben, insbesonders Dr. Christine Bienert, Werner Burg, Christa<br />
Dubovsky, Arch. DI Christoph Egger, Dr. Peter Kaupa, Andreas<br />
Knoll, Helmut Königsberger, Willy Kraus, Franziska Krapfenbauer,<br />
Ann Limnos, Traude und Willi Muckenschnabel, Hannes Weninger<br />
sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Mödling</strong>er<br />
Bau-und Wohnungsgenossenschaft – im Speziellen Susanne<br />
Gadinger und Gabriele Massatsch. (Gleichzeitig bitten wir all jene<br />
um Nachsicht und Entschuldigung, deren Namen wir an dieser<br />
Stelle vergessen haben sollten).<br />
Gleichzeitig danken wir Rudolf Havlicek, Andreas Knoll und<br />
Adelheid Mayr zusätzlich für die Leihgaben für die Ausstellung<br />
sowie allen Fotografinnen und Fotografen. Viele Namen konnten<br />
wir nicht eruieren, darum ist auch hier eine Bitte um Nachsicht<br />
und Entschuldigung angebracht, sollten wir jemanden übersehen<br />
haben.<br />
90 91
<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />
92