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Festschrift 100 Jahre Baugenossenschaft Mödling

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<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

<strong>Festschrift</strong><br />

Verwirklichte<br />

Utopien<br />

1


<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

2 3


AUSZUG AUS DEM GRÜNDUNGSPROTOKOLL <strong>100</strong> 1912 JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

4 5


<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

EinST<br />

JETZT<br />

6 7


EDITORIAL<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Starke Fundamente<br />

für eine gesicherte<br />

Zukunft<br />

Vizebürgermeister Andreas Holzmann,<br />

Vorsitzender des Vorstandes, Obmann der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> ist ein Jubiläum, das nicht jeden Tag gefeiert<br />

der Zeit und dadurch Lebensqualität zu ermöglichen.<br />

haben wir weit über <strong>100</strong>0 Wohnungen gebaut und damit<br />

aber auch ein mahnender Blick in die Zukunft. Denn diese<br />

wird. Für die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenossen-<br />

Ein Dankeschön auch an die Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong>,<br />

tausenden Menschen ein zu Hause geschaffen. Die Aus-<br />

Dokumentation versteht sich als erfolgreiche Zwischenbi-<br />

schaft ist dieses Ereignis Realität geworden. <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>,<br />

die nicht nur Vertreter in die Gründungsversammlung<br />

weitung der Bautätigkeit über <strong>Mödling</strong> hinaus auf weitere<br />

lanz auf dem Weg in die nächsten hundert <strong>Jahre</strong> im Sinne<br />

die geprägt waren von einer wechselvollen Geschichte,<br />

entsendete, sondern unsere Bestrebungen in den darauf<br />

Gemeinden in Niederösterreich ab den 70er <strong>Jahre</strong>n des<br />

von ökologisch leistbarem Wohnraum. Für mich ist es ein<br />

von sozialer und wirtschaftlicher Not, Krieg, aber auch<br />

folgenden <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n immer wieder unterstützte.<br />

vorigen Jahrhunderts war ein wichtiger Schritt, das Un-<br />

besonderes Privileg, gerade in diesem Moment Verant-<br />

von Solidarität und Hoffnung, Aufschwung, Wohlstand<br />

ternehmen zu stärken und das Wachstum der Genossen-<br />

wortung an der Spitze der <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

und Wachstum.<br />

Die Aufgaben der <strong>Baugenossenschaft</strong> haben sich im<br />

schaft nachhaltig zu sichern.<br />

zu tragen und die Zukunft mitgestalten zu dürfen.<br />

Laufe der <strong>Jahre</strong> immer weiter entwickelt und gewandelt.<br />

Am 29. März 1912 wurde die „Gemeinnützige Bau- und<br />

Neben unserer Verantwortung im sozialen Wohnbau sind<br />

Die Vergangenheit der <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsge-<br />

Wohnungsgenossenschaft für <strong>Mödling</strong>“ gegründet.<br />

heute beispielsweise ökologische Kriterien in verstärktem<br />

nossenschaft ist eine Erfolgsgeschichte geworden: Dank<br />

Ferdinand Buchberger, erster Obmann des Vereines<br />

Ausmaß zu erfüllen. Und abseits der Errichtung von neuen<br />

umsichtiger wirtschaftlicher Planung, verantwortungsvoll<br />

und ab 1919 Bürgermeister von <strong>Mödling</strong>, der spätere 2.<br />

Wohnungen legen wir großen Wert darauf, unseren Altbe-<br />

agierenden FunktionärInnen sowie verlässlichen Partnern<br />

Landtagspräsident Leopold Petznek, erster Vorsitzender<br />

stand auf modernstem Standard zu erhalten. In <strong>Mödling</strong><br />

in der Wirtschaft und in den Gemeinden, einem Stab von<br />

des Aufsichtsrates, Dr. Adolf Rziha, Obmann Stellver-<br />

sind in den letzten <strong>Jahre</strong>n sämtliche Genossenschafts-<br />

qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist diese<br />

treter und später Vizebürgermeister, Sigmund Janota,<br />

wohnungen mit Unterstützung des Landes NÖ general-<br />

Entwicklung möglich geworden. Sie alle haben starke<br />

Ferdinand Wuinovic und Franz Schefzik, gründeten die<br />

saniert worden.<br />

Fundamente für eine gesicherte Zukunft gebaut. Ein herz-<br />

Genossenschaft, um den Arbeiterinnen und Arbeitern ein<br />

liches Dankeschön!<br />

menschenwürdiges Wohnen und Leben zu ermöglichen.<br />

Die intensive Bautätigkeit der <strong>Mödling</strong>er Baugenossen-<br />

Bis heute sind wir den Leitmotiven unserer Gründungs-<br />

schaft in den Nachkriegsjahren bis in die 70er <strong>Jahre</strong> hat<br />

Die vorliegende Publikation aus Anlass unseres Jubiläums<br />

väter treu geblieben: Leistbare Wohnungen auf der Höhe<br />

die Stadt <strong>Mödling</strong> nachhaltig geprägt. Allein in <strong>Mödling</strong><br />

gibt einen Überblick über diese hundert <strong>Jahre</strong>. Sie ist<br />

8 9


VORWORT<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Drei Dinge sind bei der<br />

Errichtung eines<br />

Gebäudes zu beachten<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />

Drei Dinge sind bei der Errichtung eines Gebäudes zu<br />

beachten: „Dass es am rechten Fleck steht, dass es wohlgegründet<br />

ist und vollkommen ausgeführt.“ An diesen<br />

Spruch von Johann Wolfgang von Goethe erinnern mich<br />

die rund 3.500 Wohnungen, Reihenhäuser und andere<br />

Immobilien, welche die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> in<br />

den letzten Jahrzehnten errichtet hat. Dazu kommen noch<br />

eine intakte Umwelt, eine funktionierende Gemeinschaft<br />

und eine hohe Lebensqualität.<br />

Ein ganz wichtiges Instrument für das Gelingen dieser<br />

Projekte ist die NÖ Wohnbauförderung, mit der wir auch<br />

neue Akzente für unsere Familien setzen. Die Gründe<br />

dafür liegen auf der Hand: Zwei Drittel der Häuselbauer<br />

und 60 Prozent der Haushalte, die einen Wohnzuschuss<br />

bzw. eine Wohnbauförderung erhalten, sind Familien<br />

mit Kindern. Ihnen wollen wir künftig noch mehr unter<br />

die Arme greifen, mit einem höheren Wohnbaudarlehen<br />

und einem Wohnzuschuss, bei dem Kinder noch stärker<br />

berücksichtigt werden. Zugleich setzen wir aber auch auf<br />

umweltschonendes Bauen, ökologische Baustoffe, architektonische<br />

Qualität und Impulse für unsere heimische<br />

Wirtschaft.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> – das ist ein<br />

Grund zum Feiern, ein Grund zur Rückschau und vor<br />

allem ein Grund zur Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber<br />

jenen, die mitgeholfen haben, diese wunderschönen<br />

Bauwerke so einzigartig zu gestalten. Unser Dank gebührt<br />

aber auch allen Mitarbeitern und Mitgliedern, die zusammen<br />

in all den <strong>Jahre</strong>n so ungeheuer viel geleistet haben.<br />

Möge die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> diesen Schwung<br />

und diese Aktivität auch in Zukunft bewahren, das Land<br />

Niederösterreich wird dabei gerne mithelfen – diesen<br />

Wunsch und dieses Versprechen verbinde ich gerne mit<br />

meinen besten Gratulationen.<br />

10 11


VORWORT<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Unser Zuhause ist<br />

Ausgangspunkt für<br />

unser Leben<br />

Landeshauptmann Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka<br />

Wohnen bedeutet weit mehr, als ein Dach über dem Kopf<br />

zu haben. Unser Zuhause ist Ausgangspunkt für unser Leben.<br />

Gerade in einer schnelllebigen Zeit wie heute nimmt<br />

das Zuhause auch als Ruhezone und Rückzugsraum<br />

immer mehr Bedeutung ein. Denn in unseren eigenen vier<br />

Wänden bestimmen wir selbst das Lebenstempo.<br />

Wenn wir uns das vor Augen führen, wird besonders<br />

deutlich, wie wichtig eine solide und zukunftsweisende<br />

Wohnbaupolitik ist. Und es wird klar, welche verantwortungsvolle<br />

Aufgabe unsere gemeinnützigen Bauvereinigungen<br />

innehaben, die für tausende Menschen Wohnraum<br />

schaffen und erhalten.<br />

Wir in Niederösterreich haben bereits vor vielen <strong>Jahre</strong>n<br />

einen eigenständigen Weg in der Wohnbaupolitik<br />

eingeschlagen. Kein anderes Bundesland tut soviel für<br />

den Wohnbau wie wir in Niederösterreich. Ein flexibles<br />

Fördermodell, das sich laufend an die Bedürfnisse der<br />

Menschen anpasst, ist Grundlage dafür. Gemeinsam mit<br />

unseren gemeinnützigen Bauvereinigungen schaffen wir in<br />

Niederösterreich so laufend neuen und hochqualitativen<br />

Wohnraum zum „Zuhause fühlen“. Der Dank dafür gilt den<br />

Partnern, die an unserer Seite mit uns arbeiten. Denn nur<br />

gemeinsam machen wir Niederösterreich zu einem Land,<br />

in dem man nicht nur gerne leben möchte, sondern in<br />

dem man zufrieden, sicher und leistbar wohnen kann.<br />

Die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> ist uns seit vielen <strong>Jahre</strong>n<br />

ein verlässlicher Partner, stets bemüht, im Sinne der Niederösterreicherinnen<br />

und Niederösterreicher beste Projekte<br />

umzusetzen. Ich gratuliere daher ganz herzlich zum<br />

<strong>100</strong>jährigen Bestehen und wünsche damit auch gleich<br />

alles Gute für die nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> – denn gute Partner<br />

werden das Land und seine Menschen immer gerne an<br />

ihrer Seite wissen!<br />

12 13


VORWORT<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Wohnqualität<br />

ist GLEICH<br />

Lebensqualität<br />

Unser Zuhause ist<br />

Ausgangspunkt für<br />

unser Leben<br />

Landeshauptmann Stellvertreter Dr. Sepp Leitner<br />

Bürgermeister LAbg. Hans Stefan Hintner<br />

Niederösterreichs Gemeinden sind die Keimzelle und<br />

Rund 3.000 Wohneinheiten, davon rund 1.500 Genossen-<br />

Wer kennt nicht die Geschichten der „Bettgeher“, die sich<br />

War <strong>Mödling</strong> noch in den 50er <strong>Jahre</strong>n ein wenig attraktiver<br />

erste Anlaufstelle für Lebensqualität. Diese ist auch<br />

schaftswohnungen und 1.500 Eigentumswohnungen bzw.<br />

Zimmer und Bett mit Fremden teilen mussten, wer hatte<br />

Flecken Erde, so hat sich der Bezirk in den letzten Jahr-<br />

untrennbar mit Wohnqualität verbunden. Wohnen zählt zu<br />

Reihenhäuser, sowie 20 Geschäftslokale und mehr als<br />

nicht eine Großmutter, die ihre Kohlen aus dem Keller und<br />

zehnten zu einer der gefragtesten und teuersten Wohnge-<br />

den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Daher ist<br />

1.300 Garagen und Abstellplätze sind ein eindrucksvoller<br />

ihr fließendes Wasser von der Bassena am Gang holen<br />

genden Österreichs entwickelt. Dadurch verschärft sich<br />

es ein Gebot der Stunde, dass der Jugend, den Familien<br />

Beleg des Wirkens der <strong>Mödling</strong>er Genossenschaft. Die<br />

musste, wo gleich gegenüber das Gemeinschafts-WC zu<br />

der Zugang zu leistbarem Wohnraum in unserem Umfeld<br />

und auch den älteren Menschen genügend leistbarer<br />

4.200 Mitglieder umfassende Wohnbaugenossenschaft<br />

finden war.<br />

spürbar. Die großen Wohnhausanlagen der <strong>Mödling</strong>er<br />

Wohnraum in Niederösterreich zur Verfügung gestellt<br />

ist ihrem Leitbild treu geblieben: Moderne, leistbare<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> in der Schöffelstadt leisten hier<br />

wird. Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaften sind in<br />

Wohnungen für alle, Sorgfalt und Verlässlichkeit, um eine<br />

Die Behaglichkeit der eigenen vier Wände – seien sie im<br />

wertvolle soziale Dienste in einem Umfeld stark steigender<br />

diesem Zusammenhang eine unverzichtbare Säule der<br />

dementsprechende Qualität auch repräsentieren zu<br />

Eigentum oder gemietet – private Sanitäreinrichtungen<br />

Immobilienpreise.<br />

Wirtschafts- und Kommunalpolitik des Landes.<br />

können. Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

und bequeme Heizungen, sind heute in unserer Gesellschaft<br />

weit verbreitet, aber noch nicht sehr lange eine<br />

Gerade diese Entwicklung zeigt deutlich, dass der Ge-<br />

Die Tätigkeit der „Gemeinnützigen Bau- und Woh-<br />

In diesem Sinne verbinde ich meinen Glückwunsch zum<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

danke des gemeinnützigen Wohnbaus nichts an Aktu-<br />

nungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong>“ ist eine Erfolgsbilanz<br />

hundertjährigen Jubiläum mit der Zuversicht, dass<br />

alität eingebüßt hat. Mein Dank gilt daher nicht nur den<br />

des kommunalen Wohnbaus in unserem Bundesland.<br />

die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> auch weiterhin ihre<br />

Die <strong>Baugenossenschaft</strong>en haben einen wesentlichen<br />

Gründern, sondern auch allen Aktiven, die auch heute<br />

Die Geschichte der „<strong>Mödling</strong>er“ ist die Geschichte der<br />

erfolgreiche Tätigkeit fortsetzt.<br />

Anteil daran, dass sich die Wohnsituation der Österreiche-<br />

noch dem sozialen Wohnbau und seinen Grundsätzen<br />

Menschen in Niederösterreich. Die im Jahr 1912 gegrün-<br />

rinnen und Österreicher nach dem zweiten Weltkrieg zu<br />

verpflichtet sind.<br />

dete Wohnbaugenossenschaft hat vor allem in der Zeit<br />

einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt hat.<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg viele Wohnungen gebaut.<br />

In diesem Sinne wünsche ich der <strong>Mödling</strong>er Baugenos-<br />

Unter der Prämisse, dass jeder das Recht auf menschen-<br />

In der Stadt <strong>Mödling</strong> war es die <strong>Mödling</strong>er Baugenos-<br />

senschaft und allen dort Tätigen noch viele erfolgreiche<br />

würdigen Wohnraum hat, starteten sie eine beispiellose<br />

senschaft, die in unserer Stadt, aber auch in Nachbar-<br />

Jahrzehnte zum Wohle und zum Nutzen unserer Mödlin-<br />

Erfolgsgeschichte. Die Wohnungen sollten ihrer Meinung<br />

gemeinden ihren Teil dazu beigetragen hat, dass vielen<br />

ger Bevölkerung.<br />

nach keine Ware sein, daher wurden auch nicht Gewinn-<br />

<strong>Mödling</strong>erinnen und <strong>Mödling</strong>ern günstiger und qualitativer<br />

streben und Profit in den Vordergrund gestellt, sondern<br />

Wohnraum zur Verfügung gestellt werden konnte. Mit<br />

Gemeinnützigkeit und Genossenschaftlichkeit. Eine Er-<br />

ihren Bauwerken hat die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

kenntnis, die wir besonders in der heutigen wirtschaftlich<br />

auch architektonische Zeitzeugnisse geschaffen, die den<br />

schwierigen Zeit niemals vergessen sollten.<br />

Charakter unseres Stadtbildes mitprägen.<br />

14 15


VORWORT<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Auf die nächsten<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> der <strong>Mödling</strong>er<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong><br />

Vizebürgermeister Robert Weber, MSc,<br />

Vorsitzender-Stv. des Vorstandes, Obmann Stv.<br />

ein erstes Zeichen von<br />

Solidarität in unserer<br />

Gesellschaft<br />

StR. Dir. Johannes Herbst, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Ohne gemeinnützigen Wohnbau hätte sich gerade unser<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeite-<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaften waren vor <strong>100</strong><br />

Im <strong>100</strong>. Jahr ihres Bestehens ist die Genossenschaft weit<br />

Gebiet in den letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n nicht in dieser Form<br />

rinnen und Mitarbeitern sowie bei allen Funktionären<br />

<strong>Jahre</strong>n die einzige Möglichkeit für viele Menschen – vor<br />

über die Grenzen <strong>Mödling</strong>s hinaus tätig, und auf Basis der<br />

entwickeln können. „Leistbaren“ Wohnbau zu schaffen,<br />

unserer <strong>Baugenossenschaft</strong> für Ihren Einsatz und Ihr<br />

allem aus dem Arbeiterbereich – eine menschenwürdige<br />

ausgezeichneten wirtschaftlichen Lage ist die Fortsetzung<br />

stand und steht stets im Mittelpunkt des Wirkens unserer<br />

Engagement bedanken! Ohne Sie wären wir nicht dort,<br />

Wohnung zu bekommen und sich diese leisten zu können.<br />

des erfolgreichen Wirkens in den kommenden Jahr-<br />

gemeinnützigen <strong>Baugenossenschaft</strong>. Unsere Wohnbauten<br />

wo sich unsere Genossenschaft heute wiederfindet! Ich<br />

Der Gedanke der Gemeinnützigkeit dieser Genossen-<br />

zehnten zum Wohle der Menschen gesichert.<br />

wurden aus bautechnischer Sicht qualitativ, aber auch<br />

möchte mich aber auch beim Land Niederösterreich<br />

schaften war am Ende des Feudalismus und nach Beginn<br />

aus architektonischer Sicht immer hochwertiger! Die<br />

für die zur Verfügungstellung der Wohnbaufördermittel<br />

der Industrialisierung ein erstes Zeichen von Solidarität<br />

Ich wünsche den Mitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

Verleihung des NÖ Wohnbaupreises 2011 an die Mödlin-<br />

bedanken, diese Mittel ermöglichen es erst, in unserem<br />

in unserer Gesellschaft. Dieser Gedanke hat auch heute<br />

beitern, Funktionären und damit der Gemeinnützigen Bau-<br />

ger Wohnbaugenossenschaft, welche erst im Jänner des<br />

Einzugsgebiet mit seinen hohen Grundstückspreisen sozi-<br />

nach <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n seine Bedeutung nicht verloren. Arbeit<br />

und Wohnungsgenossenschaft alles Gute und viel Erfolg<br />

heurigen Jubiläumsjahres erfolgte, unterstreicht diesen<br />

alen Wohnbau entstehen zu lassen! Auf die nächsten <strong>100</strong><br />

und Wohnung sind immer noch Grundrechte des Men-<br />

für die Zukunft.<br />

kontinuierlichen Weg, der von unserem Hause beschritten<br />

<strong>Jahre</strong> der <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong>!<br />

schen. Daher sind gemeinnützige Genossenschaften<br />

wurde!<br />

unverzichtbare Einrichtungen, wenn es darum geht,<br />

jungen Menschen und Familien eine schöne und leistbare<br />

Es erfüllt mich mit Freude, als Funktionär in einem solch<br />

Wohnung zu sichern.<br />

geschichtsträchtigen und „gut aufgestellten“ Unternehmen<br />

mitwirken zu können!<br />

Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

für <strong>Mödling</strong> hat diesen Auftrag in den vergangenen <strong>100</strong><br />

Bürgermeister Karl Sonnweber beschrieb als Vorstands-<br />

<strong>Jahre</strong>n vorbildlich erfüllt. Zwei Weltkriege und Wirtschafts-<br />

vorsitzender die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft<br />

krisen konnten sie nicht von ihrem Weg abbringen. Dafür<br />

immer als „kleine, feine Bauvereinigung“. Dieser Beschrei-<br />

sei in erster Linie den ehrenamtlichen Funktionären in<br />

bung ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer der Hinweis<br />

Vorstand und Aufsichtsrat, aber auch den engagierten<br />

darauf, dass die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> in den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzlicher Dank<br />

letzten beiden <strong>Jahre</strong>n das Bauvolumen beinahe verdop-<br />

ausgesprochen.<br />

peln konnte und wir dadurch gar nicht mehr „so klein“<br />

sind…<br />

16 17


N i e d e r g a n g u n d A u f b r u c h<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Niedergang<br />

und Aufbruch<br />

Autor: Stephan Schimanowa<br />

EIN BLICK ZURÜCK IN DIE<br />

DAMALIGE SOZIALE SITUATION.<br />

senschaft nahmen diese Politik mit ihrer Gründung bereits<br />

vorweg und initiierten in einer Zeit der Krise und des Niedergangs<br />

der Donaumonarchie den genossenschaftlich<br />

Die beginnende<br />

Industrialisierung<br />

Erst die Vergegenwärtigung der früheren sozialen Situation<br />

ermöglicht es uns, die Bedeutung der Gründung<br />

der <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> tatsächlich zu begreifen.<br />

Zur Jahrhundertwende standen den wohlhabenden<br />

Gesellschaftsschichten relativ kostengünstige Wohnungen<br />

zur Verfügung, während die ärmeren Schichten sowohl<br />

relativ teurer als auch schlecht wohnten.<br />

Die Situation war so schlimm, dass es in den <strong>Jahre</strong>n<br />

1910/11 erstmals zu großen Demonstrationen von<br />

unzufriedenen MieterInnen und Obdachlosen gegen die<br />

Wohnungsnot und die grassierende Teuerung kam. Erst<br />

danach begann schrittweise ein Umdenken der Politik,<br />

die bis dahin den kommunalen Wohnbau als Mittel gegen<br />

die Wohnungsnot ablehnte. Diese Idee schaffte jedoch<br />

erst durch das Vorbild des Roten Wiens nach 1918 den<br />

Durchbruch. Die Gründungsväter der <strong>Mödling</strong>er Genos-<br />

organisierten sozialen Wohnbau.<br />

Die Donaumonarchie,<br />

ein widersprüchliches<br />

Gebilde<br />

Die Habsburger Monarchie war in ihrer Endphase ein<br />

äußerst widersprüchliches Gebilde. So großartig das alte<br />

Österreich in der meist verklärten Rückschau scheinen<br />

mag, so gab es doch „zwischen Galizien und der Lombardei,<br />

zwischen den Bergbaugebieten Böhmens und Mährens<br />

und den Bergbauerndörfern der Alpenländer krasse,<br />

heute kaum vorstellbare Gegensätze“ 1 .<br />

Die Monarchie war Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur<br />

durch die wirtschaftlichen und sozialen Konflikte der sich<br />

entwickelnden Industriegesellschaft gebeutelt, sondern<br />

auch durch die wachsenden Auseinandersetzungen<br />

Ende der 1880er <strong>Jahre</strong> setzte ein Wirtschaftsaufschwung<br />

ein und mit diesem die Umstellung auf industrielle Betriebsformen.<br />

Die FabriksarbeiterInnen sahen sich dabei<br />

„einem verschärften Disziplinierungsdruck ausgesetzt,<br />

der verschiedenste Formen annehmen konnte – Antreiberei<br />

durch Werkmeister, Geldstrafen, Zwang zu intensiver<br />

Arbeit mittels Akkordreduktionen oder schnellerem<br />

Maschinentakt, Zunahme der Arbeitsteilung und Monotonie,<br />

etc.“ 2 Die Arbeitsbedingungen im Handwerks- und<br />

Kleingewerbe waren jedoch noch menschenunwürdiger,<br />

denn dort reagierte man auf die wachsende Konkurrenz<br />

der produktiveren Massenfertigung mit massiven Arbeitskosteneinsparungen.<br />

Während den ArbeiterInnen in den Fabriken ein 11-Stundentag<br />

zugebilligt wurde, mussten ihre KollegInnen in den<br />

Handwerksbetrieben bis zu sechzehn oder mehr Stunden<br />

arbeiten. Unterstützt wurden die Gewerbetreibenden da-<br />

Die Arbeits- und Wohnverhältnisse waren um die<br />

Jahrhundertwende unvorstellbar trist.<br />

Die Entstehung des<br />

genossenschaftlichen und<br />

kommunalen Wohnbaus<br />

Die oben geschilderte Wohnungsnot war natürlich kein<br />

österreichspezifisches Problem, sondern allgemeine Folge<br />

der Industrialisierung. Da die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in Westeuropa etwas fortgeschrittener als in Österreich<br />

war, gab es dort die ersten sozialpolitischen Versuche,<br />

der Wohnungsnot entgegen zu wirken. So entwickelten<br />

in der ersten Hälfte des 19 Jahrhundert in England und<br />

zwischen den verschiedenen Nationalitäten des Vielvöl-<br />

bei durch die konservative Mehrheit im Reichstag.<br />

Frankreich die sog. „utopischen Sozialisten“ wie Robert<br />

kerstaates. Oberstes Ziel der damaligen Politik war es<br />

Owen (1771–1858) und Charles Fourier (1772–1837) Kon-<br />

jedoch nicht, einen Interessensausgleich zwischen den<br />

Während der linke Flügel der Liberalen für eine Schutzre-<br />

zeptionen für genossenschaftliche industriell-agrarische<br />

verschiedenen Gruppen und Bevölkerungsteilen zu erzie-<br />

gelung in allen Wirtschaftsbereichen eintrat, sollten durch<br />

Siedlungen. Die Projekte scheiterten zwar, waren jedoch<br />

len, sondern jeglichen sozialen oder politischen Konflikt<br />

die Beschränkung auf die Fabriken die Konkurrenzchan-<br />

für die weitere Entwicklung des gemeinnützigen-genos-<br />

bereits im Entstehen zu verhindern.<br />

cen des Gewerbes erhöht werden. Nach der Jahrhundert-<br />

senschaftlichen Wohnbaus von großer Bedeutung.<br />

wende beschleunigte sich der Prozess der Herausbildung<br />

Entscheidende Schritte zur Entwicklung des gemein-<br />

Mit allen Mitteln versuchte daher der Adel die gesell-<br />

industrieller Produktionsstrukturen vor allem in Wien.<br />

nützigen Wohnbaus erfolgten in Österreich erst um die<br />

schaftliche Liberalisierung, aber auch die Organisierung<br />

Dabei waren die Elektroindustrie, der Maschinenbau, aber<br />

Jahrhundertwende. So entstand 1898 die „Kaiser Franz<br />

der ArbeiterInnenschaft zu hintertreiben. Unvorstellbare<br />

auch die Metall-, Nahrungs- und Genussmittel-, Papier-,<br />

Josef I. Jubiläums-Stiftung für Volkswohnungen und<br />

Armut, Wohnungsnot und Ausbeutung der ArbeiterInnen<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie und das Druckergewerbe<br />

Wohlfahrtseinrichtungen“. 1902 wurde das „Komitee für<br />

Die Donaumonarchie war als Vielvölkerstaat von kaum<br />

vorstellbaren Gegensätzen geprägt.<br />

kennzeichneten die damalige Zeit.<br />

führend.<br />

die Gründung der ersten gemeinnützigen Baugesellschaft<br />

18 19


N i e d e r g a n g u n d A u f b r u c h<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

für Arbeiterwohnhäuser“ ins Leben gerufen, aus dem<br />

Zeichen des Wahlrechtskampfes. Ziel war die Einführung<br />

1914 parallel zur Mobilisierung trat Viktor Adler vielmehr<br />

In offener Auflehnung gegen die Staatsgewalt zogen die<br />

1907 die „Zentralstelle für Wohnungsreform in Österrei-<br />

eines allgemeinen Wahlrechts und somit die Überwindung<br />

für einen „zivilen“ Burgfrieden zwischen Partei und Kaiser<br />

Massen plündernd auf das flache Land“, beschreibt der<br />

ch“ entstand. Dort engagierten sich sowohl bürgerliche<br />

des Privilegienwahlrechts in der Donaumonarchie.<br />

für die Dauer des Krieges ein, wobei er seine Haltung<br />

Historiker Berthold Unfried die Situation der Donaumonar-<br />

als auch sozialdemokratische Wohnreformer, die sich vor<br />

selbst als Niederlage bezeichnete.<br />

chie 1917/18. Wegen der Lebensmittelknappheit kommt<br />

allem für Reformen hinsichtlich des Gebäudesteuerge-<br />

Am 28. November 1905 kam es in Wien zu einer großen<br />

es im Jänner 1918 zu massiven Streiks, wobei die Arbeite-<br />

setzes und einer Organisierung des Kreditwesens für den<br />

Wahlrechtsdemonstration, begleitet von Arbeitsnieder-<br />

rInnen motiviert durch kommunistische AktivistInnen nicht<br />

gemeinnützigen bzw. genossenschaftlichen Wohnungs-<br />

legung. Am 26. Jänner 1907 wurde ein neues Wahlrecht<br />

nur ökonomische Forderungen stellten, sondern sich in<br />

bau einsetzten. Wie bereits erwähnt kam es 1910/11 zu<br />

von Kaiser Franz Joseph sanktioniert, wobei Frauen<br />

Arbeiterräten organisierten und einen Waffenstillstand und<br />

großen Demonstrationen unzufriedener MieterInnen und<br />

noch immer ausgeschlossen waren und das Gesetz eine<br />

die Aufhebung der Militarisierung der Betriebe forderten.<br />

Obdachlosen, die nur durch massiven Einsatz der Polizei<br />

Bevorzugung der deutschsprachigen Gebiete bedeutete.<br />

Ausgehend von Wiener Neustadt breitete sich der Streik<br />

in den Griff bekommen werden konnten. Erst dann kam<br />

Im Mai desselben <strong>Jahre</strong>s gewannen erwartungsgemäß die<br />

entlang der Südbahn unter Beteiligung von ArbeiterInnen<br />

es zu einem Umdenken der Politik, wobei die Initiativen<br />

Massenparteien die Wahlen nach dem neuen Wahlrecht,<br />

auch aus <strong>Mödling</strong>, in der ganzen Monarchie aus. Gleich-<br />

im Wohnungsbau meist nur kosmetischer Natur waren.<br />

So wurde beispielsweise in Wien eine eigene Magistratsabteilung<br />

für die Wohnungsfürsorge gegründet und 250<br />

wobei die Sozialdemokratie aller Nationalitäten mit 87 von<br />

insgesamt 516 Mandaten die stärkste Einzelfraktion<br />

stellte. Der Demokratisierungsschub durch die Einführung<br />

Der Tod von Kaiser Franz Josef läutete das entgültige Ende der<br />

Donaumonarchie ein.<br />

Ende und Neubeginn<br />

zeitig kam es an der Kriegsfront zu Massendesertationen<br />

und Meuterei, sodass sich die kaiserliche Regierung<br />

zu weitgehenden Zugeständnissen an die Sozialdemo-<br />

Notstandswohnungen gebaut.<br />

eines neuen Wahlrechts konnte nicht verhindern, dass<br />

kratie bereit erklären musste. Als Gegenleistung für die<br />

die nationalen Spannungen innerhalb des Vielvölkerstaats<br />

Bereits im Herbst 1914 entstand in Österreich rund um<br />

Kontrolle der gärenden Arbeiterschaft forderte diese die<br />

„Ich habe nicht geglaubt, dass Hunderte, ja Tausende von<br />

an Intensität zunahmen, wobei auch die Außenpolitik<br />

Friedrich Adler, dem Sohn Viktor Adlers, eine organisierte<br />

Rücknahme der Kriegsverordnung, Wiederaufnahme der<br />

Menschen nackt auf Ringhöfen schlafen, dass fünftausend<br />

Österreichs einen großen Anteil an der innenpolitischen<br />

Opposition gegen den Krieg. Die Agitation der Kriegsgeg-<br />

Parlamentstätigkeit und Aufhebung des Vereins- und<br />

Menschen, Arbeiter einer reichen Aktiengesellschaft, in<br />

Krise hatte. Gerade die Verschärfung der Balkanfrage<br />

ner gipfelte am 21. Oktober 1916 in ein Attentat auf den<br />

Versammlungsverbotes. Das Ende der Donaumonarchie<br />

Wohnungen hausen, die schlimmer sind als alles, was in<br />

u.a. durch die Weigerung Österreichs, 1912 einer von den<br />

Ministerpräsidenten Graf Stürgkh durch Friedrich Adler als<br />

konnte jedoch nicht aufgehalten werden. Unterstützt<br />

der Beziehung möglich gedacht werden kann. (….)<br />

Westmächten und Russland vorgeschlagenen Erklärung<br />

bewusste politische Tat in Opposition zur Politik seines<br />

durch das 14-Punkte Programm des US-amerikanischen<br />

In einer Wohnung, das ist ein Raum, der ein Zehntel so<br />

über das „Desinteresse der Großmächte an der Balkanfra-<br />

Vaters. Zur Zeit seines Prozesses war allerdings von der<br />

Präsidenten Wilson forderten die Tschechen, Polen und<br />

groß ist wie dieser Saal, wohnen achtzig Menschen bei-<br />

ge“ zuzustimmen und dadurch auf Gebietserweiterungen<br />

Kriegsbegeisterung des Augusts 1914 nichts mehr zu<br />

Südslawen die völlige Unabhängigkeit von „Habsburg-<br />

sammen. Auf verfaultem Stroh lagen Menschen zusam-<br />

am Balkan zu verzichten, führte zur schwelenden Kriegs-<br />

bemerken. Trotz Schulterschluss mit der organisierten<br />

Österreich“, worauf im November 1918 reduziert auf das<br />

mengepfercht (…): Männer, Weiber, Kinder durcheinander“<br />

gefahr. Darüber hinaus wurden Reformvorschläge zur<br />

Arbeiterschaft führte die „offenkundige Unfähigkeit des<br />

„Kernland“ Österreich die Republik ausgerufen wurde.<br />

Das Ende der<br />

Donaumonarchie<br />

(Viktor Adler 1888)<br />

Das politische Streben der organisierten Arbeiterschaft<br />

stand in der Zeit der Jahrhundertwende vor allem im<br />

Lösung der Nationalitätenfrage der Sozialdemokratischen<br />

Arbeiterpartei durch den Reichstag abgelehnt. Ein Jahr<br />

später konnte das Parlament auf Grund der slawischen<br />

Obstruktion nicht mehr arbeiten und wurde schließlich<br />

im Zuge der Kriegsvorbereitung durch eine Regierungsverordnung<br />

suspendiert. Ein Aufbegehren der politischen<br />

Parteien und auch der Sozialdemokratie blieb aus. Im Juli<br />

Staats, eine halbwegs erträgliche Lebensmittelversorgung<br />

zu erreichen (….) zu Lebensmitteldemonstrationen<br />

(und) Streiks aller Schattierungen von Organisiertheit und<br />

Politisierung“ 3 . So wurden vor allem die großen Streikwellen<br />

im Mai 1917 bzw. Jänner und Juni 1918 durch<br />

Verpflegungsschwierigkeiten ausgelöst. „Ausgehend von<br />

den Fabriken erfassten Hungerrevolten ganze Regionen.<br />

1 Fritz Kenner: Die Österreichische Gewerkschaftsbewegung.<br />

Entstehung – Entwicklung – Zukunft S. 55<br />

2 Gerhard Meißl: Gewerkschaft und industrielle Arbeitsbeziehungen<br />

1889-1914; in „Sozialdemokratie und Habsburgerstaat“; Hg. Wolfgang<br />

Maderthaner, Löcker Verlag, Wien 1988 S 55<br />

3 Berthold Unfried: Arbeiterschaft und Arbeiterbewegung im 1. Weltkrieg:<br />

Wien und Niederösterreich; in „Sozialdemokratie und Habsburgerstaat“;<br />

Hg. Wolfgang Maderthaner, Löcker Verlag, Wien 1988 S. 133<br />

20 21


<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

1914 war die erste Wohnhausanlage der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> fertiggestellt. Ein Meilenstein im sozialen Wohnbau. Die Gründerhäuser der <strong>Baugenossenschaft</strong> wurden von 1993 bis 1995 mit Mitteln der NÖ Wohnbauförderung aufwendig renoviert.<br />

22 23


Verwirklichte Utopien<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Eine der ältesten Wohnungsgenossenschaften<br />

Österreichs<br />

feiert <strong>100</strong>. Geburtstag<br />

Autorin: Sylvia Unterrader<br />

Die Anfangszeit des<br />

sozialen Wohnbaus<br />

in <strong>Mödling</strong><br />

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erlebte<br />

<strong>Mödling</strong> einen enormen Bevölkerungszuwachs, die Einwohnerzahl<br />

verdreifachte sich von knapp 5.000 Personen<br />

im Jahr 1869 auf über 15.000 Personen im Jahr 1900.<br />

1910 lebten gar schon über 18.000 Menschen in der<br />

Stadt. Einen kleinen Teil bildeten reiche Zuzügler aus<br />

Wien, für diese und für die zahlreichen Sommergäste wurden<br />

ganze Gassen von Villen und Häusern zum Verkauf<br />

oder zur Miete errichtet. Über 70 % der <strong>Mödling</strong>er Bevölkerung<br />

jedoch, die Arbeiter und Tagelöhner vor allem<br />

in der Industrie, aber auch im Gewerbe, im Handel und in<br />

der Landwirtschaft lebten in tristen Verhältnissen und<br />

litten unter unwürdigen Wohnbedingungen. Eine skrupellose<br />

Wohnungsspekulation verschärfte die Wohnungsnot<br />

und die Massenarmut noch zusätzlich. In vielen Ländern<br />

verursachte die Industrialisierung vor allem in den Ballungszentren<br />

große soziale Probleme. Man begann sich<br />

politisch zu organisieren und gegen die Zustände aufzubegehren.<br />

1890 hatte sich der Arbeiterbildungsverein<br />

Fortschritt formiert und es bildeten sich Gewerkschaften,<br />

die für die Rechte der Arbeiter kämpften, es entstand<br />

eine Selbsthilfe- und Genossenschaftsbewegung, die auf<br />

Kooperation und Solidarität setzte und die Situation der<br />

Arbeiterfamilien verbessern wollte.<br />

In <strong>Mödling</strong> wurde schon früh, am 29. März 1912 die<br />

<strong>Mödling</strong>er Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft,<br />

als eine der ersten in Österreich gegründet. Hunderte<br />

Arbeiter stellten ihre „Spargroschen“ zur Verfügung<br />

und zahlten einen für die damalige Zeit hohen Genossenschaftsanteil<br />

von <strong>100</strong> Kronen ein, obwohl nicht alle damit<br />

rechnen konnten, eine der Wohnungen zu beziehen. Das<br />

war die Geburtsstunde des sozialen Wohnbaus in <strong>Mödling</strong>.<br />

Die Arbeiter legten auch selbst Hand an, teils neben<br />

ihrer beruflichen Tätigkeit, und halfen am Wochenende<br />

und am Abend, um die ersten Wohnhäuser nach den Plänen<br />

des Wiener Architekten Hubert Gessner zu errichten.<br />

Bereits 1914 wurde der Wohnkomplex „Fünfhaus“ Ecke<br />

der heutigen Buchbergergasse (damals Schulgasse)/<br />

Payergasse fertiggestellt und 73 Wohnungen konnten<br />

übergeben werden. Die fortschrittliche Ausstattung der<br />

Anlage und der Wohnungen war für damalige Verhältnisse<br />

keine Selbstverständlichkeit. In jedem Stockwerk<br />

gab es Wasser und eine WC-Anlage mit einem eigenen<br />

WC für jede Wohnung sowie Gaslichtleitungen in die<br />

Wohnzimmer. Die Küchen besaßen unter dem Fenster ein<br />

Einbauschränkchen, das im Winter wie ein Kühlschrank<br />

funktionieren konnte. Jedes Objekt verfügte über ein<br />

Gemeinschaftsbad und eine Waschküche, die nach einer<br />

gewissen Ordnung jedem Mieter zur Verfügung standen,<br />

sowie eine Werkstätte. Die Grünflächen hatten einen<br />

Platz zum Wäsche trocknen, eine Kinderspielwiese und<br />

ein Kinderplantschbecken. Die Architektur der Anlage<br />

wies sowohl Elemente des Jugendstils als auch der<br />

Gründerzeit auf und hatte auch ein wenig die Anmutung<br />

der Wohnhöfe des „Roten Wien“, und das bereits einige<br />

<strong>Jahre</strong> vor deren Entstehen. In dem einen oder anderen der<br />

hellen Kellerräume fand in den darauf folgenden Jahrzehnten<br />

auch so mancher Verein eine Heimstatt, wie etwa<br />

der Arbeiterradiobund, wo sich technisch Interessierte der<br />

„Anfertigung von Apparaten“ widmeten. Man bemühte<br />

sich, Kultur-, Betreuungs- und Freizeitangebote für die ten. Mehrmals musste die Schule aus Mangel an Kohlen<br />

ArbeiterInnen und deren Kinder und die Jugendlichen zu geschlossen werden. Gleich nach dem Ende des Krieges<br />

schaffen. So entstanden weitere Vereine in <strong>Mödling</strong>. In der begannen bei der <strong>Baugenossenschaft</strong> die Planungen für<br />

Nähe der Wohnanlage, der Mannagettagasse 23, wurde den weiteren Wohnungsbau. Die Weltwirtschaftskrise<br />

1918 das Vereinshaus des Arbeitervereins Kinderfreunde machte die Beschaffung des benötigten Materials fast<br />

bezogen, der 1916 gegründet worden war. Weiters<br />

unmöglich, dennoch konnten bis zum Jahr 1930 in sechs<br />

entstanden auch ein Arbeiter-Gesangsverein und ein weiteren Objekten nahe der ersten Wohnhausanlage 81<br />

Arbeiter-Mandolinenverein. Der Erste Weltkrieg unterbrach Wohnungen übergeben werden, in denen bereits Wasserleitungen<br />

und WCs installiert waren. Davor schon, im Jahr<br />

jäh die Anstrengungen zur Verbesserung der Situation<br />

der Arbeiterinnen und Arbeiter. Millionen Tote und eine 1920 übernahm die Bau- und Wohngenossenschaft nach<br />

Verschärfung des Elends waren die Folge. Im Jahr 1919 Verhandlungen mit der Gemeinde <strong>Mödling</strong> gegen Bezahlung<br />

von zwei Millionen Kronen die Häuser der „Kolonie“<br />

berichteten die <strong>Mödling</strong>er Nachrichten, dass viele Kinder<br />

aus der Schöffelvorstadt wegen Schuh- und Kleidermangels<br />

schon monatelang nicht zur Schule kommen konn-<br />

in der Hartigstraße und der Robert-Koch-Gasse.<br />

Plan von Fünfhaus des Architekten Huber Gessner. Die Ausstattung der Wohnungen war für damals keine Selbstverständlichkeit.<br />

24 25


Verwirklichte Utopien<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Interview mit<br />

Franziska Krapfenbauer<br />

gerutscht. Auch ein Sandkasten war da, und Klopfstangen.<br />

Weiter hinten, Richtung St. Gabriel, wo heute auch Wohnhäuser<br />

stehen, hatten wir Schrebergärten. Im mittleren<br />

BürgerKriegsWirren<br />

Nicht nur der Erste Weltkrieg brachte große Probleme<br />

Wir sind 1935 oder 1936 hier eingezogen. Da war ich neun<br />

Haus gegenüber vom Gemeinschaftsbad gab es einen<br />

für die Umsetzung der sozialen Ziele der jungen Genos-<br />

oder zehn <strong>Jahre</strong> alt. Die Aufstände waren schon vorbei.<br />

Greißler, der „Weißhäupl“, dort haben wir gute Punsch-<br />

senschaft, die nachfolgende Weltwirtschaftskrise hatte<br />

Vorher haben wir in der Grenzgasse gewohnt. Ich erinnere<br />

krapferl und Liptauer bekommen. Im Gemeinschaftsbad<br />

wiederum bittere Not für die arbeitende Bevölkerung zur<br />

mich, dass dort im Februar 34 durch unser offenes Fenster<br />

war ein Badeofen, den mussten wir heizen, dann hatten<br />

Folge. Die innenpolitischen Auseinandersetzungen eska-<br />

durchgeschossen wurde, bei einem hinein, bei einem<br />

wir warmes Wasser zum Duschen. 1946 habe ich gehei-<br />

lierten zum Bürgerkrieg. Am 12. Februar 1934 wurde die<br />

anderen hinaus. In Fünfhaus wurde auch geschossen. Dort<br />

ratet. Mein Mann und ich haben in dem großen Zimmer<br />

Sozialdemokratische Partei verboten. Ihre Organisationen<br />

haben dann meine Eltern und ich in einer Zimmer-Küche-<br />

gewohnt, und meine Mutter hat mit unserer kleinen Tochter<br />

wurden aufgelöst, Konsumvereine und Genossenschaften<br />

Wohnung gewohnt. Die Häuser und die Wohnungen<br />

in der Küche geschlafen, weil nur dort ein kleiner Ofen war.<br />

gleichgeschaltet. In der <strong>Baugenossenschaft</strong> für <strong>Mödling</strong><br />

waren für die damalige Zeit sehr gut. Vorher gab es für die<br />

Das Baby ist nach ein paar Monaten gestorben. Es war<br />

wurden der Vorstand und der Aufsichtsrat neu besetzt<br />

Arbeiter keine anständigen Wohnungen. In jedem Haus<br />

eine Frühgeburt. Das war schlimm. Dann sind wir woan-<br />

und beschlossen, „dass die Arbeit für die Genossenschaft<br />

war oben eine Waschküche mit einem großen Kessel zum<br />

ders hin gezogen. Wir wollten eine eigene Wohnung, haben<br />

wie immer ohne jede Politik geleistet wird.“ 1 In und vor der<br />

Wäsche kochen, einem Waschtrog und einem Bottich zum<br />

aber keine bekommen. Als meine Mutter gestorben ist,<br />

Wohnhausanlage „Fünfhaus“ und der näheren Umgebung<br />

Schwemmen. Am Dachboden konnten wir die Wäsche<br />

sind wir dann wieder zurück in die Wohnung in Fünfhaus<br />

jedoch kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen, die<br />

aufhängen, und jeder hatte einen Verschlag, wo man<br />

gezogen. Ich wohne heute noch da. Die Hausgemeinschaft<br />

mehrere Todesopfer forderten. Im Ständestaat verschärfte<br />

Sachen lagern konnte. In den Küchen war ein gemau-<br />

war eine gute. Wir haben uns gegenseitig besucht und uns<br />

sich die Situation für die <strong>Baugenossenschaft</strong> dramatisch.<br />

erter Ofen zum Heizen. Als Kinder haben wir hinten eine<br />

auch am Gang getroffen. Später ist das Wasser ja dann in<br />

Alle Funktionäre wurden ihrer Ämter enthoben, nur der<br />

Kegelbahn gehabt, wo die Großen immer gespielt haben.<br />

die Wohnungen geleitet worden. Heute gibt es nicht mehr<br />

Sekretär, der sich politisch anpasste, blieb weiterhin be-<br />

Und es gab ein kleines Plantschbad für den Sommer, und<br />

so viel Kontakt untereinander wie früher.<br />

schäftigt. Mit dem Einmarsch Hitlers am 12. März 1938,<br />

im Winter sind wir mit der Rodel den kleinen Hügel hinunter<br />

(Protokoll: Sylvia Unterrader)<br />

Wohnhausanlage<br />

Payergasse 28 bis 30<br />

„Die Häuser der Kolonie erwarb die <strong>Baugenossenschaft</strong> im Jahr<br />

1920 von der Stadtgemeinde Möding. Danach wurden sie erstmals<br />

seit ihrer Errichtung im Jahr 1873 renoviert.“<br />

„Leopold Müller war Bewohner von<br />

Fünfhaus und Lokalobmann<br />

der <strong>Mödling</strong>er Sozialdemokraten.“<br />

„Die Häuser in der Riemerschmiedgasse wurden am 03. Juli 1939<br />

von der Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

Maria Enzersdorf übernommen. Diese wurde danach aufgelöst.“<br />

26 27


Verwirklichte Utopien<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

änderte sich auch in der Genossenschaft wieder<br />

einiges: „Mit dem heutigen Tag erhält die Genossenschaft<br />

die Selbstverwaltung…. wieder zurück, die ihr von den<br />

früheren Machthabern über vier <strong>Jahre</strong> vorenthalten wurde.<br />

Wiederaufbau unter schwierigsten Bedingungen. In den<br />

ersten zwei <strong>Jahre</strong>n nach dem Krieg, von 1945 bis 1947<br />

wurde die <strong>Baugenossenschaft</strong> von einem öffentlichen<br />

Verwalter geführt. Die Nachkriegsjahre waren geprägt von<br />

Der Vorstand der Genossenschaft beschloss, dass keine<br />

Genossenschaftswohnung ins Eigentum übertragen werden<br />

kann. Allerdings wurden die Wohnungen oft jeweils<br />

den Nachkommen übergeben. Man meldete sich für eine<br />

Interview mit Werner Burg,<br />

Altbürgermeister von<br />

<strong>Mödling</strong><br />

…..“. 2 Am 19. Oktober 1938 trat der neue Vorstand erst-<br />

den schwierigen Renovierungsmaßnahmen zur Beseiti-<br />

Wohnung an, und da die Dinge in der Familie blieben,<br />

Nach dem Krieg hat man wieder begonnen, Wohnungen<br />

mals nach der Machtübernahme zusammen.<br />

gung der Kriegsschäden. Vorsichtige finanzielle Gebarung<br />

wurde auch investiert.<br />

zu renovieren. Es muss gegen 1947 gewesen sein, da<br />

bewahrte die Genossenschaft vor größeren Schäden bei<br />

habe ich am Bau gearbeitet, bei der Firma Karpfen zuerst.<br />

Wichtige Punkte waren: den jüdischen Mitgliedern den<br />

Austritt nahezulegen (= keine Wohnung) und die Schmückung<br />

der Häuser durch jeweils zwei kleine Fahnen in den<br />

Fenstern. Als 1938 die deutschen Truppen in Österreich<br />

einmarschierten, übernahmen die Nationalsozialisten<br />

Geschäftsführung, Eigentum und Vermögen der Genos-<br />

der durchgeführten Währungsreform. Inzwischen arrangierte<br />

man sich auch mit den Besatzern, unter denen auch<br />

Frauen waren, ein reger Handel mit Lebensmitteln begann.<br />

Oft gaben die Russen der Bevölkerung, vor allem den<br />

Kindern, von ihren Lebensmitteln.<br />

Und da haben wir schon Wohnungen gebaut, da unten in<br />

der Haydngasse, in der Payergasse. Die Wohnungen, die<br />

man damals gebaut hat, waren für heutige Verhältnisse<br />

relativ klein. Sie haben zumindest ein eigenes WC gehabt,<br />

eine eigene Wasserleitung, Waschküchen waren gemeinsame<br />

im Haus. Und ein Bad war auch drin, das war auch<br />

senschaft.<br />

Es wurden von da an und bis zum Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges keine Wohnbauten mehr errichtet. Während<br />

dieser Zeit, am 3. Juli 1939 wurde die Gemeinnützige<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaft Maria Enzersdorf mit<br />

der Wohnhausanlage Riemerschmidgasse übernommen.<br />

Das Dritte Reich versprach Arbeit und Brot, viele folgten<br />

den Verheißungen. Doch das Land, Europa und die ganze<br />

Welt steuerten geradewegs auf einen Abgrund zu.<br />

Im Herbst 1947 wurde der erste Heimkehrertransport<br />

aus Russland erwartet. Viele standen, als sie nach Hause<br />

kamen, vor dem Nichts. Sobald es möglich war, im Jahr<br />

1951, begann die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

wieder mit der Planung und Errichtung von dringend<br />

benötigtem Wohnraum. Die Republik Österreich und<br />

das Land Niederösterreich richteten Wiederaufbaufonds<br />

ein und erließen mehrere Wohnbauförderungsgesetze, sie<br />

stellten wesentliche finanzielle Mittel zur Verfügung. In den<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n von 1952 bis 1962 konnten in <strong>Mödling</strong> damit<br />

„Eröffnung der Wohnhausanlage in der Arbeitergasse unter großer<br />

Teilnahme der Bevölkerung und Prominenz.“<br />

schon was. Seit 1959 wohne ich in der Payergasse 9. Die<br />

Wohnungen waren schon etwas moderner.<br />

Die Häuser, die 1912 entstanden sind, hat man dann modernisiert,<br />

das war auch schon ab den 50er <strong>Jahre</strong>n, dass<br />

die Leute Wasser in die Wohnungen bekommen haben,<br />

denn vorher waren Wasser und WC am Gang. So hat es<br />

nun jeder selber bekommen. Auch in der Payergasse.<br />

Hauptsächlich modernisiert ist Fünfhaus worden, das war<br />

der erste Bau, Ecke Buchbergergasse/Payergasse.<br />

Nachkriegszeit und<br />

Wiederaufbau<br />

Der Zweite Weltkrieg hat in der Region <strong>Mödling</strong> schwere<br />

Bombenschäden mit sich gebracht, die Lebensmittelsituation<br />

war sogar noch schlechter als während des Krieges,<br />

da die letzten Vorräte geplündert waren und es keine<br />

Infrastruktur für die Versorgung gab, auch viele Betriebe<br />

waren zerstört, Rohmaterial fehlte, und so begann der<br />

bereits 639 moderne Wohnungen gebaut werden, die<br />

anfangs von Stadtbaumeister Ing. Anton Joiser und später<br />

von Dipl. Ing. Architekt Kurt Russo geplant wurden.<br />

1953 wurden die Lebensmittelmarken eingestellt. Lang<br />

entbehrte Produkte bekam die Bevölkerung auch über<br />

Care-Pakete. 1955 zogen die Besatzer ab. <strong>Mödling</strong><br />

entwickelte sich im Lauf der <strong>Jahre</strong> zu einem beliebten<br />

Wohngebiet. Die Schöffelvorstadt hieß nun Neu-<strong>Mödling</strong>.<br />

„Das erste neu errichtete Wohnhaus der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

<strong>Mödling</strong> nach dem Krieg befindet sich in der Haydngasse 25.<br />

Am 1. Jänner 1953 wurden dort 12 Wohnungen bezogen.“<br />

Da waren die ersten Häuser, die entstanden sind. In<br />

weiterer Folge hat man begonnen, jeweils zwei Kleinwohnungen<br />

auf eine zusammenzulegen. Ich habe den Eindruck,<br />

dass die Genossenschaft immer sehr reell gehandelt<br />

hat. Geschenkt hat man auch nichts bekommen, aber<br />

es war für Normalverdiener erschwinglich.<br />

(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />

28 29


Verwirklichte Utopien<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Interview mit Adelheid Mayr,<br />

die ehemalige Chef-<br />

Sekretärin erinnert sich<br />

Interview mit Willi Kraus<br />

Ich bin mit meinen Eltern und meiner Schwester 1957 als<br />

Im Jahr 1971 hatte die Genossenschaft fast nur Genossenschaftswohnungen.<br />

Die ersten Eigentumswohnungen waren<br />

zwar bereits errichtet, jedoch noch nicht ins Eigentum<br />

übertragen worden. Es gab einen Prokuristen, der die Geschäfte<br />

führte, sowie einen Vorstand und einen Aufsichts-<br />

Dreijähriger in Fünfhaus eingezogen. Als Drei- bis Vierjähriger<br />

hab ich überall Löcher gegraben, die Leute haben<br />

geschimpft. Das war schon ein bleibender Eindruck.<br />

Dennoch habe ich dort eine wunderbare Jugend verlebt,<br />

mit vielen Freunden.<br />

„Mit der regen Bautätigkeit wuchsen auch die Aufgaben im<br />

Büro der <strong>Baugenossenschaft</strong>.“<br />

rat. Dessen Mitglieder wohnten alle in Genossenschaftswohnungen<br />

und konnten dementsprechend alle Anliegen<br />

der Mitglieder vor Ort erfahren und ans Büro weitergeben.<br />

Dieses bestand aus Finanz- und Mietenbuchhaltung sowie<br />

einer Sekretärin, die auch Hausverwaltungsangelegenheiten,<br />

Wohnungsvergabe und Nutzungsverträge etc. über<br />

hatte. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es auch Genossenschaftsmitglieder<br />

gab, die im Winter, ohne Aufhebens<br />

„Die Wohnhausanlage Fünfhaus sind die Gründerhäuser der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

<strong>Mödling</strong>. Erbaut wurde die Anlage von 1912 bis 1914.“<br />

Die Häuser waren bekannt als Rosenburg. Überall haben<br />

haben an den Zäunen Rosen geblüht. Man hat den Wandel<br />

der Zeit mitbekommen, früher hat jeder jeden gekannt und<br />

gegrüßt. Es war eine Gemeinschaft, es ist meine Heimat.<br />

Früher haben die Leute Blumen gesetzt. Ich hab einmal<br />

einen Tannenbaum gesetzt, der ist jetzt noch da. Ich würde<br />

nie wegziehen. Wir haben dort ein Paradies gehabt.<br />

zu machen, bei starkem Schneefall zur Schneeschaufel<br />

griffen – und das schon um 6 Uhr früh. Nachdem die Ge-<br />

(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />

nossenschaft auch Eigentumswohnungen errichtet, wurde<br />

es somit nötig, einen Rechtsanwalt mit allen Vertragsentwürfen<br />

und den anderen rechtlichen Angelegenheiten zu<br />

betrauen. War bei der Wohnhauserrichtung anfangs ein<br />

Über <strong>Mödling</strong><br />

hinaus<br />

Architekturbüro mit Planung und Bauleitung beauftragt,<br />

In der Hochkonjunktur der Siebziger <strong>Jahre</strong> begann die<br />

wurde dann ein Bauleiter angestellt. Es gab zur damaligen<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> ihre Bautätigkeit über <strong>Mödling</strong> hinaus<br />

Zeit außer Schreib-, Buchungs- und Rechenmaschinen<br />

zu erweitern. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden,<br />

und einem Kopierer keinerlei technische Hilfsmittel, außer<br />

wo die Genossenschaft ihre langjährige Erfahrung einbrin-<br />

natürlich einem Telefon. Ein Computer war noch nicht in<br />

gen konnte, führte zur Errichtung zahlreicher Wohnbauten,<br />

Sicht. Im Großen und Ganzen war die Genossenschaft wie<br />

sogar ganze neue Ortsteile wurden geschaffen, wie etwa<br />

eine Familie. Wie in einer solchen gab es aber auch einmal<br />

in Guntramsdorf, wo 292 Wohnungen und Reihenhäuser<br />

Differenzen. Diese konnten aber immer bereinigt werden.<br />

mit zeitgemäßem Standard übergeben werden konnten.<br />

Achau, Bad Vöslau, Bruck/Leitha, Brunn/Geb, Enzersdorf/<br />

(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />

Fischa, Gablitz, Gießhübl, Guntramsdorf, Kleinneusiedl,<br />

30 31


Verwirklichte Utopien<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Interview<br />

mit Architekt<br />

DI Christoph Egger<br />

Maria Enzersdorf, Mitterndorf/Fischa, Pitten, Reisenberg,<br />

Sollenau, Traiskirchen, Untersiebenbrunn, Vösendorf,<br />

Waidmannsfeld und Wr. Neudorf sind die Partnerstädte<br />

und -gemeinden, in denen seither und bis heute ca. 3000<br />

Ich habe meine Architektentätigkeit 1961 als Werkstudent<br />

begonnen. Mein erstes Gebäude, bei dem ich mitgearbeitet<br />

habe, war die Hauptstraße 62 a. Von da an bis zu<br />

meiner Pensionierung, also rund 30 <strong>Jahre</strong>, war ich ständig<br />

mit Genossenschaftsbauten betraut.<br />

Wohneinheiten, davon rund 1.500 Genossenschaftswohnungen<br />

und 1.500 Eigentumswohnungen bzw. Reihenhäuser,<br />

20 Geschäftslokale sowie mehr als 1.300 Garagen<br />

und Abstellplätze, errichtet wurden, die alle in Verwaltung<br />

der <strong>Baugenossenschaft</strong> stehen. Neben der Schaffung von<br />

neuem leistbaren Wohnraum stellt sich für die Genos-<br />

Ich habe rund <strong>100</strong>0 Wohneinheiten für die Genossenschaft<br />

geplant, in <strong>Mödling</strong>, Guntramsdorf, Maria Enzersdorf,<br />

senschaft die Aufgabe, die bestehenden Altbauten zu<br />

sanieren.<br />

Pitten, Bruck an der Leitha usw. Gleichzeitig wirkte ich<br />

auch als Professor an der HTL. Ich habe die Zeit bei der<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> als eine angenehme und schöne<br />

empfunden, fast wie in einem Familienbetrieb.<br />

In großen Projekten werden diese Häuser auf die aktuellen<br />

modernen Standards sowohl bei der Qualität als auch der<br />

energetischen Ausstattung gebracht, immer mit dem Ziel,<br />

die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, die Ener-<br />

Mein spezieller Wunsch war es immer, so zu bauen, dass<br />

die Leute zufrieden sind, und dass sie sich das auch leisten<br />

können. Besonders stolz bin ich darauf, dass es bei mir<br />

fast keine finanziellen Überschreitungen gegeben hat und<br />

dass die Leute sogar manchmal noch Geld zurück bekom-<br />

„Architekt DI Christoph Egger plante die Wohnhausanlage in der<br />

Hauptstraße - den Leopold Petznek Hof.“<br />

giekosten zu verringern, die Umwelt zu schützen und das<br />

Ortsbild zu erhalten. Die Grundprinzipien der Anfangszeit<br />

– Gemeinnützigkeit und soziale Verantwortung – gelten<br />

für die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> nach wie vor: Damals<br />

wie heute und auch in Zukunft!<br />

„Die Wohnhausanlage Schulweg 11 wurde am 3. Jänner 1964 erstmals<br />

bezogen. Architekt DI Kurt Russo plante dort 42 Wohnungen.“<br />

men haben.<br />

(Protokoll: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer)<br />

(1) S. 350 Bienert, (2) S. 382 Bienert<br />

32 33


Die Kolonie<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Die Kolonie -<br />

Ein Modell mit<br />

Vorbildcharakter<br />

Autorin: Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer<br />

1873 - Erste Arbeiterwohnungen<br />

in der Kolonie<br />

Wohnungen bestand aus einer Küche, durch welche die<br />

Wohnung betreten wurde, einer durch die Küche belichteten<br />

Kammer, dem Kabinett, einem Zimmer, einem von<br />

eine Arbeiterkultur herauszubilden. In der Kolonie gab es<br />

den Männergesangsverein Harmonie. Es wurden eigene<br />

Arbeiterlieder komponiert. 1921 begann die <strong>Mödling</strong>er<br />

Genossenschaft abgewendet werden. Manchen blieb<br />

nichts anderes mehr übrig, als betteln zu gehen. Es gab<br />

Wohlfahrtsmarken bei der Gemeinde, die von den Bettlern<br />

Vor dem Hintergrund des Ausbaus der Südbahn war es<br />

der Küche erreichbaren Abort und einer von der Küche<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> mit den Umbauarbeiten. In den<br />

gegen Essen oder Brennmaterial eingetauscht werden<br />

letztendlich auch die Weltausstellung in Wien im <strong>Jahre</strong><br />

aus zu erreichenden Treppe zum Dachboden.“ 2 Zu jeder<br />

Dachkammern wohnten mittlerweile ganze Familien. Vor-<br />

konnten. Auch Plünderungen, z.B. von Waggons mit<br />

1873, die dazu führte, dass die Lokomotiv-Fabrik in Möd-<br />

Wohneinheit gehörten 50 Quadratmeter Garten.<br />

dringlichste Maßnahme war deshalb, diese Kammern zu<br />

Brennholz, gab es.<br />

ling und in der Folge auch weitere Fabriken gebaut wur-<br />

Wohnungen umzubauen und für alle zugängliche Klosetts<br />

den. Schon auf der Weltausstellung in Paris 1867 zeigte<br />

Unter Firmeninhaber Johann Liebig wurden die Woh-<br />

anzubauen. Während <strong>Mödling</strong>s Straßen seit 1921 be-<br />

Johann Liebig eine Arbeiterwohnanlage, die Vorbildcha-<br />

nungen vermietet. 1875 musste die Lokomotivfabrik<br />

leuchtet waren, bekam die Kolonie erst 1923 elektrische<br />

rakter für die Kolonie hatte.<br />

wieder geschlossen werden. In dem stillgelegten Werk<br />

Straßenbeleuchtung. Die sanitären Zustände waren<br />

wurde später von Alfred Fränkel eine Schuhfabrik errich-<br />

äußerst mangelhaft. 1930 ließ die Genossenschaft Was-<br />

tet. Nun wohnten die Arbeiter mietfrei. Die Häuser hießen<br />

serleitungsarbeiten durchführen. Die Wohnungen in der<br />

„Schusterhäuser“, ihre Bewohner „Schusterhäusler“, was<br />

Kolonie waren gefragt. Allerdings musste man Mitglied<br />

durchaus abwertend klang. 1921 übernahm die Genos-<br />

der Genossenschaft werden. Wartezeiten waren nicht<br />

senschaft die Häuser in der Kolonie. In dieser Zeit, bis in<br />

ungewöhnlich. Sozial war das Gebiet jenseits der Bahn<br />

die 30er-<strong>Jahre</strong>, war das Leben dort von Armut geprägt.<br />

Es mangelte an Kleidung und Nahrung. Auch bei der<br />

Beschaffung von Heizmaterial musste die Bevölkerung zur<br />

immer ausgegrenzt. Da die Wohnungs- und Geldnot groß<br />

war, wurden in den Wohnungen Untermieter und Bettgeher<br />

aufgenommen, so konnte man sich sein Budget etwas<br />

Musik brachte Abwechslung in das Leben<br />

der in Armut lebenden Menschen.<br />

Selbsthilfe greifen! In den Fabriken kam es zu Betriebsstillständen.<br />

1920 war die Schuhfabrik mit 550 Personen<br />

aufbessern. Die Mieten waren wesentlich niedriger als in<br />

<strong>Mödling</strong>. Dennoch waren Mietrückstände hoch, immer<br />

Schwere Zeiten<br />

Die Arbeiter der Lokomotivfabrik. Sie bewohnten einst<br />

die Häuser der Kolonie.<br />

vor dem Zusperren, da das Gaswerk nicht mehr arbeitete.<br />

Mit der Zeit begann sich ein Arbeiterbewusstsein,<br />

wieder waren Leute von Delogierung bedroht, sodass die<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> 1933 die Aufstellung von Wohnbara-<br />

1934 spitzte sich die Lage zu. In der Kolonie trafen sich in<br />

einigen Wohnungen die „Illegalen“. Am 15. Februar 1934<br />

Der Zustrom von Arbeitern aus der Monarchie, Böh-<br />

cken überlegte.<br />

wurden auch hier Hausdurchsuchungen durchgeführt.<br />

men, Mähren und der Slowakei machte es erforderlich,<br />

Männer wurden hinaus getrieben auf die Sumpfwiese,<br />

den Leuten, meist waren es Facharbeiter wie Schlosser,<br />

Die Lage war trist, Frauen waren zumeist auf Hilfsarbeiten<br />

einige verhaftet. 1934 wurde die Notkirche aus Holz ge-<br />

Schmiede, Gießer etc., Unterkünfte zur Verfügung zu<br />

angewiesen, putzen etc., manche haben in Heimarbeit<br />

weiht. Es gab eine Schulkinderausspeisung und eine Mut-<br />

stellen. In der Nahe der Fabrik, im „Steinfeld“, war ausrei-<br />

Polster gestickt etc. Da die Löhne der Frauen niedriger<br />

terberatung. Die Schäden in der Kolonie aus laufenden<br />

chend Baugrund vorhanden. 1872 wurde der Bauconsens<br />

waren als die der Männer, bekamen sie manchmal noch<br />

Tumulten bezifferte man mit 1264,88 Schilling. Es wurden<br />

für 37 Häuser erteilt, im Juli 1873 bekamen weitere elf<br />

Arbeit. Prägendes Bild der damaligen Zeit war der ar-<br />

<strong>100</strong> neue Fensterstöcke eingesetzt, Tischler-, Spengler-<br />

den Benutzungsconsens. Es wurden wurden 45 Häuser<br />

beitslose Vater. Innerhalb der Arbeitersiedlung schweißte<br />

und Maurerarbeiten durchgeführt. Bei einigen Häusern<br />

gebaut, lauter gleiche, ebenerdige Häuser aus massivem<br />

die Not zusammen. Der Zusammenhalt der Leute kenn-<br />

erneuerte man den Außenputz, alle Häuser wurden gestri-<br />

Naturstein, die Wetterseiten mit Holzschindeln verkleidet.<br />

zeichnete das Leben in der Kolonie. Obdachlosigkeit, die<br />

chen, die sanitären Anlagen verbessert. Als die Hitler-Re-<br />

„In einem Haus wohnten vier Familien. Jede dieser<br />

Die Kinder der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Kolonie.<br />

schlimmste Folge von Arbeitslosigkeit, konnte dank der<br />

gimente einmarschierten, sie kamen mit Gulaschkanonen,<br />

34 35


Die Kolonie<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

wurden auch in der Kolonie die Häuser mit Hakenkreuzen<br />

und Girlanden versehen. 1939 befand man, dass die Ko-<br />

im Luftschutzkeller oder unter Felsvorsprüngen. Dabei<br />

wurde auch das Haus Hartigstraße 34 ziemlich beschä-<br />

Der Neubeginn<br />

allem außer Lebensmitteln handeln. Schwarzhandel und<br />

Naturalwirtschaft blühten. In der Kolonie konnte man sich<br />

lonie ein abbruchreifes „Elendsquartier“ sei. Die nötigsten<br />

digt, aber auf Betreiben von Pater Kienast von Leuten aus<br />

Für die Bewohner der Kolonie begann um 1949 wie-<br />

durch Gemüseanbau und das Halten von Kleintieren über<br />

Reparaturen wurden vorgenommen: 11 Dächer mit Eternit<br />

St. Gabriel saniert. Am 18. Februar 1946 wird Ferdinand<br />

der der Alltag. Man fand Arbeit in der Lackfabrik Stoll,<br />

Wasser halten, aber man musste die Naturalien mit dem<br />

gedeckt, 12 Rahmenstockfenster erneuert, man be-<br />

Buchberger zum Ortsvorsteher gewählt, Hermann Buchin-<br />

in der Korkstein, in der Papierfabrik Friedheim oder<br />

Finanzamt teilen. Erst 1949 bei besserer Versorgungslage<br />

schloss 40 Wohnungstüren für die Mansarden. Die Häuser<br />

ger aus der Hartigstraße 33 wird Postenkommandant von<br />

beim Schleussner. Einige Koloniebewohner machten<br />

wurde die Genehmigungspflicht für landwirtschaftliche<br />

wurden grau gestrichen. Man hob Splittergräben aus und<br />

Neu-<strong>Mödling</strong> und Landtagsabgeordneter und am 22. Juli<br />

sich selbständig, wie der Fuhrunternehmer Kartner, der<br />

Selbstversorger aufgehoben. Im Juli 1945 wurden in der<br />

deckte sie mit Eisenbahnschienen ab. Hier suchte man<br />

1946 auch Bezirksvorsteher.<br />

Deichgräber Ortner, ein Reisighändler und ein Abrissun-<br />

Kolonie 17 Wohnungen um 1260 RM notdürftig herge-<br />

bei den Bombenangriffen Schutz, ebenso wie im Bunker,<br />

ternehmer. In der Hartigstraße 15 durfte Herr Chladek mit<br />

richtet. Fensterglas und Dachziegel kamen erst im August<br />

36 37


Die Kolonie<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

1946. Bauholz war schwer zu bekommen. In den Woh-<br />

dieser Stelle zerbombte Haus wurde nicht hier, sondern<br />

der einzubauen. Der reine Hygienegedanke wurde um den<br />

am 13. September 1978 und 1979 führte die Stadtge-<br />

nungen fehlte es am Nötigsten, oft auch an Möbeln. Man<br />

Ecke Schillerstraße/Hartigstraße aufgebaut. Bildungs-<br />

Wellnessfaktor ergänzt. 1955 hält das Fernsehen Einzug.<br />

meinde umfangreiche Sanierungen durch. Erdgasleitung<br />

hatte eine Küche, ein größeres Zimmer und ein Kabinett,<br />

und Berufsniveau stiegen, in jedem Doppelhaus wohnten<br />

Zunächst in Gasthäusern, dann stellt die Genossenschaft<br />

und Abwasserkanal wurden verlegt, Strom und Telefon<br />

die Zimmer wurden je nach Anzahl der Kinder abgeteilt.<br />

wieder wie vorgesehen vier Familien. Ab 1950 wurden die<br />

in der Hartigstraße 13, im Haus, wo der Konsum war, ein<br />

verkabelt, jedes Haus bekam einen Telefonanschluss.<br />

Der Fortschritt hält Einzug<br />

Wohnungen durch den Bau der Gartenhütten erweitert.<br />

Waschküchen, Werkstätten, Bäder konnten ausgelagert<br />

Fernsehgerät auf. Die Leute zahlten Eintritt, so wurde der<br />

Fernseher abbezahlt. Mittwochnachmittag durften die<br />

1982 wurden bei einigen Häusern Dächer erneuert und<br />

Mauern trockengelegt. Am 4. Oktober 1986 konnte<br />

oder ein bewohnbares Zimmer geschaffen werden. Die<br />

Kinder um 60 Groschen Kasperl schauen. Die elektrischen<br />

man das Fest zur Vollendung der Renovierung nach der<br />

1949 legte die Gemeinde Wien auf Drängen der Genos-<br />

Grenze und Treffpunkt zwischen der oberen und unteren<br />

Leitungen wurden erst 1970 erneuert. Ab 1964 gab es die<br />

Unterschutzstellung feiern. Das Leben in der Kolonie hat<br />

senschaft endlich eine Wasserleitung in die Hartigstraße.<br />

Kolonie war das Drahdiwaberl, das Drehkreuz an der<br />

erste Zentralheizung. Als die Hälfte der vorderen Kolo-<br />

sich seit deren Bestehen, und nicht zuletzt in den letz-<br />

In den Schupfen befanden sich Heizmaterialien, Wasch-<br />

Laxenburgerbahn. Letztendlich wurde es entfernt, um den<br />

nie geschliffen wurde, wehrten sich die Bewohner. Am<br />

ten Jahrzehnten sehr verändert. Auch in der ehemaligen<br />

kuchl, Werkstatt etc. Dann wurden auch die Waschtröge<br />

Durchzugsverkehr zu ermöglichen. Beliebter Spielplatz<br />

23. Juli 1977 wurde der Verein zur Erhaltung der Kolonie<br />

Arbeitersiedlung „jenseits der Bahn“ hat der Wohlstand<br />

nach und nach durch Badewannen ersetzt.<br />

der Kinder waren bis dahin die Straße und der Fußball-<br />

gegründet. Wegen einer Unterschutzstellung der Sied-<br />

Einzug gehalten. Das Bemerkenswerte an der Kolonie ist<br />

platz hinter der Kirche. Im Sommer hielten sich die Kinder<br />

lung wandte man sich an das Bundesdenkmalamt: „Das<br />

nicht nur die Tatsache, dass sie zu den frühesten Arbeiter-<br />

Ab 1951 bewilligte die Genossenschaft die Einleitung des<br />

im Plantscherl, Hartigstraße 13, auf.<br />

vorliegende Ensemble stellt eine der wenigen erhaltenen<br />

siedlungen gehört, es ist auch der innere Zusammenhalt,<br />

Wassers in die Wohnungen. Die Einleitung von Gas kam<br />

und frühesten Arbeiterwohnhausanlagen in Österreich<br />

der hier bestand, das Bewusstsein einer gemeinsamen<br />

erst in den 70ern. 1950 wurden die Weichen für das Bu-<br />

Es wurde von den Kinderfreunden betreut. 1954 errichte-<br />

dar. Die betont großzügige und sozial angelegte Anlage<br />

Herkunft und Geschichte.<br />

chingerheim gelegt. Der Bedarf an Garagen wuchs, 1953<br />

te die Genossenschaft das erste Kinderfreibad. 1953 wur-<br />

kann als ein Denkmal der Industrialisierung in Österreich<br />

entstanden in der Hartigstraße 34 Garagenbauten, das an<br />

de das Wasser in die Häuser eingeleitet. Man begann Bä-<br />

angesehen werden“. Die Unterschutzstellung erfolgte<br />

Für die Kinder der Kolonie war das Plantscherl im Sommer ein beliebter Treffpunkt.<br />

Panoramablick auf die Denkmal geschützte Kolonie. Sie ist heute ein integrierter Bestandteil des modernen <strong>Mödling</strong>.<br />

Links die nach dem Krieg erbauten Wohnhäuser in der Arbeitergasse.<br />

38 39


Wiederaufbau<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Wiederaufbau,<br />

Wachstum und<br />

Stabilisierung<br />

Autor: Stephan Schimanowa<br />

Die Entwicklung der<br />

Genossenschaft in der<br />

Zweiten Republik<br />

auch (…) bei allen amtlichen Stellen ein gutes Ansehen<br />

erwerben. Bei allen Baukontrollen, bei Vorsprachen und<br />

an der raschen fehlerlosen Bauabrechnung erkannte man,<br />

dass man einer Gemeinschaft gegenübersteht, die den<br />

Die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft hat sich in dieser<br />

Zeit auf Basis der Vorstellungen der Gründer längst zum<br />

größten sozialen Wohnungsgeber der Stadt entwickelt.<br />

Die Genossenschaft agierte in dieser Zeit jedoch nicht nur<br />

War die Zeit von 1934 bis 1945 für die <strong>Mödling</strong>er Genos-<br />

Ausdruck „gemeinnützig“ nicht nur in ihrem Titel führt,<br />

als Bauherr. Vielmehr war es ein Anliegen, die von Josef<br />

senschaft „äußerst unfruchtbar“ 1 , begann mit dem ersten<br />

sondern ihre ganze Arbeit auf diesem Begriff aufgebaut<br />

Deutsch beschriebenen Ideale der Gemeinnützigkeit und<br />

Nachkriegsbau 1953 die genossenschaftliche Erfolgsge-<br />

hat“ 2 . Die Bautätigkeit konzentrierte sich zwischen 1952<br />

des Gemeinschaftssinns auch unter den MieterInnen zu<br />

schichte von Neuem. Von da an bis zur 50-Jahrfeier 1962<br />

und 1962 hauptsächlich auf die <strong>Mödling</strong>er Schöffelstadt.<br />

etablieren. So wurde der Kulturgroschen eingeführt, um<br />

schuf man 639 Wohnungen. Darüber hinaus wurden 344<br />

zusätzliche Wohneinheiten sowie Geschäftslokale, Garagen<br />

und Abstellplätze verwaltet. Der damalige Obmann<br />

So wurden die Häuser in der Haydngasse 25 bis 29 und<br />

28 bis 32, in der Nansengasse 16-18 und 13, in der Payergasse<br />

31-35, 25 und 9, in der Grenzgasse 56 und in der<br />

Bezugsdatum: 15.05.1954 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Haydngasse 28 bis 30<br />

Nutzfläche: 3193,03 | Wohnungen: 58 | Lokale: 2<br />

Planer: Baumeister Ing. Anton Joiser<br />

damit ein anspruchsvolles Kulturprogramm durchführen<br />

zu können. Reisen wurden organisiert, und im Veranstaltungssaal<br />

in der Arbeitergasse hielten u.a. der berühmte<br />

Josef Deutsch schreibt über diese Zeit „Immer mehr<br />

Buchbergergasse errichtet, sowie weitere Wohnhäuser in<br />

Afrikaforscher Ernst Zwilling und Professor Otto König,<br />

Wohnungsansuchende fanden sich ein, die unsere Hilfe<br />

der Hauptstraße, der Schillerstraße, der Hartigstraße und<br />

Gründer der Biologischen Station Wilhelminenberg, Vor-<br />

beanspruchten. Die Genossenschaft erwarb sich nicht<br />

am Schulweg. Insgesamt wurden in den 10 <strong>Jahre</strong>n vier<br />

träge für interessierte MieterInnen.<br />

nur das Vertrauen der Mitglieder, sondern konnte sich<br />

Mal mehr Wohnungen gebaut als in den 50 <strong>Jahre</strong>n davor.<br />

In den sechziger und siebziger <strong>Jahre</strong>n des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts konnte sich die Genossenschaft nicht nur<br />

in <strong>Mödling</strong> etablieren, sondern die Bautätigkeit auch auf<br />

den Bezirk und sogar bis „über die Donau“ ausweiten. Es<br />

entstanden Wohnhausanlagen u.a. in Untersiebenbrunn,<br />

Bezugsdatum: 01.01.1953 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Haydngasse 25 bis 29<br />

Nutzfläche: 2354,74 | Wohnungen: 42<br />

Planer: Baumeister Ing. Anton Joiser<br />

Pitten, Vösendorf, Enzersdorf a.d.Fischa, Kleinneusiedl,<br />

Guntramsdorf, Bruck a.d. Leitha, Margareten am Moos,<br />

Maria Enzersdorf, Gablitz und Waidmannsfeld. 1968<br />

beschließt der Vorstand, Bauvorhaben, deren Beginn ins<br />

Jahr 1967 hineinfällt, ab diesem Zeitpunkt ins Eigentum<br />

der Wohnungswerber zu übergeben. Eine neue Ära für die<br />

<strong>Mödling</strong>er Genossenschaft beginnt, wobei sie ihre soziale<br />

Ausrichtung dadurch behält, in dem sie den „Grundstock“<br />

der Wohnungen im Genossenschaftsrecht behält. Im<br />

manchen Gemeinden, so auch in Guntramsdorf, wurden<br />

durch die <strong>Mödling</strong>er Genossenschaften ganze Ortsteile<br />

Bezugsdatum: 01.01.1961 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Hauptstraße 42<br />

Nutzfläche: 4444,27m 2 | Wohnungen: 81 | Lokale: 5 | Abstellplätze: 5<br />

Planer: Arch. DI Christoph Egger<br />

Bezugsdatum:01.01.1963 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Arbeitergasse 1,3,5,7,10<br />

Nutzfläche: 3031,84 | Wohnungen: 58 | Garagen: 20<br />

Planer: Arch. DI Kurt Russo<br />

geschaffen. Anlässlich des 75 Jahr-Jubiläums der Genossenschaft<br />

1987 schreibt der damalige Guntramsdorfer<br />

40 41


Wiederaufbau<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

GEDANKEN ZU <strong>100</strong> JAHRE<br />

GEMEINNÜTZIGE BAU- UND<br />

WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT<br />

FÜR MÖDLING REG. GENMBH<br />

deckung und Förderung garantieren in Österreich einen<br />

stabilen und für viele Bürger leistbaren Wohnungsmarkt.<br />

Diese Grundsätze gelten natürlich auch für <strong>Mödling</strong> und<br />

für die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong>. Dies ist der größte<br />

„Hausherr“ in <strong>Mödling</strong> mit rund 1.300 Genossenschafts-<br />

Bürgermeister Rudolf Mokra: „Wenn ich rückblickend die<br />

Verhandlungen, die ich für die Gemeinde Guntramsdorf<br />

mit der jubilierenden Genossenschaft führen durfte, in<br />

Erinnerung rufe, so waren diese immer durch beidseitige<br />

gute Ergebnisse gekennzeichnet. (…) die Zielsetzung<br />

dem Bundes-, Wohn- und Siedlungsfonds, dem Wiederaufbaufonds<br />

1948, den Wohnbauförderungen 1954, 1968,<br />

1984, 1990 und 1993 und durch verschiedenen Sonderwohnbauförderungen<br />

des Landes Niederösterreich und<br />

des Bundes errichtet bzw. saniert. Und auch heute ist die<br />

DR. PETER KAUPA<br />

wohnungen, wozu noch rund 200 in Verwaltung der Genossenschaft<br />

stehenden Eigentumswohnungen kommen.<br />

beider Partner war immer gleich: den Menschen, die in<br />

den Wohnungen leben werden, bestmögliche Bedin-<br />

Wohnbauförderung wichtiger Finanzierungsbestandteil<br />

der Projekte. Die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft hat<br />

Ich selbst bin nahezu 5 Jahrzehnte Mitglied der Baugenos-<br />

gungen zu schaffen“ 3 . In den achtziger <strong>Jahre</strong>n stieg die<br />

sich innerhalb von hundert <strong>Jahre</strong>n von einer Selbsthilfe-<br />

senschaft und war über 3 Jahrzehnte in führender Position<br />

Diese Wohnungen stellen wegen ihrer günstigen Nutzungs-<br />

Zahl der fertiggestellten Wohnungen auf 2.594 und die<br />

initiative zu einem äußerst erfolgreichen genossenschaft-<br />

tätig. Was mich immer fasziniert hat, war das Genos-<br />

gebühren auch in <strong>Mödling</strong> ein Regulativ auf dem Woh-<br />

Gesamtzahl der verwalteten Objekte auf 3.039 an. Zur<br />

lichen „Unternehmen“ entwickelt. Die Ziele sind jedoch<br />

senschaftssystem, das ja die Blüte Ende des 19. und<br />

nungsmarkt dar und bieten sozial Schwächeren die Mög-<br />

Jahrtausendwende waren es bereits 3000 Wohnungen,<br />

dieselben geblieben: auf Basis der Gemeinnützigkeit und<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte und auch heute noch<br />

lichkeit, eine leistbare Wohnung zu erhalten. Aus all diesen<br />

20 Geschäftslokale und 500 Garagen, wobei 50 Prozent<br />

ihrer demokratischer Strukturen leistbare und moderne<br />

seine Berechtigung hat. Eine demokratische Organisation<br />

Gründen ist es daher wichtig, nicht nur Genossenschafter<br />

der Wohnungen sich bereits im Eigentum befanden. Der<br />

Wohnungen für alle zu schaffen.<br />

(Generalversammlung, Vorstand, Aufsichtsrat - Eigentümer<br />

der Genossenschaft sind ihre Mitglieder) und das<br />

Kostendeckungsprinzip (also nicht wie in der globalisiert<br />

zu sein, sondern war es auch wichtig und mit Freude verbunden,<br />

im Sinne der obigen Prinzipien mitzuwirken.<br />

Mitgliederstand betrug 4.128 Personen. Die Erfolgsgeschichte<br />

der <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft ist auch<br />

untrennbar mit der Geschichte der Wohnbauförderung<br />

1 Josef Deutsch aus der <strong>Festschrift</strong> 50 <strong>Jahre</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

2 derselbe<br />

3 Rudolf Mokra <strong>Festschrift</strong> 75 <strong>Jahre</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

liberalisierten Wirtschaftswelt die Gewinnmaximierung)<br />

verbunden. So wurden die Wohnungen mit Mitteln aus<br />

sind die Grundlagen. Der Streit, ob Genossenschaften im<br />

Zeitalter der Globalisierung und der liberalen Weltwirtschaft<br />

noch zeitgemäß und notwendig sind, ist für die <strong>Baugenossenschaft</strong>en<br />

in Österreich, Gott sei Dank muss man sagen,<br />

zugunsten der Genossenschaften ausgegangen.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland, die einen anderen Weg<br />

gegangen ist, wünscht sich das Genossenschaftswesen<br />

im Baugewerbe wieder zurück. Das Genossenschaftswesen<br />

mit dem Kostendeckungsprinzip ist die Grundlage und<br />

ein wichtiges Regulativ im Wohnungsmarkt, um es auch<br />

sozial Schwächeren zu ermöglichen, leistbare Wohnungen<br />

zu bekommen. Nicht verschwiegen soll werden, dass eine<br />

weitere Säule für das leistbare Wohnen, das in Österreich<br />

immer wieder kritisierte, aber letztlich doch als unbedingt<br />

notwendig anerkannte Förderungssystem ist. Kosten-<br />

Nansengasse 13<br />

Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 33<br />

Nutzfläche: 3007,48m 2 | Wohnungen: 56 | Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

42 43


Wiederaufbau<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

„Gemeinnützige Bau- und<br />

Wohnungsgenossenschaft<br />

für <strong>Mödling</strong>“ <strong>100</strong>-jähriges<br />

Bestandsjubiläum<br />

Komm.Rat Helmut<br />

Königsberger<br />

Bezugsdatum: 01.02.1955 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Nansengasse 16-18<br />

Nutzfläche: 4248,44 | Wohnungen: 79<br />

Planer: Baumeister Ing. Anton Joiser<br />

Bezugsdatum: 01.07.1958 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 25<br />

Es freut mich besonders sagen zu können, dass ich über<br />

30 <strong>Jahre</strong> für die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> erfolgreich in<br />

mehreren Funktionen, u.a. Vorsitzender des Aufsichtsrates,<br />

Obmann und Geschäftsführer tätig war. Während dieser<br />

Zeit war mir die Gemeinnützigkeit, verbunden mit den sozialen<br />

Aspekten zur Errichtung von leistbarem Wohnraum,<br />

sehr wichtig. Diese <strong>Baugenossenschaft</strong> ist ihren gemeinnützigen<br />

Aufgaben immer gerecht geworden.<br />

Bezugsdatum: 01.09.1959 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 9<br />

Nutzfläche: 1063,24 | Wohnungen: 18<br />

Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

Sie hat diese Tätigkeit unter Bedachtnahme des erforderlichen<br />

finanziellen Rückhaltes und der notwendigen Sicherheit<br />

bis zum heutigen Tag erfolgreich aufrecht erhalten und<br />

auch für die ordnungsgemäße Verwaltung Sorge getragen.<br />

Bezugsdatum: 01.01.1968 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 4<br />

Nutzfläche: 679,23 | Wohnungen: 12<br />

Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

Ich bin überzeugt, dass die Errichtung geförderter gemeinnütziger<br />

Wohnungen auch in den nächsten Jahrzehnten<br />

ihre Berechtigung und Notwendigkeit haben wird.<br />

Glückwünsche zum Jubiläum und alles Gute<br />

für die Zukunft!<br />

Bezugsdatum: 01.11.1930 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 28 bis 30<br />

Nutzfläche: 1980,55 | Wohnungen: 38<br />

Planer: Ludwig Gschmeidler, Bausachverständiger & Schätzmeister<br />

Bezugsdatum: 01.04.2000 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Payergasse 20<br />

Weyprechtgasse 12c | Nutzfläche: 2808,94 | Wohnungen: 38<br />

Garagen: 43 | Planer: Architekt DI Wolfgang Lederbauer<br />

44 45


Wiederaufbau<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Bezugsdatum: 24.01.1970 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Prießnitzgasse 23<br />

Nutzfläche: 5167,92m 2 | Wohnungen: 71 | Garagen: 6<br />

Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

Bezugsdatum: 01.10.1966 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Josef<br />

Weinhebergasse 4-8 | Nutzfläche: 5709,87m 2 | Wohnungen: 104<br />

Abstellplätze: 39 | Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

Bezugsdatum: 15.04.1961 | Ort: Büro der <strong>Baugenossenschaft</strong>, <strong>Mödling</strong>, Ferdinand Buchbergergasse 9 / Haydngasse 24<br />

Nutzfläche: 1045,63m 2 | Wohnungen: 10 | Lokal 1<br />

Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

Bezugsdatum: 01.10.1962 | Ort: <strong>Mödling</strong>,<br />

Ferdinand Buchbergergasse 11 | Nutzfläche: 2973,44m 2<br />

Wohnungen: 57 | Lokal: 1 | Planer: Architekt DI Kurt Russo<br />

Bezugsdatum: 01.10.1986 | Ort: <strong>Mödling</strong>, Friedrich Schillerstraße 98-<strong>100</strong>/ STG. 1-3<br />

Nutzfläche: 2816,76m 2 | Wohnungen: 36 | Abstellplätze: 36<br />

Planer: Architekten Nehrer & Medek<br />

46 47


Wohnbaupreis<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Ein<br />

ausgezeichnetes<br />

Jubiläum<br />

Pünktlich zum <strong>100</strong>.Geburtstag<br />

wurde die Wohnanlage an<br />

der Ortsstrasse Vösendorf<br />

mit dem NÖ Wohnbaupreis<br />

gewürdigt.<br />

und ökonomisches Bauen gelten dürfen. Drei der 26<br />

eingereichten Projekte wurden preisgekrönt, darunter die<br />

Wohnanlage „Wohnen im Grünen“ an der Ortsstrasse in<br />

Vösendorf, die zusammen mit der Architektin Ulrike Hausdorf<br />

realisiert wurde.<br />

aus zwei zueinander versetzten Baukörpern bestehende<br />

Wohnanlage eröffnet. Alle 48 Wohnungen sind zweigeschossig,<br />

durchgehend Ost-West-orientiert, und funktionieren<br />

wie ein kleines Haus. Flexible Raumkombinationen<br />

erlauben zuschaltbare Home-Offices oder Einliegerräume<br />

für Generationenwohnen. Dazu beidseitig Freiräume wie<br />

Energiekosten minimiert, eine Pelletsheizung sorgt für<br />

Wärme. Die Verschattung der Fassade mit verschiebbaren<br />

raumhohen Sonnenschutzelementen in fröhlicher Farbgebung<br />

ermöglicht jederzeit das Feintuning auf ein angenehmes<br />

Mikroklima. Rundum preiswürdig und vorbildhaft:<br />

Eine Auszeichnung, über die sich Bauherr und Architekt<br />

Eine besondere Auszeichnung zum <strong>100</strong>.Geburtstag gab<br />

Mit der Idee, alle Qualitäten des in Österreich stets er-<br />

Eigengärten, Terrassen, Balkone und Loggien: Garanten<br />

gleichermaßen freuen dürfen.<br />

es für die <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> in Form des Nie-<br />

träumten Einfamilienhauses in den Geschosswohnbau zu<br />

für Ruhe, Privatheit, Freiraum: Flächensparendes Bauen<br />

derösterreichischen Wohnbaupreises, der am 17.Jänner<br />

übernehmen, hatte die Architektin 2007 beim geladenen<br />

gleich hinter der Wiener Stadtgrenze. „Wohnen im Grü-<br />

2012 von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag.Wolfgang<br />

Wettbewerb überzeugt. Ein Ergebnis der jahrelangen<br />

nen“ heißt auch: Wohnen im Einklang mit der Natur.<br />

Sobotka feierlich überreicht wurde. Der NÖ Wohnbau-<br />

Erfahrung ihres Büros „Hadler bis Hausdorf Architects“<br />

Die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit in allen<br />

www.seidl.co.at<br />

preis würdigt Leistungen von Planern und Bauträgern im<br />

geförderten Wohnbau, die als vorbildhaft für ökologisches<br />

im Wohnbau und im sensiblen Umgang mit öffentlichem<br />

Raum und Baukultur im Wiener Umland. 2011 wurde die<br />

Bereichen waren daher von Anfang an Programm: Durch<br />

die kompakte Gebäudehülle werden Wärmeverlust und<br />

WIR BAUEN HEUTE<br />

FÜR MORGEN<br />

Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: Ortsstraße 231-233/ STG. 1<br />

Nutzfläche: 2240,14m 2 | Wohnungen: 24 | Garagen: 33 | Abstellplätze: 9<br />

Bmstr. Ing. Michael Fadler, KommR Ferdinand Rubel, LH-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka, Vize-Bgm. Andreas Holzmann, Arch. DI Ulrike<br />

Hausdorf, KommR Dir. Wilhelm Gelb, Landesbaudirektor DI Peter Morwitzer<br />

48 49


UmWELT<br />

INterview<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Ökologisches<br />

und nachhaltiges<br />

Bauen<br />

Das Einmaleins<br />

des gemeinnützigen<br />

Wohnbaus<br />

Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit Verbandsobmann Mag. Karl Wurm<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> ist Partner beim EU-Projekt HOLISTIC<br />

Im Rahmen des 6. EU-Forschungsprogramms gibt es Ein großes Dankeschön an das HOLISTIC Team, das mit<br />

die große Initiative für nachhaltige Energieversorgung europäischen Forschungsgeldern die Sanierungsprojekte<br />

CONCERTO. HOLISTIC ist eines der Projekte und startete der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> unterstützte.<br />

im Juni 2007 in Dundalk (Irland), Neuchâtel (Schweiz) und<br />

<strong>Mödling</strong>. Ziel ist bis 2013 in <strong>Mödling</strong> 10 % des Energieverbrauchs<br />

einzusparen, 15 % mehr erneuerbare Energie durch die Europäische Union eingereicht:<br />

Folgende Sanierungsprojekte wurden zur Förderung<br />

und 11 % weniger CO2 Ausstoß zu erreichen. Die <strong>Mödling</strong>er<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> ist bei diesem EU Projekt verläss-<br />

– Sanierungszeitraum von 3/2010 bis 2/2011<br />

• Wohnhausanlage Neudorferstraße 50: 40 Wohnungen<br />

licher Partner um bei folgenden Maßnahmen mitzuwirken: • Wohnhausanlage Schillerstraße 99, Stiege 1 bis 3:<br />

52 Wohnungen – Sanierungszeitraum von 11/2008<br />

• Energieeffiziente Baumaßnahmen bei der Sanierung bis 12/2010<br />

von in Summe ca. 27.000m²<br />

• Wohnhausanlage Neusiedlerstraße 47,<br />

• Wirksame Öffentlichkeitsarbeit als Vorbildgemeinde Beethovengasse 2, Badstraße 48: 72 Wohnungen –<br />

für „Klimaschutz, und Innovation“ zu leisten.<br />

Sanierungszeitraum von 5/2008 bis 9/2009<br />

• Wohnhausanlage Payergasse 36-38: 9 Wohnungen –<br />

Ein bedeutendes Energiesparpotenzial ist die thermische Sanierungszeitraum von 6/2009 bis 5/2010<br />

Sanierung privater und öffentlicher Gebäude. Zufrieden • Wohnhausanlage Nanseng. 15/Payerg. 35: 54<br />

reagieren die BewohnerInnen, mit den Worten „ich brauche<br />

fast gar nicht mehr Heizen“ oder „endlich zieht es • Wohnhausanlage Enzersdorferstr. 44: 9 Wohnungen -<br />

Wohnungen – Sanierungszeitraum 2011<br />

nicht mehr“ sind die Aktivitäten der <strong>Baugenossenschaft</strong> Sanierungszeitraum Beginn 2012<br />

<strong>Mödling</strong> im Rahmen dieses EU-Projektes von den EigentümerInnen<br />

sehr positiv aufgenommen worden.<br />

Wohnungen - Sanierungszeitraum Beginn 2012<br />

• Wohnhausanlage Schillerstr. 98-<strong>100</strong>/1-3: 36<br />

Neudorferstraße 50<br />

Beethovengasse 2<br />

Diese Wohnhausanlagen wurden mit Zuschüssen der Europäischen Union und Fördermitteln des Landes NÖ saniert.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichsten Veränderungen,<br />

denen sich der gemeinnützige Wohnbau<br />

in den letzten Jahrzehnten stellen musste?<br />

Mag. Karl Wurm Die Gemeinnützigen sehen sich<br />

immer höheren Qualitätsansprüchen beim Neubau und<br />

der Sanierung gegenüber, jedes Jahr kommen neue Aufgaben<br />

und Anforderungen hinzu. Gleichzeitig steigen aber<br />

die Grundstückskosten und sinken die Wohnbauförderungsmittel.<br />

Seit der Finanzkrise stehen wir zudem einem<br />

höchst volatilen Kapitalmarkt gegenüber, der stärker als<br />

zuvor auf die Bonität der Kreditnehmer achtet.<br />

Wie wurden die Weichen diesbezüglich gestellt,<br />

welche Erfolge konnten verbucht werden?<br />

Mag. Karl Wurm Das Um und Auf in Zeiten wie diesen<br />

ist eine solide Eigenkapitaldecke. Sie erhöht nicht nur<br />

die Selbstfinanzierungskraft der Unternehmen, sondern<br />

macht sie auch durch den geringen Fremdmittelanteil wesentlich<br />

krisenresistenter. Je besser die Eigenkapitalausstattung,<br />

desto besser die Bonität und in weiterer Folge<br />

die Kreditkonditionen. Gerade die Finanzkrise hat bewiesen,<br />

wie goldrichtig die Gemeinnützigen mit ihrem soliden,<br />

auf langfristiges Wirtschaften angelegten Geschäftsmodell<br />

und ihrer guten Eigenkapitaldecke liegen. Im Gegensatz<br />

zu den gewerblichen Wohnbauträgern bekamen die<br />

Gemeinnützigen keine Kreditrestriktionen zu spüren. Dass<br />

die gemeinnützige Wohnbaubranche auch in der Krise ihr<br />

Bauvolumen nicht nur halten, sondern sogar ausweiten<br />

konnte, kann dabei getrost als Erfolg verbucht werden.<br />

Sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, wäre aber fahrlässig.<br />

Diese in der Vergangenheit unter Beweis gestellte<br />

Stabilität und Verlässlichkeit muss abgesichert werden.<br />

Dazu braucht es in absehbarer Zeit auch Maßnahmen auf<br />

gesetzlicher Ebene. Im Mittelpunkt muss dabei sicherlich<br />

die Forcierung der Eigenkapitalbildungsmöglichkeiten<br />

stehen.<br />

Die Anforderungen an die Lebens- und Wohnbedingungen,<br />

sowohl im städtischen wie auch im ländlichen<br />

Bereich haben sich in den letzten Jahrzehnten<br />

stark geändert. Wo sehen Sie hier die Herausforderungen<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten für die<br />

gemeinnützigen Bauvereinigungen?<br />

Mag. Karl Wurm Herr und Frau Österreicher werden<br />

immer älter, hinzu kommt, dass die Ein-Personen-<br />

Haushalte zunehmen, Menschen mit Migrationshintergrund<br />

sind bestmöglich in unsere Bewohnerschaft zu<br />

integrieren. Die Gemeinnützigen haben auf diese gesellschaftlichen<br />

Veränderungen, die natürlich auch andere<br />

Wohnbedürfnisse mit sich bringen, längst reagiert. Die<br />

anfänglichen Pilotprojekte – wie u.a. „Mehrgenerationenwohnen“,<br />

seniorengerechtes Wohnen, „Interethnisches<br />

Wohnen“ oder aber umwelt-und ressourcenschonendes<br />

Wohnen – gehören heute inzwischen zum Einmaleins<br />

des gemeinnützigen Wohnbaus. Eine nicht zu unterschätzende<br />

Herausforderung wird sicherlich – wohl noch<br />

mehr als jetzt – die im Gefolge von Sparpaketen und<br />

Wirtschaftskrise prekärer werdende Einkommenssituation<br />

der aktuellen und künftigen Bewohner. Dies mit den<br />

kostentreibenden Faktoren bei Neubau und Sanierung<br />

und gleichzeitig weniger werdenden öffentlichen Mitteln<br />

unter einen zu Hut bringen, wird eine Kraftanstrengung<br />

erforderlich machen.<br />

50 51


INterview<br />

INterview<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Soziale Gerechtigkeit<br />

als Impuls<br />

und Auftrag<br />

Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit KommR Ferdinand Rubel,<br />

Verband gem. Bauvereinigungen – Obmann Revisionsverband der Landesgruppe NÖ<br />

erschwinglichen<br />

Wohnraum<br />

schaffen<br />

Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit Wilhelm Gelb, Obmann der Allg. gem.<br />

Wohnungsgenossenschaft St. Pölten, Obmann-Stv. Revisionsverband Landesgruppe NÖ<br />

Seit rund fünf Jahrzehnten sind Sie aktiv im sozialen<br />

erwirtschafteten, nicht ausschüttbaren Eigenkapital<br />

Sie konnten knapp 50 <strong>Jahre</strong> lang den sozialen Woh-<br />

Wie sehen Sie die Herausforderungen, denen sich der<br />

Wohnbau engagiert. Was unterscheidet den Wohnbau<br />

als Basis, diesen Herausforderungen entsprechen<br />

nungsbau in St. Pölten mitverfolgen und mitgestalten.<br />

soziale Wohnbau in Zukunft stellen muss?<br />

heute von dem vor 50 <strong>Jahre</strong>n und von dem vor <strong>100</strong><br />

zu können. Der gemeinnützige Wohnbau trägt somit<br />

Welche maßgeblichen Änderungen haben Sie in dieser<br />

<strong>Jahre</strong>n, als die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> gegrün-<br />

wie kaum ein anderer Bereich zur wirtschaftlichen<br />

Zeit erlebt?<br />

WILHELM GELB Die Zukunft liegt darin, auch weiterhin<br />

det wurde?<br />

Integration und Partizipation bei.<br />

für Einkommensschwache erschwinglichen Wohnraum<br />

WILHELM GELB Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft<br />

zu schaffen und Projekte wie das „Betreute Wohnen“ zu<br />

Ferdinand Rubel Die gemeinschaftliche Selbst-<br />

In den letzten <strong>Jahre</strong>n wird auch die ökologische Kom-<br />

hat sich vom Selbsthilfegedanken der Siedlerbewegung<br />

realisieren. Ich denke, dass die Prinzipien unserer gemein-<br />

organisation im Wohnungs- und Siedlungsbau hat<br />

ponente des Wohnbaus immer mehr in den Vorder-<br />

zu einem wesentlichen sozial- und wirtschaftspolitischen<br />

nützigen Wohnungsgenossenschaft ein sehr gutes Rezept<br />

ihre Wurzeln in den genossenschaftlichen Grund-<br />

grund gerückt. Wie sehen Sie da die Aufgabenstellung<br />

Faktor in unserer Republik entwickelt.<br />

auch für die Anforderungen der Zukunft sind.<br />

prinzipien. Ihre Dynamik entwickelte sie von Anfang<br />

der Zukunft?<br />

Ich denke, dass wir ein großes Problem tatsächlich fast<br />

an in einem Zusammenspiel mit staatlichen bzw.<br />

lösen konnten – das Wohnungsproblem. Wir haben<br />

Was wünschen Sie sich diesbezüglich<br />

kommunalen Unterstützung. Die „Gemeinnützigkeit“<br />

Ferdinand Rubel Das Umfeld, in dem wir unser<br />

wesentlich dazu beigetragen, den arbeitenden Menschen<br />

seitens der Politik?<br />

wurde erstmals 1908 * definiert. Die Ergebnisse die-<br />

Zuhause haben, ist zumindest genauso entschei-<br />

leistbare, menschenwürdige Wohnungen und Reihenhäu-<br />

ser „hundertjährigen Innovation“ des Austarierens<br />

dend für unsere Lebensqualität wie die eigenen vier<br />

ser zur Verfügung zu stellen. Damit haben wir zu einem<br />

WILHELM GELB Gemeinnütziges Bauen setzt allem<br />

und der Anpassung an gesellschaftliche Entwick-<br />

Wände. In Zeiten stetig steigender Energiepreise<br />

angenehmen Lebensumfeld beigetragen.<br />

voran ein partnerschaftliches Miteinander voraus. In<br />

lungen prägten von Anfang an auch die Geschäfts-<br />

und einer Verknappung der fossilen Ressourcen<br />

unserem Fall ein Miteinander von Bund, Land, Gemeinden<br />

tätigkeit der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong>. Die For-<br />

zeigt es sich wie wichtig es ist, auf zukunftsfä-<br />

Welche Anforderungen stellen Wohnungssuchende<br />

und gemeinnützigen Bauträgern. Dabei steht der Mensch<br />

derung nach sozialer Gerechtigkeit war Impuls und<br />

hige Konzepte zu setzen. Energieeffizienz steht als<br />

heute an den Bauherrn? Wo liegen die Bedürfnisse?<br />

im Mittelpunkt, vor rein wirtschaftlichen und technischen<br />

Auftrag für deren Gründung als gemeinschaftliche<br />

Sammelbegriff für Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

Überlegungen.<br />

Organisation, als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

– und sie beginnt in der Region. Es gilt, sinnvolle<br />

WILHELM GELB Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />

wirtschaftliche Nutzung von Wind und Sonne, Bio-<br />

sind keine Schlagworte, sondern werden gefordert<br />

Welche maßgeblichen Trends zeichnen sich im ge-<br />

masse und Wasserkraft zu forcieren und zudem den<br />

und müssen umgesetzt werden. Die Bedürfnisse der<br />

meinnützigen Wohnbau ab?<br />

Energiebedarf zu reduzieren. Nach meiner sehr per-<br />

Zukunft liegen im leistbaren, sozialen und men-<br />

sönlichen Ansicht zu allen Wirtschafts- und Wachs-<br />

schengerechten Wohnen für alle, auch für Singles<br />

Ferdinand Rubel Dem Wohnbau stellen sich<br />

tumstheorien hinsichtlich künftiger Entwicklungen<br />

und ältere Menschen.<br />

viele Herausforderungen: Bevölkerungswachstum<br />

kommt dem Erhalt bzw. der Rückkehr zum „mensch-<br />

und Migration, vor allem in den Räumen rund um<br />

lichen Maß“ große Bedeutung zu. Damit verbinde ich<br />

Welche Maßnahmen müssen getroffen werden, damit<br />

Wien, steigende Wohnkosten, die demographische<br />

auch meine Geburtstagswünsche an die Baugenos-<br />

diesen Bedürfnissen entsprochen werden kann?<br />

Entwicklung, wachsender Sanierungsbedarf, die<br />

senschaft <strong>Mödling</strong> – dass sie dieses humanistische<br />

Belebung der Stadt- und Ortskerne und vieles mehr.<br />

Prinzip bei allen erforderlichen Anpassungen im<br />

WILHELM GELB Es wird bereits bei der sorgfältigen<br />

Hinzu kommt der Konsolidierungsbedarf der Bud-<br />

Rahmen ihres Geschäftsmodelles noch über viele<br />

Auswahl der Grundstücke und vor allem aber bei der<br />

gets, auch bei Ländern und Gemeinden. Es ist also<br />

<strong>Jahre</strong> verwirklichen kann.<br />

Planung auf die Bedürfnisse der zukünftigen Woh-<br />

von generationsübergreifender Bedeutung, mit dem<br />

*) Kaiser Franz Josef Regierungs-Jubiläumsfond 1908<br />

nungsnutzer Rücksicht genommen.<br />

52 53


INterview<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Richtungsweisend<br />

für ganz<br />

Österreich<br />

Sylvia Unterrader & Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer im Gespräch mit<br />

Vize-Bgm. Andreas Holzmann, Obmann der BG <strong>Mödling</strong><br />

Wie stellt sich die Situation in <strong>Mödling</strong> dar?<br />

Wie schaut das bei der Umsetzung eines Projektes<br />

Dies bedeutet aber nicht, dass Leistungen der Genos-<br />

konkret aus? Wie geht man vor?<br />

senschaft nicht bezahlt werden müssen. Aus allfälligen<br />

HOLZMANN Hier in <strong>Mödling</strong> und Umgebung, also rund<br />

Gewinnen werden zweckgebundene Rücklagen gebildet,<br />

um Wien, ist die Situation keine einfache. Wohnungen<br />

HOLZMANN Zu Beginn wird in Kontakt mit den Gemein-<br />

um unseren Aufgaben nachkommen zu können.<br />

ohne Förderungen sind hier schon für Arbeitnehmer im<br />

den der Bedarf ausgelotet. Auf die gute Zusammenarbeit<br />

Ich spreche immer bewusst von Leistbarkeit, denn für<br />

mittleren Gehaltssegment kaum bezahlbar. Da die Wohn-<br />

mit den Behörden und den Verwaltungen wie auch mit<br />

wirklich sozialen Wohnbau müsste die öffentliche Hand<br />

baufördermittel voraussichtlich nicht steigen werden, ja<br />

den politisch Verantwortlichen, legen wir als <strong>Mödling</strong>er<br />

wesentlich mehr Mittel frei machen. Wohnungsgenossen-<br />

eher zu erwarten ist, dass sie auf Grund von Sparmaß-<br />

Bau-und Wohnungsgenossenschaft besonders großen<br />

schaften können alleine aus Eigenmitteln keine günstigen<br />

Die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

nahmen stagnieren oder sogar sinken könnten, ist die<br />

Wert. Die Bauprojekte sollen natürlich eine gute Verträg-<br />

Wohnungen bauen, da heutzutage das Preisniveau ein<br />

feiert ihr <strong>100</strong>-jähriges Bestandsjubiläum. Welche Rolle<br />

Herausforderung, leistbare Wohnungen auch ohne diese<br />

lichkeit mit dem Ort oder der Gemeinde aufweisen und<br />

sehr hohes ist. Und das nicht nur bei den Grundstücken,<br />

kommt einer derartigen Organisation heute zu?<br />

Mittel zu ermöglichen. Darum versucht die <strong>Mödling</strong>er<br />

sich deren Struktur anpassen. Manchmal gibt es sogar<br />

sondern auch bei Baukosten, Material, Arbeitszeit, usw.<br />

Wohnungsgenossenschaft durch optimierte Bauprojekte<br />

eine enge Zusammenarbeit mit anderen Baugenossen-<br />

Die derzeitige NÖ Wohnbauförderung ist sehr stark öko-<br />

HOLZMANN Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungs-<br />

die Errichtungskosten so niedrig wie möglich zu halten.<br />

schaften, z.B. in <strong>Mödling</strong> Ecke Tamussinostraße/Schiller-<br />

logisch ausgerichtet. Nachhaltigkeit und Reduzierung des<br />

genossenschaft für <strong>Mödling</strong> wurde 1912 gegründet, um<br />

Dies beginnt bereits beim Grundkauf, setzt sich über eine<br />

straße mit der AUSTRIA AG oder in Bruck an der Leitha<br />

CO 2 - Ausstoßes stehen dabei im Vordergrund.<br />

für die damals unter untragbaren Zuständen lebende<br />

kluge Planung bis hin zur Bauausführung fort. Hier sind<br />

mit der WET.<br />

Arbeiterschaft leistbare und menschenwürdige Wohnmög-<br />

die Ideen und die Kreativität der Architekten gefragt.<br />

Das ist natürlich absolut positiv. Leider leidet darunter auf<br />

lichkeiten zu schaffen. Das war nicht nur für den sozialen<br />

Rückblickend auf die letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> hat sich ja<br />

Grund von gesteigerten Errichtungskosten ein wenig die<br />

Wohnbau in <strong>Mödling</strong>, sondern in ganz Österreich rich-<br />

Damit dies alles möglich ist, muss eine durchdachte<br />

vieles getan. Wie sehen Sie die Rolle des sozialen<br />

soziale Komponente. Die <strong>Mödling</strong>er Bau-und Wohnungs-<br />

tungsweisend.<br />

Struktur vorhanden sein. Wie ist die Genossenschaft<br />

Wohnbaus im Vergleich zu damals? Wo liegen die<br />

genossenschaft kann im sozialen Bereich aufgrund des<br />

aufgebaut?<br />

Herausforderungen der Zukunft?<br />

hohen Bestandes an Altbauwohnungen ein wenig Abhilfe<br />

Auch heute ist die Schaffung von leistbarem Wohnraum<br />

zu schaffen. Leider ist der Bedarf wesentlich höher als<br />

mit Hilfe von Wohnbaufördermitteln eine tragende Säule<br />

HOLZMANN Die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungsgenos-<br />

HOLZMANN Die Wohnungsnot zu Beginn des Zwan-<br />

das Angebot. Hier wird es die Herausforderung für die<br />

des Genossenschaftswesens. Andererseits wollen auch<br />

senschaft hat eine demokratische Struktur, die Funktio-<br />

zigsten Jahrhunderts ist mit der Situation von heute nicht<br />

Zukunft sein, die entsprechenden Schritte zu setzen, um<br />

wir als <strong>Mödling</strong>er <strong>Baugenossenschaft</strong> das höherpreisi-<br />

näre des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden von<br />

zu vergleichen; in <strong>Mödling</strong> und auch anderswo haben<br />

diesen Bedarf decken zu können. Wir werden unserer<br />

ge Marktsegment nicht alleine den privaten Bauträgern<br />

den Mitgliedern in der jährlichen Generalversammlung<br />

sich damals die Arbeiter selbst organisiert, um ihre Not<br />

Verantwortung als gemeinnützige Bauvereinigung weiter-<br />

überlassen. Wir errichten daher auch frei finanzierte Woh-<br />

gewählt. Außerdem gibt es regelmäßige Prüfungen der<br />

zu lindern, was letztlich zur Gründung der <strong>Mödling</strong>er<br />

hin nachkommen und wollen möglichst vielen Menschen<br />

nungen, deren Kosten allerdings durch Optimierungen so<br />

Finanzgebarung durch den Aufsichtsrat und jährlich eine<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaft geführt hat. Heute<br />

leistbaren Wohnraum anbieten. Dazu brauchen wir starke<br />

niedrig wie möglich gehalten werden.<br />

strenge Prüfung durch den Verband der Gemeinnützigen<br />

sind die Anforderungen andere. Ausgehend von einem<br />

Partner in der Wirtschaft und Politik. Dass dies in Zeiten<br />

Bauvereinigungen Österreichs. Die Kontakte der verschie-<br />

höheren Niveau als früher ist es die vorrangige Aufgabe,<br />

des öffentlichen Sparens nicht einfach sein wird, liegt auf<br />

Durch den Verkauf dieser Wohnungen fließt zweckgebun-<br />

denen <strong>Baugenossenschaft</strong>en untereinander sind durch-<br />

leistbaren Wohnraum zu schaffen, der einen der heutigen<br />

der Hand. Wir müssen im Wohnbereich gerade jungen<br />

den Geld in den leistbaren Wohnbau und in die Sanie-<br />

wegs gut. Es findet in Österreich jährlich ein Verbandstag<br />

Zeit adäquaten Qualitätsstandard hat. Gleich geblieben ist<br />

Menschen, die am Beginn ihres Familien- und Berufsle-<br />

rung unseres Altbestandes. Dies ist inzwischen zu einem<br />

statt, wo Informationen ausgetauscht und Probleme<br />

die Tatsache, dass die Genossenschaft nicht auf Gewinn<br />

bens stehen, die Chance auf ein eigenes unabhängiges<br />

Erfolgsmodell geworden.<br />

erörtert und Forderungen an die Politik gerichtet werden.<br />

ausgerichtet ist, also die Gemeinnützigkeit gewahrt bleibt.<br />

und ihrem Einkommen entsprechendes Zuhause geben.<br />

54 55


Bürgermeister Grussworte<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

ZeitgemäSSes<br />

Bauen in<br />

Niederösterreich<br />

Bürgermeister<br />

Karl Sonnweber,<br />

Guntramsdorf<br />

Bürgermeister<br />

Josef Brunner,<br />

Achau<br />

Wie sagt man doch - der wichtigste Platz ist das eigene<br />

Der gemeinnützige Wohnbau ist neben dem Eigenheim-<br />

Zuhause. Die richtigen eigenen vier Wände zu finden, in<br />

denen man sich wohl fühlt, ist eines der wichtigsten Dinge,<br />

wenn es um die persönliche Lebensqualität geht.<br />

Bezugsdatum: 01.03.2005 | Ort: Guntramsdorf, Sportplatzstraße<br />

Nutzfläche: 1597,1m 2 | Wohnungen: 14 | Abstellplätze: 28<br />

Planer: Arch. DI Wolfgang Lederbauer<br />

bau der wichtigste Faktor im Wohnbau. Städte und<br />

Gemeinden profitieren von der Arbeit der gemeinnützigen<br />

Bauträger.<br />

Bezugsdatum: 01.07.2009 | Ort: Achau, Sulzweg 3<br />

Nutzfläche: 1595,69m 2 | Wohnungen: 20 | Abstellplätze: 40<br />

Planer: Architekt DI Adolf Straitz<br />

Genau das hat sich die <strong>Mödling</strong>er Bau- und Wohnungs-<br />

Es war mir und den Gemeindevertretern der Gemeinde<br />

genossenschaft zur Aufgabe gemacht: Wohnraum für<br />

Achau immer ein besonderes Anliegen, dafür zu sor-<br />

ihre Kundinnen und Kunden zu schaffen für eine höchst-<br />

gen, einen zuverlässigen Partner zu haben. So wurde in<br />

mögliche Lebensqualität. Oder anders gesagt, sozialer<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>Mödling</strong>er Bau- u. Wohnungs-<br />

und qualitativ hochwertiger Wohnbau, und das seit <strong>100</strong><br />

genossenschaft bereits eine Wohnhausanlage mit 20<br />

<strong>Jahre</strong>n! Daher freue ich mich besonders, dass ich als<br />

Wohnungen fertiggestellt. Derzeit werden 2 Punkthäuser<br />

Obmann einige Zeit aktiv mitgestalten konnte. Als Bürger-<br />

mit je 4 Wohnungen, eine Wohnhausanlage mit 29 und<br />

meister ist es gut zu wissen, dass man mit der <strong>Mödling</strong>er<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaft einen verlässlichen<br />

Partner an seiner Seite hat, wenn es darum geht, nachhaltigen<br />

Wohnraum für die Bürgerinnen und Bürger zu<br />

Bezugsdatum: : 01.01.2012 | Ort: Guntramsdorf, Kirchengasse 6<br />

Nutzfläche: 2214 | Wohnungen: 27 | Garagen: 36<br />

Planer: Architekten Hadler bis Hausdorf<br />

eine Wohnhausanlage mit 21 Wohnungen errichtet.<br />

Nun will ich anlässlich des <strong>100</strong> Jahr-Jubiläums der <strong>Mödling</strong>er<br />

Bau- u. Wohnungsgenossenschaft alles Gute auf<br />

schaffen!<br />

dem Weg in die Zukunft wünschen; ich will aber auch die<br />

Gelegenheit wahrnehmen und mich mit meinen Mitarbei-<br />

Alles Gute zum Jubiläum!<br />

tern bei der <strong>Mödling</strong>er Bau- u. Wohnungsgenossenschaft<br />

für die gute Zusammenarbeit bedanken.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Karl Sonnweber<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Josef Brunner<br />

56 57


Bürgermeister Grussworte<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Bürgermeister<br />

Fritz Knotzer,<br />

Traiskirchen<br />

Bürgermeister<br />

Ing. Friedrich<br />

Scharrer,<br />

Vösendorf<br />

Wenn eine Wohnbaugenossenschaft <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> alt wird,<br />

1912 bis heute – eine lange Zeit, von der wir vieles nur<br />

ist die Geschichte des Wohnbauträgers auch gleichzeitig<br />

ein authentisches zeitgeschichtliches Dokument. Und<br />

das beginnend vom Gründungsjahr 1912 an. Der damals<br />

Bezugsdatum: : 01.04.2007 | Ort: Traiskirchen, Pfaffstättner Straße 3<br />

Nutzfläche: 1777,49 | Wohnungen: 21 | Garagen: 22<br />

Planer: Architekt DI Adolf Straitz<br />

aus Erzählungen kennen. In dieser Zeit hat die gemeinnützigen<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> ihren<br />

Platz in der Gesellschaft gefunden und hat sich als Be-<br />

Bezugsdatum: 15.06.1975 | Ort: Vösendorf, Ortsstraße 207/STG.1-8<br />

Nutzfläche: 8219,35m 2 | Wohnungen: 123 | Abstellplätze: 64<br />

Planer: Architekt DI Christoph Egger<br />

vorherrschenden Monarchie waren die Lebensumstände<br />

gleiter vieler Menschen in einem wichtigen Bereich ihres<br />

bzw. die Schaffung eines menschenwürdigen Wohnraums<br />

Lebens, nämlich der Lebensgestaltung in den eigenen vier<br />

für die arbeitende Bevölkerung kein zentrales Anliegen.<br />

Wänden, etabliert. Des Grundgedankens dahinter sollten<br />

Es brauchte Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt hatten,<br />

wir uns ab und an besinnen, denn dieser ist, dass jeder<br />

diese schlimmen Umstände im Interesse der Menschen zu<br />

Mensch ein Recht auf einen menschenwürdigen Wohn-<br />

beseitigen. Den Wohnbau mit Gemeinnützigkeit und Ge-<br />

raum hat.<br />

nossenschaftlichkeit zu betreiben, war fortan das soziale<br />

Gegenmodell zur bestehenden Profitorientierung mit Mas-<br />

Dieser Grundgedanke verdient Anerkennung und in sei-<br />

senquartieren. So gründete sich damals auch in unserer<br />

Region glücklicherweise die <strong>Mödling</strong>er Wohnbaugenossenschaft,<br />

die fortan den sozialen Wohnbau betrieb. Auch<br />

wir in unserer Stadt Traiskirchen konnten bereits einige<br />

Bezugsdatum: 01.11.2011 | Ort: Traiskirchen, J. Ferschnerstr. 4-6<br />

Nutzfläche: 3112,62m 2 | Wohnungen: 39 | Garagen: 57<br />

Planer: Architekt DI Leopold Dungl<br />

nem Sinne wurde in den letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n viel erreicht.<br />

Auch in Vösendorf sind zahlreiche schöne Projekte verwirklicht<br />

worden. Ich freue mich auch weiterhin auf eine<br />

gute Zusammenarbeit, um kostengünstiges Bauen und<br />

Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: Vösendorf,<br />

Ortsstraße 231-233/ STG. 1 | Nutzfläche: 2240,14m 2 | Wohnungen: 24<br />

Garagen: 33 | Abstellplätze: 9 | Planerin: Architektin DI Ulrike Hausdorf<br />

Projekte gemeinsam mit der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />

vor allem leistbares Wohnen zu unterstützen.<br />

verwirklichen, und dies bislang stets zur Zufriedenheit der<br />

WohnungsmieterInnen. Und das ist ja auch das wichtigste<br />

Ich wünsche dem gesamten Team der gemeinnützigen<br />

Kriterium, an welchem eine Wohnbaugenossenschaft<br />

Bau- und Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> alles Gute<br />

gemessen werden sollte. Ich darf Ihnen allen im Namen<br />

zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum sowie viel Erfolg und Freude<br />

der Stadt Traiskirchen, aber auch ganz persönlich zum<br />

an der Arbeit auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n!<br />

<strong>100</strong>jährigen Jubiläum recht herzlich gratulieren.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Ing. Friedrich Scharrer<br />

Bgm. Fritz Knotzer<br />

58 59


Bürgermeister Grussworte<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Bürgermeister<br />

Leopold Winkler,<br />

Kleinneusiedl<br />

Bürgermeister<br />

Ing. Christian<br />

Wöhrleitner,<br />

Wr. Neudorf<br />

Namens der Gemeinde Kleinneusiedl und auch persönlich<br />

Zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum der Gemeinnützigen Bau-<br />

möchte ich der gemeinnützigen Bau- u. Wohnungsgenossenschaft<br />

<strong>Mödling</strong> zum Jubiläum Ihres <strong>100</strong>jährigen<br />

Bestandes sehr herzlich gratulieren. Als sich der Gemein-<br />

Bezugsdatum: 10.09.1991 | Ort: Kleinneusiedl, Fischapromenade<br />

5A/ STG. 11-14 | Nutzfläche: 1116,52m 2 | Wohnungen: 16 |<br />

Abstellplätze: 16 | Planerin: Baumeisterin Ing. Gabriele Zahm<br />

Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> ist es mir eine besondere<br />

Freude und ein besonderes Anliegen, allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sowie allen Funktionärinnen<br />

Bezugsdatum: 01.10.1977 | Ort: Wiener Neudorf, Schillerstraße 19<br />

Nutzfläche: 4940,58m 2 | Wohnungen: 63<br />

Planer: Architekt DI Christoph Egger<br />

derat der Gemeinde Kleinneusiedl 1978 für großvolumige<br />

und Funktionären meine Glückwünsche und meinen Dank<br />

Wohnbauten ausgesprochen hat, wurden Verbindungen<br />

auszusprechen.<br />

mit div. <strong>Baugenossenschaft</strong>en gesucht.<br />

Gerade heute wird uns die Wichtigkeit der gemeinnützigen<br />

Mit der gemeinnützigen Bau- u. Wohnungsgenossen-<br />

Genossenschaften wieder bewusst. Immer mehr Men-<br />

schaft <strong>Mödling</strong> wurde ein Partner gefunden, mit dem die<br />

schen haben Bedarf an leistbaren und trotzdem an den<br />

Gemeinde Kleinneusiedl seit 1980 zur vollsten Zufrie-<br />

Bedürfnissen der heutigen Zeit orientierten Wohnungen.<br />

denheit eine äußerst positive Zusammenarbeit verbindet.<br />

Die Änderung in der Werteordnung unserer Gesellschaft<br />

Ab diesem Zeitpunkt wurden bis 2001 88 Wohnungen<br />

im großvolumigen Wohnbau fertiggestellt. In den <strong>Jahre</strong>n<br />

2008-2009 wurden 8 Reihenhäuser errichtet. Derzeit<br />

befinden sich weitere 45 Wohnungen, eine Arztpraxis<br />

Bezugsdatum: 01.10.1998 | Ort: Kleinneusiedl,<br />

Heideweg 2/ STG. 3+4 | Nutzfläche: 928,92m 2 | Wohnungen: 12<br />

Garage: 12 | Planerin: Baumeisterin Ing. Gabriele Zahm<br />

erfordert flexiblere und schnellere Anpassung in vielen<br />

Bereichen, vor allem bei der Schaffung von Wohnraum.<br />

In dieser sehr schnelllebigen Zeit, die oftmals soziale<br />

Ausgewogenheit und Menschlichkeit vermissen lässt,<br />

und ein Gemeinschaftsraum im Bau, davon 26 betreutes<br />

ist es sehr wichtig, verlässliche Partner im kommunalen<br />

Wohnen. Für die Zukunft wünsche ich der gemeinnützigen<br />

Wohnbau zu haben.<br />

Bau- u. Wohnungsgenossenschaft <strong>Mödling</strong> alles Gute, viel<br />

Erfolg und hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit.<br />

Ich gratuliere sehr herzlich zum <strong>100</strong>jährigen Jubiläum und<br />

wünsche für die Zukunft viel Erfolg bei der Umsetzung<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

gemeinnütziger Wohnungsprojekte zum Wohle der Men-<br />

Bgm. Leopold Winkler<br />

schen in unserem schönen Bezirk <strong>Mödling</strong>.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Ing. Christian Wöhrleitner<br />

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Bürgermeister Grussworte<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Bürgermeister<br />

DI Christoph<br />

Prinz,<br />

Bad Vöslau<br />

Bürgermeister<br />

Dr. Andreas<br />

Linhart,<br />

Brunn am Gebirge<br />

Mit Freude darf ich feststellen, dass die Baugenossen-<br />

Am Rande von Wien und doch im Grünen, beschaulicher<br />

schaft <strong>Mödling</strong> inzwischen bereits auf <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> erfolgreiche<br />

Tätigkeit zurücksehen kann. Die Gründung der<br />

Genossenschaft im <strong>Jahre</strong> 1912 setzte schon damals<br />

richtungsweisende Impulse und schuf für die Menschen<br />

unserer Region ein „Zuhause“.<br />

Bezugsdatum: 01.02.2004 | Ort: Bad Vöslau, Hauptstraße 23-25<br />

Nutzfläche: 1143,08 | Wohnungen: 12 | Abstellplätze: 12<br />

Planer: Architekt DI Walter Cerny<br />

Weinort und gleichzeitig modern. Mit günstiger Anbindung<br />

ans Öffi-Netz und eigenem Autobahnanschluss. Das ist<br />

Brunn. Egal ob Wochenend-, Einfamilienhaus, Wohnhausoder<br />

Reihenhausanlage, der Platz wird immer weniger,<br />

immer mehr Wohnraum wird gebraucht. Vor rund <strong>100</strong><br />

Bezugsdatum: Herbst 2012 | Ort: Brunn am Gebirge,<br />

Gattringerstraße 43<br />

Nutzfläche: 764,25 | Wohnungen: 7<br />

Lokal: 1 | Garagen: 13 | Abstellplätze: 12<br />

Öffentliche Volksgarage: 20<br />

Planer: Hadler bis Hausdorf Architects<br />

<strong>Jahre</strong>n - 1910 - zählte Brunn 4.547 Einwohner, heute sind<br />

Dies gilt natürlich auch für die Stadt Bad Vöslau, in der<br />

es 13.250. Diese Zahlen zeigen uns, wie wichtig neuer<br />

die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> eine Reihenhaussiedlung<br />

Wohnraum ist.<br />

errichtet hat. Die Stadt Bad Vöslau ist geprägt von den<br />

drei „Ws“: Wein, Wald und Wasser. In diesem Sinne kann<br />

So freut es mich besonders, dass gerade im Jubiläums-<br />

man aber auch getrost von einem vierten „W“ sprechen:<br />

jahr das erste Gebäude der Gemeinnützigen Bau- und<br />

dem Wohnen. Die schmucken Häuser der Baugenossen-<br />

Wohnungsgenossenschaft für <strong>Mödling</strong> in Brunn fertig<br />

schaft <strong>Mödling</strong> fügen sich vorzüglich in das Landschafts-<br />

gestellt wird. Das in der Leopold Gattringer-Straße 43 be-<br />

und Ortsbild ein, bieten ihren Bewohnern ein gemütliches<br />

findliche Objekt verfügt über 7 freifinanzierte Wohnungen<br />

Heim und tragen somit wesentlich zur Lebensqualität<br />

und Maisonetten, zwischen 90 und 120 m 2 , jede mit Ter-<br />

unserer Stadt bei. Dafür ein „Dankeschön“!<br />

rasse oder Loggia. Viel neuer, moderner Wohnraum also.<br />

Ich gratuliere herzlichst zum Jubiläum und wünsche wei-<br />

Ich gratuliere der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> zum<br />

terhin viel Erfolg!<br />

<strong>100</strong>jährigen Bestandsjubiläum!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Dr. Andreas Linhart<br />

Bgm. DI Christoph Prinz<br />

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Bürgermeister Grussworte<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Bürgermeister<br />

Richard Hemmer,<br />

Bruck an der<br />

Leitha<br />

Bürgermeister<br />

Stefan Wöckl,<br />

Sollenau<br />

Die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

Sollenau – eine lebens- und liebenswerte Gemeinde.<br />

für <strong>Mödling</strong> hat in den vergangenen Jahrzehnten in<br />

unserer Stadt ihre genossenschaftlichen Spuren hinterlassen.<br />

Sie war in dieser Zeit ein verlässlicher Partner im<br />

Bezugsdatum: 01.01.1987 | Ort: Bruck an der Leitha,<br />

Marienheimg. 5/ Block A | Nutzfläche: 1751,16m 2<br />

Wohnungen: 20 | AB: 20 | Planer: Mag. Architekt Ing. Kurt Huber<br />

Die Marktgemeinde Sollenau liegt im Industrieviertel in<br />

Niederösterreich, rund 10 km nördlich von Wiener Neustadt.<br />

Die Gemeinde hat sich aufgrund ihrer geschicht-<br />

Bezugsdatum: 01.02.2000 | Ort: Sollenau, Wienerstraße 50<br />

Nutzfläche: 37,13m 2 | Wohnungen: 1 | AB: 1<br />

Planer: Architekt DI Walter Cerny<br />

kommunalen Wohnbau und ist das bis heute geblieben.<br />

lichen Entwicklung von einem eher bäuerlich-ländlichen<br />

Ort zu einer fortschrittlichen und zukunftsorientierten<br />

Die Wohnbauten der „<strong>Mödling</strong>er“ zeichnen sich durch<br />

Gemeinde entwickelt. Mit Stefan Wöckl ist seit April 2010<br />

ein hohes Maß an bautechnischer Qualität und benutzer-<br />

ein hauptberuflicher Bürgermeister im Amt. Die von der<br />

freundlicher Architektur aus. Dazu kommt, dass die Woh-<br />

Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft für<br />

nungen nicht nur zum Wohlfühlen dienen, sondern auch<br />

<strong>Mödling</strong> regstr.Gen.m.b.H. errichteten 40 Eigentumswoh-<br />

für eine breite Bevölkerungsschicht finanziell leistbar sind.<br />

nungen wurden im Jahr 2000 ihrer Bestimmung überge-<br />

In den Wohnhäusern, die von der Siedlungsgenossen-<br />

ben.<br />

schaft <strong>Mödling</strong> errichtet wurden, leben glückliche Brucker<br />

Familien. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, anlässlich<br />

des bevorstehenden Jubiläums im Namen der Stadtgemeinde<br />

Bruck auf das Herzlichste zu gratulieren und<br />

Bezugsdatum: 01.04.2011 | Ort: Bruck an der Leitha,<br />

Telering 2-6/ STG. 3-5 | Nutzfläche: 652,17m 2 | Wohnungen: 9<br />

Garagen: 9 | Planerin: Architektin DI Martina Podivin<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Stefan Wöckl<br />

Bezugsdatum: 01.08.2002 | Ort: Sollenau, Haidäckerstraße 3<br />

Nutzfläche: 779,87m 2 | Wohnungen: 12 | AB: 16<br />

Planer: Architekt DI Adolf Straitz<br />

für die Vergangenheit Dank zu sagen. Ich wünsche den<br />

„<strong>Mödling</strong>ern“, das heißt, der gesamten Geschäftsleitung<br />

und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches<br />

„Glück auf“ und alles Gute für die Zukunft.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Richard Hemmer<br />

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Bürgermeister Grussworte<br />

Künstlerin<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Danke an Ann Limnos,<br />

Die <strong>Mödling</strong>er Künstlerin gestaltete<br />

mit dem Bild „Industrieviertel“<br />

den Umschlag der Festbroschüre<br />

Bürgermeister<br />

Rudolf Plessl,<br />

Untersiebenbrunn<br />

Der Genossenschaftsgedanke geht auf das Mittelalter<br />

zurück, breitete sich aber erst später wieder im<br />

deutschsprachigen Raum aus. Genossenschaften sind<br />

Zusammenschlüsse von Menschen, die sich gemeinsam<br />

unternehmerisch betätigen wollen.<br />

Bezugsdatum: 01.11.1989 / Ort: Untersiebenbrunn,<br />

Schönfelderstraße 13 | Nutzfläche: 1228,34 | Wohnungen: 14<br />

Abstellplätze: 14 | Planer: Architekt DI Christoph Egger<br />

Ann Limnos´ Ausgangspunkt &<br />

Zielort - wiederkehrende<br />

Zwischenstation<br />

Grundsätzlich hier.<br />

Meine Malerei<br />

Hier ist nichts grundsätzlich so oder grundsätzlich so.<br />

Dieses Konzept hat auch vielen jungen Menschen meiner<br />

Seit nunmehr 38 <strong>Jahre</strong>n lebe ich im Industrieviertel. Mein<br />

Was will man über das Industrieviertel sagen? Im All-<br />

Heimatgemeinde Untersiebenbrunn leistbares Wohnen<br />

künstlerisches Leben hat sich in dieser Zeitspanne entfal-<br />

gemeinen. Nichts! Wirklich am besten nichts, und auch<br />

ermöglicht. Als Sozialdemokrat ist mir das Recht jedes<br />

tet - Beziehungen zu anderen Künstlern, zum Publikum,<br />

kein Bild zeichnen - im Allgemeinen. Das würde dieser<br />

Menschen auf menschenwürdiges Wohnen Ziel und Auf-<br />

zu den Städten und Orten im Viertel - immer ist das Indus-<br />

Region nicht gerecht und wär mir zutiefst zuwider. Ich will<br />

trag – schön, dass wir hier am selben Strang ziehen!<br />

trieviertel Ausgangsbasis und Zielort für die künstlerische<br />

nichts von den Landschaften und Eindrücken die mich zu<br />

Bewegung und für Reisen und Auslandsaufenthalte.<br />

meinen Bildern führen. Sie sind, was sie sind. Ich schaue<br />

Im Jahr 2012 feiert die <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> Ihr<br />

<strong>100</strong>jähriges Bestehen, und als Bürgermeister von Untersiebenbrunn<br />

und Abgeordneter der Region Weinviertel<br />

bedanke ich mich für die gemeinsamen Wohnbauprojekte<br />

in meiner Gemeinde und der Region Weinviertel.<br />

Ich wünsche der <strong>Baugenossenschaft</strong> noch viele erfolgreiche<br />

<strong>Jahre</strong> und verbleibe mit besten Grüßen,<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bgm. Rudolf Plessl<br />

Abgeordneter zum Nationalrat<br />

Bezugsdatum: 01.11.1989 | Ort: Untersiebenbrunn,<br />

Schönfelderstraße 10 | Nutzfläche: 652,17m 2 | Wohnungen: 9<br />

Garagen: 9 | Planerin: Baumeisterin. Ing. Gabriele Zahm<br />

Das Industrieviertel<br />

betrachtend<br />

Man könnte, kennt man dieses Viertel nicht, an große<br />

moderne Industrielandschaften denken - oder romantisierend:<br />

Industrieruinen, verwunschene Gründerzeitfabriken<br />

des Industriezeitalters, die zum Idyll geworden sind. Aber<br />

keines dieser Bilder entspricht dem, was ich sehe. Da<br />

stößt Naturschutz auf Industrie, grenzt exklusives Villenviertel<br />

an soziale Grenzräume, Weinberge blicken auf eine<br />

zersiedelte Ebene, die durch Gewerbezonen, die sich wie<br />

Flüsse in der Landschaft abwechselnd mit den ineinander<br />

fließenden Gemeindestrukturen mischen.<br />

über die <strong>Jahre</strong> ins Land, manches ist für meinen Blick gewohnt,<br />

manches in einer Nuance neu. Aus dem optischen<br />

Gedächtnis entnommen, mit den Farben meiner emotionalen<br />

Beziehung in Bildern ausgedrückt.<br />

Ann Limnos – 1943 in Wien geboren,<br />

lebt seit 1972 in <strong>Mödling</strong><br />

Ausbildung bei Prof. Martinz an der Wiener Kunstschule<br />

Internationale Ausstellungstätigkeiten in Österreich, Finnland,<br />

Italien, Schweden, Tschechische Republik, Deutschland,<br />

Guatemala, Neuseeland, Australien<br />

Veröffentlichungen: Dokumentationszentrum für moderne Kunst, Landesverband<br />

der nö. Kunstvereine, St.Pölten, Bildband „Kinder reden mit Gott“<br />

Auszeichnung „Masaryk’s Academy of Arts“, Prag<br />

Rubel Preisverleihung<br />

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Funktionäre<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Funktionäre der<br />

Genossenschaft<br />

seit Anbeginn<br />

Obmänner<br />

Ferdinand Buchberger, 1912-1918<br />

Alois Köllner, 1919-1924<br />

Vincenz Baumgarten, 1925<br />

Ferdinand Peter, 1926-1931<br />

Rupert Fürnsinn, 1932-1933<br />

Max Pohl, 1938<br />

Franz Fitsch, 1939-1943<br />

Hermann Buchinger, 1945-1957<br />

Josef Deutsch, 1958-1969<br />

Leopold Nitsch, 1970-1974<br />

Dipl.Ing. Kurt Russo, 1975-1986<br />

Ewald Deutsch, 1987-1995<br />

Friedrich Hanler, 1996-1999<br />

KR Helmut Königsberger, 2000-2005<br />

Karl Sonnweber, 2006-April 2011<br />

Andreas Holzmann, seit Mai 2011<br />

1. Obmann<br />

Stellverteter<br />

Dr. Adolf Rziha, 1912-1924<br />

Ferdinand Peter, 1925<br />

Leopold Nöthlich, 1926-1933<br />

Johann Handler, 1938<br />

Karl Benesch, 1939-1943<br />

Thomas Gollubits, 1945-1946<br />

Josef Deutsch, 1947-1957<br />

Thomas Gollubits, 1958-1962<br />

Alois Kraushofer, 1963-1968<br />

Leopold Birnbaumer, 1971-1974<br />

Dr. Peter Kaupa, 1975-1978<br />

Leopold Birnbaumer, 1979-1984<br />

Ewald Deutsch, 1985-1986<br />

Alfred Erben, 1987-1992<br />

Dr. Peter Kaupa, 1993-2006<br />

Anderas Holzmann, 2007-April 2011<br />

Robert Weber, MSc, seit 2011<br />

2. Obmann-<br />

Stellvertreter<br />

Vincenz Baumgarten, 1922-1924<br />

Johann Piplits, 1926-1930<br />

Rupert Fürnsinn, 1931<br />

Anton Klummer, 1932-1933<br />

Karl Hehenberger, 1938<br />

Thomas Gollubits, 1947-1957<br />

Rudolf Nebohy, 1958-1962<br />

Max Klotz, 1963-1968<br />

Aufsichtsrats-<br />

Vorsitzende<br />

Dr. Leopold Petznek, 1912-1928<br />

Vincenz Baumgarten, 1929-1933<br />

Franz Fitsch, 1938<br />

Johann Fink, 1939-1943<br />

Franz Swoboda, 1947-1949<br />

Andreas Klement, 1950-1955<br />

Ferdinand Brettschneider, 1956-1958<br />

Karl Rührl, 1959-1962<br />

Ferdinand Brettschneider, 1963-1967<br />

Ferdinand Revucha, 1968<br />

Alois Kraushofer, 1969-1973<br />

Franz Prokop, 1974-1975<br />

Leopold Birnbaumer, 1976-1978<br />

Dr. Peter Kaupa, 1979-1990<br />

KR Helmut Königsberger, 1991-1999<br />

Karl Sonnweber, 2000-2005<br />

Andreas Holzmann, 2006<br />

Mag. Werner Ranz, 2007-Nov. 2011<br />

Dir. Johannes Herbst, seit Nov. 2011<br />

Aufsichtsrats-<br />

Vorsitzende-Stv.<br />

Karl Rührl, 1950-1958<br />

Ferdinand Brettschneider, 1959-1962<br />

Hubert Wybral, 1963-1968<br />

Franz Prokop, 1970-1973<br />

Wilhelm Wagner, 1974<br />

Ewald Deutsch 1975-1980<br />

KR Helmut Königsberger, 1981-1990<br />

Meinhard Kronister, 1991<br />

Karl Sonnweber, 1992-1999<br />

Adelheid Mayr, 2000-2005<br />

Robert Weber, MSc, 2006-2010<br />

Dir. Johannes Herbst, bis Nov. 2011<br />

Mag. Gert Schweiger, seit Nov. 2011<br />

DERZEITIGER<br />

Vorstand 2012<br />

Vizebgm. Andreas Holzmann<br />

Vizebgm. Robert Weber, MSc<br />

OSR Leopold Swatschina<br />

Robert Teufelbauer<br />

Bgm. Leopold Winkler<br />

Gerhard Buchleitner<br />

derzeitiger<br />

Aufsichtsrat 2012<br />

Dir. Johannes Herbst (Vors.)<br />

Mag. Gert Schweiger (Vors.Stv.)<br />

Alfred Brauneder<br />

Bgm. Josef Brunner<br />

Mag. (FH) Manfred Kolar<br />

Bgm. Karl Sonnweber<br />

Gabriele Massatsch<br />

(Betriebsratsobfrau)<br />

DI Wolfgang Lederbauer<br />

(Betriebsrats-Stv.)<br />

Ferdinand Buchberger,<br />

Gründer der Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

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VORSTAND<br />

AUFSICHTSRAT<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Der Vorstand<br />

der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />

Der Aufsichtsrat<br />

der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong><br />

1. Reihe v.l.n.r.: Obmann Vizebürgermeister Andreas Holzmann, Robert Teufelbauer<br />

2. Reihe v.l.n.r.: Bürgermeister Leopold Winkler, Obmann StV. Vizebürgermeister Robert Weber MSc,<br />

OSR Leopold Swatschina, Gerhard Buchleitner<br />

1. Reihe v.l.n.r.: Bürgermeister Karl Sonnweber, Aufsichtratvorsitzender StR Dir. Johannes Herbst,<br />

Aufsichtratvorsitzender StV. Mag. Gert Schweiger<br />

2. Reihe v.l.n.r.: Bürgermeister Josef Brunner, Mag. (FH) Manfred Kolar, Alfred Brauneder<br />

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MITARBEITER<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Professionalität,<br />

Gemeinnützigkeit und<br />

Menschlichkeit<br />

Vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n erkannten Menschen, dass nur das<br />

<strong>Jahre</strong>n. Die Tatsache, dass bei uns der Mensch im Mittel-<br />

bei Planung und Konzeption, bis hin zur Fertigstellung<br />

Wohnen zu ermöglichen. Das gelingt nur mit einem<br />

gemeinsame Streben zur Verbesserung der Lebens- und<br />

punkt steht, ist gleich geblieben.<br />

und Übergabe der Wohnungen – unsere MitarbeiterInnen<br />

hervorragend geschulten und engagierten Team. Unsere<br />

Wohnbedingungen führt. Seit der Gründung der Bau-<br />

begleiten MieterInnen und KundInnen solange sie in in<br />

MitarbeiterInnen stehen für Professionalität, Gemeinnüt-<br />

genossenschaft <strong>Mödling</strong> bemühen sich deren Mitar-<br />

Die MitarbeiterInnen der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Mödling</strong> sind<br />

dieser Wohnung leben. Dabei stehen die Bedürfnisse des<br />

zigkeit und Menschlichkeit.<br />

beiterInnen mit Erfolg, den Bedürfnissen der Menschen<br />

ein professionelles Team das mit Rat und Tat zur Seite<br />

Menschen im Mittelpunkt. Das Bestreben der Baugenos-<br />

gerecht zu werden. Vieles hat sich geändert in diesen <strong>100</strong><br />

steht. Beginnend bei Auswahl und Kauf des Grundstücks,<br />

senschaft <strong>Mödling</strong> ist es, ein leistbares und lebenswertes<br />

1. Reihe v.l.n.r.: Gabriele Massatsch, Brigitte Malek, Prok. Susanne Gadinger, Christa Pücher, Sabina Bonta,<br />

Sabine Ziffer-Dornitzhuber<br />

2. Reihe v.l.n.r.: Robert Kracmar, Arch. DI Wolfgang Lederbauer, Birgit Krecht, Belinda Goller, Rita Wack,<br />

Andrea Schwaighofer, Claudia Rost, Mag. Werner Ranz, Gerald Pfleger, Bmstr. Ing. Adalbert Vesely<br />

1. Reihe v.l.n.r.: Claudia Heidinger, Regina Trick, Claudia Auffinger, Franziska Wanke, Sonja Fuchs<br />

2. Reihe v.l.n.r.: Andreas Knoll, Zoltan Varga, Patrick Knoll, Regine Köllner, Constantin Beatu, Andrea Rozner,<br />

Gerald Zisser, Ion Boaca<br />

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MITARBEITER KONTAKT<br />

<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind für Sie da<br />

Kontakt: www.baugenmoed.at<br />

Geschäftsleitung<br />

Hausverwaltung<br />

NEUBAU<br />

Susanne GadingeR<br />

Prokuristin – Geschäfts- und<br />

Robert Kracmar<br />

Leiter Hausverwaltung<br />

DI Wolfgang<br />

Lederbauer<br />

Büroleitung<br />

Architekt – Bautechniker<br />

Brigitte Malek<br />

Assistentin der Geschäftsleitung<br />

Birgit Krecht<br />

Sekretariat Hausverwaltung<br />

Ing. Adalbert<br />

Vesely<br />

Baumeister – Bautechniker<br />

Verkauf und Kundencenter<br />

Wolfgang<br />

Katzberger<br />

Rechnungswesen und BUChhaltung<br />

Mag. Werner Ranz<br />

Hausverwalter<br />

Gabriele<br />

Sabina Bonta<br />

Leiter Verkauf und Kundencenter<br />

Massatsch<br />

Mietenbuchhaltung<br />

Leiterin Rechnungswesen<br />

Gerald PflegeR<br />

Hausverwalter<br />

Christa Pücher<br />

Andrea<br />

Belinda Goller<br />

Kundencenter Empfang und<br />

Schwaighofer<br />

Mietenbuchhaltung<br />

Mietwohnungen<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Rita WacK<br />

Sabine Ziffer-<br />

Claudia Rost<br />

Kundencenter Verkauf<br />

Dornitzhuber<br />

Mietenbuchhaltung<br />

Finanzbuchhaltung<br />

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<strong>100</strong> JAHRE | BAUGENOSSENSCHAFT MÖDLING<br />

QUELLEN<br />

- Klaus Novy: „Greissler“ oder „dritte Säule“? Genossenschaften<br />

in der Arbeiterbewegung;<br />

in „Die ersten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>, Österreichische Sozialdemokratie -<br />

- 1888 -1988“; Hg. Helene Maimann<br />

Christian Brandstätter Verlag, Wien 1988<br />

Frankfurt/Zürich 1969Berthold Unfried:<br />

- Berthold Unfried: Arbeiterschaft und Arbeiterbewegung im 1.<br />

Weltkrieg: Wien und Niederösterreich; in „Sozialdemokratie und<br />

Habsburgerstaat“; Hg. Wolfgang Maderthaner, Löcker Verlag,<br />

Wien 1988<br />

- Herbert Steiner: Die Arbeiter in der Revolution von 1848; in<br />

„Die ersten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>, Österreichische Sozialdemokratie 1888 -<br />

- 1988“; Hg. Helene Maimann, Christian Brandstätter Verlag,<br />

Wien 1988<br />

- Michael Pammer: Entwicklung und Ungleichheit:<br />

Österreich im 19. Jahrhundert<br />

Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002<br />

- Werner Burg/Hannes Weninger(Hrsg.): Die Geschichte der<br />

Arbeiterbewegung im Raum <strong>Mödling</strong> - von den Anfängen bis<br />

zur Zweiten Republik; SPÖ Bezirksorganisation <strong>Mödling</strong> 2010<br />

- Christine Bienert:“Die Kolonie war halt des Tiefste in <strong>Mödling</strong>.<br />

Des is heut nimmer.“<br />

Alltag in der <strong>Mödling</strong>er Arbeiterkolonie seit 1873<br />

Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie<br />

aus dem Fachgebiet Volkskunde,<br />

eingereicht an der Universität Wien, Wien 2006<br />

- Peter Eigner / Herbert Matis Herbert / Andreas Resch: Sozialer<br />

Wohnbau in Wien – Eine historische Bestandsaufnahme; in<br />

„Jahrbuch des Vereins für die Geschichte der Stadt Wien<br />

1999“, Hg. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1999<br />

- Fritz Kenner: Die Österreichische Gewerkschaftsbewegung.<br />

Entstehung – Entwicklung – Zukunft; Verlag des<br />

Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien 1987<br />

- Gerhard Meißl: Gewerkschaft und industrielle Arbeitsbeziehungen<br />

1889-1914; in „Sozialdemokratie und Habsburgerstaat“;<br />

Hg. Wolfgang Maderthaner, Löcker Verlag, Wien 1988<br />

- Anson Rabinbach: Vom Roten Wien zum Bürgerkrieg;<br />

Löcker Verlag, Wien 1989<br />

Festbroschüre: 120 <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Mödling</strong> 1875 -1995; Hg.:<br />

Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong> 1995<br />

<strong>Mödling</strong>er Stadtnachrichten Nr. 10/1995; Hg.:<br />

Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong> 1995<br />

„Arnold Schönberg und <strong>Mödling</strong>“ in:<br />

Medilihha Nr. 6/2011, <strong>Mödling</strong> 2011<br />

- Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der<br />

Bezirkshauptmannschaft <strong>Mödling</strong>, 4. Folge, 6. Dez. 2002<br />

- Statistik Austria – Homepage Jänner 2012<br />

- Dr. Karl Giannoni: Geschichte der Stadt <strong>Mödling</strong>; Verlag der<br />

Stadtgemeinde <strong>Mödling</strong> 1905<br />

- Archiv Traude und Willi Muckenschnabel<br />

- Archiv <strong>Mödling</strong>er Bau-und Wohnungsgenossenschaft<br />

- Archiv Andreas Knoll und Verein zur Erhaltung der Kolonie;<br />

Hartigstraße<br />

Biografien der HerausgeberInnen:<br />

Sylvia Unterrader, geb. in <strong>Mödling</strong>. Autorin und Herausgeberin,<br />

zahlreiche literarische Publikationen. Organisation von kulturellen<br />

Projekten im In- und Ausland. Vortragstätigkeit und Seminarleiterin.<br />

Dr. Gabriele Schätzle-Edelbauer geb. in Freiburg im Schwarzwald.<br />

Studium der Ethnologie in Wien. Publikationen über<br />

„Spuren der Südsee in Wien“ u.a., als Journalistin tätig bei den<br />

NÖ Nachrichten. Vortragstätigkeit, Englischtrainerin beim WIFI.<br />

Stephan Schimanowa, geb. in <strong>Mödling</strong>. Herausgeber und Redaktion<br />

der <strong>Mödling</strong>er Stadtzeitung, zahlreiche Publikationen in<br />

Fachzeitschriften, Tätigkeit als Trainer und Vortragender<br />

UNsere Partner<br />

- Rolf Reventlow: Zwischen Alliierten und Bolschewiken.<br />

Arbeiterräte in Österreich 1918 bis 1923; Europa Verlag, Wien/<br />

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Impressum<br />

Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft für <strong>Mödling</strong><br />

registrierte Genossenschaft m.b.H.,<br />

Ferdinand Buchberger-Gasse 9, 2340 <strong>Mödling</strong><br />

Tel.: 0 22 36/463 01, FAX: DW 34,<br />

E-Mail: office@baugenmoed.at,<br />

Internet: www.baugenmoed.at<br />

f.d.I.v.: Andreas Holzmann<br />

Redaktion: Sylvia Unterrader, Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer,<br />

Stephan Schimanowa<br />

Fotocredits: Fotoatelier Bichl, Willy Kraus, Regina Köllner,<br />

Archiv Andreas Knoll, Archiv <strong>Baugenossenschaft</strong>,..<br />

Titelbild: Ann Limnos<br />

Ausstellung:<br />

Verwirklichte Utopien<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mödling</strong> Bau- und Wohnungsgenossenschaft<br />

Kultursaal, Arbeitergasse 6, 2340 <strong>Mödling</strong><br />

Ausstellungseröffnung: 1. Mai 2012<br />

Die Ausstellung ist geöffnet von 2. Mai bis 31. Mai 2012, MO - SA<br />

14:00 - 18:00 Uhr sowie nach Voranmeldung<br />

Kuratoren: Sylvia Unterrader, Dr. Gaby Schätzle-Edelbauer,<br />

Stephan Schimanowa<br />

Layout und Herstellung:<br />

TopTeam Werbeagentur, Feldkirchnerstr. 117, 9020 Klagenfurt<br />

Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />

Wir danken allen Personen, die uns bei der Recherche und der<br />

Vorbereitung für diese Publikation sowie der Ausstellung geholfen<br />

haben, insbesonders Dr. Christine Bienert, Werner Burg, Christa<br />

Dubovsky, Arch. DI Christoph Egger, Dr. Peter Kaupa, Andreas<br />

Knoll, Helmut Königsberger, Willy Kraus, Franziska Krapfenbauer,<br />

Ann Limnos, Traude und Willi Muckenschnabel, Hannes Weninger<br />

sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Mödling</strong>er<br />

Bau-und Wohnungsgenossenschaft – im Speziellen Susanne<br />

Gadinger und Gabriele Massatsch. (Gleichzeitig bitten wir all jene<br />

um Nachsicht und Entschuldigung, deren Namen wir an dieser<br />

Stelle vergessen haben sollten).<br />

Gleichzeitig danken wir Rudolf Havlicek, Andreas Knoll und<br />

Adelheid Mayr zusätzlich für die Leihgaben für die Ausstellung<br />

sowie allen Fotografinnen und Fotografen. Viele Namen konnten<br />

wir nicht eruieren, darum ist auch hier eine Bitte um Nachsicht<br />

und Entschuldigung angebracht, sollten wir jemanden übersehen<br />

haben.<br />

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