Empfehlungen zur Förderung von ... - Wissenschaftsrat
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men Infektionskrankheiten der Haustiere, wie auch deren degenerative Erkrankungen,<br />
sehr ähnliche Bekämpfungs- und Therapieansätze. Zoonotische Infektionen<br />
machen dieses Konzept schnell deutlich, denn sie werden entweder direkt <strong>von</strong> Tieren<br />
oder durch tierische Produkte auf den Menschen übertragen und verlaufen bei<br />
Tier und Mensch ähnlich. Ebenso sind die Pathogenitätsmechanismen und Verlaufsformen<br />
vieler degenerativer Erkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis, Arthrosen,<br />
genetische Erkrankungen wie zystische Fibrose) nach bisherigem Erkenntnisstand<br />
bei den Companion Animals und beim Menschen praktisch identisch. Im Umkehrschluss<br />
bietet die im geplanten „Forschungshaus Molekulare Veterinärmedizin“<br />
(FMV) vorgesehene tiermedizinische Forschung die national und international bisher<br />
wenig genutzte Chance, einen für den Menschen und die Gesellschaft direkt verwertbaren<br />
Erkenntnisgewinn zu erzielen. Aus Sicht der Antragsteller kann in dem<br />
geplanten Bau der bislang vernachlässigte Ansatz, die Tiermedizin auch in die auf<br />
den Menschen hin orientierte Forschung einzubinden, in idealer Weise verfolgt werden.<br />
Forschungsschwerpunkt im „Forschungshaus Molekulare Veterinärmedizin“ (FMV)<br />
werden degenerative Erkrankungen und Infektionskrankheiten <strong>von</strong> Companion Animals<br />
(Pferd, Hund, Katze, Heimtiere) sein. Die Tiermedizin in Berlin soll durch den<br />
geplanten Bau in die Lage versetzt werden, eine aus ihrer Sicht bislang einzigartige<br />
Forschungsprogrammatik im Bereich der molekularen Pathogenese und Prävention<br />
<strong>von</strong> Krankheiten der Haus- und Heimtiere fortzuentwickeln. Da etwa 70 % der veterinärmedizinisch<br />
bedeutsamen Infektionserreger der Companion Animals Zoonosen<br />
auslösen können, wird mit diesem Forschungsansatz ein in Deutschland bislang vernachlässigter,<br />
aber zunehmend bedeutsamer Aspekt der Veterinary Public Health<br />
bearbeitet. Die im geplanten Bau umzusetzende Forschungsprogrammatik und die<br />
damit verbundene Integration der Forschungsaktivitäten <strong>von</strong> insgesamt fünf wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen stellt in der Veterinärmedizin in Deutschland ein Alleinstellungsmerkmal<br />
dar und birgt nach Aussage der Universität eine große Chance für die<br />
Entwicklung des Fachgebietes.<br />
Im Vordergrund des Forschungsprogramms steht das Bestreben, die Infektionsdiagnostik<br />
durch innovative Forschung an neuartigen Nachweissystemen und deren<br />
Standardisierung und Validierung zu verbessern. Parallel dazu soll auch die Forschung<br />
an degenerativen Erkrankungen, vorwiegend im Kleintierbereich, <strong>von</strong> der<br />
Entwicklung in vitro bis <strong>zur</strong> Anwendung über das Versuchstier hin zum Patienten,