Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH
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www.Naturheilkunde-und-Gesundheit.com<br />
<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
05 | 2013<br />
<strong>Die</strong>se Ausgabe<br />
wurde von<br />
<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
bezahlt<br />
Entspannt<br />
durch die<br />
Androp<strong>aus</strong>e!<br />
Bernstein<br />
als Heilmittel?<br />
Mehr Vitalität<br />
durch<br />
Rohkost!
inhalt<br />
www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />
Foto: © DAK-Gesundheit<br />
Titelfoto: © vgstudio/Fotolia<br />
6<br />
Hygiene schützt vor<br />
Infektionen!<br />
10<br />
Diagnose Bettnässen!<br />
Foto: © DAK-Gesundheit/Wigger<br />
Nachgefragt<br />
06 Hygiene schützt vor Infektionen! (1.Teil)<br />
Wellness und Gesundheit<br />
20 Mehr Vitalität durch Rohkost!<br />
29 „Ätherische Öle“ – Limette<br />
18<br />
Gesund mit Hafer!<br />
Foto: © wikimedia/H.Zell<br />
Themen des Monats<br />
04 Was hat jetzt Saison?<br />
04 Kohlrabi-Blätter sind essbar!<br />
04 Alles zitronig!<br />
04 Das kleine Rezept: Kohlrabi in Zitronensoße<br />
05 Gesundheitstage im Mai<br />
05 Buchtipps<br />
05 Zahl des Monats: 2,5<br />
Alternative Heilmethoden<br />
12 Welches Heilwasser hilft mir?<br />
14 Wirkungsvolle Heilpflanzensäfte (2.Teil)<br />
22 Bernstein als Heilmittel?<br />
28 Serie „Naturheilkundliche Diagnoseverfahren“ – Pulsdiagnose<br />
30 Serie „Bachblüten“ – 5. Cerato<br />
30 Naturheilkunde-Wissen<br />
Mehr Vitalität<br />
durch Rohkost!<br />
20<br />
Foto: © wikimedia<br />
Ratgeber Gesundheit<br />
03 Heilsame Gewürze & Kräuter: Waldmeister<br />
08 Selbsthilfegruppen: Schmerzhafte Trigeminusneuralgie<br />
10 Diagnose Bettnässen!<br />
11 Entspannt durch die Androp<strong>aus</strong>e!<br />
13 Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
18 Gesund mit Hafer<br />
24 Linderung bei Hämorrhoiden<br />
26 Was steckt hinter Schwindel?<br />
Rubriken<br />
16 Rezept-Kalender<br />
23 Gewinnspiel<br />
25 Rätsel<br />
31 Impressum<br />
31 Vorschau<br />
32 <strong>Apotheke</strong>ntipp
atgeber gesundheit<br />
Foto: © wikimedia<br />
Foto: © wikimedia<br />
Waldmeister<br />
Waldmeister (Galium odoratum), auch<br />
duftendes Labkraut, Maikraut, Maienkraut<br />
oder Leberkraut genannt, wächst<br />
in halbschattigen Lagen, in Wäldern,<br />
aber auch als Bodendecker im Garten<br />
unter Bäumen und Sträuchern. <strong>Die</strong> kleinen<br />
sternförmigen, weißen Blüten erscheinen<br />
von Mai bis Juni. Das Kraut<br />
wird kurz vor dem Aufblühen geschnitten,<br />
gebündelt und im Schatten leicht<br />
angetrocknet. Denn Waldmeister duftet<br />
erst, wenn er leicht welkt.<br />
Gesundheitsplus<br />
Waldmeister enthält u.a. Cumarin, Bitterstoffe,<br />
Gerbstoffe, ätherisches Öl<br />
und Vitamin C. Das bekannte, stark duftende,<br />
süßliche Waldmeisteraroma wird<br />
durch Cumarin hervorgerufen, das auch<br />
im getrockneten Kraut enthalten bleibt.<br />
<strong>Die</strong> Aufnahme von Cumarin in großen<br />
Mengen ist gesundheitsschädlich. Es<br />
hemmt die Blutgerinnung und kann bei<br />
einer hohen<br />
Aufnahme zu<br />
Kopfschmerzen,<br />
Schwindel und<br />
Erbrechen führen<br />
und steht in<br />
Verdacht Leberschäden<br />
und<br />
Krebs zu erzeugen.<br />
Bei üblichem<br />
Genuss<br />
von Waldmeister<br />
sind keine<br />
Nebenwirkungen<br />
zu befürchten.<br />
In leichter<br />
Dosierung wirkt<br />
er beschwingend<br />
und kann<br />
Kopfschmerzen lindern. In ärztlich verordneten<br />
Medikamenten wird das Kraut<br />
gegen Venenerkrankungen und Durchblutungsstörungen<br />
eingesetzt. <strong>Die</strong> Droge<br />
gilt in der Volksmedizin krampflösend,<br />
entzündungshemmend, harn- und<br />
wurmtreibend, beruhigend bei Schlafstörungen<br />
und wird bei Verdauungsstörungen<br />
eingesetzt. Sebastian Kneipp<br />
empfahl Tee zur Linderung von Unterleibsschmerzen.<br />
Eine Maibowle wurde<br />
schon 854 als Maiwein getrunken, das<br />
erwähnte ein Benediktinermönch <strong>aus</strong><br />
dem Kloster Prüm. Damals galt der aromatisierte<br />
Wein als Liebesgetränk und<br />
sollte Herz und Leber stärken. Waldmeister<br />
wird in der Spagyrik und<br />
Homöopathie als homöopathische Urtinktur<br />
eingesetzt.<br />
Foto: © Teamarbeit/Fotolia<br />
Küchentipps<br />
Getränke, wie Maibowle oder Süßspeisen<br />
werden mit Waldmeister aromatisiert.<br />
Seitdem der Einsatz von Waldmeister<br />
für die Lebensmittelindustrie<br />
verboten wurde (1981) wird Waldmeisteraroma<br />
für Magenbitter und Kräuterliköre,<br />
Waldmeistergelee, -pudding,<br />
-sirup (Berliner Weiße) verwendet.<br />
Lässt man das angewelkte Kraut in Milch<br />
ziehen, entsteht ein aromatischer<br />
Grundstoff für Pudding, Cremespeisen<br />
oder Eis. Frische Blätter, feingehackt<br />
bringen Aroma an Obstsalat. Getrockneter<br />
Waldmeister hält, in Duftkissen gefüllt,<br />
in der Küche und im Wäscheschrank,<br />
Motten und Insekten fern. Zusätzlich<br />
eignet sich das getrocknete<br />
Kraut auch als Feuchtigkeitsanzeiger.<br />
Der typische Duft wird bei steigender<br />
Luftfeuchtigkeit wahrgenommen. Jeder<br />
kann riechen, wenn sich das Wetter ändert!<br />
<strong>Die</strong> Wirkung als Hygrometer hält<br />
den Sommer über an.<br />
Fragen Sie in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
nach Präparaten<br />
mit Waldmeister!<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 3
themen<br />
des<br />
monats<br />
Serie!<br />
Foto: © AOK-Mediendienst<br />
Was hat<br />
jetzt<br />
Saison?<br />
Holen Sie sich beim Bummel über dem<br />
Markt Anregungen und Appetit für bunte Salate<br />
und frische Gemüsegerichte! Im Mai<br />
gibt es Fenchel, Frühlingszwiebeln, zarte<br />
Kohlrabis und Möhren, eine Auswahl grüner<br />
Salate, würzigen Mangold und<br />
Spinat, knackige Radieschen,<br />
Rettiche und Rübchen, weißen<br />
und grünen Spargel, zarten<br />
Spitzkohl und die ersten Zuckerschoten<br />
und Erbsen. Starten Sie<br />
nun die Beerensaison mit aromatischen<br />
Erdbeeren!<br />
Kohlrabiblätter<br />
sind<br />
essbar!<br />
Am besten schmeckt<br />
Kohlrabi jung und<br />
frisch vom Freiland.<br />
Im Gegensatz zur<br />
üblichen Kohlfamilie hat Kohlrabi einen<br />
süßlichen und milden Geschmack. <strong>Die</strong> zarten<br />
Knollen sind leicht verdaulich, sehr bekömmlich<br />
und enthalten reichlich Vitamin C,<br />
daneben Vitamin A und K sowie Niacin, Biotin<br />
und Folsäure. Enthaltene Senföle unterstützen<br />
die Immunabwehr und wirken sich<br />
positiv auf die Verdauungsorgane und den<br />
ganzen Körper <strong>aus</strong>. Wer die Knollen mit<br />
Foto: © wikimedia/Barbara Wells Foto: © wikimedia/Kenpei<br />
Blättern kauft, sieht nicht nur, wie frisch die<br />
Kohlrabis sind, sondern bekommt mehr für<br />
sein Geld. <strong>Die</strong> Blätter sind essbar und sie<br />
enthalten über die doppelte Menge an Vitaminen<br />
und Mineralstoffen, wie die Knolle<br />
selbst. <strong>Die</strong> zarten Herzblätter streuen Sie<br />
gehackt über Salate oder Gemüse und<br />
die größeren Blätter<br />
kommen gedünstet<br />
in Aufläufe oder<br />
püriert in Suppen.<br />
Alles zitronig!<br />
Zitronensaft bringt<br />
ein frisches, säuerliches<br />
Aroma an Obst oder Gemüse<br />
und verhindert gleichzeitig<br />
ein Braunwerden der Rohkost.<br />
Doch es gibt noch eine Reihe<br />
von Kräutern, die zitronig<br />
schmecken und den gesundheitsbewussten<br />
Gourmet überraschen.<br />
Probieren Sie süße<br />
und pikante Gerichte mit Zitronenmelisse, -<br />
thymian, -gras, -basilikum, -verbene oder -<br />
minze! Zitronenkräuter sprechen alle Sinne<br />
an, denn schon bei der Berührung verströmen<br />
sie einen wohltuenden Zitrusduft. Verschiedene<br />
ätherische Öle wie Citral, Citronella,<br />
Citronellol und Geraniol sind bei den<br />
Zitruskräutern für den Duft verantwortlich.<br />
<strong>Die</strong> ätherischen Öle stärken das Immunsystem,<br />
wirken appetitanregend sowie verdauungsfördernd<br />
und leicht beruhigend.<br />
Das kleine Rezept:<br />
Kohlrabi in Zitronensoße<br />
Zutaten Kohlrabi:<br />
1 kg Kohlrabi<br />
1 EL Butter<br />
Zutaten Zitronensoße:<br />
2-3 EL gemahlene Hirse<br />
1/4 l Sahne<br />
1/4 l Wasser<br />
1 TL Gemüsebrüheextrakt<br />
5 EL Zitronensaft<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 Bund Zitronenmelisse<br />
Zubereitung:<br />
Kohlrabi putzen, schälen, in Scheiben, eventuell<br />
in Stifte schneiden und in Butter andünsten.<br />
Ein Esslöffel Wasser zugeben und<br />
zugedeckt 10 Minuten dünsten. Für die Zitronensoße<br />
die gemahlene Hirse mit Sahne,<br />
Wasser und Gemüsebrüheextrakt verrühren,<br />
aufkochen und kurz köcheln lassen, Zitronensaft<br />
zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmekken.<br />
Zum Schluss die in feine Streifen<br />
geschnittene Zitronenmelisse in die Soße<br />
geben. Dazu schmecken Grünkern- oder<br />
Hackfleischklößchen.<br />
Foto: © Paul Offermanns<br />
4 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Foto: © Barmer-GEK<br />
Leckere<br />
Brotaufstriche<br />
Gesundheitstage<br />
im Mai<br />
05.05.2013<br />
Internationaler Hebammentag<br />
www.hebammenverband.de<br />
07.05.2013<br />
Welt Asthma Tag<br />
www.ginasthma.com<br />
10.05.2013<br />
Tag gegen den Schlaganfall<br />
www.schlaganfall-hilfe.de<br />
12.05.2013<br />
Internationaler CFS-Tag<br />
(Chronisches Erschöpfungssyndrom)<br />
www.fatigatio.de<br />
17.05.2013<br />
Sebastian-Kneipp-Tag<br />
www.kneippbund.de<br />
18.05.2013<br />
Europäischer Adipositas-Tag<br />
www.adipositas-gesellschaft.de<br />
18.05.2013<br />
Welt-Zöliakie-Tag<br />
www.dzg-online.de<br />
19.05.2013<br />
Aktionstag Chronisch entzündliche<br />
Darmerkrankungen 2013<br />
www.gastro-liga.de<br />
31.05.2013<br />
Weltnichtrauchertag<br />
www.nichtraucherschutz.de<br />
Foto: © www.pala-verlag.de<br />
Wer auf der Suche nach leckeren Alternativen<br />
zum Wurst-Käse-Einerlei ist, findet im Buch<br />
der Autorin Heike Kügler-Anger eine ganze<br />
Menge Ideen für eine feine Abwechslung. Neben<br />
einer kleinen Warenkunde und nützlichen<br />
Tipps bringt sie leckere Rezepte für süße<br />
und pikante Aufstriche. Klassiker wie Paprikaaufstrich<br />
und bayrischer Kartoffelaufstrich<br />
sowie Erdnusscreme, eine mediterrane<br />
Olivenpaste und Süßes, wie fruchtige<br />
Marmeladen oder eine sahnige Karamellcreme,<br />
machen Lust aufs Ausprobieren. Da<br />
selbstgemachte Aufstriche auch immer ein<br />
gern gesehenes Mitbringsel sind, gibt es von<br />
der Autorin noch Tipps zum Verschenken und<br />
Verpacken.<br />
Heike Kügler-Anger<br />
„Vegane Brotaufstriche“<br />
pala-verlag, Darmstadt<br />
ISBN 978-3-89566-314-7<br />
14,00 €<br />
Zahl des Monats<br />
Therapie mit<br />
Honig & Co.<br />
Der Bienenexperte, Hobby-Imker und Autor<br />
Prof. Friedrich Hainbuch beschäftigt sich<br />
seit Jahren mit der medizinischen Anwendung<br />
von Bienenprodukten. Neben gründlich<br />
recherchierten Hintergrundinformationen<br />
zeigt er <strong>aus</strong>führlich, für welche therapeutischen<br />
Zwecke Imkereiprodukte, von<br />
Honig, Propolis und Pollen, über Bienengift<br />
und Bienenwachs bis zu Gelée royale, Bienenbrot<br />
und Apilarnil (Extrakt <strong>aus</strong> Drohnenzellen),<br />
eingesetzt werden können. Viele<br />
praktische Tipps und Rezepte, für innere<br />
und äußere Anwendungsmöglichkeiten,<br />
überzeugen von der <strong>sanfte</strong>n Heilkraft der<br />
Bienenprodukte.<br />
Regelmäßige Bewegung hat in jedem Alter<br />
einen positiven Einfluss auf Gesundheit und<br />
Wohlbefinden. Doch nur ein Viertel der Männer und<br />
weniger als ein Fünftel der Frauen erreichen die<br />
von der WHO empfohlene Bewegung von<br />
mindestens 2,5 Stunden<br />
pro Woche.<br />
Foto: © www.narayana-verlag.de<br />
Prof. Friedrich Hainbuch<br />
„<strong>Die</strong> Heilkraft der Bienen“<br />
Narayana <strong>Verlag</strong>, Kandern<br />
ISBN 978-3-943309-41-6<br />
17,80 €<br />
Buchtipp<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 5
nachgefragt<br />
Hygiene schützt<br />
(1.<br />
vor<br />
Teil)<br />
Infektionen!<br />
Gerade bei warmer Witterung und bei mangelnder<br />
Hygiene haben Salmonellen und Co. leichtes Spiel!<br />
Unsere Lebensmittel sind relativ sicher, dafür<br />
sind die Hersteller verantwortlich,<br />
gleichzeitig wird die Qualität durch staatliche<br />
Lebensmittelkontrollen überprüft.<br />
Nicht alle Lebensmittel können keimfrei<br />
hergestellt werden und wir wollen auch<br />
nicht alles konserviert haben. Dazu haben<br />
Lebensmittel oft lange Transportwege und<br />
Lagerzeiten hinter sich, bevor sie in unserer<br />
Küche landen. Es bleibt also immer ein Restrisiko<br />
sich krankmachende Bakterien einzuhandeln.<br />
In der eigenen Küche ist jeder Verbraucher<br />
selbst für die Lebensmittel verantwortlich.<br />
Nicht alles wird sofort frisch zubereitet<br />
und gegessen. Hier liegt die Hauptgefahr<br />
für Lebensmittelinfektionen, denn viele<br />
gehen zu sorglos mit verderblichen Lebensmitteln<br />
um. Nur so lässt sich erklären, dass<br />
6 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />
Foto: © AOK-Mediendienst<br />
jährlich über 200.000 Lebensmittelinfektionen<br />
von den Behörden registriert werden.<br />
Und die Dunkelziffer ist noch viel höher.<br />
Zu den bekanntesten Erregern, die Lebensmittelinfektionen<br />
verursachen, gehören Salmonellen,<br />
Campylobacter, Listerien und bestimmte<br />
Colibakterien (EHEC). <strong>Die</strong>se Keime<br />
leben im Darm von Nutztieren und breiten<br />
sich, bei einem unsachgemäßen Umgang<br />
mit frischen, empfindlichen Lebensmitteln,<br />
rasch <strong>aus</strong>. Besonders Säuglinge, Kleinkinder,<br />
Schwangere, Kranke, ältere und immungeschwächte<br />
Menschen sind besonders anfällig<br />
für Lebensmittelinfektionen. Durchfall<br />
und Erbrechen können im Extremfall lebensbedrohlich<br />
werden.<br />
Foto: © AOK-Mediendienst Foto: © Wikimedia<br />
Gute Bedingungen<br />
für Salmonellen<br />
Salmonellen vergiften Lebensmittel bei<br />
Zimmertemperatur rasend schnell und stehen<br />
bei den Lebensmittelinfektionen mit an<br />
erster Stelle. Bei Wärme, so zwischen zehn<br />
und 40 Grad, fühlen sie sich besonders wohl<br />
und können sich explosionsartig vermehren.<br />
<strong>Die</strong> stäbchenförmigen Darmbakterien<br />
finden sich in menschlichen und tierischen<br />
Fäkalien, im Wasser, im Boden, auf Pflanzen,<br />
in Futtermitteln, infizierten Tieren und in Eiern.<br />
<strong>Die</strong> Keime vermehren sich, bei mangelnder<br />
Hygiene, vorwiegend in tierischen<br />
Lebensmitteln. Besonders heikel sind Lebensmittel<br />
mit einem hohen Eiweiß- und<br />
Wassergehalt wie Fleisch (Gehacktes), Geflügel,<br />
Wild, Fische, Krusten, Schalen- und
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Weichtiere, Eier oder Eis. Problematisch<br />
sind auch Salate mit Mayonnaise, besonders<br />
Kartoffel- und Fleischsalat, Desserts mit rohen<br />
Eiern oder Eischnee, wie Tiramisu oder<br />
Weinschaumcreme.<br />
Innerhalb weniger Stunden kann <strong>aus</strong> wenigen<br />
Bakterien eine gefährliche Keimdosis<br />
entstehen. Eigentlich sind diese Speisen<br />
dann verdorben und sollten nicht mehr gegessen<br />
werden. Aber Salmonellen sind weder<br />
zu sehen, zu riechen oder zu schmecken.<br />
Es gibt keinen Warnhinweis! Einen<br />
großen Teil der Bakterien kann unsere Magensäure<br />
abtöten. Ist die Zahl der Erreger<br />
zu groß oder das Immunsystem zu schwach,<br />
gelangen die Salmonellen in den Darm. Hier<br />
produzieren sie das Gift Enterotoxin, das an<br />
der Darmwand eine Entzündung <strong>aus</strong>löst.<br />
Foto: © Wikimedia<br />
meldepflichtige Erkrankung im Sinne des<br />
deutschen Infektionsschutzgesetzes.<br />
Salmonellenerkrankungen in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
kommen seltener vor.<br />
Dort müssen Hygieneregeln strikt eingehalten<br />
werden und das Küchenpersonal wird<br />
regelmäßig geschult. Rund 85 Prozent der an<br />
Salmonellen erkrankten Menschen holen<br />
sich die Infektion in ihrer eigenen Küche.<br />
Durch einfache, aber gründliche Hygienemaßnahmen,<br />
bei der Lagerung und Zubereitung,<br />
kann sich jeder schützen. Salmonellen<br />
vermehren sich im Kühlschrank langsamer<br />
und unter sieben Grad hören sie auf zu<br />
wachsen. Durch Kälte werden sie nicht abgetötet,<br />
selbst im Tiefkühlschrank überleben<br />
sie im Kälteschlaf. Erst ein Erhitzen auf<br />
70 Grad, für mindestens zehn Minuten, tötet<br />
Salmonellen ab. Fleisch, vor allem Geflügelfleisch,<br />
ist weiterhin Spitzenreiter unter den<br />
mit Salmonellen befallenen Lebensmitteln.<br />
Vorsicht ist auch bei empfindlichen Lebensmitteln<br />
wie Hackfleisch, Mett und frische<br />
Foto: © DAK-Gesundheit<br />
Campylobacter kommen überwiegend im<br />
Darm von Nutz-, H<strong>aus</strong>- und Wildtieren vor<br />
und gelangen beim Melken und Schlachten<br />
auf Lebensmittel. Daher ist eine Infektion<br />
nur über verunreinigte und unzureichend<br />
erhitzte tierische Lebensmittel möglich.<br />
Häufig kommt der Erreger in rohem Geflügelfleisch<br />
vor, seltener in Rohmilch, Rindund<br />
Schweinefleisch. Eine indirekte Übertragung<br />
auf andere Lebensmittel, wie Salat<br />
oder rohes Gemüse ist durch unhygienisches<br />
Arbeiten in der Küche möglich. Das<br />
passiert, wenn auf einem Schneidbrett<br />
Hähnchenfleisch geschnitten wird und anschließend<br />
darauf die Zutaten für einen Salat<br />
zerkleinert werden. <strong>Die</strong> Erreger können<br />
in Lebensmitteln eine Zeit überleben, sich<br />
Symptome einer Salmonellose können starker<br />
heftiger Durchfall und Bauchschmerzen,<br />
manchmal auch Schüttelfrost, Fieber und<br />
Erbrechen sein. Lebensgefährlich kann die<br />
Infektion vor allem für Menschen mit geschwächtem<br />
Immunsystem werden. Nach<br />
Schätzungen des Robert-Koch-Instituts<br />
(RKI) gibt es in Deutschland pro Jahr 70 bis<br />
120 Todesfälle. <strong>Die</strong> meisten Salmonelleninfektionen<br />
werden in den Sommermonaten<br />
zur Grillsaison verzeichnet. Dann haben Salmonellen<br />
ideale Vermehrungsbedingungen.<br />
Experten schätzen die Dunkelziffer der gemeldeten<br />
Erkrankungen zehnmal so hoch,<br />
da nicht jeder Mensch mit Durchfall einen<br />
Arzt aufsucht und sich auf Salmonellen untersuchen<br />
lässt. Eine Salmonellose ist eine<br />
Bratwurst geboten. Neben Geflügel sind<br />
auch Eier und mit rohen Eiern hergestellte<br />
Speisen eine Hauptinfektionsquelle. Zwischen<br />
Ansteckungszeit und Ausbruch der<br />
Erkrankung können 5-72 Stunden liegen.<br />
Häufig unterschätzter<br />
Campylobacter<br />
<strong>Die</strong>ser Keim verursacht gen<strong>aus</strong>o häufig<br />
wie Salmonellen Lebensmittelinfektionen.<br />
Foto: © DAK-Gesundheit<br />
aber nicht vermehren. Auch sind sie empfindlich<br />
gegenüber Sauerstoff, Trocknung,<br />
Salz und Säure. Beim Tiefgefrieren werden<br />
sie aber nur reduziert. Eine Infektion kann<br />
unbemerkt verlaufen oder sich in einem<br />
wässrigen oder auch blutigen Durchfall mit<br />
Bauchschmerzen bemerkbar machen. Fieber,<br />
Kopf- Glieder- und Gelenkschmerzen<br />
können den Durchfall begleiten oder vor<strong>aus</strong>gehen.<br />
Seltene Komplikationen wie Nervenerkrankungen<br />
und Gelenksentzündungen<br />
sind möglich. <strong>Die</strong> Inkubationszeit liegt<br />
bei 2-7 Tagen.<br />
In der nächsten Ausgabe<br />
erfahren Sie, wie eine Ansteckung<br />
mit Listerien und den<br />
gefährlichen EHEC-Erregern<br />
vermieden werden kann.<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 7
atgeber gesundheit<br />
Serie: Selbsthilfegruppen<br />
Neuralgien sind Reizungen der peripheren sensiblen Gefühlsnerven<br />
und sie gehören zu den schmerzhaftesten Leiden überhaupt.<br />
Schmerzhafte<br />
Trigeminusneuralgie<br />
Johanniskraut<br />
Foto: © KKH<br />
Foto: © KKH<br />
Schmerzen, die vom Trigeminusnerv <strong>aus</strong>gehen<br />
sind heftig. <strong>Die</strong>se Drillingsnerven bestehen<br />
<strong>aus</strong> drei Nerven-Hauptästen und<br />
sind für die Gefühlsempfindungen an der<br />
Gesichtshaut, wie der Stirn, dem Kopfbereich,<br />
Augen, Nase bis hin zum Kiefer und<br />
Kinn verantwortlich. Immer wieder auftretende<br />
Schmerzen können die Lebensqualität<br />
Betroffener stark beeinträchtigen, weil<br />
Essen, Sprechen oder eine Gesichtswäsche<br />
zu schmerzhaft werden.<br />
<strong>Die</strong> Auslöser sind vielfältig!<br />
Eine Trigeminusneuralgie macht sich durch<br />
anfallsartige, reißende oder stechende blitzartige<br />
Schmerzen im Gesicht, oft im Bereich<br />
des Ober- oder Unterkiefers bemerkbar. <strong>Die</strong><br />
Attacken dauern meist nur Sekunden bis zu<br />
maximal zwei Minuten an. Der Nervenschmerz<br />
ist nur auf eine Gesichtshälfte beschränkt,<br />
danach sind die Schmerzen wieder<br />
verschwunden. <strong>Die</strong> Schmerzattacken können<br />
aber mehrmals am Tag auftreten und werden<br />
häufig durch sogenannte Trigger <strong>aus</strong>gelöst.<br />
Zugluft, ein Windstoß, eine Berührung am<br />
Kiefer oder der Wange, Kauen, Sprechen<br />
8 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />
oder Zähneputzen, aber auch Stress und toxische<br />
Einflüsse durch Alkohol, Nikotin oder<br />
Kaffee können Auslöser sein.<br />
Eine Erkrankung kommt in der Regel oft erst<br />
nach dem 40. Lebensjahr vor. Bei vielen Betroffenen<br />
drückt ein kleines Blutgefäß auf<br />
den Trigeminusnerv und löst die Schmerzen<br />
<strong>aus</strong>. Erkrankungen wie Multiple Sklerose,<br />
Tumore oder Durchblutungsstörungen sind<br />
seltener die Ursache. Manchmal lassen sich<br />
auch keine Gründe finden. Aufgrund der typischen<br />
Symptome, einer Anamnese und<br />
der körperlichen Untersuchung ist meist eine<br />
klare Diagnose möglich. Manchmal sind<br />
auch klärende Untersuchungen bei einem<br />
Zahnarzt oder einem Hals-Nasen-Ohren-<br />
Arzt notwendig.<br />
Nerven beruhigen,<br />
entspannen und stärken!<br />
<strong>Die</strong> mögliche Ursache des blitzartigen<br />
Schmerzes sollte immer ärztlich abgeklärt<br />
werden. Eventuelle Entzündungsherde an<br />
Zahnwurzeln, Mandeln, in Stirn- und Nebenhöhlen<br />
müssen behandelt werden. Der<br />
Krankheitsverlauf ist unterschiedlich und<br />
der Schmerz kann reduziert oder gesteigert<br />
werden durch Kälte, Wärme, Bewegung oder<br />
Ruhe. Der Verlauf der Neuralgie ist unterschiedlich.<br />
Einige Betroffene haben nur eine<br />
Attacke in ihrem Leben andere sporadisch.<br />
Dann gibt es noch Betroffene, bei denen<br />
die Attacken häufig und schwer sind. Auf<br />
übliche Schmerzmittel sprechen die<br />
Schmerzen bei der Trigeminusneuralgie<br />
kaum an, daher verschreiben schulmedizinisch<br />
arbeitende Ärzte Substanzen, die gegen<br />
Epilepsie oder Muskelverspannungen<br />
helfen. Um erneute Schmerzattacken zu verhindern<br />
und eine gute Wirkung zu erzielen,<br />
müssen alle Medikamente regelmäßig eingenommen<br />
werden. Wenn sie nicht greifen,<br />
wird in schweren Fällen zu einer Operation<br />
geraten.<br />
Naturheilkundliche Ärzte wenden schonendere<br />
Methoden an und durch die sinnvolle<br />
Kombination verschiedener Therapieformen<br />
kann meist eine Linderung erreicht<br />
werden. Bei der Trigeminusneuralgie wird<br />
oft eine Akupunktur des Körpers oder des
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Ohrs durchgeführt. Werden die Schmerzen<br />
durch eine Störung der oberen Halswirbelsäule<br />
<strong>aus</strong>gelöst, kann eine craniosacrale<br />
Therapie helfen. Mögliche Homöopathika,<br />
die ein erfahrener Therapeut <strong>aus</strong>wählt, sind<br />
u.a.: Aconitum, Belladonna, Cimicifuga, Iris,<br />
Magnesium phosphoricum, Mercurius solubilis,<br />
Spigelia, Verbascum, Zincum valerianicum.<br />
Neben der Homöopathie, werden auch<br />
die Homotoxikologie und die Neuraltherapie,<br />
mit Injektionen unterschiedlicher<br />
Zusammensetzung, angewandt.<br />
Es werden Tipps und Erfahrungen<br />
<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht und<br />
gemeinsam Fachwissen erarbeitet.<br />
Das macht es möglich,<br />
mit der Erkrankung zu<br />
leben, seine Ängste zu verlieren<br />
und gleichzeitig mehr<br />
Lebensqualität zurückzuerobern.<br />
Neben dem Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />
mit Betroffenen werden Vorträge<br />
von Referenten gehalten und vielfältige<br />
Informationen zur Verfügung gestellt.<br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
Lavendel<br />
Passionsblume<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Wirksam gegen Stress, ein <strong>aus</strong>lösender Trigger<br />
bei der Trigeminusneuralgie sind Entspannungsübungen.<br />
Nervenstärkend und<br />
entspannend wirken Präparate und Tees mit<br />
Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Melisse,<br />
Passionsblume, Taigawurzel (Sibirischer<br />
Ginseng), Lavendel und Ginseng.<br />
Selbsthilfegruppe – Gesichtsschmerz<br />
Trigeminusneuralgie<br />
<strong>Die</strong> Berliner Selbsthilfegruppe möchte Menschen,<br />
die unter chronischen Gesichtsschmerzen,<br />
der Trigeminusneuralgie leiden,<br />
bei der Bewältigung der Erkrankung helfen.<br />
Ein Treffen findet jeden 2. Montag im Monat<br />
um 16 Uhr bei SEKIS (Bismarckstraße 101,<br />
Raum 5.006) in Berlin - Charlottenburg statt.<br />
Kontakt und<br />
Informationen:<br />
Norbert Jaitzig<br />
Tel.: 030 288 30 266<br />
Mobil: 0160 23 795 23<br />
nojatrans@yahoo.de<br />
Foto: © Trigeminusneuralgie Selbsthilfegruppe<br />
Foto: © www.test.de<br />
Schmerzen – treffsicher<br />
behandeln<br />
Wie kommen Schmerzen zustande, wie<br />
können sie vermieden werden und wie<br />
werden sie behandelt? Der Ratgeber<br />
gibt Basisinformationen und ermutigt<br />
selbst aktiv zu werden. Er zeigt medizinische<br />
und psychotherapeutische Methoden<br />
sowie Alternativen zur Schmerzbekämpfung<br />
auf.<br />
Schmerztherapie<br />
Stiftung Warentest, Berlin<br />
ISBN 978-3-86851-131-4<br />
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05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 9
atgeber gesundheit<br />
„Gesundes Kind“<br />
Diagnose Bettnässen!<br />
Was sind die Ursachen?<br />
Experten bezeichnen das kindliche Bettnässen im Schlaf nach<br />
Vollendung des fünften Lebensjahres als Enuresis. In diesem<br />
Alter ist durch den psychischen und physiologischen Reifungsgrad<br />
bei den meisten Kindern eine willkürliche Blasenkontrolle möglich.<br />
Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Bettnässen<br />
eine behandlungsbedürftige Erkrankung. Daher sollten Eltern lieber<br />
früher als zu spät mit ihrem Kind zum Arzt gehen. Denn je früher<br />
die Ursache erkannt und eine richtige Therapie begonnen wird,<br />
desto besser sind die Chancen diese Störung zu beheben.<br />
Foto: © DAK-Gesundheit/Wigger<br />
Nächtliche Inkontinenz ist eine<br />
Erkrankung und kein Erziehungsfehler!<br />
Jedes dritte Kind unter vier Jahren und jedes sechste Kind unter<br />
fünf nässt nachts, mehr oder weniger, regelmäßig ein. Viele Eltern<br />
fragen sich dann, ob sie etwas falsch gemacht haben. „Bettnässen“<br />
ist ein Tabuthema und oft hagelt es Kritik von Bekannten und nahen<br />
Verwandten, die den Eltern ein konsequentes Toilettentraining absprechen.<br />
Doch Kinder müssen eine Kontrolle über die Blasenmuskulatur<br />
erst lernen und dafür müssen Gehirn und Blasenmuskulatur<br />
<strong>aus</strong>gereift sein. In der Regel klappt das, von Ausnahmen abgesehen,<br />
vor dem zweiten Lebensjahr nicht. Nach Meinung vieler <strong>Medizin</strong>er<br />
gilt ein nächtlicher Harndrang bis zum sechsten Lebensjahr als<br />
normal.<br />
Es werden verschiedene Formen der Enuresis unterschieden.<br />
Früher galt Bettnässen als Ausdruck einer Verhaltensstörung des<br />
Kindes. Doch zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass bei<br />
der primären Enuresis selten psychische, soziale oder urologische<br />
Fehlbildungen oder Erkrankungen die Ursache sind. Häufig handelt<br />
es sich um eine genetisch bedingte Reifungsstörung des Zentralnervensystems,<br />
mit einer Störung der hormonellen Regulation des<br />
Antidiuretischen Hormons (ADH), die den Wasserh<strong>aus</strong>halt im<br />
Körper steuert. Eine geringe Blasenkapazität und falsche Trinkgewohnheiten<br />
spielen auch eine Rolle. Das neuerliche nächtliche<br />
Einnässen nach einer mindestens sechs-monatigen trockenen<br />
Phase, wird als sekundäre Enuresis bezeichnet. Hier liegen oft<br />
psychische Ursachen wie familiäre oder schulische Belastungen<br />
oder Harnwegsinfekte vor.<br />
Hilfreiche Therapien<br />
Anlaufstelle beim Bettnässen ist der Kinderarzt, der das Kind schon<br />
von den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen her kennt. Nach<br />
einer gründlichen Diagnose und einer medizinischen Abklärung<br />
wird der Arzt, dem Alter des Kindes, der Symptomatik und dem<br />
Leidesdruck entsprechend, eine individuelle, geeignete Therapie<br />
vorschlagen. Das können eine Urotherapie, eine medikamentöse<br />
Therapie oder eine Alarmtherapie oder eine Kombination aller<br />
Therapien sein. Neben der Therapie gibt es hilfreiche Verhaltensmaßnahmen,<br />
wie Änderung der Trinkgewohnheiten und ein Toilettengang<br />
kurz vor dem Zubettgehen.<br />
Ganz wichtig ist, dass das Kind selber den Wunsch hat, trocken<br />
zu werden, dass Eltern Lob auch für kleine Schritte <strong>aus</strong>sprechen<br />
und eine nasse Nacht nicht bestrafen. Verstehen, Erlernen und<br />
Einhalten von abgesprochenen Verhaltensregeln sind schon ein<br />
kleiner Therapieerfolg, fördern die Motivation des betroffenen<br />
Kindes und machen der ganzen Familie Mut!<br />
10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
„Mann-O-Mann“<br />
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Foto: © S & D <strong>Verlag</strong><br />
Entspannt durch die<br />
Androp<strong>aus</strong>e!<br />
Auch Männer kommen in die Wechseljahre!<br />
Natürliche Methoden helfen bei vielen Beschwerden.<br />
Ungefähr im Alter von 45 bis 65 Jahren erleben<br />
auch Männer eine körperliche Veränderung.<br />
Durch eine Hormonumstellung kommen<br />
sie in eine sogenannte Androp<strong>aus</strong>e<br />
oder in das Klimakterium virile. <strong>Die</strong>se Phase<br />
wird auch als PADAM-Syndrom (partielles<br />
Androgen-Defizit des alternden Mannes)<br />
bezeichnet. Nicht jeder Mann hat dann körperliche<br />
oder seelische Beschwerden, etwa<br />
ein Drittel ist betroffen. Müdigkeit, Hitzewallungen<br />
oder Libidoverlust kommen<br />
schon bei Männern über 40 vor, dazu sind<br />
vielfältige Beschwerden wie Kopfschmerzen,<br />
Nervosität, Haar<strong>aus</strong>fall, Hautprobleme,<br />
Rückenschmerzen und Konzentrationsstörungen<br />
möglich.<br />
Das Absinken der männlichen Sexualhormone<br />
besonders von Testosteron und der<br />
Östrogene im Blut führt u. a. zum Anstieg von<br />
Körperfett, zum Rückgang von Körperkraft<br />
und sexueller Lust, zu Erektionsstörungen,<br />
Osteoporose und zu einem schlechteren<br />
Schlaf. <strong>Die</strong>se Beschwerden werden von vielen<br />
Männern und Ärzten oft nicht als Symptome<br />
der männlichen Wechseljahre erkannt.<br />
Im Gegensatz zur Menop<strong>aus</strong>e der<br />
Frau findet der Hormonabfall beim Mann<br />
nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt statt,<br />
sondern schleichend über Jahre.<br />
Natürlich durch die<br />
Androp<strong>aus</strong>e<br />
Übergewicht, Stress, Alkohol, Nikotin und<br />
einige Medikamente können die vorhandenen<br />
Symptome verstärken. Beschwerden<br />
sollten nicht auf die leichte Schulter genommen<br />
werden, denn ein Hormonmangel, er ist<br />
feststellbar durch eine Blutuntersuchung,<br />
kann schwerwiegende Erkrankungen verursachen,<br />
wie Osteoporose aber auch Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen. Bei Beschwerden<br />
verschreiben einige Ärzte betroffenen Männern<br />
Hormone. Doch über langfristige Nebenwirkungen<br />
der Hormonersatztherapie<br />
bei Männern ist noch nichts bekannt. Zusätzlich<br />
können Nahrungsergänzungsmittel die<br />
Therapie unterstützen. Naturheilkundlich<br />
arbeitende <strong>Medizin</strong>er empfehlen natürliche<br />
Methoden und eine Änderung des Lebensstils,<br />
um den Hormonspiegel hochzuhalten<br />
und dadurch die Beschwerden zu mildern.<br />
Sport, Bewegung<br />
und Entspannung<br />
Treiben Sie regelmäßig Sport. Empfehlenswert<br />
sind 30 Minuten dreimal pro Woche.<br />
Vor allem Ausdauertraining regt die Hormonproduktion<br />
an. Nicht nur der Testosteronspiegel<br />
wird erhöht, sondern auch<br />
andere Hormone – darunter die Glückshor-<br />
mone (Endorphine) werden produziert. Eine<br />
sportliche Aktivität verhindert Übergewicht,<br />
wirkt entspannend und steigert die Lebensfreude.<br />
Entspannungsmethoden wie autogenes<br />
Training oder Muskelentspannung<br />
nach Jacobsen sind wirksam gegen Stress<br />
und unterstützen einen besseren Schlaf.<br />
Ausgewogene Ernährung<br />
Durch eine <strong>aus</strong>gewogene, abwechslungsreiche<br />
fettarme Ernährungsweise, mit Vollkorngetreide,<br />
Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten,<br />
ergänzt mit Leinsamen und Leinöl<br />
kann der Hormonspiegel hochgehalten<br />
werden. Sie enthält reichlich sekundäre<br />
Pflanzenstoffe. Trinken Sie bei einer ballaststoffreichen<br />
Ernährung genügend Wasser<br />
und ungesüßten Tee und verzichten Sie<br />
möglichst, auf Alkohol und Nikotin.<br />
Naturheilkundliche<br />
Behandlung<br />
Den männlichen Hormonh<strong>aus</strong>halt beeinflussen<br />
positiv: Rotkleepräparate, Blütenpollen<br />
und Rezepturen mit Johanniskraut, Baldrian<br />
oder Ginseng. Naturheilkundliche Therapien<br />
wie Akupunktur und Homöopathie<br />
wirken unterstützend.<br />
Bei Beschwerden hilft Ihnen<br />
Ihr <strong>Apotheke</strong>r diskret weiter!<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 11
alternative heilmethoden<br />
Welches<br />
Heilwasser<br />
hilft mir?<br />
Foto: © Infomationsbüro Heilwasser<br />
Heilwasser über den Tag verteilt<br />
getrunken fördert die Gesundheit<br />
und das Wohlbefinden, liefert<br />
wichtige Mineralstoffe und versorgt<br />
den Körper mit Flüssigkeit.<br />
Ein Heilwasser ist ein natürliches Mineralwasser und wird wegen seiner<br />
Zusammensetzung und seiner physikalischen Eigenschaften in<br />
der medizinischen Therapie eingesetzt. In Deutschland benötigt ein<br />
Heilwasser eine staatliche Anerkennung. <strong>Die</strong> Inhaltsstoffe der Heilwässer<br />
sind wissenschaftlich analysiert und ihre Wirkungen als sanft<br />
wirksame Naturheilmittel nachgewiesen. <strong>Die</strong> Vielfalt der Anwendungsgebiete<br />
reicht von Magen-Darm-Beschwerden über Harnwegsinfekte,<br />
Harnsteine und Übersäuerung bis zu Mineralstoffmangel.<br />
Hilfe bei Sodbrennen<br />
Produziert der Magen zu viel Säure, kann sie in der Speiseröhre nach<br />
oben fließen und Sodbrennen hervorrufen. Bei Übersäuerung und<br />
Sodbrennen, verschafft ein Heilwasser, das mehr als 1.300 mg pro<br />
Liter Hydrogencarbonat enthält, Abhilfe. Es neutralisiert die Säuren.<br />
Schutz vor Osteoporose<br />
Um sich vor Osteoporose zu schützen, sollten Sie sich reichlich bewegen<br />
und etwa 1000 mg Kalzium aufnehmen. Heranwachsende und<br />
Stillende benötigen mehr. Wer keine Milch verträgt oder zu sich nehmen<br />
möchte und nur wenig kalziumreiches Gemüse isst, kann täglich<br />
ein Heilwasser mit mindestens 250 mg pro Liter Kalzium trinken, um<br />
sich vor Osteoporose zu schützen.<br />
Magnesium gegen Muskelkrämpfe<br />
Für eine optimale Muskelfunktion benötigt der Körper genügend<br />
Kalzium und Magnesium. Trinken Sie vor und nach dem Sport <strong>aus</strong>reichend,<br />
denn durch Schwitzen kann rasch der Elektrolyth<strong>aus</strong>halt<br />
durcheinandergebracht werden. Nach längerem Training sind dann<br />
Muskelverhärtungen oder Muskelkrämpfe möglich. Heilwässer mit<br />
mindestens 100 mg Magnesium pro Liter versorgen den Körper mit<br />
diesem Mineralstoff.<br />
Bringt den Darm in Schwung<br />
Sulfatreiche Heilwässer helfen, einen trägen Darm wieder in<br />
Schwung zu bringen. Das Heilwasser sollte mindestens 1.200 mg Sulfat<br />
pro Liter enthalten und morgens auf nüchternen Magen und vor<br />
den einzelnen Mahlzeiten getrunken werden.<br />
Foto: © Fotolia<br />
Weitere Informationen über Heilwässer gibt es<br />
unter www.heilwasser.com<br />
12 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
Serie: Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
Sodbrennen in der Schwangerschaft<br />
Wird ein Magen gereizt, produziert er zu viel<br />
Säure, die in der Speiseröhre nach oben<br />
fließt und Sodbrennen hervorrufen kann.<br />
<strong>Die</strong>ser Reflux verursacht neben Aufstoßen<br />
oder Brennen im Hals auch unangenehmen<br />
Mundgeruch. In der Schwangerschaft hat<br />
Sodbrennen meist mechanische Ursachen.<br />
Das Kind wird immer größer und schiebt den<br />
Magen nach oben, sodass die Magensäfte in<br />
die Speiseröhre dringen. Basische Pulver,<br />
Heilerde oder Kartoffelsaft <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong><br />
neutralisieren die Magensäure. Gegen die<br />
aufsteigende Säure kann auch ein Teelöffel<br />
Senf, einige Mandeln, Brot oder eine Messerspitze<br />
Ingwerpulver helfen. Mehrere kleinere<br />
Mahlzeiten sind für den Magen einfacher zu<br />
verarbeiten, gleichzeitig sollten Sie langsamer<br />
essen, gründlicher kauen, Getränke mit<br />
Kohlensäure, Kaffee und Süßes meiden.<br />
Foto: © Wikimedia<br />
Foto: © Wikimedia/Kristina Walter<br />
Schweißhemmende Heilpflanzen<br />
Bei körperlichen Anstrengungen wie Sport, hohen Außentemperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit<br />
können mehrere Liter Schweiß am Tag fließen. Das ist völlig normal und eine<br />
natürliche Körperfunktion. Daneben kann es durch Hormonschwankungen vor<br />
allem in den Wechseljahren und bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu starker<br />
Schweißbildung kommen. Hilfreich gegen diese Hitzewallungen sind schweißhemmende<br />
Pflanzen.<br />
Salbei, als Tee oder Bad, kann die Produktion der Schweißdrüsen drosseln.<br />
Schweißregulierend wirken auch Tee <strong>aus</strong> Ackerschachtelhalm, Andorn, Brennnessel,<br />
Kamille, Schafgarbe, Walnussblättern, Ysop, Eichen- und Weidenrinden.<br />
Ein bis drei Tassen Tee werden täglich getrunken. Ein Sud kann auch<br />
äußerlich zur Waschung oder als Badezusatz verwendet werden.<br />
Sonnenterrassen brauchen Schutz<br />
Zu viel Sonne kann die Haut schädigen, lässt<br />
sie altern und steigert das Risiko an Hautkrebs<br />
zu erkranken. Geben Sie <strong>Ihrer</strong> Haut<br />
Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen und verwenden<br />
Sie ein Sonnenschutzmittel mit dem<br />
richtigen Lichtschutzfaktor, das Sie mindestens<br />
30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen.<br />
Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz<br />
mehrmals am Tag. Verwenden Sie beim<br />
Baden nur wasserfeste Sonnencreme und<br />
cremen Sie sich nach dem Abtrocknen nochmals<br />
ein. Besonderen Sonnenschutz benötigen<br />
die sogenannten Sonnenterrassen wie<br />
Glatze, Stirn, Augen, Ohren, Lippen, Kinn,<br />
Schultern, Rücken, Brüste, Gesäß und Fußrücken.<br />
Über den richtigen<br />
Sonnenschutz berät Sie Ihr<br />
<strong>Apotheke</strong>nteam.<br />
Foto: © beautypress/Avène<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 13
alternative heilmethoden<br />
Frische Pflanzenpresssäfte enthalten alle<br />
pflanzlichen Wirk- und Inhaltsstoffe in natürlicher<br />
Konzentration und gelten als traditionelle<br />
pflanzliche Arzneimittel.<br />
Wirkungs<br />
Foto: © wikimedia/Michael Gasperl<br />
Foto: © wikimedia<br />
Foto: © wikimedia/Uwe H.Friese<br />
Brunnenkressesaft<br />
Weißblühende Brunnenkresse wächst in allen<br />
gemäßigten Zonen rund um den Globus,<br />
vor allem an Quellen, Bachufern und Flussläufen.<br />
Zur Herstellung des Safts werden die<br />
frischen, grünen Blätter der Pflanze, im<br />
Frühling noch vor der Blüte geerntet, gereinigt<br />
und dann schonend gepresst. <strong>Die</strong> Brunnenkresse<br />
gehört wie Senf oder Meerrettich<br />
zu den senfölhaltigen Pflanzen.<br />
Senföle steigern in unserem Körper die Tätigkeit<br />
des Magen-Darm-Trakts und regen<br />
den Gallenfluss an, wirken appetitanregend<br />
und verdauungsfördernd. Brunnenkressesaft<br />
hat außerdem eine harntreibende, entschlackende<br />
Wirkung. Laut Volksmund soll<br />
das Einreiben mit dem Saft auch bei Pickeln<br />
und Hautunreinheiten helfen. Durch seinen<br />
hohen Gehalt an Senfölen hat der Brunnenkressesaft<br />
einen würzigen, scharfen, senfartigen<br />
Geschmack. Er schmeckt pur oder<br />
lässt sich mit Mineralwasser oder Fruchtsaft<br />
mixen.<br />
Hinweis:<br />
Brunnenkressekraut-Press-Saft darf nicht<br />
bei Magen- und Darmgeschwüren, entzündlichen<br />
Nierenerkrankungen sowie bekannter<br />
Überempfindlichkeit gegen Brunnenkresse<br />
eingesetzt werden.<br />
14 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />
Johanniskrautsaft<br />
<strong>Die</strong> goldgelben Blüten des Johanniskrauts<br />
erscheinen um den 24. Juni (Johanni). Andere<br />
geläufige Namen sind Hexenkraut oder<br />
Sonnenwendkraut. Gegen das Licht gehalten,<br />
erscheinen die Blätter vielfach durchlöchert.<br />
In ihnen befinden sich kleine, punktförmige<br />
Behälter, in denen sich eine Flüssigkeit<br />
befindet. Werden die gelben Blütenblätter<br />
zerrieben, platzen die Behälter und<br />
es tritt ein blutroter Farbstoff (Hypericin)<br />
<strong>aus</strong>. Für die Saftgewinnung wird das im Juni<br />
und Juli blühende Kraut verwendet. <strong>Die</strong> Inhaltsstoffe<br />
des Johanniskrautsafts regen<br />
den Appetit und die Verdauung an.<br />
Das Heilkraut ist ein natürliches Nervenaufbaumittel<br />
bei nervösen Erschöpfungszuständen,<br />
<strong>aus</strong>gelöst durch körperliche und<br />
geistige Überanstrengung und wird bei nicht<br />
organisch bedingten Nervenschmerzen angewendet.<br />
Der Saft hat eine beruhigende<br />
Wirkung und ist bei Einschlafstörungen<br />
hilfreich.<br />
Hinweis:<br />
Es sind Wechselwirkungen mit anderen Mitteln<br />
bekannt. Bei der Einnahme gerinnungshemmender<br />
Arzneimittel oder oraler Kontrazeptiva<br />
(Pille) sollten Sie mit Ihrem Arzt<br />
oder <strong>Apotheke</strong>r sprechen.<br />
Löwenzahnsaft<br />
Der robuste, anspruchslose Löwenzahn<br />
wächst überall. Schon immer wurden alle<br />
Teile der Pflanze kulinarisch genutzt. Bekannt<br />
sind der Löwenzahnsalat, die Verwendung<br />
der Blüten zu Kräuterlikören und das<br />
Rösten der Pfahlwurzel als Kaffee-Ersatz.<br />
Für die Herstellung des Saftes werden die<br />
frischen grünen Blätter des Löwenzahns mit<br />
Wurzel geerntet und nach sorgfältiger Reinigung<br />
abgepresst. <strong>Die</strong> im Löwenzahn enthaltenen<br />
Bitterstoffe regen die Produktion<br />
von Magensaft und Galle an und helfen bei<br />
leichten Magen-Darm-Beschwerden. Der<br />
Saft ist verdauungsfördernd und appetitanregend.<br />
Durch seinen hohen Kaliumgehalt<br />
wirkt er leicht entwässernd und kann bei<br />
Gicht und rheumatischen Erkrankungen Abhilfe<br />
schaffen. Traditionell wird er unterstützend<br />
zur Durchspülung von entzündlichen<br />
Erkrankungen der ableitenden Harnwege<br />
eingesetzt.<br />
Hinweis:<br />
Löwenzahn darf nicht bei Allergien von Kornblütlern,<br />
bei Geschwüren des Magens oder<br />
Zwölffingerdarms, Entzündungen der Galle<br />
und Ödemen, infolge eingeschränkter Herzund<br />
Nierentätigkeit und/oder Diabetes<br />
angewendet werden.
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
volle Heilpflanzensäfte<br />
(2.Teil)<br />
Foto: © wikimedia<br />
Foto: © wikimedia/Brandner<br />
Foto: © wikimedia<br />
Melissensaft<br />
<strong>Die</strong> Melisse, wegen des zitronenartigen Duftes<br />
ihrer Blätter, auch Zitronenmelisse genannt,<br />
stammt ursprünglich <strong>aus</strong> dem Orient.<br />
Im Mittelalter gelangte sie über Südeuropa<br />
in unsere Klostergärten und wurde dort als<br />
Heil- und Gewürzpflanze kultiviert. <strong>Die</strong> Zitronenmelisse<br />
ist ein <strong>aus</strong>dauerndes und<br />
pflegeleichtes Gewächs, das sich in jedem<br />
Garten ziehen lässt. Ihre Blätter eignen sich<br />
vorzüglich für Salate, Salatsaucen und<br />
Bowlen. Melissensaft wird <strong>aus</strong> dem frischen<br />
Kraut der Pflanze gewonnen. Er hat eine beruhigende<br />
harmonisierende und <strong>aus</strong>gleichende<br />
Wirkung. <strong>Die</strong> im Saft enthaltenen<br />
ätherischen Öle wirken schmerzstillend und<br />
krampflösend. Daher wird Melissensaft bei<br />
Blähungen, Magen-Darm-Beschwerden, bei<br />
nervösen Herzstörungen, bei Schlafstörungen<br />
oder als Einschlafhilfe angewendet.<br />
Nach einer schlimmen Infektion kräftigen<br />
die Inhaltsstoffe das Immunsystem.<br />
Hinweis:<br />
Nicht einnehmen bei einer Allergie oder<br />
Überempfindlichkeit von Melisse. Schwangere,<br />
Stillende und Kinder unter 12 Jahren<br />
sollten Melisse als Heilpflanzensaft nicht<br />
einnehmen, da keine <strong>aus</strong>reichenden Untersuchungen<br />
vorliegen.<br />
Mistelsaft<br />
Bereits bei den Kelten und Germanen hatte<br />
die Mistel als Kultpflanze eine Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> Mistel, viscum album, lebt als Schmarotzer<br />
auf Laub- und Nadelbäumen und bildet<br />
dort kugelige, immergrüne Büsche. Ihre Blütezeit<br />
liegt im Frühling, ihre Früchte reifen<br />
erst im Winter. Mistelkraut-Press-Saft ist<br />
ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel.<br />
Der Presssaft besitzt die Gesamtheit der<br />
löslichen Bestandteile der erntefrischen<br />
Mistel in seiner natürlichen und für den Organismus<br />
leicht aufnehmbaren Form. Darunter<br />
den immunstimulierenden Inhaltsstoff<br />
Viscotoxin. Andere im Saft enthaltene<br />
Wirkstoffe, die sogenannten Flavonoide,<br />
beugen einer Arterienverkalkung vor. Traditionell<br />
wird Mistelsaft zur Unterstützung der<br />
Kreislauffunktion eingesetzt.<br />
Hinweis:<br />
Bei Allergie oder Überempfindlichkeit gegen<br />
Misteln, in der Schwangerschaft und<br />
Stillzeit, bei Kinder und Jugendlichen unter<br />
18 Jahren sollte Mistel als Heilpflanzensaft<br />
nicht angewendet werden.<br />
Rettichsaft<br />
Bei uns werden hauptsächlich zwei Sorten<br />
Rettich angebaut, der weiße Sommerrettich<br />
und der schwarze Winterrettich. Ersterer<br />
wird vor allem als Rohkost zubereitet und ist<br />
zur Sommerzeit <strong>aus</strong> den bayrischen Biergärten<br />
nicht wegzudenken. Für Heilzwecke wird<br />
der schwarze Rettich bevorzugt, dessen frischer<br />
Presssaft <strong>aus</strong> der Wurzel gewonnen<br />
wird. Mittlerweile ist der Rettichsaft auch<br />
von den Schulmedizinern als Naturheilmittel<br />
anerkannt. Der beißend scharfe Geschmack<br />
ist auf die Senföle im Rettich zurückzuführen.<br />
Sie regen die Gallenbildung in<br />
der Leber an, dadurch werden Appetit und<br />
Verdauung gefördert. Husten und Heiserkeit<br />
können ebenfalls mit Rettichsaft behandelt<br />
werden. Enthaltene Senföle lösen den<br />
Schleim in den Atemwegen und regenerieren<br />
die Schleimhäute. Ein hoher Kaliumgehalt<br />
erweitert die Nierengefäße und sorgt<br />
für die vermehrte Ausscheidung von Wasser<br />
und anderen harnpflichtige Stoffen. Rettichsaft<br />
hilft, Wasseransammlungen im Körper<br />
<strong>aus</strong>zuschwemmen.<br />
Hinweis:<br />
Darf bei einer Überempfindlichkeit gegen<br />
Rettichwurzeln nicht genommen werden.<br />
Bei Gallensteinen muss ärztlicher Rat eingeholt<br />
werden.<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 15
Mai 2013<br />
29 Montag April<br />
06 Montag<br />
30 <strong>Die</strong>nstag<br />
Walpurgisnacht<br />
07 <strong>Die</strong>nstag<br />
01 Mittwoch Mai<br />
Maifeiertag<br />
08 Mittwoch<br />
02 Donnerstag<br />
09 Donnerstag<br />
Christi Himmelfahrt / Europatag<br />
03 Freitag<br />
10 Freitag<br />
04 Samstag<br />
11 Samstag<br />
05 Sonntag<br />
12 Sonntag<br />
Muttertag<br />
13 Montag<br />
14 <strong>Die</strong>nstag<br />
15 Mittwoch<br />
16 Donnerstag<br />
17 Freitag<br />
18 Samstag<br />
19 Sonntag<br />
Pfingstsonntag<br />
20 Montag<br />
Pfingstmontag<br />
21 <strong>Die</strong>nstag<br />
22 Mittwoch<br />
23 Donnerstag<br />
24 Freitag<br />
25 Samstag<br />
26 Sonntag<br />
27 Montag<br />
28 <strong>Die</strong>nstag<br />
29 Mittwoch<br />
30 Donnerstag<br />
Fronleichnam<br />
31 Freitag<br />
01 Samstag Juni<br />
02 Sonntag
Naturheilkunde & Gesundheit • Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Erdbeer-Kuppel-Torte<br />
Zutaten Biskuitteig:<br />
4 Eier<br />
3 EL heißes Wasser<br />
60 g Honig<br />
1 Prise Salz<br />
1 Messerspitze gemahlene Vanille<br />
120 g Dinkelmehl<br />
1 Glas Erdbeeraufstrich<br />
Zutaten Füllung:<br />
300 g Erdbeeren<br />
3 EL Honig<br />
1 Päckchen Gelatine<br />
500 ml Sahne<br />
Zubereitung:<br />
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen, Backblech mit Backpapier <strong>aus</strong>legen. Für<br />
den Biskuitteig die Eier trennen. Eigelb mit Honig und heißem Wasser schaumig<br />
rühren. Eiweiß steif schlagen und auf die Eiercreme gleiten lassen. Mehl mit<br />
einem Schneebesen unterheben. Den Teig auf das Backblech geben, glatt<br />
streichen und zwölf Minuten backen. Ein zweites Backblech mit Backpapier <strong>aus</strong>legen<br />
und den fertig gebackenen Biskuitteig darauf stürzen. Backpapier abziehen,<br />
Erdbeeraufstrich auf dem Biskuit verteilen, aufrollen und abkühlen lassen.<br />
Für die Füllung Erdbeeren waschen, putzen und mit Honig pürieren. Gelatine mit<br />
sechs Esslöffeln Wasser verrühren, einige Minuten quellen lassen, unter Rühren<br />
erhitzen und auflösen, aber nicht kochen lassen. Das Erdbeerpüree unterrühren.<br />
<strong>Die</strong> Biskuitrolle in dünne Scheiben schneiden und damit eine große runde<br />
Schüssel <strong>aus</strong>kleiden. Wenn das Erdbeerpüree anfängt zu gelieren, die steif<br />
geschlagene Sahne unterheben und die Creme auf die Biskuitscheiben füllen.<br />
Glatt streichen und mit Biskuitscheiben abdecken. Torte für einige Stunden<br />
in den Kühlschrank stellen, am besten über Nacht. Vor dem Servieren auf eine<br />
Tortenplatte stürzen.<br />
–––––<br />
–––––<br />
fruchtig<br />
Foto: © Paul Offermanns
atgeber gesundheit<br />
Gesund mit Hafer<br />
Haferprodukte schmecken lecker, bringen Kraft,<br />
Energie und eine große Portion Gesundheit!<br />
<strong>Die</strong> Getreideart Hafer (Avena sativa) und<br />
der spelzenlose Nackthafer (Avena nuda)<br />
werden in der menschlichen Ernährung vielfältig<br />
genutzt, als Beilage und in vielerlei Rezepten<br />
für Aufläufe Klöße, süße Speisen und<br />
Gebäck. <strong>Die</strong> Briten lieben ihre Hafergrütze<br />
(Porridge) als nahrhaftes Frühstück. Jeder<br />
kennt Haferflocken im leckeren Frühstücks-<br />
Müsli, die verdauungsfördernde Haferkleie,<br />
ein nussig schmeckender Haferdrink oder<br />
hat schon einmal etwas von Haferbrei oder<br />
Haferschleim gehört. Zugegeben, Letztere<br />
sind keine lukullischen Genüsse, aber sind<br />
für Kleinkindern gut verträglich und hilfreich<br />
bei Magen-Darmproblemen.<br />
Ernährungsphysiologisch<br />
wertvolles Getreide<br />
Im Vergleich zu anderen Getreidesorten wie<br />
Roggen, Weizen oder Gerste ist Hafer, aufgrund<br />
seines hohen Fettgehalts besonders<br />
nährstoffreich, mit einem hohen Anteil an<br />
ungesättigten Fettsäuren, die sich vor allem<br />
in den Randschichten und im Keim befinden.<br />
Hafer hat einen Eiweißgehalt von über zwölf<br />
Prozent, mit einem hohen Gehalt an essentiellen<br />
Aminosäuren. Da Gluten ein Bestandteil<br />
des Hafereiweißes ist, sollte er von<br />
Menschen, die an Zöliakie leiden, nicht verzehrt<br />
werden. Es gibt auch Studien, die von<br />
einer Verträglichkeit <strong>aus</strong>gehen. Auch sein<br />
Mineralstoffgehalt ist hoch. Erwähnenswert<br />
ist Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Zink<br />
und Phosphor. <strong>Die</strong> vitaminreichen Körner<br />
weisen vor allem Vitamine der B-Gruppe auf<br />
sowie Vitamin E und Carotin. Vitamin B1 unterstützt<br />
das Nervensystem und fördert die<br />
Konzentration. Vitamin B2 ist notwendig für<br />
die vielfältigen Stoffwechselprozesse sowie<br />
für die gesunde Haut und Nägel. Vitamin B6<br />
braucht der Körper für die Bildung des roten<br />
Blutfarbstoffs Hämoglobin und die Produktion<br />
des körpereigenen Glückshormons Serotonin.<br />
Folsäure (Vitamin B9) ist wichtig<br />
für Wachstum und die Bildung der roten<br />
Blutkörperchen.<br />
Gesundheitliche Vorzüge<br />
Haferspeisen sind wegen des hohen Fettgehaltes<br />
sehr kalorienreich. Daher ist das Getreide<br />
bei Sportlern beliebt, denn er gibt<br />
Kraft und Energie, belastet aber kaum den<br />
Magen. <strong>Die</strong> vitalisierende und wachmachende<br />
Wirkung gibt das Sprichwort: „Ihn sticht<br />
der Hafer“ wieder. Es bedeutet nichts anderes<br />
als: „Er wird übermütig“. Auch Diabetiker<br />
profitieren vom Hafer, denn die enthaltene<br />
Stärke baut der Körper zu Zucker ab.<br />
Das führt zu einem langsamen und flachen<br />
Anstieg der Blutzuckerkurve, so dass weniger<br />
Insulin benötigt wird, um den Blutzuckerspiegel<br />
zu regulieren. Lösliche Hafer-<br />
Ballaststoffe wie Lichenin oder ß-Glukan<br />
unterstützen diesen insulinsparenden Effekt<br />
und tragen sogar dazu bei, dass der Anteil<br />
des schädlichen LDL-Cholesterins (Low<br />
Density Lipoprotein Cholesterin) im Körper<br />
sinkt. Überschüssiges Cholesterin, Gallensäuren<br />
und weitere Schadstoffe, wie<br />
Schwermetalle, werden an die löslichen Ballaststoffe<br />
gebunden und über den Darm<br />
Foto: © Wikimedia/Matt Lavin<br />
18 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Foto: © Wikimedia/Slick Foto: © Wikimedia/H.Zell<br />
<strong>aus</strong>geschieden. Außerdem enthält Hafer sekundäre<br />
Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken<br />
und schädliche Ablagerungen in den<br />
Blutgefäßen unterbinden. Das wirkt einer<br />
Arterienverkalkung, der koronaren Herzkrankheit<br />
und dem Herzinfarkt entgegen.<br />
Außerdem wirken die Ballaststoffe des Hafers<br />
positiv auf die Magen-Darm-Beschwerden<br />
und schützen die Darmschleimhaut. Haferschleimsuppe<br />
<strong>aus</strong> Hafermehl oder mit<br />
löslichen Haferflocken ist ein altes H<strong>aus</strong>mittel<br />
bei Entzündungen der Mundschleimhaut,<br />
der Speiseröhre und bei Magen- und Darmproblemen.<br />
Nach neueren Untersuchungen<br />
haben die schleimbildenden, löslichen Ballaststoffe<br />
im Hafer auch einen blutdrucksenkenden<br />
Einfluss. Regulierende Eigenschaften<br />
des Hafers ersetzen aber keine<br />
Therapie.<br />
Heilende Wirkung<br />
Je nach Art der verwendeten Pflanzenteile<br />
des Hafers werden verschiedene Inhaltsstoffe<br />
wirksam. In der Volksheilkunde sind<br />
Haferumschläge bekannt, die heilsam bei<br />
Hexenschuss und Insektenstichen wirken<br />
sollen. Dafür wird Hafermehl in Essig aufgekocht<br />
und abgekühlt auf die entsprechende<br />
Stelle gelegt. Aus frischem Haferkraut entsteht<br />
Haferkraut-Press-Saft der traditionell<br />
bei nervösen Erschöpfungszuständen und<br />
zur Kräftigung und Stärkung Anwendung findet.<br />
In der Naturheilkunde ist vor allem grüner<br />
Hafer (avenae herba) bekannt, der kurz<br />
vor der Blüte geerntet und dann getrocknet<br />
wird. Grüner Hafertee empfiehlt sich bei<br />
nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit,<br />
Angst- und Spannungsgefühlen. Da der Tee<br />
den Harnsäurespiegel im Blut senken soll,<br />
kann grünes Haferkraut unterstützend in<br />
der Rheuma- und Gichttherapie eingesetzt<br />
werden. <strong>Die</strong> Droge ist auch entschlackendes,<br />
harntreibendes Mittel (Diuretikum)<br />
bei Durchspülungstherapien und Blasenschwäche.<br />
Zusammen mit anderen pflanzlichen<br />
Mitteln findet sich grünes Haferkraut<br />
in Präparaten gegen Beschwerden des Herz-<br />
Kreislauf-Systems und der Atemwege, Stoffwechselerkrankungen<br />
und Alterserscheinungen.<br />
Haferstroh (avenae stramentum) besteht<br />
<strong>aus</strong> getrockneten Laubblättern und Stängeln.<br />
Darin enthaltene Pektine, Kieselsäure<br />
und Vitamin A haben heilsame Wirkung auf<br />
die Haut. Ein Sud <strong>aus</strong> Haferstroh einem Bad<br />
zugesetzt, mildert juckende und entzündliche<br />
Hauterkrankungen und soll auch bei<br />
Gicht und anderen rheumatischen Krankheiten<br />
helfen.<br />
In der Homöopathie ist Avena sativa D12 als<br />
Urtinktur ein wichtiges Mittel zur Nervenstärkung.<br />
<strong>Die</strong> alkoholische Urtinktur wird<br />
<strong>aus</strong> dem blühenden Haferkraut hergestellt<br />
und hilft bei nervösen Erschöpfungszuständen<br />
und auch bei Schlafstörungen, da es beruhigt<br />
und die Anspannung nimmt. <strong>Die</strong> Urtinktur<br />
soll auch die Heilwirkung anderer<br />
Heilpflanzen unterstützen.<br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 19
wellness & gesundheit<br />
Rohkost kann die Energie und<br />
Vitalität erhöhen, die Gesundheit<br />
verbessern und bringt mehr<br />
Farben, Düfte und Aromen auf<br />
den Tisch!<br />
Durch eine einseitige, nicht <strong>aus</strong>gewogene Ernährung,<br />
entstehen langfristig eine Menge an<br />
Zivilisationskrankheiten wie etwa Sodbrennen,<br />
Völlegefühl, ein schwaches Immunsystem,<br />
Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel<br />
und Übergewicht.<br />
Spätestens<br />
dann, wenn Gesundheitsstörungen<br />
auftreten,<br />
vergeht der<br />
Spaß am Essen. In<br />
der Regel essen wir<br />
zu viel Eiweiß und<br />
Fett, zu süß und nehmen<br />
dabei reichlich<br />
Energie auf, die wir<br />
nicht benötigen. Salate, rohes Obst und Gemüse<br />
werden dagegen viel zu wenig gegessen.<br />
Schon der Arzt Dr. Maximilian Bircher-<br />
Benner, Vater des „Muesli“, empfahl Kranken<br />
auf Rohkost umzustellen und Gesunden mindestens<br />
die Hälfte des Essens ungekocht zu<br />
verzehren. Er legte die Basis für das heute<br />
noch gültige Ordnungssystem der Vollwertnahrung<br />
und entdeckte den engen Zusammenhang<br />
zwischen Ernährung, Wohlbefinden<br />
und Gesundheit.<br />
Foto: © Techniker Krankenkasse<br />
Inzwischen ist Rohkost gesellschaftsfähig geworden.<br />
Nicht nur Stars und Models schwören<br />
auf die Beautyeffekte der lebendigen, frischen<br />
Pflanzenkost. Eine intensive Zufuhr von<br />
Vitaminen und Enzymen sowie die einzigartige<br />
Kombination der Duft-, Farb-, und Aromastoffe,<br />
wirkt sich positiv auf das Allgemeinbefinden<br />
und die Gesundheit <strong>aus</strong> und verhilft zu<br />
einer glatteren Haut, strafferen Figur und zu<br />
einer dynamischeren Ausstrahlung.<br />
Was ist<br />
Rohkost?<br />
Als Rohkost gelten alle<br />
Lebensmittel, die<br />
nicht erhitzt wurden,<br />
dass bedeutet, weder<br />
gebacken, gebraten,<br />
gekocht oder pasteurisiert.<br />
Sie werden<br />
nicht über 40 Grad<br />
Celsius erhitzt. Dadurch<br />
werden die Enzyme und die Vielzahl an<br />
pflanzlichen sekundären Inhaltsstoffen nicht<br />
zerstört und können vom Körper aufgenommen<br />
werden. Enzyme spielen eine Rolle in allen<br />
Stoffwechselreaktionen des Körpers.<br />
Rohkost bedeutet nicht nur das Knabbern von<br />
Möhren und Kohlrabi. Obst und Gemüse können<br />
köstlich und phantasievoll mit Nüssen<br />
und Keimlingen kombiniert, zubereitet und<br />
angerichtet werden. <strong>Die</strong> Rohkost für Feinschmecker<br />
ist knackig-frisch, kunterbunt und<br />
ein sinnliches Essvergnügen und macht nicht<br />
nur Vegetariern Appetit. Zur Rohkost zählen<br />
neben Gemüse und Obst, Beeren, Kräuter,<br />
selbst hergestellte Säfte, Nüsse, Samen,<br />
Getreide, in gekeimter Form, Sprossen, kalt<br />
gepresste Pflanzenöle, Wildkräuter und<br />
Gewürze. Rohmilch und unerhitzte Sauermilchprodukte<br />
werden ebenso dazugezählt.<br />
Es gibt vielerlei Varianten einer Rohkosternährung<br />
und Rohköstler sind nicht automatisch<br />
Vegetarier.<br />
Warum mehr Rohkost?<br />
Rohkost zwingt zum langsamen und bewussteren<br />
Essen und gründlichem Kauen. Dadurch<br />
wird der Speichelfluss angeregt, wovon<br />
die Zahngesundheit und die Verdauung profitieren.<br />
Der Volksmund nennt das treffend:<br />
„Gut gekaut ist halb verdaut“. Ballaststoffreiche<br />
Rohkost ist kalorienärmer und macht<br />
trotzdem schneller und länger satt. Ballaststoffe<br />
tragen außerdem zur Senkung des<br />
Cholesterinspiegels bei und wirken dämpfend<br />
auf den Anstieg des Blutzuckers. Vitamine<br />
brauchen wir täglich, manche nur in Spuren.<br />
Vitamine stärken die Abwehr und die<br />
Nerven, schützen vor Umweltgiften, Herzinfarkt<br />
und Krebs. Kurzum, sie sind unentbehrlich<br />
für unser körperliches, seelisches und<br />
geistiges Wohlbefinden.<br />
Neben den bekannten Inhaltsstoffen wie Vitamine,<br />
Mineralstoffe und Ballaststoffe, ent-<br />
Foto: © wikimedia/ Man vyi<br />
20 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Foto: © BVEO<br />
halten Obst und Gemüse einen hohen Anteil<br />
sekundärer Pflanzenstoffe. Das sind Stoffwechselprodukte<br />
der Pflanzen, die gesundheitsfördernde<br />
Eigenschaften besitzen, z. B.<br />
Allicin im Knoblauch wirkt antibiotisch und<br />
Senföle <strong>aus</strong> der Kresse steigern die Abwehrkräfte.<br />
Andere Stoffe dagegen regen die Verdauung<br />
und den Stoffwechsel an oder fördern<br />
die Wundheilung. Sie geben den Pflanzen außerdem<br />
bestimmte Farben, Düfte und Aromen.<br />
Bei ihrer Erforschung steht die Wissenschaft<br />
erst am Anfang. <strong>Die</strong> empfindlichen, gesundheitsfördernden<br />
Stoffe befinden sich oft<br />
in den Randschichten und Schalen pflanzlicher<br />
Lebensmittel und verflüchtigen sich<br />
beim Zerkleinern. Gegenüber Sauerstoff und<br />
Hitze reagieren sie labil. Nachweislich helfen<br />
mehr rohe Lebensmittel oder eine Rohkostkur<br />
u.a. bei folgenden Krankheiten: Rheumatischen<br />
Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten,<br />
allergische Erkrankungen, Asthma,<br />
Hautkrankheiten, Diabetes Typ II, Übergewicht,<br />
Nieren- und Harnwegserkrankungen,<br />
Kopfschmerzen, besonders Migräne, Magen-<br />
Darm-Krankheiten, Leber- und Gallenerkrankungen,<br />
Neuralgien, Epilepsie, Mandelentzündungen,<br />
Schilddrüsenerkrankungen,<br />
Prostatabeschwerden und Chronisches<br />
Müdigkeitssyndrom.<br />
Wie viel Rohkost ist gesund?<br />
Nicht jeder will zum Rohköstler werden, das<br />
ist sogar nicht nötig und für die Mehrheit der<br />
Menschen ist eine 100 Prozent Rohkost-Ernährung,<br />
nach der Gießener Studie, nicht<br />
sinnvoll. Beides, Rohkost und Gekochtes,<br />
Foto: © AOK-Mediendienst<br />
haben ihre Berechtigung. Durch Erhitzen<br />
werden erst giftige Stoffe wie bei den Hülsenfrüchten<br />
entfernt oder Mineralstoffe sind für<br />
den Körper erst verfügbar. Schädliche Mikroorganismen<br />
wie Salmonellen in Eiern und<br />
Geflügel werden abgetötet. Aber mehr Frisches<br />
auf dem Teller tut jedem gut. Wer nicht<br />
seine ganze Ernährung umkrempeln möchte,<br />
sollte zu mindestens die Hälfte seiner Nahrung<br />
als Rohkost zu sich nehmen. <strong>Die</strong>ser Anteil<br />
ist, wie Bircher-Benner schon wusste, optimal.<br />
Dabei muss sich der Darm langsam an<br />
die ungewohnten Mengen ballaststoffreicher<br />
Nahrung gewöhnen. Eine Verträglichkeit der<br />
Rohkost ist individuell und richtet sich nach<br />
der Verdauungsleistung. Unverträglichkeiten<br />
zeigen sich in Darmkrämpfen und Blähungen,<br />
vor<strong>aus</strong>gesetzt die Nahrung wird gründlich gekaut<br />
und es liegen keine anderen Erkrankungen<br />
vor. Rohes sollte möglichst immer vor<br />
dem Gekochten gegessen werden, dadurch<br />
ist die Verdauungsleistung besser. Pure Rohkost<br />
kann wunderbar und effektiv im Rahmen<br />
einer Entschlackungskur oder als alternative<br />
zum Fasten für ein oder zwei Wochen oder für<br />
einen Monat durchgeführt werden. Wer ein<br />
Jahr oder länger nur Rohkost isst, kann Mangelerscheinungen<br />
bekommen. Es gibt daneben<br />
Menschen die durch ihre Konstitution<br />
und Verdauungskraft keinerlei Probleme haben.<br />
Auf jeden Fall ist es besser, vor einer geplanten<br />
Ernährungsumstellung einen ärztlichen<br />
Rat einzuholen, vor allem wenn Erkrankungen<br />
vorliegen oder Medikamente genommen<br />
werden.<br />
Info:<br />
<strong>Die</strong> Messe Rohvolution Freiburg ist eine Rohkost-Messe<br />
für alle, die sich für eine rohköstliche<br />
Ernährung interessieren.<br />
Sie findet vom<br />
11.05.2013 - 12.05.2013<br />
in Freiburg statt.<br />
http://www.messen.de/de/14405/in/Freiburg/Rohvolution%20Freiburg/info.html<br />
Foto: © www.windpferd.de<br />
Eine Reihe von Zivilisationskrankheitenwie<br />
Allergien, Haut<strong>aus</strong>schlag, Neurodermitis,<br />
angeschwollene Nasenschleimhäute,<br />
Übergewicht, Asthma, Schwäche<br />
des Immunsystems und Sehkraft<br />
brachten die Autorin Angelika Fischer<br />
dazu, Lebensmittel roh zu essen.<br />
Ihr Gesundheitszustand besserte sich<br />
und nachdem sie naturbelassen und<br />
<strong>aus</strong>gewogen aß, fühlte sie sich richtig<br />
wohl. In ihrem Ratgeber zeigt sie,<br />
dass Rohkost kein Verzicht, sondern<br />
Genuss bedeutet. Naturbelassenes<br />
und Frisches schult die Sinne und<br />
stärkt die Selbstheilungskräfte.<br />
Angelika Fischer<br />
„Das große Rohkost-<br />
Buch – AllesRoh-Vitalkultur“<br />
Windpferd<br />
<strong>Verlag</strong>sgesellschaft,<br />
Oberstdorf<br />
ISBN: 978-3-89385-670-1<br />
34,95 €<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 21<br />
Buch
alternative heilmethoden<br />
Heilkundigen,<br />
<strong>Medizin</strong>ern und<br />
<strong>Apotheke</strong>rn galt<br />
Bernstein schon<br />
seit Jahrhunderten<br />
als<br />
Universalarznei.<br />
Foto: © wikimedia/Hannes Grobe<br />
Bernstein<br />
als Heilmittel?<br />
Der beliebte Bernstein (Succinit)ist ein 30 bis 40 Millionen Jahre altes<br />
fossiles Harz und vor allem als Schmuck- und Heilstein bekannt. Er<br />
übt eine besondere Faszination und Anziehungskraft auf Menschen<br />
<strong>aus</strong>. Der Sonnenstein, wie er auch<br />
genannt wird, hat eine Farbpalette<br />
von farblos über weiß, hell- bis<br />
goldgelb und orange bis hin zu<br />
Rot- und Brauntönen. Je nach<br />
pflanzlichen Einschlüssen kommen<br />
auch grünliche Töne sowie<br />
tiefschwarze Bernsteine vor. Das<br />
deutsche Wort Bernstein leitet<br />
sich vom „Brennstein“ ab, da er<br />
leicht angezündet werden kann.<br />
Aufgrund enthaltener ätherischer Öle duftet er harzig-aromatisch,<br />
leicht nach Pinie. Er eignet sich daher zum reinigenden Räuchern<br />
und wird noch heute in Indien als Weihrauchersatz für sakrale Zwecke<br />
verwandt.<br />
22 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />
Foto: © Paul Offermanns<br />
Bernstein in der Heilkunde<br />
Weniger bekannt ist die Bedeutung des Steins auf die Gesundheit. Das<br />
fossile Harz kann über eine bemerkenswerte medizinische Tradition<br />
verweisen und wurde über Jahrhunderte als ein natürliches Antiseptikum<br />
mit desinfizierenden und harmonisierenden Eigenschaften betrachtet.<br />
Aufzeichnungen über die medizinische Nutzung gehen bis in<br />
die Antike zurück. In Griechenland sowie im alten Ägypten galt Bernstein<br />
als Heilmittel bei Nierenerkrankungen, Fieber, Magen- und Halserkrankungen<br />
und Schmerzen. Im Mittelalter wurde er gegen Nierensteine,<br />
Epilepsie und sogar Pest eingesetzt. Hildegard von Bingen<br />
empfahl ihn bei allen Problemen<br />
des Magens. Dar<strong>aus</strong> hergestellte<br />
Tinkturen wurden als Mittel für<br />
den Magen und bei Leib- und Knochenschmerzen<br />
eingesetzt.<br />
Georgius Agricola (1494-1555),<br />
Arzt und Alchemist, verordnete<br />
Bernstein als Heilmittel und stellte<br />
als erster Bernsteinsäure, mittels<br />
trockener Destillation her.<br />
Dabei wird Bernstein in Säure, Öl<br />
und Harz getrennt. Robert Koch analysierte später die antibakterielle<br />
Wirkung der Bernsteinsäure. <strong>Die</strong>s macht sich auch die Lebensmittelindustrie<br />
zunutze mit dem synthetisch hergestellten Lebensmittelzusatzstoff<br />
Bernsteinsäure (E 363). Er dient zusätzlich mit seinem leicht<br />
sauren und salzigen Geschmack als Geschmacksverstärker.<br />
Bernsteinsäure ist eine wissenschaftlich geprüfte, medizinische Substanz,<br />
die bis heute in der Heilkunde genutzt wird. Succinicum acidum<br />
(Bernsteinsäure) soll nach wissenschaftlichen Untersuchungen, einen<br />
positiven Einfluss auf den menschlichen Organismus besitzen.<br />
Succinicum acidum wirkt stärkend, das Immunsystem und die Heilungsprozesse<br />
unterstützend. Der höchste Gehalt an Säure enthält die
Foto: © Paul Offermanns Foto: © wikimedia/GFDL<br />
äußere Schicht des Steins. Daher<br />
sind nicht oder nur wenig bearbeitete<br />
Steine besonders für therapeutische<br />
Zwecke geeignet. Da<br />
die Steine sich außerdem elektrostatisch<br />
aufladen, wird angenommen,<br />
sie können Schmerzen wie<br />
bei Rückenleiden, Arthrose, Halsschmerzen<br />
und Zahnungsschmerzen,<br />
durch einen positiven Einfluss<br />
auf die feine Bioelektrizität<br />
des Körpers, her<strong>aus</strong>ziehen. Noch<br />
heute werden Kindern wegen<br />
Zahnungsbeschwerden Bernsteinkettchen (<strong>Apotheke</strong>) um den Hals<br />
gelegt. Bernstein gibt es in der Form von Pulver, Salben, Säurekristallen<br />
oder Bernsteinöl. Pulver wird in der Traditionellen Chinesischen<br />
<strong>Medizin</strong> (TCM) bei Angstzuständen, Unruhe und Schlaflosigkeit, bei<br />
einigen Arten von Krämpfen empfohlen und soll auch den Heilungsprozess<br />
beschleunigen.<br />
In der Homöopathie werden eine Reihe Präparate verwendet, die<br />
Bernstein enthalten. Sie werden angewandt bei vitaler Schwäche mit<br />
Seh- und Stimmstörungen, bei chronisch-entzündlichen und degenerativen<br />
Erkrankungen etwa bei chronischem Rheuma. Succinum purem<br />
ist als Globuli und als Dilution in verschiedenen Potenzen erhältlich.<br />
Succinicum acidum, die Bernsteinsäure, gibt es als Injektionen<br />
und Tabletten.<br />
Bernstein macht schön!<br />
Das dunkelfarbige Bernsteinöl (Succhinum oleum), das bei der Trockendestillation<br />
des Bernsteins entsteht, wird in der Kosmetik zur<br />
Revitalisierung der Haut verwendet. Es soll außerdem äußerlich<br />
Mücken- und andere Insektenstiche, Schmerzen und Krämpfe lindern<br />
helfen und entspannen. Als Massageöl, mit einem <strong>aus</strong>geprägten Duft<br />
wird es geschätzt. Beim Einmassieren in die Kopfhaut stärkt es die<br />
Haarfollikel und entfernt Kopfschuppen. Nicht nur das Öl, sondern<br />
auch fein gemahlener Bernstein wird zur Pflege anspruchsvoller Haut<br />
genutzt. Salben, Ölen und Cremes beigemischt soll das Pulver Falten<br />
reduzieren und die Zellerneuerung<br />
anregen. Entspannend<br />
und harmonisierend<br />
können Massagen mit den<br />
Heilsteinen wirken. Gemahlener<br />
Bernstein wird in Spas als<br />
Peeling eingesetzt. Besonders<br />
Hotels an der Ostseeküste<br />
bieten dieses wohltuende<br />
Wellnessangebot an.<br />
Foto: © taoasis.com<br />
Darüber freuen sich nicht nur Mütter! Ein schönes Duftgeschenk<br />
zeigt Anerkennung, Zuneigung und eine große Portion<br />
Liebe! Wir verlosen 5 Sets zum Wohlfühlen, mit verführerisch<br />
duftendem ätherischem Öl für Schönheitspflege und Aroma-<br />
Massage. Ein blumig-erotischer Schmuseduft ist etwas für gewisse<br />
Stunden. Nicht nur ein Hingucker ist der edle Glasflacon<br />
mit dem Naturduft Flores und der Reispapierblüte „Baldini Flores“,<br />
die durch natürlichen Granatapfelextrakt stimmungsvoll<br />
gefärbt wird. Ein Duftstein-Herz mit der blumigen Duftkomposition<br />
„Alles Liebe“ und das Buch „Duftbotschaften für Liebe<br />
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sinnlichen Düfte, machen das Muttertags-Set komplett.<br />
Wenn Sie ein „Muttertags-Set“ gewinnen möchten, dann<br />
schreiben Sie bis zum 31.05.13 eine <strong>aus</strong>reichend frankierte<br />
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Alles Gute zum<br />
Muttertag!<br />
Per Fax oder E-Mail eingesandte Lösungen werden nicht berücksichtigt. Mehrfachsendungen<br />
führen zum Ausschluss. Der Rechtsweg ist <strong>aus</strong>geschlossen,<br />
die Gewinne sind nicht übertragbar und werden nicht in bar <strong>aus</strong>gezahlt. <strong>Die</strong><br />
Gewinner werden persönlich benachrichtigt. <strong>Die</strong> Preise wurden gestiftet von<br />
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05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 23
atgeber gesundheit<br />
Foto: © Günter Havlena/pixelio.de<br />
Linderung bei Hämorrhoiden<br />
Lästige Beschwerden lassen sich mit H<strong>aus</strong>mitteln sanft behandeln!<br />
Fast jeder zweite Erwachsene über 50 Jahren leidet an Hämorrhoiden,<br />
das sind unangenehme, krampfartig erweiterte Venen, die im<br />
Afterbereich vorkommen können. Verschiedene Faktoren fördern<br />
Hämorrhoiden, wie eine angeborene oder altersbedingte Bindegewebsschwäche,<br />
in Kombination mit häufiger Verstopfung, starkem<br />
Pressen beim Stuhlgang, einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit, einem<br />
Übergewicht oder einer Schwangerschaft. Bei frühzeitigem Erkennen<br />
der typischen Symptome kann das Fortschreiten der Erkrankung<br />
meist gestoppt werden.<br />
„Erkennen kann man Hämorrhoiden, die sich im Anfangsstadium äußerlich<br />
weder sehen noch tasten lassen, an Beschwerden wie Juckreiz,<br />
Brennen und Nässen im Afterbereich, Nachschmieren von Stuhl<br />
sowie hellrotem Blut auf Stuhl oder Toilettenpapier. Auch das regelmäßige<br />
Gefühl der unvollständigen Darmentleerung<br />
deutet auf diese Krankheit<br />
hin“, erklärt Prof. Dr. Dr.<br />
med. Stefan Hillejan, Proktologe<br />
und Phlebologe von der Praxisklinik<br />
für Venen- und Enddarmerkrankungen<br />
<strong>aus</strong> Hannover und Vorsitzender<br />
des Berufsverbandes<br />
Qualifizierter <strong>Medizin</strong>ischer Sachverständiger<br />
Deutschlands. In fortgeschrittenem<br />
Stadium treten die<br />
Schleimpolster her<strong>aus</strong> und bilden<br />
sich nicht mehr zurück. Betroffene<br />
können diese Beschwerden nicht mehr selbst behandeln und sollten<br />
sofort einen Proktologen aufsuchen, der eine Therapie einleitet.<br />
Natürliche Maßnahmen<br />
Um größere Eiterherde an wundgeriebenen Knoten zu vermeiden,<br />
ist die richtige Hygiene nach dem Toilettengang sehr wichtig. Weiches<br />
Toilettenpapier und eine gründliche Reinigung mit Wasser nach<br />
dem Stuhlgang sind sinnvoll. Danach wird die Analregion gut abgetrocknet<br />
und mit Olivenöl betupft.<br />
24 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />
Foto: © Alexandra H./pixelio.de<br />
Sanfte, natürliche Mittel lindern die Symptome. „So wirken beispielsweise<br />
warme Sitzbäder mit Kamille entzündungshemmend. Eichenrinde,<br />
Rosskastanie oder Hamamelis (Zaubernuss) als Zusatz<br />
sorgen dafür, dass sich die Schleimhautoberfläche zusammenzieht<br />
und die Schmerzen dadurch nachlassen“, bestätigt Prof. Hillejan.<br />
Kräutertees, <strong>aus</strong> Eichenrinde, Rosskastanie oder auch Buchweizen,<br />
mehrmals täglich getrunken, sollen ebenfalls gegen Hämorrhoiden<br />
helfen. In warmem Wasser entfalten Lavendel, Ringelblume, Scharfgarbe<br />
und Zinnkraut ihre wohltuende Wirkung. Kräuter mit entzündungshemmenden<br />
oder zusammenziehenden Wirkstoffen, auch in<br />
Form von Salben oder Zäpfchen gibt es in der <strong>Apotheke</strong>. Feuchte<br />
Umschläge oder kalte Quarkauflagen (über Nacht), lindern den<br />
Schmerz bei Schrunden und Einrissen am After.<br />
Schmerzlindernd wirken Heilerde-Auflagen<br />
oder Essigsaure Tonerde. Wenn Hämorrhoiden<br />
jucken, können sie mit Pfefferminzöl, gemischt<br />
mit Olivenöl betupft werden. Homöopathisch<br />
helfen Globuli, Tabletten oder Tropfen.<br />
Als Mittel der Wahl gelten bei Hämorrhoiden<br />
Arnica, Hamamelis, Sulfur, Aloe und<br />
Graphites. Auch Kneippanwendungen wie<br />
Schenkelgüsse, kalte Sitzbäder sowie Unterkörperwaschungen<br />
sind empfehlenswert.<br />
Vorbeugen ist ratsam<br />
H<strong>aus</strong>mittel helfen bei Symptomen, behandeln aber nicht die eigentlichen<br />
Ursachen. Um eine Verschlimmerung zu verhindern, sollten<br />
Betroffene schon bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen.<br />
Vorbeugende Maßnahmen, wie eine Regulierung der Stuhlentleerung<br />
durch eine ballaststoffreiche Ernährung, wenig Fleisch- und Alkoholgenuss,<br />
<strong>aus</strong>reichend Flüssigkeit, eine regelmäßige Bewegung,<br />
ergänzt durch ein tägliches Schließmuskeltraining, sind sinnvoll und<br />
können eine Erkrankung oder Verschlimmerung vermeiden.<br />
Diskret hilft Ihnen Ihr <strong>Apotheke</strong>nteam!
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 25
atgeber gesundheit<br />
Was steckt hinter<br />
Schwindel?<br />
Prof. Dr. med.<br />
Jan Maurer<br />
ist Chefarzt der<br />
HNO-Klinik und<br />
ärztlicher Direktor des<br />
Katholischen Klinikums<br />
Koblenz-Montabaur.<br />
Was sich alles hinter<br />
Schwindel verbergen kann<br />
und welche Behandlungsmethoden<br />
am besten wirken,<br />
erklärt Professor<br />
Dr. med. Jan Maurer<br />
in einem Interview.<br />
26 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />
Wie häufig kommt<br />
Schwindel vor?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Schwindel ist nach Kopfschmerzen hierzulande<br />
das häufigste Krankheitssymptom, das<br />
Patienten zu einem Arztbesuch veranlasst.<br />
Man geht davon <strong>aus</strong>, dass jeder dritte Patient<br />
wegen Schwindelsymptomen zum Arzt<br />
geht.<br />
Was ist Schwindel?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Schwindel ist eine Störung in der Wahrnehmung<br />
der räumlichen Orientierung. Dabei<br />
kann es sich um eine mehr oder weniger<br />
„normale“ vorübergehende Reaktion des<br />
Körpers auf besondere Situationen handeln<br />
– etwa beim Ersteigen großer Höhen<br />
oder bei sehr schnellen Bewegungen. Möglich<br />
ist aber auch, dass sich hinter diesem<br />
Symptom ernste Störungen und Erkrankungen<br />
verbergen, beispielsweise des Gleichgewichtssystems<br />
im Innenohr oder des Gehirns.<br />
Gleichgewichtsstörungen können<br />
auch Symptome für Erkrankungen des Herz-<br />
Kreislauf-Systems, eine Migräne oder etwa<br />
Durchblutungsstörungen von Hirnstamm<br />
oder Kleinhirn sein. In vielen Fällen ist<br />
Schwindel seelisch bedingt. Der <strong>Medizin</strong>er<br />
spricht dann von psychogenem Schwindel.
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Fotos: © www.kk-km.de<br />
Wie entsteht Schwindel?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Neben der Hörschnecke ist das Gleichgewichtsorgan<br />
ein wichtiger Teil des Innenohres.<br />
Es ist für die Regulierung des Gleichgewichts<br />
verantwortlich. Eine wichtige Rolle<br />
bei unserer Orientierung spielen zudem die<br />
Augen und die Tiefenwahrnehmung. Ist die<br />
Kommunikation zwischen diesen drei Sinnesorganen<br />
gestört, so erhält der Körper widersprüchliche<br />
Informationen und es entsteht<br />
ein „verzerrtes“ Bild der Umgebung.<br />
Der Körper reagiert auf die Alarmsignale mit<br />
vermehrtem Adrenalin<strong>aus</strong>stoß, Herzfrequenz<br />
und Blutdruck steigen. In manchen<br />
Fällen kommt es zu Sehstörungen, Kopfschmerzen,<br />
Übelkeit oder Erbrechen.<br />
Was sind die häufigsten Arten<br />
von Schwindel?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
<strong>Die</strong> häufigste Form ist der vestibuläre<br />
Schwindel, häufig in Form eines Drehschwindels.<br />
Wie der Name schon sagt, haben<br />
die Betroffenen das Gefühl, dass sich<br />
um sie herum alles dreht. <strong>Die</strong>se Attacken<br />
können wenige Sekunden, aber auch Stunden<br />
bis Tage andauern. Ursache dafür sind<br />
beispielsweise Durchblutungsstörungen<br />
oder Entzündungen. Eine weitere häufige<br />
Form ist der sogenannte Schwankschwindel.<br />
Alles scheint zu schwanken wie bei starkem<br />
Seegang auf einem Schiff. Viele Patienten<br />
haben das Gefühl, nach unten gezogen zu<br />
werden. <strong>Die</strong>s bezeichnet man als Liftschwindel.<br />
Daneben gibt es noch die Fallneigung,<br />
den Benommenheits- sowie den Lagerungsschwindel.<br />
Wie der Name schon andeutet,<br />
tritt Letzterer auf, wenn sich die Lage des<br />
Kopfes verändert, etwa beim Umdrehen im<br />
Bett. Grund dafür sind häufig kleine verrutschte<br />
Kristalle (Otolithen) in den Bogengängen<br />
des Innenohrs.<br />
Was ist „unspezifischer“<br />
Schwindel?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Das ist ein Schwindel, dessen Ursache nicht<br />
auf die Erkrankung des Gleichgewichtssinnes<br />
zurückzuführen ist. Er entsteht häufig<br />
<strong>aus</strong> mehreren Gründen, wie etwa beim Altersschwindel.<br />
Vermehrt im Alter auftretende<br />
Beschwerden wie Durchblutungsstörungen,<br />
degenerative Veränderungen im<br />
Gleichgewichtsorgan, im Gehirn, an Nerven,<br />
an den Augen und im Bewegungsapparat<br />
führen u.a. zu Störungen der Kommunikation<br />
zwischen diesen Systemen und haben in<br />
diesen Fällen einen entscheidenden Anteil<br />
an den Schwindelerscheinungen.<br />
Welcher Arzt ist zuständig?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Zunächst einmal der H<strong>aus</strong>arzt. <strong>Die</strong>ser überweist<br />
den Patienten je nach Erstdiagnose zu<br />
einem HNO-Experten, einem Neurologen<br />
oder einem anderen Facharzt.<br />
Wie lässt sich die genaue<br />
Ursache feststellen?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Erste und wichtige Hinweise auf die Art der<br />
Erkrankung sowie mögliche Auslöser gibt<br />
die Anamnese, also die Krankheitsgeschichte.<br />
Nach allgemeinen Untersuchungen wie<br />
dem Blutdruck- und Pulsmessen folgen in<br />
der Regel spezielle Geh- und Stehtests, sowie<br />
die Untersuchung bestimmter Augenbewegungen<br />
beim Facharzt. <strong>Die</strong> Funktion der<br />
Gleichgewichtsorgane kann durch verschiedene<br />
Tests überprüft werden. Weitere Erkenntnisse<br />
liefern neurologische Tests, bei<br />
denen Hirnnerven, Motorik, Sensibilität und<br />
Reflexe geprüft werden.<br />
Was tun bei<br />
„Altersschwindel“?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
„Altersschwindel“ ist keine einheitliche Diagnose,<br />
sondern ein multifaktorieller<br />
Schwindel. <strong>Die</strong>ser beruht letztendlich auf<br />
degenerativen Erscheinungen im gesamten<br />
Gleichgewichtssystem, im Gehirn, an den<br />
Augen, im peripheren Nervensystem und im<br />
Bewegungsapparat. Daher besteht hier die<br />
Therapie <strong>aus</strong> einem „Gleichgewichtstraining“,<br />
das die genannten Systeme trainiert<br />
und so die gesamte Koordination verbessert.<br />
Und was hilft bei den anderen<br />
Schwindelformen?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Bei Drehschwindel, Schwankschwindel, Liftschwindel,<br />
Fallneigung und Benommenheit<br />
handelt es sich nur um die genauere Beschreibung<br />
der Art des Schwindels, die ein<br />
Patient wahrnimmt. Das ist unabhängig von<br />
der Diagnose. Einzelne Schwindelarten<br />
kommen zudem auch bei verschiedenen<br />
Diagnosen vor. Das Behandlungsrepertoire<br />
reicht je nach Ursache von der Krankengymnastik<br />
bis hin zur Verhaltenstherapie bei<br />
psychisch bedingtem Schwindel. Bei einigen<br />
„Schwindelerkrankungen“ werden auch medikamentöse<br />
oder operative Therapien erfolgreich<br />
eingesetzt.<br />
Ist die Behandlung<br />
immer erfolgreich?<br />
Professor Dr. Maurer:<br />
Nein, leider wird bei manchen Patienten die<br />
Ursache der Erkrankung nicht festgestellt.<br />
Ohne angemessene Therapie leiden sie jahre<br />
lang unter ihren Beschwerden. Hilfreich<br />
ist oft in diesen Fällen das interdisziplinäre<br />
Zusammenwirken verschiedener<br />
Fachärzte. Erfreulicherweise<br />
praktizieren das<br />
zunehmend mehr Kliniken.<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 27
alternative heilmethoden<br />
Serie: Naturheilkundliche Diagnoseverfahren<br />
Pulsdiagnose<br />
Sie ist eine der ältesten und wichtigsten Diagnosen.<br />
In fast allen Naturheilverfahren wird der Puls<br />
differenzierter analysiert als in der Schulmedizin.<br />
Foto: © ERGO Versicherungsgruppe<br />
Foto: © F. Schmidt/Fotolia<br />
Jeder Herzschlag erzeugt eine Druckwelle<br />
des Blutes entlang der Arterien und er kann<br />
als Puls gefühlt werden. In der Schulmedizin<br />
wird der Puls meist mechanisch gemessen<br />
und ist eine ergänzende Untersuchung des<br />
Herz-Kreislauf-Systems. Auch ohne Gerät<br />
kann er im Ruhezustand oder beim Sport gemessen<br />
werden. Dazu werden drei Fingerkuppen<br />
in der Nähe der Sehne ans Handgelenk<br />
gelegt, auf keinen Fall darf dazu der eigene<br />
Daumen genommen werden, denn er<br />
hat einen eigenen Puls. Mit einem leichten<br />
Druck wird nun das pulsierende Blut in der<br />
Arterie gefühlt. Es kann die Stärke, (stark<br />
oder schwach) und der Rhythmus, (regelmäßig<br />
oder unregelmäßig), festgestellt<br />
werden. Mithilfe einer Uhr, die einen Sekundenzeiger<br />
hat, wird die Frequenz, also die<br />
Anzahl der Schläge pro Minute getastet. <strong>Die</strong><br />
gefühlten Schläge werden nun 15 Sekunden<br />
lang gezählt und mit vier multipliziert. Damit<br />
wird die Herzschlagrate pro Minute festgestellt.<br />
Gesunde Erwachsene haben im Ruhezustand<br />
einen Normalpuls von 60 bis 80<br />
Schläge die Minute. Bei einem Ausdauersportler<br />
liegt er oft nur zwischen 32 und 40<br />
Schlägen pro Minute.<br />
Verschiedene Pulsqualitäten<br />
Der Puls kann an verschiedenen Stellen ertastet<br />
werden, von den Schläfen über den<br />
Hals und den Handgelenken bis zu den Füßen.<br />
Über den Rhythmus und der Häufigkeit<br />
erfährt der Naturmediziner wichtige Details<br />
über den Gesundheitszustand des Patienten.<br />
Ein Puls hat Takt und kann differenziert<br />
beschrieben werden. Er kann schlängelnd,<br />
peitschend oder wallend sein und die Diagnose<br />
kann bis zu 30 Minuten dauern. Während<br />
dieser Zeit soll der Patient ruhig und<br />
entspannt liegen.<br />
In der Traditionellen Chinesischen <strong>Medizin</strong><br />
(TCM) gehört die Pulstastung zu den bekanntesten<br />
und zu den schwierigsten Untersuchungsmethoden.<br />
Der Therapeut braucht<br />
eine langjährige Erfahrung und ein hohes<br />
Maß an Intuition. Er kann bei der Pulstastung<br />
spüren, welche Meridiane und welche<br />
Organe eine Dysbalance in ihrem energetischen<br />
Zustand aufweisen. <strong>Die</strong> Qualität des<br />
Pulses wird an verschiedenen Stellen beider<br />
Handgelenke mit drei Fingern gemessen. Je<br />
Funktionskreislauf wird ein Puls gemessen,<br />
für den Kreislauf, Leber, Herz, Lunge,<br />
Milz/Magen und Niere. Der Therapeut stellt<br />
fest, ob zu viel Hitze im Körper ist, dann ist<br />
der Puls schneller oder ob er unter Kälte leidet,<br />
dann ist er langsamer. Der Puls kann<br />
„leer“, „voll“, „oberflächlich“, „tief“ , „überflutet“<br />
oder „schlüpfrig“ sein. Jede Abweichung<br />
vom normalen Puls-Fluss wird in der<br />
Diagnostik berücksichtigt. Es werden 28 verschiedene<br />
Pulsqualitäten bei oberflächlichem,<br />
mittlerem und tieferem Fingerdruck<br />
unterschieden, die der Therapeut kennen<br />
muss. Sie zeigen ein Ungleichgewicht im<br />
Körper sowie die Qualität der Lebensenergie<br />
(Qi) und des Blutes an.<br />
Eine Pulsdiagnose gibt Auskunft<br />
über das momentane<br />
Befinden und sollte immer<br />
mit weiteren diagnostischen<br />
Methoden ergänzt werden.<br />
28 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
wellness & gesundheit<br />
Limette<br />
Herkunft<br />
Limetten sind grünschalige, saure Früchte<br />
eines Baumes, der hauptsächlich in Brasilien,<br />
Mexiko, Florida, der Karibik und<br />
Persien wächst.<br />
Gewinnung<br />
Das hellgelbliche ätherische Öl wird<br />
durch Kaltpressung der grünen Fruchtschale<br />
oder durch Destillation des<br />
Saftes gewonnen.<br />
Duft<br />
Limette duftet spritzig frisch, zitronenartig<br />
und ein wenig exotisch und mischt<br />
sich gut mit allen Pflanzenessenzen. Öle<br />
mit Zitronenduft bauen sich in der<br />
Raumluft (Duftlampe) schneller wieder<br />
ab als manch andere Essenz, die noch<br />
nach Stunden zu riechen ist.<br />
Foto: © Wikimedia/Wtstoffs<br />
Eigenschaften &<br />
Verwendung<br />
Limettenöl wirkt antiseptisch, antiviral,<br />
antidepressiv, verdauungsanregend, magenstärkend,<br />
hautstraffend und desodorierend.<br />
In der medizinischen Aromatherapie<br />
kommt Limette bei Verdauungsproblemen,<br />
Blähungen, Müdigkeit<br />
und Bindegewebsschwäche zum Einsatz.<br />
In Duftlampe oder Duftbrunnen hat<br />
Limette aufmunternde, stimmungsaufhellende,<br />
erfrischende und konzentrationsfördernde<br />
Wirkung. Sie desodoriert<br />
bei etwas höherer Dosierung auch die<br />
Raumluft, was besonders bei Infektionskrankheiten<br />
von Vorteil sein kann.<br />
Nicht im Kinderzimmer anwenden! <strong>Die</strong><br />
Körper und Geist erfrischende Duftnote<br />
des Limettenöls stärkt die Konzentration<br />
und hilft bei mentaler Erschöpfung.<br />
Da es sich gut mit anderen<br />
ätherischen Ölen mischen lässt, sollte<br />
man je nach emotionalem oder mentalem<br />
Befinden immer Öle mit gleicher<br />
Wirkung verwenden.<br />
<strong>Die</strong> Dosierung für die Duftlampe richtet<br />
sich nicht nur nach der Duftintensität,<br />
sondern auch nach der Größe des<br />
Raumes. Grundsätzlich geht man in der<br />
Literatur davon <strong>aus</strong>, für einen Wohnraum<br />
bis 30 Quadratmeter Größe 2 bis 10<br />
Tropfen eines ätherischen Öls zu<br />
verwenden. Von stark duftenden Ölen<br />
nimmt man ca. 2 Tropfen, von mittelstarken<br />
etwa 5-6 und von schwach<br />
duftenden Ölen ca. 10 Tropfen. Im<br />
Zweifelsfalle besser sparsam als zu<br />
reichlich dosieren.<br />
Gesundheit & Wellness<br />
Ein Aromabad mit einem Zusatz von<br />
Limette, etwa 5-10 Tropfen, riecht nicht<br />
nur gut, sondern hat auch belebende<br />
Wirkung. Damit das ätherische Öl nicht<br />
auf der Wasseroberfläche schwimmt,<br />
Foto: © Wikimedia/Janet Hudson<br />
muss es stets mit einem Emulgator<br />
gemischt werden, das können 2 Esslöffel<br />
Sahne, Honig oder ein Eigelb sein.<br />
Ein Zusatz von Limette gibt Duschgels,<br />
Massage- und Sportölen, Gesichts- und<br />
Rasierwässern eine erfrischende Duftnote<br />
und hat zudem hautstraffende<br />
Wirkung. Zu beachten ist, dass Limette<br />
auf sensible Haut phototoxische Wirkung<br />
haben kann. Deshalb vor und<br />
während Sonnenbestrahlung nicht anwenden.<br />
von Hildegard<br />
Willms-Beyárd<br />
Gesundheitsberaterin<br />
<strong>Die</strong>ser Text gilt der allgemeinen Information sowie<br />
der Bekanntmachung der Pflanzenessenz. Er ist<br />
keine Aufforderung zur Eigenbehandlung, da er keinesfalls<br />
Diagnose und Verordnung des Arztes oder<br />
Behandlers ersetzt. Vor der Einnahme ätherischer<br />
Öle sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen.<br />
05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 29
35. Cerato (Bleiwurz oder Hornkraut)<br />
<strong>Die</strong> Intuitions-Blüte<br />
Motto: Angst nicht das Richtige zu tun<br />
<strong>Die</strong> Blütenessenz Cerato (Ceratostigma<br />
willmottiana) ist für Menschen geeignet,<br />
die nicht ihrer eigenen Urteilsfähigkeit<br />
vertrauen. Auch wenn die eigenen Bedürfnisse<br />
und Wünsche klar sind, suchen<br />
sie ständig fremden Rat und Bestätigung.<br />
Sie wollen alles richtig machen, auch bei<br />
den einfachen Dingen des Lebens und sichern<br />
sich mehrmals ab. Allerdings sind<br />
solche Menschen stark frustriert, wenn<br />
der Rat falsch war. Menschen denen Cerato<br />
helfen kann, lassen sich leicht verunsichern,<br />
was wiederum zu Konzentrationsproblemen<br />
führt. Sie bewundern<br />
heimlich selbstbewusste Menschen, versuchen<br />
sie zu imitieren und drängen ihre<br />
eigene Persönlichkeit zurück. Unsichere<br />
Menschen verlieren immer mehr an<br />
Selbstvertrauen und wirken wankelmütig.<br />
<strong>Die</strong> Bachblüte Cerato hilft Menschen<br />
mehr ihrer eigenen Stimme und Intuition<br />
zu vertrauen. Sie werden selbstsicherer,<br />
entschlussfreudiger und verfolgen ihren<br />
Lebensweg mit Freude.<br />
Naturheilkunde-Wissen<br />
Foto: © wikimedia/ Wouter Hagens<br />
Auswahl der Bachblüten<br />
(1)<br />
Bachblüten werden meist nicht einzeln,<br />
sondern in einer Mischung bis zu<br />
sieben Blütenessenzen genommen.<br />
Es gibt verschiedene Methoden eine<br />
Auswahl zu treffen. Nach Vorstellung<br />
von Edward Bach sollte die Auswahl in<br />
einem Gespräch erfolgen, mit einer<br />
vertrauten Person, die sich mit Bachblüten<br />
<strong>aus</strong>kennt. Das kann ein qualifizierter<br />
Bachblüten-Berater, ein Heilpraktiker<br />
oder <strong>Apotheke</strong>r sein. In diesem<br />
Gespräch soll her<strong>aus</strong>gefunden<br />
werden, in welchen Bereichen ein<br />
Problem liegt, um dann die geeigneten<br />
Blüten <strong>aus</strong>zuwählen. Eine Auswahl<br />
der Blüten für das aktuelle Problem<br />
kann auch selbst ermittelt werden.<br />
Dafür sollten gute Kenntnisse über<br />
die einzelnen Bachblüten vorhanden<br />
sein.<br />
Grenzen der Bachblütentherapie<br />
müssen beachtet werden, denn sie<br />
kann eine fachgerechte psychotherapeutische<br />
oder medizinische Behandlung<br />
nicht ersetzen.<br />
Teebaumöl gegen Pickel<br />
Schon die Ureinwohner Australiens halfen sich mit zerriebenen<br />
Melaleuca-Blättern gegen Hautinfektionen, Wunden und Hautabschürfungen.<br />
Was die Eingeborenen schon immer wussten,<br />
ist wissenschaftlich nachgewiesen worden. Teebaumöl<br />
(Melaleuca alternifolia) hat eine starke Bakterien und Pilze abtötende<br />
Wirkung, dazu pflegende, belebende und reinigende<br />
Eigenschaften. Das Öl ist verdünnt in vielen Pflegeprodukten<br />
wie Badeöl, Haut- und Fußcremes, Balsam, Bodylotion,<br />
Zahncremes und Mundwässern enthalten.<br />
Heilende Erde<br />
Heilerde ist ein verarbeitetes medizinisches Pulver, das <strong>aus</strong><br />
eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen wird. Äußerlich<br />
kann Heilerde bei Prellungen, Akne, Rheuma, Allergien, Entzündungen<br />
und Halsschmerzen eingesetzt werden und ist ein<br />
natürliches Pflegeprodukt für eine schöne und gesunde Haut.<br />
Innerlich bindet Heilerde mit ihren natürlichen Mineralien<br />
und Spurenelementen überschüssige Magensäure und hilft so<br />
bei Durchfall, Übersäuerung, Sodbrennen und Magen- und<br />
Darmbeschwerden.<br />
30 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013
IMPRESSUM:<br />
Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
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Konzept und Grafikdesign:<br />
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„<strong>Die</strong> im Magazin dargestellten Informationen<br />
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Bezug: Nur über <strong>Apotheke</strong>n.<br />
Naturheilkunde & Gesundheit erscheint<br />
jeweils am Monatsanfang. Namentlich<br />
gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
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und Bilder wird keine Gewähr übernommen.<br />
Rück sen dungen oder die Beant wortung<br />
sonstiger Zuschriften kann nur erfolgen,<br />
wenn <strong>aus</strong>reichendes Porto beiliegt.<br />
Druck: Senefelder Misset, NL Doetinchem<br />
(APRIL-Lösung: BROMELAIN)<br />
Rätsel-<br />
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