23.12.2013 Aufrufe

Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.Naturheilkunde-und-Gesundheit.com<br />

<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

05 | 2013<br />

<strong>Die</strong>se Ausgabe<br />

wurde von<br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

bezahlt<br />

Entspannt<br />

durch die<br />

Androp<strong>aus</strong>e!<br />

Bernstein<br />

als Heilmittel?<br />

Mehr Vitalität<br />

durch<br />

Rohkost!


inhalt<br />

www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />

Foto: © DAK-Gesundheit<br />

Titelfoto: © vgstudio/Fotolia<br />

6<br />

Hygiene schützt vor<br />

Infektionen!<br />

10<br />

Diagnose Bettnässen!<br />

Foto: © DAK-Gesundheit/Wigger<br />

Nachgefragt<br />

06 Hygiene schützt vor Infektionen! (1.Teil)<br />

Wellness und Gesundheit<br />

20 Mehr Vitalität durch Rohkost!<br />

29 „Ätherische Öle“ – Limette<br />

18<br />

Gesund mit Hafer!<br />

Foto: © wikimedia/H.Zell<br />

Themen des Monats<br />

04 Was hat jetzt Saison?<br />

04 Kohlrabi-Blätter sind essbar!<br />

04 Alles zitronig!<br />

04 Das kleine Rezept: Kohlrabi in Zitronensoße<br />

05 Gesundheitstage im Mai<br />

05 Buchtipps<br />

05 Zahl des Monats: 2,5<br />

Alternative Heilmethoden<br />

12 Welches Heilwasser hilft mir?<br />

14 Wirkungsvolle Heilpflanzensäfte (2.Teil)<br />

22 Bernstein als Heilmittel?<br />

28 Serie „Naturheilkundliche Diagnoseverfahren“ – Pulsdiagnose<br />

30 Serie „Bachblüten“ – 5. Cerato<br />

30 Naturheilkunde-Wissen<br />

Mehr Vitalität<br />

durch Rohkost!<br />

20<br />

Foto: © wikimedia<br />

Ratgeber Gesundheit<br />

03 Heilsame Gewürze & Kräuter: Waldmeister<br />

08 Selbsthilfegruppen: Schmerzhafte Trigeminusneuralgie<br />

10 Diagnose Bettnässen!<br />

11 Entspannt durch die Androp<strong>aus</strong>e!<br />

13 Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

18 Gesund mit Hafer<br />

24 Linderung bei Hämorrhoiden<br />

26 Was steckt hinter Schwindel?<br />

Rubriken<br />

16 Rezept-Kalender<br />

23 Gewinnspiel<br />

25 Rätsel<br />

31 Impressum<br />

31 Vorschau<br />

32 <strong>Apotheke</strong>ntipp


atgeber gesundheit<br />

Foto: © wikimedia<br />

Foto: © wikimedia<br />

Waldmeister<br />

Waldmeister (Galium odoratum), auch<br />

duftendes Labkraut, Maikraut, Maienkraut<br />

oder Leberkraut genannt, wächst<br />

in halbschattigen Lagen, in Wäldern,<br />

aber auch als Bodendecker im Garten<br />

unter Bäumen und Sträuchern. <strong>Die</strong> kleinen<br />

sternförmigen, weißen Blüten erscheinen<br />

von Mai bis Juni. Das Kraut<br />

wird kurz vor dem Aufblühen geschnitten,<br />

gebündelt und im Schatten leicht<br />

angetrocknet. Denn Waldmeister duftet<br />

erst, wenn er leicht welkt.<br />

Gesundheitsplus<br />

Waldmeister enthält u.a. Cumarin, Bitterstoffe,<br />

Gerbstoffe, ätherisches Öl<br />

und Vitamin C. Das bekannte, stark duftende,<br />

süßliche Waldmeisteraroma wird<br />

durch Cumarin hervorgerufen, das auch<br />

im getrockneten Kraut enthalten bleibt.<br />

<strong>Die</strong> Aufnahme von Cumarin in großen<br />

Mengen ist gesundheitsschädlich. Es<br />

hemmt die Blutgerinnung und kann bei<br />

einer hohen<br />

Aufnahme zu<br />

Kopfschmerzen,<br />

Schwindel und<br />

Erbrechen führen<br />

und steht in<br />

Verdacht Leberschäden<br />

und<br />

Krebs zu erzeugen.<br />

Bei üblichem<br />

Genuss<br />

von Waldmeister<br />

sind keine<br />

Nebenwirkungen<br />

zu befürchten.<br />

In leichter<br />

Dosierung wirkt<br />

er beschwingend<br />

und kann<br />

Kopfschmerzen lindern. In ärztlich verordneten<br />

Medikamenten wird das Kraut<br />

gegen Venenerkrankungen und Durchblutungsstörungen<br />

eingesetzt. <strong>Die</strong> Droge<br />

gilt in der Volksmedizin krampflösend,<br />

entzündungshemmend, harn- und<br />

wurmtreibend, beruhigend bei Schlafstörungen<br />

und wird bei Verdauungsstörungen<br />

eingesetzt. Sebastian Kneipp<br />

empfahl Tee zur Linderung von Unterleibsschmerzen.<br />

Eine Maibowle wurde<br />

schon 854 als Maiwein getrunken, das<br />

erwähnte ein Benediktinermönch <strong>aus</strong><br />

dem Kloster Prüm. Damals galt der aromatisierte<br />

Wein als Liebesgetränk und<br />

sollte Herz und Leber stärken. Waldmeister<br />

wird in der Spagyrik und<br />

Homöopathie als homöopathische Urtinktur<br />

eingesetzt.<br />

Foto: © Teamarbeit/Fotolia<br />

Küchentipps<br />

Getränke, wie Maibowle oder Süßspeisen<br />

werden mit Waldmeister aromatisiert.<br />

Seitdem der Einsatz von Waldmeister<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

verboten wurde (1981) wird Waldmeisteraroma<br />

für Magenbitter und Kräuterliköre,<br />

Waldmeistergelee, -pudding,<br />

-sirup (Berliner Weiße) verwendet.<br />

Lässt man das angewelkte Kraut in Milch<br />

ziehen, entsteht ein aromatischer<br />

Grundstoff für Pudding, Cremespeisen<br />

oder Eis. Frische Blätter, feingehackt<br />

bringen Aroma an Obstsalat. Getrockneter<br />

Waldmeister hält, in Duftkissen gefüllt,<br />

in der Küche und im Wäscheschrank,<br />

Motten und Insekten fern. Zusätzlich<br />

eignet sich das getrocknete<br />

Kraut auch als Feuchtigkeitsanzeiger.<br />

Der typische Duft wird bei steigender<br />

Luftfeuchtigkeit wahrgenommen. Jeder<br />

kann riechen, wenn sich das Wetter ändert!<br />

<strong>Die</strong> Wirkung als Hygrometer hält<br />

den Sommer über an.<br />

Fragen Sie in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

nach Präparaten<br />

mit Waldmeister!<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 3


themen<br />

des<br />

monats<br />

Serie!<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

Was hat<br />

jetzt<br />

Saison?<br />

Holen Sie sich beim Bummel über dem<br />

Markt Anregungen und Appetit für bunte Salate<br />

und frische Gemüsegerichte! Im Mai<br />

gibt es Fenchel, Frühlingszwiebeln, zarte<br />

Kohlrabis und Möhren, eine Auswahl grüner<br />

Salate, würzigen Mangold und<br />

Spinat, knackige Radieschen,<br />

Rettiche und Rübchen, weißen<br />

und grünen Spargel, zarten<br />

Spitzkohl und die ersten Zuckerschoten<br />

und Erbsen. Starten Sie<br />

nun die Beerensaison mit aromatischen<br />

Erdbeeren!<br />

Kohlrabiblätter<br />

sind<br />

essbar!<br />

Am besten schmeckt<br />

Kohlrabi jung und<br />

frisch vom Freiland.<br />

Im Gegensatz zur<br />

üblichen Kohlfamilie hat Kohlrabi einen<br />

süßlichen und milden Geschmack. <strong>Die</strong> zarten<br />

Knollen sind leicht verdaulich, sehr bekömmlich<br />

und enthalten reichlich Vitamin C,<br />

daneben Vitamin A und K sowie Niacin, Biotin<br />

und Folsäure. Enthaltene Senföle unterstützen<br />

die Immunabwehr und wirken sich<br />

positiv auf die Verdauungsorgane und den<br />

ganzen Körper <strong>aus</strong>. Wer die Knollen mit<br />

Foto: © wikimedia/Barbara Wells Foto: © wikimedia/Kenpei<br />

Blättern kauft, sieht nicht nur, wie frisch die<br />

Kohlrabis sind, sondern bekommt mehr für<br />

sein Geld. <strong>Die</strong> Blätter sind essbar und sie<br />

enthalten über die doppelte Menge an Vitaminen<br />

und Mineralstoffen, wie die Knolle<br />

selbst. <strong>Die</strong> zarten Herzblätter streuen Sie<br />

gehackt über Salate oder Gemüse und<br />

die größeren Blätter<br />

kommen gedünstet<br />

in Aufläufe oder<br />

püriert in Suppen.<br />

Alles zitronig!<br />

Zitronensaft bringt<br />

ein frisches, säuerliches<br />

Aroma an Obst oder Gemüse<br />

und verhindert gleichzeitig<br />

ein Braunwerden der Rohkost.<br />

Doch es gibt noch eine Reihe<br />

von Kräutern, die zitronig<br />

schmecken und den gesundheitsbewussten<br />

Gourmet überraschen.<br />

Probieren Sie süße<br />

und pikante Gerichte mit Zitronenmelisse, -<br />

thymian, -gras, -basilikum, -verbene oder -<br />

minze! Zitronenkräuter sprechen alle Sinne<br />

an, denn schon bei der Berührung verströmen<br />

sie einen wohltuenden Zitrusduft. Verschiedene<br />

ätherische Öle wie Citral, Citronella,<br />

Citronellol und Geraniol sind bei den<br />

Zitruskräutern für den Duft verantwortlich.<br />

<strong>Die</strong> ätherischen Öle stärken das Immunsystem,<br />

wirken appetitanregend sowie verdauungsfördernd<br />

und leicht beruhigend.<br />

Das kleine Rezept:<br />

Kohlrabi in Zitronensoße<br />

Zutaten Kohlrabi:<br />

1 kg Kohlrabi<br />

1 EL Butter<br />

Zutaten Zitronensoße:<br />

2-3 EL gemahlene Hirse<br />

1/4 l Sahne<br />

1/4 l Wasser<br />

1 TL Gemüsebrüheextrakt<br />

5 EL Zitronensaft<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Bund Zitronenmelisse<br />

Zubereitung:<br />

Kohlrabi putzen, schälen, in Scheiben, eventuell<br />

in Stifte schneiden und in Butter andünsten.<br />

Ein Esslöffel Wasser zugeben und<br />

zugedeckt 10 Minuten dünsten. Für die Zitronensoße<br />

die gemahlene Hirse mit Sahne,<br />

Wasser und Gemüsebrüheextrakt verrühren,<br />

aufkochen und kurz köcheln lassen, Zitronensaft<br />

zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmekken.<br />

Zum Schluss die in feine Streifen<br />

geschnittene Zitronenmelisse in die Soße<br />

geben. Dazu schmecken Grünkern- oder<br />

Hackfleischklößchen.<br />

Foto: © Paul Offermanns<br />

4 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Barmer-GEK<br />

Leckere<br />

Brotaufstriche<br />

Gesundheitstage<br />

im Mai<br />

05.05.2013<br />

Internationaler Hebammentag<br />

www.hebammenverband.de<br />

07.05.2013<br />

Welt Asthma Tag<br />

www.ginasthma.com<br />

10.05.2013<br />

Tag gegen den Schlaganfall<br />

www.schlaganfall-hilfe.de<br />

12.05.2013<br />

Internationaler CFS-Tag<br />

(Chronisches Erschöpfungssyndrom)<br />

www.fatigatio.de<br />

17.05.2013<br />

Sebastian-Kneipp-Tag<br />

www.kneippbund.de<br />

18.05.2013<br />

Europäischer Adipositas-Tag<br />

www.adipositas-gesellschaft.de<br />

18.05.2013<br />

Welt-Zöliakie-Tag<br />

www.dzg-online.de<br />

19.05.2013<br />

Aktionstag Chronisch entzündliche<br />

Darmerkrankungen 2013<br />

www.gastro-liga.de<br />

31.05.2013<br />

Weltnichtrauchertag<br />

www.nichtraucherschutz.de<br />

Foto: © www.pala-verlag.de<br />

Wer auf der Suche nach leckeren Alternativen<br />

zum Wurst-Käse-Einerlei ist, findet im Buch<br />

der Autorin Heike Kügler-Anger eine ganze<br />

Menge Ideen für eine feine Abwechslung. Neben<br />

einer kleinen Warenkunde und nützlichen<br />

Tipps bringt sie leckere Rezepte für süße<br />

und pikante Aufstriche. Klassiker wie Paprikaaufstrich<br />

und bayrischer Kartoffelaufstrich<br />

sowie Erdnusscreme, eine mediterrane<br />

Olivenpaste und Süßes, wie fruchtige<br />

Marmeladen oder eine sahnige Karamellcreme,<br />

machen Lust aufs Ausprobieren. Da<br />

selbstgemachte Aufstriche auch immer ein<br />

gern gesehenes Mitbringsel sind, gibt es von<br />

der Autorin noch Tipps zum Verschenken und<br />

Verpacken.<br />

Heike Kügler-Anger<br />

„Vegane Brotaufstriche“<br />

pala-verlag, Darmstadt<br />

ISBN 978-3-89566-314-7<br />

14,00 €<br />

Zahl des Monats<br />

Therapie mit<br />

Honig & Co.<br />

Der Bienenexperte, Hobby-Imker und Autor<br />

Prof. Friedrich Hainbuch beschäftigt sich<br />

seit Jahren mit der medizinischen Anwendung<br />

von Bienenprodukten. Neben gründlich<br />

recherchierten Hintergrundinformationen<br />

zeigt er <strong>aus</strong>führlich, für welche therapeutischen<br />

Zwecke Imkereiprodukte, von<br />

Honig, Propolis und Pollen, über Bienengift<br />

und Bienenwachs bis zu Gelée royale, Bienenbrot<br />

und Apilarnil (Extrakt <strong>aus</strong> Drohnenzellen),<br />

eingesetzt werden können. Viele<br />

praktische Tipps und Rezepte, für innere<br />

und äußere Anwendungsmöglichkeiten,<br />

überzeugen von der <strong>sanfte</strong>n Heilkraft der<br />

Bienenprodukte.<br />

Regelmäßige Bewegung hat in jedem Alter<br />

einen positiven Einfluss auf Gesundheit und<br />

Wohlbefinden. Doch nur ein Viertel der Männer und<br />

weniger als ein Fünftel der Frauen erreichen die<br />

von der WHO empfohlene Bewegung von<br />

mindestens 2,5 Stunden<br />

pro Woche.<br />

Foto: © www.narayana-verlag.de<br />

Prof. Friedrich Hainbuch<br />

„<strong>Die</strong> Heilkraft der Bienen“<br />

Narayana <strong>Verlag</strong>, Kandern<br />

ISBN 978-3-943309-41-6<br />

17,80 €<br />

Buchtipp<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 5


nachgefragt<br />

Hygiene schützt<br />

(1.<br />

vor<br />

Teil)<br />

Infektionen!<br />

Gerade bei warmer Witterung und bei mangelnder<br />

Hygiene haben Salmonellen und Co. leichtes Spiel!<br />

Unsere Lebensmittel sind relativ sicher, dafür<br />

sind die Hersteller verantwortlich,<br />

gleichzeitig wird die Qualität durch staatliche<br />

Lebensmittelkontrollen überprüft.<br />

Nicht alle Lebensmittel können keimfrei<br />

hergestellt werden und wir wollen auch<br />

nicht alles konserviert haben. Dazu haben<br />

Lebensmittel oft lange Transportwege und<br />

Lagerzeiten hinter sich, bevor sie in unserer<br />

Küche landen. Es bleibt also immer ein Restrisiko<br />

sich krankmachende Bakterien einzuhandeln.<br />

In der eigenen Küche ist jeder Verbraucher<br />

selbst für die Lebensmittel verantwortlich.<br />

Nicht alles wird sofort frisch zubereitet<br />

und gegessen. Hier liegt die Hauptgefahr<br />

für Lebensmittelinfektionen, denn viele<br />

gehen zu sorglos mit verderblichen Lebensmitteln<br />

um. Nur so lässt sich erklären, dass<br />

6 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

jährlich über 200.000 Lebensmittelinfektionen<br />

von den Behörden registriert werden.<br />

Und die Dunkelziffer ist noch viel höher.<br />

Zu den bekanntesten Erregern, die Lebensmittelinfektionen<br />

verursachen, gehören Salmonellen,<br />

Campylobacter, Listerien und bestimmte<br />

Colibakterien (EHEC). <strong>Die</strong>se Keime<br />

leben im Darm von Nutztieren und breiten<br />

sich, bei einem unsachgemäßen Umgang<br />

mit frischen, empfindlichen Lebensmitteln,<br />

rasch <strong>aus</strong>. Besonders Säuglinge, Kleinkinder,<br />

Schwangere, Kranke, ältere und immungeschwächte<br />

Menschen sind besonders anfällig<br />

für Lebensmittelinfektionen. Durchfall<br />

und Erbrechen können im Extremfall lebensbedrohlich<br />

werden.<br />

Foto: © AOK-Mediendienst Foto: © Wikimedia<br />

Gute Bedingungen<br />

für Salmonellen<br />

Salmonellen vergiften Lebensmittel bei<br />

Zimmertemperatur rasend schnell und stehen<br />

bei den Lebensmittelinfektionen mit an<br />

erster Stelle. Bei Wärme, so zwischen zehn<br />

und 40 Grad, fühlen sie sich besonders wohl<br />

und können sich explosionsartig vermehren.<br />

<strong>Die</strong> stäbchenförmigen Darmbakterien<br />

finden sich in menschlichen und tierischen<br />

Fäkalien, im Wasser, im Boden, auf Pflanzen,<br />

in Futtermitteln, infizierten Tieren und in Eiern.<br />

<strong>Die</strong> Keime vermehren sich, bei mangelnder<br />

Hygiene, vorwiegend in tierischen<br />

Lebensmitteln. Besonders heikel sind Lebensmittel<br />

mit einem hohen Eiweiß- und<br />

Wassergehalt wie Fleisch (Gehacktes), Geflügel,<br />

Wild, Fische, Krusten, Schalen- und


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Weichtiere, Eier oder Eis. Problematisch<br />

sind auch Salate mit Mayonnaise, besonders<br />

Kartoffel- und Fleischsalat, Desserts mit rohen<br />

Eiern oder Eischnee, wie Tiramisu oder<br />

Weinschaumcreme.<br />

Innerhalb weniger Stunden kann <strong>aus</strong> wenigen<br />

Bakterien eine gefährliche Keimdosis<br />

entstehen. Eigentlich sind diese Speisen<br />

dann verdorben und sollten nicht mehr gegessen<br />

werden. Aber Salmonellen sind weder<br />

zu sehen, zu riechen oder zu schmecken.<br />

Es gibt keinen Warnhinweis! Einen<br />

großen Teil der Bakterien kann unsere Magensäure<br />

abtöten. Ist die Zahl der Erreger<br />

zu groß oder das Immunsystem zu schwach,<br />

gelangen die Salmonellen in den Darm. Hier<br />

produzieren sie das Gift Enterotoxin, das an<br />

der Darmwand eine Entzündung <strong>aus</strong>löst.<br />

Foto: © Wikimedia<br />

meldepflichtige Erkrankung im Sinne des<br />

deutschen Infektionsschutzgesetzes.<br />

Salmonellenerkrankungen in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

kommen seltener vor.<br />

Dort müssen Hygieneregeln strikt eingehalten<br />

werden und das Küchenpersonal wird<br />

regelmäßig geschult. Rund 85 Prozent der an<br />

Salmonellen erkrankten Menschen holen<br />

sich die Infektion in ihrer eigenen Küche.<br />

Durch einfache, aber gründliche Hygienemaßnahmen,<br />

bei der Lagerung und Zubereitung,<br />

kann sich jeder schützen. Salmonellen<br />

vermehren sich im Kühlschrank langsamer<br />

und unter sieben Grad hören sie auf zu<br />

wachsen. Durch Kälte werden sie nicht abgetötet,<br />

selbst im Tiefkühlschrank überleben<br />

sie im Kälteschlaf. Erst ein Erhitzen auf<br />

70 Grad, für mindestens zehn Minuten, tötet<br />

Salmonellen ab. Fleisch, vor allem Geflügelfleisch,<br />

ist weiterhin Spitzenreiter unter den<br />

mit Salmonellen befallenen Lebensmitteln.<br />

Vorsicht ist auch bei empfindlichen Lebensmitteln<br />

wie Hackfleisch, Mett und frische<br />

Foto: © DAK-Gesundheit<br />

Campylobacter kommen überwiegend im<br />

Darm von Nutz-, H<strong>aus</strong>- und Wildtieren vor<br />

und gelangen beim Melken und Schlachten<br />

auf Lebensmittel. Daher ist eine Infektion<br />

nur über verunreinigte und unzureichend<br />

erhitzte tierische Lebensmittel möglich.<br />

Häufig kommt der Erreger in rohem Geflügelfleisch<br />

vor, seltener in Rohmilch, Rindund<br />

Schweinefleisch. Eine indirekte Übertragung<br />

auf andere Lebensmittel, wie Salat<br />

oder rohes Gemüse ist durch unhygienisches<br />

Arbeiten in der Küche möglich. Das<br />

passiert, wenn auf einem Schneidbrett<br />

Hähnchenfleisch geschnitten wird und anschließend<br />

darauf die Zutaten für einen Salat<br />

zerkleinert werden. <strong>Die</strong> Erreger können<br />

in Lebensmitteln eine Zeit überleben, sich<br />

Symptome einer Salmonellose können starker<br />

heftiger Durchfall und Bauchschmerzen,<br />

manchmal auch Schüttelfrost, Fieber und<br />

Erbrechen sein. Lebensgefährlich kann die<br />

Infektion vor allem für Menschen mit geschwächtem<br />

Immunsystem werden. Nach<br />

Schätzungen des Robert-Koch-Instituts<br />

(RKI) gibt es in Deutschland pro Jahr 70 bis<br />

120 Todesfälle. <strong>Die</strong> meisten Salmonelleninfektionen<br />

werden in den Sommermonaten<br />

zur Grillsaison verzeichnet. Dann haben Salmonellen<br />

ideale Vermehrungsbedingungen.<br />

Experten schätzen die Dunkelziffer der gemeldeten<br />

Erkrankungen zehnmal so hoch,<br />

da nicht jeder Mensch mit Durchfall einen<br />

Arzt aufsucht und sich auf Salmonellen untersuchen<br />

lässt. Eine Salmonellose ist eine<br />

Bratwurst geboten. Neben Geflügel sind<br />

auch Eier und mit rohen Eiern hergestellte<br />

Speisen eine Hauptinfektionsquelle. Zwischen<br />

Ansteckungszeit und Ausbruch der<br />

Erkrankung können 5-72 Stunden liegen.<br />

Häufig unterschätzter<br />

Campylobacter<br />

<strong>Die</strong>ser Keim verursacht gen<strong>aus</strong>o häufig<br />

wie Salmonellen Lebensmittelinfektionen.<br />

Foto: © DAK-Gesundheit<br />

aber nicht vermehren. Auch sind sie empfindlich<br />

gegenüber Sauerstoff, Trocknung,<br />

Salz und Säure. Beim Tiefgefrieren werden<br />

sie aber nur reduziert. Eine Infektion kann<br />

unbemerkt verlaufen oder sich in einem<br />

wässrigen oder auch blutigen Durchfall mit<br />

Bauchschmerzen bemerkbar machen. Fieber,<br />

Kopf- Glieder- und Gelenkschmerzen<br />

können den Durchfall begleiten oder vor<strong>aus</strong>gehen.<br />

Seltene Komplikationen wie Nervenerkrankungen<br />

und Gelenksentzündungen<br />

sind möglich. <strong>Die</strong> Inkubationszeit liegt<br />

bei 2-7 Tagen.<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

erfahren Sie, wie eine Ansteckung<br />

mit Listerien und den<br />

gefährlichen EHEC-Erregern<br />

vermieden werden kann.<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 7


atgeber gesundheit<br />

Serie: Selbsthilfegruppen<br />

Neuralgien sind Reizungen der peripheren sensiblen Gefühlsnerven<br />

und sie gehören zu den schmerzhaftesten Leiden überhaupt.<br />

Schmerzhafte<br />

Trigeminusneuralgie<br />

Johanniskraut<br />

Foto: © KKH<br />

Foto: © KKH<br />

Schmerzen, die vom Trigeminusnerv <strong>aus</strong>gehen<br />

sind heftig. <strong>Die</strong>se Drillingsnerven bestehen<br />

<strong>aus</strong> drei Nerven-Hauptästen und<br />

sind für die Gefühlsempfindungen an der<br />

Gesichtshaut, wie der Stirn, dem Kopfbereich,<br />

Augen, Nase bis hin zum Kiefer und<br />

Kinn verantwortlich. Immer wieder auftretende<br />

Schmerzen können die Lebensqualität<br />

Betroffener stark beeinträchtigen, weil<br />

Essen, Sprechen oder eine Gesichtswäsche<br />

zu schmerzhaft werden.<br />

<strong>Die</strong> Auslöser sind vielfältig!<br />

Eine Trigeminusneuralgie macht sich durch<br />

anfallsartige, reißende oder stechende blitzartige<br />

Schmerzen im Gesicht, oft im Bereich<br />

des Ober- oder Unterkiefers bemerkbar. <strong>Die</strong><br />

Attacken dauern meist nur Sekunden bis zu<br />

maximal zwei Minuten an. Der Nervenschmerz<br />

ist nur auf eine Gesichtshälfte beschränkt,<br />

danach sind die Schmerzen wieder<br />

verschwunden. <strong>Die</strong> Schmerzattacken können<br />

aber mehrmals am Tag auftreten und werden<br />

häufig durch sogenannte Trigger <strong>aus</strong>gelöst.<br />

Zugluft, ein Windstoß, eine Berührung am<br />

Kiefer oder der Wange, Kauen, Sprechen<br />

8 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />

oder Zähneputzen, aber auch Stress und toxische<br />

Einflüsse durch Alkohol, Nikotin oder<br />

Kaffee können Auslöser sein.<br />

Eine Erkrankung kommt in der Regel oft erst<br />

nach dem 40. Lebensjahr vor. Bei vielen Betroffenen<br />

drückt ein kleines Blutgefäß auf<br />

den Trigeminusnerv und löst die Schmerzen<br />

<strong>aus</strong>. Erkrankungen wie Multiple Sklerose,<br />

Tumore oder Durchblutungsstörungen sind<br />

seltener die Ursache. Manchmal lassen sich<br />

auch keine Gründe finden. Aufgrund der typischen<br />

Symptome, einer Anamnese und<br />

der körperlichen Untersuchung ist meist eine<br />

klare Diagnose möglich. Manchmal sind<br />

auch klärende Untersuchungen bei einem<br />

Zahnarzt oder einem Hals-Nasen-Ohren-<br />

Arzt notwendig.<br />

Nerven beruhigen,<br />

entspannen und stärken!<br />

<strong>Die</strong> mögliche Ursache des blitzartigen<br />

Schmerzes sollte immer ärztlich abgeklärt<br />

werden. Eventuelle Entzündungsherde an<br />

Zahnwurzeln, Mandeln, in Stirn- und Nebenhöhlen<br />

müssen behandelt werden. Der<br />

Krankheitsverlauf ist unterschiedlich und<br />

der Schmerz kann reduziert oder gesteigert<br />

werden durch Kälte, Wärme, Bewegung oder<br />

Ruhe. Der Verlauf der Neuralgie ist unterschiedlich.<br />

Einige Betroffene haben nur eine<br />

Attacke in ihrem Leben andere sporadisch.<br />

Dann gibt es noch Betroffene, bei denen<br />

die Attacken häufig und schwer sind. Auf<br />

übliche Schmerzmittel sprechen die<br />

Schmerzen bei der Trigeminusneuralgie<br />

kaum an, daher verschreiben schulmedizinisch<br />

arbeitende Ärzte Substanzen, die gegen<br />

Epilepsie oder Muskelverspannungen<br />

helfen. Um erneute Schmerzattacken zu verhindern<br />

und eine gute Wirkung zu erzielen,<br />

müssen alle Medikamente regelmäßig eingenommen<br />

werden. Wenn sie nicht greifen,<br />

wird in schweren Fällen zu einer Operation<br />

geraten.<br />

Naturheilkundliche Ärzte wenden schonendere<br />

Methoden an und durch die sinnvolle<br />

Kombination verschiedener Therapieformen<br />

kann meist eine Linderung erreicht<br />

werden. Bei der Trigeminusneuralgie wird<br />

oft eine Akupunktur des Körpers oder des


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Ohrs durchgeführt. Werden die Schmerzen<br />

durch eine Störung der oberen Halswirbelsäule<br />

<strong>aus</strong>gelöst, kann eine craniosacrale<br />

Therapie helfen. Mögliche Homöopathika,<br />

die ein erfahrener Therapeut <strong>aus</strong>wählt, sind<br />

u.a.: Aconitum, Belladonna, Cimicifuga, Iris,<br />

Magnesium phosphoricum, Mercurius solubilis,<br />

Spigelia, Verbascum, Zincum valerianicum.<br />

Neben der Homöopathie, werden auch<br />

die Homotoxikologie und die Neuraltherapie,<br />

mit Injektionen unterschiedlicher<br />

Zusammensetzung, angewandt.<br />

Es werden Tipps und Erfahrungen<br />

<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht und<br />

gemeinsam Fachwissen erarbeitet.<br />

Das macht es möglich,<br />

mit der Erkrankung zu<br />

leben, seine Ängste zu verlieren<br />

und gleichzeitig mehr<br />

Lebensqualität zurückzuerobern.<br />

Neben dem Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

mit Betroffenen werden Vorträge<br />

von Referenten gehalten und vielfältige<br />

Informationen zur Verfügung gestellt.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Lavendel<br />

Passionsblume<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Wirksam gegen Stress, ein <strong>aus</strong>lösender Trigger<br />

bei der Trigeminusneuralgie sind Entspannungsübungen.<br />

Nervenstärkend und<br />

entspannend wirken Präparate und Tees mit<br />

Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Melisse,<br />

Passionsblume, Taigawurzel (Sibirischer<br />

Ginseng), Lavendel und Ginseng.<br />

Selbsthilfegruppe – Gesichtsschmerz<br />

Trigeminusneuralgie<br />

<strong>Die</strong> Berliner Selbsthilfegruppe möchte Menschen,<br />

die unter chronischen Gesichtsschmerzen,<br />

der Trigeminusneuralgie leiden,<br />

bei der Bewältigung der Erkrankung helfen.<br />

Ein Treffen findet jeden 2. Montag im Monat<br />

um 16 Uhr bei SEKIS (Bismarckstraße 101,<br />

Raum 5.006) in Berlin - Charlottenburg statt.<br />

Kontakt und<br />

Informationen:<br />

Norbert Jaitzig<br />

Tel.: 030 288 30 266<br />

Mobil: 0160 23 795 23<br />

nojatrans@yahoo.de<br />

Foto: © Trigeminusneuralgie Selbsthilfegruppe<br />

Foto: © www.test.de<br />

Schmerzen – treffsicher<br />

behandeln<br />

Wie kommen Schmerzen zustande, wie<br />

können sie vermieden werden und wie<br />

werden sie behandelt? Der Ratgeber<br />

gibt Basisinformationen und ermutigt<br />

selbst aktiv zu werden. Er zeigt medizinische<br />

und psychotherapeutische Methoden<br />

sowie Alternativen zur Schmerzbekämpfung<br />

auf.<br />

Schmerztherapie<br />

Stiftung Warentest, Berlin<br />

ISBN 978-3-86851-131-4<br />

16,90 €<br />

Buchtipp<br />

TRENDIG, AKTUELL, ANDERS<br />

„Frau & Gesundheit“ das Magazin für die moderne Frau<br />

Kosmetik+Ernährung+Lifestyle und vieles mehr<br />

Außerdem erscheinen im S & D <strong>Verlag</strong> zum 1. eines jeden Monats die<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Kundenzeitschriften: Naturheilkunde & Gesundheit,<br />

die <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong>, Unsere besten Freunde,<br />

gesunde und spannende Infos für Tierfreunde, KOPF-fit, für Gehirnjogging<br />

und Gedächtnistraining, Rätsel-aktuell, randvoll mit Denksportaufgaben<br />

sowie Sudoku-spezial, für alle Freunde der japanischen Knobelei.<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 9


atgeber gesundheit<br />

„Gesundes Kind“<br />

Diagnose Bettnässen!<br />

Was sind die Ursachen?<br />

Experten bezeichnen das kindliche Bettnässen im Schlaf nach<br />

Vollendung des fünften Lebensjahres als Enuresis. In diesem<br />

Alter ist durch den psychischen und physiologischen Reifungsgrad<br />

bei den meisten Kindern eine willkürliche Blasenkontrolle möglich.<br />

Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Bettnässen<br />

eine behandlungsbedürftige Erkrankung. Daher sollten Eltern lieber<br />

früher als zu spät mit ihrem Kind zum Arzt gehen. Denn je früher<br />

die Ursache erkannt und eine richtige Therapie begonnen wird,<br />

desto besser sind die Chancen diese Störung zu beheben.<br />

Foto: © DAK-Gesundheit/Wigger<br />

Nächtliche Inkontinenz ist eine<br />

Erkrankung und kein Erziehungsfehler!<br />

Jedes dritte Kind unter vier Jahren und jedes sechste Kind unter<br />

fünf nässt nachts, mehr oder weniger, regelmäßig ein. Viele Eltern<br />

fragen sich dann, ob sie etwas falsch gemacht haben. „Bettnässen“<br />

ist ein Tabuthema und oft hagelt es Kritik von Bekannten und nahen<br />

Verwandten, die den Eltern ein konsequentes Toilettentraining absprechen.<br />

Doch Kinder müssen eine Kontrolle über die Blasenmuskulatur<br />

erst lernen und dafür müssen Gehirn und Blasenmuskulatur<br />

<strong>aus</strong>gereift sein. In der Regel klappt das, von Ausnahmen abgesehen,<br />

vor dem zweiten Lebensjahr nicht. Nach Meinung vieler <strong>Medizin</strong>er<br />

gilt ein nächtlicher Harndrang bis zum sechsten Lebensjahr als<br />

normal.<br />

Es werden verschiedene Formen der Enuresis unterschieden.<br />

Früher galt Bettnässen als Ausdruck einer Verhaltensstörung des<br />

Kindes. Doch zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass bei<br />

der primären Enuresis selten psychische, soziale oder urologische<br />

Fehlbildungen oder Erkrankungen die Ursache sind. Häufig handelt<br />

es sich um eine genetisch bedingte Reifungsstörung des Zentralnervensystems,<br />

mit einer Störung der hormonellen Regulation des<br />

Antidiuretischen Hormons (ADH), die den Wasserh<strong>aus</strong>halt im<br />

Körper steuert. Eine geringe Blasenkapazität und falsche Trinkgewohnheiten<br />

spielen auch eine Rolle. Das neuerliche nächtliche<br />

Einnässen nach einer mindestens sechs-monatigen trockenen<br />

Phase, wird als sekundäre Enuresis bezeichnet. Hier liegen oft<br />

psychische Ursachen wie familiäre oder schulische Belastungen<br />

oder Harnwegsinfekte vor.<br />

Hilfreiche Therapien<br />

Anlaufstelle beim Bettnässen ist der Kinderarzt, der das Kind schon<br />

von den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen her kennt. Nach<br />

einer gründlichen Diagnose und einer medizinischen Abklärung<br />

wird der Arzt, dem Alter des Kindes, der Symptomatik und dem<br />

Leidesdruck entsprechend, eine individuelle, geeignete Therapie<br />

vorschlagen. Das können eine Urotherapie, eine medikamentöse<br />

Therapie oder eine Alarmtherapie oder eine Kombination aller<br />

Therapien sein. Neben der Therapie gibt es hilfreiche Verhaltensmaßnahmen,<br />

wie Änderung der Trinkgewohnheiten und ein Toilettengang<br />

kurz vor dem Zubettgehen.<br />

Ganz wichtig ist, dass das Kind selber den Wunsch hat, trocken<br />

zu werden, dass Eltern Lob auch für kleine Schritte <strong>aus</strong>sprechen<br />

und eine nasse Nacht nicht bestrafen. Verstehen, Erlernen und<br />

Einhalten von abgesprochenen Verhaltensregeln sind schon ein<br />

kleiner Therapieerfolg, fördern die Motivation des betroffenen<br />

Kindes und machen der ganzen Familie Mut!<br />

10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


„Mann-O-Mann“<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © S & D <strong>Verlag</strong><br />

Entspannt durch die<br />

Androp<strong>aus</strong>e!<br />

Auch Männer kommen in die Wechseljahre!<br />

Natürliche Methoden helfen bei vielen Beschwerden.<br />

Ungefähr im Alter von 45 bis 65 Jahren erleben<br />

auch Männer eine körperliche Veränderung.<br />

Durch eine Hormonumstellung kommen<br />

sie in eine sogenannte Androp<strong>aus</strong>e<br />

oder in das Klimakterium virile. <strong>Die</strong>se Phase<br />

wird auch als PADAM-Syndrom (partielles<br />

Androgen-Defizit des alternden Mannes)<br />

bezeichnet. Nicht jeder Mann hat dann körperliche<br />

oder seelische Beschwerden, etwa<br />

ein Drittel ist betroffen. Müdigkeit, Hitzewallungen<br />

oder Libidoverlust kommen<br />

schon bei Männern über 40 vor, dazu sind<br />

vielfältige Beschwerden wie Kopfschmerzen,<br />

Nervosität, Haar<strong>aus</strong>fall, Hautprobleme,<br />

Rückenschmerzen und Konzentrationsstörungen<br />

möglich.<br />

Das Absinken der männlichen Sexualhormone<br />

besonders von Testosteron und der<br />

Östrogene im Blut führt u. a. zum Anstieg von<br />

Körperfett, zum Rückgang von Körperkraft<br />

und sexueller Lust, zu Erektionsstörungen,<br />

Osteoporose und zu einem schlechteren<br />

Schlaf. <strong>Die</strong>se Beschwerden werden von vielen<br />

Männern und Ärzten oft nicht als Symptome<br />

der männlichen Wechseljahre erkannt.<br />

Im Gegensatz zur Menop<strong>aus</strong>e der<br />

Frau findet der Hormonabfall beim Mann<br />

nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt statt,<br />

sondern schleichend über Jahre.<br />

Natürlich durch die<br />

Androp<strong>aus</strong>e<br />

Übergewicht, Stress, Alkohol, Nikotin und<br />

einige Medikamente können die vorhandenen<br />

Symptome verstärken. Beschwerden<br />

sollten nicht auf die leichte Schulter genommen<br />

werden, denn ein Hormonmangel, er ist<br />

feststellbar durch eine Blutuntersuchung,<br />

kann schwerwiegende Erkrankungen verursachen,<br />

wie Osteoporose aber auch Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen. Bei Beschwerden<br />

verschreiben einige Ärzte betroffenen Männern<br />

Hormone. Doch über langfristige Nebenwirkungen<br />

der Hormonersatztherapie<br />

bei Männern ist noch nichts bekannt. Zusätzlich<br />

können Nahrungsergänzungsmittel die<br />

Therapie unterstützen. Naturheilkundlich<br />

arbeitende <strong>Medizin</strong>er empfehlen natürliche<br />

Methoden und eine Änderung des Lebensstils,<br />

um den Hormonspiegel hochzuhalten<br />

und dadurch die Beschwerden zu mildern.<br />

Sport, Bewegung<br />

und Entspannung<br />

Treiben Sie regelmäßig Sport. Empfehlenswert<br />

sind 30 Minuten dreimal pro Woche.<br />

Vor allem Ausdauertraining regt die Hormonproduktion<br />

an. Nicht nur der Testosteronspiegel<br />

wird erhöht, sondern auch<br />

andere Hormone – darunter die Glückshor-<br />

mone (Endorphine) werden produziert. Eine<br />

sportliche Aktivität verhindert Übergewicht,<br />

wirkt entspannend und steigert die Lebensfreude.<br />

Entspannungsmethoden wie autogenes<br />

Training oder Muskelentspannung<br />

nach Jacobsen sind wirksam gegen Stress<br />

und unterstützen einen besseren Schlaf.<br />

Ausgewogene Ernährung<br />

Durch eine <strong>aus</strong>gewogene, abwechslungsreiche<br />

fettarme Ernährungsweise, mit Vollkorngetreide,<br />

Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten,<br />

ergänzt mit Leinsamen und Leinöl<br />

kann der Hormonspiegel hochgehalten<br />

werden. Sie enthält reichlich sekundäre<br />

Pflanzenstoffe. Trinken Sie bei einer ballaststoffreichen<br />

Ernährung genügend Wasser<br />

und ungesüßten Tee und verzichten Sie<br />

möglichst, auf Alkohol und Nikotin.<br />

Naturheilkundliche<br />

Behandlung<br />

Den männlichen Hormonh<strong>aus</strong>halt beeinflussen<br />

positiv: Rotkleepräparate, Blütenpollen<br />

und Rezepturen mit Johanniskraut, Baldrian<br />

oder Ginseng. Naturheilkundliche Therapien<br />

wie Akupunktur und Homöopathie<br />

wirken unterstützend.<br />

Bei Beschwerden hilft Ihnen<br />

Ihr <strong>Apotheke</strong>r diskret weiter!<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 11


alternative heilmethoden<br />

Welches<br />

Heilwasser<br />

hilft mir?<br />

Foto: © Infomationsbüro Heilwasser<br />

Heilwasser über den Tag verteilt<br />

getrunken fördert die Gesundheit<br />

und das Wohlbefinden, liefert<br />

wichtige Mineralstoffe und versorgt<br />

den Körper mit Flüssigkeit.<br />

Ein Heilwasser ist ein natürliches Mineralwasser und wird wegen seiner<br />

Zusammensetzung und seiner physikalischen Eigenschaften in<br />

der medizinischen Therapie eingesetzt. In Deutschland benötigt ein<br />

Heilwasser eine staatliche Anerkennung. <strong>Die</strong> Inhaltsstoffe der Heilwässer<br />

sind wissenschaftlich analysiert und ihre Wirkungen als sanft<br />

wirksame Naturheilmittel nachgewiesen. <strong>Die</strong> Vielfalt der Anwendungsgebiete<br />

reicht von Magen-Darm-Beschwerden über Harnwegsinfekte,<br />

Harnsteine und Übersäuerung bis zu Mineralstoffmangel.<br />

Hilfe bei Sodbrennen<br />

Produziert der Magen zu viel Säure, kann sie in der Speiseröhre nach<br />

oben fließen und Sodbrennen hervorrufen. Bei Übersäuerung und<br />

Sodbrennen, verschafft ein Heilwasser, das mehr als 1.300 mg pro<br />

Liter Hydrogencarbonat enthält, Abhilfe. Es neutralisiert die Säuren.<br />

Schutz vor Osteoporose<br />

Um sich vor Osteoporose zu schützen, sollten Sie sich reichlich bewegen<br />

und etwa 1000 mg Kalzium aufnehmen. Heranwachsende und<br />

Stillende benötigen mehr. Wer keine Milch verträgt oder zu sich nehmen<br />

möchte und nur wenig kalziumreiches Gemüse isst, kann täglich<br />

ein Heilwasser mit mindestens 250 mg pro Liter Kalzium trinken, um<br />

sich vor Osteoporose zu schützen.<br />

Magnesium gegen Muskelkrämpfe<br />

Für eine optimale Muskelfunktion benötigt der Körper genügend<br />

Kalzium und Magnesium. Trinken Sie vor und nach dem Sport <strong>aus</strong>reichend,<br />

denn durch Schwitzen kann rasch der Elektrolyth<strong>aus</strong>halt<br />

durcheinandergebracht werden. Nach längerem Training sind dann<br />

Muskelverhärtungen oder Muskelkrämpfe möglich. Heilwässer mit<br />

mindestens 100 mg Magnesium pro Liter versorgen den Körper mit<br />

diesem Mineralstoff.<br />

Bringt den Darm in Schwung<br />

Sulfatreiche Heilwässer helfen, einen trägen Darm wieder in<br />

Schwung zu bringen. Das Heilwasser sollte mindestens 1.200 mg Sulfat<br />

pro Liter enthalten und morgens auf nüchternen Magen und vor<br />

den einzelnen Mahlzeiten getrunken werden.<br />

Foto: © Fotolia<br />

Weitere Informationen über Heilwässer gibt es<br />

unter www.heilwasser.com<br />

12 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


Serie: Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Sodbrennen in der Schwangerschaft<br />

Wird ein Magen gereizt, produziert er zu viel<br />

Säure, die in der Speiseröhre nach oben<br />

fließt und Sodbrennen hervorrufen kann.<br />

<strong>Die</strong>ser Reflux verursacht neben Aufstoßen<br />

oder Brennen im Hals auch unangenehmen<br />

Mundgeruch. In der Schwangerschaft hat<br />

Sodbrennen meist mechanische Ursachen.<br />

Das Kind wird immer größer und schiebt den<br />

Magen nach oben, sodass die Magensäfte in<br />

die Speiseröhre dringen. Basische Pulver,<br />

Heilerde oder Kartoffelsaft <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong><br />

neutralisieren die Magensäure. Gegen die<br />

aufsteigende Säure kann auch ein Teelöffel<br />

Senf, einige Mandeln, Brot oder eine Messerspitze<br />

Ingwerpulver helfen. Mehrere kleinere<br />

Mahlzeiten sind für den Magen einfacher zu<br />

verarbeiten, gleichzeitig sollten Sie langsamer<br />

essen, gründlicher kauen, Getränke mit<br />

Kohlensäure, Kaffee und Süßes meiden.<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Foto: © Wikimedia/Kristina Walter<br />

Schweißhemmende Heilpflanzen<br />

Bei körperlichen Anstrengungen wie Sport, hohen Außentemperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit<br />

können mehrere Liter Schweiß am Tag fließen. Das ist völlig normal und eine<br />

natürliche Körperfunktion. Daneben kann es durch Hormonschwankungen vor<br />

allem in den Wechseljahren und bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu starker<br />

Schweißbildung kommen. Hilfreich gegen diese Hitzewallungen sind schweißhemmende<br />

Pflanzen.<br />

Salbei, als Tee oder Bad, kann die Produktion der Schweißdrüsen drosseln.<br />

Schweißregulierend wirken auch Tee <strong>aus</strong> Ackerschachtelhalm, Andorn, Brennnessel,<br />

Kamille, Schafgarbe, Walnussblättern, Ysop, Eichen- und Weidenrinden.<br />

Ein bis drei Tassen Tee werden täglich getrunken. Ein Sud kann auch<br />

äußerlich zur Waschung oder als Badezusatz verwendet werden.<br />

Sonnenterrassen brauchen Schutz<br />

Zu viel Sonne kann die Haut schädigen, lässt<br />

sie altern und steigert das Risiko an Hautkrebs<br />

zu erkranken. Geben Sie <strong>Ihrer</strong> Haut<br />

Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen und verwenden<br />

Sie ein Sonnenschutzmittel mit dem<br />

richtigen Lichtschutzfaktor, das Sie mindestens<br />

30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen.<br />

Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz<br />

mehrmals am Tag. Verwenden Sie beim<br />

Baden nur wasserfeste Sonnencreme und<br />

cremen Sie sich nach dem Abtrocknen nochmals<br />

ein. Besonderen Sonnenschutz benötigen<br />

die sogenannten Sonnenterrassen wie<br />

Glatze, Stirn, Augen, Ohren, Lippen, Kinn,<br />

Schultern, Rücken, Brüste, Gesäß und Fußrücken.<br />

Über den richtigen<br />

Sonnenschutz berät Sie Ihr<br />

<strong>Apotheke</strong>nteam.<br />

Foto: © beautypress/Avène<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 13


alternative heilmethoden<br />

Frische Pflanzenpresssäfte enthalten alle<br />

pflanzlichen Wirk- und Inhaltsstoffe in natürlicher<br />

Konzentration und gelten als traditionelle<br />

pflanzliche Arzneimittel.<br />

Wirkungs<br />

Foto: © wikimedia/Michael Gasperl<br />

Foto: © wikimedia<br />

Foto: © wikimedia/Uwe H.Friese<br />

Brunnenkressesaft<br />

Weißblühende Brunnenkresse wächst in allen<br />

gemäßigten Zonen rund um den Globus,<br />

vor allem an Quellen, Bachufern und Flussläufen.<br />

Zur Herstellung des Safts werden die<br />

frischen, grünen Blätter der Pflanze, im<br />

Frühling noch vor der Blüte geerntet, gereinigt<br />

und dann schonend gepresst. <strong>Die</strong> Brunnenkresse<br />

gehört wie Senf oder Meerrettich<br />

zu den senfölhaltigen Pflanzen.<br />

Senföle steigern in unserem Körper die Tätigkeit<br />

des Magen-Darm-Trakts und regen<br />

den Gallenfluss an, wirken appetitanregend<br />

und verdauungsfördernd. Brunnenkressesaft<br />

hat außerdem eine harntreibende, entschlackende<br />

Wirkung. Laut Volksmund soll<br />

das Einreiben mit dem Saft auch bei Pickeln<br />

und Hautunreinheiten helfen. Durch seinen<br />

hohen Gehalt an Senfölen hat der Brunnenkressesaft<br />

einen würzigen, scharfen, senfartigen<br />

Geschmack. Er schmeckt pur oder<br />

lässt sich mit Mineralwasser oder Fruchtsaft<br />

mixen.<br />

Hinweis:<br />

Brunnenkressekraut-Press-Saft darf nicht<br />

bei Magen- und Darmgeschwüren, entzündlichen<br />

Nierenerkrankungen sowie bekannter<br />

Überempfindlichkeit gegen Brunnenkresse<br />

eingesetzt werden.<br />

14 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />

Johanniskrautsaft<br />

<strong>Die</strong> goldgelben Blüten des Johanniskrauts<br />

erscheinen um den 24. Juni (Johanni). Andere<br />

geläufige Namen sind Hexenkraut oder<br />

Sonnenwendkraut. Gegen das Licht gehalten,<br />

erscheinen die Blätter vielfach durchlöchert.<br />

In ihnen befinden sich kleine, punktförmige<br />

Behälter, in denen sich eine Flüssigkeit<br />

befindet. Werden die gelben Blütenblätter<br />

zerrieben, platzen die Behälter und<br />

es tritt ein blutroter Farbstoff (Hypericin)<br />

<strong>aus</strong>. Für die Saftgewinnung wird das im Juni<br />

und Juli blühende Kraut verwendet. <strong>Die</strong> Inhaltsstoffe<br />

des Johanniskrautsafts regen<br />

den Appetit und die Verdauung an.<br />

Das Heilkraut ist ein natürliches Nervenaufbaumittel<br />

bei nervösen Erschöpfungszuständen,<br />

<strong>aus</strong>gelöst durch körperliche und<br />

geistige Überanstrengung und wird bei nicht<br />

organisch bedingten Nervenschmerzen angewendet.<br />

Der Saft hat eine beruhigende<br />

Wirkung und ist bei Einschlafstörungen<br />

hilfreich.<br />

Hinweis:<br />

Es sind Wechselwirkungen mit anderen Mitteln<br />

bekannt. Bei der Einnahme gerinnungshemmender<br />

Arzneimittel oder oraler Kontrazeptiva<br />

(Pille) sollten Sie mit Ihrem Arzt<br />

oder <strong>Apotheke</strong>r sprechen.<br />

Löwenzahnsaft<br />

Der robuste, anspruchslose Löwenzahn<br />

wächst überall. Schon immer wurden alle<br />

Teile der Pflanze kulinarisch genutzt. Bekannt<br />

sind der Löwenzahnsalat, die Verwendung<br />

der Blüten zu Kräuterlikören und das<br />

Rösten der Pfahlwurzel als Kaffee-Ersatz.<br />

Für die Herstellung des Saftes werden die<br />

frischen grünen Blätter des Löwenzahns mit<br />

Wurzel geerntet und nach sorgfältiger Reinigung<br />

abgepresst. <strong>Die</strong> im Löwenzahn enthaltenen<br />

Bitterstoffe regen die Produktion<br />

von Magensaft und Galle an und helfen bei<br />

leichten Magen-Darm-Beschwerden. Der<br />

Saft ist verdauungsfördernd und appetitanregend.<br />

Durch seinen hohen Kaliumgehalt<br />

wirkt er leicht entwässernd und kann bei<br />

Gicht und rheumatischen Erkrankungen Abhilfe<br />

schaffen. Traditionell wird er unterstützend<br />

zur Durchspülung von entzündlichen<br />

Erkrankungen der ableitenden Harnwege<br />

eingesetzt.<br />

Hinweis:<br />

Löwenzahn darf nicht bei Allergien von Kornblütlern,<br />

bei Geschwüren des Magens oder<br />

Zwölffingerdarms, Entzündungen der Galle<br />

und Ödemen, infolge eingeschränkter Herzund<br />

Nierentätigkeit und/oder Diabetes<br />

angewendet werden.


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

volle Heilpflanzensäfte<br />

(2.Teil)<br />

Foto: © wikimedia<br />

Foto: © wikimedia/Brandner<br />

Foto: © wikimedia<br />

Melissensaft<br />

<strong>Die</strong> Melisse, wegen des zitronenartigen Duftes<br />

ihrer Blätter, auch Zitronenmelisse genannt,<br />

stammt ursprünglich <strong>aus</strong> dem Orient.<br />

Im Mittelalter gelangte sie über Südeuropa<br />

in unsere Klostergärten und wurde dort als<br />

Heil- und Gewürzpflanze kultiviert. <strong>Die</strong> Zitronenmelisse<br />

ist ein <strong>aus</strong>dauerndes und<br />

pflegeleichtes Gewächs, das sich in jedem<br />

Garten ziehen lässt. Ihre Blätter eignen sich<br />

vorzüglich für Salate, Salatsaucen und<br />

Bowlen. Melissensaft wird <strong>aus</strong> dem frischen<br />

Kraut der Pflanze gewonnen. Er hat eine beruhigende<br />

harmonisierende und <strong>aus</strong>gleichende<br />

Wirkung. <strong>Die</strong> im Saft enthaltenen<br />

ätherischen Öle wirken schmerzstillend und<br />

krampflösend. Daher wird Melissensaft bei<br />

Blähungen, Magen-Darm-Beschwerden, bei<br />

nervösen Herzstörungen, bei Schlafstörungen<br />

oder als Einschlafhilfe angewendet.<br />

Nach einer schlimmen Infektion kräftigen<br />

die Inhaltsstoffe das Immunsystem.<br />

Hinweis:<br />

Nicht einnehmen bei einer Allergie oder<br />

Überempfindlichkeit von Melisse. Schwangere,<br />

Stillende und Kinder unter 12 Jahren<br />

sollten Melisse als Heilpflanzensaft nicht<br />

einnehmen, da keine <strong>aus</strong>reichenden Untersuchungen<br />

vorliegen.<br />

Mistelsaft<br />

Bereits bei den Kelten und Germanen hatte<br />

die Mistel als Kultpflanze eine Bedeutung.<br />

<strong>Die</strong> Mistel, viscum album, lebt als Schmarotzer<br />

auf Laub- und Nadelbäumen und bildet<br />

dort kugelige, immergrüne Büsche. Ihre Blütezeit<br />

liegt im Frühling, ihre Früchte reifen<br />

erst im Winter. Mistelkraut-Press-Saft ist<br />

ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel.<br />

Der Presssaft besitzt die Gesamtheit der<br />

löslichen Bestandteile der erntefrischen<br />

Mistel in seiner natürlichen und für den Organismus<br />

leicht aufnehmbaren Form. Darunter<br />

den immunstimulierenden Inhaltsstoff<br />

Viscotoxin. Andere im Saft enthaltene<br />

Wirkstoffe, die sogenannten Flavonoide,<br />

beugen einer Arterienverkalkung vor. Traditionell<br />

wird Mistelsaft zur Unterstützung der<br />

Kreislauffunktion eingesetzt.<br />

Hinweis:<br />

Bei Allergie oder Überempfindlichkeit gegen<br />

Misteln, in der Schwangerschaft und<br />

Stillzeit, bei Kinder und Jugendlichen unter<br />

18 Jahren sollte Mistel als Heilpflanzensaft<br />

nicht angewendet werden.<br />

Rettichsaft<br />

Bei uns werden hauptsächlich zwei Sorten<br />

Rettich angebaut, der weiße Sommerrettich<br />

und der schwarze Winterrettich. Ersterer<br />

wird vor allem als Rohkost zubereitet und ist<br />

zur Sommerzeit <strong>aus</strong> den bayrischen Biergärten<br />

nicht wegzudenken. Für Heilzwecke wird<br />

der schwarze Rettich bevorzugt, dessen frischer<br />

Presssaft <strong>aus</strong> der Wurzel gewonnen<br />

wird. Mittlerweile ist der Rettichsaft auch<br />

von den Schulmedizinern als Naturheilmittel<br />

anerkannt. Der beißend scharfe Geschmack<br />

ist auf die Senföle im Rettich zurückzuführen.<br />

Sie regen die Gallenbildung in<br />

der Leber an, dadurch werden Appetit und<br />

Verdauung gefördert. Husten und Heiserkeit<br />

können ebenfalls mit Rettichsaft behandelt<br />

werden. Enthaltene Senföle lösen den<br />

Schleim in den Atemwegen und regenerieren<br />

die Schleimhäute. Ein hoher Kaliumgehalt<br />

erweitert die Nierengefäße und sorgt<br />

für die vermehrte Ausscheidung von Wasser<br />

und anderen harnpflichtige Stoffen. Rettichsaft<br />

hilft, Wasseransammlungen im Körper<br />

<strong>aus</strong>zuschwemmen.<br />

Hinweis:<br />

Darf bei einer Überempfindlichkeit gegen<br />

Rettichwurzeln nicht genommen werden.<br />

Bei Gallensteinen muss ärztlicher Rat eingeholt<br />

werden.<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 15


Mai 2013<br />

29 Montag April<br />

06 Montag<br />

30 <strong>Die</strong>nstag<br />

Walpurgisnacht<br />

07 <strong>Die</strong>nstag<br />

01 Mittwoch Mai<br />

Maifeiertag<br />

08 Mittwoch<br />

02 Donnerstag<br />

09 Donnerstag<br />

Christi Himmelfahrt / Europatag<br />

03 Freitag<br />

10 Freitag<br />

04 Samstag<br />

11 Samstag<br />

05 Sonntag<br />

12 Sonntag<br />

Muttertag<br />

13 Montag<br />

14 <strong>Die</strong>nstag<br />

15 Mittwoch<br />

16 Donnerstag<br />

17 Freitag<br />

18 Samstag<br />

19 Sonntag<br />

Pfingstsonntag<br />

20 Montag<br />

Pfingstmontag<br />

21 <strong>Die</strong>nstag<br />

22 Mittwoch<br />

23 Donnerstag<br />

24 Freitag<br />

25 Samstag<br />

26 Sonntag<br />

27 Montag<br />

28 <strong>Die</strong>nstag<br />

29 Mittwoch<br />

30 Donnerstag<br />

Fronleichnam<br />

31 Freitag<br />

01 Samstag Juni<br />

02 Sonntag


Naturheilkunde & Gesundheit • Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Erdbeer-Kuppel-Torte<br />

Zutaten Biskuitteig:<br />

4 Eier<br />

3 EL heißes Wasser<br />

60 g Honig<br />

1 Prise Salz<br />

1 Messerspitze gemahlene Vanille<br />

120 g Dinkelmehl<br />

1 Glas Erdbeeraufstrich<br />

Zutaten Füllung:<br />

300 g Erdbeeren<br />

3 EL Honig<br />

1 Päckchen Gelatine<br />

500 ml Sahne<br />

Zubereitung:<br />

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen, Backblech mit Backpapier <strong>aus</strong>legen. Für<br />

den Biskuitteig die Eier trennen. Eigelb mit Honig und heißem Wasser schaumig<br />

rühren. Eiweiß steif schlagen und auf die Eiercreme gleiten lassen. Mehl mit<br />

einem Schneebesen unterheben. Den Teig auf das Backblech geben, glatt<br />

streichen und zwölf Minuten backen. Ein zweites Backblech mit Backpapier <strong>aus</strong>legen<br />

und den fertig gebackenen Biskuitteig darauf stürzen. Backpapier abziehen,<br />

Erdbeeraufstrich auf dem Biskuit verteilen, aufrollen und abkühlen lassen.<br />

Für die Füllung Erdbeeren waschen, putzen und mit Honig pürieren. Gelatine mit<br />

sechs Esslöffeln Wasser verrühren, einige Minuten quellen lassen, unter Rühren<br />

erhitzen und auflösen, aber nicht kochen lassen. Das Erdbeerpüree unterrühren.<br />

<strong>Die</strong> Biskuitrolle in dünne Scheiben schneiden und damit eine große runde<br />

Schüssel <strong>aus</strong>kleiden. Wenn das Erdbeerpüree anfängt zu gelieren, die steif<br />

geschlagene Sahne unterheben und die Creme auf die Biskuitscheiben füllen.<br />

Glatt streichen und mit Biskuitscheiben abdecken. Torte für einige Stunden<br />

in den Kühlschrank stellen, am besten über Nacht. Vor dem Servieren auf eine<br />

Tortenplatte stürzen.<br />

–––––<br />

–––––<br />

fruchtig<br />

Foto: © Paul Offermanns


atgeber gesundheit<br />

Gesund mit Hafer<br />

Haferprodukte schmecken lecker, bringen Kraft,<br />

Energie und eine große Portion Gesundheit!<br />

<strong>Die</strong> Getreideart Hafer (Avena sativa) und<br />

der spelzenlose Nackthafer (Avena nuda)<br />

werden in der menschlichen Ernährung vielfältig<br />

genutzt, als Beilage und in vielerlei Rezepten<br />

für Aufläufe Klöße, süße Speisen und<br />

Gebäck. <strong>Die</strong> Briten lieben ihre Hafergrütze<br />

(Porridge) als nahrhaftes Frühstück. Jeder<br />

kennt Haferflocken im leckeren Frühstücks-<br />

Müsli, die verdauungsfördernde Haferkleie,<br />

ein nussig schmeckender Haferdrink oder<br />

hat schon einmal etwas von Haferbrei oder<br />

Haferschleim gehört. Zugegeben, Letztere<br />

sind keine lukullischen Genüsse, aber sind<br />

für Kleinkindern gut verträglich und hilfreich<br />

bei Magen-Darmproblemen.<br />

Ernährungsphysiologisch<br />

wertvolles Getreide<br />

Im Vergleich zu anderen Getreidesorten wie<br />

Roggen, Weizen oder Gerste ist Hafer, aufgrund<br />

seines hohen Fettgehalts besonders<br />

nährstoffreich, mit einem hohen Anteil an<br />

ungesättigten Fettsäuren, die sich vor allem<br />

in den Randschichten und im Keim befinden.<br />

Hafer hat einen Eiweißgehalt von über zwölf<br />

Prozent, mit einem hohen Gehalt an essentiellen<br />

Aminosäuren. Da Gluten ein Bestandteil<br />

des Hafereiweißes ist, sollte er von<br />

Menschen, die an Zöliakie leiden, nicht verzehrt<br />

werden. Es gibt auch Studien, die von<br />

einer Verträglichkeit <strong>aus</strong>gehen. Auch sein<br />

Mineralstoffgehalt ist hoch. Erwähnenswert<br />

ist Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Zink<br />

und Phosphor. <strong>Die</strong> vitaminreichen Körner<br />

weisen vor allem Vitamine der B-Gruppe auf<br />

sowie Vitamin E und Carotin. Vitamin B1 unterstützt<br />

das Nervensystem und fördert die<br />

Konzentration. Vitamin B2 ist notwendig für<br />

die vielfältigen Stoffwechselprozesse sowie<br />

für die gesunde Haut und Nägel. Vitamin B6<br />

braucht der Körper für die Bildung des roten<br />

Blutfarbstoffs Hämoglobin und die Produktion<br />

des körpereigenen Glückshormons Serotonin.<br />

Folsäure (Vitamin B9) ist wichtig<br />

für Wachstum und die Bildung der roten<br />

Blutkörperchen.<br />

Gesundheitliche Vorzüge<br />

Haferspeisen sind wegen des hohen Fettgehaltes<br />

sehr kalorienreich. Daher ist das Getreide<br />

bei Sportlern beliebt, denn er gibt<br />

Kraft und Energie, belastet aber kaum den<br />

Magen. <strong>Die</strong> vitalisierende und wachmachende<br />

Wirkung gibt das Sprichwort: „Ihn sticht<br />

der Hafer“ wieder. Es bedeutet nichts anderes<br />

als: „Er wird übermütig“. Auch Diabetiker<br />

profitieren vom Hafer, denn die enthaltene<br />

Stärke baut der Körper zu Zucker ab.<br />

Das führt zu einem langsamen und flachen<br />

Anstieg der Blutzuckerkurve, so dass weniger<br />

Insulin benötigt wird, um den Blutzuckerspiegel<br />

zu regulieren. Lösliche Hafer-<br />

Ballaststoffe wie Lichenin oder ß-Glukan<br />

unterstützen diesen insulinsparenden Effekt<br />

und tragen sogar dazu bei, dass der Anteil<br />

des schädlichen LDL-Cholesterins (Low<br />

Density Lipoprotein Cholesterin) im Körper<br />

sinkt. Überschüssiges Cholesterin, Gallensäuren<br />

und weitere Schadstoffe, wie<br />

Schwermetalle, werden an die löslichen Ballaststoffe<br />

gebunden und über den Darm<br />

Foto: © Wikimedia/Matt Lavin<br />

18 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Wikimedia/Slick Foto: © Wikimedia/H.Zell<br />

<strong>aus</strong>geschieden. Außerdem enthält Hafer sekundäre<br />

Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken<br />

und schädliche Ablagerungen in den<br />

Blutgefäßen unterbinden. Das wirkt einer<br />

Arterienverkalkung, der koronaren Herzkrankheit<br />

und dem Herzinfarkt entgegen.<br />

Außerdem wirken die Ballaststoffe des Hafers<br />

positiv auf die Magen-Darm-Beschwerden<br />

und schützen die Darmschleimhaut. Haferschleimsuppe<br />

<strong>aus</strong> Hafermehl oder mit<br />

löslichen Haferflocken ist ein altes H<strong>aus</strong>mittel<br />

bei Entzündungen der Mundschleimhaut,<br />

der Speiseröhre und bei Magen- und Darmproblemen.<br />

Nach neueren Untersuchungen<br />

haben die schleimbildenden, löslichen Ballaststoffe<br />

im Hafer auch einen blutdrucksenkenden<br />

Einfluss. Regulierende Eigenschaften<br />

des Hafers ersetzen aber keine<br />

Therapie.<br />

Heilende Wirkung<br />

Je nach Art der verwendeten Pflanzenteile<br />

des Hafers werden verschiedene Inhaltsstoffe<br />

wirksam. In der Volksheilkunde sind<br />

Haferumschläge bekannt, die heilsam bei<br />

Hexenschuss und Insektenstichen wirken<br />

sollen. Dafür wird Hafermehl in Essig aufgekocht<br />

und abgekühlt auf die entsprechende<br />

Stelle gelegt. Aus frischem Haferkraut entsteht<br />

Haferkraut-Press-Saft der traditionell<br />

bei nervösen Erschöpfungszuständen und<br />

zur Kräftigung und Stärkung Anwendung findet.<br />

In der Naturheilkunde ist vor allem grüner<br />

Hafer (avenae herba) bekannt, der kurz<br />

vor der Blüte geerntet und dann getrocknet<br />

wird. Grüner Hafertee empfiehlt sich bei<br />

nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit,<br />

Angst- und Spannungsgefühlen. Da der Tee<br />

den Harnsäurespiegel im Blut senken soll,<br />

kann grünes Haferkraut unterstützend in<br />

der Rheuma- und Gichttherapie eingesetzt<br />

werden. <strong>Die</strong> Droge ist auch entschlackendes,<br />

harntreibendes Mittel (Diuretikum)<br />

bei Durchspülungstherapien und Blasenschwäche.<br />

Zusammen mit anderen pflanzlichen<br />

Mitteln findet sich grünes Haferkraut<br />

in Präparaten gegen Beschwerden des Herz-<br />

Kreislauf-Systems und der Atemwege, Stoffwechselerkrankungen<br />

und Alterserscheinungen.<br />

Haferstroh (avenae stramentum) besteht<br />

<strong>aus</strong> getrockneten Laubblättern und Stängeln.<br />

Darin enthaltene Pektine, Kieselsäure<br />

und Vitamin A haben heilsame Wirkung auf<br />

die Haut. Ein Sud <strong>aus</strong> Haferstroh einem Bad<br />

zugesetzt, mildert juckende und entzündliche<br />

Hauterkrankungen und soll auch bei<br />

Gicht und anderen rheumatischen Krankheiten<br />

helfen.<br />

In der Homöopathie ist Avena sativa D12 als<br />

Urtinktur ein wichtiges Mittel zur Nervenstärkung.<br />

<strong>Die</strong> alkoholische Urtinktur wird<br />

<strong>aus</strong> dem blühenden Haferkraut hergestellt<br />

und hilft bei nervösen Erschöpfungszuständen<br />

und auch bei Schlafstörungen, da es beruhigt<br />

und die Anspannung nimmt. <strong>Die</strong> Urtinktur<br />

soll auch die Heilwirkung anderer<br />

Heilpflanzen unterstützen.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 19


wellness & gesundheit<br />

Rohkost kann die Energie und<br />

Vitalität erhöhen, die Gesundheit<br />

verbessern und bringt mehr<br />

Farben, Düfte und Aromen auf<br />

den Tisch!<br />

Durch eine einseitige, nicht <strong>aus</strong>gewogene Ernährung,<br />

entstehen langfristig eine Menge an<br />

Zivilisationskrankheiten wie etwa Sodbrennen,<br />

Völlegefühl, ein schwaches Immunsystem,<br />

Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel<br />

und Übergewicht.<br />

Spätestens<br />

dann, wenn Gesundheitsstörungen<br />

auftreten,<br />

vergeht der<br />

Spaß am Essen. In<br />

der Regel essen wir<br />

zu viel Eiweiß und<br />

Fett, zu süß und nehmen<br />

dabei reichlich<br />

Energie auf, die wir<br />

nicht benötigen. Salate, rohes Obst und Gemüse<br />

werden dagegen viel zu wenig gegessen.<br />

Schon der Arzt Dr. Maximilian Bircher-<br />

Benner, Vater des „Muesli“, empfahl Kranken<br />

auf Rohkost umzustellen und Gesunden mindestens<br />

die Hälfte des Essens ungekocht zu<br />

verzehren. Er legte die Basis für das heute<br />

noch gültige Ordnungssystem der Vollwertnahrung<br />

und entdeckte den engen Zusammenhang<br />

zwischen Ernährung, Wohlbefinden<br />

und Gesundheit.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Inzwischen ist Rohkost gesellschaftsfähig geworden.<br />

Nicht nur Stars und Models schwören<br />

auf die Beautyeffekte der lebendigen, frischen<br />

Pflanzenkost. Eine intensive Zufuhr von<br />

Vitaminen und Enzymen sowie die einzigartige<br />

Kombination der Duft-, Farb-, und Aromastoffe,<br />

wirkt sich positiv auf das Allgemeinbefinden<br />

und die Gesundheit <strong>aus</strong> und verhilft zu<br />

einer glatteren Haut, strafferen Figur und zu<br />

einer dynamischeren Ausstrahlung.<br />

Was ist<br />

Rohkost?<br />

Als Rohkost gelten alle<br />

Lebensmittel, die<br />

nicht erhitzt wurden,<br />

dass bedeutet, weder<br />

gebacken, gebraten,<br />

gekocht oder pasteurisiert.<br />

Sie werden<br />

nicht über 40 Grad<br />

Celsius erhitzt. Dadurch<br />

werden die Enzyme und die Vielzahl an<br />

pflanzlichen sekundären Inhaltsstoffen nicht<br />

zerstört und können vom Körper aufgenommen<br />

werden. Enzyme spielen eine Rolle in allen<br />

Stoffwechselreaktionen des Körpers.<br />

Rohkost bedeutet nicht nur das Knabbern von<br />

Möhren und Kohlrabi. Obst und Gemüse können<br />

köstlich und phantasievoll mit Nüssen<br />

und Keimlingen kombiniert, zubereitet und<br />

angerichtet werden. <strong>Die</strong> Rohkost für Feinschmecker<br />

ist knackig-frisch, kunterbunt und<br />

ein sinnliches Essvergnügen und macht nicht<br />

nur Vegetariern Appetit. Zur Rohkost zählen<br />

neben Gemüse und Obst, Beeren, Kräuter,<br />

selbst hergestellte Säfte, Nüsse, Samen,<br />

Getreide, in gekeimter Form, Sprossen, kalt<br />

gepresste Pflanzenöle, Wildkräuter und<br />

Gewürze. Rohmilch und unerhitzte Sauermilchprodukte<br />

werden ebenso dazugezählt.<br />

Es gibt vielerlei Varianten einer Rohkosternährung<br />

und Rohköstler sind nicht automatisch<br />

Vegetarier.<br />

Warum mehr Rohkost?<br />

Rohkost zwingt zum langsamen und bewussteren<br />

Essen und gründlichem Kauen. Dadurch<br />

wird der Speichelfluss angeregt, wovon<br />

die Zahngesundheit und die Verdauung profitieren.<br />

Der Volksmund nennt das treffend:<br />

„Gut gekaut ist halb verdaut“. Ballaststoffreiche<br />

Rohkost ist kalorienärmer und macht<br />

trotzdem schneller und länger satt. Ballaststoffe<br />

tragen außerdem zur Senkung des<br />

Cholesterinspiegels bei und wirken dämpfend<br />

auf den Anstieg des Blutzuckers. Vitamine<br />

brauchen wir täglich, manche nur in Spuren.<br />

Vitamine stärken die Abwehr und die<br />

Nerven, schützen vor Umweltgiften, Herzinfarkt<br />

und Krebs. Kurzum, sie sind unentbehrlich<br />

für unser körperliches, seelisches und<br />

geistiges Wohlbefinden.<br />

Neben den bekannten Inhaltsstoffen wie Vitamine,<br />

Mineralstoffe und Ballaststoffe, ent-<br />

Foto: © wikimedia/ Man vyi<br />

20 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © BVEO<br />

halten Obst und Gemüse einen hohen Anteil<br />

sekundärer Pflanzenstoffe. Das sind Stoffwechselprodukte<br />

der Pflanzen, die gesundheitsfördernde<br />

Eigenschaften besitzen, z. B.<br />

Allicin im Knoblauch wirkt antibiotisch und<br />

Senföle <strong>aus</strong> der Kresse steigern die Abwehrkräfte.<br />

Andere Stoffe dagegen regen die Verdauung<br />

und den Stoffwechsel an oder fördern<br />

die Wundheilung. Sie geben den Pflanzen außerdem<br />

bestimmte Farben, Düfte und Aromen.<br />

Bei ihrer Erforschung steht die Wissenschaft<br />

erst am Anfang. <strong>Die</strong> empfindlichen, gesundheitsfördernden<br />

Stoffe befinden sich oft<br />

in den Randschichten und Schalen pflanzlicher<br />

Lebensmittel und verflüchtigen sich<br />

beim Zerkleinern. Gegenüber Sauerstoff und<br />

Hitze reagieren sie labil. Nachweislich helfen<br />

mehr rohe Lebensmittel oder eine Rohkostkur<br />

u.a. bei folgenden Krankheiten: Rheumatischen<br />

Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten,<br />

allergische Erkrankungen, Asthma,<br />

Hautkrankheiten, Diabetes Typ II, Übergewicht,<br />

Nieren- und Harnwegserkrankungen,<br />

Kopfschmerzen, besonders Migräne, Magen-<br />

Darm-Krankheiten, Leber- und Gallenerkrankungen,<br />

Neuralgien, Epilepsie, Mandelentzündungen,<br />

Schilddrüsenerkrankungen,<br />

Prostatabeschwerden und Chronisches<br />

Müdigkeitssyndrom.<br />

Wie viel Rohkost ist gesund?<br />

Nicht jeder will zum Rohköstler werden, das<br />

ist sogar nicht nötig und für die Mehrheit der<br />

Menschen ist eine 100 Prozent Rohkost-Ernährung,<br />

nach der Gießener Studie, nicht<br />

sinnvoll. Beides, Rohkost und Gekochtes,<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

haben ihre Berechtigung. Durch Erhitzen<br />

werden erst giftige Stoffe wie bei den Hülsenfrüchten<br />

entfernt oder Mineralstoffe sind für<br />

den Körper erst verfügbar. Schädliche Mikroorganismen<br />

wie Salmonellen in Eiern und<br />

Geflügel werden abgetötet. Aber mehr Frisches<br />

auf dem Teller tut jedem gut. Wer nicht<br />

seine ganze Ernährung umkrempeln möchte,<br />

sollte zu mindestens die Hälfte seiner Nahrung<br />

als Rohkost zu sich nehmen. <strong>Die</strong>ser Anteil<br />

ist, wie Bircher-Benner schon wusste, optimal.<br />

Dabei muss sich der Darm langsam an<br />

die ungewohnten Mengen ballaststoffreicher<br />

Nahrung gewöhnen. Eine Verträglichkeit der<br />

Rohkost ist individuell und richtet sich nach<br />

der Verdauungsleistung. Unverträglichkeiten<br />

zeigen sich in Darmkrämpfen und Blähungen,<br />

vor<strong>aus</strong>gesetzt die Nahrung wird gründlich gekaut<br />

und es liegen keine anderen Erkrankungen<br />

vor. Rohes sollte möglichst immer vor<br />

dem Gekochten gegessen werden, dadurch<br />

ist die Verdauungsleistung besser. Pure Rohkost<br />

kann wunderbar und effektiv im Rahmen<br />

einer Entschlackungskur oder als alternative<br />

zum Fasten für ein oder zwei Wochen oder für<br />

einen Monat durchgeführt werden. Wer ein<br />

Jahr oder länger nur Rohkost isst, kann Mangelerscheinungen<br />

bekommen. Es gibt daneben<br />

Menschen die durch ihre Konstitution<br />

und Verdauungskraft keinerlei Probleme haben.<br />

Auf jeden Fall ist es besser, vor einer geplanten<br />

Ernährungsumstellung einen ärztlichen<br />

Rat einzuholen, vor allem wenn Erkrankungen<br />

vorliegen oder Medikamente genommen<br />

werden.<br />

Info:<br />

<strong>Die</strong> Messe Rohvolution Freiburg ist eine Rohkost-Messe<br />

für alle, die sich für eine rohköstliche<br />

Ernährung interessieren.<br />

Sie findet vom<br />

11.05.2013 - 12.05.2013<br />

in Freiburg statt.<br />

http://www.messen.de/de/14405/in/Freiburg/Rohvolution%20Freiburg/info.html<br />

Foto: © www.windpferd.de<br />

Eine Reihe von Zivilisationskrankheitenwie<br />

Allergien, Haut<strong>aus</strong>schlag, Neurodermitis,<br />

angeschwollene Nasenschleimhäute,<br />

Übergewicht, Asthma, Schwäche<br />

des Immunsystems und Sehkraft<br />

brachten die Autorin Angelika Fischer<br />

dazu, Lebensmittel roh zu essen.<br />

Ihr Gesundheitszustand besserte sich<br />

und nachdem sie naturbelassen und<br />

<strong>aus</strong>gewogen aß, fühlte sie sich richtig<br />

wohl. In ihrem Ratgeber zeigt sie,<br />

dass Rohkost kein Verzicht, sondern<br />

Genuss bedeutet. Naturbelassenes<br />

und Frisches schult die Sinne und<br />

stärkt die Selbstheilungskräfte.<br />

Angelika Fischer<br />

„Das große Rohkost-<br />

Buch – AllesRoh-Vitalkultur“<br />

Windpferd<br />

<strong>Verlag</strong>sgesellschaft,<br />

Oberstdorf<br />

ISBN: 978-3-89385-670-1<br />

34,95 €<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 21<br />

Buch


alternative heilmethoden<br />

Heilkundigen,<br />

<strong>Medizin</strong>ern und<br />

<strong>Apotheke</strong>rn galt<br />

Bernstein schon<br />

seit Jahrhunderten<br />

als<br />

Universalarznei.<br />

Foto: © wikimedia/Hannes Grobe<br />

Bernstein<br />

als Heilmittel?<br />

Der beliebte Bernstein (Succinit)ist ein 30 bis 40 Millionen Jahre altes<br />

fossiles Harz und vor allem als Schmuck- und Heilstein bekannt. Er<br />

übt eine besondere Faszination und Anziehungskraft auf Menschen<br />

<strong>aus</strong>. Der Sonnenstein, wie er auch<br />

genannt wird, hat eine Farbpalette<br />

von farblos über weiß, hell- bis<br />

goldgelb und orange bis hin zu<br />

Rot- und Brauntönen. Je nach<br />

pflanzlichen Einschlüssen kommen<br />

auch grünliche Töne sowie<br />

tiefschwarze Bernsteine vor. Das<br />

deutsche Wort Bernstein leitet<br />

sich vom „Brennstein“ ab, da er<br />

leicht angezündet werden kann.<br />

Aufgrund enthaltener ätherischer Öle duftet er harzig-aromatisch,<br />

leicht nach Pinie. Er eignet sich daher zum reinigenden Räuchern<br />

und wird noch heute in Indien als Weihrauchersatz für sakrale Zwecke<br />

verwandt.<br />

22 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />

Foto: © Paul Offermanns<br />

Bernstein in der Heilkunde<br />

Weniger bekannt ist die Bedeutung des Steins auf die Gesundheit. Das<br />

fossile Harz kann über eine bemerkenswerte medizinische Tradition<br />

verweisen und wurde über Jahrhunderte als ein natürliches Antiseptikum<br />

mit desinfizierenden und harmonisierenden Eigenschaften betrachtet.<br />

Aufzeichnungen über die medizinische Nutzung gehen bis in<br />

die Antike zurück. In Griechenland sowie im alten Ägypten galt Bernstein<br />

als Heilmittel bei Nierenerkrankungen, Fieber, Magen- und Halserkrankungen<br />

und Schmerzen. Im Mittelalter wurde er gegen Nierensteine,<br />

Epilepsie und sogar Pest eingesetzt. Hildegard von Bingen<br />

empfahl ihn bei allen Problemen<br />

des Magens. Dar<strong>aus</strong> hergestellte<br />

Tinkturen wurden als Mittel für<br />

den Magen und bei Leib- und Knochenschmerzen<br />

eingesetzt.<br />

Georgius Agricola (1494-1555),<br />

Arzt und Alchemist, verordnete<br />

Bernstein als Heilmittel und stellte<br />

als erster Bernsteinsäure, mittels<br />

trockener Destillation her.<br />

Dabei wird Bernstein in Säure, Öl<br />

und Harz getrennt. Robert Koch analysierte später die antibakterielle<br />

Wirkung der Bernsteinsäure. <strong>Die</strong>s macht sich auch die Lebensmittelindustrie<br />

zunutze mit dem synthetisch hergestellten Lebensmittelzusatzstoff<br />

Bernsteinsäure (E 363). Er dient zusätzlich mit seinem leicht<br />

sauren und salzigen Geschmack als Geschmacksverstärker.<br />

Bernsteinsäure ist eine wissenschaftlich geprüfte, medizinische Substanz,<br />

die bis heute in der Heilkunde genutzt wird. Succinicum acidum<br />

(Bernsteinsäure) soll nach wissenschaftlichen Untersuchungen, einen<br />

positiven Einfluss auf den menschlichen Organismus besitzen.<br />

Succinicum acidum wirkt stärkend, das Immunsystem und die Heilungsprozesse<br />

unterstützend. Der höchste Gehalt an Säure enthält die


Foto: © Paul Offermanns Foto: © wikimedia/GFDL<br />

äußere Schicht des Steins. Daher<br />

sind nicht oder nur wenig bearbeitete<br />

Steine besonders für therapeutische<br />

Zwecke geeignet. Da<br />

die Steine sich außerdem elektrostatisch<br />

aufladen, wird angenommen,<br />

sie können Schmerzen wie<br />

bei Rückenleiden, Arthrose, Halsschmerzen<br />

und Zahnungsschmerzen,<br />

durch einen positiven Einfluss<br />

auf die feine Bioelektrizität<br />

des Körpers, her<strong>aus</strong>ziehen. Noch<br />

heute werden Kindern wegen<br />

Zahnungsbeschwerden Bernsteinkettchen (<strong>Apotheke</strong>) um den Hals<br />

gelegt. Bernstein gibt es in der Form von Pulver, Salben, Säurekristallen<br />

oder Bernsteinöl. Pulver wird in der Traditionellen Chinesischen<br />

<strong>Medizin</strong> (TCM) bei Angstzuständen, Unruhe und Schlaflosigkeit, bei<br />

einigen Arten von Krämpfen empfohlen und soll auch den Heilungsprozess<br />

beschleunigen.<br />

In der Homöopathie werden eine Reihe Präparate verwendet, die<br />

Bernstein enthalten. Sie werden angewandt bei vitaler Schwäche mit<br />

Seh- und Stimmstörungen, bei chronisch-entzündlichen und degenerativen<br />

Erkrankungen etwa bei chronischem Rheuma. Succinum purem<br />

ist als Globuli und als Dilution in verschiedenen Potenzen erhältlich.<br />

Succinicum acidum, die Bernsteinsäure, gibt es als Injektionen<br />

und Tabletten.<br />

Bernstein macht schön!<br />

Das dunkelfarbige Bernsteinöl (Succhinum oleum), das bei der Trockendestillation<br />

des Bernsteins entsteht, wird in der Kosmetik zur<br />

Revitalisierung der Haut verwendet. Es soll außerdem äußerlich<br />

Mücken- und andere Insektenstiche, Schmerzen und Krämpfe lindern<br />

helfen und entspannen. Als Massageöl, mit einem <strong>aus</strong>geprägten Duft<br />

wird es geschätzt. Beim Einmassieren in die Kopfhaut stärkt es die<br />

Haarfollikel und entfernt Kopfschuppen. Nicht nur das Öl, sondern<br />

auch fein gemahlener Bernstein wird zur Pflege anspruchsvoller Haut<br />

genutzt. Salben, Ölen und Cremes beigemischt soll das Pulver Falten<br />

reduzieren und die Zellerneuerung<br />

anregen. Entspannend<br />

und harmonisierend<br />

können Massagen mit den<br />

Heilsteinen wirken. Gemahlener<br />

Bernstein wird in Spas als<br />

Peeling eingesetzt. Besonders<br />

Hotels an der Ostseeküste<br />

bieten dieses wohltuende<br />

Wellnessangebot an.<br />

Foto: © taoasis.com<br />

Darüber freuen sich nicht nur Mütter! Ein schönes Duftgeschenk<br />

zeigt Anerkennung, Zuneigung und eine große Portion<br />

Liebe! Wir verlosen 5 Sets zum Wohlfühlen, mit verführerisch<br />

duftendem ätherischem Öl für Schönheitspflege und Aroma-<br />

Massage. Ein blumig-erotischer Schmuseduft ist etwas für gewisse<br />

Stunden. Nicht nur ein Hingucker ist der edle Glasflacon<br />

mit dem Naturduft Flores und der Reispapierblüte „Baldini Flores“,<br />

die durch natürlichen Granatapfelextrakt stimmungsvoll<br />

gefärbt wird. Ein Duftstein-Herz mit der blumigen Duftkomposition<br />

„Alles Liebe“ und das Buch „Duftbotschaften für Liebe<br />

& Sinnlichkeit“ über die Welt aromatischer Pflanzen und ihre<br />

sinnlichen Düfte, machen das Muttertags-Set komplett.<br />

Wenn Sie ein „Muttertags-Set“ gewinnen möchten, dann<br />

schreiben Sie bis zum 31.05.13 eine <strong>aus</strong>reichend frankierte<br />

Postkarte mit dem Lösungswort <strong>aus</strong> dem Rätsel auf S.25 und<br />

der Adresse der <strong>Apotheke</strong>, von der Sie „Naturheilkunde & Gesundheit“<br />

erhalten an:<br />

S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Stichwort: Muttertag<br />

Postfach 1213<br />

47592 Geldern<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Gewinnspiel<br />

Alles Gute zum<br />

Muttertag!<br />

Per Fax oder E-Mail eingesandte Lösungen werden nicht berücksichtigt. Mehrfachsendungen<br />

führen zum Ausschluss. Der Rechtsweg ist <strong>aus</strong>geschlossen,<br />

die Gewinne sind nicht übertragbar und werden nicht in bar <strong>aus</strong>gezahlt. <strong>Die</strong><br />

Gewinner werden persönlich benachrichtigt. <strong>Die</strong> Preise wurden gestiftet von<br />

TAOASIS Natur Duft Manufaktur (Taoasis.com).<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 23


atgeber gesundheit<br />

Foto: © Günter Havlena/pixelio.de<br />

Linderung bei Hämorrhoiden<br />

Lästige Beschwerden lassen sich mit H<strong>aus</strong>mitteln sanft behandeln!<br />

Fast jeder zweite Erwachsene über 50 Jahren leidet an Hämorrhoiden,<br />

das sind unangenehme, krampfartig erweiterte Venen, die im<br />

Afterbereich vorkommen können. Verschiedene Faktoren fördern<br />

Hämorrhoiden, wie eine angeborene oder altersbedingte Bindegewebsschwäche,<br />

in Kombination mit häufiger Verstopfung, starkem<br />

Pressen beim Stuhlgang, einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit, einem<br />

Übergewicht oder einer Schwangerschaft. Bei frühzeitigem Erkennen<br />

der typischen Symptome kann das Fortschreiten der Erkrankung<br />

meist gestoppt werden.<br />

„Erkennen kann man Hämorrhoiden, die sich im Anfangsstadium äußerlich<br />

weder sehen noch tasten lassen, an Beschwerden wie Juckreiz,<br />

Brennen und Nässen im Afterbereich, Nachschmieren von Stuhl<br />

sowie hellrotem Blut auf Stuhl oder Toilettenpapier. Auch das regelmäßige<br />

Gefühl der unvollständigen Darmentleerung<br />

deutet auf diese Krankheit<br />

hin“, erklärt Prof. Dr. Dr.<br />

med. Stefan Hillejan, Proktologe<br />

und Phlebologe von der Praxisklinik<br />

für Venen- und Enddarmerkrankungen<br />

<strong>aus</strong> Hannover und Vorsitzender<br />

des Berufsverbandes<br />

Qualifizierter <strong>Medizin</strong>ischer Sachverständiger<br />

Deutschlands. In fortgeschrittenem<br />

Stadium treten die<br />

Schleimpolster her<strong>aus</strong> und bilden<br />

sich nicht mehr zurück. Betroffene<br />

können diese Beschwerden nicht mehr selbst behandeln und sollten<br />

sofort einen Proktologen aufsuchen, der eine Therapie einleitet.<br />

Natürliche Maßnahmen<br />

Um größere Eiterherde an wundgeriebenen Knoten zu vermeiden,<br />

ist die richtige Hygiene nach dem Toilettengang sehr wichtig. Weiches<br />

Toilettenpapier und eine gründliche Reinigung mit Wasser nach<br />

dem Stuhlgang sind sinnvoll. Danach wird die Analregion gut abgetrocknet<br />

und mit Olivenöl betupft.<br />

24 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />

Foto: © Alexandra H./pixelio.de<br />

Sanfte, natürliche Mittel lindern die Symptome. „So wirken beispielsweise<br />

warme Sitzbäder mit Kamille entzündungshemmend. Eichenrinde,<br />

Rosskastanie oder Hamamelis (Zaubernuss) als Zusatz<br />

sorgen dafür, dass sich die Schleimhautoberfläche zusammenzieht<br />

und die Schmerzen dadurch nachlassen“, bestätigt Prof. Hillejan.<br />

Kräutertees, <strong>aus</strong> Eichenrinde, Rosskastanie oder auch Buchweizen,<br />

mehrmals täglich getrunken, sollen ebenfalls gegen Hämorrhoiden<br />

helfen. In warmem Wasser entfalten Lavendel, Ringelblume, Scharfgarbe<br />

und Zinnkraut ihre wohltuende Wirkung. Kräuter mit entzündungshemmenden<br />

oder zusammenziehenden Wirkstoffen, auch in<br />

Form von Salben oder Zäpfchen gibt es in der <strong>Apotheke</strong>. Feuchte<br />

Umschläge oder kalte Quarkauflagen (über Nacht), lindern den<br />

Schmerz bei Schrunden und Einrissen am After.<br />

Schmerzlindernd wirken Heilerde-Auflagen<br />

oder Essigsaure Tonerde. Wenn Hämorrhoiden<br />

jucken, können sie mit Pfefferminzöl, gemischt<br />

mit Olivenöl betupft werden. Homöopathisch<br />

helfen Globuli, Tabletten oder Tropfen.<br />

Als Mittel der Wahl gelten bei Hämorrhoiden<br />

Arnica, Hamamelis, Sulfur, Aloe und<br />

Graphites. Auch Kneippanwendungen wie<br />

Schenkelgüsse, kalte Sitzbäder sowie Unterkörperwaschungen<br />

sind empfehlenswert.<br />

Vorbeugen ist ratsam<br />

H<strong>aus</strong>mittel helfen bei Symptomen, behandeln aber nicht die eigentlichen<br />

Ursachen. Um eine Verschlimmerung zu verhindern, sollten<br />

Betroffene schon bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen.<br />

Vorbeugende Maßnahmen, wie eine Regulierung der Stuhlentleerung<br />

durch eine ballaststoffreiche Ernährung, wenig Fleisch- und Alkoholgenuss,<br />

<strong>aus</strong>reichend Flüssigkeit, eine regelmäßige Bewegung,<br />

ergänzt durch ein tägliches Schließmuskeltraining, sind sinnvoll und<br />

können eine Erkrankung oder Verschlimmerung vermeiden.<br />

Diskret hilft Ihnen Ihr <strong>Apotheke</strong>nteam!


05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 25


atgeber gesundheit<br />

Was steckt hinter<br />

Schwindel?<br />

Prof. Dr. med.<br />

Jan Maurer<br />

ist Chefarzt der<br />

HNO-Klinik und<br />

ärztlicher Direktor des<br />

Katholischen Klinikums<br />

Koblenz-Montabaur.<br />

Was sich alles hinter<br />

Schwindel verbergen kann<br />

und welche Behandlungsmethoden<br />

am besten wirken,<br />

erklärt Professor<br />

Dr. med. Jan Maurer<br />

in einem Interview.<br />

26 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013<br />

Wie häufig kommt<br />

Schwindel vor?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Schwindel ist nach Kopfschmerzen hierzulande<br />

das häufigste Krankheitssymptom, das<br />

Patienten zu einem Arztbesuch veranlasst.<br />

Man geht davon <strong>aus</strong>, dass jeder dritte Patient<br />

wegen Schwindelsymptomen zum Arzt<br />

geht.<br />

Was ist Schwindel?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Schwindel ist eine Störung in der Wahrnehmung<br />

der räumlichen Orientierung. Dabei<br />

kann es sich um eine mehr oder weniger<br />

„normale“ vorübergehende Reaktion des<br />

Körpers auf besondere Situationen handeln<br />

– etwa beim Ersteigen großer Höhen<br />

oder bei sehr schnellen Bewegungen. Möglich<br />

ist aber auch, dass sich hinter diesem<br />

Symptom ernste Störungen und Erkrankungen<br />

verbergen, beispielsweise des Gleichgewichtssystems<br />

im Innenohr oder des Gehirns.<br />

Gleichgewichtsstörungen können<br />

auch Symptome für Erkrankungen des Herz-<br />

Kreislauf-Systems, eine Migräne oder etwa<br />

Durchblutungsstörungen von Hirnstamm<br />

oder Kleinhirn sein. In vielen Fällen ist<br />

Schwindel seelisch bedingt. Der <strong>Medizin</strong>er<br />

spricht dann von psychogenem Schwindel.


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Fotos: © www.kk-km.de<br />

Wie entsteht Schwindel?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Neben der Hörschnecke ist das Gleichgewichtsorgan<br />

ein wichtiger Teil des Innenohres.<br />

Es ist für die Regulierung des Gleichgewichts<br />

verantwortlich. Eine wichtige Rolle<br />

bei unserer Orientierung spielen zudem die<br />

Augen und die Tiefenwahrnehmung. Ist die<br />

Kommunikation zwischen diesen drei Sinnesorganen<br />

gestört, so erhält der Körper widersprüchliche<br />

Informationen und es entsteht<br />

ein „verzerrtes“ Bild der Umgebung.<br />

Der Körper reagiert auf die Alarmsignale mit<br />

vermehrtem Adrenalin<strong>aus</strong>stoß, Herzfrequenz<br />

und Blutdruck steigen. In manchen<br />

Fällen kommt es zu Sehstörungen, Kopfschmerzen,<br />

Übelkeit oder Erbrechen.<br />

Was sind die häufigsten Arten<br />

von Schwindel?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

<strong>Die</strong> häufigste Form ist der vestibuläre<br />

Schwindel, häufig in Form eines Drehschwindels.<br />

Wie der Name schon sagt, haben<br />

die Betroffenen das Gefühl, dass sich<br />

um sie herum alles dreht. <strong>Die</strong>se Attacken<br />

können wenige Sekunden, aber auch Stunden<br />

bis Tage andauern. Ursache dafür sind<br />

beispielsweise Durchblutungsstörungen<br />

oder Entzündungen. Eine weitere häufige<br />

Form ist der sogenannte Schwankschwindel.<br />

Alles scheint zu schwanken wie bei starkem<br />

Seegang auf einem Schiff. Viele Patienten<br />

haben das Gefühl, nach unten gezogen zu<br />

werden. <strong>Die</strong>s bezeichnet man als Liftschwindel.<br />

Daneben gibt es noch die Fallneigung,<br />

den Benommenheits- sowie den Lagerungsschwindel.<br />

Wie der Name schon andeutet,<br />

tritt Letzterer auf, wenn sich die Lage des<br />

Kopfes verändert, etwa beim Umdrehen im<br />

Bett. Grund dafür sind häufig kleine verrutschte<br />

Kristalle (Otolithen) in den Bogengängen<br />

des Innenohrs.<br />

Was ist „unspezifischer“<br />

Schwindel?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Das ist ein Schwindel, dessen Ursache nicht<br />

auf die Erkrankung des Gleichgewichtssinnes<br />

zurückzuführen ist. Er entsteht häufig<br />

<strong>aus</strong> mehreren Gründen, wie etwa beim Altersschwindel.<br />

Vermehrt im Alter auftretende<br />

Beschwerden wie Durchblutungsstörungen,<br />

degenerative Veränderungen im<br />

Gleichgewichtsorgan, im Gehirn, an Nerven,<br />

an den Augen und im Bewegungsapparat<br />

führen u.a. zu Störungen der Kommunikation<br />

zwischen diesen Systemen und haben in<br />

diesen Fällen einen entscheidenden Anteil<br />

an den Schwindelerscheinungen.<br />

Welcher Arzt ist zuständig?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Zunächst einmal der H<strong>aus</strong>arzt. <strong>Die</strong>ser überweist<br />

den Patienten je nach Erstdiagnose zu<br />

einem HNO-Experten, einem Neurologen<br />

oder einem anderen Facharzt.<br />

Wie lässt sich die genaue<br />

Ursache feststellen?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Erste und wichtige Hinweise auf die Art der<br />

Erkrankung sowie mögliche Auslöser gibt<br />

die Anamnese, also die Krankheitsgeschichte.<br />

Nach allgemeinen Untersuchungen wie<br />

dem Blutdruck- und Pulsmessen folgen in<br />

der Regel spezielle Geh- und Stehtests, sowie<br />

die Untersuchung bestimmter Augenbewegungen<br />

beim Facharzt. <strong>Die</strong> Funktion der<br />

Gleichgewichtsorgane kann durch verschiedene<br />

Tests überprüft werden. Weitere Erkenntnisse<br />

liefern neurologische Tests, bei<br />

denen Hirnnerven, Motorik, Sensibilität und<br />

Reflexe geprüft werden.<br />

Was tun bei<br />

„Altersschwindel“?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

„Altersschwindel“ ist keine einheitliche Diagnose,<br />

sondern ein multifaktorieller<br />

Schwindel. <strong>Die</strong>ser beruht letztendlich auf<br />

degenerativen Erscheinungen im gesamten<br />

Gleichgewichtssystem, im Gehirn, an den<br />

Augen, im peripheren Nervensystem und im<br />

Bewegungsapparat. Daher besteht hier die<br />

Therapie <strong>aus</strong> einem „Gleichgewichtstraining“,<br />

das die genannten Systeme trainiert<br />

und so die gesamte Koordination verbessert.<br />

Und was hilft bei den anderen<br />

Schwindelformen?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Bei Drehschwindel, Schwankschwindel, Liftschwindel,<br />

Fallneigung und Benommenheit<br />

handelt es sich nur um die genauere Beschreibung<br />

der Art des Schwindels, die ein<br />

Patient wahrnimmt. Das ist unabhängig von<br />

der Diagnose. Einzelne Schwindelarten<br />

kommen zudem auch bei verschiedenen<br />

Diagnosen vor. Das Behandlungsrepertoire<br />

reicht je nach Ursache von der Krankengymnastik<br />

bis hin zur Verhaltenstherapie bei<br />

psychisch bedingtem Schwindel. Bei einigen<br />

„Schwindelerkrankungen“ werden auch medikamentöse<br />

oder operative Therapien erfolgreich<br />

eingesetzt.<br />

Ist die Behandlung<br />

immer erfolgreich?<br />

Professor Dr. Maurer:<br />

Nein, leider wird bei manchen Patienten die<br />

Ursache der Erkrankung nicht festgestellt.<br />

Ohne angemessene Therapie leiden sie jahre<br />

lang unter ihren Beschwerden. Hilfreich<br />

ist oft in diesen Fällen das interdisziplinäre<br />

Zusammenwirken verschiedener<br />

Fachärzte. Erfreulicherweise<br />

praktizieren das<br />

zunehmend mehr Kliniken.<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 27


alternative heilmethoden<br />

Serie: Naturheilkundliche Diagnoseverfahren<br />

Pulsdiagnose<br />

Sie ist eine der ältesten und wichtigsten Diagnosen.<br />

In fast allen Naturheilverfahren wird der Puls<br />

differenzierter analysiert als in der Schulmedizin.<br />

Foto: © ERGO Versicherungsgruppe<br />

Foto: © F. Schmidt/Fotolia<br />

Jeder Herzschlag erzeugt eine Druckwelle<br />

des Blutes entlang der Arterien und er kann<br />

als Puls gefühlt werden. In der Schulmedizin<br />

wird der Puls meist mechanisch gemessen<br />

und ist eine ergänzende Untersuchung des<br />

Herz-Kreislauf-Systems. Auch ohne Gerät<br />

kann er im Ruhezustand oder beim Sport gemessen<br />

werden. Dazu werden drei Fingerkuppen<br />

in der Nähe der Sehne ans Handgelenk<br />

gelegt, auf keinen Fall darf dazu der eigene<br />

Daumen genommen werden, denn er<br />

hat einen eigenen Puls. Mit einem leichten<br />

Druck wird nun das pulsierende Blut in der<br />

Arterie gefühlt. Es kann die Stärke, (stark<br />

oder schwach) und der Rhythmus, (regelmäßig<br />

oder unregelmäßig), festgestellt<br />

werden. Mithilfe einer Uhr, die einen Sekundenzeiger<br />

hat, wird die Frequenz, also die<br />

Anzahl der Schläge pro Minute getastet. <strong>Die</strong><br />

gefühlten Schläge werden nun 15 Sekunden<br />

lang gezählt und mit vier multipliziert. Damit<br />

wird die Herzschlagrate pro Minute festgestellt.<br />

Gesunde Erwachsene haben im Ruhezustand<br />

einen Normalpuls von 60 bis 80<br />

Schläge die Minute. Bei einem Ausdauersportler<br />

liegt er oft nur zwischen 32 und 40<br />

Schlägen pro Minute.<br />

Verschiedene Pulsqualitäten<br />

Der Puls kann an verschiedenen Stellen ertastet<br />

werden, von den Schläfen über den<br />

Hals und den Handgelenken bis zu den Füßen.<br />

Über den Rhythmus und der Häufigkeit<br />

erfährt der Naturmediziner wichtige Details<br />

über den Gesundheitszustand des Patienten.<br />

Ein Puls hat Takt und kann differenziert<br />

beschrieben werden. Er kann schlängelnd,<br />

peitschend oder wallend sein und die Diagnose<br />

kann bis zu 30 Minuten dauern. Während<br />

dieser Zeit soll der Patient ruhig und<br />

entspannt liegen.<br />

In der Traditionellen Chinesischen <strong>Medizin</strong><br />

(TCM) gehört die Pulstastung zu den bekanntesten<br />

und zu den schwierigsten Untersuchungsmethoden.<br />

Der Therapeut braucht<br />

eine langjährige Erfahrung und ein hohes<br />

Maß an Intuition. Er kann bei der Pulstastung<br />

spüren, welche Meridiane und welche<br />

Organe eine Dysbalance in ihrem energetischen<br />

Zustand aufweisen. <strong>Die</strong> Qualität des<br />

Pulses wird an verschiedenen Stellen beider<br />

Handgelenke mit drei Fingern gemessen. Je<br />

Funktionskreislauf wird ein Puls gemessen,<br />

für den Kreislauf, Leber, Herz, Lunge,<br />

Milz/Magen und Niere. Der Therapeut stellt<br />

fest, ob zu viel Hitze im Körper ist, dann ist<br />

der Puls schneller oder ob er unter Kälte leidet,<br />

dann ist er langsamer. Der Puls kann<br />

„leer“, „voll“, „oberflächlich“, „tief“ , „überflutet“<br />

oder „schlüpfrig“ sein. Jede Abweichung<br />

vom normalen Puls-Fluss wird in der<br />

Diagnostik berücksichtigt. Es werden 28 verschiedene<br />

Pulsqualitäten bei oberflächlichem,<br />

mittlerem und tieferem Fingerdruck<br />

unterschieden, die der Therapeut kennen<br />

muss. Sie zeigen ein Ungleichgewicht im<br />

Körper sowie die Qualität der Lebensenergie<br />

(Qi) und des Blutes an.<br />

Eine Pulsdiagnose gibt Auskunft<br />

über das momentane<br />

Befinden und sollte immer<br />

mit weiteren diagnostischen<br />

Methoden ergänzt werden.<br />

28 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


wellness & gesundheit<br />

Limette<br />

Herkunft<br />

Limetten sind grünschalige, saure Früchte<br />

eines Baumes, der hauptsächlich in Brasilien,<br />

Mexiko, Florida, der Karibik und<br />

Persien wächst.<br />

Gewinnung<br />

Das hellgelbliche ätherische Öl wird<br />

durch Kaltpressung der grünen Fruchtschale<br />

oder durch Destillation des<br />

Saftes gewonnen.<br />

Duft<br />

Limette duftet spritzig frisch, zitronenartig<br />

und ein wenig exotisch und mischt<br />

sich gut mit allen Pflanzenessenzen. Öle<br />

mit Zitronenduft bauen sich in der<br />

Raumluft (Duftlampe) schneller wieder<br />

ab als manch andere Essenz, die noch<br />

nach Stunden zu riechen ist.<br />

Foto: © Wikimedia/Wtstoffs<br />

Eigenschaften &<br />

Verwendung<br />

Limettenöl wirkt antiseptisch, antiviral,<br />

antidepressiv, verdauungsanregend, magenstärkend,<br />

hautstraffend und desodorierend.<br />

In der medizinischen Aromatherapie<br />

kommt Limette bei Verdauungsproblemen,<br />

Blähungen, Müdigkeit<br />

und Bindegewebsschwäche zum Einsatz.<br />

In Duftlampe oder Duftbrunnen hat<br />

Limette aufmunternde, stimmungsaufhellende,<br />

erfrischende und konzentrationsfördernde<br />

Wirkung. Sie desodoriert<br />

bei etwas höherer Dosierung auch die<br />

Raumluft, was besonders bei Infektionskrankheiten<br />

von Vorteil sein kann.<br />

Nicht im Kinderzimmer anwenden! <strong>Die</strong><br />

Körper und Geist erfrischende Duftnote<br />

des Limettenöls stärkt die Konzentration<br />

und hilft bei mentaler Erschöpfung.<br />

Da es sich gut mit anderen<br />

ätherischen Ölen mischen lässt, sollte<br />

man je nach emotionalem oder mentalem<br />

Befinden immer Öle mit gleicher<br />

Wirkung verwenden.<br />

<strong>Die</strong> Dosierung für die Duftlampe richtet<br />

sich nicht nur nach der Duftintensität,<br />

sondern auch nach der Größe des<br />

Raumes. Grundsätzlich geht man in der<br />

Literatur davon <strong>aus</strong>, für einen Wohnraum<br />

bis 30 Quadratmeter Größe 2 bis 10<br />

Tropfen eines ätherischen Öls zu<br />

verwenden. Von stark duftenden Ölen<br />

nimmt man ca. 2 Tropfen, von mittelstarken<br />

etwa 5-6 und von schwach<br />

duftenden Ölen ca. 10 Tropfen. Im<br />

Zweifelsfalle besser sparsam als zu<br />

reichlich dosieren.<br />

Gesundheit & Wellness<br />

Ein Aromabad mit einem Zusatz von<br />

Limette, etwa 5-10 Tropfen, riecht nicht<br />

nur gut, sondern hat auch belebende<br />

Wirkung. Damit das ätherische Öl nicht<br />

auf der Wasseroberfläche schwimmt,<br />

Foto: © Wikimedia/Janet Hudson<br />

muss es stets mit einem Emulgator<br />

gemischt werden, das können 2 Esslöffel<br />

Sahne, Honig oder ein Eigelb sein.<br />

Ein Zusatz von Limette gibt Duschgels,<br />

Massage- und Sportölen, Gesichts- und<br />

Rasierwässern eine erfrischende Duftnote<br />

und hat zudem hautstraffende<br />

Wirkung. Zu beachten ist, dass Limette<br />

auf sensible Haut phototoxische Wirkung<br />

haben kann. Deshalb vor und<br />

während Sonnenbestrahlung nicht anwenden.<br />

von Hildegard<br />

Willms-Beyárd<br />

Gesundheitsberaterin<br />

<strong>Die</strong>ser Text gilt der allgemeinen Information sowie<br />

der Bekanntmachung der Pflanzenessenz. Er ist<br />

keine Aufforderung zur Eigenbehandlung, da er keinesfalls<br />

Diagnose und Verordnung des Arztes oder<br />

Behandlers ersetzt. Vor der Einnahme ätherischer<br />

Öle sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen.<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 29


35. Cerato (Bleiwurz oder Hornkraut)<br />

<strong>Die</strong> Intuitions-Blüte<br />

Motto: Angst nicht das Richtige zu tun<br />

<strong>Die</strong> Blütenessenz Cerato (Ceratostigma<br />

willmottiana) ist für Menschen geeignet,<br />

die nicht ihrer eigenen Urteilsfähigkeit<br />

vertrauen. Auch wenn die eigenen Bedürfnisse<br />

und Wünsche klar sind, suchen<br />

sie ständig fremden Rat und Bestätigung.<br />

Sie wollen alles richtig machen, auch bei<br />

den einfachen Dingen des Lebens und sichern<br />

sich mehrmals ab. Allerdings sind<br />

solche Menschen stark frustriert, wenn<br />

der Rat falsch war. Menschen denen Cerato<br />

helfen kann, lassen sich leicht verunsichern,<br />

was wiederum zu Konzentrationsproblemen<br />

führt. Sie bewundern<br />

heimlich selbstbewusste Menschen, versuchen<br />

sie zu imitieren und drängen ihre<br />

eigene Persönlichkeit zurück. Unsichere<br />

Menschen verlieren immer mehr an<br />

Selbstvertrauen und wirken wankelmütig.<br />

<strong>Die</strong> Bachblüte Cerato hilft Menschen<br />

mehr ihrer eigenen Stimme und Intuition<br />

zu vertrauen. Sie werden selbstsicherer,<br />

entschlussfreudiger und verfolgen ihren<br />

Lebensweg mit Freude.<br />

Naturheilkunde-Wissen<br />

Foto: © wikimedia/ Wouter Hagens<br />

Auswahl der Bachblüten<br />

(1)<br />

Bachblüten werden meist nicht einzeln,<br />

sondern in einer Mischung bis zu<br />

sieben Blütenessenzen genommen.<br />

Es gibt verschiedene Methoden eine<br />

Auswahl zu treffen. Nach Vorstellung<br />

von Edward Bach sollte die Auswahl in<br />

einem Gespräch erfolgen, mit einer<br />

vertrauten Person, die sich mit Bachblüten<br />

<strong>aus</strong>kennt. Das kann ein qualifizierter<br />

Bachblüten-Berater, ein Heilpraktiker<br />

oder <strong>Apotheke</strong>r sein. In diesem<br />

Gespräch soll her<strong>aus</strong>gefunden<br />

werden, in welchen Bereichen ein<br />

Problem liegt, um dann die geeigneten<br />

Blüten <strong>aus</strong>zuwählen. Eine Auswahl<br />

der Blüten für das aktuelle Problem<br />

kann auch selbst ermittelt werden.<br />

Dafür sollten gute Kenntnisse über<br />

die einzelnen Bachblüten vorhanden<br />

sein.<br />

Grenzen der Bachblütentherapie<br />

müssen beachtet werden, denn sie<br />

kann eine fachgerechte psychotherapeutische<br />

oder medizinische Behandlung<br />

nicht ersetzen.<br />

Teebaumöl gegen Pickel<br />

Schon die Ureinwohner Australiens halfen sich mit zerriebenen<br />

Melaleuca-Blättern gegen Hautinfektionen, Wunden und Hautabschürfungen.<br />

Was die Eingeborenen schon immer wussten,<br />

ist wissenschaftlich nachgewiesen worden. Teebaumöl<br />

(Melaleuca alternifolia) hat eine starke Bakterien und Pilze abtötende<br />

Wirkung, dazu pflegende, belebende und reinigende<br />

Eigenschaften. Das Öl ist verdünnt in vielen Pflegeprodukten<br />

wie Badeöl, Haut- und Fußcremes, Balsam, Bodylotion,<br />

Zahncremes und Mundwässern enthalten.<br />

Heilende Erde<br />

Heilerde ist ein verarbeitetes medizinisches Pulver, das <strong>aus</strong><br />

eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen wird. Äußerlich<br />

kann Heilerde bei Prellungen, Akne, Rheuma, Allergien, Entzündungen<br />

und Halsschmerzen eingesetzt werden und ist ein<br />

natürliches Pflegeprodukt für eine schöne und gesunde Haut.<br />

Innerlich bindet Heilerde mit ihren natürlichen Mineralien<br />

und Spurenelementen überschüssige Magensäure und hilft so<br />

bei Durchfall, Übersäuerung, Sodbrennen und Magen- und<br />

Darmbeschwerden.<br />

30 | Naturheilkunde & Gesundheit | 05 - 2013


IMPRESSUM:<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Her<strong>aus</strong>geber/<strong>Verlag</strong>:<br />

S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Otto-Hahn-Straße 16 · 47608 Geldern<br />

Postfach 1213 · 47592 Geldern<br />

Telefon: (0 28 31) 13 00 -0<br />

Telefax: (0 28 31) 13 00 20<br />

www.SuD-<strong>Verlag</strong>.de<br />

www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />

info@sud-verlag.de<br />

Kostenlose Hotline: 0800/2831000<br />

Verleger und Geschäftsführer:<br />

Manfred P. H. Gleske (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Oecotrophologin Marita Offermanns<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Ursula Grabow,<br />

Prof. Dr. med. Dr. med.<br />

habil. Wolfgang Remy,<br />

Hildegard Willms-Beyárd<br />

Konzept und Grafikdesign:<br />

Diplom Grafikdesigner Jürgen Kahlert<br />

Rätsel: Pressebüro von Berg<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Marcus H. Thielen, Telefon: (0 28 31) 13 00 42<br />

m.thielen@sud-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 21 (gültig ab 01.01.2013)<br />

Copyright:<br />

2013 by S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Nachdrucke sind – auch <strong>aus</strong>zugsweise –<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

<strong>Verlag</strong>es gestattet und honorarpflichtig.<br />

„<strong>Die</strong> im Magazin dargestellten Informationen<br />

dienen <strong>aus</strong>schließlich zur allgemeinen Information<br />

und sind keinesfalls als Ersatz für eine<br />

persönliche Beratung, Untersuchung, Diagnose<br />

oder Behandlung durch einen Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r<br />

gedacht. Alle Angaben sind ohne Gewähr.“<br />

Bezug: Nur über <strong>Apotheke</strong>n.<br />

Naturheilkunde & Gesundheit erscheint<br />

jeweils am Monatsanfang. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manu skripte<br />

und Bilder wird keine Gewähr übernommen.<br />

Rück sen dungen oder die Beant wortung<br />

sonstiger Zuschriften kann nur erfolgen,<br />

wenn <strong>aus</strong>reichendes Porto beiliegt.<br />

Druck: Senefelder Misset, NL Doetinchem<br />

(APRIL-Lösung: BROMELAIN)<br />

Rätsel-<br />

Auflösung<br />

der Seite 25<br />

Foto: © KKH Foto: © DAK-Gesundheit<br />

Foto: © ERGO Versicherungsgruppe<br />

auf die Juni-Ausgabe<br />

ab 01.06.2013 in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Hohe Ozonwerte<br />

im Sommer<br />

Sie greifen die Schleimhäute an.<br />

Wie können wir uns schützen?<br />

Trockenes Auge<br />

<strong>Die</strong> Erkrankung nimmt immer mehr zu<br />

und die Ursachen für trockene Augen sind<br />

vielfältig. Wie sehen die Folgen und die<br />

Therapien <strong>aus</strong>?<br />

Schützen Sie Ihre<br />

Gefäße!<br />

<strong>Die</strong> Verengung der Gefäße ist eine<br />

schleichende Gesundheitsgefahr.<br />

Sie können vorbeugen!<br />

05 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 31


Überreicht durch die <strong>Apotheke</strong> Ihres Vertrauens:<br />

Foto: ® ABDA<br />

Natürlich schön!<br />

Nicht immer hält die gekaufte<br />

Creme, was die Verpackung verspricht.<br />

Noch schlimmer – manche<br />

problematische Inhaltsstoffe<br />

können die Haut reizen oder<br />

sogar der Gesundheit schaden. Naturkosmetik<br />

liegt im Trend! Gerade wer eine Allergie<br />

hat, schätzt pflegende und dekorative Kosmetik<br />

mit natürlichen Inhaltsstoffen. Für jedes<br />

Hautproblem bekommen Sie in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

das geeignete Produkt und dazu eine<br />

kompetente Beratung!<br />

Ihr <strong>Apotheke</strong>nteam<br />

wünscht Ihnen<br />

alles Gute zum Muttertag!<br />

Foto: ® Barmer GEK

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!