hildesheim - Kehrwieder am Sonntag

KEHRWIEDER am Sonntag · 20. Oktober 2013 · Seite 9
Rekord: Hildesheimer Tragschrauber steigt in Namibia bis auf 8.126 Meter
In ungeahnten Höhen
Professorin startet Lauf-Projekt zu Depressionen
Laufende Forschung
(jan) Hildesheim. Der in Namibia
lebende Zahnarzt Dr. Martin Wucher
hat mit seinem Tragschrauber einen
neuen Höhen-Rekord aufgestellt. Er
steuerte seinen vom Hildesheimer
Hersteller Auto Gyro gebauten offenen
„MTO Sport“ bis auf 26.663,7
Fuß – das entspricht 8.126 Metern.
Die normale Reiseflughöhe von Tragschraubern
liegt zwischen 600 und
800 Metern. Wucher flog einst Tragschrauber
nur zum Spaß und kaufte
sich erst im August 2012 einen
eigenen. Schnell sah er die Vorteile
des Fluggerätes und pendelt seither
mit ihm zwischen seinem Wohnsitz
auf dem Land und seiner Praxis in
der Stadt Okahandja. Lange hatte
er sich auf den Rekordversuch vorbereitet,
als Pilot eines offenen Fluggerätes
benötigt er eine zusätzliche
Sauerstoffversorgung und vor Kälte
(jan/r) Hildesheim. Sabine Mertel
schnürt die Sportschuhe – im Dienste
der Wissenschaft und psychisch
kranker Menschen. Die Professorin
an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit
und Gesundheit startet ein neues
Forschungsprojekt mit Patientinnen
und Patienten des Ameos-Klinikums
Hildesheim. „Laufen und psychische
Erkrankung“ heißt das Vorhaben.
Mertel, Professorin für Empirische
Sozialforschung, schnürt nun selbst
zwei Mal die Woche die Turnschuhe,
um mit bis zu 25 psychisch erkrankten
Patienten um den Hohnsen-See
zu laufen. Acht Wochen lang soll an
zwei Tagen die Woche jeweils 30
Minuten aktiver Laufsport getrieben
werden, der nach der Aufwärmphase
zwischen Lauf- und Gehphasen
wechselt.
„Es gibt viele Forschungen, die
die positive Wirkung von Sport auf
psychische Erkrankungen, vor allem
auf Depressionen untersuchen und
bestätigen. Aber es gibt keine ausreichend
robusten Studien, die sich
explizit auf das Laufen beziehen“, so
die ausgebildete Lauftherapeutin.
Außerdem handele es sich hierbei
um eine Regionalstudie in Kooperation
mit der Psychiatrischen Klinik
in Hildesheim, erklärt Mertel die
Forschungsrelevanz. 2009 hat Sabine
Mertel bei der Deutschen Gesellschaft
für Verhaltenstherapie in
Würzburg ihre
Ausbildung als
Lauftherapeutin
abgeschlossen,
seit Juni 2012
bietet sie zusätzlich
gemeinsam
mit dem
Bündnis gegen
Sabine Mertel.
Depression Hildesheim-Peine
einen ehrenamtlichen
Lauftreff jeden Freitag um
17.30 Uhr am Hohnsen-See an. „Besonders
Patienten mit Depression
isolieren sich, trauen sich nichts
mehr zu, haben Selbstzweifel und
fühlen sich wertlos. Das Laufen findet
im öffentlichen Raum statt, die
Bewegung strengt an und lenkt somit
die Gedanken ab. Im Anschluss kann
auf eine erbrachte Leistung zurück
geblickt werden“, zählt Mertel einige
der positiven Aspekte des Laufens
bei psychischen Erkrankungen auf.
„Bewegung ist Leben“, sagt sie.
schützende Kleidung, denn die Temperatur
in der angestrebten Höhe
fällt schnell auf weit unter minus
40 Grad ab. Technisch optimal und
fliegerisch perfekt durchdacht landete
er schließlich seinen „MTO Sport“
heil auf dem Flugplatz „Rostock Airstrip“.
Dort wurde er gebührend von
seiner Familie, den Ärzten und einem
Hildesheimer Team von Auto Gyro
empfangen und gefeiert.
Wildgatter:
Neuer Kalender
Hildesheim. Der Förderverein des
Wildgatters gibt einen Fotokalender
heraus. Die Exemplare für das Jahr
2014 sind für 10 Euro im Bettenfachgeschäft
Rückrad in der Andreaspassage
und bei der Werbeagentur
„K 10“ in der Junkerstraße 7 zu bekommen.
Bestellungen per Mail an
info@wildgatter-hildesheim.de.
Lynack
zu sprechen
Hildesheim. Der Landtagsabgeordnete
Bernd Lynack (SPD) hat am
Donnerstag, 24. Oktober, von 15 bis
16.30 Uhr in der Rathausstraße 13b
seine nächste Bürgersprechstunde.
Licht im
LED-Dschungel
Hildesheim. Die Handwerkskammer
informiert am Mittwoch, 23.
Oktober, Unternehmer über Wirtschaftlichkeit,
Probleme und Vorteile
von LED-Leuchten. Beginn ist
um 17 Uhr in der Handwerkskammer,
Braunschweiger Straße 53.
HILDESHEIM
Erster Hildesheimer Tag der Elektromobilität: 20 Aussteller hinter dem Rathaus
Unter Strom
(jan) Hildesheim. Auf leisen Sohlen
kommen sie daher, die Elektromobile
– weshalb einige auch künstliche
Motorengeräusche erzeugen,
um die auf Verkehrslärm gepolten
Fußgänger auf sich aufmerksam zu
machen. Noch zu wenige der Elektroautos,
-roller und Motorräder
sind auf den Straßen Deutschlands
und Hildesheims unterwegs, als
dass man sich schon hätte daran
gewöhnen können. Das soll sich ändern
– finden, wie bereits berichtet,
auch VW und die Metropolregion
Hannover-Braunschweig-Göttingen-
Wolfsburg, die in den nächsten zwei
Jahren in Stadt und Landkreis im
großen Stil den Einsatz von Elektroautos
erproben.
Das gleiche Anliegen haben auch
Matthias Mehler und Lothar Meyer-
Mertel. Der „Event Werft“-Chef und
der Geschäftsführer von Hildesheim
Marketing haben deshalb gemeinsam
den ersten Hildesheimer „Tag
der Elektromobilität“ organisiert,
der gestern stattfand. Unter dem
Titel „Hi-Move“ präsentierten sich
20 Aussteller auf dem Platz An der
Marketing-Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel (links) und Event-Werft-
Chef Matthias Mehler sind ganz elektrisiert.
Foto: Fuhrhop
Lilie. Dazu gehörte zum Beispiel die
Handwerkskammer, an deren Stand
Experten erklärten, was alles daran
hängt, wenn Autos unter Strom
stehen – schließlich können die mit
ihren Hochvoltsystemen nicht mal
eben in jeder Werkstatt repariert
werden.
Die „Event Werft“ und Hildesheim
Marketing wollen den Tag der Elektromobilität
im kommenden Jahr
wiederholen. Vielleicht sind künstliche
Motorgeräusche dann auch
irgendwann nicht mehr nötig – weil
jeder weiß, dass Elektromobile auf
leisen Sohlen daher kommen.
Neuer Lebensraum für Libellen und Amphibien am Osterberg
Bagger für mehr Natur
Die Moosjungfer bekommt mehr
Lebensraum.
(jan/r) Hildesheim. Die Stadt
hat in der vergangenen Woche im
Naturschutzgebiet „Lange Dreisch
und Osterberg“ mit einem Bagger
neue Senken anlegen lassen – nach
Regenfällen füllen sich diese mit
Wasser und werden so zu Biotopen
für gefährdete Tierarten. Wohlfühlen
dürften sich zum Beispiel
Kammmolche und Libellenarten wie
die Moosjungfer. Außerdem dienen
die neuen Becken als Tränken für
die zur Landschaftspflege eingesetzen
Schafherden. Die Kosten für
den Baggereinsatz hat zu 100 Prozent
das Land übernommen. Bereits
2011 hatte die Stadt den nördlich
von Himmelsthür liegenden ehemaligen
Standortübungsplatz als
Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Dieser Raum bietet über 2.000 Arten
Lebensraum – darunter mehr als
200 Arten der Roten Liste wie zum
Beispiel Wildkatze oder Schwalbenschwanz.
Bisher wurden rund 30 Libellenarten
beobachtet.
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