hildesheim - Kehrwieder am Sonntag
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Sonderveröffentlichung · <strong>Sonntag</strong>, 20. Oktober 2013 · Seite 22 ■<br />
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Wie man mit dem Herbstlaub umgehen sollte<br />
Kompostieren, mulchen<br />
oder einfach liegenlassen<br />
(BdB) Bäume und Sträucher erfreuen<br />
uns im Herbst mit ihrem<br />
farbigen Blätterkleid. Doch was<br />
macht man bloß mit all dem Laub,<br />
das sich nun im eigenen Garten<br />
s<strong>am</strong>melt? Welchen Nutzen kann es<br />
für Pflanzen und Tiere haben? Geht<br />
man im Wald spazieren, sieht man<br />
schnell: Hier gedeiht eine Pflanzenvielfalt,<br />
gerade weil niemand das<br />
Laub wegfegt oder gar Unkraut<br />
jätet. Eine lockere Schicht aus verrottendem<br />
Material wird von Mikroorganismen<br />
und Kleintieren in<br />
Humus und Nährstoffe umgesetzt.<br />
Wenn man das Herbstlaub aus dem<br />
eigenen Garten auf den Müll wirft,<br />
gehen dem natürlichen Kreislauf aus<br />
Wachstum und Vergehen viele Nährstoffe<br />
verloren.<br />
Die abgestorbenen Blätter von<br />
Bäumen und Sträuchern sind dagegen<br />
im Kompost ein sehr wertvoller<br />
Bestandteil und ergänzen sich<br />
mit anderem Grünabfall. Man kann<br />
sie gut in Jutesäcken lagern und im<br />
Frühjahr unter den ersten Rasenschnitt<br />
mischen. Dies beugt Fäulnis<br />
und Schimmel vor. Anstatt das Laub<br />
fleißig zus<strong>am</strong>men zu fegen, kann<br />
man es in vielen Gartenbereichen<br />
auch ruhig liegen lassen. Oder man<br />
verteilt es gezielt als Winterschutz<br />
um frostempfindliche Pflanzen. Eine<br />
Herbstlaub – farbenfroh und wertvoll zugleich.<br />
weitere Möglichkeit ist es, das Laub<br />
zu Mulch zu verarbeiten. Dazu sollte<br />
es etwa zwei Wochen ruhen. Dann<br />
den Laubmulch einfach auf dem<br />
Boden verteilen. Er ist besonders für<br />
Hecken, Zier- und Beerensträucher<br />
geeignet. Bei Eichen-, Walnuss- oder<br />
Kastanienlaub ist zu beachten, dass<br />
es sehr grob ist, langs<strong>am</strong>er verrottet<br />
und daher gehäckselt werden sollte.<br />
Weil die Blätter dieser Baumarten<br />
viele Gerbstoffe enthalten, sollten<br />
d<strong>am</strong>it nur Pflanzen gemulcht werden,<br />
die einen sauren Boden brauchen,<br />
wie Azaleen, Rhododendren<br />
Foto: BdB<br />
oder Heidelbeeren. Vielleicht sucht<br />
ja auch ein Igel für seine Winterruhe<br />
Unterschlupf im Laubhaufen.<br />
In der kalten Jahreszeit bietet das<br />
Herbstlaub vielen Tierarten Schutz.<br />
Schmetterlingslarven, Regenwürmer,<br />
Spinnen, Käfer, Raupen und sogar<br />
Molche finden darin einen Rückzugsort.<br />
Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit<br />
Jetzt für den Frühling planen<br />
(PdM) Herbst oder Frühling? Diese<br />
beiden klassischen Pflanzzeiten<br />
sind längst nicht mehr exklusiv.<br />
Alle Gartenpflanzen, die in Töpfen<br />
verkauft werden, können zu jeder<br />
Zeit des Jahres gepflanzt werden<br />
und werden anwachsen. Aber der<br />
große Unterschied in verschiedenen<br />
Jahreszeiten ist der Pflege- und<br />
Versorgungsaufwand, den die Gartenbesitzer<br />
zu leisten haben. Ein<br />
im Sommer gepflanzter Strauch<br />
braucht wesentlich mehr Wasser als<br />
ein im Frühling gepflanzter und wird<br />
über Wochen regelmäßig gegossen<br />
werden, ein im Frühling gepflanzter<br />
macht mehrArbeit als einimHerbst<br />
gepflanzter. Kurz: Der Herbst ist die<br />
beste Pflanzzeit! Oft wissen Gartenbesitzer<br />
gar nicht, dass neue Pflanzen,<br />
die im Herbst in die Erde kommen,<br />
einen Wachstumsvorsprung<br />
haben gegenüber Pflanzen, die erst<br />
im Frühling gepflanzt werden. Das<br />
gilt für alle Gartenpflanzen, ob sie im<br />
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Topf stehen, mit Wurzelballen oder<br />
wurzelnackt sind. Der Grund ist einfach:<br />
Die feinen Wurzelhaare, die<br />
für die Wasser- und Nährstoffaufnahme<br />
wichtig sind, wachsen in den<br />
Wintermonaten, solange kein Frost<br />
im Boden ist, weiter und verankern<br />
die Pflanze <strong>am</strong> neuen Standort. Die<br />
im Herbst gepflanzten Stauden,<br />
Sträucher und Bäume sind also im<br />
Frühling schon festeingewurzelt und<br />
können den ersten Austrieb leicht<br />
versorgen. Die Herbstpflanzung hat<br />
weitere Vorteile, nicht nur für die<br />
Pflanzen! Der Boden ist noch warm,<br />
meist auch in einem guten Feuchtezustand<br />
– das erleichtert das Ausheben<br />
des Pflanzlochs. In jedem Fall<br />
ist es wichtig, die neu gepflanzten<br />
Stauden, Sträucher oder Bäume gut<br />
anzugießen, <strong>am</strong> besten mehrmals<br />
in den ersten Tagen nach der Pflanzung.<br />
Aber danach ist im Lauf des<br />
Winters meist kaum mehr etwas zu<br />
tun. Da die meisten Laubgehölze im<br />
Teichanlagen aller Art<br />
Natursteinarbeiten<br />
Treppenanlagen<br />
Trockenmauern<br />
Spätherbst ihr Laub abwerfen, verdunsten<br />
sie im Winter wenig Wasser.<br />
Auch darin steckt ein wesentlicher<br />
Vorteil der Herbstpflanzung: Die<br />
erst im Frühling gepflanzten haben<br />
nur wenig Wurzeln, die Wasser und<br />
Nährstoffe aufnehmen können, das<br />
frische Laub verdunstet aber bereits<br />
Wasser. Für die Gartenbesitzer hat<br />
deshalb die Frühjahrspflanzung<br />
eine viel intensivere Versorgung<br />
zur Folge. Diesen Vorteil nutzen<br />
natürlich auch die Baumschulgärtner:<br />
Sie verpflanzen die Gehölze in<br />
den Anzuchtquartieren regelmäßig,<br />
spätestens alle zwei Jahre, d<strong>am</strong>it sie<br />
ein kompaktes, starkes Wurzelwerk<br />
bilden. Die Hauptpflanzzeit bei den<br />
Profis ist der Herbst.<br />
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