RC CAR TECHNIK 80 Patrick Garbi RC CAR TECHNIK ... - VTH
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RC CAR TECHNIK 80 Patrick Garbi RC CAR TECHNIK ... - VTH
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<strong>80</strong> <strong>RC</strong> <strong>CAR</strong> <strong>TECHNIK</strong> <strong>Patrick</strong> <strong>Garbi</strong> <strong>Patrick</strong> <strong>Garbi</strong><br />
Lila Versuchung<br />
Seit 1999 zählt die Firma Hacker zu den führenden Herstellern im Bereich<br />
bürstenloser Antriebskomponenten. Obwohl das Unternehmen bereits vor<br />
einigen Jahren mit dem E40 einen sensorgesteuerten Car-Motor entwickelte,<br />
konnte sich der BL-Antrieb aufgrund der mangelnden Reglertechnolgie<br />
gegen die Brushed-Motoren damals nicht durchsetzen. Doch die Zeiten haben<br />
sich geändert. Brushless-Antriebe sind auch im Carbereich, unabhängig<br />
vom Maßstab, nicht mehr wegzudenken. Nachdem man sich eine ganze Weile<br />
auf den Flugmodellsport konzentriert hatte, beschloss man 2012 den<br />
Wiedereinstieg in den Car-Sektor. Hacker is back!<br />
Neben der 2,4-GHz-Technologie für Fernsteueranlagen<br />
und der Einführung von LiFe- und LiPo-Akkus<br />
gehört der Brushless-Antrieb (nachfolgend als<br />
„BL“ bezeichnet) zweifellos zu den revolutionärsten<br />
Neuerungen. Nachdem sich die Vermarktung<br />
zu Beginn weitgehend auf Systeme für klassische<br />
Elektromodelle im Maßstab 1:10, 1:12 und 1:18 beschränkte,<br />
bietet der Markt inzwischen auch leistungsstarke<br />
Combos für Fahrzeuge im Maßstab 1:8<br />
und selbst Großmodelle der Kategorie 1:5 an. Zur<br />
Zeit umfasst die Carline von Hacker, die mittelfristig<br />
den gesamten Carbereich abdecken soll, BL-<br />
Systeme für die Klassen 1:10 On- und Offroad, 1:10<br />
Short-Course sowie 1:8 On- und Offroad. Wir haben<br />
die Tourenwagen- und Offroad-Komponenten<br />
für 1:10 sowie das System für 1:8er Buggy-Modelle<br />
einem ausgiebigen Test unterzogen.
www.amt-racing.de<br />
Carline von Hacker<br />
Big First<br />
Da ich unseren Testträger, den LRP S8 BXe Buggy,<br />
vom letzten Einsatz noch fahrfertig aufgebaut<br />
hatte, beschloss ich kurzerhand, mit dem zur Zeit<br />
größten und stärksten BL-System von Hacker zu<br />
beginnen. Das besteht aus dem Tensoric 8 Regler<br />
sowie dem Skalar 8 Motor mit einer spezifischen<br />
Drehzahl von 2.300 kV. Der Regler ist in<br />
einem fast quadratischen Kunststoffgehäuse untergebracht.<br />
Inklusive der serienmäßigen Kabel<br />
bringt er stolze 120 Gramm auf die Waage. Auf<br />
dem schwarzen Hochglanzgehäuse sind ein paar<br />
dezente Aufkleber mit dem Namen sowie der Bezeichnung<br />
der bereits verkabelten Anschlüsse<br />
angebracht. Die nahezu geschlossene Oberfläche<br />
wird durch eine kleine Öffnung zum Anschluss<br />
des Sensorkabels auf der Längsseite sowie durch<br />
zahlreiche Schlitze im Gehäusedeckel unterbrochen.<br />
Durch diese sind ein purpurfarbener Kühlkörper<br />
und der serienmäßige Lüfter zu erkennen.<br />
Der Schalter mit integrierter Setup-Taste ist durch<br />
ein 12 Zentimeter langes Kabel mit dem Regler<br />
verbunden, während die Multicolor-LED unmittelbar<br />
im Zentralgehäuse belassen wurde. Fünf<br />
Silikonleitungen der Stärke 10 AWG, was in etwa<br />
einem Leitungsquerschnitt von fünf Quadratmillimeter<br />
entspricht, garantieren einen verlustarmen<br />
Anschluss von Akku und Motor. Die einheitlich<br />
in Schwarz gehaltenen Leistungskabel sehen<br />
zwar cool aus – sie erfordern aber auch viel Aufmerksamkeit<br />
beim Anschluss, insbesondere um<br />
eine Verpolung des Akkus zu vermeiden. Zur Vorbeugung<br />
empfiehlt es sich, die Kabel mit entsprechend<br />
farbigem Schrumpfschlauch zu bestücken,<br />
der in ausreichender Menge beigefügt ist.<br />
Die Verbindung zum Empfänger erfolgt über ein<br />
klassisches Servo-Anschlusskabel mit einer Länge<br />
von 37 cm. Damit sind auch größere Distanzen<br />
zwischen Regler und Empfänger möglich. Der<br />
Tensoric 8 ist ein echtes High-End-Produkt, das<br />
sich aufgrund der Funktionen Vorwärts/Bremse,<br />
Vorwärts/Bremse/Rückwärts und Vorwärts/Rückwärts<br />
für eine Vielzahl von Anwendungen eignet.<br />
Ausgelegt für eine Versorgungsspannung<br />
zwischen 7,2 und 22,2 V, können sowohl NiMH-,<br />
als auch LiFe- oder LiPo-Akkus in entsprechender<br />
Reihenschaltung angeschlossen werden. Dank<br />
einer Dauerbelastbarkeit von 1<strong>80</strong> Ampere (960 A<br />
Spitze) eignet sich der Regler für alle gängigen<br />
Brushless-Motoren mit oder ohne Sensoranschluss.<br />
Wie in den meisten Bereichen der Elektronikbranche,<br />
wird die Leistungsfähigkeit eines<br />
Produkts vor allem durch die Software bestimmt.<br />
Entsprechend wichtig ist es, die Firmware upzudaten<br />
oder gewisse Parameter ändern zu können.<br />
Beides ist mit dem Tensoric 8 möglich und erfolgt
<strong>RC</strong> <strong>CAR</strong> <strong>TECHNIK</strong><br />
<strong>Patrick</strong> <strong>Garbi</strong><br />
Der Skalar 8 in der 1.900-kV-Version. Er ist auch<br />
in Varianten mit den spezifischen Drehzahlen<br />
1.750 kV, 2.100 kV und 2.300 kV lieferbar.<br />
Der Tensoric 8. Bei sensorlosem Betrieb kann der<br />
Steckkontakt durch eine Abdeckung geschützt werden.<br />
Die angemessen dimensionierten Silikonkabel sind<br />
auf der Platine verlötet. Der fest installierte<br />
Ventilator befindet sich unter dem Gehäusedeckel.<br />
mithilfe der Hacker-Progbox, die an das Servo-<br />
Anschlusskabel des Fahrtenreglers angeschlossen<br />
wird. Neben den bereits erwähnten Betriebsmodi<br />
können zahlreiche Einstellungen geändert<br />
werden (siehe technische Daten), die eine individuelle<br />
Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse<br />
oder Anforderungen der Klasse erlauben.<br />
Für jeden etwas<br />
Natürlich hat Hacker auch die passenden Motoren<br />
im Programm. Die mit Skalar 8 bezeichnete Serie<br />
umfasst zurzeit vier baugleiche Modelle mit einer<br />
spezifischen Drehzahl von 1.750, 1.900, 2.100 und<br />
Plug and Play – der Regler ist serienmäßig<br />
mit Deans-Hochstromsteckern für den<br />
seriellen Betrieb von zwei Akkupacks ausgestattet.<br />
Der Schalter dient gleichzeitig<br />
zur Anpassung und Einstellung.<br />
2.300 kV. Der Innenläufer gefällt durch sein robustes,<br />
CNC-gefrästes Gehäuse. Es ist purpurfarben<br />
eloxiert und ganzflächig mit Kühlrippen versehen.<br />
Der vordere Deckel aus schwarzem Aluminium<br />
ist umlaufend mit Gewindelöchern der Größe<br />
M3 und M4 versehen, sodass eine Montage in<br />
den unterschiedlichsten Modellen kein Thema ist.<br />
In der Mitte des Deckels ist ein 16 × 8 mm großes<br />
Kugellager eingepresst. Damit ist eine zuverlässige<br />
und stabile Lagerung der 5 mm dicken Motorwelle<br />
sichergestellt. Der Rotor ist selbstverständlich<br />
auch am hinteren Ende gelagert und für einen<br />
vibrationsarmen Lauf ausgewuchtet. Um eine<br />
Beschädigung oder ein Lösen der Magnete und<br />
Wuchtmasse zu verhindern, wurde der Rotor mit<br />
einem speziellen Kevlarschlauch ummantelt. Demontiert<br />
man die hintere Abdeckplatte, die ebenfalls<br />
aus Alu gefertigt ist, hat man direkten Blick<br />
auf das Kugellager und den Sensoranschluss sowie<br />
die angemessen dimensionierten Lötfahnen<br />
der Statorwicklungen. Das Timing ist laut Hacker<br />
auf 15° justiert und kann verändert werden. Allerdings<br />
ist keine Skala angebracht, auf der sich die<br />
korrekte Einstellung nachvollziehen lässt. Zum<br />
Lieferumfang gehört auch ein Sensorkabel, das<br />
mit 22 cm Länge für 1:8-Modelle ausgelegt ist.<br />
Action!<br />
Nach der theoretischen Begutachtung erfolgte<br />
umgehend der Praxistest auf einer permanenten<br />
Offroadstrecke. Der Einbau von Motor und Regler<br />
war im S8 BXe von LRP aufgrund der großzügigen<br />
Chassis-Plattform kein Problem. Allerdings<br />
schrumpft der verbleibende Platz zwischen<br />
Motor und hinterer rechter Schwinge auf ein Minimum.<br />
Doch alles noch im grünen Bereich. Um<br />
den Ein- und Ausbau des Motors zu vereinfachen,<br />
wurden dessen Lötfahnen und die Anschlusskabel<br />
des Reglers mit 4-mm-Goldkontaktsteckern<br />
und Buchsen bestückt. Die Anschlüsse für die Akkus<br />
bestehen serienmäßig aus zwei sogenannten<br />
Deans-Hochstromsteckern. Wer wie ich über Akkupacks<br />
mit integrierten Anschlussbuchsen verfügt,<br />
muss entsprechende Adapter verwenden<br />
oder die Deans-Stecker durch Goldstecker ersetzen.<br />
Hier sei aber noch mal auf Vorsicht vor der<br />
Verpolung hingewiesen.<br />
Die Anpassung des Reglers an die Fernsteuerung<br />
ist reine Formsache und erfolgt mittels des kleinen<br />
Tasters, der im Schalterelement eingebaut<br />
ist. Die LED kennzeichnet die einzelnen Schritte<br />
durch unterschiedliche Blinkzeichen und ein<br />
Piepton des Motors bestätigt den erfolgreichen<br />
Abschluss der Kalibrierung. Danach ist der Regler<br />
einsatzbereit und der Spaß kann losgehen.<br />
Auf der staubtrockenen Teststrecke scharrte der<br />
S8 BXe erstmals kräftig auf dem losen Untergrund,<br />
bevor der Wagen in einer Staubwolke katapultartig<br />
das Ferne suchte. Wow, das nenne ich<br />
Beschleunigen! Mit etwas mehr Gefühl im linken<br />
Zeigefinger bemühte ich mich, den Wagen durch<br />
das abwechslungsreiche Infield mit kleinen und<br />
Beide Regler werden mit Schrumpfschlauch und doppelseitigem Klebeband<br />
geliefert. Zur Ausstattung des Sensoric 10 gehören außerdem ein optionaler<br />
Lüfter sowie ein Adapter- und Sensorkabel zum Anschluss an die Progbox.
www.amt-racing.de<br />
großen Sprüngen zu manövrieren, was mir nach<br />
einer Eingewöhnungszeit auch bestens gelang.<br />
Die schier endlose Power wird einem erst bewusst,<br />
wenn das Chassis mit am Rande der Belastungsgrenze<br />
aufgeblähten Reifen über die Gerade<br />
fegt. Die darauf folgende 90°-Rechtskurve<br />
erfordert ein ebenso beherztes wie gefühlvolles<br />
Bremsmanöver, was in meinem Fall, aufgrund der<br />
zu starken Einstellung der Bremse, in einem Dreher<br />
endete.<br />
Nach etwas mehr als 14 Minuten war die Spannung<br />
meiner 5.600er LiPo-Akkus soweit abgefallen,<br />
dass der Regler eine Weiterfahrt (aufgrund<br />
der eingestellten Abschaltspannung von 3,2 V<br />
je Zelle) verweigerte. Diese Funktion lässt sich<br />
in Schritten von zwei Zehntel zwischen 2,8 und<br />
3,4 Volt verstellen oder deaktivieren. Die Auswahl<br />
eines eigenen Wertes ist ebenfalls möglich, erfordert<br />
aber den Einsatz der Progbox.<br />
Echt cool<br />
Die Kontrolle der Temperaturen ergab praxistaugliche<br />
78° C für den Motor und 50° C für den<br />
Regler, dessen Lüfter permanent im Einsatz ist.<br />
Nach dem Austausch der Akkus habe ich noch die<br />
Bremskraft angepasst. Das ist auf zwei Arten möglich.<br />
Entweder man reduziert sie am Sender, indem<br />
man die maximale Bremsleistung verringert,<br />
oder man ändert die Programmierung des Reglers.<br />
Diese kann, ebenso wie die Abschaltspannung,<br />
in Stufen von 25 Prozent verändert, deaktiviert<br />
oder nach eigenen Wünschen programmiert<br />
werden. Mit den nun installierten 6.900er<br />
LiPos erreichte ich eine Fahrzeit nahe der 20-Minuten-Marke,<br />
ohne dass Motor und Regler merklich<br />
an Temperatur zulegten. Allerdings blinkten<br />
die rote und die grüne Leuchtdiode abwechselnd.<br />
Das deutet, so die Bedienungsanleitung,<br />
auf ein Problem mit dem Sensorkabel hin. Einen<br />
Fehler feststellen konnte ich allerdings nicht und<br />
die Combo funktionierte auch tadellos. Um sicher<br />
zu sein, absolvierte ich eine weitere Testfahrt mit<br />
und ohne Sensorkabel. Dabei konnte ich erstaunt<br />
feststellen, dass die Regelbarkeit in beiden Fällen<br />
nahezu identisch war. Rein aus Sicherheitsgründen,<br />
um der Gefahr eines Sensorproblems zu<br />
entgehen, würde ich daher die Combo ohne Sen-<br />
Die Verarbeitung des Skalar-8-Motors entspricht dem aktuellen Standard. Besonders gefallen haben das<br />
große Kugellager im vorderen Deckel sowie die angemessen dimensionierten Lötanschlüsse.<br />
Der Einbau der 1:8er Hacker-Komponenten in den S8 BXe von LRP war kein Problem. Wenngleich der Abstand<br />
Motor/Querlenker knapp ist.<br />
Anzeige
<strong>RC</strong> <strong>CAR</strong> <strong>TECHNIK</strong><br />
<strong>Patrick</strong> <strong>Garbi</strong><br />
Der kompakte Tensoric 10 gefällt durch sein massives<br />
Aluminiumgehäuse, das maßgeblich zur<br />
Kühlung der Leistungstransistoren beiträgt. <br />
Bi-Pol: Neben dem Sensoranschluss<br />
an der Vorderseite verfügt der<br />
Regler über einen weiteren, unmittelbar<br />
unter den Anschlusskabeln, die<br />
alle auf der Platine verlötet sind.<br />
Einbau der 1:10er Komponenten in den DEX210 von Durango. Die Montage des zusätzlichen Ventilators ist<br />
aufgrund der geringen Höhe unter der Karosse nicht möglich, allerdings auch selten erforderlich.<br />
Technische Daten<br />
Skalar 8 Brushlessmotoren<br />
Spezifische Drehzahl (kV) 1.750 1.900 2.100 2.300<br />
Leistung (W) 1.650 1.<strong>80</strong>0 2.000 2.200<br />
Strom (A) 110 120 138 146<br />
Wirkungsgrad (%) 91 90 89 88<br />
Drehzahl (U/min bei 14,8V) 25.900 28.860 31.0<strong>80</strong> 34.040<br />
Magnete: 4 Pol Neodym-Eisen-Bor (NdFeB), Sensor- und sensorloser Betrieb: ja, Max. Spannung: 14,8 V,<br />
Gewicht: 309 g, Länge: 69,2 mm, Achslänge: 17,0 mm, Durchmesser: 42,8 mm, Wellendurchmesser:<br />
5,0 mm, Empf. Verkaufspreis: 149,- €, Hersteller/Vertrieb: Hacker, Bezug: Fachhandel<br />
Technische Daten<br />
Skalar 10 Brushlessmotoren<br />
Wicklungen 3.5 4.5 5.5 6.5 7.5 8.5 9.5 10.5 13.5 17.5 21.5<br />
Spannung (V) 3,2-7,4 3,2-7,4 3,2-7,4 3,2-7,4 3,2-7,4 3,2-7,4 3,2-11,1 3,2-11,1 3,2-11,1 3,2-11,1 3,2-11,1<br />
Spez.Drehz.l (kV) 9.950 7.9<strong>80</strong> 6.500 5.500 5.200 4.700 4.150 3.630 3.150 2.150 1.750<br />
Leistung (W) 688 569 499 443 409 389 348 318 251 183 149<br />
Wirkungsgr. (%) 90 91 93 93 93 93 93 95 95 95 95<br />
Magnete: Pol Neodym-Eisen-Bor (NdFeB), Sensor und sensorloser Betrieb: ja, Einstellbares Timing: ja,<br />
Max. Spannung (V): 3,2 – 7,4, Gewicht: 162 g, Länge: 52,3 mm, Achslänge: 13,0 mm, Durchmesser: 35,7 mm,<br />
Wellendurchmesser: 3,17 mm, Empf. Verkaufspreis: 99,- €, Hersteller/Vertrieb: Hacker, Bezug: Fachhandel<br />
sorkabel einsetzen, das habe ich dann auch gemacht.<br />
Was die offensichtlich falsche Fehlermeldung<br />
des Sensorkabels angeht, hat Hacker das<br />
Problem schnell erkannt und mit der neuen Softwareversion<br />
V1.1 beseitigt.<br />
Eine Nummer kleiner<br />
Das Pendant zum 1:8er System heißt ebenfalls<br />
Tensoric und Skalar. Allerdings mit der Endziffer<br />
10, in Anlehnung an den maßstabsgerechten<br />
Anwendungsbereich. Der violette Fahrtenregler<br />
fällt in erster Linie durch sein außergewöhnliches<br />
Aluminiumgehäuse auf, das aus einem Stück gefräst<br />
wurde. Auf der Oberseite ist eine Kühlfläche<br />
eingearbeitet, die von vier M3-Gewindebohrungen<br />
zur Befestigung des mitgelieferten Lüfters<br />
unterbrochen wird. Die Anschlussbuchse für diesen<br />
sowie eine LED und der Sensoranschluss reihen<br />
sich an der Vorderseite des Gehäuses auf.<br />
Ebenso das Servo-Anschlusskabel, der Ein-Aus-<br />
Schalter und die Setup-Taste. Die Unterseite des<br />
Gehäuses ist aus Kunststoff. Auf der Rückseite<br />
sind die Kabelanschlüsse von Akku und Motor.<br />
Deren 12 AWG (3,3 mm²) dicke Silikonleitungen<br />
sind außerhalb des Gehäuses auf der Platine<br />
verlötet. Dies trifft auch für die beiden Powerkondensatoren<br />
zu, deren Anschlussleitung etwa 8 cm<br />
lang ist. Unmittelbar darunter steht ein weiterer<br />
Sensoranschluss zur Verfügung, der je nach Ausrichtung<br />
des Tensoric 10 im Modell die Verkabelung<br />
begünstigt. Die angegebenen Leistungswerte<br />
sind über jeden Zweifel erhaben und entsprechen<br />
dem Stand der aktuellen Entwicklung von<br />
Leistungstransistoren, sodass keine Einschränkungen<br />
in Bezug auf die maximale Motorleistung<br />
bestehen. Der Tensoric 10 verfügt grundsätzlich<br />
über die gleichen umfangreichen Einstellmöglichkeiten<br />
wie sein großer Bruder, bietet aber zusätzlich<br />
einen sogenannten Zero-Boost-Modus<br />
ohne Timingverstellung an. Dadurch wird der<br />
Regler zum Allrounder, sowohl für Modified als<br />
auch für Stock-Betrieb mit entsprechender Erkennung<br />
durch eine blinkende LED.<br />
Runde Sache<br />
Die Skalar-10-Motoren sind, ebenso wie die Skalar-8-Modelle,<br />
violett eloxiert und können mit<br />
und ohne Sensorkabel betrieben werden. Die<br />
Serie in 540er Standardgröße umfasst elf unterschiedliche<br />
Modelle, vom zahmen 21.5-T-Stock-<br />
Motor bis hin zum 3.5 T-Modified. Die Motoren<br />
setzen sich aus fünf Einzelteilen zusammen: zwei<br />
Gehäusehälften mit Kühlöffnungen, der Stator,<br />
die Hallsensoren mit Sensoranschluss und der<br />
mit Neodym-Eisen-Bor-Magneten bestückte Rotor.<br />
Der Rotor ist mit Bohrungen ausgewuchtet.<br />
Die Polanschlüsse der Wicklungen bestehen aus<br />
drei breiten Metallstreifen, die sich prima mit den<br />
Anschlussleitungen des Reglers verlöten lassen<br />
und geringe Übergangswiderstände garantieren.<br />
Das Timing lässt sich durch Verdrehen des Gehäusedeckels<br />
von 0 bis 40° verändern, wobei die<br />
Skalierung auf dem Gehäuse sehr gut ablesbar<br />
ist. Ein Wert über 20° macht meines Erachtens<br />
wenig Sinn, da der Stromverbrauch überproportional<br />
zur Drehzahl steigt und den Wirkungsgrad<br />
damit in den Keller zieht.
www.amt-racing.de<br />
Zwecks vereinfachtem Handling wurde der Skalar-<br />
10-Motor in unserem Durango-Testmodell mit 3,5-mm-<br />
Goldkontaktbuchsen bestückt.<br />
Zeit für Gefühle<br />
Für den Test im Gelände wurden der Regler und<br />
der 8.5-T-Motor in einem DEX 210 von Durango<br />
installiert. Im Gegensatz zum 1:8-Modell ist der<br />
zur Verfügung stehende Platz im 2WD-Offroader<br />
deutlich kleiner. Dank der kompakten Abmessungen<br />
des Tensoric 10 war aber auch hier der Einbau<br />
kein Problem. Durch die gedrängte Bauweise<br />
des Chassis und die sehr flach und eng anliegende<br />
Karosserie ist an den Einbau des zusätzlichen<br />
Lüfters allerdings nicht zu denken. Die<br />
Montage des Motors war ebenfalls kein Problem.<br />
Dank der umlaufenden M3-Gewinde am vorderen<br />
Ende lassen sich die Lötanschlüsse wunschgemäß<br />
orientieren. Um den Motor zu Wartungszwecken<br />
leichter demontieren zu können, habe<br />
ich die Anschlüsse mit 3,5 mm großen Goldkontaktbuchsen<br />
bestückt. Diese lassen sich auf den<br />
breiten und flachen Anschlusslaschen einfach anlöten.<br />
Die Grundeinstellung des Reglers erfolgt,<br />
genauso wie beim Tensoric 8, mit der Taste neben<br />
dem Ein-/Ausschalter.<br />
Mit der serienmäßigen Einstellung des Reglers<br />
und mit Sensorkabel erfüllten Regler und Motor<br />
auf Anhieb die gewünschten Erwartungen.<br />
Die Regelbarkeit war vollkommen überzeugend.<br />
Beim Anfahren und auch beim Beschleunigen<br />
aus der Kurve heraus vermittelte der Antrieb das<br />
nötige Gefühl, das man bei einem heckgetriebenen<br />
Geländewagen benötigt. Auch die Bremse<br />
ließ sich ohne weitere Modifikation der Grundeinstellung<br />
feinfühlig dosieren. Der Motor gab<br />
sich ebenfalls keine Blöße und verrichtete zuverlässig<br />
seinen Dienst. Selbst nach zwanzig Minuten<br />
Fahrzeit konnte man das Gehäuse gefahrlos<br />
anfassen, ohne sich die Finger zu verbrennen.<br />
Auch sensorless, ohne Kabel, zeigte die Combo<br />
keine Schwächen.<br />
Das Feeling war immer noch vorhanden, die<br />
Charakteristik aber eine andere. Die Entscheidung<br />
hängt letztlich vom Wunsch des Fahrers<br />
oder dem Streckentyp ab. Wie beim Tensoric 8<br />
empfiehlt sich auch beim 1:10er Regler die Progbox<br />
zur Anpassung der vielfältigen Einstellungen.<br />
Technische Daten<br />
Tensoric 8 Fahrtenregler<br />
Motorlimit: ohne<br />
Spannungsbereich: 7,4 V - 22,2 V (2s – 6s LiPo/<br />
LiFe); 7,2 V – 21,6 V (6 – 18 Zellen NiMH)<br />
Funktionen: Vorwärts/Bremse;Vorwärts/Bremse/Rückwärts;Vorwärts/Rückwärts<br />
BEC: 5,8 V / 3,0 A<br />
Abmessungen: 55,6 x 46,6 x 34,0 mm<br />
Gewicht: 106 g (ohne Kabel)<br />
Einstellbare Modi: Auto-Bremse, Abschaltspannung,<br />
Startmodus, max. Bremskraft, max.<br />
Rückwärts-Leistung, Neutralbereich, Timing,<br />
Drehrichtung, LiPo-Zellenzahl<br />
Software-Update: möglich<br />
Empf. Verkaufspreis: 179,- €<br />
Hersteller/Vertrieb: Hacker<br />
Bezug: Fachhandel<br />
Der Sensoranschluss befindet sich auf dem<br />
hinteren Gehäusedeckel, der<br />
auch zur Justierung des Timings dient.<br />
Technische Daten<br />
Tensoric 10 Fahrtenregler<br />
Motorlimit: keine Angaben<br />
Spannungsbereich: 3,7 V – 11,1 V (1s – 3s LiPo/<br />
LiFe); 6,0 V – 10,8 V (5 – 9 Zellen NiMH)<br />
Dauerstrom: 160 A<br />
Max. Strom: 760 A<br />
Funktionen: Vorwärts/Bremse;Vorwärts/<br />
Bremse/Rückwärts;Vorwärts/Rückwärts<br />
BEC: 5,8 V / 3,0 A<br />
Abmessungen: 41,5 x 30,0 x 20,4 mm<br />
(ohne Lüfter)<br />
Gewicht: 44 g (ohne Kabel)<br />
Einstellbare Modi: Auto-Bremse, Abschaltspannung,<br />
Startmodus, max. Bremskraft, max.<br />
Rückwärts-Leistung, Neutralbereich, Timing,<br />
Drehrichtung, LiPo Zellenzahl<br />
Software-Update: möglich<br />
Empf. Verkaufspreis: 179,- €<br />
Hersteller/Vertrieb: Hacker<br />
Bezug: Fachhandel<br />
Die Skalar-10-Motorenpalette deckt die gängigsten Wicklungen<br />
(von 3.5T bis 21.5T) ab. Die Motoren verfügen über ein<br />
zweiteiliges Gehäuse mit recht großzügigen Kühlöffnungen.<br />
Warum Hacker im <strong>RC</strong>-Car?<br />
Rainer Hacker, der sich seit 1999 mit der Entwicklung<br />
von Brushlessmotoren beschäftigt, ist der<br />
Gründer und Namensgeber der Firma Hacker Motor<br />
GmbH aus Ergolding. Das Unternehmen entwickelt,<br />
fertigt und vertreibt Motoren, Regler und<br />
Akkus für den Modellsport. Obwohl der Schwerpunkt<br />
immer im Flugbereich lag, wo man unzäh-<br />
Die einzelnen Komponenten des Skalar 10 sind passgenau verarbeitet. Der Rotor ist gewuchtet und die breiten<br />
Lötfahnen sind perfekt an den Wicklungen verlötet.
<strong>RC</strong> <strong>CAR</strong> <strong>TECHNIK</strong><br />
<strong>Patrick</strong> <strong>Garbi</strong><br />
Mit der Progbox, die an der Sensorbuchse angeschlossen<br />
wird, lassen sich die vielfältigen Einstellmöglichkeiten<br />
des Reglers einfach überprüfen<br />
und ändern.<br />
soric 8 über das Servo-Anschlusskabel. Wenn<br />
der Empfänger in einer Box untergebracht ist,<br />
muss für jede Einstellung der Regler vom Empfänger<br />
getrennt werden. Um dies zu umgehen,<br />
empfehle ich den Einsatz eines kurzen Servo-<br />
Verlängerungskabels, das aus der Empfängerbox<br />
herausgeführt wird. So kann der Regler<br />
außerhalb der Box vom Receiver getrennt<br />
und mit der Progbox verbunden werden. Diese<br />
dient übrigens auch als Interface zum Herunterladen<br />
aktueller Softwareversionen von www.<br />
hacker-carline.de.<br />
Die Ansicht der unterschiedlichen Modi ist übersichtlich<br />
und leicht verständlich.<br />
Programmierung<br />
Prinzipiell können alle Einstellungen der Hacker-Carline-Regler<br />
über den Taster neben<br />
dem Schalter vorgenommen werden. Allerdings<br />
ist diese Prozedur recht umständlich. Wer<br />
die zahlreichen Einstellmöglichkeiten der verschiedenen<br />
Tensoric-Regler ausschöpfen und<br />
sinnvoll nutzen möchte, kommt um den Einsatz<br />
der für 49 € erhältlichen Progbox nicht herum.<br />
Mit ihr lassen sich die unterschiedlichen Parameter<br />
gezielt aufrufen und präzise eingeben.<br />
Während beim Tensoric 10 diese Einstellungen<br />
über den Sensoranschluss am Regler erfolgen,<br />
geschieht der gleiche Vorgang beim Tenlige<br />
nationale und internationale Erfolge, Europameister-<br />
und Weltmeistertitel erringen konnte,<br />
hatte die Firma Hacker bereits vor Jahren mit<br />
dem E 40 einen Brushless-Car-Motor entwickelt.<br />
Er wurde zur damaligen Zeit von einigen Firmen<br />
eingesetzt. Probleme mit den Antriebssträngen<br />
vieler Modelle, die für die Leistung nicht ausreichend<br />
dimensioniert waren sowie die Regler-Technologie,<br />
deren Entwicklung noch in den<br />
Kinderschuhen stecke, führte zur Einstellung der<br />
Motorenserie.<br />
Die Freigabe der Brushless-Systeme im Wettbewerb<br />
führte schließlich zu einem Boom in der<br />
Elektroszene. Inzwischen können selbst Großmodelle<br />
problemlos und zuverlässig mit Brushlessmotoren<br />
betrieben werden. Die Chance, Klassen<br />
wie ORE8 oder Short-Course mit dem Know-how<br />
der Firma Hacker bereichern zu können, war ein<br />
Grund für den Wiedereinstieg in den <strong>RC</strong>-Car-Bereich.<br />
Insgesamt soll die komplette Carline weiter<br />
ausgebaut werden. Detaillierte Aussagen zur<br />
weiteren Entwicklung und Planung wollte man<br />
sich aber nicht entlocken lassen.<br />
Ausbaufähig<br />
Mit der Carline-Serie legt Hacker im ersten Jahr<br />
einen perfekten Einstand hin. Regler und Motoren<br />
können überzeugen. Aufgrund der vielseitigen<br />
Einstellmöglichkeiten und der tadellosen<br />
Performance im Serientrimm eignen sich beide<br />
Combos für Profis, Hobbyracer und Basher. Betrachtet<br />
man die Anstrengungen, die Hacker auf<br />
seiner Internetplattform unternimmt, um seine<br />
Kunden mit neuesten Informationen und Softwareaktualisierungen<br />
zu versorgen, weiß man<br />
sich in guten Händen.