Phonokabel: PE 1 von Schulz Audio
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www.hoererlebnis.de<br />
Hörerlebnis<br />
<strong>PE</strong> 1 <strong>von</strong> Hans-Jörg <strong>Schulz</strong>
muster<br />
<strong>Phonokabel</strong>: <strong>PE</strong> 1 <strong>von</strong> Hans-Jörg <strong>Schulz</strong><br />
Wer audiophile Analog-Technologie auf<br />
höchstem klanglichen Niveau genießen<br />
möchte, muss auf jedes Detail achten. Kaum<br />
eine andere Kabelverbindung in der Hifianlage<br />
wirkt sich bezüglich der Wiedergabeeigenschaften<br />
so relevant aus wie die zwischen<br />
Tonarm und Phonostufe beziehungsweise<br />
diejenige zwischen externer Phonostufe und<br />
Vorverstärker. Dieser Umstand mutiert insbesondere<br />
für kleine Kabelmanufakturen zu einer<br />
großen Herausforderung.<br />
Wer noch vor 25 Jahren behauptete, er<br />
höre Unterschiede zwischen verschiedenen<br />
Kabeln, steckte schneller als er sich umschauen<br />
konnte in der Schublade für Esoteriker<br />
und Phantasten. Heute wissen wir: Geschulte<br />
Hörer sind selbstverständlich in der<br />
Lage, einen veränderten Klang wahrzunehmen.<br />
Und das Gehörte entspringt nicht nur ihrer<br />
Phantasie, ihrer Einbildung und ihrem sub-<br />
<strong>von</strong> Marco Kolks<br />
jektiven Ermessen.<br />
Hans-Jörg <strong>Schulz</strong> hat ein neues <strong>Phonokabel</strong><br />
entwickelt, das seine Entstehungsgeschichte<br />
in Deutschland hat und das nicht nur<br />
mit guten technisch überprüfbaren Daten ausgestattet<br />
ist, sondern überdies auch noch<br />
sehr gut klingt.<br />
Bekanntlich ist das Bessere des guten<br />
Feind und mit dem <strong>PE</strong> 1 löst der Entwickler<br />
aus Wiesbaden die Vorgänger ab. Der technische<br />
Aufbau ist dem eines Koax-Kabels sehr<br />
ähnlich. Der "heiße" Leiter ist ein hochreiner<br />
Silberdraht mit einem Durchmesser <strong>von</strong> 1,2<br />
mm. Die Isolierung der einzelnen Adern aus<br />
Foam/Skin-Polyäthylen verhindert nicht nur<br />
den Gleichstrom-Kurzschluss, sie sorgt auch<br />
für niedrige Hochfrequenz-Querströme zwischen<br />
den Leitern und senkt damit die Hochfrequenz-Dämpfung<br />
des Kabels. Halogenfreie<br />
Werkstoffe wie <strong>PE</strong> bieten eine deutlich bessere<br />
Grundisolation, die sich durch Aufschäumen<br />
noch steigern lässt. Die mangelnde<br />
Querdruckfestigkeit solcher Zell-<strong>PE</strong>-Mäntel<br />
behebt eine zusätzliche Haut aus unge-<br />
Es kommt zusammen,<br />
was zusammen gehört<br />
Hörerlebnis
<strong>Schulz</strong><br />
schäumtem Material. Man spricht dann <strong>von</strong><br />
Foam-Skin-<strong>PE</strong>. Die Füllmasse ist kompatibel<br />
mit der Polyäthylenisolierung, wobei die elektrischen<br />
und physikalischen Eigenschaften<br />
des Kabels nicht beeinträchtigt werden. Zwei<br />
Kupferkreuzgeflechte dienen der Abschirmung,<br />
eines da<strong>von</strong> ist versilbert. Die Kapazität<br />
gibt Hans-Jörg <strong>Schulz</strong> bei 1 Meter mit 54<br />
pF an, der Widerstand liegt bei 75 Ohm, deshalb<br />
ist es auch als Digitalkabel verwendbar.<br />
Die empfohlene Einspielzeit <strong>von</strong> 4-5 Stunden<br />
mutet relativ kurz an. Sicherlich spielt das<br />
<strong>PE</strong> 1 dann schon ganz ordentlich. Doch etwas<br />
mehr Geduld wird belohnt. In Disziplinen wie<br />
Räumlichkeit und Durchzeichnung legt es<br />
dann nach meinen Erfahrungen noch zu.<br />
Hörerlebnis<br />
Seinen Dienst verrichtet das <strong>PE</strong> 1 als<br />
Cinchvariante zwischen dem Pluto-Tonarm 5<br />
A mit einem Canary <strong>von</strong> van den Hul auf dem<br />
Fat Bob <strong>von</strong> Transrotor und der Röhren-Phonostufe<br />
843 <strong>von</strong> EAR. Weiter geht's über den<br />
Röhrenvollverstärker 845 Simply <strong>von</strong> Unison<br />
Research zu den Lautsprechern VC 7 <strong>von</strong><br />
Brodmann, ehemals Bösendorfer, derer sich<br />
Klangtipp<br />
Georges Bizet<br />
Carmen and L'Arlésienne Suites<br />
Decca /Speakers Corner<br />
<strong>Audio</strong>phile LP (180 g)<br />
Die Decca-Aufnahmen in der Victoria Hall in<br />
Genf stammen aus April und Mai 1958. Eingespielt<br />
hat sie das Orchestre de la Suisse<br />
Romande dirigiert <strong>von</strong> Ernest Ansermet , der<br />
eine fast schon kammermusikalische, intime<br />
Atmosphäre schafft. Ernest Ansermet erzeugt<br />
spanisches Lokalkolorit in "Carmen"<br />
und bietet somit einen interessanten Kontrast<br />
zur Folklore der Provence in "L'Arlesienne".<br />
Auch das erfreulich gute, natürliche<br />
und sehr räumliche Klangbild sowie die gute<br />
Pressqualität machen diese LP zu einer<br />
"zeitlosen" Empfehlung.<br />
Thelonious Monk<br />
It's Monk's time<br />
Columbia/ LP<br />
Thelonious Monk und sein Quartett um den<br />
Tenorsaxophonisten Charlie Rouse haben<br />
bei dieser LP viel Zeit auf Liedauswahl und<br />
Arrangement verwendet. Das Album enthält<br />
drei selten gehörte Monk-Kompositionen und<br />
drei Standards. Es zeigt Monk als Solo-<br />
Künstler, ebenso aber auch trotz teilweise<br />
extravaganten Spiels, er verknüpft beispielsweise<br />
die Stride Piano-Tradition sowie Ragtime<br />
mit seinem eigenen Stil, harmonisch<br />
eingebunden in sein Quartett. Überzeugend<br />
auch Charlie Rouse sowie Ben Riley am<br />
Schlagzeug. Allen, die Thelonious Monk kennen<br />
lernen wollen, sei diese Scheibe vorrangig<br />
ans Herz gelegt.<br />
Hörerlebnis
<strong>Schulz</strong><br />
vor einiger Zeit zu meiner vollen Zufriedenheit<br />
Ingo Hansen <strong>von</strong> Phonosophie angenommen<br />
hat. Alternativ spielt auch oft die Avantera <strong>von</strong><br />
<strong>Audio</strong> Physik. Das Umfeld ist erlesen, die Aufstellung<br />
und Abstimmung in langen Hörabenden<br />
penibel ausgelotet worden.<br />
Beim <strong>PE</strong> 1 handelt es sich hinsichtlich<br />
Frequenzgang, Ausgewogenheit, Detailwiedergabe,<br />
Ortbarkeit und räumlicher Staffelung<br />
um ein Spitzenprodukt. Die Abbildung des<br />
Klavierpiels des exzentrischen und heimlichen<br />
Königs des Bebop-Pianisten, Thelonious<br />
Monk, in der zehnminütigen Interpretation<br />
des Tin Pan Alley-Klassikers "Lulu's Back In<br />
Town" (Thelonious Monk, "It's Monk's Time";<br />
Columbia) ist lebendig und substanzvoll, nicht<br />
zuletzt, weil die Mitten intensiv wiedergegeben<br />
werden. Ganz weit oben im Hochtonbereich<br />
bei den beiden Klavier-Solo-Nummern,<br />
obige "Lulu" und der Gershwin-Standard<br />
"Nice Work If You Can Get It", ist im Vergleich<br />
zu dreimal so teuren Kabeln das Auflösungsvermögen<br />
wirklich nur minimal verringert - allerdings<br />
ohne Mangel an Luft-, was jedoch<br />
nur im direkten Vergleichshören zu erkennen<br />
ist. In großen Räumen sind die Positionen ge-<br />
Das Produkt:<br />
<strong>Phonokabel</strong><br />
(auch als Digitalkabel verwendbar)<br />
Länge nach Kundenwunsch<br />
Preis: ab 560 Euro<br />
Hersteller:<br />
Hans-Jörg <strong>Schulz</strong><br />
Germanenstraße 32<br />
65205 Wiesbaden<br />
Tel.: +49(0)6122-51432<br />
Mobil: +49(0)172-6751462<br />
E-Mail: jockischulz@web.de<br />
stochen scharf wiedergegeben, unterschwellig<br />
meint man das Monk-Quartett auf ihren<br />
festen Plätzen auszumachen. Das Reissue<br />
<strong>von</strong> Speakers Corner ist übrigens deutlich<br />
besser als die zuletzt erhältliche US-Industriepressung.<br />
Das hört man vor allem beim Tenorsaxophonspiel<br />
des langjährigen Weggefährten<br />
Monks Charlie Rouse.<br />
Bei klassischer Musik <strong>von</strong> Bizet ("Carmen<br />
and L'Arlésienne Suites"; Decca), die mit großer<br />
Ruhe interpretiert wird, fällt mir auf, dass<br />
die Wiedergabe <strong>von</strong> Ansermet und seinem<br />
Suisse Romande-Orchester nie einen bestimmten<br />
Drive verliert. Georges Bizet ist zu<br />
Recht ob seiner Originalität in Melodik und<br />
Kontrapunkt und wegen seiner Vorliebe für Instrumentierung<br />
und Klangfarbenkomposition<br />
berühmt. Das zeigt sich besonders in den<br />
nach Bizets Tod zusammengestellten Suiten<br />
aus Instrumentalstücken. Da hastet kein Musiker<br />
die Noten entlang. Mit Hilfe des <strong>PE</strong> 1<br />
wird das Anklingen der Töne deutlich akzentuiert,<br />
das Verklingen ist gleichgewichtig. Es<br />
entsteht eine rhythmische Skandierung des<br />
Musikmaterials mit leichter Betonung auf den<br />
Mitteltonbereich. Geiger bekommen einen anspringenden<br />
Bogen, Thelonious Monk in seinen<br />
Solopianostücken "Memories of you" und<br />
"Nice work if you can get it" ein vorwärtstreibendes<br />
Spiel. Das erinnert an eine Auffrischungskur,<br />
die Empfindungen weckt und Musikalität<br />
groß auf ihre Fahnen geschrieben hat.<br />
Schön, dass Hans-Jörg <strong>Schulz</strong> nicht auf<br />
bislang Erreichtem beharrt hat, offen war für<br />
neue Ideen. Meine analoge Wiedergabe hat<br />
an Charme gewonnen, auf den man, kennt<br />
man ihn einmal, nicht mehr verzichten möchte.<br />
Klanglich kommt mit dem <strong>PE</strong> 1 bei mir zuhause<br />
zusammen, was zusammengehört. MK<br />
Hörerlebnis