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Unsere Projektteams schultern eigenständig komplette ...

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Energietechnik<br />

Energy: Neue Chancen im Engineering<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Projektteams</strong> <strong>schultern</strong> eigenständig<br />

<strong>komplette</strong> Entwicklungspakete<br />

Was man bislang vor allem aus der Automobilindustrie und dem Flugzeugbau kannte, wird inzwischen auch<br />

für Hersteller im Bereich Energietechnik immer wichtiger. Neben der bereits seit Längerem praktizierten Auslagerung<br />

von Fertigungsinhalten an spezialisierte Lieferanten erwarten OEMs heutzutage die eigenständige<br />

Bearbeitung vollständiger Engineering-Packages durch Entwicklungs-Dienstleister.<br />

Auch bei Siemens Energy haben sich die Anforderungen an<br />

IndustrieHansa als strategischen Engineering-Dienstleister (EDL)<br />

verändert. So will der Kunde auftretende Auftragsspitzen nur<br />

noch kurzfristig mit externem Personal abdecken, welches „vor<br />

Ort“ eingesetzt wird. Künftig wird mehr Abwicklungsverantwortung<br />

zum EDL verlagert werden. Dies bedeutet für IndustrieHansa,<br />

dass Entwicklungs-Aufgabenpakete selbstständig mit in <strong>Projektteams</strong><br />

organisierten Mitarbeitern in eigenen Räumlichkeiten<br />

bearbeitet werden.<br />

Externes Know-how für höhere Flexibilität<br />

Diese Nutzung externer Ressourcen bietet für den Kunden eine<br />

Reihe von Vorteilen. Durch die Fremdvergabe der Engineering-<br />

Dienstleistungen kann sich der Kunde mit seinen begrenzten<br />

Ressourcen auf seine Kernkompetenzen fokussieren. Der<br />

Energieanlagenhersteller kann schneller und flexibel auf Auslastungsschwankungen<br />

reagieren und Belastungsspitzen durch<br />

den Engineering-Dienstleister abdecken. Außerdem hat er Zugriff<br />

auf das breitgefächerte Best-Practice-Wissen der EDL auf den<br />

Gebieten der CAD-Methodik und komplexer Simulationsverfahren<br />

wie zum Beispiel der FEM.<br />

Kosteneinsparungen bei höherer Transparenz<br />

Weiterhin hat der Kunde auf diese Weise durch den EDL einen<br />

Zugang zu innovativen Technologien und spezialisiertem Wissen<br />

wie beispielsweise dem Toleranzmanagement. Hierdurch kann<br />

einerseits die notwendige Ausführungsqualität sichergestellt<br />

werden. Andererseits ist dies für den Kunden kostengünstiger<br />

als dauerhaft eigene qualifizierte Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />

Neben Kosteneinsparungen von bis zu 25 Prozent schafft dieses<br />

Vorgehen für den Kunden eine höhere Transparenz bei der<br />

Erbringung der Engineering-Leistungen. Einfacher als bei einer<br />

Inhouse-Bearbeitung bietet die Auslagerung eine Möglichkeit<br />

des Benchmarks der Engineering-Dienstleistungen hinsichtlich<br />

Qualität, Kosten und Termintreue.<br />

Neue Herausforderungen für Kunden<br />

Die Funktion der kundeneigenen Konstruktionsabteilung wandelt<br />

sich tendenziell zu einer Art „Architekten“, der das Lösungskonzept<br />

vorgibt, den Entwicklungsprozess überwacht und das<br />

Zusammenführen der einzelnen „Gewerke“ managt. Daraus ergeben<br />

sich neue Herausforderungen an den Kunden. Die für das<br />

reibungsfreie Zusammenwirken von Kunde und Entwicklungsdienstleister<br />

notwendigen Prozesse müssen definiert, installiert<br />

und von beiden Parteien „gelebt“ werden.<br />

Klare Regeln und präzise Verträge sind ein Muss<br />

Insbesondere für das Änderungsmanagement gilt es eine klare<br />

Regelung zwischen Kunde und EDL zu treffen, da der Umfang der<br />

anfallenden Änderungen und somit die entsprechenden Kosten<br />

im Voraus nicht exakt zu bestimmen sind. Dabei muss der jeweilige<br />

Änderungsstand eindeutig dokumentiert werden.<br />

Ein Schwerpunkt der neuen Anforderungen liegt in der konkreten<br />

Vertragsgestaltung mit einer möglichst präzisen Beschreibung<br />

der zu erbringenden Leistungen. Insgesamt gesehen fokussieren<br />

sich die Aktivitäten des Kunden auf bestimmte Projektphasen<br />

und Leistungsinhalte wie zum Beispiel die Definition der Arbeitsinhalte,<br />

die Bereitstellung der Ausgangsdaten oder die Prüfung<br />

und Abnahme der Arbeitspakete.<br />

Planung sichert reibungslose Zusammenarbeit<br />

Die erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderungen wird<br />

durch mehrere Faktoren sichergestellt. Hierzu zählen neben der<br />

Qualität der Anforderungsspezifikation und einem transparenten<br />

Abnahmeprozess gleichfalls eine detaillierte Projektplanung.<br />

Auch eine hohe Akzeptanz der Outsourcing-Maßnahmen auf<br />

breiter Kundenbasis unterstützt die reibungsfreie Zusammenarbeit.<br />

Die räumliche Nähe und die Möglichkeit unkomplizierter direkter<br />

Kontaktaufnahme erleichtern die projektbegleitende Kommunikation.<br />

Durch die Installation eines Liaison Managers vor Ort<br />

können alle Ansprechpartner unmittelbar beim Kunden betreut<br />

und somit eine eindeutige Schnittstelle zwischen Kunde und<br />

EDL eingerichtet werden. Genau wie eine gute zwischenmenschliche<br />

Basis auf operativer Ebene zwischen Kunde und<br />

EDL erleichtert die Kontinuität der Ansprechpartner auf beiden<br />

Seiten die erfolgreiche Projektabwicklung.<br />

Verlässlichkeit und Vertrauen sind Erfolgsfaktoren<br />

Bei der sorgfältigen Auswahl des EDL berücksichtigt der Kunde<br />

nicht nur die Referenzen und langjährige Erfahrung des EDL,<br />

sondern auch das beim EDL vorhandene Know-how über alle<br />

relevanten Kundenprozesse. Weiterhin spielt die Anpassung<br />

des Projektabwicklungsprozesses beim EDL an die Bedürfnisse<br />

des Kunden eine wichtige Rolle. Hierzu zählen beispielsweise<br />

die Einführung analoger Quality Gates und die Durchführung<br />

analoger Reviews. Nicht zuletzt sind Verlässlichkeit und das<br />

gegenseitig aufgebaute Vertrauen wichtige Erfolgsfaktoren.<br />

IndustrieHansa stellt sich als strategischer Engineering-<br />

Dienstleister gerne diesen neuen Anforderungen. Für den<br />

Kunden Siemens Energy werden am Standort Mülheim an<br />

der Ruhr bereits erste Entwicklungsprojekte für Gas- und<br />

Dampfturbinen erfolgreich bearbeitet.


Interview<br />

Im Gespräch: Peter Thissen (Siemens Energy)<br />

Offenheit und proaktives Handeln<br />

sind Erfolgsfaktoren<br />

Die Umbrüche in der Energiewirtschaft erfordern auch bei Siemens Energy ein hohes Maß an Flexibilität.<br />

Entwicklungsaufgaben werden deshalb zunehmend an Engineering-Dienstleister wie IndustrieHansa verlagert.<br />

Inside sprach mit Peter Thissen, Abteilungsleiter in der Entwicklung für Dampfturbinen bei Siemens<br />

Energy in Mülheim an der Ruhr, über Anforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Vergabe <strong>komplette</strong>r<br />

Workpackages.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie im Allgemeinen mit Outsourcing<br />

an Engineering-Dienstleister (EDL) gemacht?<br />

Peter Thissen: Wir haben mit Werkverträgen, die wir unter<br />

Outsourcing verstehen, bisher gute Erfahrungen gemacht, auch<br />

wenn diese Vorgehensweise zu Beginn zusätzlichen Aufwand<br />

gegenüber dem internen Einsatz von Mitarbeitern für uns bedeutet.<br />

Der Ablauf der Vertragsabwicklung beim EDL unterscheidet<br />

sich in vielen Punkten von dem Siemens-internen Ablauf, da eine<br />

detalliertere Beschreibung des Arbeitspaketes erforderlich ist. Zu<br />

Beginn jeder Zusammenarbeit findet eine Lernphase statt. Während<br />

dieser Phase lernen der Auftragnehmer und Auftraggeber<br />

ihre jeweiligen Prozessabläufe kennen. Hierbei ist der intensive,<br />

direkte und offene Austausch für den Erfolg unerlässlich. Für die<br />

Auftragsabwicklung werden, anders als in der Arbeitnehmerüberlassung,<br />

durch den EDL eigene Teams gebildet, welche die<br />

Leistungserbringung sicherstellen.<br />

Was ändert sich dadurch für externe Mitarbeiter?<br />

Für sie ist es eine Umstellung, weil sie nun in selbständigen<br />

Teams beim EDL ein komplett freigegebenes Projekt erarbeiten.<br />

Das ist eine andere Vorgehensweise als es im Rahmen von<br />

Arbeitnehmerüberlassung der Fall ist. Erforderlich sind eigene,<br />

hochkompetente Teams sowie eine Anpassung aller Abläufe, um<br />

die vorgegebenen Leistungsmerkmale sicherzustellen.<br />

Wie gelingt das am besten?<br />

Eine Vorgehensweise kann sein, die Abläufe beider Partner<br />

darzustellen, um die Schnittstellen zu überprüfen und mögliche<br />

Probleme schnell zu erkennen. Das haben wir zusammen mit<br />

dem IndustrieHansa Management im Rahmen einer Wertstromanalyse<br />

gemacht und zahlreiche Erkenntnisse gewonnen.<br />

Die Eliminierung der erkannten Schwachstellen dient neben<br />

dem rein geschäftlichen Zweck auch der Motivation der beteiligten<br />

Mitarbeiter auf beiden Seiten, die dadurch neue Erfahrungen<br />

sammeln und von dem reibungslosen Ablauf der Auftragsabwicklung<br />

profitieren.<br />

Welchen Erfolg versprechen Sie sich von dem Einsatz<br />

von Engineering-Dienstleistern?<br />

Unser Hauptziel ist die Flexibilisierung gegenüber den schwankenden<br />

Entwicklungsvolumen sowie die Möglichkeit, Aufgaben<br />

nach Tätigkeitsarten zu separieren als Ergänzung zu unseren<br />

eigenen Kern-Know-how-fokussierten Entwicklungsaktivitäten.<br />

So können wir z. B. kurzfristig erforderliche Kapazitäten für<br />

Zeichnungs- oder Stücklistenanpassungen einsetzen, um<br />

Produktmodifikationen in der Serie durchzuführen. Die dadurch<br />

gewonnene Flexibilität eröffnet die Möglichkeit, Anpassungen<br />

schneller am Markt zu platzieren. Weiterhin sehen wir auch den<br />

Input von Ideen und Kompetenzen aus anderen Branchen als<br />

Chance, um selbst über den Tellerrand zu blicken und Innovationen<br />

dieser Bereiche auf eine Verwendbarkeit in unserem<br />

Geschäft zu prüfen.<br />

Welche Qualitätsanforderungen richtet die Siemens AG<br />

an ihre EDL?<br />

Die Erwartungen an die Qualität der Arbeitsergebnisse sind<br />

dieselben wie jene an unsere eigenen Mitarbeiter. Daher sind<br />

auch die Prüfschritte im Mindestumfang ein Teil der Beauftragung<br />

und Teil von Qualitätsaudits. Auswirkungen von Fehlern können<br />

in unserem Geschäftsfeld bedeutende Kosten und im schlimmsten<br />

Fall auch die Gefahr für Menschenleben nach sich ziehen. Aus<br />

diesem Grund gibt es bei der Qualität keinerlei Kompromisse.<br />

Und welchen Stellenwert hat Flexibilität für Sie?<br />

Flexibilität ist unsere Triebfeder für die Vergabe von Werkverträgen<br />

bei hohem Entwicklungsvolumen – aber auch bei Technologien,<br />

die im Hause nicht vorhanden sind und daher zugekauft<br />

werden sollen. Eine Erwartung darf hier nicht ungenannt bleiben.<br />

Proaktive Empfehlungen von Vorgehensweisen, einsetzbaren<br />

Technologien etc. aus anderen Branchen bieten einem EDL<br />

die Möglichkeit, sich aus der Vielzahl seiner Mitbewerber<br />

hervorzuheben.<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren<br />

für eine erfolgreiche Vergabe von Engineering-Workpackages?<br />

An erster Stelle steht natürlich die Kompetenz des EDL für die<br />

vorgesehenen Aufgaben, selbst wenn dafür spezielleres Knowhow<br />

erforderlich sein sollte. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die<br />

Kenntnis und klare Festlegung von Abläufen zwischen dem<br />

Auftraggeber und dem Auftragnehmer. Dazu gehört eine umfangreiche<br />

Klärung von Aufgabenpaketen sowie die Definition<br />

der erwarteten Ergebnisse und verwendeten Werkzeuge, um<br />

die direkte Weiterverarbeitung zu gewährleisten. Auch die IT-<br />

Schnittstelle hat je nach Aufgabe einen entscheidenden Einfluss<br />

auf den Umfang der möglichen Arbeiten.<br />

Wie steht es mit räumlicher Nähe?<br />

Nähe kann ein Vorteil sein. Das ist allerdings abhängig von der<br />

Aufgabe und der Häufigkeit der Meilenstein-Meetings, sollte aber<br />

nicht unterschätzt werden. Nicht zu vergessen ist eine regelmäßige<br />

und klare Kommunikation auch auf Managementebene,<br />

um übergreifende Themen schnell und direkt zu klären und deren<br />

Einfluss auf die Projektbearbeitung zu reduzieren.<br />

Peter Thissen, Abteilungsleiter in der Entwicklung<br />

für Dampfturbinen bei Siemens Energy<br />

Was kennzeichnet die Zusammenarbeit der Siemens AG<br />

mit IndustrieHansa als EDL?<br />

Vor allem Offenheit auch und gerade bei Punkten, die nicht ideal<br />

gelaufen sind. Wir reden bei Beauftragungen im Werkvertrag<br />

ja von komplexen Anforderungen. Zu der direkten und klaren<br />

Kommunikation kommt das Bestreben beider Seiten, die Abläufe<br />

ständig zu verbessern, sowie das gegenseitige Feedback als<br />

prägende Faktoren der erfolgreichen Zusammenarbeit mit<br />

IndustrieHansa.

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