Baugenossenschaft Familienheim - Familienheim Schwarzwald ...

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12 untEr miEtEr(n) gemeinsam stark! Sicher zu wohnen ist das dringendste Anliegen der Frauen in Jutiapa in El Salvador. Ein Erdbeben könnte ihre baufälligen Hütten und damit ihr Leben sofort zerstören. Deshalb hat in diesem Jahr – dem Internationalen Jahr der Genossenschaften – die DESWOS gemeinsam mit einer Frauengenossenschaft vor Ort ein Hausbauprojekt angeschoben. Die Wände ihrer winzigen Hütte bestehen aus baufälligem Holzgeflecht, der Boden ist aus Lehm. Eine Wasserversorgung, hygienische Toiletten, Strom gibt es nicht. Gesundheitspflege und Intimsphäre können hier kaum einkehren. Und bei jedem Erdbeben, stärkeren Regen oder Sturm betet Josefina Aguilar (63), dass ihr Heim nicht einstürzt. Die Natur zeigt sich regelmäßig von ihrer allzu gewaltigen Seite in Jutiapa, im Norden El Salvadors. Selbst wenn draußen alles still ist, wird Josefina Aguilar von Unruhe getrieben. Das Grundstück, auf dem die Hütte steht und die Kleinbäuerin Bohnen und Mais anpflanzt, hat sie nur gepachtet. Sie kann jederzeit vertrieben werden. Zudem muss sich Josefina allein um ihre sechsköpfige Familie kümmern. Viele Männer aus dem Dorf sind in der Stadt, um dort eine Arbeit zu finden und so die Familie zu unterstützen. Die Ernte reicht gerade zum Leben und für die Pacht. Josefina ist nicht allein mit ihrem Schicksal. So wie ihr geht es vielen Frauen in Jutiapa. Aus eigener Kraft können sie dieser Situation kaum entfliehen. Doch gemeinsam haben sie eine Chance – und mit etwas Hilfe zur Selbsthilfe. Die Frauen im Nachbarort Tejutepeque haben es vorgemacht. Sie haben eine Spar- und Kreditgruppe gegründet. Die „Asociación Cooperativa de Ahorro y Crédito Mujeres Solidarias“, kurz ACAMS. „Viele von uns haben jetzt erst lesen und schreiben gelernt. Aber die Idee der gegenseitigen Hilfe, die haben wir sofort verstanden“, erzählt Maria Maribel Abrego Mercado (35) stolz. Sie ist Mitglied bei ACAMS. Zunächst liehen sich die Frauen gemeinsam Geld von einer Bank, das sie in den Anbau von Obst- und Gemüse sowie ins Kleingewerbe investierten. Daraus entstand eine mit der Zeit stärker werdende Spargemeinschaft, die heute Kredite an Frauen vergibt. ACAMS zeigt den Frauen, wie man das Geld sinnvoll einsetzt, und
steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Die Frauengenossenschaft hilft aber nicht nur bei der Steigerung des Einkommens, sondern auch bei der Verbesserung der Wohnbedingungen inklusive Sicherheits- und Gesundheitsaspekte. Mit Unterstützung von DESWOS, der Deutschen Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e. V., realisiert ACAMS jetzt in der kleinen Ortschaft Jutiapa ein großes Hausbauprojekt. 60 Häuser werden errichtet, allesamt erdbebenresistent und ökologisch nachhaltig gebaut. Und jedes Haus mit einer integrierten Koch- und Waschstelle sowie einer Toilette. Baumaterialien wie Wandfertigteile und Dachziegel werden vor Ort in Selbsthilfe produziert. Die Frauen helfen mit, so gut sie können. Und sie zahlen, ihrem Einkommen entsprechend, einen Teil der Baukosten als Kredit bei der Genossenschaft zurück. Dieses Geld fließt in einen Rückzahlungsfonds, aus dem weitere Häuser gebaut werden können. „Das Hausbauprojekt der Frauen in El Salvador zeigt sehr schön, wie die genossenschaftlichen Ideen der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung den ärmeren Bevölkerungsgruppen eine bessere Zukunft ermöglichen“, sagt Alma Winkler von DESWOS. Die Organisation in Köln unterstützt seit über 40 Jahren notleidende Familien in Entwicklungsländern. Ziel ist es, Kindern und ihren Familien ein menschenwürdiges Zuhause zu geben. Wohnen sei schließlich ein Menschenrecht – überall. Und da sich vieles gemeinsam besser erreichen lässt, fördert die DESWOS vor allem genossenschaftliche Selbsthilfeprojekte. „Viele Menschen wissen jedoch gar nicht, was Genossenschaften genau sind“, so Winkler weiter. „Daher freut es mich sehr, dass die Vereinten Nationen das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen haben.“ Internationales Jahr der Kooperativen Mit dem genossenschaftlichen Ehrenjahr will die UN auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften aufmerksam machen und ihre Rolle für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vieler Länder betonen. Denn Genossenschaften fördern als lokal verwurzelte Unternehmen die Wirtschaftskreisläufe vor Ort. Sie zeigen, dass es durchaus möglich ist, zugleich nachhaltig zu wirtschaften und sozial verantwortlich zu handeln. Vor 150 Jahren haben Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch das deutsche Genossenschaftswesen begründet. Ihre Ideen und Grundwerte wie Regionalität, Partizipation, Gemeinschaft, Verantwortung und Vielfalt sind heute noch genauso aktuell, bedeutsam und wegweisend wie damals. Statistisch gesehen ist untEr miEtEr(n) 13 inzwischen fast jeder vierte Bundesbürger Genossenschaftsmitglied. 7.500 Genossenschaften gibt es hierzulande, aufgeteilt auf fünf großen Sparten: Genossenschaftsbanken, Wohnungsgenossenschaften, Raiffeisen-Genossenschaften, gewerbliche Genossenschaften und Konsumgenossenschaften. „So wie die anderen Sparten der Genossenschaften handeln auch die Wohnungsgenossenschaften sozial verantwortlich, repräsentieren bürgerschaftliches Engagement und rationale Betriebswirtschaft. Sie bieten ihren Mitgliedern weit mehr als nur ein Dach über dem Kopf “, sagt GdW- Präsident Axel Gedaschko (Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen). Mit ihren rund 2,2 Millionen Wohnungen – das sind zehn Prozent des Mietwohnungsbestandes in Deutschland – sichern die Wohnungsgenossenschaften für mehr als fünf Millionen Menschen bezahlbares und gutes Wohnen und entwickeln Städte und Quartiere mit. Und nicht nur hier. Ihr Wirkungskreis kennt keine Grenzen. So unterstützen die im GdW organisierten Wohnungsbaugenossenschaften ebenfalls das Hausbauprojekt in El Salvador – das Projekt im Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012! Damit legen sie ein stabiles Fundament für die Zukunft der Frauen und Familien in Jutiapa. Wer ebenfalls einen Baustein dazusteuern möchte, Spenden sind herzlich willkommen. Für einen Herd benötigt die DESWOS zum Beispiel eine Spende von 24 Euro, für eine Trockentrenntoilette 131 Euro, ein Waschhaus mit Toilette 219 Euro und ein komplettes Haus mit Kochherd und Sanitäranlage 1.330 Euro. Das Spendenkonto der DES- WOS ist bei der Sparkasse Köln Bonn (BLZ 370 501 98; Konto 660 22 21), das Spendenstichwort lautet „MZ Jutiapa“. n
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