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Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

1 <strong>Einleitung</strong><br />

Netzwerke bzw. Baugruppen werden üblicherweise durch Vierpolparameter beschrieben.<br />

Im Niederfrequenzbereich sind diese z.B. die Y-, Z-, A-, oder H-Parameter. Mit Hilfe dieser<br />

Parameter können die Zusammenhänge zwischen den Strömen und Spannungen an den Einund<br />

Ausgängen des Vierpols bestimmt werden. Dazu ist aber erst eine eindeutige Festlegung<br />

der Benennung und Zählpfeilrichtung der Eingangs- und Ausgangsgrößen am Vierpol<br />

erforderlich wie es Bild 1.1 zeigt.<br />

Z Q<br />

I 1<br />

I 2<br />

U Q<br />

Z U Vierpol<br />

0 1<br />

U 2<br />

Z in<br />

Bild 1.1 Festgelegtes Zählpfeilsystem<br />

Durch Messen von Spannung oder Strom an den äußeren Klemmenpaaren bei Leerlauf<br />

(I 1 oder I 2 ist null) und Kurzschluss (U 1 oder U 2 ist null) lassen sich die Vierpolparameter (Y-,<br />

Z-, A-, H-Parameter) an den Toren bestimmen.<br />

Für Hoch- und Höchstfrequenzschaltungen, bei denen die Abmessungen der Schaltelemente<br />

in die Größenordnung der Wellenlänge kommen, ergeben sich bei dieser Vorgehensweise<br />

einige Probleme:<br />

- Ströme und Spannungen lassen sich zwar definieren, sind aber nur in Sonderfällen an<br />

den Toren zu messen.<br />

- Exakte Kurzschlüsse und Leerläufe lassen sich nur schwer oder gar nicht realisieren,<br />

so kann z.B. ein Leerlauf bei hohen Frequenzen Leistung abstrahlen und wirkt somit<br />

als Antenne.<br />

- Aktive Bauelemente verhalten sich belastungsabhängig und neigen bei Kurzschluss<br />

und/oder Leerlauf oft zum Schwingen oder können gar zerstört werden.<br />

- Die Signale sind nicht nur zeit- sondern auch ortsabhängig; sie besitzen also<br />

Wellencharakter.<br />

Aufgrund dieser Problematik arbeitet man in der Hochfrequenztechnik mit den direkt<br />

messbaren Amplituden und Phasen der einfallenden und reflektierten Wellen am Vierpol und<br />

gelangt so zur Beschreibung durch die S-Parameter.<br />

1


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der Einführung und Verwendung der Wellengrößen,<br />

der Einbettung des Vierpols in das Wellenwiderstandssystem der Anschlussleitung und der<br />

Berücksichtigung der Leitungstheorie. Bild 1.2 zeigt die einzelnen Schritte.<br />

Vierpoltheorie + Leitungstheorie + Wellengrößen =<br />

S - Parameter<br />

I 1<br />

I 2<br />

I<br />

I h<br />

I r<br />

U 1<br />

U 2<br />

U h<br />

U<br />

U r<br />

a 1 b 2<br />

b 1 a 2<br />

Bild 1.2 Entwicklung der S-Parameter-Darstellung<br />

Um bei der S-Parameter-Messung zu gewährleisten, dass unmittelbar am Vierpolausgang ein<br />

von der Frequenz unabhängiger und damit immer konstanter Impedanzwert das Messobjekt<br />

belastet, wird es in das oben schon erwähnte Leitungssystem eingebettet, das vorne vom<br />

Generator leistungsangepasst (Z Q = Z 0 ) gespeist wird und am Ende mit einem angepassten<br />

Abschlusswiderstand Z a = Z 0 (z.B. 50 Ω) abgeschlossen wird.<br />

In Bild 1.3 ist dieser Zusammenhang dargestellt.<br />

Z Q = Z 0<br />

Z 0<br />

U Q<br />

Vierpol<br />

Z 0<br />

Z a = Z 0<br />

Bild 1.3 Angepasster Vierpol<br />

Nur in dieser Konfiguration wird keine Impedanztransformation der Last zum Vierpoleingang<br />

erfolgen. Der Vierpol (man spricht auch vom Zweitor) ist bei jeder Frequenz mit dem<br />

Lastwiderstand Z 0 belastet.<br />

Weicht nun die Impedanz des Zweitors eingangs- oder ausgangsseitig vom Wellenwiderstand<br />

der Anschlussleitungen ab, entstehen Reflexionen, die auf den Anschlussleitungen vom<br />

Zweitor weglaufen und messtechnisch erfasst werden können.<br />

Aus dem Verhältnis der reflektierten zu den hinlaufenden Spannungs- oder Stromwellen kann<br />

man auf die Größe der Reflexion schließen.<br />

Bezieht man die Spannungs- oder Stromwellen auf den Wellenwiderstand der<br />

Zuleitungssysteme, ist es möglich, aus der Größe der Reflexion direkt auf die fehlangepasste<br />

Impedanz des Zweitores zu schließen, die diese Reflexion verursacht hat.<br />

2


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

In Bild 1.2 wurde schon dargestellt, wie nach der Leitungstheorie die Spannungen und Ströme<br />

an einer Stelle auf der Leitung sich aus hinlaufenden und rücklaufenden Komponenten<br />

zusammensetzen.<br />

Es gilt für den Ort „z“ auf einer Leitung:<br />

U (z) = U h(z) + U r(z) (1.1)<br />

I (z) = I h(z) - I r(z) (1.2)<br />

Den Zusammenhang zwischen Strom und Spannung geben folgende Gleichungen wieder:<br />

U h = I h ÿ Z 0 U r = - I r ÿ Z 0 (1.3)<br />

Hierbei stellt Z 0 den Wellenwiderstand des Zuleitungssystems dar.<br />

Durch die Normierung der Gleichung (1.3) erhält man die Definitionsgleichungen der<br />

Wellengrößen.<br />

a n = U h<br />

Z 0<br />

= I h ÿ Z 0 = hinlaufende Wellengrößen (1.4)<br />

b n = U r<br />

Z 0<br />

= - I r ÿ Z 0 = reflektierte Wellengrößen (1.5)<br />

Durch diese Vorgehensweise erhält man somit Größen, welche die Dimension Leistung<br />

aufweisen und impedanzmäßig auf den Wellenwiderstand bezogen sind. Um sich die<br />

Bedeutung der normierten Wellengrößen zu veranschaulichen, muss berücksichtigt werden,<br />

dass deren Quadrate jeweils den in den Vierpol hinein- oder den aus dem Vierpol<br />

herauslaufenden Leistungen entsprechen. Man spricht deshalb auch von Leistungswellen. Da<br />

jetzt alle Wellengrößen die gleiche Dimension besitzen, kann man sie bei Berechnung oder<br />

Messung auch miteinander kombinieren, addieren oder subtrahieren. So kann man z.B.<br />

hinein- oder herauslaufende Ströme mit Hilfe der Gleichungen (1.4) und (1.5) durch die<br />

entsprechenden Spannungen ersetzen und so Strommessungen vermeiden.<br />

Mit den Gleichungen (1.1), (1.2) und den Gleichungen (1.4), (1.5) können die<br />

Zusammenhänge mit den bisherigen Spannungs- und Strombegriffen und den neuen<br />

Wellengrößen hergestellt werden. Die Indizes 1 und 2 beziehen sich dabei auf Eingang und<br />

Ausgang eines Vierpols bzw. Zweitors. Es ergeben sich die Gleichungen (1.6) und (1.7).<br />

U (z) = U h + U r = a 1 ÿ Z 0 + b 1 ÿ Z 0 = (a 1 + b 1 ) ÿ Z 0 = U 1 (1.6)<br />

I (z) = I h + I r = a 1<br />

1<br />

Z 0<br />

-b 1<br />

1<br />

Z 0<br />

=(a 1 + b 1 ) ÿ<br />

1<br />

Z 0<br />

= I 1 (1.7)<br />

3


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Streuparameter - Messplatz<br />

Löst man jetzt diese Gleichungen nach den interessierenden Wellengrößen a 1 und b 1 auf, so<br />

erhält man folgende Definitionsgleichungen für die Wellengrößen am Eingangstor des<br />

Zweitors:<br />

U 1 + I 1 ÿ Z 0<br />

a 1 =<br />

(1.8)<br />

2 ÿ Z 0<br />

b 1 =<br />

U 1 - I 1 ÿ Z 0<br />

2 ÿ Z 0<br />

(1.9)<br />

Für die Wellengrößen am Ausgang des Zweitors gilt analog:<br />

a 2 =<br />

b 2 =<br />

U 2 + I 2 ÿ Z 0<br />

2 ÿ Z 0<br />

(1.10)<br />

U 2 - I 2 ÿ Z 0<br />

2 ÿ Z 0<br />

(1.11)<br />

Um von der häufig verwirrenden Zweidrahtabbildung loszukommen, soll für die Definition<br />

der S-Parameter eine koaxiale Anordnung in N-Technik (Bild 1.4), bestehend aus einem<br />

Adapter und einem geeignetem Leitungsabschluss (z.B. 50 Ω-Abschluss), untersucht werden.<br />

b 2<br />

a 2<br />

S 22<br />

S 11<br />

S 21<br />

S 12<br />

a 1<br />

b 1<br />

Bild 1.4 „Flow Graph“ des Zweitors in N-Technik<br />

4


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Streuparameter - Messplatz<br />

Auf die Fläche unter dem Zweitor sind die Vorgänge projiziert, die sich an seinem Eingang<br />

und Ausgang abspielen. Diese Darstellung mit Wellengrößen nennt man „Flow Graph“,<br />

„Wellenflussdiagramm“ oder „Signalflussgraph“. Gespeist wird die Anordnung mit der<br />

hinlaufenden Welle a 1 .<br />

Ist der Vierpol am Eingang nicht angepasst, so verursacht er bereits hier einen reflektierten<br />

Wellenanteil (S 11 ); wäre der Leitungsabschluss nicht an die Leitung angepasst oder befände<br />

sich am Ausgang eine Quelle, die a 2 erzeugt, so würde dort ein weiterer rücklaufender Anteil<br />

(S 12 ) entstehen, der am Eingang als Beitrag zur Wellengröße b 1 erscheint.<br />

Diese Vorgänge können in Form folgender Zweitorgleichungen mathematisch beschrieben<br />

werden:<br />

b 1 = a 1 ÿ S 11 + a 2 ÿ S 12 (1.12)<br />

b 2 = a 1 ÿ S 21 + a 2 ÿ S 22 (1.13)<br />

Wobei die Größen a 1 , a 2 der hinlaufenden Wellen als unabhängige Variablen und b 1 , b 2 der<br />

reflektierten Wellen als abhängige Variablen anzusehen sind.<br />

In Matrizenschreibweise lautet das Gleichungssystem<br />

⎡<br />

⎢<br />

⎣<br />

b 1 ⎤<br />

⎥= ⎢ ⎡ S 11 S 12<br />

b 2 ⎦ ⎣ S ⎦ ⎥⎤ ÿ ⎢ ⎡ a 1<br />

21 S 22 ⎣ a ⎦ ⎥⎤<br />

(1.14)<br />

2<br />

oder in allgemeiner Form:<br />

[ b ] = || S || ÿ [ a ]<br />

(1.15)<br />

Man bezeichnet || S || als Streumatrix und ihre Koeffizienten S ik als Streuparameter<br />

(Scattering Parameter).<br />

Analog zur Vorgehensweise bei den Widerstands- und Leitwertparametern erfolgt die<br />

messtechnische Bestimmung der S-Parameter durch Nullsetzen einer Eingangs- bzw.<br />

Ausgangsgröße. Jedoch geschieht dies, wie in Bild 1.4 dargestellt, entsprechend der<br />

Leitungstheorie, durch einen reflexionsfreien Abschluss (a 2 = 0) mit dem entsprechenden<br />

Wellenwiderstand des Bezugssystems (z.B. 50 Ω).<br />

Man kann somit die Bestimmung der S-Parameter nahezu bei Betriebsbedingungen<br />

vornehmen.<br />

Im Einzelnen sind S 11 und S 21 bei Einspeisung einer Welle a 1 in Tor 1 mit reflexionsfreiem<br />

Abschluss an Tor 2 über die Gleichungen (1.12) und (1.13) zu bestimmen.<br />

5


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

S 11 = b 1<br />

a<br />

(1.16)<br />

1<br />

a 2 = 0<br />

S 21 = b 2<br />

a 1<br />

(1.17)<br />

a 2 = 0<br />

Für S 22 und S 12 gilt bei Einspeisung einer Welle a 2 in Tor 2 mit Anpassung an Tor 1, d.h.<br />

a 1 = 0<br />

S 22 = b 2<br />

a<br />

(1.18)<br />

2<br />

a 1 = 0<br />

S 12 = b 1<br />

a<br />

(1.19)<br />

2<br />

a 1 = 0<br />

Gemäß den Gleichungen (1.4) und (1.5) kann den Betragsquadraten der hin- und<br />

rücklaufenden Wellen eine anschauliche Bedeutung gegeben werden:<br />

0,5 ÿ |a 1 | ² am Eingang des Zweitors einfallende(verfügbare) Leistung<br />

0,5 ÿ |a 2 | ² am Ausgang des Zweitors einfallende Leistung<br />

0,5 ÿ |b 1 | ² am Eingang des Zweitors reflektierte Leistung<br />

0,5 ÿ |b 2 | ² am Ausgang des Zweitors austretende Leistung<br />

Wie aus den Bezeichnungen für die S-Parameter schon erkennbar ist, handelt es sich<br />

durchweg um komplexe Größen, die aus den nach Betrag und Phase zu messenden<br />

Wellengrößen in der Spannungs- oder Stromebene gewonnen werden. Dadurch, das jeder<br />

Parameter als Quotient zweier Wellengrößen ausgedrückt wird, hat bei der Ermittlung der<br />

Einzelgrößen gemäß Gleichung (1.4) und (1.5) die zunächst kompliziert aussehende<br />

Normierung mit Z 0 keine Bedeutung. Man muss nur bei jeder S-Parameterangabe ganz<br />

deutlich die Größe des Wellenwiderstandes von dem verwendeten Zuleitungs- und<br />

Messsystem angeben.<br />

Das Verhältnis von rücklaufendem und eingespeisten Signal an einem Tor eines Messobjekts<br />

ergibt die Reflexion, ausgedrückt durch den Reflexionsfaktor r.<br />

r = U r<br />

U h<br />

= - I r<br />

I h<br />

= b a<br />

r = | r | ÿ e jj (1.20)<br />

6


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Streuparameter - Messplatz<br />

Außerdem wird der komplexe Reflexionsfaktor häufig über die Wellenwiderstände der<br />

Leitungen definiert<br />

r = Z a - Z 0<br />

Z a + Z 0<br />

(1.21)<br />

wobei Z a der Lastwiderstand und Z 0 der jeweilige Wellenwiderstand ist.<br />

Durch Umstellen der Gleichung (1.21) ist es möglich, aus dem gemessenen<br />

Reflexionsfaktor r die Impedanz Z a wie folgt zu ermitteln.<br />

Z a = Z 0 ÿ 1 + r<br />

1 - r<br />

(1.22)<br />

Außer dem Reflexionsfaktor werden auch häufig die Welligkeit s (Stehwellenverhältnis<br />

VSWR) und die Rückflussdämpfung R D (Return Loss) zur Kennzeichnung der reflektierten<br />

Leistung verwendet. Bei vielen Messgeräten erfolgt die Anzeige logarithmisch, so dass man<br />

einen Begriff benötigt, der den Reflexionskoeffizienten logarithmisch ausdrückt.<br />

Es gelten:<br />

s = 1 + | r |<br />

1 - | r |<br />

R D = 20 ÿ log 1<br />

1<br />

| r |<br />

= 10 ÿ log<br />

| r |²<br />

(1.23)<br />

(1.24)<br />

Die Rückflussdämpfung gibt als logarithmisches Maß des Leistungsreflexionsfaktors | r | 2<br />

an, um wie viel die zurückkommende Leistung gegenüber dem Sendesignal gedämpft ist. Die<br />

Umrechnung der einzelnen Messwerte kann auf einfache Weise durch Benutzung der Tabelle<br />

A.1 oder des Diagramms A.2 geschehen.<br />

Wie bisher festgestellt wurde, handelt es sich bei den S-Parametern um die Quotienten der<br />

hin- und rücklaufenden Spannungs- und Stromwellen, deren Betragsquadrate als<br />

Leistungswellen definiert sind. In der Literatur werden die Betragsquadrate der gemessenen<br />

Leistungswellen häufig als logarithmische Größen dargestellt.<br />

Den Streumatrixelementen wird somit eine anschauliche Bedeutung gegeben:<br />

10 ÿ log | S 11 |² Reflexionsdämpfung am Eingang (1.25)<br />

10 ÿ log | S 22 |² Reflexionsdämpfung am Ausgang (1.26)<br />

10 ÿ log | S 21 |² Einfügungsdämpfung vorwärts (1.27)<br />

10 ÿ log | S 12 |² Einfügungsdämpfung rückwärts (1.28)<br />

7


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

2 Messprinzip<br />

Ziel der Messung ist die Bestimmung der Reflexions- und Transmissionsfaktoren<br />

(Übertragungsverhalten) von Netzwerken.<br />

In der Hochfrequenztechnik sind die Begriffe „Insertion-Loss“ (Einfügungsdämpfung) für die<br />

Transmissionsparameter (S 21 ,S 12 ) und „Return-Loss“ (Rückflussdämpfung) für<br />

Reflexionsparameter (S 11 ,S 22 ) gebräuchlich.<br />

Das zur S-Parameter-Bestimmung verwendete Messprinzip ergibt sich durch die<br />

Definitionsgleichungen (1.12) und (1.13). Man muss je nach S-Parameter, die<br />

entsprechenden, in das Netzwerk (Zweitor) hinein- oder herauslaufenden Wellenanteile<br />

(gekennzeichnet durch a 1 , a 2 , b 1 , b 2 ) bzw. ihre Quotienten nach Betrag und Phase ermitteln.<br />

Aus diesen Überlegungen lässt sich der grundsätzliche Messaufbau eines S-Parameter-<br />

Messsystems herleiten.<br />

Bild 2.1 zeigt, wie ein solches Messsystem prinzipiell aufgebaut ist.<br />

Auskoppelglied 1 Auskoppelglied 2<br />

Tor 1<br />

Tor 2<br />

a 1<br />

b 1<br />

b 2 a 2<br />

Messobjekt Z 0<br />

Generator<br />

Lastwiderstand<br />

a ' 1 b ' 1<br />

b ' 2 a ' 2<br />

Bild 2.1 Messsystem zur Bestimmung der Reflexions- und Transmissionsparameter<br />

Der Generator erzeugt ein HF-Signal, welches über das Auskoppelglied 1 zum Tor 1 des<br />

Messobjektes gelangt (Welle a 1 ). Ein Teil der Welle a 1 wird an Tor 1 reflektiert (Welle b 1 ),<br />

der Rest wird von Tor 1 nach Tor 2 übertragen (Welle b 2 ). Die Welle b 2 gelangt über das<br />

Auskoppelglied 2 zum Lastwiderstand.<br />

Ist der Lastwiderstand gleich dem Wellenwiderstand der Messanordnung, tritt hier keine<br />

weitere Reflexion auf a 2 = 0. In diesem Fall sind die Voraussetzungen geschaffen, die<br />

zur Bestimmung der S-Parameter nötig sind.<br />

Die ausgekoppelten Wellenanteile a ' 1, b ' 1 und b ' 2 stehen an den Messausgängen der<br />

Auskoppelglieder zur Verfügung, so dass mit Hilfe eines externen Rechners die komplexen<br />

Quotienten S 11 = b ' 1/ a ' 1 und S 21 = b ' 2 / a ' 1 berechnet werden können.<br />

Vertauscht man in der Messanordnung den HF-Generator und den Lastwiderstand, so ist es<br />

möglich, in entsprechender Weise S 22 und S 12 zu bestimmen.<br />

8


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Aus diesen Überlegungen lässt sich der grundsätzliche Aufbau eines automatisierten<br />

S-Parameter-Messsystems herleiten. Es besteht aus<br />

- einer Signalquelle, die das Eingangssignal liefert SMG<br />

- einem Reflektometer, um eingespeiste, reflektierte<br />

und übertragene Signale zu trennen:<br />

VSWR-Messbrücke<br />

- einem Indikator/Auswerteschaltung Vector Analyzer ZPV<br />

- Rechner- , Speicher- , Anzeigeteil und Drucker.<br />

In Bild 2.2 ist solch ein S-Parameter-Messsystem dargestellt.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

IEC-BUS<br />

Messplatzrechner<br />

Signalgenerator<br />

Drucker<br />

SMG<br />

Messbrücke ZRB2<br />

Bild 2.2 Rechnergesteuertes S-Parameter-Messsystem<br />

Mit diesem Messsystem ist es jetzt möglich, eine automatische Reflexionsfaktor- und<br />

Transmissionsfaktormessung durchzuführen. Solch ein Messplatz ermöglicht z.B. die<br />

Bezugsebene zu verschieben und mit Kalibrierungsmessungen die Messfehler des Systems zu<br />

bestimmen und abzuspeichern und sie bei der späteren Messung des untersuchten Zweitors<br />

dann rechnerisch zu berücksichtigen.<br />

Mit dieser Methode ist eine erhebliche Steigerung der Messgenauigkeit möglich. Weitere<br />

Vorteile sind die einfache Bedienung eines derartigen Messplatzes auch durch Ungeübte,<br />

sowie Zeitersparnis und Freiheit in der Form der Protokollierung.<br />

9


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

3 Versuchsdurchführung<br />

In diesem Versuch sollen die S-Parameter eines Notch-Filters (Bandsperre) und eines<br />

Breitbandverstärkers gemessen und im kartesischen Diagramm dargestellt werden.<br />

Des weiteren soll der Eingangsreflexionsfaktor des Breitbandverstärkers im Smith-Diagramm<br />

aufgenommen und daraus seine Eingangsimpedanz für einen vorgegebenen Frequenzwert<br />

ermittelt werden. Zur Anpassung der so ermittelten Eingangsimpedanz an 50 Ω soll dann mit<br />

Hilfe des Smith-Diagramms ein entsprechendes Anpassnetzwerk bestimmt werden.<br />

Um die Messfehler des Messsystems zu minimieren, werden Kalibriermessungen vor<br />

Aufnahme der entsprechenden Parameter durchgeführt.<br />

3.1 Messung am Notch-Filter<br />

Zur Analyse des Notch-Filters soll der Transmissionsfaktor S 21 nach Betrag und Phase<br />

gemessen werden. Des weiteren sollen die Betragsverläufe der S 11 - und S 22 -Parameter des<br />

Notch-Filters gemessen und im kartesischen Diagramm dargestellt werden.<br />

3.1.1 Messung des „Insertion-Loss“ -Parameters S 21<br />

Wenn Sie an den Messplatz kommen, sind normalerweise alle Geräte ausgeschaltet.<br />

Schalten Sie nacheinander den Messplatzrechner, den Signalgenerator (SMG) und den<br />

Vector- Analyzer (ZPV) ein.<br />

Achten Sie beim Messplatzrechner auch darauf, dass das Netzkabel vom Monitor richtig<br />

eingesteckt ist.<br />

Einstellungen am Signalgenerator (SMG) oder am Vector-Analyzer (ZPV) sind nicht<br />

notwendig, diese werden vom Messplatzrechner später automatisch vorgenommen.<br />

Wie schon in der Einführung beschrieben, wird zur Fehlerminimierung vor jeder Messung<br />

eine Kalibriermessung durchgeführt. Im Programm des Messplatzrechners wird die<br />

Kalibriermessung als „Eichmessung“ bezeichnet. Dieser Begriff wurde bei Erstellung des<br />

Messprogramms fälschlicherweise verwendet.<br />

Während der Messplatzrechner hochfährt, können Sie den Kalibrieraufbau in Bild 3.2 für<br />

diese Messung herstellen. Normalerweise ist der Vector-Analyzer (ZPV) und der<br />

Signalgenerator (SMG) schon richtig angeschlossen.<br />

Die Grundbauteile, die in diesem Versuch verwendet werden, sind normalerweise schon<br />

richtig zusammengesetzt und müssen im Versuchsverlauf nur an einer Stelle vorsichtig<br />

aufgeschraubt werden, um z.B. das Messobjekt anzuschließen.<br />

Zu den Grundbauteilen gehören:<br />

- zwei Durchgangsadapter<br />

- ein Power-Splitter<br />

- zwei Dämpfungsglieder<br />

- zwei Abschlusswiderstände<br />

10


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Der Aufbau der Grundbauteile ist in Bild 3.1 zu sehen<br />

Anschluss A (rot) vom ZPV-E2<br />

Anschluss B (schwarz) vom ZPV-E2<br />

50 W<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

DNF<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

Bild 3.1 Grundbauteile<br />

Anschluss<br />

vom Signalgenerator SMG<br />

Trennstelle für<br />

das Messobjekt<br />

Überprüfen Sie, ob die Messspitzen des Vector-Analyzers korrekt in die Durchgangsadapter<br />

eingesteckt sind. Die rote Messspitze, Anschluss A am ZPV- Einschub 2, ist in den linken<br />

Durchgangsadapter eingesteckt und die schwarze Messspitze in den rechten<br />

Durchgangsadapter.<br />

In Bild 3.2 sehen Sie den Kalibrierungsaufbau des Messplatzes zur Messung der Insertion-<br />

Loss-Parameter.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Power-Splitter<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Bild 3.2 Kalibrierungsaufbau bei Transmissionsmessungen<br />

11


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

In Bild 3.3 sehen Sie den Messaufbau dargestellt, der nach der Kalibrierung aufgebaut werden<br />

soll. Stellen Sie am Notch-Filter eine Bandmittenfrequenz von 800 MHz ein.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Messobjekt<br />

Tor 1<br />

Power-Splitter<br />

DNF<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

Tor 2<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Bild 3.3 Messaufbau zur Messung der Transmissionsgrößen am Notch-Filter<br />

Nachdem der Messplatzrechner hochgefahren ist und den Startbildschirm anzeigt, starten Sie<br />

das Messprogramm, in dem Sie eine beliebige Taste betätigen.<br />

Vor Beginn einer Kalibrierung oder Messung müssen einige Grundeinstellungen, z.B. für den<br />

Signalgenerator, eingegeben werden. Der Messplatzrechner stellt den Signalgenerator und<br />

den Vector-Analyzer automatisch ein.<br />

- Beginnen Sie mit dem Programmablauf durch Wahl der Option<br />

„Neue Parameter eingeben“ mit der Betätigung der Taste<br />

[F1]<br />

- Wählen Sie den Signalgenerator SMG: [F2]<br />

- Wählen Sie den ZPV-Einschub ZPV-E2: [F2]<br />

- Wählen Sie die Messart Übertragungsmessung: [F1]<br />

- Geben Sie einen Generatorpegel von 1 dBm ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste<br />

- Wählen Sie eine Lineare Einteilung der Frequenzachse aus: Sweep = 0<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste<br />

- Geben Sie eine Startfrequenz von 760 MHz ein.<br />

Drücken Sie dazu nach einander die Tasten „7“, „6“, „0“; der alte angezeigte Wert<br />

wird automatisch überschrieben, und bestätigen Sie die Eingabe mit „Enter“<br />

- Geben Sie eine Stoppfrequenz von 840 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste<br />

- Geben Sie eine Schrittweite von 1 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie jede dieser Eingaben mit der „Enter“ Taste.<br />

12


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Nachdem alle Werte richtig eingegeben wurden, muss dieser Eingabebildschirm mit der<br />

„Enter“-Taste bestätigt und gleichzeitig verlassen werden.<br />

Hinweis:<br />

Bei einer Fehleingabe bitte alle restlichen Werte eingeben; am Ende können alle Werte mit<br />

der Escape „ESC“ neu eingegeben werden.<br />

Nach Eingabe aller Werte erscheint der Bildschirm „Konfiguration der Messparameter“.<br />

- Wählen Sie „Messung aller S-Parameter“ mit der Taste [F7]<br />

- Wählen Sie den „S 21 -Parameter“ aus durch Drücken der Taste [F5]<br />

- Wählen Sie die „dB-Wert-Darstellung“: [F8]<br />

- Skalierung der Ordinate (Y-Achse) Amplitude: Min. = -50 dB<br />

Max. = 0 dB<br />

Phase: Min. = -180°<br />

Max. = 180°<br />

Mit diesen Angaben wird die Skalierung des Diagramms für die Messkurve vorgegeben.<br />

- Geben Sie als Überschrift „Notch-Filter“ ein.<br />

- Wenn der Kalibrieraufbau (Bild 3.2) noch nicht aufgebaut ist, stellen Sie ihn jetzt her<br />

und schließen Sie den SMG und ZPV an.<br />

- Rufen Sie nun die Kalibrierungsroutine auf durch Drücken der Taste [F2]<br />

- Um den Bildschirm „Eichmessung“ aufzurufen, drücken Sie die Taste [F8]<br />

Danach drücken Sie eine beliebige Taste (Enter o. Space), um die<br />

Kalibrierungsmessung zu starten.<br />

Der Messplatzrechner nimmt nun den entsprechenden Frequenzgangfehler der<br />

Messanordnung auf und speichert ihn ab, damit der Fehler bei der anschließenden<br />

Messung berücksichtigt wird.<br />

Nach Beendigung der Kalibrierungsmessung stellen Sie den Messaufbau, wie in Bild 3.3 zu<br />

sehen ist, her. Der Messplatzrechner wartet so lange, bis Sie den Messaufbau hergestellt<br />

haben und mit der „Enter“-Taste fortfahren.<br />

Hinweise:<br />

• Beim Umbau des Messaufbaus den ZPV und das SMX angesteckt lassen, um<br />

mögliche Frequenzfehler, die durch das Wiederanschließen entstehen könnten, zu<br />

vermeiden.<br />

• Lassen Sie alle Geräte eingeschaltet.<br />

• Vorsichtig nur die Schraubverbindung zwischen dem Power Splitter und dem DNF an<br />

der Anschlussseite B (vom ZPV) trennen (Bild 3.1) und das Notch-Filter einbauen.<br />

• Es ist auch zu beachten, dass der Buchse/Buchse-Adapter am Notch-Filter nicht in die<br />

Kalibriermessung einbezogen war. Dieser Adapter kann also das Messergebnis<br />

verfälschen. Dieser Fehler ist aber in diesem Aufbau nicht zu vermeiden.<br />

13


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Nach der Kalibrierung kann nun eine Messung mit Fehlerkorrektur durchgeführt werden.<br />

- Wählen Sie die Option „Messung mit Korrektur“: [F4]<br />

- Starten Sie die Betragsmessung mit der Taste Option „Amplitude“ [F3]<br />

- Wählen Sie die Option „neues Diagramm“ aus: [F1]<br />

Nun startet die Betragsmessung.<br />

- Falls der Drucker noch nicht eingeschaltet ist, schalten Sie den Drucker ein (rechts an<br />

der Außenseite) und kontrollieren Sie, ob das Papier richtig eingelegt ist.<br />

- Um die aufgenommene Messkurve auszudrucken, betätigen Sie die<br />

Taste [F6] „Hardcopy“.<br />

[F6]<br />

Bitte die Taste nur einmal drücken !!!<br />

Belassen Sie das Papier im Drucker, da die anschließende Phasenmessung auf die gleiche<br />

Seite gedruckt werden soll !<br />

Bitte warten Sie, bis die Messkurve komplett gedruckt wurde.<br />

- Starten Sie die Phasenmessung mit der Taste [F4]<br />

- Wählen Sie ein neues Diagramm aus : [F1]<br />

Nun wird die Phasenmessung durchgeführt.<br />

- Platzieren Sie einen Frequenzmarker bei 797 MHz durch<br />

das Drücken von<br />

[F5]<br />

- Um die Frequenz eingeben zu können, drücken Sie die Taste [F1]<br />

- Geben Sie die Frequenz ein (Tasten „7“ „9“ „7“ drücken) und bestätigen<br />

Sie mit „Enter“.<br />

- Drucken Sie den Phasenverlauf auf dem gleichen Blatt unter dem<br />

Betragsverlauf aus durch Drücken der Taste „Hardcopy“ [F6]<br />

Bitte warten Sie, bis die Messkurve komplett ausgedruckt wurde.<br />

Drehen Sie am Handrad, bis Sie das komplette Blatt entnehmen können.<br />

Drehen Sie das Papier wieder etwas zurück, damit die nächsten Messkurven auf<br />

einer Seite ausgedruckt werden können.<br />

- Um im Programm zurückzuspringen und um die nächste Messung<br />

durchzuführen, drücken Sie die Taste<br />

[F8]<br />

14


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

3.1.2 Messung der „Return-Loss“ -Parameter S 11 und S 22<br />

Bauen Sie den in Bild 3.4 dargestellten Kalibrieraufbau auf.<br />

Als Kurzschluss-Element verwenden Sie bitte den „Open-Short“ –Standard mit beidseitigem<br />

Gewinde mit der „Short“ – Seite (Kurzschluss) zur Messbrücke. Dadurch ist auch der<br />

Adapter zwischen der VSWR- Messbrücke und dem „Short“ in die Kalibrierung mit<br />

einbezogen.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

50 W<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Kurzschluss mit<br />

"Open-Short" - Standard<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Bild 3.4 Kalibrierungsaufbau zur 1-Punkt-Korrektur<br />

Zur Messung des Eingangsreflexionsfaktors S 11 gehen Sie wie folgt vor:<br />

- Wählen Sie neue Parameter aus: [F1]<br />

- Um die Messart zu ändern, betätigen Sie die Taste „Koppler“: [F7]<br />

- Wählen Sie eine Messung mit „Koppler oder Messbrücke“ : [F2]<br />

- Wählen Sie neue Parameter aus: [F1]<br />

- Zur Messung der S-Parameter, betätigen Sie [F2]<br />

- Wählen Sie den S 11 -Parameter aus: [F1]<br />

- Wählen Sie die dB-Wert-Darstellung: [F8]<br />

- Skalieren Sie die Ordinate (Y-Achse): Amplitude: Min. = -50 dB<br />

Max. = 0 dB<br />

Phase: Min. = -180°<br />

Max. = 180°<br />

15


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

- Rufen Sie die Kalibrierungsroutine mit der Taste [F2] auf: [F2]<br />

- Wählen Sie die Option „Kalibrierung 1 Punkt“: [F7]<br />

Starten Sie die Kalibriermessung mit „Enter“.<br />

Nach Beendigung der 1 Punkt-Korrektur-Messung stellen Sie den Messaufbau, wie er in<br />

Bild 3.5 zu sehen ist, her.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Abschlusswiderstand<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Messobjekt<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Tor 1<br />

Tor 2<br />

Bild 3.5 Messaufbau zur Messung des Return-Loss-Parameters S 11<br />

Um nun eine Messung mit 1-Punkt-Korrektur durchzuführen, gehen Sie wie folgt vor:<br />

- Betätigen Sie die Taste [F2]<br />

- Starten Sie die Betragsmessung mit der Taste [F3]<br />

- Wählen Sie ein neues Diagramm aus: [F1]<br />

Nun wird die Betragsmessung durchgeführt.<br />

- Drucken Sie die aufgenommene Messkurve aus: [F6]<br />

Bitte lassen Sie das Papier im Drucker, da der Ausgangsreflexionsfaktor S 22 auf die selbe<br />

Seite ausgedruckt werden soll.<br />

16


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Zur Messung des Ausgangsreflexionsfaktors S 22 des Verstärkers bauen Sie den in Bild 3.6<br />

dargestellten Messaufbau auf. Eingangs- und Ausgangstor des Notch-Filters sind dabei<br />

vertauscht.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Abschlusswiderstand<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Messobjekt<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Tor 2 Tor 1<br />

Bild 3.6 Messaufbau zur Messung des Return-Loss-Parameters S 22<br />

- Wählen Sie neue Parameter aus: [F1]<br />

- Zur Messung der S-Parameter drücken Sie [F2]<br />

- Wählen Sie den S 22 -Parameter: [F8]<br />

- Wählen Sie die dB-Wert-Darstellung: [F8]<br />

- Skalieren Sie die Ordinate (Y-Achse) Amplitude: Min. = -50 dB<br />

Max. = 0 dB<br />

Phase: Min. = -180°<br />

Max. = 180°<br />

- Starten Sie die Betragsmessung mit der Taste [F3]<br />

Nun wird die Betragsmessung durchgeführt.<br />

- Drucken Sie den S 22 -Parameterverlauf auf dem gleichen Blatt unter dem<br />

S 11 -Parameterverlauf aus mit der Taste<br />

[F6]<br />

Entnehmen Sie das Blatt mit den Parameterverläufen.<br />

17


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

3.2 Messungen am Breitbandverstärker<br />

Zur Analyse des Breitbandverstärkers soll sein Verstärkungsverhalten und seine Anpassung<br />

im Frequenzbereich von 100 MHz bis 1000 MHz gemessen werden. Der Verstärker wurde für<br />

einen Grundfrequenzbereich von 280 MHz bis 940 MHz ausgelegt.<br />

3.2.1 Messung der Verstärkung S 21<br />

Bauen Sie den in Bild 3.7 dargestellten Kalibrieraufbau auf und schließen Sie die 12V<br />

Spannungsversorgung an den Verstärker an.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

50 W<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

DNF<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Bild 3.7 Kalibrieraufbau für Transmissionsmessungen<br />

Nehmen Sie die folgenden Grundeinstellung des Messplatzes vor.<br />

- Um die Messparameter zu verändern, drücken Sie die Taste [F1]<br />

- Um die Konfiguration des Messplatzes zu ändern, drücken Sie [F8]<br />

- Beginnen Sie mit dem Programmablauf durch Wählen der Option<br />

„Neue Parameter eingeben“ mit Betätigung der Taste<br />

[F1]<br />

- Wählen Sie den Signalgenerator SMG: [F2]<br />

- Wählen Sie den ZPV-Einschub ZPV-E2: [F2]<br />

- Wählen Sie die Messart Übertragungsmessung ohne Koppler: [F1]<br />

- Geben Sie einen Generatorpegel von -20 dBm ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Wählen Sie eine lineare Einteilung der Frequenzachse aus: Sweep = 0<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Geben Sie eine Startfrequenz von 100 MHz ein.<br />

Drücken Sie dazu nacheinander die Tasten „1“, „0“, „0“; der alte angezeigte Wert<br />

wird automatisch überschrieben. Bestätigen Sie die Eingabe mit „Enter“.<br />

18


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

- Geben Sie eine Stoppfrequenz von 1000 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Geben Sie eine Schrittweite von 10 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Wählen Sie „Messung aller S-Parameter“ mit der Taste [F7]<br />

- Wählen Sie den S 21 -Parameter aus durch Drücken der Taste [F5]<br />

- Wählen Sie die dB-Wert-Darstellung: [F8]<br />

- Skalierung der Ordinate (Y-Achse) Amplitude: Min. = 0 dB<br />

Max. = 30 dB<br />

Phase: Min. = -180°<br />

Max. = 180°<br />

- Geben Sie als Überschrift „Breitbandverstaerker“ ein.<br />

- Rufen Sie nun die Kalibrierungsroutine auf durch Drücken der Taste [F2]<br />

- Um den Bildschirm „Kalibriermessung“ aufzurufen,<br />

drücken Sie die Taste<br />

[F8]<br />

Danach drücken Sie eine beliebige Taste (Enter o. Space), um die<br />

Kalibriermessung zu starten.<br />

Der Messplatzrechner nimmt nun den entsprechenden Frequenzgangfehler der<br />

Messanordnung auf und speichert ihn ab, damit der Fehler bei der anschließenden<br />

Messung berücksichtigt wird. Nach Beendigung der Kalibriermessung stellen Sie den<br />

Messaufbau, wie er in Bild 3.8 zu sehen ist, her.<br />

Der Messrechner wartet, bis Sie den Messaufbau hergestellt haben und Sie nach dem Aufbau<br />

mit einer beliebigen Taste fortfahren.<br />

19


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

50 W<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

Messobjekt<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

Tor 1<br />

Tor 2<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Bild 3.8 Messaufbau für Transmissionsmessungen (Insertion-Loss-Parameter S 21 )<br />

Nehmen Sie den Betragsverlauf des S 21 -Parameters im kartesischen Diagramm auf, und<br />

platzieren Sie zwei Frequenzmarker bei f 1 = 280 MHz und f 2 = 940 MHz. Gehen Sie dazu wie<br />

folgt vor:<br />

- Nachdem Sie den Messaufbau hergestellt haben, wählen Sie die Option<br />

„Messung mit Korrektur“:<br />

[F4]<br />

- Wählen Sie die Option „Amplitude“: [F3]<br />

- Wählen Sie die Option „Neues Diagramm“: [F1]<br />

Nun wird die Betragsmessung durchgeführt.<br />

- Wählen Sie die Option „Cursor“: [F5]<br />

- Drücken Sie die Taste [F1]<br />

- Geben Sie die Frequenz des ersten Markers ein („2“ „8“ „0“) und bestätigen<br />

Sie mit „Enter“.<br />

- Drücken Sie die Taste [F1]<br />

- Geben Sie die Frequenz des zweiten Markers ein („9“ „4“ „0“) und bestätigen<br />

Sie mit „Enter“.<br />

- Drucken Sie den Betragsverlauf aus : [F6]<br />

Bitte warten Sie, bis die Messkurve komplett ausgedruckt wurde.<br />

- Drücken Sie die Taste [F8], um den Ausgangsbildschirm aufzurufen. [F8]<br />

20


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Führen Sie nun eine Phasenmessung durch.<br />

- Wählen Sie die Option „Phasenmessung“: [F4]<br />

- Wählen Sie die Option „neues Diagramm“: [F1]<br />

Nun wird die Phasenmessung durchgeführt.<br />

- Drucken Sie den Phasenverlauf aus: [F6]<br />

Drehen Sie am Handrad, bis Sie das komplette Blatt entnehmen können.<br />

Drehen Sie das Papier wieder etwas zurück, damit die nächsten Messkurven auf<br />

einer Seite ausgedruckt werden können.<br />

3.2.2 Messung der „Return-Loss“ –Parameter S 11 und S 22<br />

Nehmen Sie die folgenden Grundeinstellungen des Messplatzes vor.<br />

- Um die Messparameter zu verändern, drücken Sie die Taste [F1]<br />

- Um die Konfiguration des Messplatzes zu ändern, drücken Sie [F8]<br />

- Beginnen Sie mit dem Programmablauf durch Wahl der Option<br />

„Neue Parameter eingeben“ durch Betätigen der Taste<br />

[F1]<br />

- Wählen Sie den Signalgenerator SMG: [F2]<br />

- Wählen Sie den ZPV-Einschub ZPV-E2: [F2]<br />

- Wählen Sie die Messart Reflexionsmessung : [F2]<br />

- Geben Sie einen Generatorpegel von -20 dBm ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Wählen Sie eine lineare Einteilung der Frequenzachse aus: Sweep = 0<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Geben Sie eine Startfrequenz von 100 MHz ein.<br />

Drücken Sie dazu nacheinander die Tasten „1“, „0“, „0“; der alte angezeigte Wert<br />

wird automatisch überschrieben. Bestätigen Sie die Eingabe mit „Enter“.<br />

- Geben Sie eine Stoppfrequenz von 1000 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Geben Sie eine Schrittweite von 10 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Wählen Sie die Option „Reflexionsmessung“: [F5]<br />

- Wählen Sie die Option „VSWR- Darstellung“: [F8]<br />

Skalieren Sie die Ordinate (Y-Achse) entsprechend: Min: 1<br />

Max: 2.2<br />

- Geben Sie nun die Überschrift „Breitbandverstaerker“ ein.<br />

21


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Bauen Sie jetzt den Kalibrieraufbau, wie in Bild 3.10 dargestellt, auf.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Abschlusswiderstand<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Kurzschluss mit<br />

"Open-Short" - Standard<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Bild 3.10 Kalibrierungsaufbau zur 1-Punkt-Korrektur<br />

- Wählen Sie die Option „Calibr.“: [F2]<br />

- Wählen Sie die Option „1 Punkt Kalibrierung“: [F7]<br />

Warten Sie, bis die Kalibriermessung abgeschlossen ist.<br />

Nachdem die Kalibriermessung abgeschlossen wurde, kann jetzt die Messung der<br />

Reflexionsparameter durchgeführt werden.<br />

Bauen Sie jetzt den in Bild 3.11 dargestellten Messaufbau für die Messung des S 11 -Parameters<br />

auf.<br />

22


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

50 W<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Messobjekt<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Tor 1<br />

Tor 2<br />

Bild 3.11 Messaufbau zur Reflexionsmessung mit 1-Punkt-Korrektur des S11-Parameters<br />

Für die Messung des S 11 -Parameters gehen Sie wie folgt vor:<br />

- Wählen Sie die Option „Messung mit 1-Punkt-Korrektur“: [F2]<br />

- Wählen Sie die Option „VSWR“ mit der Taste [F3]<br />

- Wählen Sie ein „Neues Diagramm“: [F1]<br />

Mit der Taste [F1] „Neues Diagramm“ startet die Messung automatisch.<br />

Bitte warten Sie, bis die Messung abgeschlossen ist.<br />

23


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Nun soll der S 22 -Parameter gemessen werden und im gleichen Diagramm dargestellt werden.<br />

Bauen Sie an dieser Stelle den Messaufbau für die Messung des S 22 -Parameters um, wie in<br />

Bild 3.12 dargestellt.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

50 W<br />

Abschlusswiderstand<br />

Abschlusswiderstand<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Messobjekt<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Tor 2 Tor 1<br />

Bild 3.12 Messaufbau zur Messung des Return-Loss-Parameters S22<br />

Gehen Sie dazu wie folgt vor:<br />

- Wählen Sie die Option VSWR mit der Taste [F3]<br />

- Wählen Sie die Option gleiches Diagramm: [F4]<br />

- Wählen Sie gleiche Farbe: [F4]<br />

Nun startet die Messung .<br />

Platzieren Sie nun zwei Frequenzmarker auf der Messkurve; dazu gehen Sie wie folgt vor:<br />

- Wählen Sie die Option „Cursor“: [F5]<br />

- Wählen Sie die Option „Frequenz“: [F1]<br />

- Geben Sie die erste Frequenz ein („2“ „8“ „0“).<br />

- Wählen Sie die Option „Frequenz“: [F1]<br />

- Geben Sie die zweite Frequenz ein („9“ „4“ „0“).<br />

- Drucken Sie die Messkurven aus: [F6]<br />

Lassen Sie das Papier im Drucker, um auch das Smith-Diagramm<br />

der nächsten Messung darauf auszudrucken.<br />

- Kehren Sie zum Ausgangsbildschirm zurück mit der Taste [F8]<br />

24


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

3.3 Bestimmung eines Anpassnetzwerkes für den Breitbandverstärker<br />

Weicht die Eingangsimpedanz des Breitbandverstärkers in einem nicht angepassten<br />

Frequenzbereich vom Wellenwiderstand der Anschlussleitung ab, entstehen Reflexionen.<br />

Dieser Zusammenhang wurde schon in der <strong>Einleitung</strong> erwähnt. Um die Eingangs- bzw.<br />

Ausgangsimpedanz des Breitbandverstärkers an das 50 Ω-System anzupassen, ist es<br />

notwendig, ein entsprechendes Anpassnetzwerk vorzuschalten.<br />

Solch ein Anpassnetzwerk ist allerdings nur für einen kleinen Frequenzbereich ausgelegt. Es<br />

soll nun ein Anpassnetzwerk für eine Frequenz von 820 MHz ermittelt werden. Hierzu muss<br />

als erstes die Eingangsimpedanz des Breitbandverstärkers bei einer Frequenz von 820 MHz<br />

ermittelt und daraus ein entsprechendes Ersatzschaltbild hergeleitet werden.<br />

Nehmen Sie dazu den S 11 -Parameter im Smith-Diagramm auf.<br />

Gehen Sie wie folgt vor:<br />

- Um die Messparameter zu verändern, drücken Sie die Taste [F1]<br />

- Zum Ändern der Konfiguration drücken Sie [F8]<br />

- Beginnen Sie mit dem Programmablauf durch Wahl der Option<br />

„Neue Parameter eingeben“ mit Betätigung der Taste<br />

[F1]<br />

- Wählen Sie den Signalgenerator SMG: [F2]<br />

- Wählen Sie den ZPV-Einschub ZPV-E2: [F2]<br />

- Wählen Sie die Messart Reflexionsmessung : [F2]<br />

- Geben Sie einen Generatorpegel von 1 dBm ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Wählen Sie eine lineare Einteilung der Frequenzachse aus: Sweep = 0<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Geben Sie eine Startfrequenz von 100 MHz ein.<br />

Drücken Sie dazu nacheinander die Tasten „1“, „0“, „0“, der alte angezeigte Wert<br />

wird automatisch überschrieben. Bestätigen Sie die Eingabe mit „Enter“.<br />

- Geben Sie eine Stoppfrequenz von 1000 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Geben Sie eine Schrittweite von 10 MHz ein.<br />

Bestätigen Sie diese Eingabe mit der „Enter“ Taste.<br />

- Wählen Sie „Messung aller S-Parameter“: [F7]<br />

- Wählen Sie den S 11 -Parameter: [F1]<br />

- Wählen Sie die Absolut-Wert-Darstellung: [F1]<br />

- Für die Darstellung der Messkurve wählen Sie das Smith-Diagramm: [F4]<br />

- Geben Sie die Überschrift „Breitbandverstaerker“ ein.<br />

- Rufen Sie die Kalibrierungsroutine auf: [F2]<br />

25


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Stellen Sie jetzt den Kalibrieraufbau, wie in Bild 3.13 zu sehen ist, her.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Abschlusswiderstand<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

Durchgangsadapter<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

DNF<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Kurzschluss mit<br />

"Open-Short" - Standard<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Bild 3.13 Kalibrieraufbau für die 1-Punkt-Korrektur<br />

- Wählen Sie die Option „1 Punkt Korrektur“ : [F7]<br />

Nun startet die Kalibriermessung.<br />

Nachdem die Kalibrierung abgeschlossen ist, bauen Sie den Messaufbau (Bild 3.14) auf.<br />

Vector Analyzer<br />

A B<br />

ZPV<br />

Abschlusswiderstand<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Power-Splitter<br />

VSWR-<br />

Messbrücke<br />

DNF<br />

Durchgangsadapter<br />

Durchgangsadapter<br />

50 W<br />

G<br />

Signalgenerator<br />

Messobjekt<br />

Abschlusswiderstand<br />

50 W<br />

DNF<br />

Dämpfungsglied 10 dB<br />

Adapter Buchse/Buchse<br />

Bild 3.14 Messaufbau zur Messung des Return-Loss-Parameters S11<br />

Tor 1<br />

Tor 2<br />

26


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Um nun die Messkurve des Return-Loss-Parameter S 11 im Smith Diagramm aufzunehmen,<br />

gehen Sie wie folgt vor:<br />

- Wählen Sie die Option „Messung mit 1 Punkt Korrektur“: [F2]<br />

- Wählen Sie die Option „Messung“: [F3]<br />

- Wählen Sie die Option „neues Diagramm“: [F1]<br />

Platzieren Sie einen Frequenzmarker bei 820 MHz, um die Eingangsimpedanz des<br />

Breitbandverstärkers bei dieser Frequenz aus dem Smith-Diagramm entnehmen zu können.<br />

- Wählen Sie dazu die Option „Cursor“: [F5]<br />

- Wählen Sie die Option „Frequenz“: [F1]<br />

Geben Sie die Frequenz von „820“ MHz ein und bestätigen Sie mit Enter.<br />

- Danach drucken Sie das Smith-Diagramm mit der aufgenommenen<br />

S 11 -Parameterkurve aus.<br />

[F6]<br />

Entnehmen Sie das Blatt aus dem Drucker.<br />

- Kehren Sie zum Ausgangsbildschirm zurück mit der Taste [F8]<br />

Nachdem alle Messungen durchgeführt wurden, schalten Sie den Messplatzrechner,<br />

Signalgenerator, den Drucker und den Vector-Analyzer aus.<br />

Kontrollieren Sie die Boxen mit den Messstandards auf Vollständigkeit.<br />

27


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

4 Versuchsauswertung<br />

4.1 Notch-Filter<br />

a) Ermitteln Sie die Einfügungsdämpfung des Notch-Filters<br />

b) Ermitteln Sie die 3dB-Bandbreite und die Notchtiefe des Filters.<br />

c) Bestimmen Sie den Betrag des Ausgangssignals des Notch-Filters bei einer Frequenz<br />

von 797 MHz (Eingangspegel 1V)<br />

4.2 Breitbandverstärker<br />

a) Ermitteln Sie die maximale Verstärkung des Breitbandverstärkers in dB und<br />

berechnen Sie daraus die Verstärkung als Absolutwert.<br />

b) Überprüfen Sie mit Hilfe der aufgenommenen VSWR- Messkurven, die im Folgenden<br />

aufgeführten Spezifikationen des Verstärkers:<br />

VSWR-ein < 1,6<br />

VSWR-aus


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Anhang<br />

Tabelle A.1<br />

29


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Diagramm A.2<br />

30


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Bilder<br />

Bild 4.1 Messplatzrechner, Signalgenerator, Vector-Analyzer, Drucker<br />

Bild 4.2 Grundbauteile aus Bild 3.1 in N-Technik<br />

31


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Bild 4.3 Notch Filter<br />

Bild 4.4 Breitbandverstärker<br />

32


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Bild 4.5 Messbrücke<br />

Bild 4.6 Messstandards (Kurzschlüsse, Leerläufe usw.)<br />

33


Labor für Hoch- und Höchstfrequenztechnik<br />

Streuparameter - Messplatz<br />

Bild 4.7 Messaufbau zur S 11 -Parametermessung am Breitbandverstärker<br />

34

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