Organ des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Wereines.
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(Zedlitz-Denkmal.) Am 28. Februar 1890 werden<br />
es 100 Jahre, dass auf dem Schlosse Johannesberg<br />
bei Jauernig in österr. Schlesien Josef Christian<br />
Freiherr von Zedlitz geboren wurde, <strong>des</strong>sen herrliche<br />
Muse dem gottbegnadeten Dichter ein unvergängliches<br />
Andenken sichert.<br />
Damit dies Gedächtnis auch einen sichtbaren<br />
Ausdruck erhalte, hat sich in der Stadt Jauernig-<br />
Johannesberg eine Anzahl von Verehrern <strong>des</strong> verewigten<br />
Dichters vereinigt, um sowohl eine festliche<br />
Begehung jenes hundertsten Gedenktages durchzuführen,<br />
insbesondere aber um die Errichtung eines<br />
Denkmals für den gefeierten Dichter auf einem geeigneten<br />
Platze seines Geburtsortes anzustreben<br />
Um dieses Denkmal aufs würdigste zu gestalten,<br />
wenden wir uns an alle Verehrer <strong>des</strong> Dichters mit<br />
der angelegentlichen Bitte, ein Scherflein hierzu gütigst<br />
widmen zu wollen.<br />
Gefällige Beiträge nimmt jeder der Unterzeichneten<br />
entgegen.<br />
Jauernig-Johannesberg, österr. Schles.,<br />
im October 1889.<br />
Für das Comité zur Errichtung eines Denkmals <strong>des</strong><br />
Dichters Josef Christian Freih. von Zedlitz;<br />
Franz Rösner,<br />
Bürgermeister.<br />
Johann Wiesner, Johann Peschke,<br />
fb. Rechnungsrath. fb. Forstinspector.<br />
C. Stenzel, Jo sef Heimann,<br />
fb. Camcraldirections-Secretär. Stadtsecretär.<br />
(Vom Ilirschbruniien.) Wie <strong>mährisch</strong>e Blätter<br />
melden, wird Ilerr Hofoperndirector W. Jahn, bekanntlich<br />
zu Hof in Mähren gebürtig, im Verein mit<br />
mehreren hervorragenden Kräften der Wiener Hofoper<br />
Ende Mai in Olmütz zwei Vorstellungen arrangieren,<br />
deren Reinerträgnis dem Fonde zur Erbauung eines<br />
Schutzhauses beim Hirschbrunnen zufließen soll.<br />
(Tropfsteinhöhle.) Wie uns ein geschätztes Vereinsmitglied<br />
mittheilt, wurde in den Kalksteinbrüchen<br />
<strong>des</strong> Stefan Feit in Setzdorf (nunmehr den Kindern<br />
<strong>des</strong>selben, der Kaufmannsgattin Frau Flora Hackenberg<br />
in Freiwaldau und Herrn Hugo Feit in Setzdorf,<br />
gehörig) eine Tropfsteinhöhle mit sehr schönen Gebilden<br />
(aufwärts strebenden und abwärts strebenden)<br />
entdeckt. Die Höhle erstreckt sich, wie uns weiter<br />
mitgetheilt wird, beträchtlich in die Tiefe und „mussten<br />
zwei Seile gebraucht werden, um einen Mann auf<br />
den Boden der Höhle zu bringen.“ A. K.<br />
(Der Sandberg und Hahnberg bei Jauernig)<br />
verdienen ihrer herrlichen Aussicht wegen die Beachtung<br />
<strong>des</strong> Touristen; denn wenn dieser vom Jauer-<br />
niger Schlossberge aus wohl die weite Neißer Ebene<br />
zu übersehen vermag, bleibt ihm der Anblick eines<br />
großen Theiles <strong>des</strong> südlichen <strong>Gebirgs</strong>zuges verwehrt,<br />
welcher mit allen seinen Einzelnheiten, den verschieden<br />
geformten Kuppen, Rücken, Ausläufern, den mannigfaltigen<br />
Thalbildungen, den Dörfern, den bis an den<br />
6 —<br />
http://rcin.org.pl<br />
Waldsaum hinaufreichenden Feldern u. s. w. vom<br />
Sand- und Hahnberge als ein überaus malerisches<br />
Bild sich präsentiert. Die kleine Mühe, sich von<br />
dieser Stelle einmal Stadt und Schloss anzusehen, wird<br />
mehr als belohnt, der Eindruck wird gewiss ein bleibender<br />
sein. In dem weiten Rundbilde gewahrt man:<br />
den Kapellenberg bei Wartha, Camenz, das Eulengebirge,<br />
Patschkau, Ottmachau, Neiße, die Bischofskoppe,<br />
den Querberg, den Hirschbadkamm, Altvater<br />
und Hochschar, Spitzberg, Waldeck, die Heidelkuppe,<br />
den hohen Stein u. s. w.<br />
Für den Geologen sind die beiden Hügel interessant,<br />
weil sie aus Steinschutt schichtenweise aufgebaut<br />
sind, ob durch fließen<strong>des</strong> Wasser oder durch<br />
Gletscher, darüber gebe uns eben ersterer Auskunft.<br />
Die Geröllmassen <strong>des</strong> Hahnberges bestehen aus Körnern<br />
und Knollen vornehmlich von Quarz, vermengt<br />
mit solchen von Granit, Gneis, Graphitgneis, Porphyr<br />
und Basalt. Gerundete Blöcke von Basalt kommen hier<br />
sehr zahlreich und in ansehnlicher Größe vor. In den<br />
Geröllmassen <strong>des</strong> Sandberges findet man den Basalt<br />
seltener, dafür öfter seine Verwitterungsproducte:<br />
ganze Klumpen einer krümligen, kalkigen Lehmart<br />
von grünlichgrauer Farbe. Kugeln und Blöcke aus<br />
Gneis sind hier weit zahlreicher; daneben findet man<br />
Porphyr, Amphibolite, Feuerstein und viel Quarz und<br />
schöne Eisennieren. So große Blöcke verschiedener<br />
Gesteine, wie sie am und um den Hahnberg in großer<br />
Zahl Vorkommen, sind am Sandberge seltener. Auf<br />
diesem findet der Botaniker: Helichrysum arenarium,<br />
De. Sand-Sonnengold, Immerschön. J. Mittmann.<br />
(Berichtigungen.) Die Mitgliederzahl der Section<br />
Olmütz beträgt nicht 99, sondern 105. Der Irrthum<br />
ist dadurch entstanden, dass die Vorstandsmitglieder<br />
nicht mitgezählt, resp. in das untenstehende Verzeichnis<br />
nicht aufgenommen wurden. Section Neiße zählt<br />
194 Mitglieder, da dieser Section noch Herr Restaurateur<br />
Ernst Schneider-Neiße als Mitglied beigetreten<br />
ist. In Nr. 6 <strong>des</strong> „Altvater“ sind die Druckseiten<br />
theilweise fehlerhaft angegeben, auf Seite 42 soll es<br />
heißen „Witkowitz“, Seite 43 Voranschlag pro 1890<br />
und nicht 1889, Seite 44 „Strobach“.<br />
(„Offene Briefe für Gartenbau, Land- und<br />
Forstwirtschaft“ ,) neue Monatsschrift im Verlage von<br />
Ernst Bahlsen in Prag-Weinberge, bringen in ihrer<br />
Probenummer außer einem interessanten Artikel über<br />
Wiesenbau (O. Kambersky) unter Neuestes „Die Sieger<br />
auf den englischen Chrysantemum indicum- Ausstellungen“<br />
von H. in London (mit 111.); „Die Goldblattrose“<br />
von Pfarrer Lepki; eine neue Treibgurke (mit<br />
Hl.); ferner den Anfang einer Abhandlung über<br />
Zimmerpflanzen, Arbeitskalender, Miscellen, Fragekasten<br />
u. a. m. Die so reich ausgestattete Monatsschrift<br />
stellt sich für den Leser fast kostenlos (Siehe<br />
Inserat in heutiger Nummer. D. R.) und strebt vor<br />
allem einen ausgedehnten nutzbringenden Verkehr der<br />
Fachinteressenten untereinander und hiedurch die Förderung<br />
dieser wichtigen Erwerbszweige an, weshalb