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Organ des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Wereines.

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die Ausgaben mit den Einnahmen in Einklang zu<br />

bringen, ist es unbedingt nöthig, dass vor Beginn<br />

<strong>des</strong> Vereinsjahres ein detaillirter Voranschlag aufgestellt<br />

werde, welcher nicht mehr Ausgaben zulässt,<br />

als Einnahmen vorhanden sind, wobei aber auch ein<br />

angemessener Betrag zur Tilgung der Schuld in die<br />

Ausgabe einzustellen ist, welcher alsdann dem Centralvorstande<br />

bei seinen Bewilligungen, dem Cassier<br />

bei den Zahlungen zur Richtschnur zu dienen hat.<br />

Der Delegirtenversammlung ist als Anhalt für ihre<br />

Bewilligungen ein solcher Voranschlag vorzulegen.<br />

Neustadt O.-S., den 6. September 1889.<br />

Dr. Exner.<br />

Zum Revisionsbefunde bemerkt der Cassier, dass<br />

die Abänderungen in einem vom Zimmermann Pompe<br />

zuviel verrechneten Betrage von l fl. 30 kr. bestehen,<br />

worauf sich wohl die Frage <strong>des</strong> Herrn Revisors aus<br />

Jägerndorf beziehen dürfte, ob die Professionistenrech- 1<br />

nungen revidiert werden. Selbstverständlich wird von<br />

Pompe der Betrag von 1 fl. 30 einbringlich gemacht<br />

werden.<br />

Für das Hochschar-Schutzhaus wurde im Vorjahre<br />

kein Pacht eingehoben, da dasselbe noch nicht<br />

ausgebaut war; daher konnte kein Pacht in Rechnung<br />

gestellt werden.<br />

Die Rechnungsbelege über Porto sind vom Herrn<br />

Präsidenten, Vicepräsidenten, Vereinssecretär und Herrn<br />

Blazek (für Versendung <strong>des</strong> „Altvater“ bei letzterem)<br />

ausgestellt.<br />

Ein Präliminare, wie es der Herr Revisor aus<br />

Neustadt verlangt, lag der vorjährigen Delegirtenversammlung<br />

in Freiwaldau auch vor, selbes erfreute sich<br />

nach der ermüdenden „Altvater“-Debatte einer sehr<br />

oberflächlichen Behandlung.<br />

F. Klein.“<br />

Die Eisenbahn von Hannsdorf nach<br />

Freiwaldau.<br />

Von Gustav Mi kusch.<br />

Die Zeit war gekommen, in der die Schreibtische<br />

und Pulte sowohl in den Bureaux der Beamten, als<br />

auch in den Studierstuben der Gelehrten ansehnliche<br />

Lücken zeigten, in der Schulbänke und Katheder verlassen<br />

und <strong>des</strong> sie belebenden Elementes ledig dastanden,<br />

dagegen die Bahnhöfe von ränzchenbelasteten<br />

Gestalten verschiedenen Alters und Berufes mehr als<br />

sonst belebt wurden. Die Sorgen ließen alle daheim,<br />

man sah nur heitere Gesichter, in denen die Erwartung<br />

glücklicher Tage, wie solche der Aufenthalt in Gottes<br />

freier Natur gewährt, hell leuchtete. Kurz die Wanderzeit<br />

und Wanderlust erwachte überall und fessellos<br />

vertheilte sich die Menge nach allen Richtungen der<br />

Windrose.<br />

Auch mich hat die Sehnsucht nach erfrischender<br />

<strong>Gebirgs</strong>luft aus der schwülen Athmosphäre der Großstadt<br />

nach den freundlichen Gegenden <strong>des</strong> <strong>mährisch</strong>­<br />

_ 4 —<br />

<strong>schlesischen</strong> <strong>Sudeten</strong>gebirges hingezogen. Meinerseits<br />

bedurfte es keiner langen Vorbereitung, zumal ich seit<br />

einer Reihe von Jahren den größten Theil der Ferien<br />

in demselben Orte zubringe. Es ist dies das im an-<br />

muthigen Frisathale gelegene Städtchen Schildberg.<br />

Von diesem Orte, der mir als Operationsbasis gedient,<br />

pflegte ich die malerischen Gegenden der <strong>mährisch</strong><strong>schlesischen</strong><br />

<strong>Sudeten</strong>, sowie ihre Nachbarn zu durchwandern.<br />

Vornehmlich war es der Spieglitzer Schneeberg<br />

und <strong>des</strong>sen Umgebung, sowie das hohe Gesenke,<br />

die auf mich eine große Anziehungskraft jederzeit<br />

übten. Wer von den freundlichen Lesern Gelegenheit<br />

gehabt, diese Landschaften näher kennen zu lernen,<br />

wird mir beipflichten, dass dieselben Freunden der<br />

schönen Natur einen lohnenden Ausflug gewähren.<br />

Lange genug lagen die Orte dieser <strong>Gebirgs</strong>gegend<br />

abseits von der Heerstraße, nur der leichte<br />

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Draht <strong>des</strong> Telegraphen erklomm ihre Höhen und gab<br />

Kunde von der fortschreitenden Cultur; die schwere<br />

Locomotive auch in diese Gegend zu führen, dazu<br />

wollte man sich lange nicht verstehen.<br />

Endlich kam es doch dazu, dass ein Schienenband<br />

über den Rücken dieses Gebirges gelegt und<br />

<strong>des</strong>sen gewerbfleißige Bevölkerung auch der Segnung<br />

<strong>des</strong> modernen Verkehrswesens theilhaftig wurde. Dies<br />

geschah durch den vor etwa anderthalb Jahren erfolgten<br />

Ausbau der Bahnstrecke Hannsdorf-Ziegen-<br />

hals. Es galt so manche Schwierigkeiten zu überwinden,<br />

um eine Eisenbahn durch theilweise enge<br />

Thäler, an schroffen Abhängen bis zu der Höhe von<br />

760 m (Ramsauer Sattel) zu führen und dann wieder<br />

allmählich auf die andere Seite <strong>des</strong> <strong>Gebirgs</strong>rückens<br />

hinabgleiten zu lassen. Interessant ist diese Bahn dadurch,<br />

dass sie in ihrem Betriebe vielfach abweicht<br />

von den Einrichtungen anderer Bahnen, deren Strecken<br />

durch zahlreiche Wächter bewacht und durch Barrieren<br />

und Schlagbäume vor Verkehrshemmnissen bewahrt<br />

werden. Auf der Strecke Hannsdorf-Freiwaldau finden<br />

wir kein Wächterhaus; an Kreuzungspunkten und<br />

Uebergangsstellen der Bahn mit einer Straße oder<br />

einem Wege mahnt uns die bloße Aufschrift „Achtung<br />

auf den Zug!“ zur Vorsicht. Auch der eigenthümliche<br />

Bau der Locomotive, sowie der am Ende eines jeden<br />

Personenzuges befindliche Aussichtswagen sind besondere<br />

Merkmale dieser Bahn und erinnern an die<br />

Ausrüstung der <strong>Gebirgs</strong>bahnen in den Alpengegenden.<br />

Abwechslungsreiche, malerische Landschaften und<br />

andere Gebilde der Natur ziehen da gleich den Bildern<br />

der Laterna magica an den Augen <strong>des</strong> Reisenden vorüber.<br />

Auch gut deutsches Blut hat in dieser Gegend<br />

seine Heimstätte aufgeschlagen und freut sich über den<br />

Besuch der Stammesgenossen aus Süd und Nord.<br />

Um die neue <strong>Sudeten</strong>bahn kennen zu lernen,<br />

machte ich mich eines Tages der letztverflossenen<br />

Ferien von Schildberg auf und gelangte nach einer<br />

zweieinhalbstündigen Wanderung nach der nächstgelegenen<br />

Bahnstation Eisenberg a. d. March, um von<br />

dort mit der Bahn nach Hannsdorf zu gelangen. Die

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