Organ des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Wereines.
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(Partie auf den Sehneeberg.) Aus Klein-<br />
Mohrau a. d. mähr. Grenzbahn erhalten wir eine Zuschrift,<br />
aus welcher wir Nachstehen<strong>des</strong> zum Abdruck<br />
bringen.<br />
„Als Ausgangspunkt einer <strong>Gebirgs</strong>partie, nicht<br />
bloß auf den Schneeberg, sondern auf eine ganze Reihe<br />
von Bergen, eignet sich ganz besonders Kl.-Mohrau<br />
a. d. mähr. Grenzbahn. Von hier ist nicht erst ein<br />
mehrere Stunden langes, einförmiges Thal zu durchwandern,<br />
wie dies von anderen Ausgangspunkten der<br />
Fall ist. Die Berge, auf welche es ja bei einer <strong>Gebirgs</strong>partie<br />
vorzugsweise ankommt, können, ich möchte<br />
sagen, alsbald bestiegen werden.<br />
Touristen, welche mit der Bahn ankommen, linden<br />
in dem 5 Minuten vom Bahnhofe entfernten Gasthause<br />
<strong>des</strong> Herrn C. Langer oder in der 30 Minuten entfernten<br />
Herberge der Briinner Section in Fr. C. Bäckers<br />
Gasthause gute, billige Verpflegung und Unterkunft.<br />
Bei längerem Aufenthalte im freundlichen Kl.-<br />
Mohrau können von hier Ausflüge auf die benachbarten<br />
Berge unternommen werden, so auf den im Süden befindlichen<br />
Ebereschberg mit den Ortschaften Grumberg<br />
und Hohenfluss, auf den im Osten gelegenen Sauberg<br />
mit Woitzdorf und schöner Aussicht nach Altstadt, das<br />
Goldensteiner und Wiesenberger Gebirge, das wie ein<br />
Panorama vor dem Beschauer liegt; im Westen auf<br />
den mit einem Redemptoristenkloster geschmückten<br />
Heidisch- oder Mariaberg und auf die im Norden gelegenen<br />
Vorberge <strong>des</strong> Spieglitzer Schneeberges. Alle<br />
diese Punkte sind von Kl.-Mohrau in l J/2 Stunden zu<br />
erreichen. Bei ungünstiger Witterung, wenn sonst<br />
Vorliebe vorhanden, können zwei gedeckte Kegelbahnen<br />
und gutes „Hannsdorfer“, welches in Felsenkellern<br />
seine angenehme Frische bewahrt, als Zeitvertreib<br />
dieneii.<br />
In der Verlängerung <strong>des</strong> Dorfes, lo Minuten von<br />
Fr. C. Bäckers Gasthause, der Schule und Kirche entfernt,<br />
beginnt links mit durchwegs geringer Steigung<br />
der Weg nach dem Schneeberg. Dieser führt zuächst<br />
durch Felder <strong>des</strong> Steinberges. Dort, wo der Wald beginnt,<br />
lassen wir uns neben einer Quelle im Schatten<br />
der Bäume nieder, um einen Rückblick zu halten.<br />
Außer den vorgenannten Bergen kommt auch der dem<br />
böhmisch-<strong>mährisch</strong>en Höhenzug angehörige und düster<br />
herüberschauende schwarze Berg bei Mähr.-Rothwasser<br />
in Sicht. Die Wanderung wird auf der linken Ab-<br />
dachung <strong>des</strong> Steinberges mit freier Aussicht nach |<br />
Groß-Mohrau, Rothfloß, Lipka, Grulich etc., dann über j<br />
Wiesen und durch Wälder der Bodenkoppe und <strong>des</strong><br />
Lattichberges bis zur Neuhausbaude fortgesetzt. Hier<br />
abermals eine Quelle mit frischem, klarem Wasser,<br />
Blick auf die tief unten rauschende March, den weiß-<br />
leuchtenden Marmorsteinbruch und in der Ferne die<br />
Gegend von Landskron.<br />
Von hier führt ein nur wenig getretener Fußsteig<br />
in senkrechter Richtung auf die Baude, über die<br />
blumige Wiese der dürren Koppe und durch die Allee<br />
der schwarzen Koppe bis zum Beginn der sogenannten<br />
j Hochallee. Von diesen zwei Bergen genießt man eine<br />
große Aussicht in das Innere Mährens und das angrenzende<br />
Böhmen. Zu unseren Füßen können wir<br />
auf dem schwellenden Boden viererlei Beeren nebeneinander<br />
finden: die Heidei-, Preißel-, Moor- und<br />
Moosbeere.<br />
Die sich links öffnende Hochallee, welche in<br />
schnurgerader Richtung, aber mit sehr unebenem Terrain<br />
zum Schneeberg führt, meide man und gehe noch<br />
einige Schritte vor. Da, wie durch einen Schlag hervorgezaubert,<br />
liegt reizend Altstadt mit seiner Umgebung,<br />
im Hintergründe der Kunzenberg, Saalwiesen-<br />
berg, Fichtlich und Keilberg vor unseren erstaunten<br />
Blicken.<br />
Es dauert lange, ehe wir uns aus dem Grase erheben,<br />
von dem Bilde losreißen und den Fußsteig, der<br />
sich in nächster Nähe befindet, betreten, um in der<br />
Richtung der Hochallee in den von Stubenseifen und<br />
Spieglitz kommenden, bereits markierten Weg einzu-<br />
mtinden und zum Schneeberg zu gelangen.<br />
Marchquelle, Schneebergkoppe, Aussicht, Schweizerei<br />
erlasse ich mir zu beschreiben.<br />
Für die Bequemlichkeit dieser Route, welche mit<br />
den Ruhepausen o bis 6 Stunden dauert, diene die<br />
Thatsache, dass dieselbe auch <strong>des</strong> Nachts mit 20 Kindern<br />
passiert wurde, ohne dass eines einen Unfall erlitten<br />
oder auch große Müdigkeit verspürt hätte.<br />
Im Interesse der Touristerei wäre eine Markierung<br />
dieses Weges und Aufnahme in die Touristenkarte<br />
sehr erwünscht. Schade wäre es, wenn dieser<br />
an wechselnden Bildern so reiche Wreg noch länger<br />
unbekannt bliebe.<br />
Der Abstieg vom Schneeberg erfolgt in fördernder<br />
Weise über Groß-Mohrau zurück nach Kl.-Mohrau,<br />
eventuell nach der Haltestelle Rothfloß. — Zuerst<br />
eine riesige Abdachung und dann ein schier nie enden<br />
wollen<strong>des</strong> Thal.“<br />
(Tarif für T riiger.) Der Vereinscassier Herr<br />
Klein vereinbarte mit den Trägern folgende Preise<br />
von Ramsau und Spornhau aus:<br />
Von Ramsau bis zum Georgs-Schutzhause 1 fl.<br />
r> >7 „ „ Heidebrünnel 1 fl. 60 kr<br />
n n „ „ Rothen Berg . 2 fl.<br />
n 5? über Rothen Berg zur Schweizerei<br />
. 3 fl. SO kr<br />
n J5 „ „ „ Schweizerei<br />
z. Schäferei 4 fl.<br />
n n „ „ „ Altvater nach<br />
Karlsbrunn 4 fl. 50 kr,<br />
» » nach dem Spieglitzer Schnee<br />
n<br />
berg längs der Lan<strong>des</strong>grenze 3 fl. SO kr,<br />
nach dem Spieglitzer Schneeberg<br />
über Altstadt . . . . 3 fl.<br />
Dieselben Preise gelten von Spornhau aus und sind<br />
Erkundigungen wegen Trägern in Ramsau bei dem<br />
Gastwirte Herrn Fröhlich, in Spornhau in dem Gasthause<br />
der Frau Kohout einzuholen. Daselbst stehen<br />
Wagen zum Abwiegen <strong>des</strong> Gepäckes zur Verfügung.<br />
http://rcin.org.pl