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Organ des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Wereines.

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— 32 —<br />

(Partie auf den Sehneeberg.) Aus Klein-<br />

Mohrau a. d. mähr. Grenzbahn erhalten wir eine Zuschrift,<br />

aus welcher wir Nachstehen<strong>des</strong> zum Abdruck<br />

bringen.<br />

„Als Ausgangspunkt einer <strong>Gebirgs</strong>partie, nicht<br />

bloß auf den Schneeberg, sondern auf eine ganze Reihe<br />

von Bergen, eignet sich ganz besonders Kl.-Mohrau<br />

a. d. mähr. Grenzbahn. Von hier ist nicht erst ein<br />

mehrere Stunden langes, einförmiges Thal zu durchwandern,<br />

wie dies von anderen Ausgangspunkten der<br />

Fall ist. Die Berge, auf welche es ja bei einer <strong>Gebirgs</strong>partie<br />

vorzugsweise ankommt, können, ich möchte<br />

sagen, alsbald bestiegen werden.<br />

Touristen, welche mit der Bahn ankommen, linden<br />

in dem 5 Minuten vom Bahnhofe entfernten Gasthause<br />

<strong>des</strong> Herrn C. Langer oder in der 30 Minuten entfernten<br />

Herberge der Briinner Section in Fr. C. Bäckers<br />

Gasthause gute, billige Verpflegung und Unterkunft.<br />

Bei längerem Aufenthalte im freundlichen Kl.-<br />

Mohrau können von hier Ausflüge auf die benachbarten<br />

Berge unternommen werden, so auf den im Süden befindlichen<br />

Ebereschberg mit den Ortschaften Grumberg<br />

und Hohenfluss, auf den im Osten gelegenen Sauberg<br />

mit Woitzdorf und schöner Aussicht nach Altstadt, das<br />

Goldensteiner und Wiesenberger Gebirge, das wie ein<br />

Panorama vor dem Beschauer liegt; im Westen auf<br />

den mit einem Redemptoristenkloster geschmückten<br />

Heidisch- oder Mariaberg und auf die im Norden gelegenen<br />

Vorberge <strong>des</strong> Spieglitzer Schneeberges. Alle<br />

diese Punkte sind von Kl.-Mohrau in l J/2 Stunden zu<br />

erreichen. Bei ungünstiger Witterung, wenn sonst<br />

Vorliebe vorhanden, können zwei gedeckte Kegelbahnen<br />

und gutes „Hannsdorfer“, welches in Felsenkellern<br />

seine angenehme Frische bewahrt, als Zeitvertreib<br />

dieneii.<br />

In der Verlängerung <strong>des</strong> Dorfes, lo Minuten von<br />

Fr. C. Bäckers Gasthause, der Schule und Kirche entfernt,<br />

beginnt links mit durchwegs geringer Steigung<br />

der Weg nach dem Schneeberg. Dieser führt zuächst<br />

durch Felder <strong>des</strong> Steinberges. Dort, wo der Wald beginnt,<br />

lassen wir uns neben einer Quelle im Schatten<br />

der Bäume nieder, um einen Rückblick zu halten.<br />

Außer den vorgenannten Bergen kommt auch der dem<br />

böhmisch-<strong>mährisch</strong>en Höhenzug angehörige und düster<br />

herüberschauende schwarze Berg bei Mähr.-Rothwasser<br />

in Sicht. Die Wanderung wird auf der linken Ab-<br />

dachung <strong>des</strong> Steinberges mit freier Aussicht nach |<br />

Groß-Mohrau, Rothfloß, Lipka, Grulich etc., dann über j<br />

Wiesen und durch Wälder der Bodenkoppe und <strong>des</strong><br />

Lattichberges bis zur Neuhausbaude fortgesetzt. Hier<br />

abermals eine Quelle mit frischem, klarem Wasser,<br />

Blick auf die tief unten rauschende March, den weiß-<br />

leuchtenden Marmorsteinbruch und in der Ferne die<br />

Gegend von Landskron.<br />

Von hier führt ein nur wenig getretener Fußsteig<br />

in senkrechter Richtung auf die Baude, über die<br />

blumige Wiese der dürren Koppe und durch die Allee<br />

der schwarzen Koppe bis zum Beginn der sogenannten<br />

j Hochallee. Von diesen zwei Bergen genießt man eine<br />

große Aussicht in das Innere Mährens und das angrenzende<br />

Böhmen. Zu unseren Füßen können wir<br />

auf dem schwellenden Boden viererlei Beeren nebeneinander<br />

finden: die Heidei-, Preißel-, Moor- und<br />

Moosbeere.<br />

Die sich links öffnende Hochallee, welche in<br />

schnurgerader Richtung, aber mit sehr unebenem Terrain<br />

zum Schneeberg führt, meide man und gehe noch<br />

einige Schritte vor. Da, wie durch einen Schlag hervorgezaubert,<br />

liegt reizend Altstadt mit seiner Umgebung,<br />

im Hintergründe der Kunzenberg, Saalwiesen-<br />

berg, Fichtlich und Keilberg vor unseren erstaunten<br />

Blicken.<br />

Es dauert lange, ehe wir uns aus dem Grase erheben,<br />

von dem Bilde losreißen und den Fußsteig, der<br />

sich in nächster Nähe befindet, betreten, um in der<br />

Richtung der Hochallee in den von Stubenseifen und<br />

Spieglitz kommenden, bereits markierten Weg einzu-<br />

mtinden und zum Schneeberg zu gelangen.<br />

Marchquelle, Schneebergkoppe, Aussicht, Schweizerei<br />

erlasse ich mir zu beschreiben.<br />

Für die Bequemlichkeit dieser Route, welche mit<br />

den Ruhepausen o bis 6 Stunden dauert, diene die<br />

Thatsache, dass dieselbe auch <strong>des</strong> Nachts mit 20 Kindern<br />

passiert wurde, ohne dass eines einen Unfall erlitten<br />

oder auch große Müdigkeit verspürt hätte.<br />

Im Interesse der Touristerei wäre eine Markierung<br />

dieses Weges und Aufnahme in die Touristenkarte<br />

sehr erwünscht. Schade wäre es, wenn dieser<br />

an wechselnden Bildern so reiche Wreg noch länger<br />

unbekannt bliebe.<br />

Der Abstieg vom Schneeberg erfolgt in fördernder<br />

Weise über Groß-Mohrau zurück nach Kl.-Mohrau,<br />

eventuell nach der Haltestelle Rothfloß. — Zuerst<br />

eine riesige Abdachung und dann ein schier nie enden<br />

wollen<strong>des</strong> Thal.“<br />

(Tarif für T riiger.) Der Vereinscassier Herr<br />

Klein vereinbarte mit den Trägern folgende Preise<br />

von Ramsau und Spornhau aus:<br />

Von Ramsau bis zum Georgs-Schutzhause 1 fl.<br />

r> >7 „ „ Heidebrünnel 1 fl. 60 kr<br />

n n „ „ Rothen Berg . 2 fl.<br />

n 5? über Rothen Berg zur Schweizerei<br />

. 3 fl. SO kr<br />

n J5 „ „ „ Schweizerei<br />

z. Schäferei 4 fl.<br />

n n „ „ „ Altvater nach<br />

Karlsbrunn 4 fl. 50 kr,<br />

» » nach dem Spieglitzer Schnee­<br />

n<br />

berg längs der Lan<strong>des</strong>grenze 3 fl. SO kr,<br />

nach dem Spieglitzer Schneeberg<br />

über Altstadt . . . . 3 fl.<br />

Dieselben Preise gelten von Spornhau aus und sind<br />

Erkundigungen wegen Trägern in Ramsau bei dem<br />

Gastwirte Herrn Fröhlich, in Spornhau in dem Gasthause<br />

der Frau Kohout einzuholen. Daselbst stehen<br />

Wagen zum Abwiegen <strong>des</strong> Gepäckes zur Verfügung.<br />

http://rcin.org.pl

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