Organ des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Wereines.
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Glasermeister und Kaufmann Förster durch Accla-<br />
mation gewählt. — Nach Erledigung der Tagesordnung<br />
begann die Abschi eds fei er für den scheidenden<br />
Herrn Mücke. Der Obmann der Section gedachte in<br />
von Herzen kommenden Worten der Verdienste, welche<br />
sich Herr Mücke um die Gründung und Förderung der<br />
Section erworben habe; er hob die allgemeine Hochachtung<br />
und Liebe hervor, welcher Herr Mücke sich<br />
nicht nur bei den Mitgliedern der Section Neisse, sondern<br />
auch im ganzen Gebirge erfreue; von allen Seiten<br />
werde sein Scheiden auf das schmerzlichste bedauert<br />
werden; die Liebe zu den heimatlichen Bergen und<br />
ihren biederen Bewohnern habe ihn auch bewogen,<br />
denselben noch vor seinem Scheiden einen Abschiedsbesuch<br />
zu machen; überall sei er zwar freundlich und<br />
herzlich empfangen worden, nur der von ihm 52 mal !<br />
bestiegene Altvater habe sich diesmal infolge der<br />
großen Schneemassen von ihm nicht bewältigen lassen.<br />
Zum Schlüsse gab der Obmann dem Wunsche, dass<br />
es dem scheidenden Schriftführer auch in Glogau gut<br />
ergehen möge, dadurch Ausdruck, dass er die Anwesenden<br />
aufforderte, in ein dreimaliges kräftiges Hoch<br />
auf Herrn Mücke einzustimmen. Als das dreimalige<br />
Hoch verhallt war, wurde von 10 Mitgliedern der<br />
schriftliche Antrag eingebracht, Herrn Mücke in Anerkennung<br />
seiner Verdienste zum Ehrenmitgliede<br />
der Section Neisse zu ernennen. Nachdem Herr Mücke<br />
durch einige seiner Freunde aus dem Saale geführt<br />
war, wurde der Antrag von dem Obmanne vorgelesen<br />
und unter allgemeiner Zustimmung genehmigt. Dieser<br />
Beschluss wurde sofort dem wieder in den Saal hereingeführten<br />
Herrn Mücke durch den Obmann in herzlichen<br />
Worten mitgetheilt. Herr Mücke war durch<br />
diese Anerkennung seiner Bemühungen so gerührt,<br />
dass er seinem Danke kaum Ausdruck zu geben vermochte;<br />
er wünschte der Section Neisse, dass sie<br />
weiter blühen möge und dass die Mitglieder besonders<br />
bei ihren Ausflügen auch seiner gedenken möchten.<br />
Herr Stadtsyndicus Hellmann brachte darauf<br />
einen Toast auf den früheren Obmann der Section,<br />
Herrn Rentier Habich, aus, welcher in nächster<br />
Zeit ebenfalls Neisse verlässt, um in Sohrau O.-S. zu<br />
wohnen. Herr Habich bedauerte, dass auch er nicht<br />
mehr ein thätiges Mitglied eines Vereines sein könne<br />
welcher sich besonders in der letzten Zeit unter der<br />
Leitung <strong>des</strong> jetzigen Obmannes zu großer Blüte entwickelt<br />
habe; daher trinke er auf das Wohl <strong>des</strong> Real-<br />
gymnasialdirectors Gallien. Zwischen den einzelnen<br />
Reden wurden allgemeine Lieder bald ernster,<br />
bald heiterer Weise gesungen, so dass allseitig eine<br />
gemüthliche Stimmung herrschte. Diese heitere Stimmung<br />
wurde noch durch ein Telegramm, welches die<br />
Section Altstadt, und durch eine Karte, welche die<br />
Section Jauernig geschickt hatte, gehoben. ‘ Auf Vorschlag<br />
<strong>des</strong> Obmannes wurde den beiden Sectionen<br />
eine Karte mit den Unterschriften der Anwesenden<br />
und den poetischen Grüßen, welche Herr Syndicus<br />
Hell mann und Herr Philo vom Walde sofort '<br />
http://rcin.org.pl<br />
verfassten, zug.esandt. — Fast in früher Morgenstunde<br />
trennten sich die Theilnehmer, in dem Bewusstsein,<br />
einen schönen Abend verlebt zu haben.<br />
Herr Mücke sagt bei seinem Scheiden aus<br />
Neisse und von den ihm so lieb gewordenen Bergen<br />
und deren Bewohnern allen ein herzliches Lebewohl,<br />
welches von dem innigen Wunsche „Auf Wiedersehen!“<br />
durchweht ist.<br />
(Section Olmütz.) Am 12. April 1. J., abends<br />
8 Uhr, hat im Clublocale <strong>des</strong> Hötel Lauer die Generalversammlung<br />
der Section Olmütz stattgefunden. Der<br />
Obmann, Herr Wilh. Lauer, begrüßte die Anwesenden<br />
mit einer freundlichen Ansprache und erklärte<br />
die Versammlung für eröffnet.<br />
Aus dem vom Schriftführer vorgetragenen Jahresberichte<br />
ist zu entnehmen, dass die Sectionsleitung im<br />
abgelaufenen Vereinsjahre ihre Hauptaufgabe in der<br />
Einrichtung <strong>des</strong> Olinützer Zimmers im Schutzhause<br />
auf der Hochschar erblickte. Die Sectionsleitung hat<br />
das Bewusstsein, ihre Aufgabe auf das allerbeste<br />
erfüllt zu haben; die Einrichtung unseres Zimmers<br />
ist in jeder Beziehung praktisch und gediegen, dabei<br />
von einer so vornehmen Eleganz, dass jeder Besucher<br />
auf das angenehmste überrascht ist. Die Abrechnung<br />
über die Einrichtung <strong>des</strong> Olmützer Zimmers wurde<br />
jedem Mitgliede separat zugestellt; es ist daraus ersichtlich,<br />
dass der Section nebst einigen äußerst wertvollen<br />
Gegenständen Geldspenden im Betrage von<br />
d 17 fl. 55 kr. zugiengen, die Ausgaben betrugen 212 fl.<br />
44 kr. und hatte die Differenz von 94 fl. 89 kr. die<br />
Sectionscassa zu decken. Der Bericht erwähnt ferner<br />
die an die löbl. k. k. Generaldirection der österr.<br />
Staatsbahnen eingebrachte Petition, dass der von<br />
Olmütz um 10 Uhr vormittags über Sternberg nach<br />
Schönberg abgehende Zug bis Freiwaldau verkehren<br />
möge; dieses Ansuchen wurde günstig erledigt und<br />
die directe Verbindung dieses Zuges bereits hergestellt;<br />
schildert weiters die von der Section im Vorjahre<br />
zu Pfingsten und am 24. Juni unternommenen<br />
Ausflüge in die <strong>Sudeten</strong> und berichtet über die am<br />
15. September in Mähr.-Schönberg abgehaltene Delegiertenversammlung,<br />
bei der unser Delegierter, Herr<br />
Lan<strong>des</strong>official Haier, wacker für die Interessen <strong>des</strong><br />
Vereines eingetreten ist.<br />
Der nun vorgetragene Cassabericht constatiert,<br />
dass von 105 Mitgliedern 210 fl. an Jahresbeiträgen<br />
eingiengen; außerdem giengen 4 fl. 46 kr. an Capitals-<br />
zinsen von der Olmützer Sparcassa ein, was mit Hinzurechnung<br />
<strong>des</strong> Cassastan<strong>des</strong> pr. 56 fl. 15 kr. vom<br />
Jahre 1888 eine Gesammteinnahme von 270 fl. 61 kr.<br />
ergibt; von diesen wurden 141 fl. 75 kr. an die Centralleitung<br />
abgeführt, 94 fl. 89 kr. zur Einrichtung<br />
<strong>des</strong> Olmützer Zimmers verwendet und für Legitimationskarten,<br />
den Vereinsdiener, Porto und diverse<br />
Spesen 20 fl. 74 kr. ausgegeben; mit Schluss <strong>des</strong> Jahres<br />
1889 verbleibt noch ein Cassastand von 13 fl. 23 kr.<br />
Herr Aug. K oberg berichtet, dass er sowie<br />
Herr Wilh. Math es die Rechnung in allen Theilen