22.12.2013 Aufrufe

wieder gut in Griechenland? - Institut für Weltwirtschaft

wieder gut in Griechenland? - Institut für Weltwirtschaft

wieder gut in Griechenland? - Institut für Weltwirtschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5<br />

Abbildung 1:<br />

Reales Wirtschaftswachstum <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong> im EU-Vergleich 2000–2014 a<br />

Prozent<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014*<br />

<strong>Griechenland</strong><br />

EU-27<br />

*Frühl<strong>in</strong>gsprognose 2013 der EU-Kommission. — a BIP zu Marktpreisen (Volumen), prozentuale Veränderung<br />

gegenüber dem Vorjahr.<br />

Quelle: EU-Kommission (2013a); Eurostat (2013a); eigene Darstellung und Berechnungen.<br />

Zwar verzeichneten mit dem Ausbruch der<br />

globalen F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise im Jahre<br />

2008 praktisch alle westlichen Industriestaaten<br />

e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>bruch der wirtschaftlichen Aktivität<br />

– und zwar umso mehr, je <strong>in</strong>tensiver die<br />

Verflechtung e<strong>in</strong>es Landes mit den Weltmärkten<br />

war. Dass der Fall <strong>Griechenland</strong> von anderer<br />

Qualität war, zeigte sich deutlich <strong>in</strong> der Phase<br />

nach dem Abkl<strong>in</strong>gen der unmittelbaren globalen<br />

Krise, als es <strong>in</strong> den anderen Industrieländern <strong>wieder</strong><br />

aufwärts g<strong>in</strong>g: Im Jahr 2010 konnte im<br />

Durchschnitt der EU-27 schon <strong>wieder</strong> e<strong>in</strong> Wachstum<br />

von 2,1 Prozent erzielt werden, <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong><br />

schrumpfte dagegen das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt<br />

(BIP) nach 3 Prozent im Jahre 2009 <strong>in</strong><br />

2010 um fast 5 Prozent. Im folgenden Jahr 2011<br />

erhöhte sich die Schrumpfungsrate des BIP sogar<br />

rekordverdächtig auf mehr als 7 Prozent.<br />

Damit forderten <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong> die <strong>in</strong> den Jahren<br />

der billigen Auslandskredite aufgehäuften<br />

Staatsschulden, der exzessive öffentliche und<br />

private Konsum sowie die weitgehend fehlende<br />

Wettbewerbsfähigkeit ihren Tribut. Von der Erholung<br />

an den Weltmärkten konnte die nur<br />

schwach mit dem Ausland verflochtene griechische<br />

Wirtschaft nicht profitieren. Stattdessen dom<strong>in</strong>ierten<br />

die kontraktiven Wirkungen der unumgänglichen<br />

Konsolidierung.<br />

Auch das soeben abgelaufene Jahr 2012 hat<br />

<strong>Griechenland</strong> abermals mit e<strong>in</strong>er deutlichen<br />

Schrumpfung des BIP abgeschlossen, das mit e<strong>in</strong>em<br />

M<strong>in</strong>us von 6,4 Prozent nur unwesentlich<br />

besser war als im Jahr 2011. Der Ausblick der<br />

EU-Kommission (2013a: 56–57) <strong>in</strong> ihrer Frühl<strong>in</strong>gsprognose<br />

<strong>für</strong> das laufende Jahr deutet wenig<br />

optimistisch nur e<strong>in</strong>e schwache Belebung<br />

an: Danach sollen Überhang-Effekte von 2012<br />

und die weitere fiskalische Konsolidierung <strong>für</strong><br />

2013 nochmals zu e<strong>in</strong>er (wenn auch etwas ger<strong>in</strong>geren)<br />

Schrumpfungsrate von 4,2 Prozent führen.<br />

Erst <strong>für</strong> 2014 erwartet die EU-Kommission<br />

<strong>wieder</strong> e<strong>in</strong> positives Wachstum von moderaten<br />

0,6 Prozent. Allerd<strong>in</strong>gs beruht diese Prognose auf<br />

e<strong>in</strong>er Reihe optimistischer Annahmen im H<strong>in</strong>blick<br />

auf angebotsseitige Verbesserungen: s<strong>in</strong>kende<br />

Lohnstückkosten, Produkt- und Dienstleistungsmarktliberalisierungen,<br />

die neue Geschäfts-<br />

und Beschäftigungschancen eröffnen,<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche Bankenrekapitalisierung und<br />

e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Stabilisierung der Wirtschaft, die<br />

<strong>wieder</strong> ausländische Investoren anlockt. Neben<br />

e<strong>in</strong>em Anstieg der Exporte hofft die Kommission

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!