wieder gut in Griechenland? - Institut für Weltwirtschaft

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Abbildung 20:
Private Verschuldung in Prozent des BIP 2002–2012
Prozent
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Griechenland Portugal Spanien Euroraum (16 Länder)
Quelle: Deutsche Bundesbank (2013a); Eurostat (2013m); eigene Darstellung und Berechnungen.
der private Konsum. Vor diesem Hintergrund
stellt sich die Frage, in welchem Umfang auch
die privaten Haushalte und Unternehmen über
eine hohe eigene Verschuldung zur griechischen
Schuldenmisere beigetragen haben.
Verschuldung der Haushalte
Nimmt man zunächst die Verschuldung der
privaten Haushalte und privaten Organisationen
ohne Erwerbscharakter als Maßstab, so zeigt
sich, dass diese seit Aufnahme in die Eurozone
in Relation zum BIP offenbar in geringerem
Maße bei inländischen Banken verschuldet waren
als es für den Euroraum (16 Länder) und
insbesondere für die anderen beiden südeuropäischen
Krisenländer Spanien und Portugal der
Fall ist (Abbildung 20). 29 Allerdings sind drei
Qualifikationen angebracht:
____________________
29 Die Daten von Abbildung 20 für die private Verschuldung
basieren auf der von der Deutschen Bundesbank
(2013a) veröffentlichten Bilanzstatistik der Monetären
Finanzinstitute, die von der Europäischen Zentralbank auf
der Basis der Meldungen nationalen Zentralbanken des
Euroraums zusammengestellt wird. Im Falle der in Abbildung
20 dargestellten gesamten Verschuldung privater
Haushalte und privater Organisationen ohne Erwerbscharakter
handelt es sich um die Bestände von Konsum-,
Wohnungsbau- und sonstigen Krediten, die in Relation
zum BIP der dargestellten Länder gesetzt wurden.
Im Zeitablauf ist die private Verschuldungsquote
Griechenlands bis zum Ausbruch der unmittelbaren
Staatschuldenkrise stetig gewachsen.
Begannen die griechischen Haushalte bei
Aufnahme des Landes in die Eurozone im Jahre
2002 bei einem im internationalen Vergleich
niedrigen Wert von rund 20 Prozent des BIP, so
näherte sich die Quote im Zeitablauf mehr und
mehr dem Durchschnitt in der Eurozone an.
Ende 2007 war schon die 40-Prozent-Marke erreicht.
Mitte 2010 erfolgte dann ein Strukturbruch.
Die von der Deutschen Bundesbank (2013a) bereitgestellte
Datenreihe enthält zwischen Mai und
Juni 2010 einen Sprung von 98 auf 133 Mill.
Euro. Während sich die Schuldenstände in Griechenland
seit Anfang 2008 mit einigen Schwankungen
zwischen 95 und 102 Mrd. Euro eingependelt
hatten, stiegen sie nach diesem Strukturbruch
wiederum nur mäßig auf 134 Mrd. Euro
an und gingen schließlich leicht auf 120 Mrd.
Euro zurück. Es ist zu vermuten, dass es sich
hier um eine Neubewertung der griechischen
Schulden bei inländischen Banken handelt, weil
alle Teilaggregate der Bilanzstatistik der Monetären
Finanzinstitute einen ähnlichen Sprung
aufweisen. Insofern erscheint die Annahme gerechtfertigt,
dass die privaten Schulden Grie-