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wieder gut in Griechenland? - Institut für Weltwirtschaft

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26<br />

Abbildung 14:<br />

Gläubigerstruktur der griechischen Staatsverschuldung 2012/2013 (Mrd. Euro)<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

IWF Euro-Länder EZB Private Sonstige<br />

Jahresbeg<strong>in</strong>n 2012 Jahresbeg<strong>in</strong>n 2013<br />

Quelle: Kaiser (2012); IMF (2013); eigene Darstellung.<br />

zu kürzen oder ihre E<strong>in</strong>nahmen durch höhere<br />

Steuern zu steigern, um <strong>für</strong> die getätigten Abschreibungen<br />

aufkommen zu können sofern sie<br />

sich nicht selbst höher verschulden wollen.<br />

Dieses Risiko entsteht zudem nicht nur durch<br />

die bilateralen Kredite und EFSF-/ESM-Garantien,<br />

auch der Anleihebestand der EZB ist <strong>für</strong><br />

den Steuerzahler relevant: Sollte die EZB bei<br />

e<strong>in</strong>em Schuldenschnitt teilweise Abschreibungen<br />

vornehmen müssen, wären die EU-Staaten<br />

schlimmstenfalls zur Rekapitalisierung und damit<br />

zu E<strong>in</strong>zahlungen gemäß ihren jeweiligen<br />

Anteilen an der EZB verpflichtet. Der mögliche<br />

Verlust entspricht zwar nicht dem Nom<strong>in</strong>alwert<br />

der gehaltenen Anleihen, da davon auszugehen<br />

ist, dass die EZB am Sekundärmarkt e<strong>in</strong>en<br />

niedrigeren Preis gezahlt hat. Das Risiko <strong>für</strong> den<br />

Steuerzahler wird dennoch erhöht – <strong>in</strong>sbesondere<br />

wenn man berücksichtigt, dass die Kredite<br />

des IWF bevorzugt behandelt werden und im<br />

Falle e<strong>in</strong>es Schuldenschnitts zuerst bedient würden.<br />

Bisher steht den EZB-Abschreibungen<br />

allerd<strong>in</strong>gs das Verbot der monetären Staatsf<strong>in</strong>anzierung<br />

entgegen. Doch die Krise hat gezeigt,<br />

dass Regeln offensichtlich dehnbar s<strong>in</strong>d<br />

bzw. folgenlos missachtet werden können.<br />

Welchen Umfang haben die Rettungspakete?<br />

Die veränderte Gläubigerstruktur und faktische<br />

Risikoübernahme durch die Euroländer ist auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Kredite im Rahmen der beiden<br />

bisher beschlossenen Rettungspakete zurückzuführen.<br />

Aufgrund der Vielzahl von Auszahlungen,<br />

Tranchen, Abreden und Programme ist das<br />

Gesamtbild der Maßnahmen ausgesprochen unübersichtlich<br />

geworden. Tabelle 6 bietet e<strong>in</strong>e<br />

Übersicht der e<strong>in</strong>zelnen Paketbestandteile und<br />

enthält neben allen bisherigen Auszahlungen an<br />

<strong>Griechenland</strong> auch die bis zum Jahr 2014 zugesagten<br />

Beträge.<br />

Die bisher im Rahmen des ersten und zweiten<br />

Rettungspakets geleisteten Zahlungen an <strong>Griechenland</strong><br />

umfassen 201 Mrd. Euro (Stand: April<br />

2013). Dar<strong>in</strong> enthalten s<strong>in</strong>d bereits die nach dem<br />

erfolgten Schuldenrückkaufprogramm im Dezember<br />

2012 freigegebenen Mittel <strong>in</strong> Höhe von<br />

34,3 Mrd. Euro. Im Laufe des ersten Quartals<br />

2013 wurden zudem weitere 14,8 Mrd. Euro<br />

vom EFSF und 3,3 Mrd. vom IWF ausgezahlt.<br />

Insgesamt belaufen sich die Hilfszahlungen aus<br />

beiden Rettungspaketen auf 237,5 Mrd. Euro.<br />

Bis zum Ende des Hilfsprogramms im Jahr 2014<br />

verbleiben somit nur noch 36,5 Mrd. Euro; dieser<br />

Betrag muss nach allen bisherigen Beschlüs-

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