wieder gut in Griechenland? - Institut für Weltwirtschaft
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17<br />
Abbildung 10:<br />
Die griechische Exportentwicklung mit und ohne Warengruppe SITC 33: 2008–2012 a<br />
Prozent<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
2008 2009 2010 2011 2012<br />
Exporte gesamt Exporte ohne Warengruppe SITC 33<br />
a Veränderung im Vergleich zum Vorjahr <strong>in</strong> Prozent. In der Warengruppe SITC 33 s<strong>in</strong>d Erdöl und Produkte<br />
daraus erfasst.<br />
Quelle: Eurostat (2013i); eigene Darstellung und Berechnungen.<br />
17,5<br />
4,6<br />
genauere Analyse auf Basis der griechischen<br />
Außenhandelsstatistik notwendig. Zu diesem<br />
Zweck wird Rückgriff auf Handelsdaten von<br />
Eurostat genommen, die nach dem Spezialhandelskonzept<br />
erfasst s<strong>in</strong>d. 9 Im Fall der griechischen<br />
Außenhandelsstatistik gibt es allerd<strong>in</strong>gs<br />
das Problem, dass diese <strong>in</strong> den nationalen Veröffentlichungen<br />
seit e<strong>in</strong>iger Zeit unvollständig<br />
ist, da der Handel mit Erdöl und Produkten<br />
daraus nicht mehr ausgewiesen wird. Als Erklärung<br />
wird e<strong>in</strong>e notwendige Revision aufgrund<br />
überarbeiteter Zollstatistiken genannt. 10 H<strong>in</strong>gegen<br />
ist der griechische Datensatz bei Eurostat<br />
vollständig und entspricht den veröffentlichten<br />
griechischen Außenhandelsdaten unter E<strong>in</strong>schluss<br />
der SITC-Gruppe 33 („Erdöl“).<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund ergibt sich folgendes<br />
Bild: Im Krisenjahr 2009 brach der griechische<br />
Warenexport, wie auch <strong>in</strong> den meisten anderen<br />
____________________<br />
9 Das heißt <strong>für</strong> den Export, dass nur die Ausfuhr von<br />
Waren aus dem freien Verkehr und nicht aus Zolllagern<br />
berücksichtigt wird. Damit ergibt sich e<strong>in</strong> Exportprofil, <strong>in</strong><br />
dem sich die eigene Wertschöpfung des Ausfuhrlandes,<br />
e<strong>in</strong>schließlich der Veredelung oder Weiterverarbeitung<br />
importierter Waren, widerspiegelt und das nicht durch<br />
re<strong>in</strong>en Transit- oder Durchfuhrhandel verzerrt ist – soweit<br />
es das Konzept des Extra- und Intra-EU-Handels zulässt<br />
(vgl. Eurostat 2006: 6–9).<br />
10 Siehe zum Beispiel HSA (2013a).<br />
Volkswirtschaften Europas, dramatisch e<strong>in</strong> – der<br />
Rückgang im Vorjahresvergleich betrug mehr<br />
als 18 Prozent (Abbildung 10). Seitdem ist der<br />
Warenexport bis 2011 <strong>wieder</strong> beständig gewachsen,<br />
wobei das Jahr 2011 mit e<strong>in</strong>em Zuwachs<br />
von fast 40 Prozent herausragt – schnell war von<br />
e<strong>in</strong>em „Exportwunder“ die Rede. Im Jahr 2012<br />
konnte dieses hohe Wachstumstempo zwar nicht<br />
gehalten werden, die Zuwachsrate betrug aber<br />
immer noch 17,5 Prozent. Das Exportniveau des<br />
Vorkrisenjahres 2008 wurde damit im Jahr 2012<br />
um 49 Prozent übertroffen.<br />
Die Suche nach e<strong>in</strong>er Antwort auf die Frage,<br />
wie es zu diesem „Exportwunder“ <strong>in</strong> <strong>Griechenland</strong><br />
kommen konnte, führt zu folgenden Erklärungsversuchen:<br />
Schon vor der Krise war im<br />
griechischen Außenhandel die Warengruppe<br />
SITC 33 „Erdöl und Erzeugnisse daraus“ auf der<br />
Export- und Importseite dom<strong>in</strong>ant. Auch <strong>in</strong> den<br />
Folgejahren prägte diese Warengruppe das Bild<br />
der griechischen Exporte und Importe. Bei den<br />
Exporten gab es im Jahr 2011 sogar e<strong>in</strong>en ungewöhnlichen<br />
Zuwachs von mehr als 290 Prozent,<br />
was auch den sprunghaften Anstieg des Gesamtexports<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr um 39 Prozent erklärt<br />
(Abbildung 10). Der Anteil der Warengruppe 33<br />
am griechischen Gesamtexport erhöhte sich<br />
2011 entsprechend von 10 auf fast 30 Prozent.